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Gartenarbeit erhöht Lebenserwartung deutlich
Gartenarbeit erhöht Lebenserwartung deutlich
Nichtstun bedeutet vor allem für ältere Menschen höheres Herzrisiko
Gepflegter Garten: Hobby schadet der Gesundheit nicht (Foto: pixelio.de/R.Sturm)
Stockholm (pte013/29.10.2013/11:20) – Leichte Arbeiten im Garten oder am Haus haben Wissenschaftler des Karolinska University Hospital http://karolinska.se/en jetzt mit einer höheren Lebenserwartung bei Menschen über 60 Jahren in Zusammenhang gebracht. Ältere Menschen können sich beim Sport bereits schwerer tun. Laut der Studie können aber bereits das Aufstehen vom Sofa und mehr Bewegung lebensrettend sein.
Weniger Herz- und Schlaganfälle
Laut dem Britisth Journal of Sports Medicine http://bjsm.bmj.com zeigte sich bei den 4.232 Studienteilnehmern ein verringertes Risiko bei Herzanfällen und Schlaganfällen. Laut den Wissenschaftlern neigen ältere Menschen dazu, sich weniger zu bewegen und weniger Sport zu betreiben als andere Altersgruppen. Sie konzentrierten sich daher auf den Bereich zwischen dem Sitzen und Sport.
Dazu gehörten kleine Reparaturen am Auto oder am Haus, Rasenmähen oder auch das Jagen. Es zeigte sich, dass Teilnehmer, die im Alltag aktiver waren, das geringste Risiko eines Herzinfarkts hatten. Aber auch jene, die keinen Sport betrieben, waren einem geringeren Risiko ausgesetzt als Menschen, die gar nichts taten.
Sterberisiko um ein Drittel gesenkt
Laut den Wissenschaftlern verringert ein aktives Leben das Risiko eines Herzanfalls oder Schlaganfalls um 27 Prozent. Das Sterberisiko allgemein sank während der zwölf Jahre andauernden Studie um 30 Prozent. Die Forscher betonen, dass diese Ergebnisse bei älteren Menschen von großer klinischer Bedeutung sind.
Gerade diese Altersgruppe sei dem Risiko ausgesetzt, viel Zeit nur auf dem Sofa oder im Bett zu verbringen. Langes Sitzen könnte den Energieumsatz senken. Mangelnde Aktivität könnte auch die im Muskelgewebe produzierten Hormone verändern. Beides könnte weitergehende Auswirkungen auf die gesamte Gesundheit eines Menschen haben.
Physiker verschieben magnetischen Wirbel
Physiker verschieben magnetischen Wirbel
Reduzierter Stromverbrauch von PCs bringt neue physikalische Effekte
Gitter aus magnetischen Wirbelstrukturen: Skyrmionen neuer Ansatz (Bild: tum.de)
München (pte003/24.02.2012/06:10) – Ein Physiker-Team der Technischen Universität München (TUM) http://www.tum.de und der Universität zu Köln http://uni-koeln.de hat eine einfache elektronische Methode entwickelt, mit der Informationsbits verschoben und ausgelesen werden können. Dieser Effekt könnte dazu beitragen, dass Computer der Zukunft schneller, kleiner und energiesparender werden. "Wir haben einen magnetische Wirbel im Material verschoben", sagt TUM-Studienleiter Christian Pfleiderer gegenüber pressetext.
Vor drei Jahren hat Pfleiderer in einem Kristall aus Mangansilizium eine neuartige magnetische Struktur entwickelt, ein Gitter aus magnetischen Wirbeln. Zusammen mit Achim Rosch der Universität zu Köln erforschten beide die Eigenschaften dieser nach dem britischen Physiker Tony Skyrme Skyrmionen genannten Wirbel. Sie erwarteten sich neue Ergebnisse im Bereich der "Spintronics", Nanoelektronik-Bausteine, die nicht nur die elektrische Ladung von Elektronen, sondern auch ihr magnetisches Moment, den Spin, zur Informationsverarbeitung nutzen.
Wirbel erzeugen elektrisches Feld
Wie die Information geschrieben, geändert und ausgelesen werden könnte, bleibt ein Problem. Bisher verwendete das Team um Pfleiderer die Neutronenstrahlung, um die Materialien zu untersuchen. "Wir können mit den Kristallen, die wir in unseren Labors im Physik-Department herstellen, direkt hinüber gehen und mit Neutronen die magnetische Struktur, deren Dynamik und viele andere Eigenschaften messen."
Mithilfe der Neutronenstrahlung konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass selbst geringste Stromstärken ausreichen, um die magnetischen Wirbel zu verschieben. Nun haben die Physiker eine Methode entwickelt, mit der sie die aus Spinwirbeln bestehenden Skyrmionen rein elektronisch bewegen und vermessen können. "Bewegen sich die magnetischen Wirbel im Material, so erzeugen sie ein elektrisches Feld", sagt Pfleiderer. "Und das können wir nun mit im Labor verfügbarer Elektronik messen."
Niedrige Temperaturen notwendig
Während die Forscher derzeit noch mit Strom im Schreib- oder Lesekopf einer Festplatte ein Magnetfeld erzeugen, um das Material an einer Stelle der Festplatte zu magnetisieren und ein Informationsbit zu schreiben, kann man die Skyrmionen direkt und mit sehr kleinen Strömen bewegen. "Damit sollte es möglich sein, Speicherung und Verarbeitung von Daten wesentlich kompakter und energetisch sehr viel effizienter zu gestalten", sagt Pfleiderer.
Bisher sind für die Messung der Effekte sehr tiefe Temperaturen nötig. Im Rahmen eines aus Mitteln des European Research Council geförderten Projekts entwickeln die Wissenschaftler neue Materialien, die Skyrmionen auch bei Raumtemperatur nutzbar machen sollen. Bis die ersten elektronischen Bauteile mit dieser Technologie auf den Markt kommen, ist jedoch noch einiges an Forschungsarbeit zu leisten.
Ungewollte Schwangerschaften verhindern
USA: Ungewollte Schwangerschaften verhindern
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Frau: Ungewollte Schwangerschaften müssen nicht sein (Foto: pixelio.de, Braun) |
San Francisco (pte008/19.06.2015/10:30) –
Durch die Ausbildung von medizinischem Personal für die Beratung junger
Frauen zu Implantaten und Hormonspiralen ließe sich die Anzahl der
unerwünschten Schwangerschaften binnen eines Jahres drastisch
reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommen die University of California http://ucsf.edu und der Planned Parenthood Federation of America http://plannedparenthood.org .
Studie mit 1.500 Frauen
Implantate und Hormonspiralen gelten als sicherer als
Kondome oder die Pille. An der aktuellen Studie nahmen 40 Einrichtungen
zur Familienberatung im ganzen Land teil. Die 1.500 Teilnehmerinnen
waren zwischen 18 und 25 Jahren alt. Laut den Experten handelt es sich
um die erste randomisierte Studie zu Interventionen im
Krankenhausbereich zur Verhinderung ungewollter Schwangerschaften. Rund
die Hälfte aller Schwangerschaften in den USA soll laut den in "The
Lancet" http://thelancet.com veröffentlichten Ergebnissen ungeplant gewesen sein.
Obwohl Implantate und Hormonspiralen sehr wirksam sind,
werden sie normalerweise bei der Verhütungsberatung nicht routinemäßig
berücksichtigt. Das American College of Obstetricians and Gynecologists http://acog.org empfiehlt sie jedoch bereits seit 2009 aufgrund der Sicherheit und
Wirksamkeit als erste Wahl. Für die aktuelle Studie bot die Hälfte der
Einrichtungen eine Beratung zu dieser Art der Verhütung an, die andere
blieb bei dem bisherigen Vorgehen.
Kostenproblem relevant
Alle Studienteilnehmerinnen wünschten sich eine
entsprechende Beratung, da für die nächsten zwölf Monate keine
Schwangerschaft geplant war. In der Folge wurde weniger als ein Prozent
der Frauen, die Implantate oder Hormonspiralen einsetzten, schwanger.
Bei Einnahme der Pille lag dieser Wert bei neun Prozent, bei Verwendung
von Kondomen bei 18 Prozent. Insgesamt besprachen 71 Prozent des
Gesundheitspersonals in der Studie mit den Teilnehmerinnen Implantate
und Hormonspiralen.
In der Kontrollgruppe lag der Beratungswert zu
Implantaten und Hormonspiralen nur bei 39 Prozent. In der ersten Gruppe
entschieden sich 28 Prozent der Frauen für diese Verhütungsmethoden, in
der zweiten waren es nur 17 Prozent. Die Verfasser der Studie nehmen an,
dass diese Methoden aufgrund der hohen Kosten seltener angeboten
werden. Fast 38 Prozent der Studienteilnehmerinnen verfügen über keine
Krankenversicherung.
Fett durch Fernsehen
Pisa (pte/02.05.2005/07:30) – Jede Stunde, die bewegungslos vor dem
Fernseher verbracht wird, steigert das Fettleibigkeitsrisiko von
Kindern um sechs bis sieben Prozent. Durch ein eigenes TV-Gerät im
Zimmer wird die Gefahr sogar verdreifacht und liegt bei 30 Prozent. Das
sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Societá Italiana di
Pediatria (SIP) http://www.sip.it, die auf dem derzeit in Pisa
stattfindenden Pädiatriekongress veröffentlicht wurde. "Durch ein
eigenes Fernsehgerät wird die Gefahr, dass Kinder fettleibig werden, um
bis zu 30 Prozent gesteigert", erklärte SIP-Präsident Giuseppe Saggese.
Derzeit besitzen rund 60 Prozent der Heranwachsenden ein eigenes
TV-Gerät. 30 Prozent dieser Jugendlichen sehen täglich mehr als drei
Stunden fern. Darin ist jedoch die Zeit noch nicht inbegriffen, welche
die Heranwachsenden für Videospiele nutzen oder vor dem PC verbringen.
Aus der aktuellen Statistik geht hervor, dass derzeit 36 Prozent der
Kinder und Jugendlichen übergewichtig oder gar fettleibig sind.
Aufgrund der wachsenden Bewegungsarmut und der ungesunden Ernährung
rechnen die Experten mit einer weiterhin steigenden Tendenz.
"Die Jugendlichen von heute bewegen sich weniger und sind seltener an
der frischen Luft als frühere Generationen. Begleitet wird diese
Bewegungsarmut durch eine Ernährung mit einem sehr hohen
Kaloriengehalt. Denn die bevorzugten Nahrungsmittel der Jugendlichen
sind nicht sättigende und fettarme Produkte wie Nudeln, Gemüse und
Obst, sondern ungesunde Produkte mit einer hohen Kaloriendichte wie
Weißbrot, Limonaden, Süßigkeiten und fette Wurst- und Käseprodukte",
resümierte Silvia Scaglioni von der Universitá di Milano
http://www.unimib.it
Gemeinsame Förderung von Wissenschaft und Forschung
Gemeinsame Förderung von Wissenschaft und Forschung von Bund und Ländern steigt auf über 13 Milliarden Euro
Bund
und Länder stellten 2014 mehr als 13 Milliarden Euro für die gemeinsame
Förderung von Wissenschaft und Forschung nach Artikel 91b Absatz 1 des
Grundgesetzes bereit. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer
Steigerung um fast 700 Millionen Euro bzw. 5,6 %. Diese Mittel stammten
zu 66 % vom Bund und zu 34 % von den Ländern. Dies geht aus der soeben
durch das Büro der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK)
veröffentlichten Publikation „Gemeinsame Förderung von Wissenschaft und
Forschung durch Bund und Länder – Finanzströme im Jahr 2014“ hervor.
Die
am Pakt für Forschung und Innovation beteiligten
Wissenschaftsorganisationen erhielten zusammen rund 63 % der gesamten
Förderung: Die Helmholtz-Gemeinschaft erhielt rund 2,8 Milliarden Euro,
die Deutsche Forschungsgemeinschaft empfing rund 2,2 Milliarden Euro.
Auf die Max-Planck-Gesellschaft entfielen rund 1,5 Milliarden Euro, auf
die Leibniz-Gemeinschaft rund 1,1 Milliarden Euro. An die
Fraunhofer-Gesellschaft gingen über 622 Millionen Euro. Größter
Einzelposten war auch im Jahr 2014 der Hochschulpakt 2020, auf den mit
über 3,3 Milliarden Euro fast 26 % des Mittelvolumens entfielen. Eine
Übersicht über diese und weitere Förderbereiche und die auf sie
entfallenden Mittel ist unten dargestellt.
Die
"Finanzströme im Jahr 2014" zeigen auch, wie sich die Mittel auf die
einzelnen Länder verteilen. Unterschiede in der Mittelverteilung sind
durch die regionale Verteilung von Einrichtungen, deren
Finanzierungsschlüssel, die Erfolge bei organisationsinternen
Wettbewerbsverfahren und den Förderprogrammen der DFG sowie durch die
Entwicklung der Studienanfängerzahlen bedingt. Die Veröffentlichung
zeigt schließlich, wie sich die Mittelflüsse im Zeitverlauf seit 2005
verändert haben.
Seit
2008 gibt das Büro der GWK regelmäßig eine Übersicht der Finanzströme
in der gemeinsamen Forschungsförderung von Bund und Ländern heraus. Seit
2013 ist auch die gemeinsame Wissenschaftsförderung Teil der
Darstellung.
Die aktuelle Publikation "Gemeinsame Förderung von Wissenschaft und Forschung – Finanzströme im Jahr 2014" ist seit heute unter www.gwk-bonn.de online abrufbar.
Die Publikation kann demnächst auch als Heft 49 der „Materialien der GWK“ beim Büro der GWK angefordert werden.
Knieprothese für junge Patienten
Maßgeschneiderte Knieprothese für junge Patienten
www.medeconruhr.de/index.php=
Die etablierte Therapie bei fortgeschrittener Arthrose des Kniegelenkes ist heute die Implantation eines Kunstgelenkes in Form eines Oberflächenersatzes als Standardprothese. Bei dieser konventionellen Technik muss der Knochen des Kniegelenkes an ein mehr oder weniger passendes Standardimplantat angepasst werden. Folge sind häufig Funktionseinschränkungen und Restbeschwerden des operierten Kniegelenkes unterschiedlichen Ausmaßes nach der Operation, da die Geometrie des Kniegelenkes durch die herkömmliche Prothese in vielen Fällen leicht verändert wird.
Wünschenswert ist deshalb, dass die Prothese die Anatomie des Gelenkes möglichst genau rekonstruiert. Bei dem neuen Prothesensystem wird deshalb ein individuell an den Patienten angepasstes Implantat verwendet, das der Anatomie des einzelnen Patienten sehr nahe kommt. Die Prothese wird aktuell nur als Teilersatz des Kniegelenkes bei ausschließlichem Verschleiß auf der Innenseite des Kniegelenkes angewendet.
Dazu wird im Vorfeld anhand eines Computertomogramms ein 3-D-Modell des Kniegelenkes auf dem Computer errechnet. Die im CT gewonnenen Daten werden an die Herstellerfirma in den USA geschickt. Dort wird ein auf den Patienten individuell abgestimmtes Implantat einschließlich zugehöriger Werkzeuge hergestellt. Während der eigentlichen Operation wird dann die eigens für den Patienten angefertigte Teilprothese passgerecht in das erkrankte Kniegelenk implantiert.
"Auch wenn es noch keine Langzeitergebnisse zu diesem neuen Implantat gibt, so rechne ich durch die präzise an den Patienten angepasste Formgebung der Prothese mit einer ausgezeichneten Funktion des operierten Kniegelenkes, die der Beweglichkeit vor der Operation sehr nahe kommt. Schon in naher Zukunft wird auch bei Arthrose des ganzen Kniegelenkes dieses innovative Konzept zum Einsatz kommen", so der Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik im St. Josef-Hospital in Bochum Prof. Dr. Christoph von Schulze Pellengahr.
Begrüßenswerte Auskunfts-Initiative der Mediziner für alle Patienten
Düsseldorf, 25.07.2012 – Das neue Gesundheitsportal www.Frag-den-Professor.de geht online. Der erste Blick auf die Webseite zeigt drei wartende Professoren, bei denen man teilweise das Fachgebiet an Gegenständen erkennt. Mit einem Mausklick kann sich der Besucher für eines der 25 Themengebiete entscheiden.
Nach der Auswahl einer Professorin oder eines Professors öffnen sich 9 Fragen zum Themengebiet, die in jeweils 1-2 Minuten für den Patienten leicht verständlich erläutert werden.
Die Professoren beantworten Fragen zu Reisemedizin, Kopfschmerzen, Prostata-Erkrankungen, Brustkrebs, Bluthochdruck und 20 weitere Themen, welche ständig erweitert werden.
Die ehrenamtliche Initiative aus 25 Professoren hat sich zum Ziel gesetzt, verlässliche Antworten für Patienten per Video anzubieten, sagt der Herausgeber Herr Prof. Dr. med. Werner A. Scherbaum.
Die Fülle an medizinischen Informationen im Internet ist groß. Wie verlässlich und wie kompetent sind diese wirklich? Fehlt es hier nicht oftmals an Transparenz? Bei Frag-den-Professor.de sehen die Besucher nicht nur den Experten, sondern finden seinen Lebenslauf, seine Publikationen und die Liste der Fachgesellschaften, in denen er aktiv ist. So kann sich jeder selbst ein Bild über den Experten machen. Wir sind bei der Auswahl der Experten sehr kritisch und nehmen vor allem international führende Fachleute, sagt Professor Scherbaum.
Gehirnerschütterung: Heilung dauert viele Monate
Gehirnerschütterung: Heilung dauert viele Monate
Experten kritisieren, dass Sportler zu früh wieder eingesetzt werden
Sturz: Gehirnerschütterung gefährlicher als gedacht (Foto: pixelio.de/Heineman)
Albuquerque (pte010/21.11.2013/10:40) – Die durch eine Gehirnerschütterung entstehende Schädigung kann noch Monate nach der Verletzung nachgewiesen werden. Das haben Wissenschaftler der University of New Mexico http://unm.edu mithilfe von Gehirnscans bestätigt. Gehirnerschütterungen sind heute vor allem im Sport ein Thema. Immer wieder wurden Bedenken geäußert, dass Spieler damit die Gesundheit ihres Gehirns aufs Spiel setzen. Die Forscher kritisieren auf Basis der neuen Erkenntnisse, dass die Sportler zu früh wieder eingesetzt werden.
Mit Verbrennung vergleichbar
Die Diskussion über Gehirnerschütterungen und Kopfverletzungen hat zum Verzicht auf neue Regeln beim Rugby geführt. Auch Kontroversen beim Fußball waren die Folge. Ein Spieler wurde auf dem Feld belassen, auch nachdem er bewusstlos gewesen war. Dieses Thema wurde auch beim American Football immer wieder diskutiert.
Für die in Neurology http://neurology.org veröffentlichte Studie verglichen die Experten die Gehirne von 50 Personen, die eine leichte Gehirnerschütterung erlitten hatten, mit denen von 50 gesunden Menschen. Am Anfang kam es zu Problemen mit dem Gedächtnis, Kopfschmerzen und Schwindel traten vermehrt auf. Diese Symptome verschwanden jedoch nach einigen Wochen.
Vier Monate später konnten die Forscher jedoch immer noch Unterschiede in der Art und Weise feststellen, wie sich Flüssigkeit durch das Gehirn bewegte. Damit lag nahe, dass die Heilung noch immer nicht abgeschlossen war. Der leitende Wissenschaftler Andrew Mayer verglich die Auswirkungen einer Gehirnerschütterung daher mit jenen einer Verbrennung.
Zu frühe Aktivitäten schädlich
Laut Mayer ist es entscheidend, dass auch wenn die Betroffenen sich besser fühlen, das Gehirn noch nicht ausgeheilt sein kann. "In den USA pausieren Sportler eine Woche oder zehn Tage, bis es ihnen wieder besser geht. Das dürfte jedoch nicht ausreichen, da damit nicht sichergestellt ist, dass auch das betroffene Gewebe geheilt ist." Es gebe auch Hinweise darauf, dass viele kleine Verletzungen innerhalb eines kurzen Zeitraumes viel schlimmere Folgen haben, als eine einzelne schwere Verletzung.
John Hardy vom University College London überraschen die aktuellen Forschungsergebnisse hingegen nicht. Der Experte warnt vor zu frühen Aktivitäten. "Nach einer Knieverletzung gibt es drei Monate Pause, nach einer Kopfverletzung sind die Spieler wieder auf dem Feld, sobald sie wieder von zehn rückwärts zählen können."
Der Wissenschaftler forderte bereits vor einiger Zeit ein Verbot des Boxens, da die wiederholten Schläge gegen den Kopf mit späteren Demenzerkrankungen in Zusammenhang gebracht worden waren. Dieser Zusammenhang wurde mittlerweile auch bei anderen Sportarten hergestellt, bei denen es immer wieder zu Kopfverletzungen kommt.
Chancen und Risiken von E-Zigaretten
Experten diskutieren Chancen und Risiken von E-Zigaretten
fzm, Stuttgart, September 2017 – Weil
Langzeiterfahrungen noch fehlen, ist eine medizinische Bewertung des
Konsums von E-Zigaretten bislang schwierig. In einem Positionspapier hat
die Deutsche Suchtgesellschaft – Dachverband der
Suchtfachgesellschaften (DSG) den aktuellen Wissensstand hierzu
zusammengefasst und daraus erste Empfehlungen abgeleitet. Der Beitrag
ist in der Fachzeitschrift „Suchttherapie“ (Georg Thieme Verlag,
Stuttgart. 2017) erschienen.
„Als per se unschädlich kann die E-Zigarette sicher nicht
eingeschätzt werden“, sagt Dr. med. Tobias Rüther, Oberarzt für
Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum München und
Erstautor des Beitrags. So enthält das Aerosol, der eingeatmete Dampf,
neben Nikotin auch krebserzeugende und giftige Substanzen wie
Formaldehyd oder Acetaldehyd. Nichtraucher – vor allem Jugendliche –
sollten daher keinesfalls ermuntert werden, über E-Zigaretten mit dem
Nikotinkonsum zu beginnen. Alle Regelungen zum Jugend- und
Nichtraucherschutz für herkömmliche Tabakprodukte müssten daher auch
uneingeschränkt für E-Zigaretten gelten. Das schließe auch Werbeverbote,
das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und mögliche Preissteigerungen
mit ein.
Auf der anderen Seite ist das Inhalat aus E-Zigaretten
deutlich weniger schädlich als Tabakrauch: Unterschiedliche Schätzungen
verschiedener Experten schreiben dem Aerosol eine neun- bis 450-mal
geringere Toxizität zu als dem Rauch aus herkömmlichen Zigaretten. „Wer
bisher konventionell geraucht hat, kann daher vom Umstieg auf die
E-Zigarette profitieren“, so Rüther. Studien hätten ergeben, dass
Raucher, die komplett auf das Dampfen umsteigen, nach einem Jahr
deutlich bessere Blutdruck- und Atemfunktionswerte aufwiesen. Auch die
Lungenfunktion von Asthmatikern bessert sich ersten Untersuchungen
zufolge durch den Umstieg. Bislang fehlen jedoch noch Daten zu den
längerfristigen Gesundheitseffekten.
Wie die Experten der DSG betonen, bleibe das eigentliche und
in allen Leitlinien formulierte Ziel aber nicht der Umstieg aufs
„Dampfen“, sondern der völlige Rauchverzicht. In Studien geben rund zwei
Drittel der Raucher an, mit dem Rauchen aufhören zu wollen und dies
auch schon mindestens einmal ernsthaft versucht zu haben. Gleichzeitig
ist jedoch nur jeder zehnte zu einem Rauchstopp bereit. Dazu trägt
sicher bei, dass viele Raucher sich durch die etablierten
Entwöhnungshilfen wie Nikotinersatzpräparate oder eine
Verhaltenstherapie nicht angesprochen fühlen. In diesen Fällen könne die
E-Zigarette eine Brücke zum Rauchausstieg bauen. Denn manche Studien
sprechen dafür, dass das Dampfen den Übergang in die Abstinenz
erleichtern kann. Weil andere Studien dem widersprechen, wird das Thema
derzeit sehr kontrovers diskutiert.
„Die aktuelle Datenlage erlaubt es noch nicht, eine
abschließende Entscheidung für oder gegen die E-Zigarette zu treffen“,
schreiben Rüther und seine Kollegen. Vorerst gelte es, die Chancen, die
die E-Zigarette für die Tabakentwöhnung biete, nicht durch eine zu
starke Regulierung zunichte zu machen. Zugleich müsse aber verhindert
werden, dass die E-Zigarette das Rauchen wieder salonfähig macht.
T. Rüther et al.:
Positionspapier: Suchtmedizinische und gesundheitspolitische Chancen und Risiken durch den Gebrauch von E-Zigaretten
Suchttherapie 2017; 18 (3); S. 120–123
Verschwörungstheoretiker sind oft kriminell
Verschwörungstheoretiker sind oft kriminell
Britische Psychologen bestätigen ungewöhnlichen Zusammenhang in aktueller Untersuchung
Canterbury/Stoke-of-Trent (pte039/27.02.2019/13:38) –
Verschwörungstheorien verführen deren Anhänger dazu, in die
Kleinkriminalität abzurutschen oder sie zumindest zu akzeptieren. Das
ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie von Karen Douglas,
Psychologin an der University of Kent http://kent.ac.uk , und ihrem Team.
Mangel an Bindungen
Bisher wurde der Hang zu derartigen Theorien bereits mit Vorurteilen,
politischem Desinteresse und Untätigkeit in Verbindung gebracht. Jetzt
kommt dazu, dass Verschwörungstheoretiker antisoziales Verhalten an den
Tag legen. Typisch ist es den Forschern nach, dass diese beispielsweise
den Umtausch von Produkten oder die Erstattung des Kaufpreises
verlangen, obwohl sie dazu kein Recht haben. Das Stehlen von
Einkaufswagen in Supermärkten zählen die Wissenschaftler ebenfalls dazu.
Dieses kleinkriminelle oder unsoziale Verhalten verbinden die Experten
mit einem gefühlten Mangel an gesellschaftlichen Bindungen und einer
sogenannten Anomie. Darunter verstehen Soziologen einen Zustand
fehlender oder schwacher sozialer Normen, Regeln und Ordnung. "Unsere
Arbeit hat erstmals gezeigt, welche Rolle Verschwörungstheorien bei der
Haltung von Menschen gegenüber der alltäglichen Kriminalität spielen
können", sagt Douglas. Es zeige, dass Menschen, die nach eigenem Gefühl
Opfer von Verschwörungen sind, eher geneigt sind, ein unethisches
Verhalten an den Tag zu legen als andere.
Recht und Ordnung egal
Dan Jolley von der Staffordshire University http://staffs.ac.uk im britischen Stoke-of-Trent, kommentiert das Forschungsergebnis aus
Canterbury so: "Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, neigen
dazu, die alltäglichen kriminellen Aktionen kleinzureden. Diese Theorien
führen dazu, dass Menschen das Gefühl für Recht und Unrecht verlieren."
Das wiederum begünstige kriminelle Aktivitäten.