Archiv der Kategorie: Beauty Wellness

Typ-2-Diabetes – schon ein Softdrink am Tag erhöht das Risiko

Typ-2-Diabetes
Schon ein Softdrink am Tag erhöht das Risiko
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(aid) – Der tägliche Konsum von mindestens einem süßen Softdrink erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes um ein Fünftel. So lautet das Fazit einer britischen Untersuchung, die der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)- Studie untergeordnet ist. Rund 27.000 Menschen, darunter 12.400 Typ-2-Diabetiker, aus acht europäischen Ländern waren beteiligt. In Fragebögen machten die Probanden Angaben zu ihrem Konsum von Süßgetränken wie Fruchtsaft und Fruchtnektar sowie Erfrischungsgetränken mit Zucker oder Süßstoff. Auch die tägliche Energieaufnahme und der Körpermassenindex (BMI) als Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße wurden berechnet.

Wer täglich 336 ml eines mit Zucker gesüßten Softdrinks konsumierte, hatte ein um knapp 20 Prozent höheres Risiko für Typ-2-Diabetes – unabhängig vom Körpermassenindex und der täglichen Energieaufnahme. Mit jedem zusätzlichen Glas stieg die Wahrscheinlichkeit an. Bei künstlich gesüßten Softdrinks waren die Ergebnisse weniger deutlich. Die Wissenschaftler vermuten aber, dass Probanden mit einem höheren Körpergewicht zu einem häufigen Konsum neigen und auch dadurch eher an Typ-2-Diabetes erkranken. Bei Fruchtsaft und Fruchtnektar war kein Zusammenhang nachweisbar. Weitere Studien sind jedoch notwendig, um die Resultate zu bestätigen.

Der regelmäßige Konsum von gezuckerten Softdrinks kann das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen, da er zum einen die Gewichtszunahme begünstigt. Zum anderen werden die enthaltenen Kohlenhydrate rasch verdaut und erhöhen auf diese Weise in kurzer Zeit den Blutzucker- und Insulinspiegel. Das kann bei einem regelmäßigen Verzehr dazu führen, dass der Körper nicht mehr ausreichend auf das körpereigene Hormon Insulin anspricht und sich ein Typ-2-Diabetes entwickelt. Die Studienleiter raten vor allem Menschen, die durch einen ungesunden Lebensstil bereits ein erhöhtes Diabetesrisiko haben, auf den regelmäßigen Konsum von Erfrischungsgetränken zu verzichten.

Vom Schönheitsideal und Idealgewicht

Zuerst die Erwartungen, dann die Kilos abspecken

(aid) – "Ich will so bleiben wie ich bin." Jeder kennt die Werbebotschaft, bei der eine schlanke Schönheit die eigenen Kurven bestaunt. Doch was viele nicht wissen: Keine Werbeanzeige, kein Cover einer Modezeitschrift, kein Musikvideo kommt heute noch ohne elektronische Retusche aus. Die Wesen, die wir als idealisierte Helden einer schönen Kunstwelt wahrnehmen, existieren nicht wirklich.
Seit den 60er Jahren ist das Schönheitsideal, kreiert von den Marketingstrategen und Designern dieser Welt, stets das gleiche: Schlank ist gefragt. Doch bedeutet schlank auch gesund? Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Übergewicht ab einem gewissen Grad und bei entsprechender Veranlagung beziehungsweise bestimmten Risikofaktoren zu ernsthaften Erkrankungen führen kann. Dazu zählen zum Beispiel Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gicht. Aber kennt nicht jeder in seinem persönlichen Umfeld den molligen Typ, der mit sich und der Welt zufrieden ist, agil und glücklich wirkt? Diese Menschen beweisen: Ein paar Kilogramm zuviel müssen nicht zwangsläufig ein Problem sein. Experten geben deshalb heute kein starres Idealgewicht mehr vor, sondern sprechen vom individuellen Wohlfühlgewicht, das jeder für sich selbst definieren muss. Der so genannte Body-Mass-Index (BMI), bei dem das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat geteilt wird, gibt dabei lediglich Orientierung. Wenn
Sie gesund sind und sich fit und aktiv fühlen, haben Sie Ihr persönliches Wohlfühlgewicht. Haben Sie ein paar Kilogramm zuviel auf den Rippen, setzen Sie sich realistische Ziele. Ein bis zwei Kilo Gewichtsreduzierung pro Monat sind machbar, alles darüber hinaus führt zum Jojo-Effekt und ist ungesund. Gönnen Sie sich alle drei Monate eine vier- bis sechswöchige Pause, bevor die nächste Abnehmetappe beginnt. Vor allem aber sollte sich keiner an den künstlich geschaffenen Idealen der Werbung orientieren.
Im November 2006 hat sich ein brasilianisches Model zu Tode gehungert. Danach haben einige Modeschauen in Spanien und Italien zu dünne Models ausgeladen. Vielleicht ein Trend in die richtige Richtung, hin zu einem gesunden Schönheitsideal.
aid, Stephan Bähnisch

aid-Heft "Mein Weg zum Wohlfühlgewicht"
60 Seiten, Bestell-Nr. 61-1389, ISBN 978-3-8308-0656-1, Preis: 2,50 EUR (Rabatte ab 10 Heften), zzgl. einer Versandkostenpauschale von 3,00 EUR gegen Rechnung

Wegweiser durchs verflixte Schlaraffenland

Wegweiser durchs verflixte Schlaraffenland
Wie Essen und Psyche sich beeinflussen
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(aid) – "Der unbeschwerte Genuss in unserem "Schlaraffenland" weicht oftmals einem Kampf zwischen Kopf und Bauch. Ein Grund dafür mag sein, dass wir die Zusammenhänge zwischen Essen und Psyche nicht kennen und deshalb nicht richtig darauf reagieren", stellte Dr. Margareta Büning-Fesel, Geschäftsführender Vorstand des aid infodienst, auf dem 16. aid-Forum am 14. Mai 2013 in Bonn fest. Professor Christoph Klotter von der Hochschule Fulda erläuterte, "wie die Psyche mit isst". Theoretische Konzepte aus Philosophie, Psychologie, Soziologie und Kulturwissenschaft böten unterschiedliche Interpretationen des Essverhaltens.

"Mit dem systemischen Ansatz wird zum Beispiel angenommen, dass jedes Individuum Teil eines bestimmten Systems ist, wie etwa die Familie. Dieses System entscheidet wesentlich mit, was das Individuum an Nahrung zu sich nimmt. Es duldet zudem in der Regel keine Verhaltensänderung seiner Elemente. Auch das ist ein Grund dafür, dass Gewicht reduzieren so schwierig ist", erklärte Klotter.

Professor Susanne Klaus vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam ging darauf ein, warum und wie Hungergefühle im Gehirn entstehen. "Physiologische Grundlagen sind hilfreich, um zu verstehen, was im Gehirn abläuft und wie unsere Psyche funktioniert." Die Entdeckung verschiedener Hormone und Rezeptoren habe seit Mitte der 1990er Jahre zu einem enormen Aufschwung und neuen Erkenntnissen in der Forschung der Appetitregulation geführt. Über die Bedeutung von Veränderungen der Gehirnstruktur bei übergewichtigen Personen und deren Auswirkungen sprach Dr. Annette Horstmann vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. "Im Magnetresonanztomographen konnten wir eindeutig erkennen, dass bei übergewichtigen Menschen diejenigen Hirnstrukturen verändert sind, die wir als Belohnungssystem bezeichnen.

Genau in diesen Hirnregionen haben adipöse Menschen mehr graue Substanz als Schlanke, eine Struktur, die für die Verarbeitung von Nervensignalen verantwortlich ist", so die Neurobiologin.
Dr. Hubert Preißl von der Universität Tübingen beleuchtete neurobiologische Vorgänge im Zusammenhang mit Adipositas und Gewichtskontrolle: "In Bezug auf die Nahrungsaufnahme kann man im einfachsten Fall von einer "Energiehomöostase" ausgehen. Das heißt, es wird so viel Nahrung aufgenommen wie auch wieder verbraucht wird. Höhere Gehirnstrukturen, die mit Kognition, emotionaler Verarbeitung, Entscheidungen und Belohnung verbunden sind, können das homöostatische System direkt beeinflussen. Hierbei hat sich in letzter Zeit gezeigt, dass Selbstkontrolle und lustbetontes Verhalten starken Einfluss auf die Nahrungsaufnahme haben", so Preißl.
Professor Michael Siegrist von der
ETH Zürich berichtete darüber, wie Konsumenten in ihrem Essverhalten beeinflusst werden und wie auf ihr Entscheidungsverhalten eingewirkt werden kann. Auf der Makro-Ebene spielten soziale und kulturelle Normen sowie Nahrungsmittelmarketing und Werbung eine wichtige Rolle. Die physische Umwelt, also das Lebensmittelangebot in den Restaurants, Kantinen und zu Hause, sei ein weiterer Faktor, der das Verhalten der Konsumenten bestimme. Auf der individuellen Ebene beeinflussten Einstellungen, Präferenzen, Wissen und Wertvorstellungen unseren Lebensmittelkonsum, so der Professor für Konsumentenverhalten.

Mit dem Thema Essverhalten und kognitive Leistung beschäftigte sich Professor Joachim Westenhöfer von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. "Es hat sich gezeigt, dass gezügeltes Essverhalten und Diätverhalten mit einer Beeinträchtigung verschiedener kognitiver Funktionen verbunden sein können. Insbesondere Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen als zentrale Komponenten der Informationsverarbeitung können nachteilig beeinflusst sein." Privatdozentin Dr. Tanja Legenbauer von der Universitätsklinik Hamm ging in ihrem Vortrag "Körperbildstörung – eine Frage des Gewichts" darauf ein, welche Folgen eine verzerrte Körperwahrnehmung hat.

"Die Hinweise gehen in die Richtung, dass adipöse Personen unabhängig vom Vorliegen einer Binge Eating Störung insbesondere eine negative Einstellung und negative körperbezogene Gefühle aufweisen, wobei die Binge Eating Störung die Körperbildstörung weiter zu verstärken scheint", erklärte die Psychologin. Binge Eating ist eine Essstörung, bei der es zu unkontrollierbaren Heißhungerattacken kommt.

Dr. Ingrid Kiefer von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES in Wien beleuchtete in ihrem Beitrag, wie man durch sein Ernährungsverhalten Stress reduzieren kann: "Empfehlenswert sowohl bei akutem als auch chronischem Stress ist eine ausreichende Versorgung mit allen Makro- und Mikronährstoffen durch die richtige Auswahl von Nahrungsmitteln. So kann man Stress effektiv vorbeugen sowie stressige Zeiten und Situationen gelassener überstehen."

Ungesunde Ernährung auf Platz 1

Globale Krankheitsrisiken

Ungesunde Ernährung auf Platz 1

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(aid) – Ungesunde Ernährung, Bluthochdruck und Übergewicht gehören
inzwischen zu den weltweit häufigsten vermeidbaren Ursachen für
Krankheit und vorzeitigen Tod. Das ist das Resultat der "Global Burden
of Disease Study" 2013, für die Daten aus den Jahren 1990 bis 2013 in
188 Ländern untersucht wurden.

Seit 1990 haben sich die globalen Krankheitsrisiken gewandelt.
Unterernährung in der Kindheit sowie unsichere Wasserressourcen gehören
nicht mehr zu den zehn wichtigsten Risikofaktoren, während hohe
Cholesterinwerte und Alkoholkonsum an Bedeutung gewonnen haben. Jeder
fünfte globale Todesfall war im Jahr 2013 laut Studie auf eine ungesunde
Ernährungsweise zurückzuführen, die Krankheiten wie Herzleiden,
Schlaganfall und Diabetes zur Folge haben kann. Eine Kombination von 14
Ernährungsrisiken stand mit 11,3 Millionen Todesfällen und 241,4
Millionen verlorenen Lebensjahren in Gesundheit (DALY –
disability-adjusted life years) in Zusammenhang, rechnen die
Wissenschaftler vor.

Zu den 14 Faktoren gehörten unter anderem ein relativ geringer Konsum
von Obst, Gemüse, Nüssen, Milch- und Vollkornprodukten sowie ein hoher
Verzehr von Wurst, rotem Fleisch und zuckerhaltigen Getränken. Mit der
Nahrung wurden zu wenig Kalzium und Omega-3-Fettsäuren, aber zu viel
Salz und Transfette aufgenommen. Allerdings sind die Ernährungsmuster
weltweit sehr unterschiedlich, geben die Wissenschaftler zu bedenken.

Bluthochdruck war nach den Berechnungen für 10,4 Millionen Todesfälle
und 208,1 Millionen DALYs verantwortlich. Der Einfluss auf die
Mortalität ist von 1990 bis 2013 um 49 Prozent gestiegen, für Männer (59
%) mehr als für Frauen (40 %). 4,4 Millionen Todesfälle und 134
Millionen DALYs waren auf einen zu hohen Körpermassenindex, kurz BMI
zurückzuführen. Der BMI ergibt sich aus dem Verhältnis von Gewicht zu
Körpergröße und gilt als Orientierung für das "Normalgewicht" eines
Erwachsenen. In großen Teilen des Mittleren Ostens und in Lateinamerika
ist ein zu hoher BMI sogar der größte Risikofaktor für
Gesundheitsprobleme.

Die Mangelernährung von Müttern und Kindern führte laut Studie zu 1,7
Millionen Todesfällen und 176,9 Millionen DALYs. Für Kinder unter fünf
Jahren war Unterernährung die vorherrschende Todesursache. Das betrifft
vor allem Jungen und Mädchen, die untergewichtig und ausgezehrt sind
sowie ein verzögertes Wachstum haben. 1,3 Millionen Todesfälle waren im
Jahr 2013 darauf zurückzuführen, wobei die afrikanischen Länder Tschad,
Südsudan, Demokratische Republik Kongo, Somalia und Niger am stärksten
betroffen waren.

Das Ausmaß der Risiken war unterschiedlich je nach Land und Region,
schreiben die Autoren in der Fachzeitschrift "The Lancet". Sie sehen
großes Potenzial, die Gesundheit zu verbessern und spezielle
Risikofaktoren wie eine ungesunde Ernährung zu vermeiden. Den Menschen
soll ein gesundheitsbewusster Lebensstil erleichtert werden – etwa mit
höheren Preise für fett- und zuckerreiche Produkte sowie Angebote für
ausreichend Bewegung. Wie das global und praktikabel bewerkstelligt
werden soll, wird nicht beantwortet.

Heike Kreutz,

Kosmetikprodukte ohne Tierversuche

Europäisches Forschungsprojekt: Wie kann man Kosmetikprodukte ohne Tierversuche testen?

Kosmetikartikel und Hygieneprodukte dürfen in der Europäischen Union seit März 2013 nicht mehr mithilfe von Tierversuchen entwickelt und getestet werden. Um alternative Testmethoden voranzutreiben, fördern die Europäische Kommission und die europäische Kosmetikindustrie seit 2011 das breit angelegte Forschungsprojekt Notox. Unter den elf Forscherteams sind auch Wissenschaftler der Universität des Saarlandes und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz. Sie simulieren im Reagenzglas und am Computer Prozesse, die im menschlichen Gewebe ablaufen, wenn giftige Substanzen eindringen. Vor welchen Herausforderungen die Forscher dabei stehen, beschreibt ein neuer Projektfilm.

„Wir wollen Computermodelle entwickeln, mit denen es zukünftig möglich sein soll, mit wenigen gezielten Experimenten die Langzeitwirkung von Giftstoffen auf den menschlichen Körper vorherzusagen“, sagt Elmar Heinzle, Professor für Technische Biochemie an der Universität des Saarlandes. Er koordiniert europaweit elf Forscherteams im Notox-Projekt, das mit über neun Millionen Euro zu gleichen Teilen von der Europäischen Kommission und dem Verband der Europäischen Kosmetikindustrie (Cosmetics Europe) gefördert wird. Die Arbeitsgruppe rund um Professor Heinzle untersucht, wie toxische Stoffe in den Körper eindringen und dort das Gewebe verändern können. Mithilfe von menschlichen Leberzellen simulieren sie diese Prozesse im Reagenzglas Die Forscher können dabei Zellen in 3-D-Zellverbände zusammenfügen, so dass diese Strukturen aufweisen, die dem menschlichen Gewebe sehr nahe kommen. „Wir wollen damit vorhersagen können, ob zum Beispiel Substanzen, die in Hautcremes, Zahnpasta oder Wimperntusche enthalten sind bei wiederholter Anwendung ein Gefährdungspotential darstellen“, erläutert Elmar Heinzle.

Unterstützung erfährt der Chemiker dabei von Jörn Walter, Professor für Genetik/Epigenetik der Saar-Uni, der im Notox-Projekt Veränderungen an der Erbsubstanz in den Zellen untersucht, wenn diese toxischen Stoffen ausgesetzt werden.. Um künftig die Langzeitwirkung solcher Stoffe vorhersagen zu können, werden die Prozesse in Computermodellen dargestellt. Dabei werden große Datenmengen, die durch die Arbeiten an der Universität des Saarlandes und der anderen Projektpartner generiert werden, ausgewertet. „Dafür benötigen wir neue bioinformatische Methoden. Darüber hinaus müssenwerden umfangreiche 3-D-Daten aus der Licht- und Elektronenmikroskopie, mit denen wir die Zellverbände beobachten, im Computer anschaulich dargestellt werden“, sagt Elmar Heinzle. Dabei werden die Forscher von Computergraphikern um Professor Philipp Slusallek am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) unterstützt.

In den vergangenen Monaten hat ein Filmteam die Wissenschaftler bei Projekttreffen und der täglichen Arbeit beobachtet. Mit dem dabei entstandenen Projektfilm soll auch die breite Öffentlichkeit über die Ziele und Fortschritte des Forschungsprojekts informiert werden. Das englischsprachige Video zeigt, welche Anstrengungen die Europäische Kommission und das gesamte Notox-Team unternehmen, um die tierversuchsfreie Forschung weiter voranzutreiben. „Dies wird der Kosmetikindustrie und den Herstellern von Hygieneartikeln dabei helfen, frühzeitig zu erkennen, ob ein neues Produkt dem menschlichen Organismus schaden kann. Auch die pharmazeutische Industrie wird davon profitieren, wenn wir noch besser verstehen, wie aufgenommene Substanzen speziell in Leberzellen umgewandelt werden und welche Zell- und Gewebeschädigungen daraus resultieren können“, sagt Elmar Heinzle.

Hintergrund:
Um die Forschung auf dem Gebiet der alternativen Testmethoden für langfristige Systemtoxizität zu fördern, hat die Europäische Union 2011 die Forschungsinitiative SEURAT-1 (Safety Evaluation Ultimately Replacing Animal Testing) ins Leben gerufen. Die Initiative besteht aus sechs Forschungsprojekten, die das gemeinsame Ziel verfolgen, neuartige Verfahren zu entwickeln, um Tierversuche zu vermeiden. Diese werden mit insgesamt 50 Millionen Euro gefördert, die Hälfte davon steuert der Verband der Europäischen Kosmetikindustrie bei. Eines der SEURAT-1 Forschungsprojekte ist Notox, das im Jahr 2011 startete und auf fünf Jahre angelegt ist. In Saarbrücken werden die Forscher von der Eurice GmbH unterstützt, die viele der europäischen Forschungsprojekte an der Saar-Uni betreut. Das Projektvideo hat Eurice in Zusammenarbeit mit der Filmproduktionsfirma Sichtzeit GmbH erstellt. Dieses ist frei im Internet verfügbar.

Weitere Informationen: www.notox-sb.eu
Video unter: www.notox-sb.eu/film

Anti-Fliegen-Lotion selbst gemacht

Kampf den Plagegeistern
Anti-Fliegen-Lotion selbst gemacht
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(aid) – Die Fliegen- und Bremsenplage lässt manche Tiere im Sommer schier verzweifeln. Pferde sind teilweise kaum noch reitbar oder geraten sogar in Panik.

Der Fachhandel bietet unterschiedliche Anti-Fliegen-Lotionen an, deren Wirkung von Pferd zu Pferd und von Insekt zu Insekt verschieden ist. Eine preiswerte Alternative zu den kommerziellen Anti-Fliegen-Sprays hat sich schon vor mehr als 100 Jahren bei der deutschen Kavallerie bestens bewährt: Eine Braunglasflasche wird zur Hälfte mit Salatöl gefüllt. Anschließend werden ausgedrückte Knoblauchzehen hinzugegeben bis der Flaschenboden gut bedeckt ist. Nun muss die Flasche verschlossen und über einen Zeitraum von ca. vier Wochen in einem dunklen Raum aufbewahrt werden. Richtig durchgezogen ist das Öl, wenn beim Öffnen der Flasche ein starker Knoblauchgeruch wahrnehmbar ist. Jetzt wird die Flasche mit (Wein-)Essig aufgefüllt, zusätzlich werden zehn Tropfen Schwarzkümmelöl beigemengt.

Diese Mischung wird durch einen Filter in eine Sprühflasche umgefüllt. Vor dem Aufsprühen ist es wichtig, die Flasche gut durchzuschütteln.

Computerspieler sind nicht unsportlich

e-Sportler auch abseits des Bildschirms aktiv

Stuttgart (pte/25.07.2007/06:05) – Ganz ähnlich wie bei traditionellen Sportarten sind mittlerweile auch e-Sportler in Vereinen sowie Ligen organisiert und tragen nationale Meisterschaften aus. Grund genug für den deutschen Forscher Christian Stahl, die Szene aus sportwissenschaftlicher Perspektive zu untersuchen. Die noch unveröffentlichte Studie zeigt unter anderem, dass professionelle Computerspieler entgegen allen Vorurteilen nicht zwingend unsportlich sein müssen. "Ich habe in persönlichen Gesprächen öfters gehört, dass eine gute körperliche Verfassung sogar Vorraussetzung dafür ist, im e-Sport erfolgreich zu sein", bestätigt Stahl gegenüber pressetext.

Der typische e-Sportler ist zwischen 17 und 22 Jahren alt und männlich. Die Mehrheit der Teilnehmer der Studie sieht sich selbst als Profi, beziehungsweise als regelmäßiger Spieler – nur ein Fünftel bezeichnet sich selbst als Gelegenheitsspieler. Bei der Online-Befragung von 5.900 aktiven e-Sportlern auf den Seiten des e-Sport Bundes (ESB) http://www.e-sb.de und der e-Sport League (ESL) http://www.esl.eu/de hatte die überwiegende Mehrheit angegeben, neben e-Sport auch konventionellen Sport zu treiben. Mannschaftssportarten wie Fußball, Handball, Basketball oder Volleyball sind bei Computerspielern am beliebtesten.

Das Klischee des isolierten Jugendlichen vor dem Bildschirm müsse ebenfalls überdacht werden. "Viele Vereine organisieren sogenannte Bootcamps, bei denen sich die Mitglieder am Wochenende treffen und gemeinsam trainieren", erklärt der Sportwissenschaftler. Es sei überraschend gewesen, welch großer persönlicher und finanzieller Einsatz in der Organisation dieser Veranstaltungen stecke.

Trotzdem entwickeln sich zwischen den Spielern oft keine Freundschaften, die auch abseits des Wettkampfes gepflegt werden. "Auch im herkömmlichen Leistungssport tritt ab einem gewissen Grad der Professionalität die soziale Komponente in den Hintergrund", weiß Stahl. Ebenso sei die Wahrnehmung von Bekanntschaften bei Menschen, die mit dem Internet aufgewachsen sind, eine besondere. "Heute muss man jemanden nicht unbedingt getroffen haben, um ihn zu kennen", erklärt der Sportwissenschaftler.

Warum werden manche Raucher rückfällig und andere nicht?

Beobachtung der Raucherentwöhnung soll Ergebnisse verbessern

Wissenschaftler der Raucherambulanz des Instituts für Klinische
Psychologie und Psychotherapie der TUD und des Universitätsklinikums
forschen seit einiger Zeit gemeinsam in einem Kompetenznetzwerk, um die
Raucherentwöhnung weiter zu verbessern.

Die Gewichtszunahme und der Rückfall nach dem Ende der Behandlung sind
für einige Raucher ein erhebliches Problem, wenn sie an einer
Raucherentwöhnung teilnehmen. In zwei Forschungsprojekten werden die
Ursachen für diese Probleme untersucht, um die Behandlungsprogramme
besser als bisher gestalten zu können.

*Studie 1 befasst sich mit der Gewichtszunahme*
Nach fünf Jahren, so eine andere Studie, bringen etwa jede fünfte
Ex-Raucherin und jeder zwölfte Ex-Raucher mindestens 20 Prozent mehr auf
die Waage als vor dem Nikotinentzug. Viele ehemalige Raucher führen
diese Effekte auf ein spürbar gesteigertes Appetitgefühl zurück, das sie
deutlich mehr essen lässt. Das motiviert viele abstinente Raucher,
wieder zur Zigarette zu greifen, um nicht dick zu werden. Auch ist diese
Problematik für viele ein Grund, eine Entwöhnung vom Tabak gar nicht
erst zu versuchen. Das im Januar gestartete Forschungsvorhaben soll
Erkenntnisse liefern, wie sich künftig die Gefahr einer Gewichtszunahme
bei einer Raucherentwöhnung senken oder ausschließen lässt.

*Studie 2 untersucht mögliche Faktoren, die das Risiko für einen
Rückfall erhöhen. *
Bis heute besteht das Problem, dass ein Teil der Teilnehmer an
Raucherentwöhnungs-programmen zwar Abstinenz erreicht, aber nach einiger
Zeit wieder rückfällig wird. Die genauen Ursachen dafür sind wenig
erforscht. Die Studie soll mögliche Faktoren für Erfolg und Misserfolg
untersuchen, um darauf aufbauend die Raucherentwöhnungs-maßnahmen durch
individuellere Gestaltung verbessern zu helfen.

Im Rahmen beider Studien ist die Untersuchung von 200 Raucherinnen und
Rauchern vor und nach dem Rauchstopp sowie drei beziehungsweise sechs
Monate danach vorgesehen. Dazu bieten die Wissenschaftler in
Zusammenarbeit mit der Raucherambulanz der TU Dresden eine
Entwöhnungsbehandlung an. Dieser Kurs
basiert auf dem Rauchfrei-Therapieprogramm, dessen gute Erfolgsquote
wissenschaftlich belegt ist.

„Anti-Hunger-Pulver“ soll schneller satt machen

"Anti-Hunger-Pulver" soll schneller satt machen
Frühes Völlegefühl durch Gelierung im Magen – Experten raten ab
 
Joghurt: Hungerbändiger in Pulverform geplant (Foto: Flickr/Hall)

Philadelphia/Bonn (pte024/24.08.2012/13:40) – Einen Appetitzügler in Pulverform, der Joghurts oder Kaltgetränken beigemengt werden kann, haben deutsche Industrielle beim Treffen der American Chemical Society vorgestellt http://bit.ly/MQdPNa. Ihre Modifizierung eines Nahrungszusatzes geliert im Magen und sorgt für ein verfrühtes Völlegefühl, was Abnehmwilligen zum Vorteil werden soll. Ernährungsexperten sehen in davon abgeleiteten Diätansätzen allerdings kaum Zukunft, auch fehlt noch der Nachweis für langfristige Wirkung.

Reduzierte Kalorienlust

Konkret geht es um ein Derivat der Zellulose, das schon bisher als Verdickungsmittel in Fertiggerichten, Backwaren, Süßspeisen und Milchprodukten eingesetzt wird, um Inhaltsstoffe zu binden und die Konsistenz zu verbessern. Bisher passiert das weißfarbene Pulver, das sich in kaltem Wasser löst, schnell den Magen und lässt das Hungergefühl unverändert. Eine abgewandelte Form davon – sie trägt den Namen "SATISFIT-LTG" – geliert bei Körpertemperatur, idealerweise im Magen.

Die Vertreter von Dow Dolff Cellulosics http://www.dow.com/dowwolff behaupten, dass das Hungergefühl durch ihre Erfindung zurückgeht. Sie verweisen auf erste Experimente, bei denen Versuchspersonen Nahrung mit oder ohne modifizierter Methylzellulose zu sich nahmen und zwei Stunden später erneut zu Tisch gebeten wurden. Jene, die anfangs die mit dem Anti-Hunger-Pulver versehene Nahrung gegessen hatten, servierten sich eine Folgemahlzeit mit um 13 Prozent weniger Kalorien als die Kontrollgruppe.

Nötige Umstellung fehlt

"Methylzellulose ist ein Ballaststoff, der als Abführmittel angewendet wird, in Deutschland jedoch ungewöhnlich ist", erklärt Silke Restemeyer, Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung http://www.dge.de , gegenüber pressetext. Die Substanz sei ein Quellmittel, die ihr Volumen im Magen vergrößert – weshalb die Zuführung nur in Kombination mit viel Flüssigkeit sinnvoll sei, um einer Verstopfung aus dem Weg zu gehen.

Dass ein künftiges Produkt, das diesen Mechanismus verwenden könnte, sinnvoll für das Abnehmen sei, bezweifelt die Fachexpertin. "Zwar sind keine Störungen zu erwarten, doch gibt es noch kaum wissenschaftliche Studien zur Langzeitwirkung. Da mit dieser Substanz versetzte Produkte das Ernährungsverhalten nicht ändern, werden Betroffene weiterhin hochenergetische Lebensmittel konsumieren und in alte Muster zurückfallen, sobald sie das Pulver weglassen."

Ballaststoffe mit Sport wirken besser

Wer sein Gewicht reduzieren will, sollte besser sein Essverhalten umstellen – "auf mehr voluminöse, ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Salat oder Vollkornprodukte, die im Gegensatz zu Quellmitteln auch Vitamine liefern", rät Restemeyer. Ergänzend sei auch Sport und Bewegung wichtig, da der Abnehmeffekt sonst von kurzer Dauer sei.

Besser JoJo-Effekt als immer dick

Besser JoJo-Effekt als immer dick
Diätphasen erhöhen die Lebensdauer übergewichtiger Mäuse
 

Boston/Essen (pte025/07.06.2011/13:40) – Wenn stark übergewichtige Menschen immer wieder versuchen, Gewicht zu verlieren, leben sie damit trotz ständigen Rückschlägen gesünder als wenn sie nichts derartiges unternehmen. Das behaupten Forscher beim Jahrestreffen der US-Endokrinologen http://endo-society.org . Frühere Studien zeigen, dass häufige Diäten mit anschließender Gewichtszunahme das Immunsystem schwächen und somit schädlich für den Körper sind. Dem widersprechen die Wissenschaftler nun – allerdings nur auf Basis von Tierversuchen.

Übertriebene Warnungen

Die Wissenschaftler verpassten dazu Mäusen über deren gesamte Lebensdauer einen rotierenden Speiseplan, der jeweils vier Wochen besonders fettreich war, dann vier Wochen fettarm. Mit den Phasen schwankten die Gesundheitswerte der Tiere ständig – besonders Körpergewicht, Körperfett und Blutzucker. Durchschnittlich schnitten die Mäuse damit jedoch besser ab als Artgenossen, die sich lebenslang fettreich ernährten und wurden auch um 35 Prozent älter als diese.

"Das Gesündeste ist zweifellos eine stabile, gesunde Ernährung. Warnungen vor der so genannten ‚JoJo-Ernährung‘ sind dennoch teils übertrieben. Auch wenn Betroffene häufig scheitern, sollte man sie immer wieder zum Gewichtsverlust animieren", fordert Studienleiter Edward List von der Ohio University http://ohio.edu .

Sport hilft immer

Auf ähnliche Weise sprachen unlängst andere Forscher Patienten mit metabolischem Symdrom Mut zu, die nach dem Abnehmen wieder an Gewicht zulegen. Wer nach Rückschlägen weiter aktiv Sport und Bewegung macht, profitiert davon etwa in seinen Sauerstoff-, Blutdruck- und Zuckerwerten. "Statt nur auf den Gewichtsverlust sollte man sich lieber auf Sport und Gewichtserhalt konzentrieren", rät Tom R. Thomas, Autor der im Vorjahr im "Journal of Applied Physiology" publizierten Studie.