Alle Beiträge von Balu

Auf dem Weg zur KI-Forschungsfabrik

Mit dem
gemeinsamen Spatenstich der Kooperationspartner Karlsruher Institut für
Technologie (KIT) und Fraunhofer-Gesellschaft hat die „Karlsruher
Forschungsfabrik“ ihren baulichen Anfang genommen. In der
15-Millionen-Anlage auf dem Campus Ost des KIT sollen ab Ende 2020 neue
Produktionstechnologien mithilfe modernster Digitalisierungsmethoden
deutlich schneller als bisher geplant, getestet und in die Industrie
überführt werden. Das Projekt wird einen wichtigen Beitrag zu der jüngst
beschlossenen „Strategie Künstliche Intelligenz“ der Bundesregierung
leisten und gilt als bedeutsam für die Innovationskraft des Standorts
Deutschland.

Einen Großteil seines
Wohlstands verdankt Deutschland der Fähigkeit, innovative Produkte
schnell und immer wieder auf den Weltmarkt zu bringen. Die Herstellung
dieser Produkte muss sich im Zeitalter von globalem Wettbewerb,
Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz beständig neu erfinden. Zum
einen, um wissenschaftliche und technologische Vorsprünge auf
Wettbewerber und Nachahmer zu wahren. Zum anderen, um im Spannungsfeld
neuer Technologien, komplexer Fertigungsprozesse, zunehmender
Individualisierung und extremer Variantenvielfalt zu bestehen. Vor dem
Hintergrund dieser Herausforderung sind das KIT mit seinem wbk Institut
für Produktionstechnik und die Fraunhofer-Gesellschaft mit ihren
Instituten für Chemische Technologie ICT und für Optronik, Systemtechnik
und Bildauswertung IOSB übereingekommen, auf dem Campus Ost des KIT die
Karlsruher Forschungsfabrik zu errichten.

„Die Karlsruher
Forschungsfabrik ist der Musterfall einer disziplinübergreifenden
Kooperation starker Partner zum Nutzen der vital wichtigen
Innovationsfähigkeit unseres Landes“, sagt der Präsident des KIT,
Professor Holger Hanselka. „Durch die zielgerichtete und frühzeitige
Einbindung kleiner und mittlerer Unternehmen in die Forschungsfabrik
stärken wir zudem die Anziehungskraft von Stadt und Region“, so
Hanselka.

Dr. Raoul Klingner,
Direktor Forschung der Fraunhofer-Gesellschaft, sagt: „Wir freuen uns,
unsere besondere Stärke in der anwendungsorientierten Forschung in diese
enge Kooperation mit dem KIT einzubringen – und zwar sowohl im Bereich
der Werkstoff-, Fertigungs- und Verfahrenstechnik als auch in der
Automatisierungs-, Sensor- und Informationstechnik.“

Zielsetzung und wissenschaftlicher Ansatz

Ziel der Karlsruher
Forschungsfabrik ist es, Vorsprünge bei neuen, herausfordernden
Fertigungsverfahren systematisch zu erarbeiten und auszubauen. Die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen lernen, wie man bereits
sehr früh – das heißt, wenn die für ein neues Produkt erforderlichen
Fertigungsprozesse noch nicht vollständig verstanden und beherrscht
werden – qualitativ hochwertige Produkte herstellen kann. Mithilfe
modernster Mess-, Sensor- und Regelungstechnik wollen sie Methoden
entwickeln, die geeignet sind, neue Produktionstechnologien schnell in
sichere und profitable industrielle Fertigungsprozesse umzusetzen.
Hierbei kann die Produktion schon sehr früh anlaufen, weil intelligente
Prozessregelungen dafür sorgen, dass trotz der noch unreifen
Fertigungstechnologien erste, qualitativ einwandfreie Produktexemplare
hergestellt werden. 

Konkret geschieht dies
folgendermaßen: Verfahren des Maschinellen Lernens und der Künstlichen
Intelligenz nutzen die von Sensoren erhobenen Daten, um Korrelationen
zwischen qualitätsbezogenen Daten und Prozessparametern zu erkennen. Auf
diese Weise „lernt“ die bereits in Betrieb befindliche
Fertigungsanlage, welche Parameter gute Ergebnisse produzieren.
Erklärtes Ziel der Forschungsfabrik-Akteure ist es, Maschinelles Lernen
und Künstliche Intelligenz nicht nur auf einzelne Fertigungsschritte
oder unmittelbar aufeinanderfolgende Prozesse anzuwenden, sondern ganze
Prozessketten zu erfassen und zu verbessern.

Die so signifikant
verkürzte „Time-to-Market“ soll es insbesondere kleinen und mittleren
Unternehmen ermöglichen, mit neuen Produkten sehr viel früher als bisher
auf den Zielmärkten präsent zu sein. Die beteiligten Institute wbk
(KIT), ICT und IOSB (Fraunhofer) vereinen jene Kompetenzen in der
Produktions-, Fertigungs- und Verfahrenstechnik sowie in der
Automatisierungs-, Sensor- und Informationstechnik, die notwendig sind,
um diese wissenschaftlich anspruchsvolle Zielsetzung umzusetzen.
Anwendungsfelder der Forschungsfabrik sind Elektromobilität und
Leichtbau, aber auch andere innovative Felder, für die es mit Industrie
4.0- und KI-Methoden eine intelligente und wirtschaftliche
Produktionstechnik zu etablieren gilt.

„Die schnelle
Industrialisierung von neuen, innovativen Produktionstechnologien ist
zur Stärkung des Produktionsstandorts Deutschland essenziell“, betont
Professor Jürgen Fleischer, Leiter des wbk Instituts für
Produktionstechnik des KIT und Leiter des Bereichs Maschinen, Anlagen
und Prozessautomatisierung am wbk. „Das Alleinstellungsmerkmal der
Karlsruher Forschungsfabrik ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von
Produktionsforschung, Automatisierungstechnik und Informatik unter
einem Dach.“

Professor Frank
Henning, stellvertretender Leiter des Fraunhofer ICT und Inhaber des
Lehrstuhls für Leichtbautechnologie am Institut für
Fahrzeugsystemtechnik des KIT, sieht „in der Interdisziplinarität und
der effizienten Nutzung von Prozessdaten in komplexen Prozessen den
Schlüssel zur nachhaltigen Fertigung am Standort Deutschland.“

Professor Jürgen
Beyerer, Leiter des Fraunhofer IOSB sowie Inhaber des Lehrstuhls für
Interaktive Echtzeitsysteme am Institut für Anthropomatik des KIT, weist
auf ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Forschungsfabrik hin:
„Entscheidend ist die Verbindung aus umfassender Sensorik und der
Auswertung der damit gewonnenen Daten, unter anderem mit Methoden des
Maschinellen Lernens und deren verständlicher Visualisierung. Auf dieser
Basis lassen sich unreife Fertigungsprozesse explorieren, verstehen und
viel gezielter als heute optimieren.“

„Die Forschungsfabrik
und die dort zu entwickelnden Methoden und Werkzeuge des Maschinellen
Lernens und der gezielten Suche nach Prozessparametern sind eine erste
Ausprägung der in der aktuellen KI-Strategie der Bundesregierung
formulierten Ziele“, erläutert Dr. Olaf Sauer, der als Stellvertreter
des Institutsleiters am IOSB die Planung der Karlsruher Forschungsfabrik
auf Seiten der Fraunhofer-Gesellschaft koordiniert.

Kooperation mit Industriepartnern

Die in der Karlsruher
Forschungsfabrik zu entwickelnde Methodik der  schnellen
Industrialisierung neuer Produktionstechnologien verspricht den
zahlreichen innovativen kleinen und mittleren Unternehmen in
Baden-Württemberg entscheidende Vorteile im globalen Wettbewerb. Um
Ergebnisse zielgerichtet und schnell zu transferieren, sollen
interessierte Unternehmen deshalb von Anfang an eingebunden werden –
durch enge Kooperationen, Verbundprojekte und Workshops. Zugleich gehen
KIT und Fraunhofer davon aus, dass die Forschungsfabrik mit ihren
attraktiven Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter im angewandten
Forschungsumfeld langfristig zum Aufbau und Erhalt der
Innovationsführerschaft der TechnologieRegion Karlsruhe in der
Werkstoff-, Produktions- und Informationstechnik beitragen wird. Über
die Lehre am wbk Institut für Produktionstechnik ist die
Forschungsfabrik darüber hinaus mit der kommenden Ingenieur-Generation
verbunden.

Eckdaten zum Bau der Forschungsfabrik

Ihren Standort wird die
Karlsruher Forschungsfabrik auf dem Campus Ost des KIT beziehen. Für
die Umsetzung der Baumaßnahme ist ein Gesamtbudget von rund 15 Millionen
Euro vorgesehen. Zu diesem tragen die Kooperationspartner KIT und
Fraunhofer jeweils die Hälfte bei; hinzu kommen Investitionen in die
Erstausstattung der Fertigungshallen, Labore und Büros. Nach der
Grundsteinlegung im Sommer 2019 wird das L-förmige Gebäude ab Ende 2020
auf zwei Stockwerken und einer Fläche von 4500 Quadratmetern rund 70
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beherbergen. Darüber hinaus
bietet es 50 Arbeitsplätze für Kooperationspartner aus der Industrie.
Die Eröffnung ist für Ende 2020 geplant.

Das Projekt „Karlsruher
Forschungsfabrik“ wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung, vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Baden-Württemberg, vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und
Wohnungsbau Baden-Württemberg sowie durch den Europäischen Fonds für
regionale Entwicklung.

FERIEN AUF STAND-BY

FERIEN AUF STAND-BY: FERNSEHER, WASCHMASCHINE & CO. STEHEN AUCH IM URLAUB UNTER STROM

Nutzloser Stand-by-Betrieb kostet jeden Haushalt im Schnitt 100 Euro pro
Jahr / Energiesparkonto ermittelt Stromverbrauch während des Urlaubs

Berlin, 8. Juli 2015. Während viele Deutsche am Strand liegen oder über
Berge klettern, verbrauchen ihre Haushaltsgeräte und die
Unterhaltungselektronik zu Hause weiter unbemerkt Strom. Dieser
Stand-by-Verbrauch kostet nach Schätzungen des Umweltbundesamtes jeden
Haushalt im Schnitt 100 Euro pro Jahr. Deutschlandweit liegen die Kosten
bei vier Milliarden Euro. Auf der Online-Plattform www.energiesparkonto.de
kann jeder Verbraucher herausfinden, ob die eigenen Stand-by-Verluste zu
hoch sind. Dafür müssen lediglich zwei Stromzählerstände in das Konto
eintragen werden: einer vor und einer nach dem Urlaub. Wenn der Verbrauch
während der Abwesenheit bei mehr als einer Kilowattstunde pro Tag liegt,
sind wahrscheinlich �Stromdiebe� am Werk.

Die beste Lösung: Stecker ziehen

Der Dauerstromverbrauch eines Haushalts setzt sich aus zwei Teilen
zusammen: dem Verbrauch von Geräten, die permanent eingeschaltet sind
(zum Beispiel Kühl- oder Gefrierschrank) und dem Stand-by-Verbrauch von
Geräten wie Stereoanlage und Router, die nicht komplett vom Netz getrennt
sind. Nicht nur er lässt sich mit dem kostenlosen Energiesparkonto
bestimmen. Das digitale Haushaltsbuch verschafft seinen Nutzern einen
genauen Überblick über die eigenen Energiedaten. Sie können ihren
Verbrauch mit ähnlichen Haushalten vergleichen und bekommen alle
Ergebnisse in übersichtlichen Diagrammen präsentiert. Zudem bietet das
Konto individuelle Analysen; beispielsweise, ob der Stromverbrauch des
Kühlschranks zu hoch ist.

Um Stand-by-Verluste zu vermeiden, sollten Elektronikgeräte nach der
Nutzung vollständig vom Netz getrennt werden. Ein Computer, der
ausgeschaltet ist, oder ein Handy-Ladekabel, an dem kein Telefon steckt,
verbrauchen weiter Strom, wenn sie mit dem Netz verbunden sind. Dies gilt
auch für andere Geräte wie Fernseher, Waschmaschine, Spülmaschine,
Wäschetrockner oder Mikrowelle. Die Lösung: entweder den Stecker ziehen
oder abschaltbare Steckdosenleisten verwenden.

Mit Messgeräten den Stromdieben auf die Spur kommen

Welche Haushaltsgeräte für den erhöhten Verbrauch verantwortlich sind,
finden Verbraucher am besten mit Strommessgeräten heraus. Diese sind ab
10 Euro im Handel erhältlich und können bei vielen Energieversorgern
sowie Verbraucherzentralen kostenlos ausgeliehen werden.

Über das Energiesparkonto und co2online

Das kostenlose Energiesparkonto (http://www.energiesparkonto.de)
begleitet seine Nutzer kontinuierlich beim Energiesparen. Es macht den
Verbrauch von Heizenergie, Wasser, Strom und Benzin sichtbar und
bilanziert die Erfolge von Einsparmaßnahmen. Mehr als 85.000 Kontoinhaber
sind schon auf Sparkurs. Das Energiesparkonto wird durch das
Bundesumweltministerium im Rahmen der Klimaschutzkampagne gefördert.

Die gemeinnützige co2online GmbH (http://www.co2online.de) setzt sich
für die Senkung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes ein. Seit 2003
helfen die Energie- und Kommunikationsexperten privaten Haushalten, ihren
Strom- und Heizenergieverbrauch zu reduzieren. Mit onlinebasierten
Informationskampagnen, interaktiven EnergiesparChecks und Praxistests
motiviert co2online Verbraucher, mit aktivem Klimaschutz Geld zu sparen.
Die Handlungsimpulse, die die Aktionen auslösen, tragen nachweislich zur
CO2-Minderung bei. Unterstützt wird co2online dabei von der Europäischen
Kommission, dem Bundesumweltministerium sowie einem Netzwerk mit Partnern
aus Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.

Sind AGEs doch nicht schädlich?

(aid) – Wenn Lebensmittel erhitzt werden und Eiweiß dabei mit Zucker reagiert, bilden sich Farbstoffe und köstliche Aromen. Alltägliche Beispiele sind gerösteter Kaffee, knusprige Brotkrusten oder goldgelbes Bier. Der Biochemiker Louis Maillard entdeckte diese Reaktion im Jahr 1912 und bis heute ist sie nach ihm benannt. Am Ende der Maillardreaktion entstehen stabile Verbindungen, die Advanced glycation endproducts, kurz AGEs. Sie sind aus medizinischer Sicht von großem Interesse: Die Maillardreaktion und damit auch die AGE-Bildung läuft nämlich nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch im menschlichen Körper ab. Diese gebildeten AGEs gelten als gesundheitsschädlich; sie reichern sich beispielsweise in den Augenlinsen von Patienten mit Grauem Star oder im Gehirn von Alzheimerpatienten an. Zudem sollen sie eine Schlüsselrolle bei der Auslösung chronischer Entzündungen spielen. Doch auch bei Gesunden reichern sich AGEs an: "Wir verzuckern innerlich im Lauf des normalen Alterungsprozesses" sagte Professor Thomas Henle, TU Dresden, auf einer Veranstaltung des Instituts Danone Ernährung für Gesundheit e. V. Mitte Mai in Hannover.
Da Maillardverbindungen täglich grammweise vor allem über Back- und Teigwaren oder Kaffee in den Körper gelangen, rückte die Rolle der Nahrungs-AGEs bei der Entstehung von Krankheiten in den Fokus der Untersuchungen. Fazit war, dass Nahrungs-AGEs als Risikofaktor für Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen eingestuft wurden. Tatsächlich umfasst der Summenbegriff AGEs jedoch eine Vielzahl einzelner Verbindungen "Die Pro-Risikoliteratur ist mit großer Vorsicht zu genießen, denn bislang belegt keine einzige Studie, dass definierte AGE-Strukturen für gesundheitsschädliche Prozesse verantwortlich sind", sagte Henle. Dagegen lassen immer mehr Studien vermuten, dass bestimmte AGEs positiv wirken könnten. Beispielsweise gingen hohe AGE-Gehalte im Plasma von Hämodialysepatienten mit einer höheren Überlebensrate einher. Andere Daten wiesen antioxidative, präbiotische und antikanzerogene Effekte nach.
Vor diesem Hintergrund sind Ernährungsempfehlungen kritisch zu bewerten, die den Verzicht auf Maillardprodukte und somit auf gebackene, gebratene Speisen propagieren. Die AGE-Werte einer 2004 publizierten Lebensmittel-Datenbank sind aus analytischer Sicht zudem größtenteils falsch: "Sie gibt hohe AGE-Werte für fettreiche Lebensmittel wie Butter oder Olivenöl an, während die Brotkruste angeblich kaum AGEs enthält. Richtig wäre es umgekehrt" so Henle. Trotzdem dient diese Datenbank als Grundlage für Ernährungsempfehlungen selbst seriöser Institutionen wie dem Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen. Künftige Forschungen sollten sich eher auf das gesundheitsfördernde Potenzial von AGEs konzentrieren.
aid, Dorothee Hahne

Wissenschaftler meldet Patente an – es lohnt sich

Neues Vergütungsmodell kann Erfindungsmeldungen erhöhen

Ilmenau (pte/28.07.2005/11:29) – Beim Transfer von
Forschungsergebnissen haben wissenschaftliche Veröffentlichungen einen
größeren Stellenwert als Patente. Zu diesem Ergebnis kam die Studie "
Erfindungen, Patente und Verwertung" der TU Ilmenau. So entfielen auf
zehn Thüringer Hochschulbeschäftigte mit patentrelevanten
Forschungsprojekten seit 2002 im Durchschnitt 47 Publikationen, aber
lediglich sechs Erfindungsmeldungen und sieben Verwertungsfälle.

Neue Regelungen sollen dieses Missverhältnis ändern: Eine
Erfindervergütung für Hochschulbeschäftigte – immerhin 30 Prozent der
Bruttoverwertungseinnahmen – setzt Anreize zu verstärkten
Erfindungstätigkeiten und -meldungen. Damit soll Wissenschafts- und
Forschungsstandort Deutschland international wettbewerbsfähiger werden.

Das Autorenteam um Heike Hasse will die Untersuchungen auch auf andere
Bundesländer ausdehnen, um so eine Vergleichbarkeit der Erkenntnisse zu
erreichen. Die Ergebnisse der Thüringer Studie stehen allen Beteiligten
und Interessierten im Internet unter folgender URL zur Verfügung:
http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=4142

Job kann Brustkrebs-Risiko erhöhen

Job kann Brustkrebs-Risiko erhöhen
Studie untersucht Zusammenhang zwischen Arbeit und Erkrankung
 
Brustzentrum: regelmäßige Untersuchungen sinnvoll (pixelio.de, Rainer Sturm)

Bochum (pte001/24.11.2012/06:00) – In bestimmten Berufen erkranken Frauen häufiger an Brustkrebs. Frauen, die etwa in der Metallindustrie arbeiten, sind häufiger betroffen als andere. Das ergab eine Studie vom Windsor Krebszentrum in Kanada http://www.wrh.on.ca . Über 1.000 Fälle von Brustkrebs wurden in Zusammenhang mit dem Job gebracht. Dabei kam heraus, dass die Arbeit in einigen Branchen das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, erhöhen. Die Forscher ermittelten mehr Brustkrebsfälle bei Frauen in der Landwirtschaft, Autoindustrie, Kunststoff-Fertigung, Metallverarbeitung und in der Konservenindustrie.

Risikofaktoren schwer zu bestimmen

Ein Forscherteam aus Dänemark hat schon im September 2012 eine Studie veröffentlicht, die ergab, dass Bedienstete, die auch nachts arbeiteten, ein um 40 Prozent erhöhtes Brustkrebsrisiko hatten als die Frauen in der Kontrollgruppe. Für Frauen, die vor der Geburt ihres ersten Kindes mehr als vier Jahre nachts gearbeitet hatten, war das Brustkrebsrisiko doppelt so hoch. Trotzdem ist es immer noch schwierig, genaue Risikofaktoren für Brustkrebs zu bestimmen.

"Beim Lungenkrebs kann man sagen, dass der Hauptrisikofaktor das Rauchen ist", sagt Sylvia Rabstein, Epidemiologin am Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Inst. der Ruhr-Universität Bochum (IPA) http://www.ipa.rub.de , gegenüber pressetext. Bei Brustkrebs sei unklar, was die Hauptrisikofaktoren sind. Bei dieser Krebsart wäre man lange im Dunkeln getappt und habe dann entdeckt, dass es einen familiären Brustkrebs, also Vererbung des Risikos, gibt. Außerdem wurde festgestellt, dass eine Hormontherapie das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, erhöhe.

Keine Ursache-Wirkungs-Beziehung

"Man kann keine Ursache-Wirkungs-Beziehung aufstellen – man kann nur Assoziationen beobachten. Wir brauchen viele Studien – besonders, wenn es um berufliche Exposition geht", sagt Rabstein. Man könne eben keine Experimente machen, sondern nur beobachten und die Anzahl der Brustkrebs-Erkrankten beziffern. Bei Brustkrebs sind die beeinflussbaren Risikofaktoren nicht so klar wie bei anderen Krebsarten. Einige Risikofaktoren gibt es: So sollten Frauen nach drei Jahren Hormontherapie in der Menopause die Behandlung abbrechen.

Zudem sei das Alter, in dem die erste Menstruation eintritt, ein beobachteter Aspekt im Bezug auf Brustkrebs. Je älter ein Mädchen beim Einsetzen ihrer Menstruationsblutung war, desto höher ist ihr Brustkrebsrisiko. Je älter eine Frau außerdem bei der Geburt ihres ersten Kindes war, desto höher ist das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Zudem spiele die Anzahl der Kinder, die eine Frau geboren hat, eine Rolle: Je mehr Kinder, desto geringer ist das Risiko von Brustkrebs. Mütter, die ihre Kinder nicht gestillt haben, erkranken ebenfalls häufiger. Insgesamt sind es kleine Faktoren, die beobachtet wurden – einen Hauptrisikofaktor konnte die Forschung bisher nicht identifizieren.

Unbedingt notwendig für Säuglinge – Aktivierung des Immunsystems durch Impfen

pts20181204011 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Von Anfang an: Schutz vor Keuchhusten

Geimpfte junge Erwachsene bieten geplantem Nachwuchs guten Schutz

Schwalbach (pts011/04.12.2018/09:15) – Acht
Wochen nach der Geburt, nach dem vollendeten zweiten Lebensmonat,
stehen die ersten wichtigen Impfungen zum Schutz des Babys auf dem Plan –
die Grundimmunisierung beginnt.

Viele junge Eltern und auch viele Erwachsene wissen immer noch nicht,
dass das eigene Impfen schon vor Schwangerschaft und Geburt Babys und
Neugeborene vor gefährlichen und lebensbedrohlichen Erkrankungen
schützen kann. Der so genannte Nestschutz, der bereits im Mutterleib und
später beim Stillen Antikörper der Mutter auf das Neugeborene
überträgt, ist jedoch bei dem hochansteckenden Keuchhusten nicht
wirksam. Eine Keuchhusteninfektion kann bei Säuglingen zu bedrohlichen
Atempausen führen.

Bei der Familienplanung auch ans Impfen denken

Die STIKO – Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut – rät
grundsätzlich allen Erwachsenen zur Auffrischungs-Impfung. Frauen im
gebärfähigen Alter sollten sich schon vor der Familienplanung impfen
lassen. Zudem wird engen Kontaktpersonen, wie werdenden Vätern,
Großeltern, Paten und dem Babysitter geraten, spätestens vier Wochen vor
der Geburt ihren Impfschutz überprüfen und erneuern zu lassen. Darüber
hinaus sollten Auffrischungs-Impfungen für Kinder im Alter von 5 bis 6
Jahren sowie für Jugendliche im Alter von 9 bis 17 Jahren durchgeführt
werden. Diese Booster-Impfungen werden mit einem Impfstoff durchgeführt,
der gleichzeitig auch gegen Tetanus und Diphtherie schützt. Je mehr
Menschen geimpft sind, desto größer ist die Schutzwirkung auch für alle
Ungeimpften! Man spricht dann von Herdenimmunität. Impfpläne und
umfassende Informationen für alle Altersgruppen gibt es unter: http://www.impfen.de

Spielplätze richtig planen

Naturnahe Gestaltung und Miteinbeziehung der Benutzer wichtig

Wien/Neuhofen (pts/21.06.2005/09:00) – Während kindergerechte
Spielplätze Neugier, Kreativität und Spontanität ihrer kleinen Benutzer
wecken, bewirken ideenlose Aneinanderreihungen von Spielgeräten oft das
Gegenteil. Im Rahmen der Aktion "DrehundTrink-Spielplatz-Detektive",
einer österreichweiten Informationsoffensive zum Thema
Spielplatzsicherheit und Spielen im Freien, fordert der
Spielplatzgestalter Spiel-Raum-Creativ deshalb ein Umdenken bei den
verantwortlichen Stellen. Das oberösterreichische Unternehmen geht neue
Wege und bezieht Eltern und Kinder von der Planung bis zur Umsetzung
mit ein. Besonders naturbezogene Erlebnisräume liegen voll im Trend.

"In den vergangenen Jahrzehnten wurde in Städten und Gemeinden ein
Großteil der natürlichen Spielräume verbaut. An ihre Stelle traten
künstlich geschaffene Spielbereiche, die oft den Anforderungen von
Kindern nicht gerecht werden und auch keinen Rückzugsort für die
Kleinen darstellen", erklärt Leo Meier, Geschäftsführer von
Spiel-Raum-Creativ. Kinder gewinnen durch das Spiel Erfahrungen und
Erkenntnisse und probieren neue Verhaltensweisen aus. Je besser die
Bedingungen auf dem Spielplatz sind, umso besser sind die
Lernmöglichkeiten und damit auch die Entwicklungsbedingungen und
künftigen Lebenschancen. Kinder müssen sich mit ihren Spielräumen
identifizieren und sich dort wohlfühlen.

Eltern und Kinder als Spielplatzplaner

Die Besonderheit der Spielräume von Spiel-Raum-Creativ liegt in jenen
Bereichen, die herkömmliche Spielgerätehersteller nicht anbieten
können. Eltern und Kinder werden in alle Projektphasen mit eingebunden.
"Wenn Eltern oder engagierte Erwachsene selbst zum Spaten greifen und
mitbauen, können nicht nur die Kosten erheblich gesenkt werden. Wir
sind immer wieder überrascht, welche Kreativität und Phantasie die
Erwachsenen und Kinder bei der Arbeit entwickeln", sagt Meier.

Das oberösterreichische Unternehmen plant direkt mit den Kindern vor
Ort, je nach Bedarf und Altersstruktur. "Wir hören ihnen zu, holen ihre
Meinungen ein und berücksichtigen diese. Es ist unerlässlich, Kinder
ernst zu nehmen. Das gilt vor allem für Themen, die sie unmittelbar
betreffen, wie etwa die Planung ihres Spielplatzes. Die Einbindung in
diese Entscheidung fördert ihr Verständnis von Demokratie und motiviert
sie zur Eigeninitiative", meint der Spielraumplaner.

Naturbezogene Erlebnisräume im Trend

Kinder benötigen für eine gesunde Entwicklung auch die aktive Natur.
Spiel-Raum-Creativ versucht, Kindern ihre Umwelt auch durch
naturbezogene Erlebnisräume zugänglich zu machen. "Wir gestalten,
gemeinsam mit Eltern und Kindern aus den Gemeinden, im Rahmen eines
Workshops, Naturspielbereiche, Wasserspielplätze, Weidenbauten. Durch
die aktive Mitarbeit bei der Gestaltung, haben alle die Möglichkeit,
eine individuelle und emotionale Beziehung zur Natur aufzubauen",
erklärt Meier seine Philosophie.

Über Spiel-Raum-Creativ

Spiel-Raum-Creativ ist ein technisches Büro für die Gestaltung von
Kinder- und Jugendspielplätzen. Seit 1991 plant das Unternehmen
Spielräume von Hausgärten bis hin zu Freizeitanlagen.
http://www.spiel-raum-creativ.at

Über DrehundTrink

Die stillen Limonaden des Marktführers in diesem Bereich sind seit 1973
im Handel erhältlich. Alle DrehundTrink Sorten werden mit Klosterquell
Tafelwasser, das nach Grander belebt wurde, abgefüllt. Das
DrehundTrink-Konzept hat sich in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen
auch international bewährt, die Exportquote liegt bei 80 Prozent. In
der Klosterquelle Produktionszentrale am Fuße des Schneebergs sorgen 40
Mitarbeiter und modernste Anlagen für die gleichbleibend hohe Qualität
des Getränks. In Österreich wird DrehundTrink von der Maresi
Markenartikelvertrieb GmbH & Co KG vertrieben.
http://www.drehundtrink.at

Weitere Informationen:

Spiel-Raum-Creativ – Technisches Büro für die Gestaltung von Kinder und Jugendspielplätzen

Leo Meier

A-4910 Neuhofen 180

Tel.: +43/7752 84321

Fax: +43/7752 84321-19

Mobil: +43/664 342 42 13

E-Mail: info@spiel-raum-creativ.at

Innovative Methode zur Silbergewinnung

Innovative Methode zur Silbergewinnung entwickelt

Forscher testen neues Verfahren zum Ionenaustausch mit Chloridlösung

Schmuck: ökologische Gewinnung von Silber möglich (Foto: pixelio.de/M. Dumat)
Schmuck: ökologische Gewinnung von Silber möglich (Foto: pixelio.de/M. Dumat)

Lappeenranta (pte019/26.02.2015/12:30) –

Forscher der Lappeenranta University of Technology http://lut.fi haben eine neue Methode vorgestellt, mit der sich Silber ökologischer
und effizienter abbauen lässt als je zuvor. Die Experten aus Finnland
verwendeten dazu eine umweltfreundliche Ionenaustauschtechnik. In der
Folge konnten sie Silber mit einem Reinheitsgrad von 72 Prozent
gewinnen.

Weniger Energie und Emissionen

Die neu entwickelte Methode wurde bei der
Silberextraktion aus einer Chlorlösung getestet. Sowohl der
Reinheitsgrad als auch die Menge an Silber, die dabei gewonnen werden
konnte, war vielversprechend. Der Prozess selbst ist äußerst ökologisch,
denn die Ionenaustauschtechnik benötigt weniger Energie und verursacht
keine Gasemissionen in der Luft.

Der verwendete Prozess ist grundsätzlich nicht neu und
wird vereinzelt in der Metallveredelung angewendet, jedoch ist die
industrielle Verwendung bis dato sehr gering. Aus diesen Grund
entwickelten die Forscher neue Ionenaustauschmaterialien sowie neue
Extraktionsprozess-Design-Tools. Die Forscher glauben, dass diese
Werkzeuge verwendet werden können, um Probleme zu lösen, die mit der
Metallgewinnung zu tun haben – zum Beispiel, wenn wertvolle Metalle nur
zum geringen Prozentsatz als Nebenprodukt gewonnen werden.

Industrielle Anwendung im Fokus

Die Verwendung von ähnlichen Chloridlösungen für die
Metallgewinnung wird rund um die Welt immer häufiger. Die aktuell
getestete Methode funktioniert gut mit konzentrierten Salzlösungen, über
die Metalle – auch in kleinen Mengen – von einer großen Menge eines
anderen Metalls gewonnen werden können. "In Zukunft werden solche
Methoden aufgrund ihrer ökologischen Benfits häufiger eingesetzt
werden", meinen die Forscher abschließend.

Schlanke Frauen-Taille steigert Sex-Lust

Schlanke Frauen-Taille steigert männliche Sex-Lust
Geringere Dysfunktionen bewiesen – Expertin rät zur kritischen Reflexion
 
Hüfte: Proportion essenziell für Attraktivität (Foto: pixelio.de, S. Nabbefeld)

Paisley/Klagenfurt (pte016/16.01.2013/13:30) – Je schlanker die Taille einer Frau ist, umso besser ist die sexuelle Leistung und Befriedigung eines Mannes. Zu diesem Schluss kommt Studie der University of West Scotland http://uws.ac.uk , die auf vorhergehenden Erhebungen vermeintlicher Vorlieben bei Männern für schlankere und damit sexuell attraktivere Frauen basiert. Wissenschaftler vermuten, dass dieses Phänomen mit evolutionären Faktoren einhergeht, da übergewichtige Menschen mit einem höheren Gesundheitsrisiko assoziiert werden.

Für die neue Studie wurden rund 700 Männer zwischen 35 und 65 Jahren auf ihre sexuelle Funktion getestet sowie die Häufigkeit für den Geschlechtsakt erfragt. Dabei stellte sich heraus, dass diejenigen, die jünger und eine Partnerin mit schlanker Taille haben, geringere sexuelle Dysfunktionen und eine größere Befriedigung verzeichneten.

Proportion entscheidend

"Dieser Kausalzusammenhang kann so nicht hergestellt werden. Zum einen hat die Häufigkeit des Geschlechtsaktes nichts mit der Befriedigung zu tun", erklärt Sexualtherapeutin Gabriele Maurer-Waitschacher http://www.sexualtherapie-kaernten.at im Gespräch mit pressetext. Zum anderen könne eine gute Befriedigung auch für längere Zeit "sättigen".

Zudem treten sexuelle Dysfunktionen bei Männern hauptsächlich im höheren Alter auf. "Was wissenschaftlich jedoch schon bewiesen wurde, ist die Proportion zwischen Taille und Hüfte einer Frau, denn das richtige Verhältnis eignet sich unbewusst für Nachkommenschaft. Das hat jedoch nichts mit Schlankheit zu tun", führt die Expertin aus.

Attraktivität nicht pauschal messbar

"Die perfekten Körpermaße einer Frau zu pauschalisieren, finde ich unseriös", sagt Maurer-Waitschacher und rät zu einer kritischen Reflexion solcher Studien. Denn viele solcher Erhebungen seien von der Pharmaindustrie beeinflusst und daher weniger aussagekräftig. "Wesentlich ist vor allem, wann und wo sie erhoben wurde, denn in jedem Land spielen unterschiedliche Faktoren für Schönheit eine Rolle", klärt sie auf.

Ob ein Mensch für sein Gegenüber als attraktiv bewertet wird, ist laut der Spezialistin ein Konglomerat aus vielen Kriterien wie dem Geruch, der Erziehung, dem Auftreten oder der Kultur, in der jemand aufgewachsen ist. Diese Faktoren wirken unwissentlich und auf verschiedene Weise auf die Menschen. "Die Natur läuft noch immer mit unserem Urprogramm, das wir nicht ausschalten können", schließt die Sexualtherpeutin ab.

Die elektromagnetischen Wellen

In Karlsruhe entdeckt: Die elektromagnetischen Wellen
Vor 125 Jahren veröffentlichte Hertz "Über Strahlen elektrischer Kraft"
 
125 Jahre elektromagnetische Wellen
[ Foto ]

Karlsruhe (pts014/09.12.2013/11:00) – In Karlsruhe sprang der Funke über – heute nutzt die ganze Welt elektromagnetische Wellen, um von unterwegs, zu jeder Zeit und an jedem Ort zu kommunizieren. Ob W-LAN, Mobilfunk, Radio oder Fernsehen: Den grundlegenden physikalischen Effekt, der die drahtlose Datenübertragung ermöglicht, entdeckte ein Erfinder in Karlsruhe. 1886 war es dem Physiker Heinrich Hertz an der damaligen Technischen Hochschule Karlsruhe – heute Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – erstmals gelungen, elektromagnetische Wellen vom Sender zu einem Empfänger zu übertragen.

"In Karlsruhe hat Heinrich Hertz eine für die moderne Kommunikation wegweisende Entdeckung gemacht", sagt Norbert Käthler, Geschäftsführer der Stadtmarketing Karlsruhe GmbH. "Das zeigt: Karlsruhe war schon damals eine Stadt der Erfinder und Entdecker und ist es auch heute noch, mit ihren neun Hochschulen, 26 Forschungseinrichtungen und über 40.000 Studierenden."

In seinem Experiment nutzte Hertz als Sender eine Kugel-Funkenstrecke in einem schwingenden elektromagnetischen Dipol. Als Empfänger diente ihm ein geschlitzter Drahtring. Immer wenn am Sender ein Überschlag stattfand, waren auch am Empfänger Funken zu beobachten. Der Beweis für die Existenz elektromagnetischer Wellen war geglückt. Am 13. Dezember 1888, vor genau 125 Jahren, veröffentliche Hertz die Abhandlung "Über Strahlen elektrischer Kraft" und gab damit die Ergebnisse seiner Karlsruher Experimente der Weltöffentlichkeit bekannt. In der Abhandlung wies Hertz nach, dass sich Lichtwellen wie elektromagnetische Wellen verhalten und sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Damit gilt Hertz als Begründer der Hochfrequenz- und Funktechnik, die von Guglielmo Marconi, Alexander Popow und Ferdinand Braun weiterentwickelt und angewandt wurde.

Zum Jubiläum in diesem Jahr hat das Bundesfinanzministerium eine Zehn-Euro-Gedenkmünze "125 Jahre Strahlen elektrischer Kraft – Heinrich Hertz" mit der Randschrift "Licht ist eine elektrische Erscheinung" herausgegeben. Die von dem Künstler Othmar Kukula gestaltete Münze wird ausschließlich in der staatlichen Münzanstalt Karlsruhe geprägt. Zudem ist ein Sonderpostwertzeichen zum Thema erschienen.

"Heinrich Hertz war sowohl als Theoretiker wie auch als Experimentalphysiker eine außergewöhnliche Persönlichkeit und war dazu im Auftreten höchst bescheiden", erklärt Volker Krebs, emeritierter Professor am KIT und Vorsitzender der Heinrich-Hertz-Gesellschaft. Dem Physiker, der zwischen 1885 und 1889 in Karlsruhe forschte und lehrte, ging es vor allem darum, grundlegende Zusammenhänge zu verstehen. In seiner Arbeit verband er verschiedene Forschungsbereiche. Nach Heinrich Hertz ist auch das Hertz (Hz) als Maßeinheit der Frequenz benannt.