Archiv der Kategorie: Erde, Klima, Umweltschutz

Traum von der elektrischen Wärmepumpe – Mit einem Vorwort von Jean Pütz

Hier rächt sich die Methode der Grünen-Ideologen. Sie lassen sich ihr Wunschdenken gerne durch Wissenschaft bestätigen, aber noch schlimmer – sie setzen naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeit mit politischen Gesetzmäßigkeiten konterkarieren. Die elektrisch betriebene Wärmepumpe, die auf den ersten Blick energetisch effizient ist, hat den Nachteil, dass sie mit kostbarem elektrischen Strom betrieben werden muss. Auch wenn dabei doppelt so viel Energie gewonnen wird. Eine mit Erdgas oder (später) mit Methanol beheizte Wärmepumpe wäre allerdings viel preiswerter und energetisch hochwertiger. Es klappt eben nicht! Politische gegen naturwissenschaftliche Gesetze umzusetzen.

Es folgt ein Beitrag dazu von der Plattform „The Pioneer Briefing“ zu diesem Thema

Ihr Jean Pütz

Wirtschaftsminister Robert Habeck versuchte, das Image der Wärmepumpe und des Heizungsgesetzes mit Millionen an Geldern in der Öffentlichkeit aufzupäppeln.

Die Bilanz: Knapp 4,1 Millionen Euro zahlte das Wirtschaftsministerium für die „Woche der Wärmepumpe“ und deren Veranstaltungen. Das geht aus einer schriftlichen Regierungsantwort auf eine Frage des CDU-Haushälters Andreas Mattfeldt im Berichterstattergespräch hervor, die unserem Kollegen Michael Bassewitz vorliegt.

Content-Creator for Wärmepumpe: Das Ministerium kalkulierte demnach 40.000 Euro für Influencer ein, die die Woche bewerben sollten. Dazu zählten laut Regierungsantwort die Kanäle: Selbstbautdiefrau, Altbaumakeover, Traumhausprojekt.Runie, Alinasreallife, Hausbauhelden und Energiesparkommissar.

Ein Kanal sticht besonders hervor: Alina Höhn (betreibt den Kanal Alinasreallife), die vorwiegend Posts über Lifestyle und Feminismus macht und etwa zwei Wochen nach ihrer bezahlten Werbung für die „Woche der Wärmepumpe“ für die Wahl der Grünen und gegen die CDU aufruft.

Der CDU-Abgeordnete Andreas Mattfeldt kritisiert, dass Habeck mit Steuergeldern Staatswerbung betreibe, um sein „selbst verschuldetes Wärmepumpen-Desaster der Bevölkerung zu erklären“. Weiter sagt er:

Erst fährt er durch falsche Gesetzgebung und noch schlechtere Kommunikation die Wärmepumpe an die Wand, dann soll der Bürger diesen Fehlern mit teuren Werbungen eine andere Wendung geben

Neue Simulationsmethode schärft Blick ins Erdinnere

(HZDR) – Wie kommt die Erde zu ihrem Magnetfeld? Auch wenn die grundlegenden Mechanismen bekannt scheinen, ist im Detail noch manche Frage offen. Ein Forschungsteam des Center for Advanced Systems Understanding (CASUS) am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), der Sandia National Laboratories in den USA und des französischen Kommissariats für Atomenergie und alternative Energien (CEA) präsentiert ein Simulationsverfahren, das neue Erkenntnisse über den Erdkern verspricht. Das Verfahren simuliert nicht nur das Verhalten von Atomen, sondern bildet auch die magnetischen Eigenschaften von Materialien nach. Die Methode, vorgestellt im Fachmagazin PNAS (DOI: 10.1073/pnas.2408897121), ist für die Geophysik von Bedeutung. Zudem dürfte sie bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien wie dem neuromorphen Computing helfen – ein aussichtsreicher Ansatz für effizientere KI-Systeme.
Für das Leben ist das Erdmagnetfeld essenziell – es schützt vor kosmischer Strahlung und vor dem Sonnenwind. Hervorgerufen wird es durch den sogenannten Geodynamo-Effekt. „Wir wissen, dass der Erdkern hauptsächlich aus Eisen besteht“, erläutert Attila Cangi, Leiter der Abteilung Maschinelles Lernen für Materialmodellierung am CASUS. „Wenn man sich dem Erdmittelpunkt nähert, steigen sowohl die Temperatur als auch der Druck. Der Temperaturanstieg führt zum Schmelzen der Stoffe, während der Druckanstieg dazu führt, dass die Stoffe fest bleiben. Aufgrund der Temperatur-Druck-Verhältnisse liegt der äußere Erdkern im geschmolzenen Zustand vor, der innere im festen Zustand.“ Angetrieben durch Erdrotation und Konvektionsströmungen bewegt sich das flüssige, elektrisch geladene Eisen um das feste Eisen. Diese Bewegung erzeugt elektrische Ströme, die dann wiederum das Magnetfeld unseres Planeten hervorrufen.
Doch bei den Details gibt es unbeantwortete Fragen: Wie ist der Erdkern im Einzelnen beschaffen? Und welche Rolle spielen andere Elemente, die es neben dem Eisen dort wahrscheinlich gibt? Beides dürfte den Geodynamo-Effekt signifikant beeinflussen. Einen gewissen Aufschluss darüber geben Experimente, bei denen Fachleute seismische Wellen durch unseren Planeten schicken und deren „Echos“ mit empfindlichen Sensoren auffangen. „Diese Versuche legen nahe, dass der Erdkern nicht nur Eisen enthält“, erklärt Sandia-Forscher Svetoslav Nikolov, Erstautor der Veröffentlichung. „Denn die Messwerte stimmen nicht mit Computersimulationen überein, die von einem reinen Eisenkern ausgehen.“
Schockwellen im Computer
Fortschritte bei der Frage der Zusammensetzung des Erdkerns verspricht nun ein neue Simulationsmethode, die das Forschungsteam entwickelt und getestet hat. Die zentrale Innovation des Molekular-Spin-Dynamik-Verfahrens liegt in der Kombination zweier bislang getrennter Simulationsmethoden: der Molekulardynamik, die die Bewegung von Atomen beschreibt, und der sogenannten Spindynamik, die die magnetischen Eigenschaften berücksichtigt. „Durch die Kombination der beiden Methoden waren wir in der Lage, den Einfluss des Magnetismus unter hohen Druck- und Temperaturbedingungen und über bisher nicht erreichbare Längen- und Zeitskalen zu untersuchen“, betont der CEA-Physiker Julien Tranchida. Konkret hat das Team das Verhalten von zwei Millionen Eisenatomen und deren Spins simuliert, um dadurch die dynamische Wechselwirkung zwischen mechanischen und magnetischen Eigenschaften zu analysieren. Dabei fanden auch KI-Methoden Verwendung: Durch den Einsatz maschinellen Lernens wurden die sogenannten Kraftfelder – die Wechselwirkungen zwischen den Atomen – präzise bestimmt. Die Forscher generierten und trainierten ihre Modelle mithilfe von Hochleistungsrechnern.
Anschließend startete die eigentliche Simulation: Im Rechner erstellten die Wissenschaftler ein aus zwei Millionen Eisenatomen bestehendes Modell, das repräsentativ für den gesamten Erdkern ist. Dann setzten sie es Temperatur- und Druckverhältnissen aus, die im Erdinneren herrschen. Dafür ließen sie Druckwellen durch die Eisenatome laufen und simulierten so deren Erhitzung und Kompression. Wählten sie eine geringere Geschwindigkeit für diese sogenannten Schockwellen, blieb das Eisen fest und nahm unterschiedliche Kristallformen an. Waren die simulierten Schockwellen schneller, wurde das Eisen weitgehend flüssig.
Bemerkenswert war die Erkenntnis, dass magnetische Effekte die Materialeigenschaften erheblich beeinflussen. „Unsere Simulationen stimmen gut mit experimentellen Daten überein“, sagt der Materialwissenschaftler Mitchell Wood von den Sandia National Laboratories. „Und sie weisen darauf hin, dass sich in einem bestimmten Temperatur-Druck-Bereich eine spezielle Eisenphase stabilisieren könnte, die möglicherweise Einfluss auf den Geodynamo hat.“ Dieser Zustand, bcc-Phase genannt, wurde bei Eisen unter diesen Bedingungen bisher nicht experimentell beobachtet, sondern nur hypothetisch vermutet. Sollten sich die Ergebnisse des Molekular-Spin-Dynamik-Verfahrens bestätigen, dürften sich einige Fragen um den Geodynamo-Effekt klären.
Impulse für stromsparende KI
Doch die Methode bietet nicht nur neue Einblicke in das Erdinnere, sondern hat auch das Potenzial technologische Innovationen in den Materialwissenschaften voranzutreiben. Konkret will Cangi das Molekular-Spin-Dynamik-Verfahren in seiner Abteilung und in Kooperationen auf das sogenannte neuromorphe Computing anwenden. Darunter versteht man eine neue Art von Hardware, die sich an der Funktionsweise des menschlichen Gehirns orientiert und die KI-Algorithmen künftig schneller und stromsparender abarbeiten könnte. Das neue Simulationsverfahren soll gezielt spinbasierte neuromorphe Systeme digital nachbilden und helfen, effizientere Hardware-Lösungen für maschinelles Lernen zu entwickeln.
Eine zweites Anwendungsfeld liegt in der Datenspeicherung: Magnetische Bereiche entlang von winzigen Nanodrähten könnten künftig als ein Speichermedium dienen, das schneller und energiesparender als die herkömmlichen Technologien ist. „Für beide Anwendungen gibt es noch keine präzisen Simulationsmethoden“, sagt Cangi. „Ich bin zuversichtlich, dass wir mit unserem neuen Ansatz die physikalischen Prozesse realitätsgetreu nachbilden und damit die Entwicklung dieser IT-Innovationen deutlich beschleunigen können.“

Umweltschonende Lithiumgewinnung

(pte) – Mit einer neuen Technologie lässt sich Lithium mit einer Kostenersparnis von 60 Prozent gegenüber heutigen Techniken gewinnen. Außerdem ist das von Wissenschaftlern der Stanford University entwickelte Verfahren deutlich umweltverträglicher, weil damit weniger Wasser, Chemikalien und Land verbraucht werden als bisher üblich. Allerdings funktioniert es nur mit Thermalwässern (Sole), die Lithium enthalten. Die Forschungsergebnisse erschienen vor Kurzem im Fachjournal „Matter“.

„Potenzieller Wendepunkt“

„Die unserem Ansatz innewohnenden Effizienz- und Kostenvorteile machen ihn zu einer vielversprechenden Alternative zu derzeitigen Extraktionstechniken und zu einem potenziellen Wendepunkt in der Lithiumversorgungskette“, erläutert der leitende Forscher Yi Cui. Das Forschungsteam schätzt, dass sein Ansatz 3.500 bis 4.400 US-Dollar pro Tonne hochreines Lithiumhydroxid kostet, das kostengünstig in Lithiumcarbonat in Batteriequalität umgewandelt werden kann – verglichen mit etwa 9.100 Dollar pro Tonne für die vorherrschende Technologie zur Gewinnung von Lithium aus Sole. Die Produktion von Lithium aus Gestein ist noch weitaus teurer und umweltschädlicher.

Heutzutage wird Lithium aus Sole gewonnen, indem das Wasser verdampft wird, ein energieaufwändiger Prozess. Alternativ kann die Sole auch durch Umweltwärme eingedickt werden, doch das dauert Monate. Cui und sein Team setzen dagegen auf ein Elektrolyseverfahren, ähnlich dem zur Spaltung von Wasser in Wasser- und Sauerstoff. Als Energielieferant soll grüner Strom dienen, sodass der Prozess weitgehend klimaneutral abläuft. Dabei wird der Lithiumgehalt der Sole durch Abspalten von Wasser in mehreren Schritten drastisch erhöht.

Nebenprodukt der Geothermie

Wasser mit einer hohen Konzentration an Salzen, einschließlich Lithium, kommt in der Natur in einigen Seen, heißen Quellen und Grundwasserleitern sowie als Nebenprodukt bei der Erdöl- und Erdgasförderung und der Meerwasserentsalzung vor, außerdem in der Sole, die zur Nutzung von Erdwärme zu Heizzwecken und zur Stromerzeugung aus dem Untergrund gefördert wird. Experimentell wurde dieses Wasser auch in Deutschland schon genutzt, um Lithium zu gewinnen, allerdings nicht mit einem Elektrolyseverfahren.

Lithium spielt eine entscheidende Rolle für die Bekämpfung des Klimawandels. Einem Bericht der Unternehmensberatung McKinsey zufolge wird die Nachfrage nach Lithium von etwa einer halben Mio. Tonnen im Jahr 2021 auf drei bis vier Mio. Tonnen 2030 steigen. Der starke Zuwachs ist vor allem auf die Einführung von Elektrofahrzeugen und Systemen zur Speicherung erneuerbarer Energien zurückzuführen, die beide auf Batterien angewiesen sind. Angesichts des zunehmend schleppenden Absatzes von E-Autos dürfte der Bedarf zwar nicht ganz so rasant steigen, dennoch bleiben klimaschonende Gewinnungstechniken für Lithium extrem wichtig.

„SPOTLIGHT“: Sonne statt fossile Brennstoffe

(pte)- Die Grundlage für eine klimaneutrale Versorgung der chemischen Industrie mit Rohstoffen unter Verzicht auf fossile Quellen hat die Forschungsorganisation TNO mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gelegt. Im Rahmen des Projekts „SPOTLIGHT“, zu dem das DLR den Photoreaktor beisteuerte, wird Solarenergie und Wasserstoff hergestellt. Synthesegas ist ein Mix aus Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff.

Das Besondere an der TNO/DLR-Entwicklung: Das Verfahren soll Synthesegas wirtschaftlich produzieren, wenn der CO2-Preis 200 Euro pro Tonne beträgt. Davon ist Europa allerdings noch weit entfernt. Derzeit liegt der Preis beispielsweise in Deutschland und Österreich bei 45 Euro. Schweden und die Schweiz kommen allerdings schon auf mehr als 100 Euro.

Katalysatoren nutzen Sonnenlicht

„Wir nutzen sogenannte plasmonische Katalysatoren. Diese Materialien absorbieren viel Sonnenlicht und werden in chemischen Prozessen eingesetzt, die durch Sonnenlicht angetrieben werden. Wenn man die Katalysatoren modifiziert, kann die Reaktion für bestimmte Prozesse optimiert werden, zum Beispiel für die Erzeugung von Synthesegas“, so Nicole Meulendijks von der Technischen Universität Eindhoven, die die Entwicklung des Katalysators leitet.

Plasmonische Katalysatoren haben die Fähigkeit, alle Frequenzen des Sonnenlichts zu nutzen. Nichts geht verloren. Der Reaktor wird derzeit vom Licht des Kölner Sonnenofens bestrahlt. Dass ist eine künstliche, elektrisch betriebene „Sonne“, die für Experimente eine sichere Versorgung ermöglicht. In der Praxis wird er bevorzugt in Regionen aufgestellt, in denen die Sonneneinstrahlung besonders intensiv ist, etwa in Nordafrika. Kombiniert mit Stromspeichern geht der Betrieb auch weiter, wenn die Sonne nicht scheint. Dann übernehmen Hochleistungs-Leuchtdioden, die mit grünem Strom betrieben werden, den Part der Sonne.

Anlage für eine Mio. Tonnen CO2

Geplant ist im weiteren Verlauf des Projekts eine Großanlage, die bis zu eine Mio. Tonnen CO2 pro Jahr verarbeiten kann. Die in SPOTLIGHT entwickelte Technologie bietet laut den Entwicklern das Potenzial, bis zu 800 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr wiederzuverwerten, heißt es beim DLR. Das entspricht etwa 18 Prozent der gesamten CO2-Emissionen der EU.

Populismus und Wunschdenken der derzeitigen Klimapolitik – ein teurer Spaß

Im Jahre 1990 habe ich in der ARD Sendung „Bilder auf der Wissenschaft“ auf die Energievergeudung in Gebäuden hingewiesen. In zwei Sendungen mit dem Titel „Der Sonne eine Chance“ habe ich alles vorweg genommen, was Jahre später von den Grünen-Ideologen aufgegriffen wurde. Allerdings in einer sehr stümperhaften Weise. Damals machte die Co2-Abgabe in die Atmosphäre in den Gebäuden etwa 40% aus. Aber die Heureka-Politik (wie ich sie nenne), widmet sich eher den Co2 Abgaben im Verkehr und populistisch wurde das Augenmerk auf den Auspuff gelegt. Man glaubte durch radikale Elektrifizierung des Verkehrs die Lösung zu finden. Dieser bewirkte aber insgesamt nur 20% Co2-Ausstoß. Hinzukam, dass ein idealer Scharlatan mit Namen Elon Musk die Idee der Elektromobilität so werbewirksam verkaufte, dass sogar die erfolgreichste deutsche Industriesparte der Automobilindustrie darauf reinfiel und aktuell im Begriff ist Selbstmord zu betreiben.
Das alles habe ich bei Facebook ausführlich meinen über 100.000 Follower vorgetragen. Erst viel später fiel dann auf, dass es ja noch den Bereich der Gebäude gab. Das einzige was einfiel war eine elektrische Wärmepumpe zu setzen, zumindest wenn es im Winter sehr kalt wird, physikalisch sehr ineffizient wird. Sie kann also auf keinen Fall das Problem lösen.
Erst Jahre später wird sich das beweisen. Lesen Sie dazu den folgenden Artikel von der Plattform „Das Hauptstadtbriefing“.
Ihr Jean Pütz

(Pioneer) – Der Gebäudesektor soll bis 2045 klimaneutral werden. So sieht es das ambitionierte Klimaschutzgesetz der ehemaligen CDU-geführten Regierung vor. Dafür setzt Klimaminister Robert Habeck vor allem auf eines: Sanieren. Deshalb hat er auch das größte Förderprogramm der Regierung, die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), aufgestellt. Volumen für 2024: 16,7 Milliarden Euro.

Den Weg zur Klimaneutralität bekräftigte zuletzt der gestern erschienene Transformationsbericht des Bundes.

Doch Habecks realpolitisches Handeln hat sich längst von seinen Zielen entkoppelt. Der Klimaminister wurde desillusioniert, wie unsere Kollegin Laura Block analysiert.

1) Ziele werden verfehlt

Um die Klimaziele in 2045 zu erreichen, müssen hier jährlich zwei Prozent des Bestands saniert werden. Bisher liegt die Quote bei 0,7 Prozent.

Ein Sanierungsbeispiel: Beim Wärmepumpengipfel 2022 beschloss die Regierung gemeinsam mit den Verbänden, die Voraussetzungen zu schaffen, damit in diesem Jahr 500.000 Wärmepumpen verbaut werden können. Bis Mitte August wurden rund 200.000 Anträge für eine Förderung gestellt.

Von den 16,7 Milliarden Euro Fördervolumen ist bisher knapp die Hälfte abgeflossen.

2) Boom fällt aus

Die Bundesregierung rechnet für das Jahr 2025 mit einer kleinen Sanierungsflaute. Das Wirtschaftsministerium hat daher die Mittel für die BEG um 2,4 Milliarden Euro gekürzt.

Es sei „deutlich geworden, dass ein höherer Anteil von Vorhaben deutlich langsamer realisiert wird als ursprünglich angenommen und dass der Anteil an Stornierungen ebenfalls angestiegen ist“, sagt das Wirtschaftsministerium auf Anfrage.

Mit seinem Versprechen, trotzdem weiterhin alle Anträge genehmigen zu wollen, unterstreicht Habeck seine Erwartung: Es werden sowieso nicht viele Anträge gestellt.

3) Sparbetrag könnte größer sein

Der Einbruch bei den Anträgen könnte im kommenden Jahr sogar noch größer ausfallen. Denn: Der Klima- und Transformationsfonds (KTF), der das Förderprogramm des Bundes finanziert, sieht eine Globale Minderausgabe in Höhe von neun Milliarden Euro vor. Das heißt: Irgendwo muss noch gespart werden.

Sehr wahrscheinlich betrifft das auch die BEG-Gelder. Denn diese machen rund 62 Prozent der Gesamtausgaben aus.

Es sei grotesk, dass die Ampel ausgerechnet bei der BEG so viel Geld spart, sagt Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbands der deutschen Wohnungswirtschaft. Er sagt uns: „Wenn die Mittel abgesenkt werden, hat das natürlich zur Folge, dass dann nicht mehr in dem Stile saniert werden kann, wie es eigentlich vom Bund erhofft wird.“

Spätestens mit der CO2-Preis-Steigerung würden sich Eigentümer Gedanken über eine energetische Sanierung machen, so Gedaschko. „Das bedeutet dann entweder, Programm stoppen, oder so verändern, dass für den einzelnen Förderfall weniger Geld aufgewendet wird.“

Fazit: Das Klimaministerium glaubt an die Sache, aber nicht an ihr Ziel. Dem Klima hilft das nicht.

Kohle und Öl noch nie so viel gefördert – die Folgen

(Pioneer) – die Frage lautet: Was haben Erderwärmung und Inflation gemeinsam?

Die Antwort: Bei ihrer Bekämpfung wird das, was die Wissenschaft empfiehlt, hartnäckig ignoriert.

Die Bekämpfung des Klimawandels kann mit dieser vorsätzlichen Ignoranz nicht vorankommen: Wir wissen heute, dass Kohlendioxid und Methan die Treiber der Erderwärmung sind, und dennoch stieg laut dem Global Energy Monitor im vergangenen Jahr die industriell verfügbare Kapazität der Kohleenergie weltweit um 48,4 Gigawatt. Etwa zwei Drittel der neuen Kohlekraftwerke entfielen allein auf China.

Auch die USA, ohnehin schon die Öl-Nation Nummer eins, haben ihre Ölförderung weiter gesteigert.

Die Folge: Die Erde erwärmt sich mit ungebremstem Tempo.

Bei der Inflationsbekämpfung das gleiche Spiel: Wirtschaftswissenschaftler wissen sehr genau, wie Geldentwertung entsteht: Wenn man mehr Geldscheine in die Umlaufbahn schickt, als dort Waren, Rohstoffe und Dienstleistungen zirkulieren, entsteht überschüssige Liquidität.

Diese überschüssige Liquidität führt zur Inflationierung der Preise. Und: Sie macht die Währungen weich. Plötzlich muss für Öl, Stahl und Bananen auf dem Weltmarkt mehr bezahlt werden als zuvor.

Und genau das passiert: Die Inflation in den USA ist vom Zwei-Prozent-Ziel mit derzeit 3,5 Prozent deutlich entfernt. Die Kerninflation (also ohne die Preise für Energie und Nahrung) beträgt sogar 3,8 Prozent, sodass unklar ist, wann und ob überhaupt noch in diesem Jahr eine Zinssenkung der Notenbank erfolgen kann.

Es sind – wie beim Klimawandel – nicht anonyme Mächte, sondern Regierungen, die den Notfall beklagen und zugleich herbeiführen. Sie selbst sind der Teufel, den sie austreiben wollen. Sie haben den Notenbanken am Sonntag feierlich das Mandat zur Inflationsbekämpfung erteilt, um werktags zusätzliche Billionen am Kapitalmarkt zu leihen, die dann dem Wirtschaftskreislauf injiziert werden.

Fakt ist: Die Geldpolitik der Notenbanken und die Finanzpolitik der Regierungen kommen sich ständig in die Quere.

Beispiel Italien

Die Superbonus-Regelung ermöglicht den Bürgern, 110 Prozent der Kosten für die Verbesserung der Energieeffizienz ihrer Häuser über Steuergutschriften vom Staat zu decken, also de facto ein riesiges Steuergeschenk. Die Regierung von Giorgia Meloni, die das Programm zuvor kritisiert hatte, verlängerte nun die Steuervergünstigungen um ein weiteres Jahr.

Wahnsinn mit System. Kostenpunkt in nur vier Jahren: über 160 Milliarden Euro.

Die Staatsschuldenquote Italiens liegt auch deshalb bei 137,3 Prozent – mehr als das Doppelte der im Vertrag von Maastricht vereinbarten 60-Prozent-Obergrenze.

Beispiel Großbritannien

Die Staatsverschuldung Großbritanniens liegt derzeit bei 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Vor 20 Jahren lag sie noch bei rund 35 Prozent. Die Schulden wachsen, die reale Wirtschaft dagegen kaum. Der IWF prognostiziert ein BIP-Wachstum von 0,5 Prozent für 2024.

Beispiel USA

Joe Biden will sich den Aufschwung und damit seinen Wahlsieg offenbar kaufen. Das von seiner Administration global ausgerollte Subventionsprogramm heißt zwar Inflation Reduction Act, hat aber mit Inflationsbekämpfung nichts zu tun. Im Gegenteil: Die Regierung nimmt Kredite auf, um Firmen aus Übersee in den USA anzusiedeln.

Durch das gesteigerte Tempo der US-Neuverschuldung kamen allein im ersten Quartal 2024 für sieben Billionen Dollar neue Staatsanleihen an den Markt. Der IWF rechnet für die US-Staatsverschuldung mit einem Anstieg von aktuell rund 34,5 Billionen US-Dollar auf knapp 45 Billionen Dollar in 2028. Zur Erinnerung: Zehn Jahre zuvor – also 2014 – waren es erst 18 Billionen US-Dollar.

Die Teuerungsraten reflektieren eine expansive Fiskalpolitik, die die Wirtschaft gezielt ankurbelt und damit die Geldverknappung und Wirtschaftsdämpfung der Notenbank unterläuft. Mittlerweile müssen die USA eine Billion US-Dollar allein für den Zinsdienst aufbringen.

Kein Wunder also: Die US-Inflationsraten sind wieder auf deutlich höherem Niveau angelangt und mit fast vier Prozent weit von der Zielinflation (zwei Prozent) entfernt.

Das Haushaltsdefizit der USA stelle ein „erhebliches Risiko“ für die Weltwirtschaft dar, warnte der IWF. Der Fonds erklärte, er rechne damit, dass die USA im nächsten Jahr ein Defizit von 7,1 Prozent verzeichnen werden – mehr als dreimal so viel wie der Durchschnitt der anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften.

Die USA, China, aber auch Großbritannien und Italien müssten „endlich die fundamentalen Ungleichgewichte zwischen Einnahmen und Ausgaben des Staates in den Griff bekommen“, heißt es in einem Report, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Wo bleibt das Positive?

Deutschland, das darf an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, ist die einsame Ausnahme von der internationalen Regel. Hier wirken die Schuldenbremse im Grundgesetz, das Schuldenurteil des Bundesverfassungsgerichts und ein liberaler Finanzminister, der lieber untergeht, als die Geldschleuse zu öffnen. Das alles zügelt die Augenblicksgier der Politik und dämpft damit die Expansion der Geldmenge.

Allerdings: Auch hier sind die Gemeinsamkeiten von Erderwärmung und Inflation nicht zu übersehen. Die deutschen Anstrengungen einer soliden Fiskal- und einer ökologischen Klimapolitik werden von anderen Nationen nicht befolgt, sondern belächelt und konterkariert. Was im Umkehrschluss bedeutet: Am deutschen Wesen wird auch bei der Inflationsbekämpfung die Welt nicht genesen.

Europa: Die Idiotie mit dem Verbrennerverbot

(Pioneer) – Das Wolkenkuckucksheim besitzt eine Repräsentanz auf Erden. Und die befindet sich in Straßburg, genauer gesagt: im Europäischen Parlament. Nirgendwo sonst auf der Welt werden derart vorsätzlich und lustvoll weltfremde Beschlüsse gefasst.

Womit wir beim Verbot der Verbrennertechnologie für Automobile wären. Ab 2035, so hat das Europäische Parlament Mitte Februar 2023 beschlossen, darf in Europa kein neues Automobil zugelassen werden, das mit Benzin oder Diesel betankt wird. Die falsche Analyse der technologischen Möglichkeiten bei gleichzeitiger Missachtung der industriellen Interessen Europas und der Kundenbedürfnisse führte zum falschen Beschluss – und von dort war es bis zur Falschmeldung der Tagesschau nicht mehr weit:
„Das EU-Parlament hat endgültig für das Aus des Verbrennungsmotors gestimmt“, wurde mit einem Fanfarenstoß am 14.02.2023 um 16:48 Uhr gemeldet.

Doch diese Finalität war eine behauptete. Von „endgültig“ kann in Wahrheit keine Rede sein. Das Europaparlament wird nach der Wahl im Juni 2024 das Verbrennerverbot 2035 ungültig stempeln müssen.

Der Rückwärtsgang ist für die betroffenen Akteure und ihre medialen Beifahrer schmerzhaft, aber unvermeidlich. Das Wolkenkuckucksheim ist kein Ort, an dem es sich gut leben lässt. Hier die fünf Gründe, warum der Eingriff des Europäischen Parlaments in den europäischen Automobilmarkt nicht funktionieren konnte.

1. Elektromobilität ist global gesehen ein Nischenprodukt

Die Elektromobilität wird sich weltweit nicht auf die Schnelle durchsetzen. Derzeit sind weltweit rund 1,4 Milliarden Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs – rund 98 Prozent davon Verbrenner.

Mit einem jährlichen Neuwagen-Ausstoß von 90 Millionen Fahrzeugen bleibt die schnelle Elektrifizierung aller Verkehre eine Fata Morgana. Bosch-Chef Stefan Hartung rechnet vor:

Wenn wir jetzt sofort alles, was wir im Moment an Produktion haben, umstellen würden, also über 90 Millionen Fahrzeuge pro Jahr ab jetzt voll elektrisch bauen würden, bräuchten wir etwa 16 Jahre, um die gesamte Fahrzeugflotte auszutauschen.

Aber dieses Gedankenexperiment wird für immer ein Experiment bleiben. Es ist undenkbar, dass in absehbarer Zeit der gesamte Produktionsausstoß der weltweiten Automobilindustrie von China bis Detroit elektrisch sein wird.

In großen Teilen dieser Welt ist der Anteil der Elektromobile gar nicht messbar. Die Ladeinfrastruktur fehlt nahezu komplett.

Bosch-Chef Hartung sagt den Bewohnern des Wolkenkuckucksheims,

Ein Teil der Mobilität wird am Ende gar nicht elektrisch sein.

2. Auch in Deutschland ist kein E-Boom ausgebrochen

Auch auf deutschen Straßen sind zu 97 Prozent Verbrennermotoren unterwegs. Und das Zuwachstempo der Elektromobilität hat sich nicht erhöht, sondern gedrosselt. In 2022 waren es noch plus 30 Prozent bei den Neuzulassungen; in 2023 nur noch plus 11,4 Prozent; in 2024 minus 14 Prozent, so eine Prognose des VDA.

Kaum hatte die Bundesregierung ihr Bonusprogramm für die Käufer von E-Autos storniert, war es mit der Begehrlichkeit vorbei. Im Dezember 2023 wurden fast 55.000 neue E-Autos zugelassen – minus 47 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit liegt der Marktanteil von elektrisch betriebenen Autos bei den Neuzulassungen aktuell bei knapp 11 Prozent.

Unrealistisches Ziel: Offiziell will die Bundesregierung in sechs Jahren mindestens 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen sehen. Nach einer Prognose des Think-Tanks Agora Verkehrswende müssten dafür täglich rund 5.500 E-Autos in Deutschland zugelassen werden. Im März waren es täglich nur etwas mehr als 1.000.

3. Ladeinfrastruktur kommt kaum voran

„Wir machen Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität“, heißt es im Koalitionsvertrag. Die Wahrheit zwei Jahre später: Der Ausbau der Ladeinfrastruktur kommt nur im Schneckentempo voran.

Gestrichen wurde ein Programm, das mit rund 200 Millionen Euro im Jahr 2024 allein in private Ladestationen, plus die dazugehörigen Solaranlagen und Stromspeicher, investieren sollte. Nun muss jeder E-Autobesitzer sehen, wie klarkommt.

Enttäuschend: Bis 2030 sollten rund 15 Millionen E-Autos an etwa einer Million Ladesäulen geladen werden können.

Die Realität: Um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, müsste sich – so der Verband der Automobilindustrie – das Ausbautempo verdreifachen.

4. China First

Mit dem geplanten Markteingriff würde die EU-Kommission das Herzstück der deutschen Industriegesellschaft schädigen. Denn erst mit Verspätung haben die hiesigen Autokonzerne mit der Entwicklung von Elektroautos begonnen, da hatte Pionier Tesla den Markt bereits eröffnet.

Aber auch China hat sich mit staatlicher Unterstützung einen Vorsprung in der Elektro- und in der Batterietechnologie erarbeitet. Nirgendwo werden heute so ausgereifte, so viele und vor allem so günstige Elektroautos gebaut.

Im chinesischen Markt, wo deutsche Automobile den Verbrennermarkt beherrschten, hat bei der Elektromobilität das chinesische Zeitalter begonnen. Und plötzlich liegen die Marktführer des Verbrenners, vorneweg Volkswagen, ganz weit hinten. Keine drei Prozent des chinesischen Stromermarktes konnten die Wolfsburger bisher für sich erobern.

Ein Verbrennerverbot in Europa nutzt vor allem der chinesischen E-Autoindustrie. Sie wartet nur darauf, mit ihren günstigeren Modellen die europäische Automobilindustrie deklassieren zu können. Ursula von der Leyen und die von ihr geführte EU-Kommission haben diesen geostrategischen Aspekt der Parlamentsentscheidung nie verstanden. Mit dem Verbrennerverbot 2035 würden sie zu nützlichen Idioten der Chinesen.

5. Autoindustrie schwingt um

Das verhaltene Kundeninteresse reflektiert sich mittlerweile auch in der Modellpolitik und den Produktionsplänen der Automobilkonzerne.

Beispiel VW: Dort reduziert man die E-Auto-Produktion in Deutschland; der ID.3 soll wegen zu geringer Nachfrage nun doch nicht im Stammwerk Wolfsburg produziert werden.

Beispiel Mercedes: CEO Ola Källenius hatte in seinem jugendlichen Leichtsinn „Electric only“ als Konzernstrategie ausgerufen. Bereits 2025 sollten reinrassige Elektroautos und Plug-in-Hybride die Hälfte des Absatzes ausmachen. Nachdem Vorgänger Dieter Zetsche (2006–2019) kein einziges E-Auto auf die Straße gebracht hatte, wollte sein Ziehsohn richtig durchstarten.

Neuer Realismus: Inzwischen legt sich der Autoboss nur noch auf das Ziel fest, in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts „bis zu 50 Prozent“ Autos mit E-Motor verkaufen zu wollen. Das reflektiert weniger seine Zögerlichkeit als die Marktsituation.

Fazit: Der Elektromobilität gehört vermutlich die Zukunft – aber nicht überall, nicht allein und eben die Zukunft, nicht die Gegenwart. Die gute Nachricht: Mit seinem Beschluss, der nun wieder kassiert werden muss, hat das Europaparlament die einzig wirklich CO₂-freie Energie emittiert: heiße Luft. Damit schafft man es zwar nicht auf die Straße, aber immerhin in die Tagesschau.

Energieverschwendung in Gebäuden – Mit einer Einführung von Jean Pütz

Mein persönlicher Kommentar dazu: wenn die Politik die Vorschläge meiner im Jahr 1990 ausgestrahlten Sendung „der Sonne eine Chance“ im Rahmen von „Bilder aus der Wissenschaft“ der ARD berücksichtigt hätte, gäbe es heute keine Probleme mehr mit der extremen Energieverschwendung in Gebäuden, die eine CO2-Ausstoß von insgesamt bis zu 40% in Deutschland damals ausmachten. Heute sind es immer noch 35%. Nichtsdestotrotz hat der politische  Mainstream die privaten PKWs mit Verbrennungsmotor als Bösewicht ausgemacht, obwohl diese nur 6-8% CO2-Ausstoß in Deutschland bewirken. Die Links beider Sendungen von Juli und August 1990 finden Sie unten:

Bilder aus der Wissenschaft Youtube Folge 1

Bilder aus der Wissenschaft Youtube Folge 2

Wo bleibt die Rationalität der Politik? Warum auch heute noch das Problem weiterhin besteht und Maßnahmen ergriffen werden müssen, die enormes Geld kosten zeigt der folgende Online-Artikel aus den Plattformen von Gabor Steingart:“

Ihr Jean Pütz

(Pioneer) – Damit Deutschland bis 2045 seine selbstgesteckten Klimaziele erreichen kann, muss der Gebäudesektor massiv an Emissionen einsparen. Das könne aber nur mit erheblichen Investitionengelingen, sagt eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), im Auftrag des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.

Die Studie wird heute vorgestellt, unsere Kollegin Laura Blockkonnte sie vorab einsehen. Darin heißt es:

Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssten in Wohn- und Nichtwohnbauten pro Jahr zusätzlich mindestens 33 Milliarden Euro investiert werden.

Besser seien sogar 66 Milliarden Euro, heißt es in der Studie. Das Geld werde vor allem für die Sanierung von Bestandsgebäuden und die Umrüstung auf erneuerbare Energien gebraucht.

Es kommt noch dicker: Für den öffentlichen Bau, zum Beispiel für die Sanierung und Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, müssten laut Studie bis 2030 „die Investitionen jährlich um sogar 75 Milliarden Euro gesteigert werden.“

Zusammengerechnet sind das über 100 Milliarden Euro Mehrkosten für mehr Klimaschutz in Gebäuden und eine klimaneutralere Infrastruktur. Peter Hübner, Präsident Hauptverband Bauindustrie, sagt uns:

Klimaschutz ist eine gesellschaftliche Verpflichtung – aber er kostet Geld. Wer ihn bestellt, sollte in der Lage sein, ihn auch zu bezahlen.

 

Dümmste Klimapolitik der Welt – Wolfgang Reitzle packt bei Gabor Steingart aus

Klare Ansage: Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Linde AG und heutige Multi-Aufsichtsrat der Linde plc., der Continental AG und der Springer SE, Wolfgang Reitzle, ist unzufrieden mit der Ampel-Regierung und einem gesellschaftlichen Klima, das wirtschaftliche Leistung und technologische Neugier nicht durchgehend belohnt.

„Gefragt sind nicht mehr Leistung und Wettbewerb, sondern Wokeness und politisches Wunschdenken. An die Stelle von Wohlstand und Wachstum treten Verzichts- und ,Degrowth‘-Ideologie. Gleichzeitig sollen immer Menschen vom Staat alimentiert werden, ohne selbst einen Beitrag leisten zu müssen. “

Agenda 2024? Im Pioneer-Gastbeitrag reagiert Reitzle auf das am Montag beschlossene 12-Punkte-Papier des FDP-Präsidiums. Es sei „alles richtig, was die FDP in ihrem sogenannten ,Scheidungspapier‘ vorschlägt: Selbstverantwortung, Leistung, Wettbewerb und freier Markt.“

Er fordert, jetzt müsse die Partei aber auch durchziehen und damit notfalls auch den Ausstieg aus der Ampel in Kauf nehmen:

Wer die Scheidungspapiere einreicht, der muss in letzter Konsequenz auch den Mut haben, zu gehen.

Mit der einen Hand auf den Tisch schlagen und sich mit der anderen an die Fünf-Prozent-Hürde klammern – das verträgt sich nicht.

Geht es mit dieser Politik so weiter, wird es bald sehr dunkel in Deutschland – nicht nur wegen der vergeigten Energiewende, die uns durch die wahrscheinlich dümmste Klimapolitik der Welt sehenden Auges in eine doppelte Sackgasse führt. Weil sie dem Klima nichts bringt, aber die Wirtschaft stranguliert.

Reitzle will Christian Lindner zum Loslassen ermuntern:

Klare Kante wird von den Wählern honoriert.

Falsche Klimarettung killt Konjunktur

Deutschlands Wirtschaft könnte durch den Klimawandel einbrechen, zeigt eine Studie.

Business Insider Deutschland, 17 Apr 2024

Der Studie zufolge könnte die deutsche Wirtschaft durch den Klimawandel um elf Prozent schrumpfen.

• Die Weltwirtschaft könnte bis Mitte des Jahrhunderts um ein Fünftel schrumpfen, zeigt eine neue Studie.
• Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung schätzen den wirtschaftlichen Schaden auf 38 Billionen US-Dollar (35,7 Billionen Euro) pro Jahr.
• Die am wenigsten entwickelten Länder werden voraussichtlich am stärksten betroffen sein, während Deutschland und die USA einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um elf Prozent erwarten.

Nach neuen Berechnungen könnte die Weltwirtschaft wegen der Erderwärmung bis Mitte des Jahrhunderts um rund ein Fünftel schrumpfen. Selbst wenn der Ausstoß von Treibhausgasen drastisch reduziert wird, bleibt diese Bedrohung bestehen. Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) schätzen in einer kürzlich im Fachmagazin „Nature“ veröffentlichten Studie, dass sich der wirtschaftliche Schaden auf rund 38 Billionen US-Dollar (35,7 Billionen Euro) pro Jahr belaufen könnte.
Die Experten warnen vor noch größeren wirtschaftlichen Folgen, wenn nicht gegengesteuert wird. Diese könnten die ohnehin schon enormen Kosten für Klimaschutzmaßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad um das Sechsfache übersteigen, betonen die Forscher.

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Die Wirtschaft in Deutschland und in den USA könnte jeweils um elf Prozent schrumpfen.

Der Studie zufolge sind die zu erwartenden Schäden regional sehr unterschiedlich. Die am wenigsten entwickelten Länder, die oft am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind, werden voraussichtlich am stärksten betroffen sein. Für Deutschland und die USA prognostizieren die Forscher einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um elf Prozent bis zur Mitte des Jahrhunderts im Vergleich zu einem Szenario ohne Klimafolgen. Diese Schätzungen basieren auf der Annahme, dass es gelingt, die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf unter zwei Grad zu begrenzen. Doch die bisherigen Anstrengungen zum Klimaschutz reichen nach Ansicht der Vereinten Nationen nicht aus.

„Für die meisten Regionen, darunter Nordamerika und Europa, werden hohe Einkommensverluste prognostiziert, wobei Südasien und Afrika am stärksten betroffen sind“,
betont Maximilian Kotz, einer der Autoren der Studie. „Diese Verluste werden durch unterschiedlichste wirtschaftsrelevante Wirkungen des Klimawandels verursacht, wie zum Beispiel Folgen für landwirtschaftliche Erträge, Arbeitsproduktivität oder Infrastruktur“. Schäden durch Stürme oder Waldbrände sind in diesen Schätzungen nicht enthalten, könnten aber die Gesamtschäden weiter erhöhen.

Für ihre Berechnungen analysierten die Forscher Daten der vergangenen 40 Jahre aus über 1600 Regionen, um zu untersuchen, wie extreme Wetterereignisse das Wirtschaftswachstum beeinflusst haben. Mit Hilfe von Klimamodellen haben sie dann prognostiziert, wie sich diese Einflüsse in den nächsten 26 Jahren auf die Wirtschaft auswirken werden.

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Die wirtschaftlichen Schäden kommen durch bereits entstandene Emmissionen

Die Wissenschaftlerin Leonie Wenz betonte, dass die zu erwartenden Schäden eine Folge der bereits ausgestoßenen Treibhausgase seien. Um diese abzumildern, seien
Anpassungsmaßnahmen notwendig. „Zusätzlich müssen wir unsere CO₂-Emissionen drastisch und sofort reduzieren – andernfalls werden die wirtschaftlichen Verluste in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts noch höher sein und bis Ende des Jahrhunderts im globalen Durchschnitt bis zu 60 Prozent betragen“, so Wenz.
Die aktuellen Berechnungen des Potsdamer Teams weisen bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit den Prognosen des so genannten Stern-Reports auf, den der Ökonom Nicholas Stern vor knapp 20 Jahren im Auftrag der britischen Regierung erstellt hat. Die 2006 veröffentlichte Studie kam zu dem Ergebnis, dass der Klimawandel die Weltwirtschaft um rund 20 Prozent einbrechen lassen wird. Das Fazit lautete schon damals: Klimaschutz mag teuer sein, aber kein Klimaschutz wäre noch teurer.