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Solarindustrie muss Gewinne machen

Viele Menschen sehen in tiefer Sorge das Desinteresse der
Bush-Administration oder das angebliche Desinteresse der indischen oder
chinesischen oder anderer Bevölkerungen am Klimaschutz. Sie können sich
nicht vorstellen, wie ein nationaler deutscher Alleingang das weltweite
Problem lösen könnte.
Wenn Klimaschutz nur aus Emissionshandel, Energiesparen und Verzicht
bestünde, dann wäre in der Tat die Lage aussichtslos.

Glücklicherweise haben aber Ingenieure in Europa, Japan und USA eine
Reihe von Erfindungen gemacht, mit denen Energie emissionsfrei aus
Sonne, Wind, Wasserkraft und Biomasse sowie Geothermie gewonnen werden
kann. Mit Hilfe dieser Erfindungen werden in Deutschland schon 13
Prozent des Strombedarfs erzeugt und die Menge der installierten Anlagen
steigt ständig. Die Massenproduktion senkt bereits die Kosten. In
wenigen Jahren kann Strom aus solchen Anlagen billiger sein als Strom
aus Kohle-, Öl- und Gaskraftwerken. Dann werden auch die ärgsten
Klimamuffel – auch die in Indien, China oder den USA – schon aus
Preisgründen lieber Solaranlagen, Windanlagen, Biogaskleinkraftwerke und
Stromspeicher einkaufen als Dieselgeneratoren oder Kohlekraftwerke.

Es genügt deshalb, wenn wir BEI UNS im Land die neuen Techniken zur
Marktreife bringen und durch weitere gesetzliche Verbesserungen und
Anreize diesen Vorgang noch beschleunigen. Das ängstliche Schielen
darauf, ob andere Staaten einen ähnlichen Beitrag wie wir zum
Klimaschutz erbringen, ist unsinnig, fast sogar lächerlich:
Wann hat jemals ein Land die Entwicklung neuer Produkte davon abhängig
gemacht, ob die anderen Länder einen "angemessenen Anteil" beitragen?
Hat Henry Ford darauf gewartet, dass in Deutschland das Automobil in die
Massenproduktion kam? Hat Microsoft erst dann mit der Verbreitung von
Windows Ernst gemacht, nachdem europäische Firmen versichert haben, sie
würden auch einen angemessenen Anteil an Computerprogrammen erstellen?
Völlig absurd, solche Ideen! Soll vielleicht die deutsche Firma Enercon
– Weltmeister beim Bau von Windanlagen – zögern, weil viele andere
Länder keinen Anteil an der Windradproduktion aufweisen können?

Merkwürdig, dass viele Menschen noch immer nicht die wirtschaftlichen
Chancen begriffen haben, die – auch im Klimaschutz – demjenigen winken,
der mit seinen Produkten früher die Marktreife erreicht und den
Weltmarkt erobert.

Die Gegner der Energiewende stehen nicht nur in Indien, in China oder im
Weißen Haus, sie stehen auch mitten unter uns. Dabei tut ihre Motivation
leider nichts zur Sache. Im Hinblick auf das Endergebnis ist es nämlich
gleichgültig, ob jemand die Erneuerbaren Energien als Konkurrenz ansieht
und sie deshalb verhindert, oder ob er durch Vorurteile und Zweifel zum
Bremser wird. Die Gegner fordern Verlängerung der Laufzeiten für die
Atomkraftwerke, angeblich um Zeit für den Ausbau der Erneuerbaren
Energien zu gewinnen, und sie erschweren im selben Bundesland die
Genehmigungsvoraussetzungen für den Neubau von Kleinwasserkraftwerken
und Windanlagen auf das Unerträglichste.
Die Gegner/Bremser jammern, wenn bei der Solarenergie Gewinne gemacht
werden – so als gäbe es in anderen Zweigen der Energiewirtschaft nicht
erheblich höhere Gewinne. Sie halten sich für Wirtschaftsexperten und
haben noch nicht einmal begriffen, dass Unternehmer sich nur dann einer
neuen Technik zuwenden, wenn sie mit ihr höhere Gewinne erzielen können
als mit der bisherigen Technik. Sie beklagen, dass die Gewinne bei der
Produktion von Solaranlagen auf Kosten der Verbraucher gemacht werden –
so als würden Gewinne in anderen Zweigen der Energiewirtschaft von einer
guten Fee überreicht. Sie schreiben in einer hochbezahlten Studie für
das Umweltministerium den Satz "Eine Fortsetzung dieser
Wachstumsentwicklung (der Photovoltaik) über einen längeren Zeitraum ist
in Deutschland nicht vorstellbar".
http://www.sfv.de/lokal/mails/wvf/zuwachsz.htm
Sie offenbaren damit einen erschreckenden Mangel an Phantasie oder
schlimmer noch einen erschreckenden Mangel an wirtschaftlichem
Hintergrundwissen. So hat z.B. das rasante Wachstum des Handy-Markts
erst dann aufgehört, als jeder überhaupt in Frage kommende Bürger
mindestens ein Handy hatte, und von einer solchen Sättigung ist der
Photovoltaik-Markt noch meilenweit entfernt!
Wahrscheinlich können sich die gleichen Leute auch nicht vorstellen,
dass der Meeresspiegel steigt, wenn alle Gletscher abschmelzen.
Vielleicht hilft ihnen ein Blick auf die Landkarte:
http://www.sfv.de/artikel/2007/meeressp.htm

Für Bremser, Zweifler und Verzweifelte haben wir die Möglichkeit eines
vollständigen Umstiegs auf Erneuerbare Energien ganz kurz und
anschaulich auf unserem Flyer 100 % dargestellt. Machen Sie sich die
Freude und schauen Sie ihn an.
http://www.sfv.de/artikel/2007/flyer_da.htm
Kopieren Sie den Flyer, geben ihn weiter. Legen sie ihn Ihren Briefen
bei. Vielleicht können Sie den Flyer sogar als kostenlose Werbung Ihrer
Zeitung beilegen – fragen Sie einfach mal nach.
Die Versorgung mit 100 Prozent heimischen Erneuerbaren Energien muss im
Gespräch bleiben!

———————————————————-

* Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV) *
* Herzogstraße 6 * D-52070 Aachen * zentrale@sfv.de *
* Tel. 0241-511616 * Fax 0241-535786 * http://www.sfv.de *
* Bankkonto: 100 541 5019 Pax Bank e.G. BLZ: 370 601 93 *

02.02.2019: Hörverlust im Alter nicht harmlos

Am Anfang meiner journalistischen Tätigkeit bei WDR habe ich eine Sendereihe zum Thema „Die Welt des Schalls“ als Autor, Moderator und Redakteur produziert. Unter dem Titel „Die Generation der ‚Tauben‘ sprach ich nicht diese intelligenten Vögel an, sondern den Hörverlust, der sich schon damals – 1973 – abzeichnete. Ursache dafür war, dass die Tonverstärker, die vordem noch mit Röhren und viel Strom-Energie gespeist wurden, auf Halbleiter umgestellt wurden. Die Entwicklung der Chip-Technologie, das heißt auf einem kleinem Silizium-Plättchen konnten tausende von Transistor-Funktionen untergebracht werden, begünstigte extrem diese Technologie. Schon damals war absehbar, dass der Mensch keine Grenzen kennt, wenn Technik es möglich macht. Das gilt besonders für die Tonverstärker und Verstärker-Boxen. Sie erst machten große Live-Konzerte der Popmusiker möglich. Schon in den 70er Jahren wurden diese zu Favoriten der Jugend, wobei die Lautstärke extreme Ausmaße annahm. Hinzu kam ein Phänomen, welches ich persönlich als „Disk-Jockey-Syndrom“ bezeichnen möchte, weil nicht nur Musiker, vor allen Dingen die Disk-Jockeys in den Clubs davon betroffen waren. Die extreme Lautstärke vermindert auch heute noch ihr Hörvermögen, denn der gesetzliche Schallschutz wurde weitgehend verdrängt.

Das menschliche Ohr, in seiner Kompliziertheit ein echtes Wunder der Natur, reagiert bei Lautstärken über 100 dB in einer Art Selbstschutz auf die Dauer mit hohem Hörverlust. Diesen gleichen die Disk-Jockeys da durchaus, dass sie trotz ihres geschädigten Hörempfinden die Lautstärke so einstellen, wie sie diese vor dem Hörverlust empfanden.  Das schaukelt sich mit der Zeit auf, die Leidtragenden sind die Konzert- oder Diskotheken-Besucher. So passiert es, dass immer mehr Jugendliche schon im frühen Alter Probleme mit dem Hören haben. Das verstärkt sich im hohen Alter fort, deshalb nannte ich diese Sendung „Die Generation der Tauben“. Leider hat sich nicht viel gebessert und das wird bei den nächsten Generationen nicht besser. Ich selbst habe aus dieser Erkenntnis schon sehr früh meine Lehren gezogen, so dass ich heute mit über 80 Jahren noch kein Hörgerät benötige. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb ich immer noch meine fünf Sinne zusammen habe.

Die Moral von der Geschicht: Vernunft kann gesund sein.

01.02.2019: Fake News: Erkennen und bekämpfen

Ich habe mich sehr mit dem Thema „Falschmeldungen und Verankerung“ während meines Soziologie-Studiums beschäftigt, wo wir ein Experiment durchgeführt haben. Das Internet war noch nicht geboren:
Wir verbreiteten in den Jahren 1963/64 an der Universität zu Köln unter Leitung von Prof. René König und Prof. Erwin K. Scheuch eine bewusste Falschmeldung und veröffentlichten Sie in der Studentenzeitung. Einen Tag nach Erscheinen befragten wir die Leser und vermerkten, dass 90% diese Meldung antizipiert hatten, denn sie war sehr prägnant postiert.
In der nächsten Ausgabe haben wir sie genauso prägnant dementiert. Die erneute Befragung ergab, dass dann ca. 70% den Inhalt dieses Dementis zur Kenntnis genommen hatten.
Vier Wochen später haben wir noch einmal den Komplex rund um die Falschmeldung und das Dementi abgefragt. Es stellte sich heraus, dass die Falschmeldung sich signifikant im Gedächtnis der Studenten festgesetzt hatte und das Dementi weitgehend seine Wirkung verlor.
Die Conclusion: Die Erstmeldung gräbt sich viel stärker in das menschliche Gedächtnis ein als ein mögliches Dementi. Dies ist auch auf Falschmeldungen aus dem Internet 1:1 zu übertragen. Deswegen begrüße ich besonders die Initiative der Politischen Akademie Tutzing:

Ihr Jean Pütz

Energy-Drinks gefährlich für Herzpatienten

Energy-Drinks sind Todesfalle für Herzpatienten
Stärkere Kontraktionen der linken Kammer – Wirkungsweise noch unklar
 
Energy-Drinks: Auswirkungen noch wenig erforscht (Foto: pixelio.de, andi-h)

Bonn (pte013/02.12.2013/11:56) – Energy-Drinks, die viel Koffein enthalten, können die Art und Weise verändern, wie das Herz schlägt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Bonn http://uni-bonn.de . Die Wissenschaftler untersuchten die Herzen von 17 Personen eine Stunde nachdem sie einen Energy-Drink getrunken hatten mit bildgebenden Verfahren. Es zeigte sich, dass die Kontraktionen des Herzens stärker geworden waren. Vor allem Kinder und Herzkranke sollten die Getränke auslassen.

Vielerlei Nebenwirkungen

Laut dem Teamleiter Jonas Dorner sollten vor allem Kinder und Menschen mit einem unregelmäßigen Herzschlag diese Getränke meiden. Im Rahmen der derzeit stattfindenden Jahrestagung der Radiological Society of North America http://rsna.org betont der Fachmann, dass bisher noch nicht genau geklärt ist, welche Auswirkungen diese Getränke auf die Funktion des Herzens haben.

"Die Koffeinmenge ist bis zu drei Mal höher als bei anderen koffeinhältigen Getränken wie Kaffee oder Coca-Cola. Es gibt zahlreiche Nebenwirkungen, die mit dem Konsum hoher Koffeinmengen in Zusammenhang stehen. Dazu gehören ein erhöhter Herzschlag, Herzklopfen, ein Anstieg des Blutdrucks sowie Krämpfe oder der plötzliche Tod."

Starke kardiale Kontraktilität

Die Wissenschaftler verabreichten den Teilnehmern ein Getränk, das 32 Milligramm Koffein auf 100 Milliliter und 400 Milligramm Taurin enthielt. Die Forscher konnten nachweisen, dass die linke Herzkammer eine Stunde nach der Einnahme stärker kontrahierte. Sie ist dafür zuständig, dass das Blut durch den Körper gepumpt wird.

Dorner zufolge ist damit nachgewiesen, dass Energy-Drinks eine kurzfristige Auswirkung auf die kardiale Kontraktilität haben. "Wir wissen jedoch nicht genau, welche Auswirkungen das auf Alltagsaktivitäten oder die Leistungsfähigkeit beim Sport hat. Es ist auch nicht bekannt, welche Auswirkungen es bei Menschen mit Herzerkrankungen gibt."

Hobbytipp Nr. 304

Nr. 304: Kefir und Kombucha – selbstgemacht

Vor kurzem konnten Sie in fast allen Zeitungen und Zeitschriften lesen, dass richtige Ernährung und ein gesunder Lebensstil ganz entscheidend unsere Lebenserwartung beeinflusst. Dies interessierte uns von der Hobbythek natürlich sehr, denn diese Aussage entspricht genau dem Inhalt der Botschaft, die wir Ihnen seit 25 Jahren vermitteln wollen.

PDF-Download: Hobbytipp Nr. 304

Neues Antriebskonzept für erdnahe Satelliten

Neues Antriebskonzept für erdnahe Satelliten

Wie
auf der Erde der Luftwiderstand auf ein Fahrzeug wirkt, so bremst im
Weltall die Restatmosphäre Satelliten aus. Ein Forschungsteam am
Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart will das Problem
lösen, indem es die Atmosphäre, die den Widerstand verursacht, als
Treibstoff verwendet. Dies ist ein wichtiger Schritt zu kleineren,
preiswerten Satelliten, die in geringerer Höhe um die Erde kreisen und
bessere Bilder liefern können.

Fast
jeder hat es schon probiert: An einem sonnigen Tag öffnet man das
Autofenster, streckt die Hand heraus, um den Gegenwind zu spüren, und
fühlt sich, als könnte man fliegen. Was sich an der Hand gut anfühlt,
ist jedoch für das Auto eine Erschwernis. Ein ähnliches Problem hat man
im All: In der Erdumlaufbahn übt die Restatmosphäre einen Widerstand auf
Flugkörper wie etwa einen Satelliten aus. Dieser wird deswegen
langsamer und langsamer, wodurch ihn die Schwerkraft näher an die Erde
ziehen kann und der Satellit schließlich in der Atmosphäre verglüht.
Besonders gravierend ist dieses Problem im so genannten Very Low Earth
Orbit (VLEO) in 120 bis 250 km Höhe, denn in diesem erdnahen Bereich ist
die Atmosphäre dichter und der Luftwiderstand entsprechend höher als in
ferneren Regionen des Alls.

Satelliten
für eben diese niedrigen Flughöhen zu entwickeln ist das Ziel des
EU-Projekt DISCOVERER (DISruptive teChnOlogies for VERy low Earth oRbit
platforms), an dem unter Federführung der University of Manchester auch
die Universität Stuttgart beteiligt ist. Solche erdnahen Satelliten
können kleiner und billiger gebaut werden und schicken zudem Bilder mit
besserer Qualität an die Erde. Voraussetzung ist allerdings, dass man
den Gegenwind in den Griff bekommt.

Längere Lebensdauer, weniger Weltraummüll

Als
Teil von „DISCOVERER“ arbeitet daher ein Team um Dr. Georg Herdrich am
Institut für Raumfahrtsysteme (IRS) der Universität Stuttgart daran, das
Problem in eine Lösung umzuwandeln. Die Idee der Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler: Sie wollen die Atmosphäre, die den Luftwiderstand
produziert, als Treibstoff verwenden. Hierfür arbeitet das Team an einem
Antriebssystem, das sich von der heutigen Technologie fundamental
unterscheidet. Es wird keine auf dem Satelliten gelagerten Treibstoffe
verwenden, sondern stattdessen elektrische Antriebe, die luftatmend
sind. Dies trägt nicht nur dazu bei, die Lebensdauer der Satelliten zu
verlängern, sondern mindert auch die Gefahren für All und Erde, die von
verglühenden Satelliten in Form von Weltraummüll ausgehen.

Über DISCOVERER

Das
Projekt DISCOVERER startete Anfang 2017 und wird von der Europäischen
Union im Rahmen des Programms Horizon 2020 mit circa 5,7 Millionen Euro
auf 51 Monate gefördert. Partner sind neben den Universitäten Manchester
und Stuttgart auch das Satelliten-Kontrollzentrum Deimos Castilla La
Mancha (Spanien), das dänische Unternehmen GomSpace, die Universitat
Politecnica de Catalunya (Spanien), das University College London, die
Firma The TechToybox (USA), sowie die Beratungsunternehmen EuroConsult
(Frankreich) und concentris research management (Deutschland).
DISCOVERER ist eines von sechs neuen Horizon 2020-Projekten, die von der
EU im Rahmen der Ausschreibung FET open (Future Emerging Technologies)
gefördert werden. Insgesamt hatten sich auf die FET Ausschreibung 594
Konsortien beworben.

Sensorische Datenübermittlung direkt ins Gehirn

San Diego (pte/07.04.2005/18:00) – Die Firma Sony lässt sich ein Gerät
für die sensorische Datenübermittlung direkt ins Gehirn patentieren,
berichtet die amerikanische Zeitschrift NewScientist
http://www.newscientist.com. Dadurch wird die Vorstellung, dass User
bei Computerspielen und Filmen die wahrgenommen Bilder auch riechen,
schmecken und sogar fühlen können, vielleicht gar nicht so abwegig.

Die geplante non-invasive Technik soll es ermöglichen,
Ultraschall-Impulse an bestimmte Regionen des Gehirns zu übermitteln.
Dadurch entstehen "sinnliche Wahrnehmungen" wie zum Beispiel bewegte
Bilder, Geschmäcker oder Geräusche. In weiterer Folge könnte die
Technik auch genutzt werden um blinden oder hörgeschädigten Personen
die Möglichkeit zum Sehen oder Hören zu geben, so das Patent.

Während Gehirnimplantate eine immer ausgereiftere Technik erreichen,
befinden sich die Möglichkeiten der non-invasiven Manipulation des
Gehirn noch im Anfangsstadium. Derzeit gibt es nur die Methode der
transkranialen magnetischen Stimulation, welche anhand von schnell
wechselnden Magnetfeldern in der Lage ist, Strömungen in das Gehirn zu
induzieren. Jedoch können die Magnetfelder nicht konzentriert nur auf
einen bestimmten Teil des Gehirn wirken, während Ultraschallwellen dazu
fähig wären.

Wenn die von Sony beschriebene Methode wirklich funktioniert, könnte
sie vielfältige Anwendungsgebiete im Bereich der Forschung und der
Medizin finden, selbst wenn die Technik nicht in der Lage wäre,
sinnliche Erfahrungen detailgetreu genug für Unterhaltungszwecke zu
übermitteln.

Die vom Unternehmen preisgegeben Informationen sind jedoch spärlich. So
weigert sich das Unternehmen Interviews mit dem in San Diego –
Kalifornien – sesshaften Erfinder dieser Technik zu erlauben. Niels
Birbaumer von der Universität Tübingen http://www.uni-tuebingen.de,
einer der führenden Experten im Bereich der Neurowissenschaften,
beschreibt das Potenzial der Erfindung als viel versprechend. "Ich habe
es mir angesehen und finde es sehr plausibel", erklärte der Experte,
der selbst ein Gerät entwickelt hat, das Menschen via Gehirnwellen
Apparate kontrollieren lässt.

Unbewusste Wahrnehmung beeinträchtigt das Lernen

Wissenschafter der Uni Zürich untersuchten Lernprozess

 

Zürich (pte/05.05.2005/08:00) – Wissenschaftler der Universität Zürich
haben gezeigt, dass unbewusst aufgenommene Informationen das
anschliessende bewusste Lernen von gleichen oder ähnlichen
Informationen beeinträchtigen. Der Hippokampus – eine für das bewusste
Lernen unerlässliche Gehirnstruktur – war auch beim unbewussten Lernen
beteiligt. Diese Experimente werden in der heute, Donnerstag,
erscheinenden Zeitschrift Neuron publiziert.
http://www.sciencedirect.com/science/journal/08966273

Jeder Mensch lernt und erinnert sich täglich an Dinge, ohne sich dessen
bewusst zu sein. Ob wir allerdings komplexe Zusammenhänge ohne
Bewusstsein erfassen und von Moment zu Moment abspeichern können, wurde
bisher kaum erforscht. Die heutigen Gedächtnistheorien gehen davon aus,
dass unbewusste Lern- und Erinnerungsprozesse über andere
Hirnstrukturen vermittelt werden als die bewussten. Insbesondere wird
dem Hippokampus ausschliesslich eine Rolle beim bewussten Lernen und
Erinnern zugeordnet.

Das Forscherteam um Katharina Henke von der Abteilung für
Psychiatrische Forschung der Universität Zürich http://www.unizh.ch
konnte nun zeigen, dass Bilder von Gesichtern mit einer
Berufsbezeichnung (z.B. Physiker) trotz der extrem kurzen
Darbietungszeit von 17 Tausendstel Sekunden durch das Nervensystem
verarbeitet werden. Obwohl nicht bewusst wahrgenommen, wurden die
Gesichter und die Berufsbezeichnungen augenblicklich erfasst und vom
Gehirn unbewusst in einen Bedeutungszusammenhang gestellt. Diese
Bedeutungszusammenhänge wurden abgespeichert und beeinträchtigten das
spätere bewusste Lernen derselben Gesichter, welche entweder mit
demselbem Beruf kombiniert wurden oder mit einem ähnlichen oder ganz
anderen Beruf.

In all diesen Situationen wurde das bewusste Lernen durch das
vorgängige unbewusste Lernen dermassen beeinträchtigt, dass die spätere
Erinnerung an die bewusst erlernten Kombinationen zu etwa 50 Prozent
herabgesetzt wurde. Besonders interessant war dabei die Tatsache, dass
während des unbewussten Lernens sehr ähnliche Regionen des Hippokampus
und der Grosshirnrinde aktiviert waren wie beim bewussten Lernen.

Moskitos bekommen keine Malaria !

Gen schützt Anopheles vor Plasmodium-Infektion

Baltimore (pte/25.10.2005/11:43) – Wissenschaftler der Johns Hopkins
University http://www.jhu.edu sind einem Rätsel der Anopheles-Mücken
auf die Spur gekommen: Sie haben ein Gen identifiziert das verhindert,
dass sich die Mücken selbst mit Malaria anstecken, berichten sie in der
aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Proceedings of the National
Academy of Sciences PNAS http://www.pnas.org. Die Forscher wollen damit
erneut eine Waffe gegen die tödliche Erkrankung finden. Malaria fordert
jährlich zwischen 1,5 und 2,7 Mio. Todesopfer, zwischen 300 und 500
Mio. Menschen erkranken daran.

Das geheimnisvolle Gen trägt den Namen SPRN6. Nach Angaben der Forscher
soll nun versucht werden, chemische Sprays zu entwickeln, die den
Genschalter praktisch umlegen, so dass sich die Tiere selbst mit
Malaria infizieren. Die Moskitos wären dann nicht länger eine Gefahr
für den Menschen, da sie den Parasiten Plasmodium nicht mehr übertragen
können, glauben die Forscher. "Es sind noch weitere Forschungsarbeiten
notwendig, allerdings planen wir dieses Wissen für die Entwicklung
neuer Waffen gegen Malaria zu nutzen", so Marcelo Jacobs-Lorena vom
Department of Molecular Microbiolgy & Immunology
http://www.jhsph.edu .

Das Forscherteam um Jacobs-Lorena hatte in zwei untersuchten
Moskitospezies Anopheles stephensi und Anopheles gambiae entdeckt, dass
das Gen SPRN6 normalerweise "ausgeschaltet" ist. Wenn sich die Moskitos
mit dem Parasiten infiziert haben, wird dieses Gen aktiviert. Wenn nun
das Gen ausgeschaltet bleibt, ist die Zahl der Parasiten, die sich bei
Anopheles stephensi entwickelt hat um das dreifache gestiegen. Wenn das
Gen komplett entfernt wurde, verlangsamte sich der Prozess mit dem
Erreger fertig zu werden deutlich.

Das könne sehr gut möglich sein, erklärt der Experte Achim Hörauf vom
Institut für medizinische Pathologie an der Universität Bonn
http://www.uniklinik-bonn.de im pressetext-Gespräch. "Ein Vakzin gegen
Malaria selbst ist derzeit nicht in Aussicht", so Hörauf. Man müsse
jedes Nadelöhr in der Mücke selbst ausnutzen, um den Prozess der
Erkrankung zu unterbrechen. Hörauf rechnet damit, dass es mittelfristig
einen Impfstoff geben könnte, der zumindest die Parasitenlast der
Bevölkerung wegnimmt. "Die Kontrollprogramme zur Prävention wie zum
Beispiel imprägnierte Moskitonetze spielen eine große Rolle, da sie vor
den Mückenstichen schützen", erklärt Hörauf abschließend. Genetische
Veränderungen an den Mücken selbst könnten jedoch gefährlich sein, da
solche Experimente in der Regel nur einmal durchführbar sind.

Paul Eggleston, Experte für molekulare Entomologie an der Keele
University meinte: "Die Organismen haben Millionen Jahre für die
Verfeinerung ihres Spiels gehabt. Nun müssen wir Forscher ebenso
ambitioniert vorgehen, um diese Mechanismen zu umgehen", erklärt der
Wissenschaftler. "Es bleibt immer das Risiko vorhanden, dass sich die
Parasiten genetisch so verändern, dass sie diese Mechanismen erneut in
Gang bringen", meint Jo Lines von der London School of Hygiene and
Tropical Medicine.