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Weltrekord bei der direkten solaren Spaltung des Wassers

Weltrekord bei der direkten solaren Wasserspaltung

Internationales Forscher-Team steigert den Wirkungsgrad auf 19 Prozent

Photokathode: Licht fällt durch eine Schutzschicht (Foto: ACS Energy Letters)
Photokathode: Licht fällt durch eine Schutzschicht (Foto: ACS Energy Letters)

Berlin (pte017/05.07.2018/12:30) –

Einem internationalen Forscher-Team ist es gelungen, den Wirkungsgrad
für die direkte solare Wasserspaltung zur Wasserstoffgewinnung auf 19
Prozent zu steigern. Die Experten haben hierzu eine Tandem-Solarzelle
aus III-V-Halbleitern mit Rhodium-Nanopartikeln und kristallinem
Titandioxid miteinander kombiniert. An der Arbeit waren Teams aus dem
California Institute of Technology (Caltech), der University of
Cambridge, der TU Ilmenau und dem Fraunhofer Institut für Solare
Energiesysteme ISE beteiligt. Einige Experimente fanden am Institut für
Solare Brennstoffe am Helmholtz-Zentrum Berlin http://helmholtz-berlin.de statt.

Monolithische Photokathode

Für die untersuchten monolithischen Photokathode haben
die Forscher eine hocheffiziente Tandem-Zelle mit weiteren funktionalen
Schichten kombiniert. Dabei gelang es ihnen, die Verluste durch
Lichtreflexion und Absorption an der Oberfläche deutlich zu verringern.
"Darin besteht auch die Innovation", sagt Hans-Joachim Lewerenz vom
Caltech: "Denn bereits 2015 konnten wir in einer früheren Zelle einen
Wirkungsgrad von über 14 Prozent erreichen, damals ein Weltrekord. Hier
haben wir die Antikorrosionsschicht durch eine kristalline
Titandioxid-Schicht ersetzt, die nicht nur hervorragende
Antireflexionseigenschaften besitzt, sondern an der auch die
Katalysator-Teilchen haften bleiben."

Die Experten haben außerdem ein neues elektrochemisches
Verfahren genutzt, um die Rhodium-Nanoteilchen herzustellen, die als
Katalysatoren für die Wasserspaltung dienen. Sie messen nur zehn
Nanometer im Durchmesser und sind damit optisch nahezu transparent, also
ideal geeignet für ihre Aufgabe. Unter simulierter Sonneneinstrahlung
erzielten die Forscher einen Wirkungsgrad von 19,3 Prozent in
verdünnter, wässriger Perchlorsäure, in (neutralem) Wasser immerhin noch
18,5 Prozent. Dies reicht schon nahe an den theoretisch maximalen
Wirkungsgrad von 23 Prozent heran, der sich mit dieser Kombination von
Schichten aufgrund ihrer elektronischen Eigenschaften erreichen lässt.

Solarzelle wird gezielt geschützt

"Die kristalline Titandioxid-Schicht schützt die
eigentliche Solarzelle nicht nur vor Korrosion, sondern verbessert durch
ihre günstigen elektronischen Eigenschaften auch den Ladungstransport",
erklärt Matthias May, der einen Teil der Experimente zur
Effizienzbestimmung am HZB-Institut für Solare Brennstoffe durchgeführt
hat. Der nun publizierte Rekordwert basiert auf Arbeiten, die May
bereits als Doktorand am HZB begonnen hatte. "Die Stabilität konnten wir
auf knapp 100 Stunden steigern; das ist ein großer Fortschritt im
Vergleich zu Vorgängersystemen, die bereits nach 40 Stunden korrodiert
waren. Dennoch bleibt hier noch viel zu tun", unterstreicht May
abschließend.

Antarktis-Eisschild nicht so stabil wie gedacht

Tiefenbohrungen sollen Klarheit über die Stabilität des Antarktischen Eisschildes bringen

AWI-Geowissenschaftler leiten internationale IODP-Schiffsexpeditionen in das Südpolarmeer

Geophysiker und Geologen des Alfred-Wegener-Institutes,
Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung werden in den kommenden
Monaten im Rahmen des International Ocean Discovery Program (IODP)
einmalige Einblicke in die Klimageschichte der Antarktischen Eisschilde
erhalten. Die Wissenschaftler nehmen an drei Antarktis-Expeditionen des
IODP-Bohrschiffes „JOIDES Resolution“ teil und werden zwei der
Fahrtabschnitte selbst leiten. Bei den Bohrungen suchen die Forscher
nach Hinweisen darauf, wie die Eismassen der Antarktis in
zurückliegenden Warmzeiten auf Temperatursprünge reagiert haben. Diese
Informationen werden dringend benötigt, um den zukünftigen Anstieg des
Meeresspiegels genauer vorhersagen zu können. Bei dessen Berechnung gilt
das Verhalten der Antarktischen Eisschilde immer noch als große
Unbekannte.

Wie werden die Eismassen der Antarktis auf den Klimawandel reagieren und
zum Anstieg des Meeresspiegels beitragen? Auf diese Frage haben
Klimaforscher bislang noch keine hinreichende Antwort, denn es fehlen
Informationen darüber, wie sich die Eisschilde in zurückliegenden
Warmzeiten verhalten haben. Geophysiker und Geologen des
Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für Polar- und
Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven wollen diese Wissenslücken jetzt
schließen. Sie nehmen in den kommenden sieben Monaten an drei
internationalen Expeditionen des US-amerikanischen Bohrschiffes „JOIDES
Resolution“ in das Südpolarmeer teil und werden zwei der Fahrtabschnitte
auch wissenschaftlich leiten. Die Forschungsfahrten finden im Rahmen
des International Ocean Discovery Program (IODP) statt, welches sich der
Erforschung der Erd- und Klimageschichte mithilfe von Tiefenbohrungen
verschrieben hat.

Die erste Expedition (IODP 379) Begann am 23. Januar 2019 in Punta
Arenas (Chile) und führt das 29-köpfige internationale Forscherteam
gemeinsam mit Technikern, Bohrfachleuten und Besatzung (insgesamt 125
Menschen) in das Amundsenmeer. Das ist jene Region, die als
Achillesferse des Westantarktischen Eisschildes gilt. „Große Teile des
Westantarktischen Eisschildes liegen auf Land, das sich unterhalb der
Meeresoberfläche befindet. Das heißt, diese Eismassen sind für warme
Meeresströmungen leicht zu erreichen und reagieren deshalb besonders
empfindlich auf den Klimawandel“, sagt Dr. Karsten Gohl, AWI-Geophysiker
und einer der zwei wissenschaftlichen Fahrtleiter der Expedition.

Belege für den Zerfall des Westantarktischen Eisschildes gesucht

Die in das Amundsenmeer mündenden Gletscher verlieren derzeit schneller
Eis als alle anderen Eisströme der Antarktis und Grönlands. Außerdem
deuten Eisschild-Modellierungen und Sedimentproben aus dem Rossmeer
darauf hin, dass sich die westantarktischen Eismassen in vergangenen
Warmzeiten sehr weit zurückgezogen haben – so zum Beispiel vor 3
Millionen Jahren als im mittleren Pliozän die Durchschnittstemperatur
der Erde etwa 3 Grad Celsius wärmer war als heute. Sie entsprach somit
jener Temperatur, wie sie bei gleichbleibenden Treibhausgas-Emissionen
für das Jahr 2100 vorhergesagt wird.

Damals, so glauben die Wissenschaftler, zerfiel der Westantarktische
Eisschild nahezu vollständig. Beweise für diese Hypothese aber fehlen
bislang. Sie sollen nun bei den geplanten Tiefenbohrungen im
Amundsenmeer geborgen werden. „Wir hoffen in einer Tiefe von bis zu 100
Metern unter dem Meeresboden auf Sedimentablagerungen aus dem Pliozän
und anderen warmen Zeitaltern zu stoßen, in denen wir die Überreste von
Algen, Foraminiferen und anderen typischen Freiwasser-Organismen finden.
Sie würden belegen, dass es in diesen Zeiten nur wenig oder kaum Eis in
der Westantarktis gab“, sagt AWI-Geologe und Expeditionsteilnehmer Dr.
Johann Klages.

Funde solcher Mikrofossilien würden den Forschern auch erlauben, die
damaligen Wassertemperaturen zu rekonstruieren und im Zuge dessen zu
untersuchen, welche Umweltveränderungen zum Rückzug oder Zerfall des
Westantarktischen Eisschildes geführt haben. Dringend benötigt werden
zum Beispiel Erkenntnisse darüber, wie warm die tiefen Ozeanströmungen
damals waren. Die Wissenschaftler wollen diese historischen Werte mit
den aktuell beobachteten Tiefenwasserströmungen im Amundsenmeer
vergleichen, um herauszufinden, ob diese als Vorläufer eines möglichen
zukünftigen Zusammenbruchs betrachtet werden könnten.

Außerdem hoffen die Forscher, Spuren eines erhöhten Eisberg-Aufkommens
zu finden. „Eisberge verlieren auf ihrer Wanderung Sande, Kiese und
Steine, die in ihrem Eis eingeschlossen sind“, erklärt Johann Klages.
„Sollten wir bei unseren Bohrungen auf grobe Sand- und Kiesablagerungen
stoßen, wüssten wir, dass in vorherigen Warmzeiten große Mengen Eis vom
Eisschild abgebrochen und durch das Südpolarmeer getrieben sind“, so der
Wissenschaftler. Der geochemische Fingerabdruck der Gesteine würde die
Forschenden zudem in die Lage versetzen, die Ursprungsregion der
Eismassen zu identifizieren und zu rekonstruieren, welche Gletscher in
der entsprechenden Warmzeit am meisten Eis verloren haben.

Bohrungen auf dem Wanderpfad der Eisberge

Auf dasselbe Forschungsprinzip setzen die Teilnehmer der zweiten
Expedition (IODP 382), welche vom 20. März bis 20. Mai in das Scotiameer
führt. Die Meeresregion zwischen der Antarktischen Halbinsel und den
Falklandinseln gilt als Hauptwanderroute und Friedhof großer Eisberge.
Sollte die Antarktis in den Warmzeiten des Pliozäns und Pleistozäns viel
Eis verloren haben, müssten in diesem Gebiet entsprechende Ablagerungen
zu finden sein – aus der Westantarktis ebenso wie aus dem Ostteil.
Allerdings liegen sie in der Tiefsee: „Das Meer ist an den geplanten
Bohrstellen etwa 4000 Meter tief. Wir werden mehrere Tage lang bohren
müssen, um unsere Zieltiefe von 600 Meter unter dem Meeresboden zu
erreichen. Wichtig wird außerdem sein, dass uns in dieser Zeit kein
Eisberg in die Quere kommt“, sagt AWI-Geologe und Expeditionsteilnehmer
Dr. Thomas Ronge.

Bei jedem anderen Forschungsschiff wäre die Bohrung im Falle eines sich
nähernden Eisberges verloren – nicht so bei der „JOIDES Resolution“.
Sollte das 143 Meter lange Bohrschiff einem Eisberg ausweichen müssen,
wird das Bohrloch am Meeresgrund rechtzeitig mit einem speziellen
Falltrichter verschlossen. Dieser lässt sich jederzeit wieder orten,
sodass das Schiff dem Eisberg ausweichen und die Wissenschaftler ihre
Bohrung im Anschluss problemlos fortsetzen können.

Im größten Meeresstrom der Welt

Der dritte Fahrtabschnitt (IODP 383) unter Leitung des AWI-Geologen Dr.
Frank Lamy und der deutschen Klimawissenschaftlerin Gisela Winckler von
der Columbia University (USA) führt das Schiff ab Ende Mai in die
Meeresregion westlich der Drake-Passage. Dort, im südostpazifischen Teil
des Antarktischen Zirkumpolarstroms, dem mächtigsten Meeresstrom der
Welt, müssen die Forscher bis zu 500 Meter tief in das Klimaarchiv
Meeresboden bohren, um Sedimentablagerungen aus dem Pliozän und
Pleistozän zu bergen. „Bei unseren Untersuchungen wird es in erster
Linie um die Fragen gehen, wie die Wind- und Meeresströmungen der
Südhalbkugel in der Vergangenheit auf globale Erwärmungstrends reagiert
haben und welche folgenschweren Wechselwirkungen es zwischen der
Atmosphäre, dem Ozean und den Eismassen der Antarktis gab“, erläutert
Frank Lamy.

Die Ergebnisse aller drei Expeditionen zusammengenommen sollen die
Wissenschaftler dann in die Lage versetzen, das Verhalten der
Antarktischen Eismassen während der vergangenen Warmzeiten genau zu
rekonstruieren. Auf diese Weise würden sie dann nicht nur einen der
größten, bislang unbekannten Prozesse im Klimasystem der Erde viel
besser verstehen – sie könnten auch die zukünftige Entwicklung des west-
und ostantarktischen Eisschildes besser vorhersagen. Beide Eispanzer
speichern ausreichend Süßwasser, um den globalen Meeresspiegel um rund
58 Meter steigen zu lassen.

IODP ist ein internationales Forschungsprogramm, an dem sich die USA,
Japan, China, Korea, Indien, Brasilien, Neuseeland, Australien und 15
europäische Länder beteiligen, darunter auch Deutschland. Das
US-amerikanische IODP-Schiff „JOIDES Resolution“ kann bis zu 50
Wissenschaftler und 65 Crew-Mitglieder beherbergen. Sein Einsatz wird
durch die US-amerikanische National Science Foundation sowie durch die
Förderorganisationen aller anderen IODP-Mitgliedsländer finanziert.

Genmais: Lücken bei Risikobewertung

Fehlende Standards, kaum externe Sicherheitsprüfungen
 
Mais: Industrie-Daten zum Giftgehalt zu wenig überprüft (Foto: pixelio.de/Bouda)

Budapest/München (pte023/21.11.2011/13:55) – Die Zulassung vieler genmanipulierter Pflanzen durch die zuständigen Prüfstellen der EU steht auf sehr wackeligen Beinen. Denn die Daten, die von den Biotech-Firmen zur Risikobewertung vorgelegt werden, sind nicht verlässlich reproduzierbar – und aufgrund fehlender Standards auch nicht vergleichbar. Das berichten Forscher des Pflanzenschutz-Instituts der ungarischen Akademie der Wissenschaften http://www.nki.hu/en in der Zeitschrift "Food and Agricultural Immunology".

Vier Tests, vier Ergebnisse

Gentechnisch veränderte Bt-Pflanzen produzieren ein Gift, das gegen Schadinsekten wirken soll. Um ihr Risiko bewerten und Resistenzen vorbeugen zu können, muss der tatsächliche Gehalt dieses Insektengifts (Bt-Toxin) bekannt sein. "Bisher stützen sich die Prüfstellen in ihrer Entscheidung oft nur auf Daten der Industrie. Nun konnte gezeigt werden, dass diese Daten oft nicht reproduzierbar sind und auf Messverfahren beruhen, die nicht von anderen Labors überprüft wurden", berichtet Christoph Then, CEO der Testbiotech http://testbiotech.org , die zu den Sponsoren des Forschungsprojekts gehört, im pressetext-Interview.

Die ungarischen Forscher untersuchten die Bt-Konzentration im Pollen des gentechnisch veränderten Mais MON810. Wenngleich die Pflanze in einigen EU-Ländern bereits angebaut wird, ist ihr Giftgehalt kaum von unabhängiger Seite untersucht. Dass die Probleme mit fehlenden Standards hier ganz erheblich sind, zeigen die Ergebnisse, auf die vier unterschiedliche Labors in ihren Messungen kamen. "Standardisierte Messprotokolle sollten dringend festgelegt werden. Solange einzelne Messungen nicht von anderen Labors überprüft sind, sollte man sie nicht länger als belastbare Daten akzeptieren", fordert Studienleiter Andras Szekacs.

"Auge zu" bei kombiniertem Risiko

Für die Risikobewertung ist diese Frage relevant, da von einem potenziellen Risiko ganze Nahrungsketten betroffen wären. Giftiger Maispollen, der in Gegenden mit Bt-Pflanzenbau keine Seltenheit ist, wird auch von vielen unschädlichen Tieren wie Bienen, Schwebfliegen oder indirekt von Schmetterlingsraupen aufgenommen. Darüber hinaus wirkt Bt in Wurzeln auf Bodenorganismen und deren Ökosystem, während andere Pflanzenteile in Lebens- und Futtermitteln landen. Diese Effekte als auch jene der Umweltbedingungen auf den Bt-Gehalt der Pflanzensorten und -teile sind kaum oder nur unzureichend untersucht.

Zehn Bt-Toxine in gentechnisch veränderten Pflanzen erlaubt die EU derzeit für den Import und die Verwendung in Lebens- und Futtermitteln. Zunehmend kombinieren die Hersteller jedoch Bt-Pflanzen miteinander und lassen sie somit mehrere Giftstoffe gleichzeitig bilden, wie beispielsweise der "SmartStax"-Mais von Monsanto und DowAgroSciences, der gleich sechs Bt-Toxine besitzt. "Bisher wurden nur die Ausgangspflanzen, nicht aber deren Kombinationen getestet. Wechselwirkungen und deren Risiken sind somit beinahe unerforscht", warnt Then.

 

Trickfilmfiguren erobern dank neuer Technik die freie Natur

Trickfilmfiguren erobern dank neuer Technik die freie Natur

Animierte Charaktere live in Spielfilmszenen zu setzen – ein Verfahren der Saarbrücker Informatik macht dies schon länger möglich. Nun haben die Forscher die Technologie weiter verbessert: Personen, aufgenommen in freier Natur, können direkt als virtuelle Figuren in Spielfilmszenen eingebettet werden. Dies war außerhalb eines Filmstudios bislang nicht möglich. Auch Ärzte und Sportler könnten die Technik nutzen, um Bewegungsabläufe besser zu analysieren. Um ihre Technologie zu vermarkten, haben die Informatiker eine Firma gegründet. Vom 12. bis 14. März präsentieren sie ihr Verfahren auf der Computermesse Cebit in Hannover am Stand des Bundeswirtschaftsministeriums (Halle 9, Stand E24).

Um Monster, Superhelden, Feen oder andere virtuelle Figuren in reale Spielfilmszenen zu setzen, haben Filmstudios in Hollywood bislang viel Aufwand betrieben. Beim sogenannten Motion-Capture-Verfahren tragen echte Schauspieler hautenge Anzüge mit Markern. Diese reflektieren Infrarotlicht, das von speziellen Kameras ausgestrahlt und empfangen wird. Die Bewegungen der Schauspieler werden anschließend mit Hilfe einer Software auf die animierten Figuren übertragen. Das bekannteste Beispiel ist „Gollum“ aus dem Kinofilm „Herr der Ringe“, gespielt von Andy Serkis.

Die Saarbrücker Wissenschaftler um Nils Hasler und Carsten Stoll vom Max-Planck-Institut für Informatik haben ein Verfahren entwickelt, das ohne diese Marker auskommt und die Bewegung der Schauspieler direkt – ohne Zeitverlust – auf die virtuellen Charaktere überträgt. Diese Technologie haben sie im vergangenen Jahr erstmals auf der Cebit vorgestellt. Die letzten Monate haben sie genutzt, um die Technologie weiter zu verbessern. „Wir haben sie benutzerfreundlicher gemacht“, erklärt Nils Hasler. „Es ist nun auch möglich, die Filmaufnahmen in der freien Natur und nicht mehr nur im Studio zu drehen.“ Beispielsweise müssten Szenen wie bei „Herr der Ringe“, in denen „Gollum“ durch die rauen Berglandschaften von Mittelerde wandert, nicht mehr im Filmstudio produziert werden, sondern direkt in der Landschaft, in der die Szenen spielen.

Darüber hinaus haben sich die Forscher damit befasst, die Bewegungen von zwei Schauspielern gleichzeitig auf zwei animierte Charaktere zu übertragen. „Die Software muss dazu allerdings etwas länger rechnen als bei einer Person“, erklärt Carsten Stoll. Zudem ermöglicht die Technik es, komplette Kamerafahrten nachzuahmen. Die Bewegung einer Figur kann auf diese Weise ohne größeren Aufwand von allen Seiten eingefangen werden.

Noch ein weiteres Problem konnten die Informatiker um Christian Theobalt, dem Leiter der Forschergruppe „Graphics, Vision & Video“ am Max-Planck-Institut für Informatik, lösen: Personen, die etwa von einer anderen Figur in einer Spielfilmszene verdeckt werden, können die Forscher mit ihrer Technik komplett darstellen. Diese Neuerung ist nicht nur für die Film- und Spielindustrie interessant. Sportjournalisten könnten die Bewegungsabläufe bei einem Boxkampf besser live kommentieren oder Judo-Trainer die Kampftechniken ihrer Athleten direkt analysieren. „Auch Betriebsärzte oder Physiotherapeuten könnten die Technik nutzen, um zum Beispiel bei den Belegschaften von Unternehmen Rückenproblemen vorzubeugen oder Arbeitsabläufe zu optimieren.“

Um ihre Technologie besser zu vermarkten, haben die Informatiker um Hasler und Stoll im vergangenen Juni die Firma „The Captury“ gegründet. Derzeit bearbeiten sie schon erste Anfragen von Unternehmen aus der Industrie. Mit ihrem Verfahren haben die Forscher im vergangenen Jahr zudem den mit 30.000 Euro dotierten Hauptpreis im Gründerwettbewerb IKT gewonnen. Der Wettbewerb wird jährlich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ausgeschrieben.

Technischer Hintergrund
Die Informatiker nutzen für ihre Verfahren recht preiswerte Technik. Acht kleine Videokameras (je 3 cm breit, hoch und tief) sind notwendig. Mit Hilfe ihrer Software erstellen sie ein 3-D-Modell des zu erfassenden Darstellers aus einem Bewegungsskelett mit 58 Gelenken. Um die Bewegungen zu erfassen, arbeitet das Rechenverfahren kontinuierlich darauf hin, dass sich das zweidimensionale Bild aus der Videokamera und das 3-D-Modell möglichst passgenau überlagern. Die dazu notwendigen Vergleiche können die Saarbrücker auf mathematischem Wege sehr effizient und schnell lösen. Auf diese Weise erfassen sie die gefilmte Bewegung und stellen sie innerhalb weniger Millisekunden als virtuelle Figur dar.

Hintergrund zur Saarbrücker Informatik an der Universität des Saarlandes
Den Kern der Saarbrücker Informatik bildet die Fachrichtung Informatik. In unmittelbarer Nähe forschen auf dem Campus sieben weitere weltweit renommierte Forschungsinstitute. Neben den beiden Max-Planck-Instituten für Informatik und Softwaresysteme sind dies das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Zentrum für Bioinformatik, das Intel Visual Computing Institute, das Center for IT-Security, Privacy und Accountability (CISPA) und der Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“.

Wie aussagekräftig sind Amazons Sterne?

Kundenbe­wertungen vs. Test­urteile: Wie aussagekräftig sind Amazons Sterne?

Wissenschaftler der Tech­nischen Universität Dort­mund haben Bewertungen
für 1 322 Elektronik­produkte wie Smartphones, Kopf­hörer und Toaster
verglichen, die von der Stiftung Warentest in den Jahren 2014 bis 2017
geprüft wurden und bei Amazon Rezensionen erhielten. Fazit: Tester und
Kunden kommen oft zu ganz unterschiedlichen Bewertungen. Uns wundert das
nicht. Hier erklären wir, warum.

Man weiß nie, was man kriegt!

Beim
Internet­shopping ist es wie mit der berühmten Pralinenschachtel von
Filmheld Forrest Gump: Man weiß nie, was man kriegt! Die Ware lässt sich
nur auf Fotos bestaunen und nicht anfassen. Weit und breit kein
Verkäufer, der berät. Bloß gut, dass es Produktbe­wertungen gibt – neben
denen der Stiftung Warentest auch solche von Kunden, die den Artikel
gekauft und ausprobiert haben. Bei Internethändler Amazon etwa lassen
sich Produkte auf einer Skala von bis zu fünf Sternen bewerten, ein
Stern bedeutet Murks, fünf Sterne Topqualität. Viele Kauf­interes­senten
orientieren sich daran.

Neutral statt emotional

Nur in knapp einem Drittel der Fälle ist unser Testsieger auch das Produkt mit der besten Amazon-Bewertung. Die Macher der Studie
Should We Reach for the Stars? – an der wir als Stiftung übrigens nicht beteiligt waren – kommen zu dem Schluss, dass sich Sterne-Bewertungen von Amazon nicht gut eignen, um die Qualität eines Produkts einzuschätzen. Aus unserer Sicht ist es völlig logisch, dass sich Kundenbe­wertungen und Urteile der Stiftung Warentest unterscheiden. Denn unser Warentest ist ganz anders gestrickt als eine Kundenrezension.

Das Mittel­maß ist bei Amazon unterre­präsentiert

Internet­shopper
äußern sich oft emotional und vertreten häufig extreme Meinungen zu den
gekauften Produkten. Wer sich den Aufwand macht, eine Rezension zu
schreiben, hat sich meist über eine Ware wahn­sinnig gefreut oder
geärgert. Das Mittel­maß ist in vielen Sterne-Bewertungen
unterre­präsentiert. Die Stiftung Warentest prüft dagegen nach
wissenschaftlichen und trans­parenten Kriterien. Unsere Tester
bevor­zugen keine bestimmte Marke und sind nicht sauer, weil die teure
Neuanschaffung nicht ihren Vorstel­lungen entspricht. Außerdem bewerten
wir in einem Test mehrere Geräte unter­einander, unsere Urteile sagen
auch etwas darüber aus, wie gut etwa ein Radio im Vergleich zu anderen
getesteten Radios ist.

Laien stoßen an Grenzen

Manche
Produkt­eigenschaften können Laien zudem gar nicht selbst prüfen. Im
Labor zerlegen wir zum Beispiel Kopf­hörer und unter­suchen sie auf
Schad­stoffe. Unsere IT-Cracks entschlüsseln den Daten­strom von
Baby-Webcams und probieren aus, ob Fremde die Videos abfischen können.
Ingenieure nehmen in unserem Auftrag die elektrische Sicherheit von
Haartrock­nern unter die Lupe. Ottilie und Otto Normal fehlt hier die
Expertise.

Von den Sternen nicht blenden lassen

Nützliche Hinweise
liefern Kundenkritiken dennoch – etwa zur Alltags­tauglich­keit der
Produkte. Wir raten aber, ganz genau hinzusehen und sich nicht von den
ange­zeigten Sternen blenden zu lassen. Das kann daneben­gehen, wie im
Falle eines Toasters, der zum Zeit­punkt der Recherche von 442
Amazon-Kunden mit vier Sternen bewertet wurde. Unter den Rezensionen
sind 56 mit nur einem Stern, sie enthalten Kritik­punkte wie „kaputt“
oder „nach einem Monat defekt“. 19 weitere unzufriedene Rezensenten
vergeben zwei Sterne. 75 von 442 Käufern sind also vom Gerät enttäuscht,
dennoch erhält es vier Amazon-Sterne.

Amazon bildet keinen Durch­schnitt

Wir haben bei Amazon
nachgefragt, wie die Gesamt­zahl der Sterne zustande kommt. Die Antwort:
Amazon rechnet anstelle des Durch­schnitts mit einem Modell, das
verschiedene Kriterien berück­sichtigt – etwa wie alt eine Bewertung
ist, wie nützlich andere Kunden eine Kritik fanden, ob es sich um einen
verifizierten Kauf handelt und wie authentisch Rezensenten wirken.

Wirtschaftprognose: Relativ, es kommt auf die Formulierung an

"Wirtschaftprognose: Relativ, es kommt auf die Formulierung an, ein lesenswerter Artikel der Süddeutschen Zeitung":

 

Ökonomen sagen ein stabiles Wirtschaftswachstum voraus. Doch davon sollten sich Politiker nicht täuschen lassen.

(Foto: dpa)

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Ökonomen sind derzeit
ziemlich optimistisch. Doch wenn die Löhne nicht bald steigen und nicht
endlich mehr investiert wird, ist es schnell vorbei mit den guten
Aussichten in Deutschland.

Kommentar von Alexander Hagelüken

Nachrichten wirken sehr
unterschiedlich, je nachdem, wie sie jemand formuliert. Die
Frühjahrsprognose der Wirtschaftsinstitute bietet dafür ein gutes
Beispiel. Variante eins wäre es, ihre Prognose so zu formulieren: Die
deutsche Wirtschaft wächst dieses Jahr um 1,5 Prozent. Das klingt stark,
nach Aufschwung und mehr Arbeit. Genauso aber ließe sich die Prognose,
Variante zwei, so formulieren: Die deutsche Wirtschaft wächst dieses
Jahr nur um 1,5 Prozent. Das klingt schwach, nach einem Rückschlag gegenüber zweifellos existenten Zeiten größeren Booms.

Welche Variante bildet die
Realität besser ab? Mit Sicherheit die Nummer eins. Das moderate
Wachstum darf als Erfolg gelten. Denn die globalen Gefahren sind enorm.
Sie beginnen bei Handelskriegen, angezettelt ausgerechnet von den USA,
dem einstigen Bannerträger freien Handels. Sie umfassen Abwärtsrisiken
in verschiedenen Schwellenländern. Und sie reichen bis zu der
Konjunkturbremse durch den britischen Abschied von der EU, die früher
oder später greifen wird. Angesichts all dieser Bedrohungen ist es stark
und nicht schwach, dass die deutsche Wirtschaft nun im fünften Jahr
beständig wächst. Die Arbeitslosenquote fällt in Richtung fünf Prozent,
was manche Ökonomen schon für Vollbeschäftigung halten. Für 2018 sagen
die Forscher eine noch bessere Konjunktur voraus.

Thüringen ist das Usbekistan Deutschlands

Was
wäre, wenn die Bundesländer eigene Staaten wären? Die Zahlen zur
Wirtschaftskraft der Länder bergen überraschende Erkenntnisse. Von
Valentin Dornis mehr …

Es ist also manches gut.
Aber einiges könnte schon heute besser sein. Und vor allem droht sich
die Lage zu verschlechtern. Deshalb dürfen Politik und Wirtschaft die
neuen Daten nicht als Beruhigungspille einwerfen. Sie sollten handeln.
Was heißt das genau? Eine offensive Lohnpolitik gehört genauso dazu wie
mehr Investitionen.

Wo die Herausforderungen
liegen, zeigt ein genauerer Blick auf die Ergebnisse der Forscher. Was
die Konjunktur trägt, sind anders als lange üblich nicht die Exporte,
sondern der Konsum. Es wäre fahrlässig, anzunehmen, dass die
Bundesbürger einfach so weiterhin reichlich Geld ausgeben. Vergangenes
Jahr nahmen die Verbraucherpreise nur um ein halbes Prozent zu. Da blieb
auch von einer maßvollen Lohnerhöhung einiges im Portemonnaie übrig.
Dieses Jahr ziehen die Preise um fast zwei Prozent an. Von einem genauso
hohen Lohnzuschlag bleibt also real nichts übrig. Damit zusätzliche
Kaufkraft entsteht, müssen die Löhne deutlich stärker steigen.

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Ob das geschieht, steht in
den Sternen. Die Unternehmen argumentieren stets mit den Kosten der
Arbeit, und sie müssen ja auch auf ihre Wettbewerbsfähigkeit achten.
Allerdings haben die Unternehmen gerade in den Nullerjahren zu niedrige
Tarifabschlüsse durchgedrückt. Dadurch wurde der Konsum stark reduziert,
ein Grund für die wirtschaftliche Schwäche Deutschlands in dieser Zeit.
Dieser Fehler sollte diesmal vermieden werden. Die Wirtschaftsforscher
gehen für die nächsten Jahre von Lohnerhöhungen um die drei Prozent aus.
Damit beschreiben sie eher den unteren bis mittleren Bereich
des Gebotenen.

Politiker sollten sich nicht auf gute Prognosen verlassen, sondern an der Zukunft arbeiten

Was ist außerdem nötig? Mehr
Investitionen. Damit die Unternehmen zusätzlich Geld ins Land stecken,
sollte der Staat bessere Bedingungen dafür schaffen. Straßen reparieren,
Bahntransport beschleunigen, Datennetze ausbauen und die Bildung der
Bürger verbessern – damit es zum Beispiel mehr der gesuchten Fachkräfte
gibt und weniger Ungelernte, die sich auf dem Arbeitsmarkt schwertun.
Solche Strategien helfen Unternehmen, Arbeitnehmern und der Gesellschaft
zugleich. Die große Koalition setzt stattdessen oft andere Prioritäten:
Milliardengeschenke an die gut versorgte aktuelle Seniorengeneration
etwa, wie sie CSU und SPD mit Mütterbonus und Rente mit 63
durchgesetzt haben.

Das Wirtschaftswachstum,
das die Forscher erwarten, ist keineswegs sicher. Politiker und
Unternehmer sollten die Beruhigungspille ausspucken, die die Prognose
liefert – und an der Zukunft arbeiten. Schon weil niemand weiß, wann die
globalen Risiken zu Konjunkturkillern werden. Donald Trump hat mit den
Handelsabkommen TPP und TTIP Impulse für künftiges Wachstum storniert.
Setzt er tatsächlich den Steuerplan gegen Importe um, wird
Exportgroßmeister Deutschland herb leiden. Und der Brexit wird deutsche
Verkäufe in Großbritannien noch weit stärker dezimieren, als er dies
durch das Fallen des Pfunds schon getan hat.

Die Möglichkeiten einer
deutschen Regierung, auf Großbritannien und gar die USA einzuwirken,
sind naturgemäß begrenzt. Ihr bleibt nur, für Freihandel zu kämpfen, die
EU als politischen Akteur zu stärken – und jene Hausaufgaben zu machen,
die weiteres Wachstum schaffen.

Deutschland spart sich schwach

Kleben wie ein Gecko

Kleben wie ein Gecko

Geckos haben Klebestreifen eines voraus: Selbst nach wiederholtem Kontakt mit Schmutz und Staub kleben ihre Füße noch auf glatten Flächen einwandfrei. Forscher des KIT und der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh haben nun den ersten Klebstreifen entwickelt, der nicht nur genauso haftsicher ist wie ein Geckofuß, sondern auch über einen vergleichbaren Selbstreinigungsmechanismus verfügt. Damit ließen sich beispielsweise Lebensmittelverpackungen oder Verbände mehrfach öffnen und sicher wiederverschließen. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler im Fachmagazin „Interface“ der britischen Royal Society veröffentlicht. DOI: rsif.2013.1205

Geckos ziehen ihre Zehen bei jedem Schritt ein Stück weit über den Untergrund. Durch den seitwärtsgerichteten Reibkontakt streifen sie dabei größere Schmutzpartikel ab. Kleinere Partikel lagern sich zwischen den feinen Härchen auf der Fußsohle und in darunter liegenden Hautfalten ein. Die Forscher haben im Experiment nachgewiesen, dass diese zwei Mechanismen 95 Prozent der Selbstreinigung ausmachen. „Für den Effekt entscheidend ist das Verhältnis von Partikelgröße zum Durchmesser der Härchen“, sagt Dr. Hendrik Hölscher vom Institut für Mikrostrukturtechnik (IMT) des KIT.

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Für ihre Experimente verwendeten die Wissenschaftler elastische Mikrohärchen in unterschiedlichen Größen. Anstelle von Schmutzpartikeln nutzten sie Glaskügelchen im Mikrometerformat (10-6 Meter), die sie auf einer glatten Platte verteilten. Um die Schritte des Geckos zu simulieren, pressten sie einen mit Mikrohärchen besetzten künstlichen Klebestreifen auf die Platte, verschoben diesen seitwärts und hoben den Streifen wieder an. Diesen „load-drag-unload“-Prozess wiederholten sie mehrfach und testeten jeweils die Klebestärke.

Waren die Kügelchen im Durchmesser größer als die Mikrohärchen, verschwand die Haftkraft nach dem Erstkontakt („load“) – wie bei gewöhnlichem Klebeband. A ber: Nach nur acht bis zehn Durchgängen des Abstreifprozesses erreichte der Gecko-Klebstreifen wieder 80 bis 100 Prozent seiner ursprünglichen Leistungsfähigkeit. „Längerfristig gedacht, könnte sich hieraus eine günstige Alternative zu Klettverschlüssen entwickeln,“ so Hölscher. „Mögliche Einsatzgebiete wären Sport, Medizin, die Automobilindustrie oder die Raumfahrt“, ergänzt Metin Sitti, Professor an der Carnegie Mellon University.

Unterschritt die Kugelgröße den Durchmesser der Mikrohärchen, konnten die Forscher nur ein Drittel der ursprünglichen Haftkraft wieder herstellen. „Für den perfekten Gecko-Klebstreifen benötigen wir deshalb Härchen im Nanometerbereich (10-9 Meter), die kleiner sind als die meisten Schmutzpartikel“, sa gt Dr. Michael Röhrig, ebenfalls vom IMT. Die Hautfalten des Geckos haben die Wissenschaftler bereits als breite Furchen zwischen den engen Haarreihen abgebildet. Sie bieten genügend Platz, um Feinstäube einzulagern. Tests mit tatsächlichen Schmutzpartikeln verschiedener Formen und Größen sowie aus unterschiedlichen Materialien sollen nun folgen.

Biomarker Troponin: Rasche und sichere Herzinfarkt-Diagnose

Biomarker Troponin: Rasche und sichere Herzinfarkt-Diagnose

Neue Möglichkeiten der Risikoabschätzung und Therapiekontrolle bei anderen Herzerkrankungen

Berlin (pts017/05.10.2016/12:20) – Zu den wichtigen
Innovationen der Herz-Kreislaufmedizin gehören Biomarker – ein Gebiet,
das sich besonders dynamisch entwickelt. Sie können die zuverlässige
Diagnose beim Herzinfarkt noch rascher und sicherer machen und zu einer
zielgenaueren Therapie beitragen. Fortschritte bringt hochsensitives
Troponin auch für die Entdeckung von Herzmuskelschädigungen, die nicht
auf einen Infarkt zurückgehen. Neueste Daten zeigen, dass das
diagnostische Potenzial von Troponin noch nicht ausgeschöpft ist.

"Es liegen immer mehr Daten vor, die zeigen, welchen
Wert Biomarker für die kardiologische Praxis entfalten können, wenn sie
mit höchster Spezifität und Sensitivität eine Schädigung des Herzmuskels
anzeigen", betonte Prof. Dr. Hugo Katus, Universitätsklinikum
Heidelberg, heute bei einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft
für Kardiologie im Vorfeld der DGK Herztage 2016. "Der Biomarker
Troponin, der als eine Methode zur Verbesserung der
Herzinfarktdiagnostik startete, hat zu einem regelrechten
Pardigmenwechsel in der Herzmedizin geführt. Neue Daten zeigen, dass
sein diagnostisches Potential noch nicht ausgeschöpft ist", so der
zukünftige Präsident der DGK.

Troponin verändert die Praxis der Herzmedizin

Biomarker sind körpereigene Moleküle, zum Beispiel
Proteine, Peptide, Metabolite oder Chemokine, die im Rahmen eines
Krankheitsprozesses vermehrt gebildet werden oder neu entstehen. In
anderen Fällen, zum Beispiel bei Infarktmarkern, werden sie durch
Schädigung der Zellmembran aus Zellen freigesetzt. "Biomarker können
also, sofern sie spezifisch einen Krankheitsprozess anzeigen und
Testsysteme mit ausreichender analytischer Qualität verfügbar sind, für
die Diagnostik und Prognose von Erkrankungen angewendet werden", so
Prof. Katus.

Der Biomarker Troponin (T und I) hat weltweit die
Praxis der Herzmedizin verändert, ist heute fester Bestandteil der
Leitlinien und gilt als Paradebeispiel dafür, was Biomarker leisten
können. Seit Prof. Katus und Mitarbeiter 1987 den Troponin T Assay
erfunden und entwickelt haben, wurden die Testsysteme kontinuierlich
verbessert. Prof. Katus: "Durch neueste Entwicklungen und weiter
optimierte Testsysteme können die Troponine nun mit sehr hoher
Empfindlichkeit im Blut nachgewiesen werden. Diese hochsensitiven Tests
eröffnen eine neue Dimension in der Erkennung von Krankheits- und
Umbauprozessen des Herzens und verändern nachhaltig die Diagnostik des
Herzinfarkts und der Herzmuskelschädigungen."

Noch schnellerer Ausschluss eines Herzinfarkts

Mit den hochsensitiven Assays können nun auch Blutwerte
von Troponin T und I unterhalb der bisher genutzten Grenzwerte gemessen
werden. "Überzeugende Daten aus mehreren neueren Studien belegen, dass
die Beurteilung von Troponinwerten, die sich noch im Normalbereich
bewegen, die Triage von Patienten mit Herzinfarktverdacht erheblich
beschleunigt", so Prof. Katus. Werden bei Patienten mit
Herzinfarktverdacht bei der Aufnahmetestung und der Kontrolle nach einer
Stunde Werte von Troponin im unteren Normbereich gefunden (für Troponin
T <5ng/L), kann bereits nach dieser kurzen Beobachtungszeit ein
akuter Herzinfarkt mit hoher Sicherheit ausgeschlossen werden.

"Durch diesen diagnostischen Ein-Stunden-Algorithmus
können 25 bis 40 Prozent aller Patienten mit akutem Brustschmerz
innerhalb einer Stunde mit der Diagnose Infarktausschluss von der
Notaufnahme entlassen werden", so Prof. Katus. "Diese Patienten mit
Thoraxschmerz, aber Werten von Troponin T oder I im unteren Normbereich,
haben auch kurz- und mittelfristig ein sehr niedriges kardiales Risiko:
Ihre Mortalität liegt in den nächsten 30 Tagen, sechs Monaten und zwei
Jahren bei 0,1, 0,8 und 1,2 Prozent."

Diese neuen Befunde haben zu einer Änderung der
Leilinien geführt, die nunmehr die Verwendung des
Ein-Stunden-Algorithmus – statt einer neuerlichen Tropinin-Messung drei
Stunden nach der Aufnahme – zum Infarktausschluss. Allerdings gilt diese
Empfehlung nur für hochsensitive Troponin-Assays.

Auch ohne Infarkt: Verringerte Lebenserwartung bei erhöhtem Troponin

Die Daten aus diesen Studien belegen allerdings auch,
dass bei Patienten mit Infarktverdacht nicht nur ein eindeutig erhöhter
Troponinwert über dem empfohlenen oberen Normwert (für Troponin T
>14ng/L), sondern auch schon messbare Troponinwerte im oberen
Normbereich (für Troponin T 6 bis 12ng/L), unabhängig von der
Entlassungsdiagnose, mit einem deutlich erhöhten kardialen Risiko
assoziiert sind.

"Die Mortalität nach zwei Jahren beträgt bei ihnen 15
Prozent gegenüber 1,2 Prozent bei niedrigen Troponinwerten", so Prof.
Katus. "Dies bestätigt Befunde aus früheren Untersuchungen. Demnach ist
jede Freisetzung von Troponin bei Patienten mit Thoraxschmerz,
unabhängig vom Vorliegen von EKG-Veränderungen, ein schlechtes Zeichen,
betroffene Patienten haben eine eindeutig verringerte Lebenserwartung."

Wichtige Hinweise liefern die Troponin-Werte auch für
die Wahl der Therapie, so Prof. Katus: "Patienten mit einem Troponinwert
über 14ng/L weisen eine hohe Herzinfarktrate und schlechte Prognose
auf, mit einer Mortalität von 2,7 Prozent nach 30 Tagen und 13 Prozent
nach zwei Jahren. Diese troponinpositiven NSTEMI-Patienten profitieren
von einer Koronarintervention, die Risikoreduktion für Tod und
Myokardinfarkt durch die Behandlung nach einem Jahr beträgt 39 Prozent.
Patienten mit instabiler Angina, also nicht erhöhten Troponinwerten,
erleiden hingegen durch die Koronarintervention sogar mehr Infarkte."

Mehr Herzinfarkt-Diagnosen – auch bei Patienten ohne kritische Verengung an den Herzkranzgefäßen

Durch die hochsensitiven Troponin-Tests werden
Herzinfarkte nicht nur rascher, sondern auch öfter diagnostiziert: Bei
Patienten mit akutem Koronarsyndrom werden um 20 Prozent mehr Fälle von
Herzinfarkt und entsprechend weniger Fälle von instabiler Angina
festgestellt als mit den normalen Troponin-Tests. Prof. Katus: "Die so
entdeckten Mikroinfarkte sind riskant und müssen entsprechend behandelt
werden. Wie in verschiedenen Studien gezeigt wurde, profitieren
Patienten auch bei sehr geringer Myokardschädigung von einer
aggressiveren Plättchenhemmung und einer Koronarintervention."

Allerdings können die hochsensitiven Tests auch zur
Verwirrung beitragen, gibt Prof. Katus zu bedenken: "Bei 20 bis 30
Prozent der Herzinfarktpatienten, die durch die gängigen
Infarktkriterien diagnostiziert werden, finden sich überraschenderweise
in der akut durchgeführten Herzkatheter-Untersuchung an den
Herzkranzgefäßen weder kritische Stenosen noch Verschlüsse."

Wird kein okkludierender Thrombus als Infarktursache
gefunden, so wird dies als Typ 2-Myokardinfarkt klassifiziert. Typ
2-Myokardinfarkte finden sich sehr häufig bei kritisch kranken Patienten
auf der Intensivstation. Die Prognose dieser Patienten ist deutlich
schlechter als die der Patienten mit einem typischen, durch
okkludierenden Thrombus verursachten, Typ 1-Infarkt. "Leider gibt es bis
heute noch keine standardisierten Therapieempfehlungen für die Typ
2-Herzinfarkte, die mit den neuen Troponin-Tests sehr häufig
diagnostiziert werden", so Prof. Katus.

Erhöhte Tropinin-Werte ohne Herzinfarkt: Gefährliche Herzmuskelschädigungen

Da Troponin durch jede Form der Herzmuskelschädigung
freigesetzt werden kann, gibt es auch Troponin-Erhöhungen, die nicht
durch einen Herzinfarkt entstehen. "Häufig findet sich in diesen Fällen
keine eindeutige zeitabhängige Konzentrationsveränderung von Troponin im
Blut, sondern eine nahezu konstante Erhöhung des Troponin über lange
Zeiträume", erklärt Prof. Katus. "Die Diagnose Myokardschaden ist sehr
wichtig, da sie mit einem hohen kardialen Risiko vergesellschaftet ist."

Eine solche Herzmuskelschädigung kann bei
unterschiedlichen Patientengruppen diagnostiziert werden: etwa bei
Personen mit akuten nicht-ischämischen kardialen Erkrankungen wie
Herzmuskelentzündungen, oder bei Patienten mit vermeintlich stabiler
chronischen kardialer Erkrankungen wie einer chronischen
Herzinsuffizienz, stabilen koronaren Herzkrankheit, chronischem
Vorhofflimmern oder kompensierten Herzklappenerkrankungen. "Erhöhte
Troponin-Werte bei Patienten mit chronischen, vermeintlich stabilen,
kardialen Erkrankungen sind mit einer hohen kardialen Ereignisrate
assoziiert", so Prof. Katus. "Diese Einsicht eröffnet völlig neue
Möglichkeiten der Risikostratifizierung und Therapiekontrolle."

Erhöhte Troponin-Werte können aber auch auf
Myokardschädigungen bei Patienten mit akuten oder chronischen
nicht-kardialen Erkrankungen hinweisen: etwa bei Pneumonie, COPD,
Niereninsuffizienz, Lungenhochdruck, Chemotherapie oder
Vasculitis-Syndromen. "Unabhängig von der Ursache der
Herzmuskelschädigung ist bei diesen Erkrankungen eine Beteiligung des
Herzens, erkennbar an den Troponin-Erhöhungen im Blut, regelhaft mit
einer erhöhten Mortalität von bis zu 40 Prozent im ersten Jahr
assoziiert."

Troponin-Werte im Blut haben sich darüber hinaus auch
als Prädiktoren für das kardiovaskuläre und Sterblichkeits-Risiko in
Risikogruppen oder auch bei vermeintlich gesunden Probanden erwiesen, so
Prof. Katus: "Die Wertigkeit von Troponin für die Abschätzung des
Herzrisikos blieb auch nach Adjustierung für die klinisch etablierten
Risikofaktoren bestehen."

Vegetarier leben 9.5 Jahre länger!

Studie mit 96.000 Teilnehmern: Vegetarier leben 9.5 Jahre länger!
Dr. Jacobs Weg: Neues Fachbuch liefert die medizinischen Hintergründe
 
Dr. Jacobs Weg: Genussvoller Verzicht
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Heidesheim am Rhein (pts021/17.10.2012/16:40) – Die neuesten Ergebnisse der Adventisten-Gesundheitsstudie 2 (Adventist Health Study-2) mit 96.000 Teilnehmern aus den USA und Kanada bestätigen, dass die Vegetarier unter den Adventisten inzwischen die am längsten lebende, wissenschaftlich untersuchte Bevölkerungsgruppe der Welt darstellen.

Die Adventist Health Study ist eine Serie von Studien der Loma Linda Universität aus Kalifornien. Bereits in den Siebziger und Achtziger Jahren wurde gezeigt, dass Vegetarier länger leben als Nicht-Vegetarier: Frauen hatten eine 4,4 Jahre und Männer eine 7,3 Jahre höhere Lebenserwartung im Vergleich zur kalifornischen Bevölkerung. Dies wurde jetzt noch deutlich übertroffen. Seit 2002 läuft die unabhängige Adventist Health Study-2, welche vom National Cancer Institute, National Institutes for Health, US-Landwirtschaftministerium und World Cancer Research Fund finanziert wird.

Die Adventisten-Gesundheitsstudie 2

Am 7. Oktober 2012 präsentierte der leitende Wissenschaftler und Arzt, Gary E. Fraser, die dramatischen Zwischenergebnisse der Studie auf der Konferenz & Expo für Lebensmittel und Ernährung an der Akademie für Ernährung und Diätetik: Die männlichen Vegetarier der Adventisten werden durchschnittlich 83,3 Jahre alt und die vegetarisch-lebenden Frauen 85,7 Jahre – das sind 9,5 beziehungsweise 6,1 Jahre länger als die restliche kalifornische Bevölkerung, erklärte Fraser. Diese Ergebnisse zeigen noch deutlicher als zuvor, dass gesundheitsbewußte Vegetarier deutlich länger leben und gesund bleiben.

Weitere Ergebnisse der Adventist Health Study 2:
* Veganer (reine Pflanzenköstler) sind im Durchschnitt 13,6 kg leichter als Nicht-Vegetarier.
* Veganer haben einen um fünf Einheiten niedrigeren BMI als Nicht-Vegetarier.
* Vegetarier und Veganer sind weniger insulinresistent als Nicht-Vegetarier.
* Veganer haben am wenigsten Bluthochdruck und das geringste Risiko für Typ-2-Diabetes.
* Im Vergleich mit Pflanzenköstlern haben Nicht-Vegetarier, die Fleisch essen, ein viermal so hohes Risiko, Typ 2-Diabetes mellitus zu entwickeln.
* Die Blutwerte von C-reaktivem Protein (Entzündungsmarker), IGF-1 (Wachstumsfaktor) und Insulin waren bei Vegetariern niedriger.
* Schlanke machen häufiger regelmäßig Sport, essen pflanzlich und vermeiden Zigaretten im Vergleich zu übergewichtigen Personen. Dies weist darauf hin, dass zahlreiche Faktoren die Gesundheit der Studienteilnehmer verstärken.

Nicht nur das Weglassen von Fleisch wirkt sich positiv aus. Auch Gemüse, Obst, Nüsse und Hülsenfrüchte, die von Vegetariern häufig verzehrt werden, können per se das Risiko für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes senken und die Gewichtskontrolle und Gehirnfunktion verbessern, berichtet die Loma Linda Universität. Insgesamt hatten die Vegetarier eine gesündere Lebensweise, die zu diesem einmaligen Ergebnis mitbeiträgt.

Dr. Jacob’s Institut untermauert Studienergebnisse mit neuem Fachbuch

In dem Fachbuch "Dr. Jacobs Weg des genussvollen Verzichts" widmet sich das Dr. Jacob’s Institut der zentralen Fragestellung: Was sind die effektivsten Maßnahmen gegen unsere Zivilisationskrankheiten? In dem Fachbuch "Dr. Jacobs Weg" werden die einzelnen Faktoren des Zusammenhangs zwischen Ernährung und Gesundheit untersucht und aus bisher ungewohnten Blickwinkeln auf der Basis von etwa 500 wissenschaftlichen Studien beleuchtet. Dabei widerlegt der Autor mit wissenschaftlich gesicherten Fakten einige moderne Ernährungsmythen.
Als epidemiologische, lebendige Beispiele dienen hier unter anderem die Ergebnisse der China Study, die bereits veröffentlichten Ergebnisse der Adventist Health Study sowie die Bewohner von Okinawa, die in einer langjährigen Studie genau untersucht wurden und bisher als die am längsten lebenden Erdenbürger galten. Vom ersten Platz der "durchschnittlichen" Lebenserwartung wurden sie zwar nun verdrängt, doch Okinawa bietet immer noch ein besonderes Phänomen: Auf Okinawa leben anteilig die meisten über 100-Jährigen der Welt.

Die vitalen "Golden Agers" ernähren sich traditionell und überwiegend pflanzlich. Sobald sie sich jedoch auf die westliche Ernährung einlassen, sind sie den Zivilisationskrankheiten genauso ausgeliefert wie wir. Dieser Umkehrprozess mit all seinen Folgen ist bereits im vollen Gange und verdrängt die Männer auf Okinawa in Sachen Lebenserwartung vom ersten Platz der Welt auf den letzten Japans.

Insulin-Index: Steak setzt 27 Prozent mehr Insulin frei als Pasta al dente

Die westliche Ernährung hält ein insulinogenes Highlight nach dem anderen bereit. Mahlzeiten, die tierisches Protein und Kohlenhydrate mit hohem glykämischen Index kombinieren, wie zum Beispiel Steak mit Kartoffeln, führen zu einer besonders hohen Insulinausschüttung und zu einem schnellen Blutzuckerabfall. So steigt die Sucht nach den anabolen, sympathikomimetischen, serotonergen Insulinwirkungen stetig an. Ein Teufelskreis, der abdominale Fettleibigkeit, Fettleber, Insulinresistenz und das metabolische Syndrom im Schlepptau hat und die Tür für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs öffnet.

Bill Clinton: "Eine vegane Ernährung half mir, 11 Kilo abzunehmen, und hat mein Leben gerettet."

Nach einem Herzinfarkt, vier Beipässen und zwei Stents stieg er auf Anraten von Dean Ornish auf fettarme, rein pflanzliche Vollwertkost um. Das Ornish-Konzept hilft sogar verengte Herzkranzgefäße wieder zu weiten. In einer zweijährigen klinischen Studie verhinderten Prostatakrebs-Patienten das Fortschreiten ihrer Erkrankung.

Der Dr. Jacobs Weg ist eine Weiterentwicklung des Ornish-Konzepts unter Berücksichtigung der Insulin-, pH und Redox-Wirkung der Ernährungs- und Lebensweise. Eine überwiegend pflanzliche Ernährung ist die Grundlage des Dr. Jacobs Weges; sie wird von den führenden Ernährungswissenschaftlern Elmadfa und Leitzmann als die natürliche, evolutionsbedingte Ernährung des Menschen beschrieben.

Zentrale Themen
* Insulin macht uns erst groß, dann dick und dann krank.
* Glykämischer Index Insulin-Index
* Harvard-Studie mit 442.000 Teilnehmern: Fleisch erhöht stark das Diabetesrisiko, Vollkornprodukte senken es.
* Kuhmilch enthält 3,75 mal mehr Methionin als Humanmilch. Tierprotein ist besonders reich an Methionin (säurebildend, prooxidativ, Abbau zu Homocystein). Was ist für den Menschen "artgemäß"?
* Methioninrestriktion kann Zellalterung und Tumorwachstum verlangsamen.
* Welche Rolle spielt oxidiertes Methionin in der Pathogenese von Alzheimer und BSE?
* Die wirkungsvollsten Ernährungstherapien bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und rheumatischen Erkrankungen
* Proteinreiche Low-Carb Diäten führen zu schnellen Wasser- und Gewichtsverlusten, aber können langfristig der Gesundheit schaden.
* Wie sinnvoll ist eine ketogene Diät bei Krebs?
* Weniger ist mehr: Ernährung bei Prostatakrebs

Das Fachbuch "Dr. Jacobs Weg des genussvollen Verzichts" beruht auf der Auswertung von etwa 500 wissenschaftlichen Studien sowie persönlicher Anwendungs- und Erfahrungswerte. Es vereint die klinisch und epidemiologisch erfolgreichsten Ernährungskonzepte der Welt unter Berücksichtigung der Insulin-, pH- und Redox-Balance in einem praxisnahen Ernährungsplan. Dr. Jacobs Ernährungsplan gewährleistet eine gesunde Vollversorgung auf pflanzlicher Basis und vermeidet das "Soja-Pudding-Veganer-Syndrom". Denn eine vegane oder vegetarische Ernährung ist nicht automatisch auch gesund.

Genussvoller Verzicht und kulinarische Entdeckungsreise: Wie Sie gesund und nachhaltig abnehmen, aber dabei so viel essen können, wie Sie möchten – nur ganz anders als bisher.

Titel: Dr. Jacobs Weg des genussvollen Verzichts. Autor: Dr. med. Ludwig Manfred Jacob. Verlag: Editions Résurgence. ISBN: 978-2-87434-151-9. Erscheinungstermin: 19.10.2012

Dr. Jacob’s Institut für komplementär-medizinische Forschung
Das Dr. Jacob´s Institut, Herausgeber des Buches "Dr. Jacob´s Weg", hat sich zum Ziel gemacht, ganzheitliche Zusammenhänge in der Ernährungswissenschaft, Naturheilkunde und Erfahrungsheilkunde wissenschaftlich aufzuklären und dadurch zur Verbesserung und zum Erhalt wertvoller Präventionsmaßnahmen und Therapien beizutragen. Da Prävention immer besser ist als Therapie, liegt der Schwerpunkt auf Ernährung und Lebensweise. Diese haben auch bei der Therapie der klassischen Zivilisationserkrankungen einen hohen Stellenwert. "Primum nihil nocere, secundum bene facer" ist der Leitsatz des Dr. Jacob’s Instituts. Erstens: Nicht schaden. Zweitens: Gutes bewirken.