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Handy-Wahn macht Deutsche abhängig

Internet- und Handy-Wahn macht Deutsche abhängig

Drei von vier Bürgern wollen nicht mehr auf Gadgets im Alltag verzichten

Smartphone: Ein Leben ohne ist kaum vorstellbar (Foto: pixelio.de, R. Müller)
Smartphone: Ein Leben ohne ist kaum vorstellbar (Foto: pixelio.de, R. Müller)

Berlin (pte024/04.12.2014/13:38) –

Knapp drei Viertel der Deutschen, die regelmäßig Tablet, Smartphone,
Computer und Internet nutzen, wollen auf diesen technischen Komfort
nicht mehr verzichten, wie der Branchenverband BITKOM http://bitkom.org in seiner aktuellen Untersuchung herausgefunden hat. "Digitale
Technologien sind heute integraler Teil unseren Lebens. Sie bestimmen
unser Arbeiten, die Art wie wir lernen, unser Konsumverhalten und nicht
zuletzt auch immer stärker unsere sozialen Beziehungen", erklärt
BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Folgen der digitalen Revolution

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Für 88
Prozent, und damit neun von zehn Befragten, erleichtern digitale
Technologien die Kommunikation. Kaum weniger (83 Prozent) sagen, sie
machen das Leben angenehmer. Für zwei Drittel sind die neuen Geräte
weder umwelt- noch gesundheitsschädlich. 62 Prozent sehen die politische
Partizipation durch die Möglichkeiten des Internets gestärkt. Rohleder:
"Das Image digitaler Technologien ist überwiegend positiv." Allerdings
spiegelt die Umfrage auch negative Einstellungen wider.

Jeder Dritte fühlt sich von der digitalen Revolution,
den Geräten sowie deren Leistungsumfang überfordert. Bei den Älteren ist
das eher der Fall als bei den Jüngeren. 29 Prozent der 14- bis
49-Jährigen gaben an, dass sie sich von Computern, Internet und Co
überfordert fühlen, während dies auf 38 Prozent der 50- bis 64-Jährigen
und 52 Prozent in der Generation 65 plus zutrifft. Unterschiede zwischen
Männern und Frauen gibt es hier nicht. Nur 40 Prozent sagen, dass
digitale Technologien unkompliziert sind, 56 Prozent sehen das jedoch
anders.

22.12.2018: Leistungen von Frauen werden weniger gewürdigt

Ich finde das ausgesprochen ungerecht, aber das spiegelt die Vorurteile in der Gesellschaft wieder. Bei Prof. Erwin K. Scheuch habe ich empirische Soziologie studiert, aus dieser Sicht muss man die Studie ernst nehmen. Das gilt nicht für den Einzelfall, sondern im Großen und Ganzen. Oft wird von der Schwarmintelligenz gesprochen, aber genau diese ist es, die solche Ergebnisse hervorbringt. Wenn Sie mich fragen, so liegt es daran, dass Frauen immer noch ein etwas zu geringes Selbstbewusstsein entwickeln. Dies ist ein lanwieriger Prozess, der nicht so einfach zu manipulieren ist. Jeder muss für sich selbst die Vorurteile abbauen. Mir ist das einigermaßen gelungen, denn während meiner beruflichen Tätigkeit habe ich überwiegend mit Frauen gearbeitet – ich kann nur sagen: Chapeau vor der weiblichen Intelligenz.

Kooperation für neuartigen Teilchenbeschleuniger für Wissenschaft und Medizin

Neuartige,
kompakte Teilchenbeschleuniger für Anwendungen in Wissenschaft und
medizinischer Forschung zu entwickeln, ist Ziel der neuen Forschungs-
und Entwicklungsplattform für Beschleunigertechnologien „Accelerator
Technology HElmholtz iNfrAstructure” (ATHENA). Die Plattform ist eine
Zusammenarbeit von sechs Helmholtz-Zentren, darunter das Karlsruher
Institut für Technologie (KIT). Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert das
Projekt als strategische Ausbaumaßnahme mit 29,99 Millionen Euro.


Der größte und
bekannteste Teilchenbeschleuniger der Welt, der 27 Kilometer lange Large
Hadron Collider, befindet sich am CERN in der Schweiz. Mit ihm
erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Aufbau der
Materie. Neben ihrer herausragenden Bedeutung für die physikalische
Grundlagenforschung eröffnen Beschleuniger aber noch zahlreiche weitere
Anwendungsmöglichkeiten, von der Produktionstechnik bis hin zum
medizinischen Einsatz, beispielsweise in der Tumortherapie oder
Diagnostik. Allerdings sind heutige Beschleunigeranlagen in Aufbau und
Betrieb kostenintensiv. Wären leistungsstarke Beschleuniger deutlich
kleiner, könnte diese Technologie viel häufiger zum Einsatz kommen. Ziel
der Forschung am KIT ist es daher auch, erste Anwendungen
ultrakompakter Beschleunigersysteme in den Lebens- und
Materialwissenschaften technologisch zu ermöglichen. Dafür erhält das
KIT einen Förderanteil von 4,5 Millionen Euro von der neuen Forschungs-
und Entwicklungsplattform für Beschleunigertechnologien ATHENA. „Für die
Karlsruher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eröffnet ATHENA den
Zugang zu plasmabasierten Beschleunigern. Das passt ideal zur
Beschleunigerforschung am Standort KIT, wo wir das Ziel verfolgen, diese
Technologie auf breiter Basis für die Gesellschaft zu erschließen“,
sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka.

Insbesondere die
Speicherung ultrakurzer Elektronenpakete in einem eigens dafür geplanten
Elektronenspeicherring sei eine herausragende Anwendung dieser neuen
Technologie, so die leitende Beschleunigerphysikerin am KIT, Professorin
Anke-Susanne Müller. Diese erlaube das Erhöhen der nutzbaren
Lichtpulsraten um einen Faktor von einer Million für Anwendungen von
Terahertzstrahlung in der Medizin und in den Materialwissenschaften.
Außerdem spare dieses Vorgehen Energie, da gespeicherte Elektronen
längere Zeit nutzbar seien. „Im Bereich der Diagnose von
Beschleunigersignalen mit hoher Wiederholrate erweitern wir regelmäßig
die Grenzen des physikalisch und technologisch Machbaren und
unterstützen bereits heute unsere Partner in der Helmholtz-Gemeinschaft
sowie in Zukunft auch innerhalb von ATHENA mit unseren Technologien“,
fügt Dr. Erik Bründermann, Projektleiter des ATHENA-Teilprojektes am
KIT, hinzu.

Der Linearbeschleuniger
FLUTE, der im Juli 2017 in Karlsruhe in Betrieb ging, ist mit seinen
knapp zwölf Metern ein Beispiel für die kompakten und flexiblen
Beschleunigeranlagen am KIT. Durch das Projekt soll sich die
Beschleunigungsstrecke in Zukunft aber noch weiter reduzieren – diese
allein könnte zukünftig auf die Größe weniger Zentimeter schrumpfen.

Koordiniert vom
Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) wollen die an ATHENA beteiligten
Helmholtz-Zentren außerdem zwei deutsche Leuchtturmprojekte der
Beschleunigerforschung auf Grundlage innovativer plasmabasierter
Teilchenbeschleuniger und hochmoderner Lasertechnologie aufbauen: beim
DESY in Hamburg eine Elektronen- und am Helmholtz-Zentrum
Dresden-Rossendorf (HZDR) eine Hadronen-Beschleunigeranlage. An beiden
Anlagen sollen verschiedene Einsatzgebiete entwickelt werden, die von
einem kompakten Freie-Elektronen-Laser über innovative medizinische
Anwendungen bis hin zu neuen Einsatzmöglichkeiten in Kern- und
Teilchenphysik reichen. Sobald die Nutzungsreife in einem Gebiet
erreicht worden ist, könnten neue, kompakte Anlagen in anderen
Helmholtz-Zentren, aber auch an Universitäten und Krankenhäusern
aufgebaut werden.

Die sechs an dem
Projekt beteiligten Beschleunigerzentren der Helmholtz-Gemeinschaft
umfassen, neben KIT, DESY und HZDR, das Forschungszentrum Jülich, das
Helmholtz-Zentrum Berlin, das GSI Helmholtzzentrum für
Schwerionenforschung in Darmstadt sowie das Helmholtz-Institut Jena.

Die ATHENA-Arbeiten
sind durch die EU-geförderte Designstudie EuPRAXIA mit ihren 40
Partnerinstituten, ebenfalls durch DESY koordiniert, eng in die
europäische Forschungslandschaft eingebettet. Damit hat das deutsche
Spitzenforschungsprojekt ATHENA von Beginn an auch eine klare
europäische Perspektive und Ausrichtung.    

Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

Ballon statt Skalpell!

Nasennebenhöhlen-Chirurgie jetzt einfach und ambulant

Düsseldorf, März 2008. Die Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) ist eine der häufigsten Gründe, den Hausarzt aufzusuchen. Sie ist sogar häufiger verbreitet als Arthritis oder Bluthochdruck. In Deutschland sind rund 10 Millionen Menschen betroffen. Im Zeitraum von 2000 bis 2005 war bei chronischer Sinusitis mit vollstationärer Behandlung eine Zunahme von über 20 % zu verzeichnen. Milliardenkosten belasten das Gesundheitssystem, Millionen von Arbeits-Ausfalltagen die Arbeitgeber. Ganz zu schweigen von der langwierigen schmerzhaften Pein für Patienten. Ein neues Verfahren zur Nebenhöhlenchirurgie lässt Betroffene jetzt befreit durchatmen: Ballon Sinuplastik heißt die Innovation, die mit einem kleinen Ballon die Belüftung in den Nasennebenhöhlen wieder herstellt und für Druckentlastung sorgt. Ganz ohne Klinikaufenthalt. Diese neue Methode basiert auf der Ballondilatation (Methode zur Aufdehnung krankhaft verengter Blutgefäße mittels eines an einem Gefäßkatheter angebrachten Ballons), die vor genau 30 Jahren die Herzchirurgie revolutionierte.

Mit diesem neuen Verfahren zur Nasennebenhöhlen-Chirurgie soll zukünftig vielen Patienten mit chronischer Sinusitis schnell, ambulant und unblutig, so gut wie schmerz- und risikofrei langfristig Heilung verschafft werden. Bundesweit arbeiten schon über 20 speziell in diesem Verfahren ausgebildete Hals-, Nasen-, und Ohren-Fachärzte mit der Ballon Sinuplastik/Balloon Sinuplasty, die aus den USA kommt und sich dort in den letzten zwei Jahren bereits großer und zunehmender Beliebtheit erfreut hat. Weltweit wurden Schätzungen zufolge bereits mehr als 20.000 Patienten erfolgreich operiert, jetzt lässt das Verfahren auch Betroffene in Deutschland hoffen.

Chronische Sinusitis – wie sie entsteht
Unser Kopf ist von einem System von Hohlräumen, den Nasennebenhöhlen durchzogen.
Wenn ein lästiger Schnupfen nicht nach einigen Tagen zurückgeht, kann sich der Infekt bis in die Nasennebenhöhlen ausweiten. Diese sind wie die Nase mit Schleimhaut überzogen. Bei Entzündungen schwellen die Schleimhäute an und produzieren vermehrt Sekret. Schwellen die Hohlräume zu, kann der Schleim nicht abfließen und fördert weitere Entzündungen.
Mehr als 9 Mio mal stellen Ärzte pro Jahr die Diagnose Sinusitis in Deutschland.  Auf etwa 90.000 Patienten wartet der vollstationäre Klinikaufenthalt mit Nasennebenhöhlen-OP. Im Gegensatz zur akuten Sinusitis spricht man immer dann von einem chronischen Verlauf, wenn die Symptomatik länger als acht Wochen besteht oder häufiger als viermal im Jahr auftritt. Die Nasenatmung ist behindert, Kopfschmerzen und Fieber können ebenfalls zu den unangenehmen Begleiterscheinungen zählen. Unbehandelt kann eine fiebrige Sinusitis in Einzelfällen zu ernsthaften Komplikationen bis hin zur Hirnhautentzündung führen. Doch aufgrund der aufwändigen, unangenehmen und sehr schmerzhaften klassischen OP-Verfahren nahmen bisher geschätzte 230.000 Patienten sogar lieber eine schlechte Lebensqualität in Kauf, als sich operieren zu lassen.

Kleiner Ballon für große Lebensqualität:
minimal invasive Technik mit exzellenten Ergebnissen
Bei chronischer Sinusitis, die medikamentös nicht mehr in den Griff zu bekommen ist, wurden bisher beim HNO-Spezialisten die Engstellen im Nasennebenhöhlensystem per Zange und Skalpell beseitigt. "Das jetzt im HNO-Bereich neue Prinzip der Ballon-Sinuplastik besteht in der Erweiterung der engen Zugänge zu Kiefer-, Stirn- oder Keilbeinhöhle durch Aufdehnung mit einem Ballonkatheter", erläutert Prof. Dr. Jochen Werner, Chef der HNO-Uniklinik Marburg und einer der ersten Anwender der Methode in Deutschland. Über einen dünnen weichen Führungskatheter, durch den ein Führungsdraht in die entsprechende Nebenhöhle eingebracht wird, bewegt der Spezialist unter Röntgenkontrolle den Ballonkatheter an die richtige Position. Durch Füllung des Ballons mit Kontrastmittel und Kochsalz wird mit einer Hochdruckspritze auf ca. 5 – 7 mm Durchmesser der verengte Drainageweg dauerhaft erweitert. Die Engstelle ist jetzt erweitert und das gestaute Sekret kann abfließen. Im Gegensatz zur bisherigen Vorgehensweise bleibt die Schleimhaut intakt, Narben, Blutungen oder Schmerzen gibt es in der Regel nicht. Auch die unangenehme Nasentamponade und weitere Komplikationen wie Verlust des Geruchssinns oder neue Engstellen durch Narbenbildung sind nicht bekannt. Der Patient ist in der Regel schon am Tag nach dem Eingriff weitestgehend uneingeschränkt belastbar.
Studien (z. B. von Rehl und Vaughan auf der Tagung der amerikanischen rhinologischen Gesellschaft 2007) belegen eine fast 100 %ige Erfolgsquote! Selbst nach einem Jahr waren noch 98 % der mit der Ballon Sinuplastik behandelten chronisch entzündeten Nasennebenhöhlen offen, so das Ergebnis der Multicenter Studie CLEAR, die von führenden Spezialisten in den USA im letzten Jahr durchgeführt wurde. Auch wenn es sich hierbei zum aktuellen Zeitpunkt um Kurzzeitergebnisse nach einem Jahr handelt, lässt es viele Betroffene jetzt auch in Deutschland hoffen. In über 20.000 Fällen, die meisten in den USA, hat es bei über 70.000 Nebenhöhlen keine ernsthaften Komplikationen gegeben. Selbst die amerikanische Gesellschaft für Rhinologie (ARS) empfiehlt die Balloon Sinuplasty als sichere und effektive Technik, die mögliche weitere operative Eingriffe überflüssig macht.
Die Materialkosten ab ca. 1.200 € werden allerdings noch selten von den Krankenkassen übernommen. Einige BKKs haben jedoch bereits aufgrund der bisher veröffentlichten sehr guten Behandlungserfolge die Kosten erstattet. Also empfiehlt sich, auf jeden Fall vor Beginn einer Behandlung einen Antrag auf Kostenübernahme bei der zuständigen Krankenkasse zu stellen.

Anwender der Ballon Sinuplastik finden Interessierte unter www.neumedpro.de.

Achtung Ambrosien

(aid) – Wildkräuter, die nach Europa eingeschleppt werden und sich wegen mangelnder Konkurrenz fast ungehindert ausbreiten können, haben unter Umständen noch andere Schattenseiten. Die Ambrosie (Ambrosia artemisifolia) beispielsweise gefährdet nicht nur die Biodiversität heimischer Ökosysteme, sie birgt außerdem ein extrem hohes Allergenpotenzial. Bei fast 80 Prozent der Menschen lösen die Pollen eine Sensibilisierung aus, etwa die Hälfte davon reagiert bei ausreichender Ambrosien-Pollenkonzentration anschließend mit einer Allergie.
Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, breitet sie sich – unter anderem bedingt durch die Folgen des Klimawandels – immer weiter in Europa aus. Die Einschleppungswege sind vielfältig: Über verunreinigtes Vogelfutter oder andere Tierfutter, per Schiff oder in Hohlräumen von Autos und LKW sowie durch ungenügend gereinigtes landwirtschaftliches Saatgut gelangen Samen in fremde Gebiete. Ambrosien kamen schon Mitte des 19. Jahrhunderts nach Europa. Sie breiteten sich immer dort aus, wo wenig Konkurrenz durch andere Pflanzen herrschte – wie beispielsweise auf Bahndämmen oder Schutthalden. Jede Pflanze kann über 60.000 Samen produzieren, die mehr als 40 Jahre im Boden überdauern können. Da Ambrosien genau wie andere Neophyten, also "Neupflanzen" ein sehr dominantes genetisches Potenzial in sich tragen, können sie heimische Arten verdrängen. Im Falle von Ambrosia geht dies einher mit einer nicht zu unterschätzenden gesundheitlichen Beeinträchtigung der Menschen. Eine Konzentration von nur wenigen Samenkörnern pro Kubikmeter Luft kann zu allergischen Reaktionen wie Bindehautentzündungen oder Asthma führen. Die kritische Zeit beginnt Ende Juni und reicht bis zum ersten Frost. Deshalb ist schon frühzeitig Aufmerksamkeit geboten: Bürger sollten die Pflanzen bekämpfen, bevor sich die ersten Blüten bilden. Die korbblütige Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch und kann an den stark verzweigten Sprossachsen erkannt werden. Allerdings ist sie im nicht-blühenden Zustand leicht mit der harmlosen Stauden-Ambrosie, dem gemeinen Beifuß oder dem weißen Gänsefuß zu verwechseln.
aid, Friederike Eversheim

Alkoholiker verstehen keinen Spaß

Studie untersucht Humorverarbeitung und liefert Therapieansätze

Bochum (pte/24.01.2007/06:30) – Alkoholiker verstehen die Pointen von
Witzen weniger gut als Gesunde. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle
Studie des Instituts für Kognitive Neurowissenschaft der
Ruhr-Universität Bochum http://www.ruhr-uni-bochum.de/neuropsy . Kern
der Studie ist ein Vergleichsexperiment, bei dem 29 alkoholkranke und
gleich viele gesunde Probanden mit unfertigen Witzen konfrontiert
wurden. "Werden Alkoholiker aufgefordert, aus einer Auswahl die
richtige Pointe zu wählen, so liegen sie oft falsch. Daher kann man von
einer verminderten kognitiven Humorverarbeitung sprechen", erläutert
Jennifer Uekermann, wissenschaftliche Leiterin der Studie, im Gespräch
mit pressetext.

Der Versuch zeigte, dass vor allem bei Alkoholikern eine Reihe von
kognitiven Störungen bei der Interpretation von Witzen auftraten.
Insbesondere bei der Wahrnehmung und Interpretation von emotionalen
Gesichtern und Sprache hatten Alkoholkranke wesentlich mehr Probleme
als gesunde Testpersonen. "Man nimmt daher an, dass besonders ein
stirnseitiger Bereich des Frontallappens der Großhirnrinde für die
giftige Wirkung des Alkohols anfällig ist", so Uekermann. Diese
Hypothese bestätigte sich auch im Experiment weitgehend.

"Damit wir einen Witz überhaupt verstehen können, benötigen wir die
Fähigkeit, uns in die Lage der handelnden Akteure hineinzuversetzen –
uns also vorstellen zu können, was in Akteur X vorgeht, wenn er mit
Akteur Y spricht oder umgekehrt", meint die Expertin. Diese
Fähigkeiten, auch "Theory of Mind" genannt, spielen in der
Großhirnrinde eine zentrale Rolle. Erst damit kommt der Witz in seiner
Pointe entsprechend zum Ausdruck. Alkoholiker wählten unter den
Witze-Enden im Gegensatz zu gesunden Testpersonen seltener die
korrekten Pointen aus. Hinzu kommt, dass alkoholkranke Teilnehmer
stattdessen eher zu Slapstick-Alternativen und logischen Endungen
neigten. Diese beurteilte ein Großteil der Betroffenen jedoch als nicht
sehr witzig, wobei die korrekten, lustigsten Pointen ausgespart
blieben. Aus diesem Grund geht Uekermann von Beeinträchtigungen der
affektiven und kognitiven Humorkomponenten bei Alkoholismus aus.

Die Verarbeitung humorvoller Reize ist nicht nur für soziale
Beziehungen wichtig, sondern wirkt sich auch direkt auf das Immunsystem
sowie die Stressbewältigung aus. Uekermann erklärt, dass die Fähigkeit
Humor zu verstehen mit der Entdeckung einer so genannten Inkongruenz
einhergeht. Diese ist in ihrer Aufklärung bedeutsam für das Verständnis
eines Witzes. Interessant ist, dass die Probleme immer dann auftraten,
wenn beide Stufen der Humorverarbeitung nötig waren. Dies weist auf
Defizite bei der Humorverarbeitung durch die "Theory of Mind" hin. Auf
Nachfrage von pressetext erachtet die Wissenschaftlerin dieses Wissen
vor allem im Kontext von möglichen Therapieansätzen für unabdingbar.
"Klappt die Verarbeitung humorvoller Reize nicht oder nur mangelhaft,
kann dies auch leicht zu zwischenmenschlichen Problemen führen". Laut
Uekermann hilft dieses Wissen bei möglichen Therapien und beim sozialen
Umgang mit Alkoholikern. Sie plädiert daher für ein soziales
Kompetenztraining für beide Seiten, das Intoleranz und Aggressivität
vorbeugen könnte.

Abtreibungen erhöhen Brustkrebs-Risiko signifikant

Abtreibungen erhöhen Brustkrebs-Risiko signifikant
Vor allem China aufgrund seiner Ein-Kind-Politik besonders betroffen
 
Brüste: Krebsrisiko steigt mit Zahl der Abtreibungen (Foto: pixelio.de/Oschie)

Peking (pte004/18.12.2013/06:15) – Abtreibungen lassen erheblich das Brustkrebsrisiko ansteigen, wie eine neue Untersuchung des Tianjin Medical University Cancer Institute and Hospital http://tjmuch.com herausgefunden hat. Die im anerkannten Journal Cancer Causes & Control veröffentlichte Studie zeigt: Je mehr Abtreibungen erfolgen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für Brustkrebs. Mit einem Schwangerschaftsabbruch steigt das Risiko um 44 Prozent, nach zwei Abbrüchen bereits um 76 Prozent und nach drei dann um 89 Prozent, was genaue Vorhersagen schon fast möglich macht.

"Ein echter Game-Changer"

Das Epidemiologen-Team um Yubei Huang wählte für seine Erhebung China wegen seiner hohen Rate von Abtreibungen aus, die aufgrund der zwangsweise durchgesetzten Ein-Kind-Politik der Regierung erfolgen. Diese wird seit den 1980er-Jahren verfolgt. Die Forscher werteten in der neuen Analyse systematisch alle 36 existierenden wissenschaftlichen Studien aus, die sich mit der Verbindung zwischen Brustkrebs und Abtreibung in China beschäftigen.

Die Ergebnisse bestätigen eine vergleichbare Studie von Joel Brind, die 1996 im Epidemiologie-Journal der British Medical Association veröffentlicht wurde. Auch in dieser Analyse waren bereits vorliegende Studien ausgewertet worden. In einer Reaktion auf die Arbeit der chinesischen Kollegen nennt Brind jetzt die neuen Ergebnisse einen "echten Game-Changer", der alles ändere. "Es bestätigt nicht nur die Resultate von 1996, sondern die Befunde sind sogar noch extremer", betont er.

Ärzte-Verband bestätigt Ergebnisse

Die neue Arbeit zeigt laut Brind, dass das Risiko sogar weit höher ist, als damals angenommen. Außerdem zeige die chinesische Analyse einen "Dosis-Effekt": Je mehr Abtreibungen, desto wahrscheinlicher der Krebsausbruch. "Risiko-Faktoren, die einen Dosis-Effekt aufweisen, beweisen mit höherer Wahrscheinlichkeit, dass sie wirklich ursächlich für die Krankheit sind", erklärt Brind.

Laut Jane Orient vom Verband Amerikanischer Ärzte und Chirurgen gibt es Dutzende Studien, wonach die Krebsgefahr nach einer Abtreibung erhöht ist, wie World Net Daily schreibt. Bei der Schwangerschaft komme es zu einem ansteigenden Östrogenspiegel, der das Risiko für Krebs erhöhe. Allerdings werde die Brust zum Ende der Schwangerschaft durch bestimmte Hormone des embryonalen Gewebes teils krebsresistent. Mit einer Abtreibung komme es aber nicht zu dieser Schutzwirkung – das Risiko bleibe erhöht.

Zuständigkeit für gesundheitlichen Verbraucherschutz

Zuständigkeit für gesundheitlichen Verbraucherschutz gehört ins Gesundheitsministerium

Landwirtschaftsministerium vertritt zu einseitig Erzeugerinteressen und vernachlässigt Prävention und Gesundheitsförderung

Berlin
– Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) spricht sich dafür aus, die
Zuständigkeit für Ernährung als Strategie der Prävention und
Gesundheitsförderung aus dem Landwirtschaftsministerium ins
Gesundheitsministerium zu verlagern. „Das Landwirtschaftsministerium
vertritt primär die Interessen der Landwirtschaft und der
Lebensmittelindustrie“, erklärt dazu Dr. Dietrich Garlichs,
Geschäftsführer der DDG. „Dabei bleiben die gesundheitlichen Belange der
Bevölkerung leider oft auf der Strecke, wie sich jüngst wieder in der
Debatte um dickmachende sogenannte Kinderlebensmittel gezeigt hat.“ Um
diesen Interessenkonflikt aufzuheben, sei für Lebensmittel ein Primat
der Gesundheitspolitik vor der Landwirtschaftspolitik sinnvoll. Das gilt
besonders auch in Hinsicht auf die TTIP-Verhandlungen und die Frage, ob
Ernährung als Teil des freien Welthandels von landwirtschaftlichen
Produkten betrachtet wird oder eher als Frage der Prävention und
Gesundheitsförderung.

Im
Gesundheitsministerium seien Ernährungsthemen besser aufgehoben, so
Garlichs. Die moderne Ernährung mit zu viel Fett, Zucker und Salz stellt
neben Rauchen, Alkoholkonsum und körperlicher Inaktivität eine der
Hauptursachen für nichtübertragbare Krankheiten wie Diabetes,
Herzkreislauferkrankungen und Krebs dar. Laut einer jüngst
veröffentlichen Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,
die vom Bundesforschungsministerium gefördert wurde, verursache
ungesunde Ernährung im deutschen Gesundheitssystem jährliche Kosten von 
fast 17 Milliarden Euro. Dabei sind die indirekten Kosten  wie
beispielsweise Arbeitsausfall, Kurbehandlungen noch nicht mitgezählt.
„In der internationalen Diskussion ist unstrittig, dass eine Reduzierung
des zu hohen Konsums von Zucker, Fett und Salz dringend erforderlich
ist“, betont Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der DDG.
Einrichtungen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die britische
Ärzteorganisation British Medical Organisation und viele andere fordern
daher Maßnahmen wie ein Verbot von an Kinder gerichtete
Lebensmittelwerbung oder die Einführung einer Zucker-Fett-Steuer.

Das
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) spricht sich
konsequent gegen solche Maßnahmen aus. „Das ist keine Überraschung, wenn
man die Strukturen genauer betrachtet“, erläutert Garlichs. So ist das
BMEL für die Lebensmittelerzeugung zuständig – und dazu gehört auch die
deutsche Zuckerindustrie, die derzeit erhebliche wirtschaftliche
Einbußen zu verkraften hat. Wie die „Wirtschaftliche Vereinigung Zucker“
(WVZ) jüngst erklärte, wird die Zuckererzeugung aus Rüben in
Deutschland nach aktuellen Schätzungen in 2015/2016 „deutlich“ hinter
den Erträgen des Vorjahres zurückbleiben.

In
einer Rede beim Kongress der Internationalen Vereinigung der
Europäischen Rübenanbauer (CIBE) am 3. Juni diesen Jahres in Berlin
sicherte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt der angeschlagenen
Zuckerbranche zu, gemeinsam Lösungen für den Sektor zu finden und
stellte klar: „Ich lehne Strafsteuern auf vermeintlich ungesunde
Lebensmittel ab.“

Die
Zuckerindustrie hat in den zurückliegenden Jahrzehnten weltweit immer
wieder großes Geschick darin bewiesen, Teile der Politik und
Wissenschaft in ihrem Sinne zu beeinflussen. Ärzte der University of
California zeichneten jüngst in der Fachzeitschrift PLOS Medicine nach,
wie die Zuckerindustrie in den USA erfolgreich daran arbeitete, die
Folgen von gesüßten Getränken und Speisen auf die Zähne zu verschleiern.
Zudem berichtete die New York Times kürzlich, dass der
Coca-Cola-Konzern Wissenschaftlern 1,5 Millionen Dollar zahlte, damit
sie mangelnde Bewegung als den wahren Dickmacher identifizieren – und
gleichzeitig die Bedeutung gesüßter Softdrinks relativieren.

Rede
des Bundministers Christian Schmidt in Berlin beim internationalen
Kongress der Internationalen Vereinigung der Europäischen Rübenanbauer
(CIBE):

https://www.bmel.de/SharedDocs/Reden/2015/06-03-SC-Ruebenbauern.html

Cristin E. Kearns, Stanton A. Glantz , Laura A. Schmidt:

Klimawandel unterminiert Armutsbekämpfung in Afrika

Bis 2080: Weitere 80 bis 120 Mio. Hungerleidende weltweit

Exeter (pte, 02. Feb 2005 15:45) – Ein Experte der nigerianischen
Universität Jos warnt in einer Studie vor den Auswirkungen der
Klimaveränderung auf die Verbreitung von Krankheiten, die Ernährungs-
und Einkommenssituation. Die Studie ist bei der derzeit stattfindenden
Climate Change Conference http://www.stabilisation2005.com in Exeter
vorgestellt worden. Besonders in Ländern wie Nigeria gibt es
Auswirkungen auf soziale und ökonomische Entwicklungsmöglichkeiten
sowie auf den Gesundheitssektor, berichtet die Umweltorganisation WWF
http://www.wwf.at , die die Studie in Auftrag gegeben hat.

„In Entwicklungsländern müssen erfolgreiche Naturschutzarbeit und
Armutsbekämpfung immer Hand in Hand gehen. Die Auswirkungen des
weltweiten Klimawandels auf Mensch und Natur werden noch viel weiter
gehen als bisher angenommen“, so Studienautor Anthony Nyong Nyong. Auch
andere Experten warnen davor, dass eine Erwärmung von bis zu zwei Grad
Celsius dramatische Auswirkungen auf die reichhaltigen aber fragilen
Ökosysteme haben wird. „Durch den Verlust der natürlichen Ressourcen
werden aber auch die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen bedroht“,
warnt auch WWF-Österreich-Klimaexperte Markus Niedermair.

Nach der Studie werden Wetterextreme und Naturkatastrophen wie Fluten,
Hitzeperioden und Dürre weiter zunehmen. Diese Faktoren stehen auch in
direktem Zusammenhang mit der Verbreitung von Krankheiten. Für
Südafrika wird etwa eine Verdoppelung der Malariagebiete
prognostiziert. Gleichzeitig wird das Aussterben von Pflanzenarten
erwartet, die in der traditionellen Medizin Verwendung finden. Nach
Angaben der WHO ist diese traditionelle Medizin für 80 Prozent der
Menschen die wichtigste Heilquelle.

Nach den ersten Schätzungen werden bis zum Jahr 2080 werden weitere 80
bis 120 Mio. Menschen in Folge des Klimawandels durch Hungersnöte
gefährdet sein, 70 bis 80 Prozent davon in Afrika. In erster Linie wird
die Armut die Chance auf Schulbildung bei Frauen und Mädchen nehmen, da
sie für die Versorgung der Familien zuständig sind. Hungersnöte werden
zu einer weiteren Intensivierung der Landwirtschaft und daraus
resultierend zu noch mehr Kahlschlägen führen. Die Wege zur
Brennholzbeschaffung und Trinkwasserversorgung werden noch länger
werden. Zeit für Schulbildung bleibt den Mädchen dann keine mehr.

Auch die britische Umweltministerin Margaret Beckett forderte bei der
Eröffnung der Konferenz eiligst Schritte gegen die globale Erwärmung zu
treffen. Radikale Veränderungen in der Art und Weise wie Energie
erzeugt und auch verbraucht werde, wären notwendig. Kyoto sei nur ein
erster Schritt in die richtige Richtung, so die Ministerin.

Belohnung lässt härter arbeiten als Bestrafung

Vorteil vor allem durch Vertrauensaufbau in Vorgesetzte
 
Karotte: Wirksamer als der Stockeinsatz, sagen Forscher (Foto: Flickr/Audrey)

East Lansing/Braunschweig (pte004/22.06.2012/06:15) – Die Aussicht auf Belohnung motiviert Mitarbeiter mehr als die Androhung einer Strafe. Das behaupten Forscher der Michigan State University http://msu.edu im Fachblatt "The Accounting Review". "Angestellte, die Belohnungen für ihre Anstrengungen erhalten, werden härter arbeiten, ihre Produktivität verbessern und wahrscheinlich auch den Gewinn erhöhen", berichtet Studienautorin Karen Sedatol über die Ergebnisse ihrer Experimente.

Karotte schlägt Stock

Die Wissenschaftler ließen Versuchspersonen die Rolle von Abteilungsleitern und Angestellten übernehmen, in deren Verträgen nicht alle Eventualitäten geregelt sind. Ein Teil davon arbeitete in einem Bonus-Programm, anderen wurden Sanktionen in Aussicht gestellt. Erstere strengten sich im Experiment mehr an, was die Forscher vor allem auf das gesteigerte Vertrauen in den Vorgesetzten bei Belohnung zurückführen, während Strafen Misstrauen erhöhen. "Chefs erreichen mit der Karotte mehr als mit dem Stock", schlussfolgert Sedatol.

Auf ein ähnliches Ergebnis sind holländische Soziologen bereits 2009 gekommen: Menschen werden zuverlässiger, wenn man ihnen einen Vertrauensvorschuss schenkt. Als Ursachen sehen die Forscher den natürlichen Drang, einem entgegengebrachten Vertrauen zu entsprechen und konsequent zu sein. Belohnung bringe deshalb sowohl in der Erziehung von Kindern als auch in Arbeitsbeziehungen mehr Erfolg als Bestrafung (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20090701031 ).

Begeisterung wecken

"Motivation läuft vor allem über Vertrauen", bestätigt Michael W. Busch vom Lehrstuhl für Organisation und Führung der TU Braunschweig http://tu-braunschweig.de/orgfue gegenüber pressetext. Belohnung könne in der Praxis nicht nur materiell, sondern auch immateriell sein, wie etwa Lob und das Aussprechen von Anerkennung, worin viele Vorgesetzte allerdings wenig kompetent seien. Negative Anreize und Angst könnten zwar ebenso zu Höchstleistungen anspornen, oft jedoch zum Preis der Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Allerdings sei Vertrauen sehr fragil und schwinde schnell, zudem kann Belohnung laut Busch auch zum sogenannten "Crowding-Out-Effekt" führen und zum einzigen Antrieb werden. Manche Experten pochen deshalb lieber auf die intrinsische Motivation. "Gute Leistung gelingt dort, wo Menschen Freude und Begeisterung für die Sache zeigen und mit ihr verschmelzen. Es geht um emotionales Aufladen sowie darum, sich selbst Ziele zu stecken und diese zu erreichen", so der Experte für Unternehmensführung.

Originalstudie unter http://bit.ly/M9lBAZ