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Hochwasser: Kleine Flüsse gefährlicher als große

Hochwasser: Kleine Flüsse gefährlicher als große
Sicherheitsmaßnahmen können Schadenspotenzial begrenzen
 
Hochwasser bei Meißen 2006 (Foto: GFZ Deutsches GeoForschungsZentrum)

Karlsruhe (pte011/23.01.2012/11:00) – Die Hochwassergefahr an kleinen und mittleren Flüssen in Deutschland wird in den kommenden Jahrzehnten nicht abnehmen. Die Gefahr von Überflutung nimmt sogar zu. Die Starkniederschläge werden künftig steigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Center for Disaster and Risk Management Technology (CEDIM) http://cedim.de , die in Karlsruhe vorgestellt wurde.

Kleineres Schadenspotenzial

CEDIM ist eine gemeinsame Einrichtung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) http://kit.edu und des Helmholtz-Zentrums Potsdam Deutsches Geo Forschungs Zentrum (GFZ) http://www.gfz-potsdam.de . "Bei den großen Flüssen ist zwar ein größeres Schadenspotenzial gegeben, aber bei den größeren Flüssen hat man schon Sicherheitsmaßnahmen getroffen, wie etwa Rückhaltebecken", sagt KIT-Klimaforscher Gerd Schädler gegenüber pressetext.

Zudem hätten große Flüsse auch eine längere Vorwarnzeit bei Unwetter. "Anders als bei Rhein, Elbe oder Donau können starke Niederschläge bei mittleren und kleineren Flüssen zu einem sehr schnellen Anstieg und ‚reißenden‘ Fließgeschwindigkeiten führen, so dass es nur eine kurze Vorwarnzeit für die Bevölkerung und den Katastrophenschutz gibt", meint Bruno Merz vom GFZ.

In der Vergangenheit forderte dies mehrfach Menschenleben und richtete hohe Sachschäden an. Starkniederschläge, die Hochwasser verursachen, treten oft räumlich begrenzt auf. "Daher sind sie nur schwer vorherzusagen. Eine langfristige Vorsorge, in der gefährdete Gebiete identifiziert und Schutzmaßnahmen geplant werden, ist daher besonders wichtig", betont KIT-Forscher Christoph Kottmeier.

Hochwasser vor allem im Westen

Die dreijährige Untersuchung betrachtet die Mittelgebirgsflüsse Mulde und Ruhr sowie die Ammer als Fluss mit eher alpinem Charakter. Die Wissenschaftler gehen darin der Frage nach, wie häufig und wie intensiv in den kommenden Jahrzehnten Hochwasser auftreten wird – und wie sich die Abflüsse berechnen lassen. Die Studie belegt zudem, dass in Deutschland Starkniederschläge künftig zunehmen.

Die Modelle der Wissenschaftler zeigen, dass an der Ruhr die Hochwassergefahr im Sommer und im Winter weiter steigt. Die CEDIM-Prognosen weisen hier auf einen deutlichen und signifikanten Anstieg hin. Eine unveränderte Hochwassergefahr mit saisonalen Schwankungen besteht hingegen an Mulde und Ammer. Diese Befunde passen zu Trendanalysen, nach denen in der Vergangenheit eine Zunahme von Hochwasser vor allem im Westen Deutschlands stattfand.

24.01.2019: Deutsche Strompreise anders berechnen ist notwendig!

Die sogenannte CO2-Abgabe von Braunkohle-Kraftwerken soll gerechte Verteilung der Umweltkosten und marktwirtschaftliche Lösungen ermöglichen. Sollten diese Kraftwerke in der Energiekommission abgeschafft werden, wird das unweigerlich wegen der Versorgungssicherheit zu mehr Produktion aus Kraftwerken in Polen, Tschechien, Holland usw. führen. Das ist insofern ungerecht, als dann diese Abgaben den genannten Ländern zufließen und Deutschland leer ausgeht. Ich möchte die Nebenwirkung einmal als bedenkenswert zur Diskussion stellen.

Jean Pütz

Alzheimer-Risiko nach Schlaganfall deutlich höher

Alzheimer-Risiko nach Schlaganfall deutlich höher

Bildung von Beta-Amyloid spielt entscheidende Rolle bei Krankheit

Nervenzellen: Vorerkrankungen begünstigen Alzheimer (Foto: in.cnr.it)
Nervenzellen: Vorerkrankungen begünstigen Alzheimer (Foto: in.cnr.it)

Pisa (pte001/04.09.2014/06:00) –

Das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto di Neuroscienze http://www.in.cnr.it hat neue Zusammenhänge zwischen Ictus apoplecticus und Alzheimer
identifiziert. "Das Risiko neurodegenerativer Krankheiten wie
beispielsweise Alzheimer wird durch Gefäßkrankheiten wie Schlaganfall,
Arterielle Hypertonie und Ateriosklerose signifikant erhöht", erklärt
Projektleiter Nicola Origlia. Dabei werde die Blutzirkulation
beeinträchtigt, was eine Mangelversorgung des Gehirngewebes mit
Sauerstoff zur Folge habe.

Extrazelluläre Ablagerung

Die bei Alzheimer typische allmähliche Verschlechterung
der kognitiven Fähigkeiten ist laut den Experten teilweise durch eine
extrazelluläre Ablagerung von Beta-Amyloid bedingt. Dieses führe zur
Bildung der gefürchteten Placken und behindere ein ordnungsgemäßes
Funktionieren der Nervenzellen.

Für die Labortests als Grundlage benutzt worden war ein
Tiermodell, das Genmutationen eines Amyloid-Prekursor-Proteins
darstellt, welches wiederum diese Krankheit verursacht. "Dabei hat sich
gezeigt, dass ein Gehirnschlag die Entstehung von Beta-Amyloid auslösen
kann", unterstreicht Origlia.

Rezeptor-Molekül Rage stimuliert

Zudem stellte sich heraus, dass das verstärkte
Auftreten von Beta-Amyloid das zur Familie der Immunglobuline gehörende
Rezeptor-Molekül Rage stimuliert. Dadurch werden nicht nur die
Nervenzellen, sondern auch die im menschlichen Gehirn angesiedelten
Immunzellen beeinträchtigt. Das hat zur Folge, dass eine für das
Nachlassen der Funktionstüchtigkeit verantwortliche Entzündung entsteht.

Die Forschungsarbeit in Pisa bietet neue Ansätze fur
die Entwicklung von molekulär zielgerichteten Therapien, die die bei
Alzheimer typischen degenerativen Vorgänge aufhalten oder mildern
können. Außerdem hat sich gezeigt, dass eine Blockierung des
Rage-Rezeptors und der bei der Entzündung beteiligten Moleküle wie
beispielsweise das Interleuchin 1beta die schädlichen Auswirkungen eines
Schlaganfalls begrenzen kann.

Die multisdisziplinäre Untersuchung war in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Università dell‘ Aquila http://univaq.it durchgeführt worden. Einzelheiten wurden im "Journal of Neurosciences" http://jneurosci.org veröffentlicht.

Mini-Antenne für die Datenverarbeitung

Eine Mini-Antenne für die Datenverarbeitung von morgen

Nature Nanotechnology: Erstmals kurzwellige Spinwellen direkt erzeugt

Im Zuge der rasant fortschreitenden Miniaturisierung steht die Datenverarbeitung mit Hilfe elektrischer Ströme vor zum Teil unlösbaren Herausforderungen. Eine vielversprechende Alternative für den Informationstransport in noch kompakteren Chips sind magnetische Spinwellen. Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) ist es nun bei einer internationalen Zusammenarbeit gelungen, Spinwellen mit extrem kurzen Wellenlängen im Nanometer-Bereich – eine entscheidende Eigenschaft für die spätere Anwendung – gezielt zu erzeugen.

Kleiner, schneller, stromsparender – das ist die Devise, nach der sich derzeit Computer und Handys in atemberaubendem Tempo weiterentwickeln. Wie schwierig jedoch eine weitere Miniaturisierung jetzt schon ist, weiß Dr. Sebastian Wintz vom HZDR-Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung: „Ein wesentliches Problem aktueller Technologien ist die Wärme, die beim Datentransport mit Hilfe elektrischer Ströme entsteht. Wir brauchen ein neues Konzept.“ Zusammen mit internationalen Kollegen arbeitet der Physiker an sogenannten Spinwellen (Magnonen). Diese sollen bewegte Ladungen als Informationsträger in Zukunft ersetzen. Nun ist es den Forschern erstmals gelungen, Spinwellen von derart kleiner Wellenlänge zu erzeugen, dass sie für zukünftige Anwendungen in der Datenverarbeitung relevant sind.

Spinwellen ersetzen elektrischen Strom

Der Spin bezeichnet eine Eigenschaft, die Teilchen ein magnetisches Moment verleiht. Sie verhalten sich demnach wie winzige Magnete, die in ferromagnetischen Materialien parallel zueinander ausgerichtet sind. Ändert nun einer der Spins seine Richtung, beeinflusst dies seine Nachbarn. In einer Kettenreaktion entsteht eine Spinwelle.

Die derzeitige Informationsverarbeitung basiert auf elektrischen Strömen. Dabei rasen die geladenen Teilchen durch ein Netz von Leiterbahnen, die, getrieben vom Wunsch nach immer kompakteren Chips, zunehmend gedrängt zusammen liegen. Auf ihrem Weg stoßen die Elektronen mit Atomen zusammen, die dadurch im Kristallgitter hin und her schwingen und so Wärme erzeugen. Liegen die Leiterbahnen zu dicht beieinander, kann diese nicht mehr abgeführt werden, das System versagt. „Der große Vorteil von Spinwellen ist, dass die Elektronen selbst sich nicht bewegen“, erläutert Wintz. „Beim Datenfluss entsteht also kaum Wärme.“

Magnetwirbel als Nano-Antenne

Die traditionelle Herangehensweise zur Erzeugung von Spinwellen ist der Einsatz von kleinen, künstlich hergestellten Antennen aus Metall, die bei Fluss eines hochfrequenten Wechselstroms Magnonen erzeugen. Dabei entspricht die kleinste erzeugbare Wellenlänge in etwa der Größe der verwendeten Antenne. Genau hierin liegt ein großes Problem: Um den Ansprüchen der fortschreitenden Miniaturisierung zu genügen, sind kleine Wellenlängen im Nanometerbereich notwendig. Jedoch können derart kleine Hochfrequenz-Antennen derzeit nicht gefertigt werden.

Dem Forschungsteam aus Deutschland, der Schweiz und den USA ist es nun gelungen, mit einem völlig neuen Konzept besonders kurzwellige Spinwellen zu erzeugen. Als natürlich geformte Antenne nutzen sie dabei das Zentrum eines magnetischen Wirbels, der in einem hauchdünnen ferromagnetischen Plättchen entsteht: In Folge der engen räumlichen Begrenzung ordnen sich hier nicht alle Spins, wie üblich, parallel zueinander an, sondern entlang konzentrischer Kreise. Das wiederum zwingt die Spins in einem kleinen Bereich in der Mitte, der nur wenige Nanometer im Durchmesser misst, sich aufzurichten und von der Plättchen-Oberfläche weg zu zeigen. Wird dieses Zentrum einem magnetischen Wechselfeld ausgesetzt, entsteht eine Spinwelle.

Um die gewünschte Kurzwelligkeit zu erreichen, bedarf es jedoch noch eines weiteren Tricks: Ein zweites Plättchen wird auf das erste gelegt, getrennt durch eine dünne, nichtmagnetische Schicht. Bei einer bestimmten Dicke dieser Trennschicht wechselwirken die beiden Plättchen antiferromagnetisch miteinander – die jeweiligen Spins sind bestrebt, in entgegengesetzte Richtungen zu zeigen –, was die Wellenlänge der ausgesandten Spinwelle um ein Vielfaches reduziert. „Nur so kommen wir zu einem für die Informationstechnologie relevanten Ergebnis“, sagt Wintz.

Attraktive Eigenschaften für Anwendungen

Neben der geringen Ausdehnung der so erzeugten Spinwelle konnten die Wissenschaftler noch weitere Eigenschaften demonstrieren, die für zukünftige Applikationen sehr nützlich sein könnten. Mithilfe zeitaufgelöster Aufnahmen eines Röntgen-Mikroskops des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart, das am Helmholtz-Zentrum Berlin betrieben wird, zeigten sie, dass die Wellenlänge sich durch die Wahl der Anregungsfrequenz exakt einstellen lässt. Ähnliche Messungen wurden außerdem am Paul Scherrer Institut in der Schweiz durchgeführt. Dabei sind die Ergebnisse im Einklang mit einem theoretischen Modell, das speziell für diese Arbeit an der Oakland University in den USA berechnet wurde. Hier zeigt sich zudem ein erstaunliches Phänomen, das bislang im Experiment noch nicht direkt beobachtet wurde: die Geschwindigkeit, mit der sich die Spinwellen ausbreiten, ist stark richtungsabhängig. Ein weiterer Punkt, der eine Vielzahl von Anwendungen in der Signalverarbeitung ermöglichen könnte.

Hagebuttenpulver: Hoffnung für alle, die an Arthrose leiden ! Mit einer Empfehlung von Jean Pütz – Mit Video !

Hier geht’s zum Video

Eine persönliche Bemerkung von Jean Pütz

Dies ist nicht wissenschaftlich belegt, aber ich möchte Ihnen meine persönliche Erfahrung nicht vorenthalten:

Mit meinen 81 Jahren hatte ich enorme Schmerzen in Knie- und Hüft-Gelenken.
Der von mir konsultierte Orthopäde führte das auf Gelenkverschleiß zurück. Er empfahl mir sogar rechts ein künstliches Hüftgelenk. Ich nahm Schmerzmittel, insbesondere reichlich Iboprofen, das aber griff nach einiger Zeit meine Nieren an, ich kann also davor nur warnen. Dann empfahl mir rein zufällig ein Freund sogenanntes Hagebuttenpulver aus
getrockneten ganzen Früchten der Heckenrose. Ich war sehr skeptisch, denn ich fand keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit. Aber ich versuchte es und konnte es kaum glauben. Ein gehäufter Teelöffel am Tag in Sirup, Wasser oder Tee gerührt, reichte aus, mir meine Schmerzen nachhaltig zu nehmen. Auf mich wirkte es wie ein Wunder. Deshalb machte ich meine eigenen empirischen Forschungen, in dem ich es an alle meine
Freunde und Bekannten verteilte, die ähnliche Leiden hatten. Alle berichteten mir von einer eklatanten Besserung der Schmerzen in den angesprochenen Gelenken. Ein befreundeter Jäger verabreichte es sogar seinem betagten Hund, der läuft jetzt wieder herum, was vorher kaum möglich war. Auch bei Pferden soll es sich nützlich machen.

Nun hoffe ich, dass nicht nur meine persönlichen Erfahrungen Sie liebe Leser mit gleichen Leiden es versuchen, sondern dass sich dem auch die Wissenschaft widmet. Das ist leider bei Naturstoffen immer das Problem, denn mit dieser Art Forschung kann man kein Geld verdienen.

Sollte Sie auch positive Erfahrung haben, teilen Sie es mir in meinem Gästebuch mit.

Ihr Jean Pütz

Hagebutte auf dem Prüfstand

Von Jens Bielenberg

Das Spektrum der Therapieansätze zur Linderung arthrosebedinger Symptome
konnte um standardisiertes Hagebuttenpulver erweitert werden. Als aktive
Inhaltsstoffe konnten Galaktolipide identifiziert werden, die im Fokus
neuerer Untersuchungen stehen und interessante wissenschaftliche
Perspektiven eröffnen.

Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung und die häufigste Ursache
körperlicher Behinderungen. Die Knorpelalterung, und damit auch der
vermehrte Verschleiß beginnen üblicherweise schon im frühen
Erwachsenenalter und betreffen überwiegend die Gelenke von Hüfte, Knie,
Wirbelsäule und Händen. Der Knorpel wird immer rauer, verliert seine
Funktion als Stoßdämpfer und Gleitschicht, es kommt zu Steifigkeit und
Schmerzen in den Gelenken. Diese degenerative Schädigung bildet sich
nicht mehr zurück. Die Chronizität der Knorpeldegeneration verlangt eine
dauerhafte medikamentöse Behandlung. Zur Linderung der schmerzhaften
Beschwerden werden nicht steroidale Antirheumatika und
Cyclooxygenase-Hemmer eingesetzt. Der jüngste Neuzugang ist hier der
selektive COX-2-Hemmer Lumiracoxib, der im Januar zur symptomatischen
Behandlung von Patienten mit aktivierter Arthrose am Knie- oder
Hüftgelenk zugelassen wurde.

Untersuchungen haben neuerdings gezeigt, dass das standardisierte Pulver aus Samen und Schale der Hagebuttenfrüchte bestimmte Funktionen der Leukozyten, die
bei der Arthrose zu Entzündungen und Gewebeschädigungen führen können,
normalisieren kann. Ferner weisen die Daten darauf hin, dass das Pulver
antioxidativ und membranstabilisierend wirkt und dadurch den Aufbau und
den Zerfall des Knorpelgewebes beeinflusst.

Aktiver Inhaltsstoff identifiziert

Kürzlich ist es drei Forschungseinrichtungen in Dänemark gelungen, den aktiven
Inhaltsstoff zu identifizieren und mittels eines komplizierten
Fraktionierungsverfahrens zu isolieren. Es handelt sich um ein aus einem
Zuckeranteil und Fettsäuren bestehendes Galaktolipid.

Die Substanz hemmte in vitro die Migration polymorphkerniger Leukozyten (J.
Nat. Prod. 66, 2003, 994-995) und senkte in vivo die Serumkonzentrationen von C-reaktivem Protein (JAMA Online Publikation vom 12. September 2006). In einer Studie mit standardisiertem Hagebuttenpulver senkte das Galaktolipid den Wert des C-reaktiven
Proteins bereits nach zehn Tagen um durchschnittlich 39 Prozent (Inflammopharmacology 7, 1999, 377-386).

Zudem wird der Substanz ein antioxidativer Effekt zugeschrieben: Sie verhindert die Bildung toxischer freier Radikale und wirkt dadurch membranstabilisierend. Als Beleg für diese Eigenschaft wird angeführt, dass in Blutbanken gelagerte Erythrozyten von Personen, die Hagebuttenpulver eingenommen hatten, weniger Hämoglobin als erwartet
abgaben.

Das Max-Planck-Institut für Pflanzenphysiologie in Potsdam untersuchte die Funktion von Galaktolipiden bei Pflanzen und entdeckte, dass in den Membransystemen von Chloroplasten besondere Lipidformen auftreten, bei denen Galaktose im Lipidmolekül eingebaut ist. Galaktolipide sind für die Funktionalität der pflanzlichen Photosynthese essenziell. Die Phospholipide, die unter Normalbedingungen die Membranlipide ausmachen, werden vom pflanzlichen Stoffwechsel unter Freisetzung von Phosphat in
Galaktolipide umgewandelt. Interessant ist, dass bestimmte Galaktolipide (Digalactosylacylglycerol) dosisabhängig die Aktivität der Phospholipase A2 aus Escherichia coli zu 60 bis 70 Prozent hemmen können. Dieser Effekt ist abhängig von der Ladung beziehungsweise Polarität des Kopfes des Moleküls sowie vom Anteil der ungesättigten Fettsäure in der Seitenkette (Biochem. J. 15, 1996, 93-99).

Ein italienisches Forscherteam untersuchte verschiedene Galaktolipide (Monogalaktosyldiacylglycerol, Digalaktosyldiacylglycerol und Sulphoquinovosyldiacylglycerol) auf ihre in vivo entzündungshemmenden
Eigenschaften und fand beim Crotonöl-induzierten Ohrödem der Maus dosisabhängig eine stärker entzündungshemmende Wirkung als von Bethametason. Beim Carragenin-induzierten Pfotenödem der Maus zeigte Monogalaktosyldiacylglycerol sogar eine stärker entzündungshemmende Wirkung als Indomethacin (Eur. J. Pharmacol. 524, 2005, 159-168).

Die Effekte von standardisiertem Hagebuttenpulver scheint nicht auf einer
Hemmung der Cyclooxygenase zu beruhen; die Thrombozytenaggregation wird
durch hohe Dosen Hagebuttenpulver nicht beeinflusst (Inflammopharmacology 7, 1999, 63-68).

Besserung der Gelenkschmerzen

Die Wirksamkeit von Hagebuttenpulver belegen zwei randomisierte
placebokontrollierte Doppelblindstudien, die kürzlich auf dem Arthrose-Weltkongress (OARSI) vorgestellt wurden.

Rein und Mitarbeiter vom Institute for Clinical Research, Kolding, Dänemark,
untersuchten 112 Probanden mit Osteoarthritis (Phytomedicine 11, 2004,
383-389). Sie erhielten entweder drei Monate lang täglich 5 g standardisiertes Hagebuttenpulver oder Placebo. Nach der dreimonatigen Behandlung wurde das Therapieregime getauscht (Cross-over-Studie). Eingang in die Studienbewertung fanden die Parameter Gelenkschmerzen, Morgensteifigkeit und allgemeines Wohlbefinden. Die Verumgruppe zeigte verglichen mit Placebo hinsichtlich der Gelenkschmerzen und Steifigkeit eine signifikante Besserung. Ein ähnlich deutliches Resultat ergab sich
beim allgemeinen Wohlbefinden. Zudem konnte in der Verumgruppe der Gebrauch von zusätzlichen Schmerzmitteln wie Tramadol, Opioiden, Paracetamol und Acetylsalicylsäure um 44 Prozent gesenkt werden.

In einer weiteren Studie untersuchten Warholm und Mitarbeiter die Wirkung
von standardisiertem Hagebuttenpulver auf die Beweglichkeit von Hüft- und Kniegelenk, die Aktivitäten des täglichen Lebens sowie die Lebensqualität und Schmerzen bei Osteoarthritis-Patienten (Current Therapeutic Research 64, 2003, 21-31). Die Hälfte der 100 Probanden erhielt vier Monate lang zweimal täglich 2,5 g standardisiertes Hagebuttenpulver. Zu Beginn und Ende der Untersuchung wurde die Beweglichkeit des Hüftgelenks und des Knies gemessen. Verglichen mit Placebo verbesserte das Hagebuttenpulver die Beweglichkeit des Hüftgelenks signifikant. Auch der Schmerz nahm in der Verumgruppe signifikant ab. In der gesamten Studienpopulation berichteten
letztendlich 64,6 Prozent der Probanden über eine Reduzierung der Schmerzen während der Einnahme des Pulvers. Auffallend war der laut Probandenberichten weit über die Studiendauer hinaus anhaltende Langzeiteffekt (Carry-over-Effekt).

Senkung von CRP und LDL-Cholesterol

Aus dieser Studienpopulation analysierten die Forscher die Wirkung von
Hagebuttenpulver im Vergleich zu Placebo an insgesamt 32 Patienten mit
Arthrose der Handgelenke. Diese Form der Arthrose ist für die Betroffenen besonders unangenehm und behindernd. 88 Prozent der Patienten, die initial drei Monate lang Hagebuttenpulver erhalten hatten, berichteten über eine deutliche Schmerzsenkung bei der Durchführung häufiger Alltags-Handgriffe. In der Placebogruppe waren es
nur 36 Prozent.

In einer weiteren Subgruppenanalyse gelang es, den Beweis zu erbringen, dass Hagebuttenpulver nicht nur den erhöhten Entzündungsparameter CRP senkt, sondern auch das LDL-Cholesterol, das sich in den Gefäßen ablagert und zur Arteriosklerose führt. Ob jedoch mit Hagebuttenpulver ein wirksamer Gefäßschutz erzielt werden kann und ein erhöhter Blutdruck gesenkt werden kann, ist noch zu klären.

Fazit

Standardisiertes Hagebuttenpulver ist ein gut untersuchtes Nahrungsergänzungsmittel für
Patienten mit schmerzhafter Gelenkarthrose. Hagebuttenpulver hemmt Botenstoffe der Entzündung an verschiedenen Stellen innerhalb des Entzündungsprozesses. Zwei randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudien belegen eine bessere Beweglichkeit der arthrosebetroffenenen Gelenke. Die längerfristige Einnahme von
Hagebuttenpulver kann den Konsum an klassischen Schmerzmitteln
reduzieren.

Die Hagebutte
Rosa canina L. (Rosa carmata, R. caucasica, R. frondosa, R. glauca, R.
lutetiana, R. taurica), die Gemeine Heckenrose, Familie Rosacea, ist ein
1 bis 5 m hoher Strauch mit bogig überhängenden Zweigen, der an
Waldrändern, Hecken und Steinhaufen in Europa, Nordafrika, Klein-, Nord-
und Westasien sowie Nordamerika verwildert vorkommt.

Der rote Anteil der Hagebutten ist der fleischig gewordene Fruchtboden.
Schneidet man die Hagebutte auf, findet man darin die Kerne, Semen
cynosbati, die als Haustee mit mild diuretischem Effekt Anwendung
finden.

Unter den einheimischen Früchten hat die Hagebutte mit circa 500 mg/100 g den
höchsten Ascorbinsäuregehalt. Ihr Mark hat 20-mal mehr Vitamin C als
Zitronen. Ihre Früchte sind reif an Provitamin A und B-Vitaminen. Ferner
enthalten sie viele Mineralstoffe sowie die Spurenelemente Kupfer und
Zink.

Vom Strauch in den Mund können Hagebutten nicht verzehrt werden. Sie werden
jedoch getrocknet oder in Form von Suppen, Likören, Gelee oder
Marmelade oder als Früchtetee angeboten.

 

 

Facebook und Co bei vielen Nutzern unbeliebt

Facebook und Co bei vielen Nutzern unbeliebt
Kreditinstitute und Hotels weisen höhere Kundenzufriedenheit auf

Ann Arbor/Berlin (pte002/03.04.2014/06:05) – User sind in der Regel sehr zufrieden mit Online-Services und Webseiten – nur von sozialen Netzwerken sind sie enttäuscht. Das zeigt eine neue Studie des American Customer Satisfaction Index http://theacsi.org . Auf einer Skala mit 100 Punkten geben die User diversen Internetauftritten durchschnittlich 78,2 Punkte. Ganz am Ende der Zufriedenheitsliste finden sich Social-Media-Seiten mit nur 68 Punkten.

Werbung verärgert Benutzer

Neben Bedenken zur Privatsphäre kritisierten die Befragten, dass soziale Netzwerke von Werbung überflutet werden. "Werbung hält immer weiter Einzug und etabliert sich in sozialen Netzwerken, bei Facebook ist das Teil des Geschäftsmodells. Die breite Masse der Nutzer ist nicht bereit, für die Nutzung von Netzwerken wie Facebook zu zahlen", sagt Jan-Hendrik Senf, Berater für Digitale Kommunikation und Social Media http://janhendriksenf.de , im Gespräch mit pressetext.

Der Fachmann glaubt, dass erkaufte Werbefreiheit gegen eine monatliche Nutzungsgebühr von vielen Nutzern angenommen werden würde und damit "kein unspannendes Modell" wäre. "Werbung sollte aus meiner Sicht mehr ’social‘ werden. Es sollte Modelle geben, bei denen User für ihren Social-Media-Kontaktkreis – gegen eine kleine Provision – die Werbung auswählen können, die sie für diese als passend erachten."

Unternehmen agieren falsch

"Für viele Unternehmen ist Social Media generell auch 2014 immer noch ein großes Fragezeichen – genau so wie das Verständnis und der Horizont, was wirklich gute Social-Media-Arbeit ausmacht", sieht Senf aber auch bei den Firmen und Marken Versäumnisse. "Man darf soziale Netzwerke nicht als Werbekanal missbrauchen, sondern muss proaktiv mit den Usern Beziehungen aufbauen und jeden Kanal den jeweiligen Besonderheiten und Möglichkeiten entsprechend individuell bedienen. Aber genau das kostet einen langen Atem und damit auch Zeit und Geld – finanzielle und personelle Ressourcen müssen dazu bereitgestellt, Denkweisen und Paradigmen geändert werden."

Ein Sonderfall ist laut Senf Google+: "Wenn Unternehmen tendenziell jeden ihrer Social-Media-Beiträge ohne finanziellen Einsatz für Reichweite verbreiten möchten, ist dieses beispielsweise auf Google+ und Twitter aktuell noch, im Vergleich zu Facebook, möglich. Es ist eine spannende Frage, ob und wann bei Google+ ebenfalls für Reichweite Geld verlangt und Werbung eingeführt wird."

Banken und Hotels beliebt

Besonders zufrieden waren die Befragten mit den Web-Auftritten von Banken und Hotels – für diese gab es 84 bis 86 Punkte auf der Zufriedenheitsskala. "Diese Anbieter haben – zumindest in Bezug auf ihre Webseiten – ihre Hausaufgaben gemacht. Sensible Dinge, wie die Verschlüsselung bei der Übertragung von Kontodaten, sind hier besonders wichtig. Über Verfahren wie zum Beispiel Eyetracking, Heatmaps, A-B-Tests und neuropsychologische Studien kann man gut erkennen, was den Kunden bei einer Webseite wichtig ist."

21.01.19. Apropos Umwelthilfe. Das ist dieser eigennützige Abmahnverein der die Prozesse initiiert die unsere Städte mit schwachsinnigen Diesel Verbot überziehen und damit viel Geld verdient.

Mit einem Trick hat sich der Chef jetzt wieder in der Presse bemerkbar gemacht. Okay.
Schlimm aber ist das die Redaktionen insbesondere die von Funk und Fernsehen darauf hereinfallen. Der Mainstream scheint das Denken immer mehr zu beeinträchtigen. Folge 72 – Der Vernunft deine Chance.

 

Wegweiser durchs verflixte Schlaraffenland

Wegweiser durchs verflixte Schlaraffenland
Wie Essen und Psyche sich beeinflussen
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(aid) – "Der unbeschwerte Genuss in unserem "Schlaraffenland" weicht oftmals einem Kampf zwischen Kopf und Bauch. Ein Grund dafür mag sein, dass wir die Zusammenhänge zwischen Essen und Psyche nicht kennen und deshalb nicht richtig darauf reagieren", stellte Dr. Margareta Büning-Fesel, Geschäftsführender Vorstand des aid infodienst, auf dem 16. aid-Forum am 14. Mai 2013 in Bonn fest. Professor Christoph Klotter von der Hochschule Fulda erläuterte, "wie die Psyche mit isst". Theoretische Konzepte aus Philosophie, Psychologie, Soziologie und Kulturwissenschaft böten unterschiedliche Interpretationen des Essverhaltens.

"Mit dem systemischen Ansatz wird zum Beispiel angenommen, dass jedes Individuum Teil eines bestimmten Systems ist, wie etwa die Familie. Dieses System entscheidet wesentlich mit, was das Individuum an Nahrung zu sich nimmt. Es duldet zudem in der Regel keine Verhaltensänderung seiner Elemente. Auch das ist ein Grund dafür, dass Gewicht reduzieren so schwierig ist", erklärte Klotter.

Professor Susanne Klaus vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam ging darauf ein, warum und wie Hungergefühle im Gehirn entstehen. "Physiologische Grundlagen sind hilfreich, um zu verstehen, was im Gehirn abläuft und wie unsere Psyche funktioniert." Die Entdeckung verschiedener Hormone und Rezeptoren habe seit Mitte der 1990er Jahre zu einem enormen Aufschwung und neuen Erkenntnissen in der Forschung der Appetitregulation geführt. Über die Bedeutung von Veränderungen der Gehirnstruktur bei übergewichtigen Personen und deren Auswirkungen sprach Dr. Annette Horstmann vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. "Im Magnetresonanztomographen konnten wir eindeutig erkennen, dass bei übergewichtigen Menschen diejenigen Hirnstrukturen verändert sind, die wir als Belohnungssystem bezeichnen.

Genau in diesen Hirnregionen haben adipöse Menschen mehr graue Substanz als Schlanke, eine Struktur, die für die Verarbeitung von Nervensignalen verantwortlich ist", so die Neurobiologin.
Dr. Hubert Preißl von der Universität Tübingen beleuchtete neurobiologische Vorgänge im Zusammenhang mit Adipositas und Gewichtskontrolle: "In Bezug auf die Nahrungsaufnahme kann man im einfachsten Fall von einer "Energiehomöostase" ausgehen. Das heißt, es wird so viel Nahrung aufgenommen wie auch wieder verbraucht wird. Höhere Gehirnstrukturen, die mit Kognition, emotionaler Verarbeitung, Entscheidungen und Belohnung verbunden sind, können das homöostatische System direkt beeinflussen. Hierbei hat sich in letzter Zeit gezeigt, dass Selbstkontrolle und lustbetontes Verhalten starken Einfluss auf die Nahrungsaufnahme haben", so Preißl.
Professor Michael Siegrist von der
ETH Zürich berichtete darüber, wie Konsumenten in ihrem Essverhalten beeinflusst werden und wie auf ihr Entscheidungsverhalten eingewirkt werden kann. Auf der Makro-Ebene spielten soziale und kulturelle Normen sowie Nahrungsmittelmarketing und Werbung eine wichtige Rolle. Die physische Umwelt, also das Lebensmittelangebot in den Restaurants, Kantinen und zu Hause, sei ein weiterer Faktor, der das Verhalten der Konsumenten bestimme. Auf der individuellen Ebene beeinflussten Einstellungen, Präferenzen, Wissen und Wertvorstellungen unseren Lebensmittelkonsum, so der Professor für Konsumentenverhalten.

Mit dem Thema Essverhalten und kognitive Leistung beschäftigte sich Professor Joachim Westenhöfer von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. "Es hat sich gezeigt, dass gezügeltes Essverhalten und Diätverhalten mit einer Beeinträchtigung verschiedener kognitiver Funktionen verbunden sein können. Insbesondere Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen als zentrale Komponenten der Informationsverarbeitung können nachteilig beeinflusst sein." Privatdozentin Dr. Tanja Legenbauer von der Universitätsklinik Hamm ging in ihrem Vortrag "Körperbildstörung – eine Frage des Gewichts" darauf ein, welche Folgen eine verzerrte Körperwahrnehmung hat.

"Die Hinweise gehen in die Richtung, dass adipöse Personen unabhängig vom Vorliegen einer Binge Eating Störung insbesondere eine negative Einstellung und negative körperbezogene Gefühle aufweisen, wobei die Binge Eating Störung die Körperbildstörung weiter zu verstärken scheint", erklärte die Psychologin. Binge Eating ist eine Essstörung, bei der es zu unkontrollierbaren Heißhungerattacken kommt.

Dr. Ingrid Kiefer von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES in Wien beleuchtete in ihrem Beitrag, wie man durch sein Ernährungsverhalten Stress reduzieren kann: "Empfehlenswert sowohl bei akutem als auch chronischem Stress ist eine ausreichende Versorgung mit allen Makro- und Mikronährstoffen durch die richtige Auswahl von Nahrungsmitteln. So kann man Stress effektiv vorbeugen sowie stressige Zeiten und Situationen gelassener überstehen."

Wissenschaftler würdigen Saar-Uni

Hochkarätige Wissenschaftler würdigen Zentrum für Bioinformatik der Saar-Uni

Seit einem Jahrzehnt forschen Bioinformatiker, Chemiker, Mediziner, Pharmazeuten und Humangenetiker gemeinsam am Zentrum für Bioinformatik der Universität des Saarlandes. Mit mathematischen Modellen und Methoden der Informatik durchleuchten die Wissenschaftler biologische Prozesse im Körper und das menschliche Erbgut, um zum Beispiel Krankheiten besser heilen zu können. Am 23. März feiert das Zentrum für Bioinformatik sein zehnjähriges Bestehen mit einem internationalen Kolloquium. Als einer der eingeladenen prominenten Redner wird Gene Myers vom Howard Hughes Medical Institute (USA) erwartet. Er hat vor zehn Jahren maßgeblich dazu beigetragen, das menschliche Genom zu entschlüsseln – auch mit Unterstützung von Saarbrücker Bioinformatikern.

Das Zentrum für Bioinformatik der Saar-Uni umfasst heute 25 Forschergruppen, von der Biochemie und Biophysik über die Humangenetik bis hin zur Virologie. Die Professoren und Nachwuchsgruppenleiter forschen und lehren in Saarbrücken und Homburg. Das Zentrum vernetzt dadurch drei Fakultäten der Saar-Uni, das Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz sowie das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik in St. Ingbert. Der Sprecher des Zentrums für Bioinformatik ist Professor Thomas Lengauer, Direktor am Max-Planck-Institut für Informatik. Er zählt zu den Gründern des noch jungen Fachgebietes der Bioinformatik, in der mathematische Modelle dazu dienen, die komplexen Mechanismen des menschlichen Lebens zu verstehen. 110 Studentinnen und Studenten haben bereits den Bachelor in der Saarbrücker Bioinformatik absolviert, 81 erhielten den Master- oder Diplomabschluss. Außerdem wurden 40 Promotionen und sieben Habilitationen im vergangenen Jahrzehnt am Zentrum für Bioinformatik betreut und erfolgreich abgeschlossen. Zehn Absolventen haben einen Ruf als Professor an eine andere Universität erhalten.

Bei dem internationalen Kolloquium am 23. März, zu dem rund 200 Gäste aus dem In- und Ausland erwartet werden,  präsentieren am Vormittag die Nachwuchsforscher des Zentrums für Bioinformatik ihre aktuellen Forschungsergebnisse. Andreas Hildebrandt wird zum Beispiel die Software Ballview zeigen, mit der man neue Wirkstoffe am Bildschirm entwerfen und visualisieren kann. Damit können sich jetzt auch internationale Forscherteams über das Internet vernetzen, um gleichzeitig dreidimensionale Modelle von Molekülen zu bearbeiten. Alice McHardy wird sich mit der Frage befassen, wie man große Gendatenbanken sinnvoll analysiert und Mario Albrecht wird vorstellen, wie die Bioinformatik dabei helfen kann, Virusinfektionen zu bekämpfen.

Am Nachmittag werden dann führende Wissenschaftler der Bioinformatik, die eigens aus Deutschland, Dänemark, Großbritannien und den USA anreisen, ihre Forschungsprojekte präsentieren. So wird Gene Myers einen Vortrag zum Thema „Image-based Informatics for Molecular Biology“ halten. Janet Thornton ist Direktorin des European Bioinformatics Institute in England und wird über die Computeranalyse von molekularen Strukturen und enzymatischen Wechselwirkungen sprechen. Richard Karp aus Berkeley ist einer der weltweit bekanntesten Informatiker, der unter anderem den Begriff NP-Vollständigkeit eingeführt hat, der ein zentrales Konzept in der theoretischen Informatik ist.

Früherkennung und Therapie rheumatischer Erkrankungen

Berlin, 05.10.2007 Wenn entzündliches Rheuma frühzeitig erkannt und behandelt wird, bestehen gute Aussichten auf Besserung. Mit dieser positiven Botschaft informieren 26 Rheumazentren bundesweit zum Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober 2007 über die Bedeutung der frühzeitigen Diagnose und über Möglichkeiten der Therapie von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. In Deutschland kommen Betroffene im Durchschnitt erst nach anderthalb Jahren zum Rheumatologen. Verlorene Zeit, in der Betroffene durch geeignete Maßnahmen bereits von ihren Schmerzen befreit werden könnten.

Mit vielen Aktionen und Veranstaltungen wollen die Rheumazentren der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie für mehr Aufklärung zum Thema Rheuma beitragen. So touren ab dem 12. Oktober Experten des Rheumazentrums Rhein-Ruhr mit einem Info-Bus durch 25 Städte in der Region. Oder Besucher des Rheumazentrums München können in einen Rheumahandschuh schlüpfen, um einmal selbst zu spüren, wie fühlen sich steife und geschwollenen Gelenke an, wie sehr schränkt die Erkrankung einfachste alltägliche Bewegungen ein? Auch die anderen Rheumazentren informieren mit Workshops, Symposien und Tagen der offenen Tür über frühe Symptome, kompetente Behandlungsmethoden und darüber, was bei ersten Krankheitsanzeichen zu tun ist. In der Woche um den Welt-Rheuma-Tag stehen Experten für den regen Austausch mit Interessierten, Betroffenen und Ärzten anderer Fachrichtungen zur Verfügung. Eine interaktive Landkarte auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (www.dgrh.de) informiert über alle Aktionen der Rheumazentren zum Welt-Rheuma-Tag. Hier finden sich auch umfangreiche Informationen zu den verschiedenen Krankheitsbildern, zu Diagnosekriterien und Therapiemöglichkeiten für Ärzte und  Patienten.

Ziel der Kampagne ist es, einfache Kenntnisse zur Erkennung entzündlichen Rheumas zu vermitteln und auf die Notwendigkeit einer frühen Abklärung beim Facharzt hinzuweisen. Primär versorgende Ärzte haben die Möglichkeit, eine enge Zusammenarbeit mit rheumatologischen Fachärzten in ihrer Region in die Wege leiten. Diese Kooperation sowie die Angebote spezieller Frühdiagnose-Sprechstunde sollen helfen, dass Betroffene frühzeitiger beim Rheumatologen ankommen und schneller behandelt werden. Denn gerade in der Anfangsphase einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung ist rasches Handeln wichtig – Therapie und Medikamente greifen in den ersten Monaten am besten und der Krankheitsverlauf kann positiv beeinflusst oder sogar gestoppt werden. Je früher mit einer Therapie begonnen werden kann, umso größer sind die Chancen, die Schäden klein zu halten und ein normales Leben zu führen – trotz einer chronischen Krankheit.