Alle Beiträge von Balu

Schmerzmittel bremsen Fortschreiten rheumatischer Erkrankung

Schmerzmittel bremsen Fortschreiten rheumatischer Erkrankung

Bochum ? Oft beginnt die Krankheit mit Schmerzen und Steifigkeit im unteren Rücken. Der Morbus Bechterew, auch ankylosierende Spondylitis (AS) genannt, ist eine chronische Entzündung vor allem der Wirbelsäule. Als Behandlung werden in erster Linie sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) eingesetzt. Aktue lle Studien zeigen jetzt, dass diese Medikamente nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch das Fortschreiten der Krankheit bremsen können. ?Diese Erkenntnis wird die Therapie wahrscheinlich maßgeblich verändern?, sagt einer der Autoren, Professor Dr. med. Joachim Sieper, Berlin. Über die optimale Therapie entzündlicher Rückenschmerzen bei rheumatischen Erkrankungen diskutieren Experten auf der Pressekonferenz am 20. September 2012 im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) in Bochum.

Bis zu 340 000 Menschen leiden in Deutschland an ankylosierender Spondylitis (AS). Viele Betroffene klagen über Schmerzen in der Wirbelsäule, im Kreuz, in den Gesäßhälften oder in den Hüften. Morgens sind die Beschwerden besonders stark. In der 2. Nachthälfte wachen AS-Patienten wegen der Schmerzen auf, dann müssen sie sich bewegen, um sich Erleichterung zu verschaffen. ?Oft treten die Symptome bereits im Alter von etwa 26 Jahren auf,? so der Kongress-Präsident Professor Dr. med. Jürgen Braun. Eine frühe Diagnose sei wichtig, um eine optimale Therapie einleiten zu können, denn der entzündliche Prozess könne zu einer knöchernen Versteifung der Wirbelsäule führen.

Gegen Schmerzen und Steifheit verordnen Ärzte nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Naproxen, Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin oder ein Coxib. Aber mehr als die Hälfte der Patienten nimmt diese Mittel nicht regelmäßig – etwa dann, wenn die Beschwerden relativ gering sind oder wenn andere Arzneimitt el wie die TNF-Blocker einnehmen. ?Dabei zeigen Studien, dass eine regelmäßige NSAR-Einnahme über einen längeren Zeitraum nicht nur die Symptome lindert, sondern auch das Fortschreiten der Erkrankung bremsen kann ? allerdings nur bei bestimmten Patienten,? so Professor Sieper, Leiter der Rheumatologie an der Charité Universitätsmedizin Berlin.

In einer aktuellen Studie untersuchten Berliner Rheumatologen den Verlauf von 88 AS-Patienten über zwei Jahre. Diejenigen Patienten, die regelmäßig NSAR eingenommen hatten (mindestens 50% der maximalen empfohlenen Dosis täglich), wiesen keine weitere Verknöcherung in der Wirbelsäule auf. Dagegen verschlimmerte sich die Versteifung der Wirbelsäule bei den Patienten, die NSAR seltener oder in einer kleineren Dosis einnahmen.

?Von dieser Behandlung  haben vor allem die Patienten profitiert, die das höchste Risiko für eine Verschlimmerung der Erkrankung hatten?, erläutert Professor Sieper. Das waren Menschen mit hohen Werten des Entzündungsmarkers C-reaktives Protein (CRP) oder aber mit sogenannten Syndesmophyten. Das sind Knochenneubildungen zwischen den Wirbelkörpern, die die Beweglichkeit der Wirbelsäule einschränken. ?Diese beiden Risikofaktoren weisen etwa ein Drittel der AS-Patienten auf?, so Professor Sieper.

?A uf dem DGRh-Kongress und der Pressekonferenz werden Experten über die optimale Behandlung und vor allem die frühzeitige Diagnose und Therapie von Patienten mit ankylosierender Spondylitis diskutieren?, sagt Professor Braun, ärztlicher Direktor des Rheumazentrums Ruhrgebiet in Herne. Gemeinsam mit der 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) und der
22. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) findet der Kongress vom 19. bis 22. September 2012 in Bochum statt.

Mentaltraining führt zum passenden Partner

Mentaltraining führt zum passenden Partner
Buch von Lilli Hartmann: "Frau/Mann-Bestellwerkstatt"
 
Neuerscheinung: Partner-Bestellwerkstatt
[ Fotos ]

Wien (pte002/21.07.2012/06:05) – Was Spitzensportler schon lange praktizieren – nämlich den Glauben daran, zu gewinnen – kann auch Singles zum zukünftigen Glück zu zweit verhelfen. Zu diesem Schluss kommt die Mentalforscherin Lilli Hartmann http://www.lillihartmann.at in ihrem Buch "Frau/Mann-Bestellwerkstatt" http://www.bestellwerkstatt.at .

"Im Grunde genommen geht es nur, darum die Einstellung ‚ich bin es wert den besten Partner zu bekommen‘ zu haben", so Hartmann im pressetext-Interview. Die meisten Singles, die zur Mentaltrainerin kommen, hätten Angst, winseln nach einem Partner oder blieben überhaupt in der Defensive. "Es liegt an einem selbst, ob ein Partner da ist oder nicht", betont die Expertin.

Jeder kann einen Partner haben

Von anderen Bestell-Theorien möchte sich Hartmann deutlich abgrenzen: "Bestellen ist kein esoterisches Märchen, sondern ein Werkzeug aus dem Mentaltraining, das der Haltung des Glaubens an sich selbst oder an etwas entspricht. Und Bestellungen werden geliefert." In ihrer Praxis bestätige sich das übrigens permanent. "Es ist wirklich unglaublich, welche Menschen sehr schnell einen liebevollen Partner gefunden haben, nachdem sie ihre Einstellung geändert haben."

Ihren Klienten rät Hartmann dazu, authentisch zu bleiben. "Diesen Grundsatz verfolge ich auch selbst, denn das Buch ist ebenso wie auch meine Mentaltrainings offenherzig und geradlinig." Das sei eine Strategie gewesen, die bisher vielen Menschen geholfen hat.

Überbewertung des Äußeren

"Ganz im Ernst: Äußerlichkeiten berühren Herz und Seele nicht, denn die sagen nichts darüber aus, ob jemand gut zuhören kann oder nicht, und genausowenig darüber, ob ein Mensch liebevoll ist oder nicht", meint Hartmann. Wer sein Gegenüber nur nach Äußerlichkeiten beurteile, versperre sich vor dem Großteil der Menschen.

Obwohl manche ihrer Statements "unpopulär klingen mögen", ist die Expertin von deren Richtigkeit überzeugt. "Weder hofft es der Sportler beim Antritt zu den olympischen Spielen zu gewinnen, noch wünscht er es sehnsüchtig oder bettelt darum, sondern er glaubt zutiefst an sich. Tut er das nicht, ist ein Sieg de facto unmöglich. Dieser Glaube ist bereits die Bestellung." Sportler arbeiten also bereits erfolgsverwöhnt mit den wunderbaren Werkzeugen des Mentaltrainings, betont Hartmann. "Es wird längst Zeit, zu erkennen, dass Mentaltraining in jeder Situation unseres Lebens hilfreich ist."

Humor extrem wichtig

Der Humor und die Selbstironie dürfen niemals zu kurz kommen, davon ist Hartmann ebenso überzeugt wie von einer etwas leichteren Lebensführung. "Ich versuche diese ‚Leichtigkeit des Seins‘ zu vermitteln und auch zu vermarkten, weil ich überzeugt davon bin, dass dies Ausdruck eines erfolgreichen und in Zukunft immer häufiger angewendeten Lebensstils ist."

"Bestellen" könne man nicht nur Lebenspartner, sondern auch einen besseren Job, meint die Mentaltrainerin. Das Prinzip sei für viele Bereiche anwendbar. "Im Buch habe ich versucht, diese Dinge genauer zu erklären – und das in einfachen, geradlinigen Worten. Komplizierte Erläuterungen passen nicht zu mir." Dass das Prinzip funktioniert, kann die Trainerin anhand ihrer eigenen Biografie gut bestätigen.

Elektromobilität – bestehende Kompetenzen nutzen

Viele
Unternehmen in Baden-Württemberg verfügen über spezialisiertes
Fachwissen in der Prozesskette, die zum Produkt Verbrennungsmotor führt.
Doch der Trend geht zum Elektrofahrzeug. Insbesondere für die kleinen
und mittleren Unternehmen (KMU) gestaltet sich eine strategische
Neuausrichtung sehr schwierig. Mit dem „Transformations-Hub
Elektromobilität“ am KIT entsteht eine Anlaufstelle insbesondere für
KMU, die sich dieser Herausforderung stellt. Das Land Baden-Württemberg
fördert den Hub nun mit 2,6 Millionen Euro.

„Das Rahmenprojekt
‚Fit4E‘ im Transformations-Hub Elektromobilität hilft Firmen, die
eigenen Stärken und Kompetenzen des Unternehmens zu identifizieren“,
sagt Professor Jürgen Fleischer vom wbk Institut für Produktionstechnik
des KIT. „Zusammen finden wir dann die Schnittmenge zur elektromobilen
Technik und den Use Case zum Einstieg in die neuen Prozessketten.“

Der Transformations-Hub
startet konkret mit dem Rahmenprojekt „Fit4E“ und zwei
Leuchtturmprojekten, die auf zwei Jahre angelegt sind. Mit der kommenden
Einrichtung der „Karlsruher Forschungsfabrik“ wird der Hub mit dieser
verknüpft. „‚Fit4E‘ richtet sich direkt an die Maschinen- und
Anlagenbauer des Landes“, erklärt Projektleiterin Janna Hofmann vom wbk.
Diese seien meist Weltmarktführer in ihrem Prozessschritt, aber eben in
der „alten“ Prozesskette Verbrennungsmotor. „In Schulungen am Hub
erarbeiten die Firmen gemeinsam mit uns, wie sie ihre Fähigkeiten und
Kompetenzen auch in der Produktionskette eines elektromobilen
Antriebsstrangs einsetzen könnten.“

Das Leuchtturmprojekt
„AgiloBat“ soll eine modulare Fertigungsanlage von Batteriezellen im
Maßstab eines Technikums aufbauen, das flexibel auf Änderungen von
Stückzahlen und Formaten reagiert. Die kleinste modulare Einheit, der
„Smart Battery Maker“, ist ein Produktionsroboter für Prozessschritte
wie „Beschichten und Trocknen“ oder „Vereinzeln und Stapeln“ und
verzichtet dabei auf die Notwendigkeit, aufwendige Infrastrukturen wie
große Trockenräume zu betreiben. Mit Kompetenzen im hochpräzisen
Maschinenbau sind KMU für die Prozesse oft besser gerüstet als sie
vermuten. In diesem Projekt arbeiten drei Arbeitsgruppen des KIT – von
den Instituten für Thermische Verfahrenstechnik (Arbeitsgruppe Thin Film
Technology) und für Angewandte Materialien (Teilinstitut
Energiespeichersysteme) sowie dem wbk – und eine Gruppe des Fraunhofer
ICT zusammen.

Das Leuchtturmprojekt
„Ausbildungsfabrik Statorfertigung“ richtet sich in Zusammenarbeit mit
den einschlägigen Schulen in Karlsruhe an Auszubildende. Am Beispiel der
Fertigung von Hairpins für Statoren – speziellen Drahtwicklungen für
Elektromotoren – entsteht ein Schulungs- und Lehrkonzept. Es orientiert
sich an vorhandenen Prozessmodulen des Projektes „AnStaHa“, das die
serien- und typenflexible Fertigung von Elektromotoren erforscht. In der
Ausbildungsfabrik sollen die Auszubildenden praktisch und spielerisch
die Kompetenzen zur Fertigung eines Elektroantriebes kennenlernen, was
bei ihrem Ausbildungsbetrieb nicht immer möglich ist.

Weitere Informationen:

https://www.wbk.kit.edu/wbkintern/Forschung/Projekte/AusbildungsfabrikStatorfertigung/index.php

Ozon und Klima: Mit dem Forschungsflugzeug HALO zum Nordpol

die Belastung der Erdatmosphäre durch
ozonzerstörende Substanzen wie Chlor oder Brom aus
Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) hat sich dank des Montrealer
Abkommens zum Schutz der Ozonschicht in den vergangenen Jahren
verringert. Ozon wird jedoch nicht nur von diesen Substanzen
beeinflusst, sondern ist auch selbst ein Treibhausgas: Seine Wirkung auf
das bodennahe Klima ist in der Tropopausenregion – der Übergangszone
zwischen Stratosphäre und Troposphäre in circa sieben bis 17 Kilometern
Höhe – am größten. Die dort ablaufenden komplexen Prozesse sind
Gegenstand einer umfangreichen Messkampagne mit dem deutschen
Forschungsflugzeug HALO, die Klimaforscher des Karlsruher Instituts für
Technologie (KIT) koordinieren und im Verbund mit mehreren Partnern
durchführen.

„Bisher ist die Tropopausenregion über der
Arktis noch wenig untersucht. Für die nun startende Messkampagne wurde
das Forschungsflugzeug HALO mit einer gezielten Kombination speziell
entwickelter Sensoren ausgerüstet. Unter anderem wollen wir so die
Prozesse, die Ozon und andere klimawirksame Spurengase in der arktischen
Tropopausenregion im Winter beeinflussen besser verstehen“, so  Hermann
Oelhaf vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT, der
die Kampagne zusammen mit seinem Kollegen Dr. Björn-Martin Sinnhuber
koordiniert.

„Wir wissen, dass der Klimawandel aufgrund
der Zunahme von CO2 und anderen Treibhausgasen in der Atmosphäre die
Ozonschicht stark beeinflussen wird. Aber gerade im arktischen Winter
sind die Prozesse durch das Wechselspiel von atmosphärischer Zirkulation
und Chemie komplex, und wir verstehen einige der Mechanismen noch nicht
ausreichend genug, um verlässliche Prognosen für die Zukunft abgeben zu
können,“ so Björn-Martin Sinnhuber. Während etwa am Erdboden die
Zunahme an Treibhausgasen zu einer globalen Erwärmung führe, bewirke sie
in der Stratosphäre eine Abkühlung.

Im Gegensatz zum Südpol, wo sich jedes Jahr
im Frühjahr der Südhemisphäre ein Ozonloch bildet, wurden über der
Arktis nur in wenigen, besonders kalten Wintern extreme Ozonzerstörungen
beobachtet, die dem antarktischen Ozonloch vergleichbar sind. „Ob aber
tatsächlich durch den Klimawandel häufiger kalte Winter in der
arktischen Stratosphäre auftreten werden oder ob Änderungen in der
atmosphärischen Zirkulation eher zu einer Erwärmung der arktischen
Stratosphäre führen werden, ist noch eine offene Frage“, sagt Sinnhuber.

Besonderes Augenmerk richten die Forscher
während der Kampagne auf Prozesse, die Ozon, Wasserdampf und andere
Spurengase im Bereich der Tropopause kontrollieren, also im
Übergangsbereich zwischen der Troposphäre und der Stratosphäre. Die
Tropopause liegt je nach Jahreszeit und geografischer Breite zwischen
sieben und siebzehn Kilometern Höhe, in polaren Breiten in etwa sieben
bis zwölf Kilometern Höhe. „Von entscheidender Bedeutung für die
Verteilung klimawirksamer Spurengase in der Tropopausenregion sind die
Transportwege, über welche die arktischen Luftmassen in die mittleren
Breiten gelangen und umgekehrt, sowie Austauschprozesse zwischen
Stratosphäre und Troposphäre“, erläutert Hermann Oelhaf. Mit einer
Flughöhe bis 15 Kilometer und einer Reichweite von mehr als 8.000
Kilometern ist HALO (High Altitude and Long Range Research Aircraft) für
solche Studien besonders geeignet.

Ein wichtiges Messgerät an Bord von HALO ist
das Infrarotspektrometer GLORIA, das Wissenschaftler und Ingenieure des
KIT und des Forschungszentrums Jülich gemeinsam entwickelt und gebaut
haben. „Mit GLORIA können wir Temperatur, Wolkenparameter und eine
Vielzahl von Spurengasen in der Atmosphäre beobachten“, so Hermann
Oelhaf. Das Infrarotspektrometer analysiert die Wärmestrahlung der
Atmosphäre und identifiziert verschiedene Spurengase anhand ihrer
spektralen Signatur, einer Art „Fingerabdruck“ der Moleküle. Da dabei
die Abstrahlung der Atmosphäre selbst gemessen wird, funktioniert das
Verfahren auch während der Polarnacht. GLORIA kombiniert Spektrometer
und Infrarotkamera und kann auf diese Weise zweidimensionale
Spurengasverteilungen – man kann sich dies als fein gewebte Vorhänge
entlang des Flugpfades vorstellen – viel detaillierter beobachten als
bisher. „Dies ermöglicht uns neue Einblicke in vertikale und horizontale
Transportprozesse, ebenso in die Wechselwirkung zwischen hohen dünnen
Cirrus-Wolken und Spurengasen wie Wasserdampf in der Tropopausenregion,
beides kritische Größen im Klimasystem“, erläutert Oelhaf.

Etwa 70 Wissenschaftler, Ingenieure,
Techniker, Piloten, und Logistiker werden im Hangar „Arena Arctica“ im
schwedischen Kiruna am Polarkreis vor Ort sein. Partner im Projekt
„POLSTRACC – The Polar Stratosphere in a Changing Climate“ (dt. Die
polare Stratosphäre im Klimawandel) sind neben dem Karlsruher Institut
für Technologie (KIT) das Forschungszentrum Jülich (FZJ), das Deutsche
Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie die Universitäten
Heidelberg, Frankfurt, Mainz und Wuppertal. Derzeit finden erste
Testflüge von der DLR-Basis Oberpfaffenhofen bei München statt. Zwischen
Januar und März 2016 dient dann die „Arena Arctica“ als Basis für zehn
bis 15 Forschungsflüge über das Eismeer in Richtung Grönland und
Nordpol.

Über HALO

Das Forschungsflugzeug HALO ist eine
Gemeinschaftsinitiative deutscher Umwelt- und
Klimaforschungseinrichtungen. Gefördert wird HALO durch Zuwendungen des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG), der Helmholtz-Gemeinschaft, der
Max-Planck-Gesellschaft (MPG), der Leibniz-Gemeinschaft, des Freistaates
Bayern, des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), des Deutschen
GeoForschungsZentrums GFZ, des Forschungszentrums Jülich und des
Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Social Media krempelt US-Uni-Betrieb komplett um

Social Media krempelt US-Uni-Betrieb komplett um
Immer mehr Professoren setzen auf Facebook, Twitter, Google+ und Co
 
Uni-Gebäude: Social Media zieht im Unterricht ein (Foto: pixelio.de, Stefan)

Boston/Siegen (pte003/05.11.2013/06:10) – Immer mehr Professoren an US-Universitäten verwenden Social Media im Unterricht. Der von Pearson Learning Solutions http://bit.ly/9TsDu7 in Kooperation mit der Babson Survey Research Group http://bit.ly/1amOsbE getätigten Umfrage mit 8.000 befragten Fakultätsmitgliedern an US-Universitäten nach nutzen 41 Prozent der College-Professoren Social Media als Unterrichtshilfe. Zum Vergleich: 2012 waren erst 34 Prozent, die sich Facebook, Twitter, Google+ und Co bedienten.

Zukunft für Lehranstalten

Zu Social Media werden dabei nicht nur die klassischen Plattformen, wie Twitter, Facebook, Google+ oder LinkedIn gezählt, sondern auch Wikis, Blogs und Podcasts. "Diese Entwicklung hat für mich einen sehr positiven Beigeschmack. Ich empfehle zeitweise auch Unternehmen Wikis und Blogs zu Schulungszwecken einzusetzen – Universitäten profitieren ebenfalls davon", sagt Benjamin Loos, Online-Experte und CEO von 42 – Die Netzexperten http://42experten.de , gegenüber pressetext.

"Außerdem denke ich, dass der Einsatz von Social Media im Klassenraum noch weiter steigen wird. Unter Umständen wird es in Zukunft ganze Uni-Modelle geben, die nach diesem Prinzip funktionieren." Loos nennt hier das Beispiel der Fernstudien, bei denen dieses Konzept bereits hervorragend funktioniert. Eine Plattform, die keinerlei Kosten verursacht und es den Studenten ermöglicht, von zuhause aus und neben ihrem Job am Unterricht teilzunehmen, ist eine attraktive Alternative.

Aber auch klassische Universitätsmodelle profitieren davon, da sich Professoren und Studenten über den Social-Media-Weg besser kennenlernen können und Fragen und Probleme der Studierenden eventuell schneller beantwortet und gelöst werden, als wenn sie Lehrende abseits des Unterrichts persönlich aufsuchen müssten. "Die andere Seite der Medaille ist natürlich der Mehraufwand, der den Professoren dabei möglicherweise entsteht", fügt der Experte hinzu.

Fußabdruck im World Wide Web

Professoren zeigen sich dem Konzept gegenüber teilweise noch skeptisch. Sie befürchten, dass die Privatsphäre zwischen Unterrichtenden und Studenten gestört und die Interaktionen der Klasse durch unbefugte Dritte auf Social-Media-Seiten gesehen werden könnte. Als "Digital Natives" zeigen sich die Studenten dem Gedanken gegenüber aufgeschlossener.

Das Lernen wird dadurch einfacher. Außerdem verbringen Jugendliche ohnehin bereits viel Zeit auf Twitter und Facebook und können Social Media daher gut in ihre Hausarbeiten einbauen. Einige Professoren sehen sich mittlerweile sogar dazu verpflichtet, ihren Schützlingen dabei zu helfen, einen professionellen Fußabdruck im World Wide Web zu erstellen und ihnen damit den Einstieg in die Berufswelt zu erleichtern.

 

Immunsystem steuert im Fischhirn Neubildung von Nervenzellen

Immunsystem steuert im Fischhirn Neubildung von Nervenzellen

Im Zebrafisch neuer Regenerationsmechanismus nach schweren Gehirnverletzungen entschlüsselt

Dresden. Verletzungen des menschlichen Gehirns und Rückenmarks rufen eine Entzündungsreaktion hervor. Seit Jahrzehnten wird in der Medizin darüber diskutiert, ob die Reaktion des Immunsystems nach Verletzungen des zentralen Nervensystems eher den Heilungsprozess fördert oder diesen verhindert. Erstmalig haben Regenerationsforscher des DFG-Forschungszentrums für Regenerative Therapien Dresden – Exzellenzcluster an der TU Dresden (CRTD) am Modell des Zebrafischs nachgewiesen, dass die Entzündungsreaktion beim Fisch notwendig ist, damit sich Nervenzellen nach Gehirnverletzungen überhaupt neu bilden. Hiermit haben sie einen neuen Mechanismus identifiziert, der die Regeneration des Zebrafischgehirns durch neurale Stammzellen steuert. Die Gehirne von Mensch und Zebrafisch unterscheiden sich zwar oberflächlich betrachtet hinsichtlich Größe und Aussehen, sind aber neuroanatomisch und genetisch bedingt durch die evolutionäre Abstammung verwandt. (Science 2012, DOI 10.1126.science.1228773)

Bereits im November 2011 konnte die Arbeitsgruppe des Dresdner Regenerationsforschers Professor Michael Brand zeigen, dass erwachsene Zebrafischgehirne nach einer Verletzung regenerieren können – eine phantastische Fähigkeit, die Gehirne von Säugetieren leider nicht besitzen. Die Forscher konnten insbesondere die Stammzellen identifizieren, die für die Neubildung von Nervenzellen nach Gehirnverletzungen im erwachsenen Zebrafisch verantwortlich sind. Die Wissenschaftler zeigten damals auch, dass im Zebrafischgehirn, ebenso wie in Säugetieren, eine starke Entzündungsreaktion kurz nach der Verletzung auftritt. Bei Fischen führt dies jedoch nicht zu einer chronischen Narbenbildung, welche beim Menschen die Selbstheilung des Gehirns verhindert (Development 2011, DOI 10.1242/dev.072587). Hier knüpft nun die aktuell in Science publizierte Forschungsarbeit an. „Im ersten Schritt haben wir in Zebrafischen Entzündungen durch Injektionen von Hefepartikeln erzeugt, ohne dabei das Gehirn zu verletzen“, berichtet Michael Brand. Wie verhalten sich danach die radialen Gliazellen, die als neuronale Stammzellen bei Gehirnverletzungen in Zebrafischen Nervenzellen neu bilden? Tatsächlich werden die Gliazellen durch die Hefepartikel angeregt, die Produktion von neuen Nervenzellen wie bei einer Gehirnverletzung  stark zu erhöhen.

Dexamethason wird in Medikamenten bei Entzündungen im menschlichen Körper standardmäßig als entzündungshemmend und dämpfend auf das Immunsystem eingesetzt. Diesen Wirkstoff haben die Forscher dem Wasser zugesetzt, in dem Zebrafische gehalten wurden, deren Gehirn vorher verletzt wurde, um somit Entzündungen zu unterdrücken. Die radialen Gliazellen wurden nun nicht aktiviert und bildeten trotz der Gehirnverletzungen nicht mehr neue Nervenzellen. Das war der wissenschaftliche Beweis dafür, dass die Entzündungsreaktion notwendig ist, um überhaupt den Prozess der vermehrten Neubildung von Nervenzellen in Gang zu setzen.

Wie kommt es zur Aktivierung der neuralen Stammzellen im Gehirn des Zebrafischs durch das Immunsystem? Wie sind die Signalwege? „CysLT1-LTC4, ein Lipidrezeptor, regt als Signalmolekül die neuronalen Stammzellen im Fischgehirn an, neue Nervenzellen zu bilden“, fand Nikos Kyritsis, Doktorand in der Dresdner Arbeitsgruppe von Professor Brand, heraus und identifizierte somit den molekularen Mechanismus der Stammzellaktivierung. Denn die Injektion des Lipids in gesunde Fische aktivierte die Nervenzellproduktion.

In den Gehirnen von erwachsenen Zebrafischen entstehen lebenslang neue Nervenzellen, die dauerhaft verlorene Nervenzellen ersetzen können.

Gene und molekulare Mechanismen sind  zwischen Fisch und Mensch aufgrund der gemeinsamen evolutionären Abstammung hoch konserviert. Der kleine Fisch ist so als Modellorganismus bestens geeignet, auch genetischen Grundlagen menschlicher Krankheiten auf die Spur zu kommen. Das Wissen um deren Regenerationsmechanismen könnte in Zukunft dazu beitragen, neue therapeutische Ansätze bei Krankheiten und Verletzungen des Gehirns zu entwickeln.

Lösungen für Energiewende und Klimaschutz

Lösungen für Energiewende und Klimaschutz aus NRW auf der E-world energy & water 2012
www.ea-nrw.de/_infopool/page.asp=

Düsseldorf/Essen. Der von der Bundesregierung beschlossene Kernenergieausstieg bis 2022 und die so eingeläutete Energiewende prägen die aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen und gehen auch an der kommenden E-world energy & water nicht vorüber. Mit dem neuen "Forum Energiewende" schafft die Energiemesse vom 7. bis 9. Februar 2012 in der Messe Essen eine Plattform für dieses aktuelle Thema.
Dieser Faden wird vom NRW-Gemeinschaftsstand aufgenommen: Auf dem 450 qm großen Stand Nr. 3-370 in Halle 3 stellt die Landesregierung mit den Clustern EnergieRegion.NRW und EnergieForschung.NRW sowie der EnergieAgentur.NRW Lösungen für die Energiewende und den Klimaschutz vor. Auf dem Stand sind rund 20 Unternehmen und Forschungseinrichtungen präsent, die ihre Kompetenzen in den Bereichen Elektromobilität, energieeffizientes Bauen und Wohnen, Energienetze und -speicher, Bioenergie, Kraft-Wärme-Kopplung und Kraftwerke der Zukunft sowie Windenergie zeigen. Als Medienpartner ist der Springer-VDI-Verlag mit seinem Energie-Fachmagazin BWK präsent. Darüber hinaus zeigt die EnergieAgentur.NRW auch auf dem Gemeinschaftsstand "Contracting Point" in Halle 2 Flagge.

Elektromobile Lösungen

Die smartlab Innovationsgesellschaft mbH aus Aachen stellt den ladenetz.de-Systembaukasten vor, mit dem lokale Energieversorger unkompliziert in die Elektromobilität einsteigen können. Der Systembaukasten bietet zehn Elektromobilitätslösungen vom Zweirad- bis zum Infrastrukturkonzept, ist flexibel aufgebaut und kann auf die Bedürfnisse von Stadtwerken individuell abgestimmt werden. Die Technische Universität Dortmund präsentiert einen VW Polo, der von einem konventionellen Fahrzeug in ein alltagstaugliches Elektrofahrzeug umgebaut wurde. Die ef.Ruhr GmbH, Dortmund, stellt neben Kompetenzen in der Elektromobilität auch Aktivitäten in den Bereichen Netzplanung sowie Kraftwerks- und Feuerungstechnik vor.

Netz- und Energiemanagement

Das Strom- und Wärmenetzmanagement steht bei der Präsentation des AUTARK Institut für Energieforschung, Transfer und Beratung aus Bad Münstereifel im Fokus. Gezeigt werden Tools zur Simulation, Bewertung und Optimierung von Versorgungsnetzen. Darüber hinaus präsentiert die Steinhaus Informationssysteme GmbH, Datteln, mit dem TeBIS®-System ein Betriebsdatenerfassungssystem für erfolgreiches Energiemanagement. TeBIS® ermöglicht eine Reihe von Maßnahmen wie Aufzeichnen, Analysieren und Bewerten der Verbräuche. Die Realisierung eines nachhaltigen Energieversorgungssystems steht auch bei der Präsentation des Clusters "Rhein Ruhr Power" im Fokus. Konventionelle Kraftwerkstechnik und Kraftwerkstechnik der Zukunft, wie solarthermische und biomasseunterstützte Stromerzeugung sowie Kraft-Wärme-(Kälte-) Kopplung, bilden das Portfolio des Clusters.

Dezentrale Energielösungen

Standbesucher haben zudem die Möglichkeit, am Modell eines Biomasseheizkraftwerks der EMKON GmbH aus Meschede zu sehen, wie eine wirtschaftliche dezentrale Energieversorgung aussehen kann. Das Gaswärme-Institut mit Sitz in Essen, präsentiert ein Mikro-KWK-System für Ein- und Zweifamilienhäuser. Die Kölner Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG stellt ihre Biomasse-Kompetenzen vor: von individuellen Systemlösungen, über Brennstoffwahl, Contracting und Logistik bis hin zur Ascheentsorgung. Auch regionale Energiekonzepte werden aufgegriffen: So präsentiert der Bergische Abfallwirtschaftsverband aus Engelskirchen gemeinsam mit der Fachhochschule Köln das Projekt METABOLON, in dem ein regionales Stoffstrommanagement zur Erschließung ungenutzter Energiequellen aufgebaut wird.

Einen neuartigen Systemprüfstand zur Untersuchung von On-Shore Windenergieanlagen stellt das Center for Wind Power Drives der RWTH Aachen aus. Ihre Erfahrungen bei der Projektierung von Windenergie-Anlagen stellen die KÖTTER Consulting Engineers KG aus Rheine und die juwi Wind GmbH aus Essen vor. Die TÜV Rheinland Industrie Service GmbH aus Köln präsentiert neben ihren Dienstleistungen im Bereich Windenergie auch ihre Kompetenzen auf den Feldern Biogas, KWK und Solar. Dezentrale Energielösungen haben auch die Präsentationen der ARCANUM Energy Systems GmbH & Co. KG, Unna, und des Batterieforschungszentrums MEET der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im Blick.

Energieeffiziente Stadt

Die InnovationCity Management GmbH präsentiert das Leitprojekt "InnovationCity". Unter dem Motto "Blauer Himmel, grüne Stadt" entsteht im Ruhrgebiet ein europaweit einzigartiges Modellprojekt: die InnovationCity Ruhr. Dafür wird ein Pilotgebiet der Stadt Bottrop mit rund 70.000 Einwohnern beispielhaft zur Niedrigenergiestadt umgebaut. Ziel ist es, den gesamten Energiebedarf bis 2020 durch integrierte Maßnahmen in den Bereichen Mobilität, Energieeffizienz, dezentrale Energien, Stadtumbau und Smart Energy um 50 Prozent zu reduzieren.

16. Fachkongress Zukunftsenergien am 7. Februar 2012

Ihren 16. Fachkongress Zukunftsenergien veranstaltet die EnergieAgentur.NRW mit den Clustern EnergieRegion.NRW und EnergieForschung.NRW am 7. Februar 2012 im Rahmen der E-world energy & water. Auf dem ganztägigen Kongress stehen aktuelle Fachthemen aus dem Bereich Zukunftsenergien auf dem Programm. Der nordrhein-westfälische Klimaschutzminister Johannes Remmel wird den 16. Fachkongress Zukunftsenergien eröffnen und zur aktuellen Energiepolitik des Landes Stellung nehmen. Vorträge über Trends, Märkte und neue Entwicklungen in der Energietechnik komplettieren das Vormittagsprogramm. Die fünf parallelen Foren am Nachmittag behandeln die Themen Windenergie, Energienetze und -speicher, KWK und die Kraftwerke der Zukunft, Elektromobilität sowie Bioenergieforschung.

Nordrhein-Westfalen-Abend am 7. Februar 2012

Der Nordhein-Westfalen-Abend mit Live-Musik lädt am 7. Februar 2012 ab 18 Uhr auf dem Landesstand zum unterhaltsamen Ausklingen des Messetages ein. Das Team des Gemeinschaftsstandes bietet attraktive Leistungen, die genug Gesprächsstoff für einen unterhaltsamen Abend im Kreis von Politikern, Ausstellern und Fachleuten bieten.

Neuer Fleischersatz ohne Soja

„Fleischgemüse“ – neuer Fleischersatz ohne Soja

In einer holländischen Supermarktkette können Verbraucher den weltweit ersten vegetarischen Fleischersatz aus Gemüsefasern kaufen. Das meldet das niederländische Wirtschaftsministerium.

Herkömmliche Fleischalternativen werden in der Regel auf der Basis von Sojabohnen oder Lupinen produziert. Der Fleischersatz „ProViand“ der niederländischen Firma Provalor dagegen wird aus verschiedenen heimischen Gemüsearten wie Hülsenfrüchten, Blumenkohl, Möhren, Kartoffeln und Zwiebeln hergestellt. Hinzu kommen Sonnenblumenöl, Wasser und Aromen. ProViand hat einen ähnlichen Eiweißgehalt wie Hühnerfleisch und ist äußerst fettarm, erklären die Hersteller. Es enthält weder Soja noch Gluten, dafür Eisen aus einer natürlichen Quelle und mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus dem Pflanzenöl.

Das „Fleischgemüse“ sei in Geschmack und Konsistenz mit Fleisch vergleichbar und in den drei Geschmacksrichtungen Huhn, Rind und Schwein erhältlich. So ist es auf der Produktseite im Internet zu lesen. Es könne wie Fleisch gekocht, gebraten, gegrillt oder frittiert werden. Zielgruppe für das innovative Produkt sind Vegetarier, Veganer, religiöse Gruppen wie Muslime und Hindus, aber auch generell gesundheitsbewusste Verbraucher. Die Herstellung leiste einen Beitrag zur Reduktion der Lebensmittelverschwendung. Denn es werde auch Gemüse verwendet, das aufgrund von Farbe und Form im Einzelhandel aussortiert wird.

Ob ein Produkt, das nach Huhn, Rind oder Schwein schmeckt Erfolg hat bei Konsumenten, die aus Überzeugung kein Fleisch essen, bleibt abzuwarten. (aid)

aid: Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Der gemeinnützige Verein löste sich 2016 auf.

Schnellere Früherkennung bei Alzheimer

Neue Substanz verkürzt bildgebende Untersuchung bei früher
Alzheimer-Erkrankung erheblich

Wissenschaftler der Forschungsstelle Leipzig des Helmholtz-Zentrums
Dresden-Rossendorf (HZDR, Institut für Radiopharmazie) treiben die
Früherkennung der Alzheimer-Krankheit mithilfe der
Positronen-Emissions-Tomographie voran. Sie haben eine radioaktiv
markierte Substanz auf Basis einer in südamerikanischen
Pfeilgiftfröschen vorkommenden Verbindung entwickelt, welche die
Untersuchungszeit von Patienten, die an dieser meist verbreiteten Form
von Demenz erkrankt sind, erheblich verkürzt. Seit Neuestem können die
Forscher die benötigten radioaktiven Ausgangsstoffe selbst in einem
eigenen Teilchenbeschleuniger herstellen. Er wurde am heutigen Dienstag,
dem 15.11.2011, durch die Sächsische Wissenschaftsministerin Prof.
Sabine von Schorlemer eingeweiht.

Mit der an der Forschungsstelle Leipzig des HZDR entwickelten Substanz
[Fluor-18]Flubatine lässt sich die Abnahme der Nikotinrezeptoren im
Gehirn feststellen. Die nach ihrer Fähigkeit zur Anlagerung von Nikotin
benannten Rezeptoren binden den Botenstoff Acetylcholin. Dieser sorgt im
gesunden Hirn dafür, dass Informationen zwischen den Nervenzellen
weitergeleitet werden ein Vorgang, der bei Alzheimer-Patienten immer
mehr zum Erliegen kommt. Die Alzheimer-Forschung geht davon aus, dass
die Anzahl der Nikotinrezeptoren bereits in der Anfangsphase der
Erkrankung abnimmt. Die Rezeptoren eignen sich daher ideal als
Zielstrukturen für die Früherkennung von Alzheimer-Demenz mithilfe der
Positronen-Emissions-Tomographie (PET).

Bisher wird die Alzheimer-Demenz mit klinischen Tests, z.B. zur Leistung
des Gedächtnisses, nachgewiesen; eine absolut sichere Diagnose ist nur
durch Gewebeuntersuchungen nach dem Tod möglich. Dabei könnte die
PET-Bildgebung, die bereits sehr erfolgreich zur Krebsdiagnose
eingesetzt wird, auch die Diagnostik von Alzheimer-Demenz wesentlich
voranbringen. Um Patienten mit PET zu untersuchen, werden ihnen
radioaktiv markierte Substanzen (Radiopharmaka) gespritzt. Das von den
Leipziger Forschern entwickelte Präparat basiert auf einer in
Pfeilgiftfröschen gefundenen toxischen Verbindung, die stark an die
Nikotinrezeptoren bindet. Wir haben sie so verändert, dass sie nicht
mehr giftig ist, so Prof. Peter Brust, Leiter der Abteilung
Neuroradiopharmaka in der Forschungsstelle Leipzig des HZDR. Die
Substanz reichert sich speziell nur an den Nikotinrezeptoren im Gehirn
an und führt dort zu Wechselwirkungen mit dem Gewebe, die sich mittels
PET messen lassen. So lässt sich feststellen, ob die Anzahl der
Rezeptoren abgenommen hat.

Dies belegt eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
geförderte Patientenstudie, die gegenwärtig an der Klinik und Poliklinik
für Nuklearmedizin der Universität Leipzig unter Leitung von Prof. Osama
Sabri in Kooperation mit dem HZDR durchgeführt wird. Die neu entwickelte
Substanz Flubatine ermöglicht es aufgrund besserer biologischer
Eigenschaften, die Rezeptordichte schneller als bisher zu messen. Die
Untersuchungszeit gegenüber einem vergleichbaren, bisher eingesetzten
Radiopharmakon verringert sich für die Patienten dadurch erheblich von
etwa sieben auf weniger als 1,5 Stunden eine weitaus geringere
Belastung für die zumeist älteren Betroffenen.

Röntgenlaser zeigt Schwäche von Antibiotika

Röntgenlaser zeigt Schwäche von Antibiotika in 3D

Wissenschaftler experimentieren mit Bazillus von Lungenkrankheit TBC

Tuberkelbazillen unter dem Elektronenmiksroskop (Foto: llnl.gov)
Tuberkelbazillen unter dem Elektronenmiksroskop (Foto: llnl.gov)

Stanford/Livermore (pte004/22.06.2018/06:15) –

Ein internationales Forscher-Team hat beobachtet, wie Bakterien
Antibiotika töten, gegen die sie resistent sind. Den ungleichen Kampf
hat das ultrahelle und ultrascharfe Röntgenlicht sichtbar gemacht, das
der Röntgenlaser des SLAC National Accelerator Laboratory in Stanford
erzeugt. Beteiligt waren Experten des Lawrence Livermore National
Laboratory http://llnl.gov und 13 weitere Einrichtungen und Unternehmen, darunter vier deutsche.

TBC wieder auf dem Vormarsch

Die Forscher arbeiteten mit dem Tuberkelbazillus
(Mycobacterium tuberculosis), der die gefährliche Lungenkrankheit TBC
auslöst. Seit dieser Mikroorganismus Resistenzen entwickelt hat, steigt
die Zahl der Krankheitsfälle wieder an. Weltweit sterben, so die WHO an
dieser Krankheit mehr Menschen als an jeder anderen Infektion. Die
Entdeckung in Stanford könnte jetzt dazu beitragen, den
Abwehrmechanismus der Bakterien zu entschlüsseln, sodass Gegenmittel
gegen die Resistenzen entwickelt werden können.

Die Forscher vermischten Beta-Lactamase, das Enzym, mit
dem die resistenten Tuberkelbazillen ein Antibiotikum namens
Ceftriaxone deaktivieren, mit eben diesem Antibiotikum. Im grellen
Röntgenstrahl konnten sie nun beobachten, wie sich das Enzym über das
Medikament hermachte. Das wurde in einer schnellen Folge von
Schnappschüssen sichtbar. Das Enzym geht eine Verbindung mit Ceftriaxone
ein und zerstört eine bestimmte chemische Bildung. Das deaktiviert das
Antibiotikum.

Millionen Schnappschüsse in 3D

Aus Millionen dieser Schnappschüsse entwickelten die
Forscher ein 3D-Bild des Zerstörungswerks. Jetzt sollen noch Millionen
Bilder des Vorgangs für Details geschossen werden. Mit diesen Infos
hoffen die Forscher, darunter Mitarbeiter des Pharma-Riesen
GlaxoSmithKline, Antibiotika so zu designen, dass der fatale Angriff der
Beta-Lactamase wirkungslos verpufft. Mit der gleichen Röntgentechnik
hoffen die Forscher weitere biologische Vorgänge sichtbar zu machen, bei
denen Enzyme Reaktionen hervorrufen oder steuern.

An den Forschungsarbeiten waren vier Institute aus
Europa beteiligt: Das Deutsche Elektronensynchrotron in Hamburg, die
dortige Universität, das Hamburg Center for Ultrafast Imaging und das
Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried.