Ungewollte Schwangerschaften verhindern

USA: Ungewollte Schwangerschaften verhindern

Bei Implantaten und Hormonspiralen ist Top-Beratung entscheidend

Frau: Ungewollte Schwangerschaften müssen nicht sein (Foto: pixelio.de, Braun)
Frau: Ungewollte Schwangerschaften müssen nicht sein (Foto: pixelio.de, Braun)

San Francisco (pte008/19.06.2015/10:30) –

Durch die Ausbildung von medizinischem Personal für die Beratung junger
Frauen zu Implantaten und Hormonspiralen ließe sich die Anzahl der
unerwünschten Schwangerschaften binnen eines Jahres drastisch
reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommen die University of California http://ucsf.edu und der Planned Parenthood Federation of America http://plannedparenthood.org .

Studie mit 1.500 Frauen

Implantate und Hormonspiralen gelten als sicherer als
Kondome oder die Pille. An der aktuellen Studie nahmen 40 Einrichtungen
zur Familienberatung im ganzen Land teil. Die 1.500 Teilnehmerinnen
waren zwischen 18 und 25 Jahren alt. Laut den Experten handelt es sich
um die erste randomisierte Studie zu Interventionen im
Krankenhausbereich zur Verhinderung ungewollter Schwangerschaften. Rund
die Hälfte aller Schwangerschaften in den USA soll laut den in "The
Lancet" http://thelancet.com veröffentlichten Ergebnissen ungeplant gewesen sein.

Obwohl Implantate und Hormonspiralen sehr wirksam sind,
werden sie normalerweise bei der Verhütungsberatung nicht routinemäßig
berücksichtigt. Das American College of Obstetricians and Gynecologists http://acog.org empfiehlt sie jedoch bereits seit 2009 aufgrund der Sicherheit und
Wirksamkeit als erste Wahl. Für die aktuelle Studie bot die Hälfte der
Einrichtungen eine Beratung zu dieser Art der Verhütung an, die andere
blieb bei dem bisherigen Vorgehen.

Kostenproblem relevant

Alle Studienteilnehmerinnen wünschten sich eine
entsprechende Beratung, da für die nächsten zwölf Monate keine
Schwangerschaft geplant war. In der Folge wurde weniger als ein Prozent
der Frauen, die Implantate oder Hormonspiralen einsetzten, schwanger.
Bei Einnahme der Pille lag dieser Wert bei neun Prozent, bei Verwendung
von Kondomen bei 18 Prozent. Insgesamt besprachen 71 Prozent des
Gesundheitspersonals in der Studie mit den Teilnehmerinnen Implantate
und Hormonspiralen.

In der Kontrollgruppe lag der Beratungswert zu
Implantaten und Hormonspiralen nur bei 39 Prozent. In der ersten Gruppe
entschieden sich 28 Prozent der Frauen für diese Verhütungsmethoden, in
der zweiten waren es nur 17 Prozent. Die Verfasser der Studie nehmen an,
dass diese Methoden aufgrund der hohen Kosten seltener angeboten
werden. Fast 38 Prozent der Studienteilnehmerinnen verfügen über keine
Krankenversicherung.