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Der karnevalistische Fußabdruck von Jean Pütz

Als ich das Licht der Welt erblickte, war mein Vater in der Karnevalssession 1936/1937 im Kölner Dreigestirn die Jungfrau Josefa. Damit bin ich einer der wenigen Männer, die von einer Jungfrau geboren wurden.

Hier der Link der damaligen Proklamation

Er war vor dem zweiten Weltkrieg der letzte Mann, der diese Rolle ausüben konnte. Danach wurde sie von Frauen übernommen, da Hitler der Meinung war, dass diese Verkörperung von Männern als Frau ekelhaft sei. Wir überlebten den Krieg, aber mein Vater verlor seine damalige Existenzgrundlage als Bierbrauer. Die Familie zog in die Heimat meiner Mutter nach Luxemburg. Aber Köln wurde nie vergessen.

So kam ich 1956 nach Köln zurück an die Nikolaus-Otto-Ingenieurschule und machte dort meinen Diplomingenieur für Starkstrom- und Nachrichtentechnik. Hier bekam ich meine erste Ehrung, und zwar wurde ich Ehrenmitglied bei der Ehrengarde Köln und musste meinem Vater stets darüber berichten. 1987 wurde mein Vater von der Ehrengarde eingeladen zum Jubiläum seiner 50jährigen Jungfrauenschaft. Er durfte mit dem Dreigestirn den Rosenmontagszug erleben. Er behauptete, das wäre die schönste Zeit seines Lebens gewesen. Dies verdankte er vor allen Dingen dem Präsidenten Friedel Haumann. Alle Achtung.

1960 bis 1968 vervollständigte ich mein Studium an der Universität zu Köln. Ich wurde erster Vorsitzender des internationalen Studentenbundes und mir fiel auf, dass die ausländischen Studenten gerade über Karneval sich heimatlos fühlten – Stichwort ‚Integration‘. Jede Fakultät hatte einen Karnevalsball, die Mediziner-, die Juristen-, die Philosophen-, die WiSo-Fakultät. Also entschieden sich meine Mitglieder einen Ball speziell für die karnevalistische Verständigung mit den ausländischen Studenten ins Leben zu rufen. Wir nannten ihn  „Ko Ka In“- Ball. Eine Abkürzung von „Koelner Karneval International“. Ich wurde zum Präsidenten ernannt, der Ball entwickelte sich zu einem Fastelovent-Event sondergleichen;. anfangs in den Satory Sälen, zweimal im Gürzenich und danach immer sonntags vor Rosenmontag in sämtlichen Räumen der Wolkenburg am Mauritiussteinweg. 1500 – 2000 Karten fanden regelmäßig reißenden Absatz. Ich musste als Präsident natürlich alle einschlägigen Karnevalslieder beherrschen und machte davon auf der Bühne auch reichlich Gebrauch ( kaum einer verließ den Saal! ). Den Ko-Ka-In-Ball gab es bis ins Jahr 2004.

Natürlich blieb der Karneval für mich eine bedeutende Jahreszeit im Jahr. Unter anderem machte ich bei den Bläck Fööss in ihrer Revue: „usjebomb und objebaut“ mit, wo ich die Gelegenheit bekam, meinen Vater postum zu ehren.

Auch professionell war ich aktiv am Kölner Karneval beteiligt. So wurde ich zum Beispiel vom WDR zweimal beauftragt die Übertragung der Rosenmontagszüge zu moderieren. Als erstes im Dritten Programm und später in der ARD. Auch für den Luxemburger Lokalsender RTL, gestaltete ich in luxemburgischer Sprache zwei Reportagen, um den Kölner Karneval auch in LUX ins rechte Licht zu setzen.

Meine Ehrungen begrenzten sich nicht nur auf Köln.

Ich wurde zum Beispiel mehrfach zum Dr. humoris causa ernannt, zum Beispiel im hessischen Nidder und in Lippstadt (NRW). In Recklinghausen erhielt ich die silberne Ente, in Ratingen bekam ich den Itterorden und wurde mit einem schweren Schwert zum Ritter geschlagen, in Wuppertal den Ehrenpreis der Prinzengarde.

Aber auch der höchste Orden des Rheinischen Karnevals, der sog. Goldenden Narr aller Rheinischen Karnevalsgesellschaften wurde mir 2016 verliehen, ein Jahr vor Hans Süper, der leider im vorigen Jahr (2022) viel zu früh verstorbenen. Ich bekam die Ehre, die Laudatio für ihn zu halten – ein Highlight meiner karnevalistischen Karriere.

Auch Düsseldorf ehrte mich mit der sogenannten „karnevalistischen Reifeprüfung der Weiß-Fräcke“, im Rahmen einer großen Gala, in der ich eine Büttenrede halten musste. Lang anhaltender Applaus war mir sicher, denn ich verkündete bewusst eine Fake News: „Die Schlacht von Worringen ist unentschieden ausgegangen, ein Anlass dafür, dass wir uns als Kölner und Düsseldorfer wieder vertragen können.

Meinen größten Verdienst allerdings messe ich mir zu, dass es mir gelungen ist, meine angeheiratete italienische Familie mit Kind und Kegel definitiv an den Karneval herangeführt zu haben. Meine Ehefrau Pina, eine überzeugte Italienerin, organisierte sogar für den Ko-Ka-In-Ball eine Männerbauchtanzgruppe mit amüsanter Choreographie. Drei Jahre lang war diese Gruppe ein Highlight dieses internationalen Balls in der Kölner Wolkenburg. Das alles, um dem Ganzen ‚Nachhaltigkeit‘ zu verleihen.

Es gehört deshalb seit 20 Jahren zur Tradition, dass wir von Weiberfastnacht bis Karnevalsdienstag im Maritim in Köln zwei bis drei Zimmer belegen, um das wilde Treiben um den Karneval hautnah mitzuerleben, inklusive Veedelszüch usw.

Ach so, da fällt mir noch ein, dass ich auch einmal den gesamten Kölner Rosenmontagszug zu Fuß, also als Fußtruppe, verkleidet als eierlegende Henne mitgemacht habe, unter der Leitung des Nestors und ehemaligen Zugleiters Alexander von Chiari. Er war der Hahn in Verbindung mit Peter Jungen, der in der Kölner Gesellschaft eine wichtige Rolle spielt. Das bezeichne ich als meine ‚Kölner Reifeprüfung‘

Dr. humoris causa,
Jean Pütz

 

Die Grünen und das Problem Lützerath

Ein Bericht aus The Pioneer Briefing von Gabor Steingart

Es werden hässliche Bilder sein, die von Lützerath ausgehen. Schwer geschützte Einsatzpolizisten werden versuchen, Haus um Haus die vom Braunkohlebagger bedrohte Siedlung von Klimaaktivisten zurückzuerobern.

Die Polizisten werden dabei auch im Auftrag der Grünen Klimaaktivisten wegtragen müssen.

Lützerath wird weggebaggert werden. Das ist Teil des Deals mit dem Energiekonzern RWE, der im Gegenzug acht Jahre früher aus der Kohle aussteigen wird. Fünf Dörfer werden vor dem Abriss bewahrt. 500 Menschen bleibt die Zwangsumsiedlung erspart.

Ein Erfolg, der den Aktivisten wie eine Niederlage vorkommen muss. Lützerath ist und war das Symbol ihres Widerstands gegen die Braunkohleverstromung.

Die Aktivisten und ihre Anliegen sind Teil der DNA der Grünen. Was macht der Protest mit der Partei?

 

Das Verhandlungsergebnis sei gut und richtig, sagt Felix Banaszak, grüner Bundestagsabgeordneter und bis 2022 Landesvorsitzender der NRW-Grünen, unserem Kollegen Thorsten Denkler. Es sei aber auch kompliziert und schwer zu erklären:

 

Den Kohleausstieg um acht Jahre vorzuziehen, das ist abstrakt, das steht erstmal nur auf dem Papier. Aber der Kohlebagger an der Bruchkante, der ist real. Und eine Räumung ist eine Räumung.

 

Im Moment stimmen die Umfragen für die Grünen. Bei 22 Prozent stehen sie in NRW, im Bund bei 17 Prozent. Besser als die jeweiligen Wahlergebnisse.

Realpolitik, so scheint es, wird honoriert.

Hilft den Grünen eine Abgrenzung zu den Klimaaktivisten? Banaszak warnt, dass das zu einem „unkittbaren Bruch“ führen könnte. „Wir dürfen nicht glauben, dass wir allein mit Hyperrealismus weiterkommen.“

 

Es war Bärbel Höhn, die als erste grüne NRW-Umweltministerin in den 90er Jahren einer aufgebrachten Basis erklären musste, dass auch sie den Tagebau in Garzweiler nicht verhindern kann.

Heute sagt sie uns, der Protest damals habe ihr geholfen:

 

Ich werbe da sehr für gegenseitiges Verständnis. Wir sind abhängig voneinander. Ohne den außerparlamentarischen Druck sind Fortschritte in der Klimapolitik kaum denkbar. Ohne Umsetzung und Kompromisse in einer Regierung erreicht aber auch die Klimabewegung ihre Ziele nicht, die wir ja alle teilen.

 

Das Verhältnis zwischen Grünen und Klimaaktivisten „muss von Respekt und Anerkennung geprägt sein“, sagt Höhn.

Hubert Kleinert war Gründungsmitglied der Grünen und 1983 einer der ersten Bundestagsabgeordneten der damals jungen Partei. Er sagt:

 

Die Grünen von heute sind ein selbstverständlicher Bestandteil des etablierten parlamentarischen Systems. Die Bewegungserbschaften haben ihre Bedeutung verloren.

 

Zumal die Zeiten heute andere seien als sogar noch vor einem Jahr. „Putin diszipliniert das gesamte grüne Spektrum.“ Das sei die „paradoxe Konsequenz“ aus Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Für die Grünen in NRW aber bleiben die Proteste eine schwierige Gratwanderung.

2023/11/04: Koblenzer Nacht der Technik 2023

Die Handwerkskammer Koblenz veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der Wissenschaft alljährlich im November die Koblenzer Nacht der Technik.

Am Samstag, 04. November 2023 werden von 14 Uhr bis 24 Uhr im Metall- und Technologiezentrum und den benachbarten Berufsbildungszentren der Handwerkskammer Koblenz in spannenden Shows, Vorträgen, Vorführungen und Mitmachaktionen aktuelle technische und wissenschaftliche Entwicklungen und Anwendungen präsentiert. Neben der Handwerkskammer mit ihrer vielfältigen technologischen Ausstattung und Kompetenz sind auch Partner aus der Forschung und bekannte Hightech-Unternehmen vertreten.

Für Unterhaltung sorgt Jean Pütz mit seiner deutschlandweit bekannten Pützmunter-Show. Freuen Sie sich auf zahlreiche Experimente und Haushaltstipps zum Mit- und Nachmachen.

Weitere Infos

Heinrich-Heine-Dichter und Vordenker – Mit einem Nachwort von Jean Pütz

„Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht.“

Diese Zeilen dürften die aktuellen Nächte so mancher deutscher Politiker beschreiben. Ihren Ursprung haben sie allerdings im Gedicht „Nachtgedanken“ von 1844 aus der Feder des damals im Exil lebenden Heinrich Heine.

Er drückte mit diesen Zeilen sein Unwohlsein ob der politischen und gesellschaftlichen Missstände in seinem Heimatland aus. Er benutzte dabei nicht den Amboss, sondern die leichte Feder. Im Twitter Zeitalter hätte er damit womöglich einen viralen Hit gelandet.

Heute vor 225 Jahren, also am 13. Dezember 1797, wurde Harry Heine in Düsseldorf geboren und im Geist der jüdischen Aufklärung erzogen. 1825 ließ er sich protestantisch taufen und gab sich den Namen Heinrich, womit er sich bessere Einstellungschancen nach seinem Jurastudium erhoffte. Er widmete sich wenig später dem Schreiben als Schriftsteller, Dichter und Journalist.

Heine gilt als Vertreter und Überwinder der Romantik, beschrieb sich selbst als „entlaufenen Romantiker“. In seiner Jugend verfasste er vorrangig Gedichte über die unerfüllte Liebe, wobei er – anders als die meisten Dichter und Journalisten, auch die heutigen – ein fruchtbares Verhältnis zur Ironie entwickelte. Er war komisch, aber nicht lustig. Er war ernst, aber nicht verbissen.

Er beherrschte die Sprache derart virtuos, dass man im wörtlichsten aller Sinne von Kunstfertigkeit sprechen kann.

In seinem Gedicht „Das Fräulein stand am Meere“ parodierte er das Heiligste der damaligen Romantiker, den Sonnenuntergang am Meer.

„Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.

Mein Fräulein, sei’n sie munter,
Das ist ein altes Stück:
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.“

Meine persönliche Bemerkung:

Heinrich Heine – Gedanken zum 225. Geburtstag

 

Mein persönlicher Ansatz:
Es gibt wenige Gedichte, die mich in meiner Jugend sehr beeindruckt haben. Wir – meine Familie und ich – hatten den Krieg mit schrecklichen Erlebnissen überstanden. Ich war gerade 10 Jahre alt und desozialisiert: der Hunger, keine Wohnung, aber wir hatten einen Ausweg, mein Luxemburg. Die Verbrechen der Nazis waren dort in Hass umgeschlagen, ich begriff zum ersten Mal, was Politik bedeutet und verstand nicht, wie ein zivilisiertes Volk einem Psychopaten wie Hitler überhaupt die Macht übertragen konnte. Menschenrechte ade, und alles brach in mir zusammen.

Hinzu kam die Pubertät, die den Pessimismus in mir verstärkte. Ein Ausweg war die Flucht in die Welt der Bücher. Ich gestehe ehrlich, dass mich ein Schriftsteller wie Karl May sehr beeindruckt hat. Als ich diese Phase überwunden hatte, waren es drei Poeten, die mich erlösten: z. B. Erich Kästner mit seinen Büchern für Erwachsene. Besonders ein Gedichtband baute mich auf, den ich heute noch jedem empfehlen kann. Es strotzt von Lebensweisheit und einer Art Ironie, die aus der Ohnmacht geboren war: „Der Gegenwart ins Gästebuch“. Heute würde sein Gedicht: ‚Die sogenannten Klassefrauen‘ auf Empörung und Verachtung stoßen, aber mir hat es in der Pubertät sehr geholfen.

Es hat mein Frauenbild auf realistische Säulen gestellt. Ich war zu sehr Romantiker. Aber diese Phase zu genießen kann ich nur jedem empfehlen.

Dann war es Heinrich Heine, der mich enorm beeinflusste. Auch er begann seine Gedichte mit romantischen Schwärmereien, um dann der Realität Tribut zollen zu müssen. Heute holt es mich im hohen Alter wieder ein. Wenn ich an der Loreley vorbei fahre, denke ich immer an sein Gedicht und das daraus resultierende Lied: ‚Ich weiß nicht, was soll es bedeuten‘, seitdem geht mir das nicht mehr aus dem Kopf. Auch die Melodie quält mich immer noch. Doch besonders beeindruckt hat mich sein Gedicht: ‚Denk ich an Deutschland in der Nacht, so werd‘ ich um den Schlaf gebracht‘.

Wie sich die Zeiten gleichen.

Dann gab es noch einen dritten Schriftsteller. Kurt Tucholsky brachte mir nachdenklichen Humor bei. Manchmal versetze ich mich in seine Situation, als man seine Bücher verbrannte. Wie glücklich können wir uns heute schätzen, dass wir in einer nicht idealen Demokratie leben, aber wir müssen unsere Meinung nicht verstecken, wie die damaligen Schriftsteller, inkl. Heinrich Heine, der ähnliches erlebte. Wie schrecklich muss es seinerzeit für diese Schriftsteller gewesen sein, ihre Erkenntnisse vom Untergang Deutschlands tief in sich vergraben zu müssen und den Mund zu halten, denn sonst landeten sie im KZ. Das ist einer der Gründe, weshalb ich auch im hohen Alter meine recherchierte Kritik offen zur Kenntnis gebe, egal wo ich bin. Ich danke meinen Vorgesetzten insbesondere im WDR, die mich nie gezwungen haben, etwas gegen meine

Überzeugung zu veröffentlichen und mir freie Hand gaben in der Wahl meiner Themen. Vielleicht waren deshalb viele meiner Themen der Zeit um 20 Jahre voraus. Heinrich Heine hat mir den Weg gewiesen,

Danke Jean Pütz

„Die letzte Generation“ Wie geht’s weiter mit der Klimarettung ?

Haben diese Aktivisten Recht ?

Auch diese jungen Menschen sind genau so wie Friday-for-Future auf die Verheißungen der Politik hereingefallen, d.h. auf die Versprechungen, die in Weltklimakonferenzen geleistet werden. Deutschland und Europa scheinen „allein auf weiter Flur“. Es wird Zeit, dass wir die Naturgesetze zu Rate ziehen, denn es helfen nur noch objektiver Sachverstand und soziologische Basiskenntnisse.

Das Gerede in vielen Talkshows führt nicht weiter und auch die Politiker sind mangels Grundkenntnissen in Naturwissenschaft völlig überfordert. Auch die Wissenschaft ist sich uneins. Es werden zwar unglaublich hohe staatliche Fördergelder vergeben, aber dies fördert „Political correctness“ und ein „Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing“. Die Forschung für alles und nichts muss sich auf realistische und wirtschaftliche Möglichkeiten konzentrieren. Dazu dieser – mein Beitrag. Beachten Sie vor allen Dingen auch die meine Thesen unterstützenden Links.

Nur ganz kurz: Das aus solarem Wasserstoff gewonnene grüne Methanol kann realistische Klimarettung aus dem Nirwana in die Realität führen. Voraussetzung: globale Erzeugung in den vielen Ländern, die sich bisher den auf den Weltklimakonferenzen gesetzten Zielen und Grenzwerten entziehen. Ohne SIE keine Reduzierung der Welttemperatur.

Übrigens, eine totale Dekarbonisierung, d.h. CO2 völlig zu verdammen, ist genauso für die Umsetzung der Ziele schädlich. Viel besser wäre eine mögliche Reduzierung um mindestens 90 bis 95%. Das ist jetzt schon realistisch umsetzbar ohne die extremen Kosten in eine Wasserstoff-Infrastruktur. Methanol macht’s möglich.

Hier nun die angesprochenen Links:

1) Wirtschaftliche, entwicklungspolitische und ökologische Vorteile von grünem Methanol

2) Zum Thema „preiswerte Abscheidung von Kohlendioxid aus Abgasen“, ist unbedingt erforderlich um aus Wasserstoff Methanol zu gewinnen.
Premiere für CO2 freies Kraftwerk, eine Möglichkeit CO2 aus dem Abgas herauszufiltern. 

3) Die Möglichkeiten des Grünen Methanols können auch den gesamten Verkehrssektor revolutionieren

Folge 277: Der Vernunft eine Chance

Hier geht’s zum Video

Neue Bilder aus dem Weltall

Das James-Webb-Weltraumteleskop (engl.: James Webb Space Telescope, abgekürzt JWST oder Webb) ist ein Weltraumteleskop für die Infrarotastronomie.

Es wurde ab 1996 als gemeinsames Projekt der Weltraumagenturen NASA(USA), ESA (Europa) und CSA (Kanada) entwickelt und kann als wissenschaftlicher Nachfolger des Hubble-Weltraumteleskops und des Spitzer-Weltraumteleskops betrachtet werden. Das JWST startete am 25. Dezember 2021 und erreichte zum 24. Januar 2022 eine Umlaufbahn um den etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Lagrange-Punkt L2 (von Erde und Sonne). Die ersten Bilder des JWST wurden der Öffentlichkeit am 11. und 12. Juli 2022 präsentiert. (Wikipedia)

25.11.2022 Illustration (Artist’s Impression) of WASP-39 b and Its Star
20.10.2022 Webb’s View Around the Extremely Red Quasar SDSS J165202.64+172852.3

 

 

Grüner Selbstbetrug um das Klima zu retten – Mit einem Kommentar von Jean Pütz

Beachten Sie auch dazu diesen Artikel
Bundesregierung Klimaziele ade

Diesen interessanten Artikel möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Er drückt das aus, was ich seit fünf Jahren auf meiner Homepage, bei Facebook und in anderen sozialen Medien nach dem Motto: ‚Hier stehe ich und kann nicht anders‘ vermittle.

Doch es ist leider nicht nur Robert Habeck, der auf sein eigenes Wunschdenken hereingefallen ist, sondern dies ist das Prinzip der Grün-Ideologen, die das Wunschdenken nach dem Motto: ‚Was nicht sein darf, was nicht sein kann‘, ohne Rücksicht auf die Gesetze der Physik sogar manchmal in Bundesgesetze verankert haben.

Es wurden Grenzwerte gesetzt ohne zu prüfen, ob diese realistisch sind, und vor allen Dingen mit welchen Mitteln und Methoden diese letztlich erreicht werden können. Nach dem Motto: Wenn die Natur nicht will, dann brauchen wir Gewalt. Die Gewalt spielt sich allerdings nicht nur in Strafmaßnahmen aus, sondern viel schlimmer, die Wissenschaft wird dabei korrumpiert mit Milliarden Dollars und Euros. So entstand das Prinzip des ‚Political Correctness‘.

Nur ein Beispiel: Obwohl bei objektiver Betrachtung die Versorgung der Bundesrepublik Deutschland mit Energie vom eigenen Territorium ausschließlich mit regenerativer Energie zu versorgen, gibt es wissenschaftliche Institute, z. B. das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE in Kassel. Es hat dies in einer Pressemitteilung bestätigt und einer meiner Kollegen hat das in der WDR-Sendung ‚Quarks‘ verkündet.

Als Wissenschaftsjournalist hätte er wissen müssen, dass die Energieversorgung nicht nur Elektrizität möglich ist, denn dann fällt der gesamte Wärmesektor völlig aus. Das sind mindestens 50% Anteile. Die Realität hat diese ‚Spinner‘ eingeholt, seit das Erdgas aus Russland ausgefallen ist.

Irgendwie haben das auch die ‚Grün-Ideologen‘ gemerkt, doch jetzt wird populistisch ein physikalisches Prinzip herangezogen, welches das umgekehrte Kühlschrank-Prinzip nutzt: Die elektrische Wärmepumpe soll der Heilsbringer sein. Tatsächlich, man kann aus 1 kWh  3 Stunden Wärme-Kilowatt-Stunde generiert werden. Aber diese Energie muss auch produziert werden. Da regenerative Energie besonders in der Nacht und bei Sonne- und Wind-Flaute nicht zur Verfügung steht, muss diese gespeichert werden. Aber das ist nur unter großem Aufwand möglich – doch für das Wunschdenken der Protagonisten ist das kein Problem, das würde die Wissenschaft schon schaffen. Aber selbst dafür reichen selbst die finanziellen Ressourcen der starken Bundesrepublik nicht aus. Das Volk wird jedoch beruhigt, schon sind die elektrische Wärmepumpen ausverkauft. Das sind alles Folgen einer falschen Politik.

Mein Konzept, Methanol als den wichtigsten Welt-Energie-Trägern zu verwenden, wird mit falschem Ideologie-Ansatz nicht genutzt – zumindest hat sich die Politik nie damit beschäftigt, obwohl er diese Probleme lösen kann und gleichzeitig das Klima retten hilft.

Wenn Sie mehr dazu wissen wollen, klicken Sie den folgenden Link an.

https://jean-puetz.net/praktische-und-oekologische-vorteile-von-gruenem-methanol

Als praktische Ergänzung zu meinem Kommentar empfehle ich Ihnen den folgenden Artikel aus The Pioneer Briefing vom 12.11.2022 von Gabor Steingart

Jean Pütz

(Pioneer) – Das Wort „Ersatzhandlung“– auf Englisch redirection activity – ist ursprünglich ein Begriff aus der Psychoanalyse und beschreibt eine Handlung, die an die Stelle der ursprünglich angestrebten Aktivität tritt, wenn diese nicht ausgeführt werden kann. Der Triebstau entlädt sich gewissermaßen in einer Ersatzbefriedigung.

Womit wir bei Wirtschaftsminister Robert Habeck wären. Während in Ägypten rund 20.000 Politiker, Wirtschaftsführer und Wissenschaftler bei der 27. Weltklimakonferenz versuchen, das 1,5-Grad-Ziel zu retten, reaktiviert der grüne Wirtschaftsminister in Deutschland Braun- und Steinkohlekraftwerke und kauft wie wild Fracking-Gas aus dem Ausland.

Noch nie seit Erfindung des Wortes „Klimakatastrophe“ hat ein deutscher Minister so heftig auf fossile Energien gesetzt wie er.

Die Ersatzbefriedigung folgt dieser widrigen Wirklichkeit auf dem Fuße. Habeck hebt die Klimaziele weiter an, versteigt sich in immer neuen Projektionen, die schon lange keine Rücksicht mehr auf ihre Realisierbarkeit nehmen.

Das für jedermann offensichtliche Problem: Robert Habeck hat Träume und Ziele, aber keinen funktionierenden Fahrplan.

Pioneer-Redakteurin Luisa Nuhr beschreibt mit bewundernswerter und das heißt in diesem Fall auch schonungsloser Präzision den grünen Selbstbetrug. Die dieswöchige Pioneer Cover Story ist der Spiegel der Wirklichkeit, den diese talentierte Nachwuchsjournalistin dem Wirtschaftsminister vorhält.

Das ist ja das Schmerzhafte der Analyse: Luisa Nuhr kritisiert Habeck nicht, sie reflektiert ihn nur.

Praktische und ökologische Vorteile von grünem Methanol

Warum regeneratives Methanol als Universal-Energie-Lieferant für die ganze Welt ?

Es hat sich zwar noch nicht herumgesprochen das Wasserstoffgas zwar die einzige Möglichkeit bietet in Zukunft auf regenerative Energien umzusteigen. Das es aber physikalische Eigenschaften hat die als Alltags-Energie-Lieferant aus vielerlei Gründen ungeeignet ist.

  1. Es lässt sich nur unter großem Energieverlust speichern, z.B. erst bei -252° verflüssigen, und auch die Komprimierung ist nur dann wirtschaftlich vertretbar wenn es auf mindestens 500 bis 800 bar zusammengepresst wird, was mit großen Gefahren, aber auch nach adiabatischen Gesichtspunkten mit erheblichem technischen und energetischen Aufwand verbunden ist

Hinzu kommt dass dazu eine enorme Investition in die Infrastruktur erforderlich ist, denn die bisherigen Leitungen und Pipelines für Erdgas lassen sich nur mit hohem Aufwand für das extrem flüchtige Wasserstoffgas umbauen, und eine neue Infrastruktur wird allein für Deutschland mit mindestens 500 Milliarden Euro angesetzt.

  1. Für die Länder denen diese notwendige Finanzen nicht zur Verfügung stehen ist es deswegen schon obsolet. Deswegen sei die Frage erlaubt, warum die Berater der Politik bisher nicht auf die Idee gekommen sind wenigstens die chemische Speicherung von Wasserstoff in Betracht zu ziehen. Die Enthalpie, auf das Gewicht bezogen von Wasserstoff, Methanol, aber auch Ammoniak ist so vergleichbar, dass mit relativ wenig Energieeinsatz über entsprechend gestaltete Katalysatoren die Umwandlung von Wasserstoff in diese Substanzen, als Wasserstoffspeicher berücksichtigt wird.
    Die bisher in der fossilen Welt benutzten Transportmittel ebenso wie die Motoren inklusive Brennstoffzellen können verwendet werden ohne enorme Investitionen in eine neue komplett andere Infrastruktur.

Sogar im Falle von grünem Methanol können viele Motoren und Turbinen ohne großen Aufwand umgerüstet werden. Und dabei entsteht wegen der hohen Klopffestigkeit von Methanol sogar noch eine wesentlich bessere Effizienz, das heißt der Wirkungsgrad kann wegen der höheren explosions- und Verbrennungstemperaturen gesteigert werden auf über 50%, wesentlich mehr als zum Beispiel der Diesel. Das heißt allein ohne CO2-Rückgewinnung entsteht eine wesentliche Verminderung dieses Klimagases in der Praxis.

  1. Insbesondere Methanol kann vor allen Dingen überall dort in den Ländern der Dritten Welt produziert werden die über höhere Anteile an Sonnenenergie und Windenergie verfügen. Das hat etwas mit dem Breitengrad zu tun, aber selbst in Südeuropa sind die Verhältnisse so, dass die Photovoltaik extrem niedrige Kilowattstunden-Preise, unter ein bis zwei Cent ermöglicht. Das heißt Methanol aber auch Ammoniak ist überall dort wirtschaftlich zu produzieren wo neben der dort nur selten vorhandenen Elektrifizierung auch Wasserstoff produziert wird.

Das sind auch viele der Länder die durch die klimabedingte Ausbreitung der Wüste alt gebeutelt sind genau an der Grenzfläche lassen sich praktisch kostenlos Grundstücke zur Aufnahme von großen Photovoltaik-Flächen generieren. Und wo Strom entsteht kann unmittelbar auch Methanol produziert werden der dann als Weltenergie auch global werden kann. Und zwar nicht gebunden an irgendwelche Monopolen wie das heute bei der fossilen Welt der Fall ist. Dies wäre eine Form von fairer Entwicklungshilfe, denn auch bei uns in den Industrieländern sind die Arbeitsplätze ja doch entstanden wo ursprünglich fossile oder Wasserenergie zur Verfügung stand.

4) Grünes Methanol ist in jedem Fall dem Ammoniak vorzuziehen, weil es auch bei unsachgemäßem Verbrauch nicht diese Umweltschäden und Gesundheitsgefahren erzeugt als die bisherigen fossilen Energieträger. Selbst eine Havarie auf den Meeren bzw. mit Tanklaster auf dem Land wird dann nicht zu diesen Katastrophen, die Milliarden bisher gekostet haben.

Dabei muss berücksichtigt werden, dass der Umgang mit Technologie in Entwicklungsländern nicht auf eine vorgebildete Bevölkerung stößt.

Herzlichst
Ihr Jean Pütz

Klimafolgen durch lokale Maßnahmen lindern – Mit einem Vorwort von Jean Pütz

Was in dem folgenden Beitrag völlig vergessen wurde. Auch fleißige Häuserbauer können in Grenzen den Klimawandel im persönlichen Kontakt  abschwächen. Das gilt ganz besonders für den sich immer mehr abzeichnenden Wassermangel.

Ich empfehle, nötigenfalls auch als gesetzliche Vorschrift: Jedes neugebaute Gebäude soll sich eine entsprechend dimensionierte Zisterne zulegen müssen, dass Regenwasser von den Dächern des Komplexes abspeichert. Nötigenfalls mit einer dritten Leitung für Brauchwasser. Selbstverständlich können davon auch die Grünflächen im Fall einer längeren Trockenheit bewässert werden.

Jean Pütz

(KIT) – Der Klimawandel ist in Deutschland angekommen. Neben Starkregen und Hochwasser treten auch Dürre- und Hitzeereignisse seit Jahren immer häufiger auf und verursachen große Schäden. „Die Folgen sind sinkende Grundwasserstände und Flusspegel, die unter anderem die Trinkwassernutzung und den Schiffsverkehr einschränken. Äcker und Wiesen vertrocknen, Wälder sterben am Wassermangel und es kommt zu großen Bränden. Hinzu kommt das Artensterben“, sagt Dr. Christian Damm vom Aueninstitut des KIT in Rastatt. „Langfristig wird sich diese Entwicklung noch verschlimmern. Wir haben große Probleme und müssen jetzt handeln, um die Folgen der Klimakrise abzumildern.“

Neben den globalen Bemühungen um ein Ende fossiler Emissionen, gebe es vor allem auf lokaler Ebene Handlungsspielraum. „Es gibt seit langem bekannte Maßnahmen, die jetzt vor Ort umgesetzt werden können und müssen. Dazu gehört die Renaturierung von Auen, Flüssen und Feuchtgebieten. Natürliche Flussauen dienen nicht nur dem Hochwasserschutz, sie verbessern auch die Niedrigwassersituation von Oberflächengewässern und Grundwasser, indem sie wie große Schwämme wirken. Außerdem schützen sie die Artenvielfalt und dienen als natürliche CO2-Senken“, sagt Damm. „Wir müssen jetzt die Renaturierungen angehen und Klimafolgen mildern.“ Jedes Feuchtgebiet sollte dabei maximal genutzt werden. Je mehr Fläche für Ökosystemleistungen zur Verfügung stünde, desto mehr würden auch die Menschen davon profitieren.

Das Aueninstitut erforsche seit Jahrzehnten Fluss- und Auenlandschaften und habe schon eine Vielzahl von Projekten vorgeschlagen, so Damm. Allerdings beobachte er massive Umsetzungsprobleme: „Beispielsweise haben wir die Renaturierung der Rheinauen bei Rastatt intensiv untersucht und beworben. Realisiert wurden bisher aber nur wenige Projekte. Jetzt sind neue Strategien und noch viel umfangreichere Initiativen erforderlich.“ So schlägt das Aueninstitut umfangreiche Maßnahmen zur Vernässung der vielen Feuchtgebiete der sogenannten Kinzig-Murg-Rinne entlang des Schwarzwaldes vor, welche dabei helfen könnten, den Grundwasserspiegel im Rheintal anzuheben. Eine weitere vorgeschlagene Maßnahme sei der Rückbau von Drainagen vom Schwarzwald bis in die Rheinebene. „Obwohl der vielfache Nutzen solcher Maßnahmen unstrittig ist, sind Initiativen zur Umsetzung – sogar auf Flächen in öffentlichem Eigentum – eher die Ausnahme.“

Um voranzukommen, empfiehlt Damm deshalb die Zuständigkeiten klar zu benennen, Verantwortung zuzuweisen und die Renaturierung insgesamt stärker zu priorisieren. „Vor allem die Politik, aber auch Verwaltung und Öffentlichkeit sind nun dringend gefragt. Wir können und müssen etwas tun, um der Umwelt und damit uns selbst zu helfen.“

Kritik an Corona-Maßnahmen mit BW-Forschungspreis ausgezeichnet

Dr. Katrin Schmelz (44) hat sich schon zu Pandemiebeginn auf kontroverse Fragen zur Corona-Politik eingelassen. Mit ihren Erkenntnissen zur Akzeptanz von freiwilligen oder verpflichtenden Maßnahmen begab sie sich in ca. 300 internationalen Medienauftritten in die hitzigen Diskussionen entgegengesetzter Corona-Standpunkte, allen voran zur Impfpflicht. Ihre Forschung stellt die Grundannahmen ihrer Disziplin in Frage: Sie zeigt, dass äußere Anreize und Pflichten manchmal kontraproduktiv sein können, weil Menschen soziale Motivationen haben, die durch Anreize und Druck untergraben werden können. Schmelz bringt psychologische Erkenntnisse und unkonventionelle Fragen in die Wirtschaftswissenschaften ein. Ihre Forschung trägt zu einem neuen Verhaltensmodell für die Politikgestaltung bei. Dabei ist es ihr Anliegen, wissenschaftsbasierte politische Entscheidungen zu ermöglichen und deren Akzeptanz in der Öffentlichkeit zu verbessern. Ihre empirischen Ergebnisse lösten sowohl bei Befürworter:innen als auch bei Gegner:innen der Corona-Regeln Unmut aus, was in persönlichen Beschimpfungen und Bedrohungen aus beiden Lagern gipfelte. Katrin Schmelz sagt: „Die Leute wollten, dass ich mich positioniere. Meine Forschung hat aber sowohl das Pro als auch das Contra der Maßnahmen aufgezeigt, insbesondere bei der Impfpflicht. Ich bin Wissenschaftlerin und keine Politikerin. Politiker:innen und Bürger:innen brauchen fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse, um zu verstehen und abwägen zu können, welche Auswirkungen die zur Debatte stehenden Maßnahmen haben. Das gilt auch für andere gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimawandel. Deshalb müssen wir die entscheidenden Fragen stellen und die Wahrheiten, die unsere Forschung hervorbringt, vermitteln, auch wenn sie manchmal unbequem sind.“

Dr. Katrin Schmelz, Uni Konstanz (und Thurgauer Wirtschaftsinstitut)