Hobbytip Nr. 289
Heilende Düfte: Praxis der Neuen Aromatherapie
von und mit Dr. Kurt Schnaubelt, Vladimir Rydl, Kordula Werner und Jean Pütz
Liebe Zuschauer,
man braucht nur einmal nach draußen zu schauen, um zu erraten, warum wir im
Februar Erkältungen und Krankheiten zum Thema gemacht haben. Alles ist kalt
und feucht und wenn nicht gerade Schnee liegt, was zumindest in weiten Teilen
Deutschlands sehr selten vorkommt, kann man in dieser Jahreszeit schon mal
Depressionen kriegen. Genau das ist dann die Chance für den Angriff zahlreicher
Krankheitserreger. Sie haben leichtes Spiel, da Schwermut und Lustlosigkeit
unser Immunsystem schwächen. Wenn dann auch noch Unterkühlung
dazukommt, brechen häufig Infektionskrankheiten aus. Zunächst werden die
oberen Luftwege befallen, als Folge davon stellen sich Heiserkeit,
Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Bronchialkatarrh usw. ein. Im weiteren
Verlauf können von hier aber auch noch andere mehr oder weniger schlimme
Wehwehchen ihren Ausganspunkt nehmen.
Die Hobbythek wäre nicht die Hobbythek, wenn wir nicht eine Menge Tips und
Rezepte bieten könnten, um diesen ärgerlichen Infektionen vorzubeugen, bzw. sie
zu kurieren – und zwar alles ohne harte Arznei aus der chemischen Retorte. Wir
setzen auf die Aromatherapie, die mittlerweile zu einer auch von Ärzten
anerkannten sanften Heilmethode aufgestiegen ist. Dieses Thema haben wir schon
einmal vor 3 Jahren behandelt und auch damals war bereits der deutsche
Aromatherapeut Dr. Kurt Schnaubelt mit von der Partie. Er ist promovierter
Chemiker und leitet seit nunmehr fast 15 Jahren in der Nähe von San Francisco
das „Pacific Institute of Aromatherapy“. Während es uns damals darum ging, die
Eigenschaften, Anwendungsbereiche und Wirkungen der etherischen Öle zu
beschreiben, steht diesmal mehr die praktische Anwendung im Vordergrund. Auf
der Basis von Experimenten, Erfahrungswerten aus nunmehr jahrzehntelanger
Anwendung und pharmakologischen Erkenntnissen ist es uns gelungen, Rezepte
zu entwickeln, die sowohl dem Neuling als auch dem fort-geschrittenen
Anwender erlauben, die Aromatherapie schnell und sicher praktisch anzuwenden.
Ich bin schon seit Jahren überzeugter Anhänger der Aromatherapie und bekomme
alle meine kleinen Wehwehchen mit den etherischen Ölen äußerst gut in den
Griff. Dabei bemühe ich mich auch immer, die Wirksamkeit der etherischen Öle
mit Wärme und Wasserdampf zu kombinieren. Das ist eigentlich nichts Neues,
denn schon unsere Großeltern hatten dafür eine spezielle Methode. Ich erinnere
mich mit Schrecken daran, daß meine Großmutter stets, wenn eins von uns
Kindern krank war, einen heißen Sud aus Kamillenblüten, Salbei- und
Pfefferminztee zubereitete. Das Ganze wurde dann in eine Schüssel gefüllt,
anschließend kam ein Handtuch über den Kopf und die Dämpfe wurden
eingeatmet. Ich selbst mußte diese scheußliche Prozedur häufig über mich
ergehen lassen. Die Nachteile, ja sogar gewisse Gefahren liegen auf der Hand. Es
kann zu Reizungen der empfindlichen Augenschleimhäute bis hin zu
Verbrühungen und Verbrennungen bei Unachtsamkeit kommen, insbesondere
wenn diese Prozedur bei Kindern durchgeführt wird. Deshalb rate ich dringend
von dieser offenbar nicht auszurottenden Methode ab. Wesentlich weniger
gefährlich sind spezielle Inhalatoren aus der Apotheke, denn dazu gehören
passende Aufsätze mit speziellen Mundstücken für Mund und Nase oder beides.
Aber auch hier können die Dämpfe beim Ausatmen immer noch in die Augen
geraten. Aus diesem Grund kann ich mit meiner ausgesprochen empfindlichen
Bindehaut auch diese Methode nicht anwenden. Ausgesprochen glücklich war ich
deshalb, als ich bei meinen Recherchen ein äußerst praktisches Inhalationsgerät
entdeckte, das ich Ihnen in diesem Hobbytip vorstellen möchte. Es kombiniert die
Heilwirkung der etherischen Öle mit den wohltuenden Eigenschaften heißen
Wasserdampfs und ist absolut ungefährlich.
Bevor Sie sich allerdings nun, hoffentlich bald ebenso begeistert wie ich, der
Aromatherapie zuwenden, noch ein dringlicher Hinweis: Die Aromatherapie zeigt
in der Regel sehr schnell positive Wirkungen. Spätestens nach 48 Stunden sollte
eine deutliche Besserung festzustellen sein. Ist dies nicht der Fall, sollte die
Behandlung abgesetzt und ärztlicher Rat eingeholt werden. Bewährt sich die
Behandlung, kann sie bis zum Verschwinden der akuten Symptome fortgeführt
werden, was generell nach 6-9 Tagen der Fall ist.
Bleiben oder werden Sie gesund!
Herzlichst Ihr Jean Pütz
Inhaltsverzeichnis:
- Eterische Öle – eine Einführung
- Tips für den Einkauf der richtigen Öle
- Einreiben – Öle auf der Haut
- Verdünnen leicht gemacht – die 2%ige Lösung
- Unverdünnte Öle auf der Haut
- Für die Haut problematische Öle
- Allergietest
- Rezepte für Öle zum Einreiben
- Einreiben bei Bronchitis
- Einreiben bei trockenem Husten
- Inhalation
- Die Pütz-Methode I
- Die Pütz-Methode II
- Öle zum Inhalieren
- Schnupfenöl HT
- Heilpflanzenöl HT
- Der Heildampfinhalator
- Einnahme etherischer Öle
- Spezielle Mundwasser der Hobbythek
- Behandlung von Viruserkrankungen
- Störungen des Allgemeinbefindens
- Kater
Etherische Öle – eine Einführung
Der Begriff etherisch stammt ab von „Äther“, so nannten die Griechen den
Wohnsitz der Götter. Im 18. Jahrhundert deutete dann der berühmte Philosoph
Immanuel Kant den „Äther“ als Urmaterie, aus dem die einzelnen Stoffe entstehen
und entstanden sind. Die Chemie der Neuzeit versteht unter „Äther“ eine
bestimmte, sehr flüchtige und gleichzeitig betäubende Flüssigkeit, die früher auch
als Narkosemittel eingesetzt wurde. Im Gegensatz zu den sogenannten fetten
Ölen, die wie die etherischen Öle natürliche Bestandteile von Pflanzen sind,
besitzen alle etherischen Öle diese Eigenschaft des Flüchtigen bzw. „schnell
Verduftenden“ und hinterlassen daher auch keinen Fettfleck. Während die fetten
Öle den Pflanzen als Energiespeicher dienen, halten ihr die etherischen Öle
unliebsame Schädlinge, u.a. auch Bakterien, Pilze und manchmal sogar Viren,
vom Hals bzw. vom Blatt. In der Anwendung als Heilmittel wirken die
etherischen Öle bei einem Menschen, wenn sie benötigt werden. Der Schlüssel
dafür liegt in der vielschichtigen chemischen Zusammensetzung der Öle. Die
Substanzen, die wir in den Ölen finden, sind aufgrund ihrer biologischen Natur
geeignet, in Stoffwechselprozesse stärkend und regulierend einzugreifen und
Schwachstellen zu stärken. Allerdings: Ein Öl ist keine Pille! Es kann bei
verschiedenen Menschen unterschiedliche Wirkungen entfalten, d.h. nicht jeder
reagiert auf jedes Öl gleich. Das ist mit ein Grund dafür, daß es sehr schwer ist,
den Wirkungsnachweis mit schulmedizinischen Methoden zu liefern. Allerdings
kann im Labor unter modernen analytischen und mikrobiologischen Kriterien
nachgewiesen werden, daß die unterschiedlichen Wirkstoffe etherischer Öle in der
Lage sind, die meisten Mikroben abzutöten oder zumindest in der Vermehrung zu
bremsen. Ebenso belegen auch zahlreiche Standardzulassungen und offizielle
Monographien, d.h. detaillierte pharmazeutische Beschreibungen von
Heilpflanzen und ihren Substanzen, die im DAB (Deutschen Arzneimittelbuch)
festgeschrieben sind, die Wirksamkeit etherischer Öle.
Tips für den Einkauf der richtigen Öle
Für die Wirksamkeit etherischer Öle sind Qualität und Reinheit entscheidend.
Verlangen Sie beim Kauf unbedingt etherische Öle, die ausdrücklich aus der
Stammpflanze herrühren, damit Sie sicher sein können, daß es sich nicht um einen
Verschnitt handelt. Manchmal findet man auf dem Etikett auch den Aufdruck
g&a, was nichts anderes bedeutet als genuin (absolut unverändert durch
Manipulationen jeder Art) und authentisch, (tatsächlich nur das Öl einer
definierten Pflanze). Leider ist keineswegs gesichert, daß alle in der Apotheke
angebotenen Öle aus der Stammpflanze herrühren. Auch eine Bezeichnung nach
DAB (Deutsches Arzneimittelbuch) reicht nicht aus, denn hier können durchaus
synthetische oder naturidentische Öle untergemischt sein. So ist es kein Wunder,
daß einige Öle nicht das bringen, was die Monographie oder Standardzulassung
verspricht.
In unseren Rezepturen finden Sie ergänzend zur deutschen Bezeichnung der Öle
in Klammern den Namen der jeweiligen Stammpflanze.
Vom sachgerechten Umgang mit Ölen: Einreiben – Öle auf der Haut
Die Wirkstoffe der etherischen Öle sind sehr klein, so daß sie mit Leichtigkeit
durch die Haut, z.B. in menschliches Fettgewebe hinein, aufgenommen werden
können. Beim Auftragen verteilen sich die Ölmoleküle dann in unterschiedlichem
Maße im Gewebe. Manche Ölbestandteile erreichen die Blutbahn, andere bleiben
im Fettgewebe zurück. Für die gängigste und sicherste Methode, ein etherisches
Öl auf die Haut aufzutragen, ist das Verdünnen in einem fetten Basis- oder
Trägeröl (fette pflanzliche Öle wie z.B, Sonnenblumen-, Sesam-, Mandel-,
Haselnuß- oder auch Olivenöl) notwendig.
Verdünnen leicht gemacht – die 2%ige Lösung
Die Vorbereitung einer anwendungsfertigen Mischung ist ganz einfach: Man stellt
eine Mischung von 2% eines etherischen Öls in einem fetten Basisöl her, z.B. 5-6
Tropfen etherisches Öl in 10 ml fettem Öl. Diese 2%ige Mischung ist besonders
geeignet für Massageanwendungen. Aber auch bei vielen Erkältungskrankheiten
ist eine Behandlung mit etherischen Ölen über die Haut die wirksamste Form. Bei
akuten Erkrankungen ist es allerdings ratsam, den Anteil der etherischen Öle zu
erhöhen und ca. 10% in das fette Basisöl einzuarbeiten (1 Teil etherisches Öl und
9 Teile fettes Öl).
Unverdünnte Öle auf der Haut
Grundsätzlich ist es auch möglich, geeignete etherische Öle unverdünnt auf die
Haut aufzutragen (z.B. Teebaumöl), ohne daß im Regelfall (Ausnahmen s. u.)
bleibende Schäden die Folge sind. In speziellen oder schwierigen Notfällen
spricht nichts dagegen, Kamillen- oder Lavendelöl unverdünnt auf eine frische
Verbrennung geringen Grades aufzutragen, um den Schaden etwas zu begrenzen.
Es ist ebenfalls nichts dagegen einzuwenden, unverdünntes Strohblumenöl auf
eine frische Sportverletzung aufzutragen, um den Schmerz zu lindern. In
Ausnahmefällen kann man etherische Öle also durchaus unverdünnt anwenden.
Im Regelfall wird man das allerdings nicht tun, allein schon wegen der oft teuren
Öle, die verdünnt praktisch die gleiche Wirksamkeit haben.
Für die Haut problematische Öle
Öle wie Nelken- oder Zimtöl können bei dafür empfindlichen Personen
allergische Reaktionen auslösen und wirken schon bei Konzentrationen über 2%
hautreizend, ebenso wie Thymian-, Oregano- oder Bohnenkrautöl. Aber auch
andere Öle wie Inula graveolens, Kamille-, Lorbeer-, Niaouli- oder auch Citrusund
Nadelöle können unter Umständen zu Unverträglichkeiten führen. Deshalb
empfehlen wir vor der Behandlung einen Allergietest durchzuführen.
Allergietest
Ob Sie allergisch auf die verwendeten etherischen Öle reagieren, läßt sich am
einfachsten durch einen Allergietest herausfinden. Dafür verreiben Sie einen
Tropfen des Öls auf der sehr empfindlichen Innenfläche des Unterarms. Es ist
auch möglich, mehrere Öle an verschiedenen Stellen gleichzeitig zu testen. Wenn
es nicht anfängt zu brennen und auch keine allergische Rötung entsteht, dann
können Sie die Rezepturen bedenkenlos auch auf Brust oder Rücken anwenden.
Dosierungsempfehlung
Die etherischen Öle werden nur in kleinen Mengen verwendet. Zum Abmessen
empfehlen wir daher Tropfpipetten mit geeigneter Graduierung (Meßskala in ml).
Für manche Rezepte eignet sich auch ein Eßlöffel (ca. 5 ml) oder ein Teelöffel
(ca. 2,5 ml) bzw. der Hobbythek-Meßlöffel, dessen Inhalt auf ein
Flüssigkeitsvolumen von 2,5 ml geeicht ist.
Rezepte für Öle zum Einreiben
Einreiben bei Bronchitis
5 ml Myrrheöl (Commiphora molmol) 5 ml Pinienöl (Pinus sylvestris) 10 ml
fettes Olivenöl Die Mischung dreimal täglich auf Brustkorb und Rücken verteilen.
Einreiben bei trockenem Husten
(Erscheinungsform der Bronchitis)
5 ml Eucalyptus radiata-Öl 5 ml Eucalyptus dives-Öl 10 ml Pflanzenöl, z.B.
Sesam- oder Olivenöl bzw. Sonnenblumenöl Diese Mischung auf Brust und
Rücken einmassieren. Hier führt besonders Eucalyptus radiata zum schnelleren
Abhusten des Schleims aus den Bronchien. Alternativ können die etherischen Öle
auch in Vaseline eingerührt werden. Und zwar nehmen Sie für eine 10 ml
Mischung etherischer Öle 10 Gramm Vaseline.
Weitere Anwendungen – Inhalation
Das Inhalieren ist wohl eine der natürlichsten Methoden zur Aufnahme
etherischer Öle, da diese Öle von den Pflanzen bereits ohne das Zutun des
Menschen in die Umgebung abgegeben werden. Sehr intensiv läßt sich das z.B.
bei einem Spaziergang durch einen Fichtenwald erleben.
Besonders sinnvoll ist die Inhalation etherischer Öle zur Behandlung von
Atemwegs-erkrankungen, z.B. bei Bronchitis, Nebenhöhlenentzündungen sowie
Schnupfen oder auch Schleimhautentzündungen. Sehr schnell stellt sich eine
Linderung der akuten Beschwerden ein. Darüber hinaus ist es auch noch eine
kostengünstige Anwendung.
Die Pütz-Methode I
Diese Methode ist so genial und einfach, daß sie zu Ehren des Erfinders „Pütz-
Methode“ getauft worden ist. Man träufelt 1-2 Tropfen eines Ölgemischs, z.B. das
Schnupfenöl der Hobbythek (s.u.), auf die Mitte eines 5×5 cm großen
Papiertaschentuchs und knüllt es so zusammen, daß das Öl innen eingeschlossen
ist. Auf diese Weise wird verhindert, daß das etherische Öl unmittelbar mit den
empfindlichen Nasenschleimhäuten in Berührung kommt. Diese
„Inhalationskügelchen“ steckt man sich vor dem Einschlafen in die Nase.
Während der Nacht atmet man dann die etherischen Öle in konzentrierter Form
ein. Wenn der Schnupfen schon fortgeschritten ist, empfiehlt sich diese
Behandlung auch am Tage. Dann sollte das Kügelchen allerdings mehrmals am
Tag, sobald es vollgesogen ist, gegen ein frisches ersetzt werden.
Die Pütz-Methode II
Wer bei einer Erkältung auch unterwegs ab und zu inhalieren möchte, der kann
sich einen Inhalatoraufsatz besorgen, wie er zu jedem Asthma- oder
Bronchialspray gehört. In diesen wird – statt der Sprayflasche – ein mit wenigen (4
bis 8) Tropfen Aromaöl benetztes halbes Papiertaschentuch gegeben. So können
die flüchtigen Wirkstoffe der etherischen Öle problemlos durch das Mundstück
tief in die Lunge eingeatmet werden.
Darüber hinaus gibt es in der Apotheke sehr preiswerte Inhalatoren zu kaufen, mit
denen das Inhalieren zum Kinderspiel wird. Sie bestehen aus einem
becherähnlichen Gefäß und einem aufgesetzten Trichter, den man an den Mund
führen oder auf die Nase aufsetzen kann.
Achtung: Beim Inhalieren sollte man allerdings nie vergessen, daß ein etherisches
Öl hochkonzentriert und damit auch die Wirkung wesentlich stärker ist als beim
eigentlichen Kraut (oder Tee). Deshalb sollten Sie grundsätzlich die in den
Rezepten angegebenen Dosierungen beachten. Im Falle der Inhalation reichen
meist 2-3 Tropfen einer Ölmischung auf 100 bis 150 ml heißes Wasser.
Bei einigen Ölen wie Thuja und Ysop ist die Inhalation der unverdünnten Öle
absolut verboten! Die Inhalation dieser Öle in einer Mischung mit anderen ist
dann kein Problem, wenn eine 5%ige Konzentration dieser Öle nicht überschritten
wird.
Öle zum Inhalieren
Schnupfenöl HT
2,5 ml Teebaumöl (Melaleuca alternifolia)
2,5 ml Salbeiöl (Salvia officinalis)
2,5 ml Eukalyptusöl (Eucalyptus radiata)
5 ml Pfefferminzöl (Mentha piperita)
Mehrmals täglich inhalieren, bis zu 5mal 5 Minuten.
Inhalationsöl bei chronischer Nebenhöhlenentzündung
3 ml Ravensare aromatica-Öl
1 ml Rosmarinöl (typ verbenon)
1 ml Teebaumöl (Melaleuca alternifolia)
Mehrmals täglich inhalieren, in akuten Fällen bis zu 5mal 5 Minuten.
Heilpflanzenöl HT
2 ml Teebaumöl (Melaleuca alternifolia)
1 ml Thymianöl (Thymus vulgaris)
2,5 ml Pfefferminzöl (Mentha piperita)
2,5 ml Lavendelöl (Lavandula angustifolia)
Mehrmals täglich inhalieren, bis zu 5mal 5 Minuten.
Inhalationsöl bei trockenem Husten
5 ml Eucalyptus globulus-Öl
5 ml Eucalyptus dives-Öl
1 ml Inula graveolens-Öl bzw. 5 ml Rosmarinöl (typ verbenon)
5 ml Teebaumöl (Melaleuca alternifolia)
Mehrmals täglich mit diesem Öl inhalieren (am besten mit der unten
beschriebenen Heildampfmethode) und zwar in akuten Fällen 5mal je 5 Minuten
pro Tag. Für die Nacht empfiehlt sich die Pütz-Methode-I mit den
Inhalationskügelchen.
Tip: Inula graveolens verwenden wir nur in geringen Mengen, es ist ein sehr
teures Öl, das aus einem Kraut mit gleichem Namen destilliert wird. Es ist stark
schleimlösend und hat gute desinfizierende Eigenschaften. Wem das Öl zu teuer
ist, hat die Möglichkeit alternativ das Rosmarinöl einzusetzen.
http://www.hobbythek.de/archiv/289/index.html (8 von 16)07.02.2004 10:55:05
Hobbytip Nr.289 – Heilende Düfte: Praxis der Neuen Aromatherapie
Inhalation mit kombiniertem Heißdampf – eine Empfehlung
von Jean Pütz
Zusätzlich zu den Heilwirkungen etherischer Öle lassen sich die des
Wasserdampfs nutzen. Der Dampf befeuchtet die Schleimhäute,
zusammengeklebte Schleimsekrete und Krusten werden dadurch gelöst. Auch
zähflüssiger Schleim, der dem Abtransport von Schadstoffen dient, wird
verflüssigt und leichter ausgeworfen. Außerdem entsteht, sofern die
Wasserdampftemperatur gerade noch erträgliche 50°C erreicht, ein für die
außerordentlich temperaturempfindlichen Viren ungünstiges Milieu, so daß sie
absterben. Verstärkt wird diese lösende Wirkung durch die richtigen etherischen
Öle bzw. eine Ölmischung. Die Öle haben nicht nur lokale Wirkung, sondern
gelangen auch über die Schleimhäute von Nase, Mund und Bronchien leichter ins
Körperinnere, entwickeln also eine Tiefenwirkung. Gerade bei Krankheiten, die
leicht ins Chronische tendieren, wie z.B. Nasennebenhöhlenentzündungen oder
eine langwierige Bronchitis, ist das Zusammenspiel zwischen Heilwirkung und
Wärme geradezu ideal. Ein äußerst praktisches System, das die Heilwirkung
heißen Wasserdampfs mit den etherischen Ölen kombiniert, ist der sogenannte
Heiß- oder Heildampfinhalator. Er ist für Privathaushalte erschwinglich und
erreicht fast die Leistung von medizinischen Dampferzeugern.
Der Heildampfinhalator
Der Heildampfinhalator besteht aus einem Gefäß für das heiße Wasser in Form
einer Thermosflasche, die dafür sorgt, daß die Flüssigkeit fast zwei Stunden
ausreichend heiß bleibt. Das eigentliche Know-how liegt allerdings im Aufsatz
verborgen: Die raffinierte Führung des Dampfes durch ein Mehrkammersystem
ermöglicht eine Regulierung der Inhalations-temperatur, die automatisch auf
höchstens 50°C begrenzt wird. Dadurch ist der Anwender ausreichend gegen
Verbrennungen des Mund- und Nasentrakts geschützt. Des weiteren kann die
Temperatur durch die Öffnung seitlicher Klappen bis auf 30-40°C verringert
werden. Wesentlich bei dieser neuartigen Aufsatzkonstruktion ist auch ein
spezielles Ventil, das dafür sorgt, daß beim Einatmen nur Luft aus dem
Innenraum der Thermosflasche herausgesogen wird. Je nachdem, wieviel
Frischluft zugeführt wird, stellt sich die entsprechende Inhalationstemperatur ein.
Beim Ausatmen wird die Luft durch die Ventilklappe sofort nach außen geleitet,
ohne daß sie wieder in den Innenraum der Thermosflasche gelangen kann. Dies
ermöglicht ein ungestörtes, tiefes Ein- und Ausatmen, wodurch die gewünschte
Wirkung erhöht wird.
Ein in den Inhalationsraum ragender Docht, der mit etherischen Ölen getränkt
werden kann und an dem der heiße Wasserdampf entlangströmt, entläßt die
Aromaöle nach und nach in den Luftstrom. Es besteht jedoch auch die
Möglichkeit, zumindest am Anfang der Inhalationskur, die etherischen Öle sofort
in das heiße Wasser einzuträufeln – dann allerdings nie mehr als 1-2 Tropfen!
Später reichen dann die Abgaben des Dochts völlig aus.
Auf das Gerät läßt sich eine biegsame Atemmaske aufsetzen, die sich sehr gut der
Gesichtsform anpaßt, d.h. Mund und Nase nach außen hin perfekt abschließt. So
strömt die ausgeatmete Luft nur am Apparat aus und gerät nicht etwa in die
Augen, die durch die etherischen Dämpfe ja gereizt werden können. Für Kinder
ist eine entsprechend kleinere Mase mit gleicher Konstruktion erhältlich, die
leicht gegen die Erwachsenenmaske ausgetauscht werden kann.
Das Thermosgefäß darf maximal bis zur Hälfte mit heißem Wasser gefüllt sein
(das entspricht einer Menge von 11/2 Tassen Wasser) und nur aufrecht benutzt
werden, um ein Auslaufen zu verhindern.
Einnahme etherischer Öle
Die Einnahme etherischer Öle wird noch heftig diskutiert, bricht man damit doch
in die Domäne der konventionellen Pillen-Medizin ein. Bei diesem Thema werden
oft sachliche Erwägungen mit rechtlichen Überlegungen vermischt. Wir wollen
uns hier aber strikt an die sachlichen Erwägungen halten. Etherische Öle
einzunehmen ist nicht die effektivste Methode, um ihre Qualitäten auszunutzen.
Nimmt man sie ein, werden sie zum großen Teil über den Dünndarm in die Leber
aufgenommen und dort umgesetzt. Damit verteilt sich ein großer Teil des
eingenommenen Öls nicht über den Organismus, wie es eigentlich sein sollte, und
gelangt oft nicht genau zu jenen Organen, wo es eigentlich seine Wirkung
entfalten sollte.
Tatsächlich aber gibt es einige etherische Öle, deren Einnahme durchaus sinnvoll
ist. Dazu gehören z.B. die Öle von kulinarisch genutzten Küchenkräutern wie
Basilikum, Estragon, Majoran, Anis, Salbei, Rosmarin, Thymian und Oregano.
Allerdings sollte man bei der Einnahme von etherischen Ölen sehr sparsam
vorgehen, bestenfalls 1-2 Tropfen pro Anwendung.
Obwohl etherische Öle oft wunderbar duften, schmecken sie manchmal recht
scheußlich. Wir empfehlen deshalb, sie mit Honig einzunehmen. Dann helfen die
Honigenzyme noch zusätzlich beim Heilprozeß.
Einnahme bei Erkältungen bis hin zur leichten Bronchitis
1 Teelöffel flüssigen bis cremigen Honig
1 Tropfen Heilpflanzenöl HT (s.o.)
Das Öl am besten mit einem Zahnstocher gleichmäßig verteilen und langsam
einnehmen.
Einnahme bei Halsentzündung
1 ml Zypressenöl (Cupressus sempervirens)
1 ml Teebaumöl (Melaleuca alternifolia)
Jeweils 1 Tropfen dieser Mischung mit 1 Teelöffel Honig vermischen und
langsam, nach und nach einnehmen. So ist die Wirkung über mehrere Stunden
verteilt und besonders bei Halsschmerzen sehr wohltuend.
Zum Gurgeln
Dieses Öl läßt sich auch wunderbar zum Gurgeln verwenden. Damit die Öle nicht
wie Fettaugen auf dem Wasser schwimmen, muß ein Emulgator dazugegeben
werden. Sehr bewährt hat sich der Lösungsvermittler LV41, der aus Rizinusöl
gewonnen wird. Da er etwas zähflüssig ist, läßt er sich leichter dosieren, wenn Sie
ihn zunächt kurz im heißen Wasserbad erwärmen!
Geben Sie 1 Tropfen LV41 in die Mischung der beiden Öle. Zur Dosierung
empfiehlt sich hier wieder ein Zahnstocher, den Sie einfach in das LV41
eintauchen und damit den Lösungs-vermittler im etherischen Öl einrühren.
Zur Herstellung größerer Mengen verwenden Sie jeweils ca. 5 Tropfen LV41 auf
10 ml etherisches Öl. Auf ein halbes Glas lauwarmes Wasser geben Sie etwa 5-10
Tropfen des mit LV41 versetzten Öls. Jetzt bei Halsentzündung regelmäßig damit
gurgeln!
Spezielles Mundwasser der Hobbythek
Ein häufig vernachlässigter Körperteil sind unsere Zähne. Verhängnisvoll ist, daß
selten früh genug bemerkt wird, wenn sie krank sind. Letztlich muß dann der
Zahnarzt ran, und das wird meist sehr teuer. Außerdem können gerade defekte
Zähne die Ursache für vielerlei verdeckte Krankheiten sein, angefangen bei
Rheuma bis hin zu Kopfschmerzen, Herz- und Nierenbeschwerden.
Hier hat die Hobbythek ein spezielles Mundwasser entwickelt, mit dem Sie nach
jedem Zähneputzen spülen sollten. Auch hier findet wieder der Lösungsvermittler
LV41 Verwendung, damit die etherischen Öle sich im Wasser verteilen.
Mundwasser HT
2 Teel. Krauseminzeöl (Mentha spicata)
1 Teel. Pfefferminzöl (Mentha piperita)
1 Teel. Teebaumöl (Melaleuca alternifolia)
2 Teel. Lavendelöl (Lavandula angustifolia)
1/2 Teel. LV41
Füllen Sie die etherischen Öle nacheinander in ein kleines Fläschchen, am besten
eines mit einer Tropfpipette. Zum Schluß geben Sie LV 41 hinzu. Ein Spritzer
dieses Mundwassers auf ein Glas Wasser genügt. Damit können Sie den Mund
spülen oder aber – und das ist besonders empfehlenswert – Sie benutzen eine
Munddusche und fügen dem Spülwasser jeweils 2-3 Spritzer des Mundwassers
hinzu.
Das Teebaumöl ist sozusagen die Geheimwaffe gegen Bakterien, Viren und Pilze.
Pfefferminz- und Krauseminzeöl nehmen schlechten Geruch weg und Lavendelöl
verbessert den Geschmack. Wenn Sie wollen, können Sie auch noch zusätzlich
ein paar Tropfen Salbei- oder Thymianöl dazugeben. Auch diese Öle greifen
mikrobiologisch viele Krankheitserreger an.
Behandlung von Viruserkrankungen
Für die Behandlung von Viruserkrankungen ist die Aromatherapie besonders gut
geeignet. Die Gründe dafür liegen in der natürlichen Funktion, die die
Bestandteile im Stoffwechsel der Pflanze erfüllen. Die Wissenschaft geht davon
aus, daß etherische Öle in der Pflanze bei der Abwehr von Pflanzenfressern und
der Bekämpfung von Viren eine entscheidende Rolle spielen. Aften Bei vielen
Menschen bilden sich auf der Mundschleimhaut unangenehme und zum Teil
schmerzhafte kleine Wunden, sogenannte Aften. Eigentlich sind es aufgeplatze
Bläschen, die von Herpesviren verursacht werden. Auch hier helfen etherische
Öle ganz hervorragend. Zur Behandlung tupfen Sie mit einem Wattestäbchen ein
wenig Teebaumöl auf die Wunde. Noch besser haftet allerdings eine 1:1
Mischung aus Teebaum- und Olivenöl. Zu Beginn der Behandlung sollten Sie das
Öl so oft wie möglich auftragen. Wenn nach 2-3 Stunden der stechende Schmerz
nachläßt und eine Besserung eingetreten ist, reicht ein Betupfen alle 2-3 Stunden.
Die gleiche Behandlung können Sie übrigens auch durchführen, wenn Sie
Verletzungen im Mundbereich haben, z.B. wenn Sie sich innen auf die Wange
gebissen haben oder wenn das Zahnfleisch blutet oder schmerzt, etwa bei akuter
Parodontose.
Auch andere Öle lassen sich zur Behandlung von Herpes einsetzen. Da ist
einerseits das Geraniumöl (Pelargonium odorantissimum) geeignet und
andererseits das Öl des Kriechenden Ysop aus der Stammpflanze Hyssopus
officinalis var. decumbens. Der Ysop ist in Frankreich ein beliebtes Küchenkraut
und wird auch Josephskraut genannt. Das Ysopöl ist eins der angenehmsten und
mildesten Öle zur Herpesbehandlung.
Herpes
Herpes ist eine Erkrankung der Haut, die durch einen Virus, Herpes simplex,
hervorgerufen wird. Meist tritt Herpes mit Juckreiz und Spannungsgefühl als eine
örtlich begrenzte Gruppierung von Bläschen an den Lippen bzw. im Bereich der
Lippen auf. Eigentlich hat fast jeder Mensch diese Viren in seinem Körper, aber
gewöhnlich hält das gesunde Immunsystem sie zuverlässig in Schach. Allerdings
können die Viren bei Erkältungen oder Streßsituationen mit psychischem
Ursprung (z.B. Ekel oder besonderer Ärger) oder aber auch im Urlaub bei zu
intensiver Sonnenbestrahlung die Oberhand gewinnen.
Wenn der Herpes im akuten Zustand bereits im Gesicht „blüht“, kann man die
betroffenen Stellen jede Stunde mit unverdünntem Teebaumöl betupfen. Nach ca.
24 bis 36 Stunden beginnen die befallenen Hautpartien zu spannen, da sie von
dem unverdünnt aufgetragenen etherischen Öl ausgetrocknet werden. Nun sollte
zur weiteren Behandlung eine 10%ige Mischung aus dem etherischen Öl und
einem fetten Öl, z.B. Olivenöl, verwendet werden:
1 ml Teebaumöl (Melaleuca alternifolia)
9 ml Olivenöl
Tip: Wenn Sie zu den Personen gehören, die besonders häufig von Herpes
betroffen sind, versuchen Sie es doch einmal mit dem Geheimrezept von Jean
Pütz. Tragen Sie zur Vorsicht immer ein kleines Fläschchen einer Mischung aus
gleichen Teilen Teebaumöl und Olivenöl bei sich. Bei den geringsten Anzeichen
können Sie die betroffenen Hautpartien sofort behandeln.
Genitalherpes
An Scheide und Penis können die kleinen Herpesbläschen ebenfalls auftauchen.
Aber auch bei dieser besonders unangenehmen Form des Herpes bringen die
etherischen Öle oft unschätzbare Hilfe. Natürlich kommen zur Behandlung der
Schleimhäute an Geschlechtsorganen nur besonders reizarme Öle in Frage. Hier
ist wiederum Teebaumöl zu verwenden, das durch seine ausgezeichnete
Verträglichkeit direkt aufgetragen werden kann und unmittelbar Linderung der
Symptome bringt.
Teebaumöl pur tropfenweise auftupfen oder im Verhältnis 1:1 z.B. mit Sesamöl
mischen und dann auftragen.
Gürtelrose
Die Gürtelrose wird ebenfalls von einem Virus aus der Familie der Herpesviren
ausgelöst, nämlich durch Varicella zoster. Auch hier ist das Auftreten der
Symptome meist die Folge einer Reaktivierung des bereits lange im Körper
vorhandenen Virus. Ursache dafür kann eine Schwächung des Immunsystems
oder auch eine immununterdrückende Therapie sein. Die Symptome – gerötete,
entzündete, meist bandförmige Hautveränderungen – sind oft auf eine Körperseite
beschränkt und gehen sehr oft mit heftigen Schmerzen einher, die selbst nach dem
Abheilen der akuten Symptome häufig noch andauern. Normalerweise ergibt sich
mit der Aromatherapie innerhalb von 3-4 Tagen eine deutliche Linderung der
Beschwerden und eine sichtbare Heilung der betroffenen Hautstellen. Man
verwendet eine Mischung aus
5 ml Calophyllum inophyllum
5 ml Ravensare aromatica-Öl
Verteilen Sie 10 bis 20 Tropfen dieser Mischung mehrmals täglich auf die
betroffenen Hautpartien, und zwar bis zu 5mal pro Tag.
Calophyllumöl stammt von den Früchten des Calophyllum- oder Kamani-Baums,
der auf Madagaskar wächst. Das Calophyllumöl hat eine interessante
Zwitternatur, es übernimmt einerseits die Rolle des Trägeröls für das etherische
Öl von Ravensare und andererseits stimuliert es die Phagozytose
(Abwehrmaßnahme des Organismus zur Beseitigung eingedrungener Keime), d.h.
es hilft dabei, den Eiter aus der entzündeten Haut auszuscheiden. Ravensare ist
übrigens ein Lorbeergewächs, das ebenfalls auf Madagaskar wächst. Sein Öl ist
antiviral wirksam und übt gleichzeitig eine angenehm belebende Wirkung auf das
Nervensystem aus.
Störungen des Allgemeinbefindens
Neben den bisher beschriebenen körperlichen Krankheiten oder Beschwerden
lassen sich auch eine Reihe von Störungen des Allgemeinbefindens, die auf den
typischen Alltagsstreß zurückzuführen sind, mit Aromatherapie behandeln. Zu
den Symptomen dieser psychosomatischen Erkrankungen gehören unter anderem
Nervosität, innere Unruhe Angstzustände, Schweißausbrüche,
Niedergeschlagenheit usw. Diese Symptome weisen auf ein Ungleichgewicht in
der Funktion des vegetativen Nervensystems hin, das durch den sogenannten
Parasympaticus und Sympaticus repräsentiert wird, die unter anderem Vorgänge
wie Verdauung, Atmung, Herzschlag usw. regeln. Dominiert die Sympathicus-
Aktivität, zeigt sich eine erhöhte Erregbarkeit mit Schwitzen, Herzjagen etc.
Herrscht die Parasympathicus-Aktivität vor, sind vor allem die inneren Organe
betroffen (erhöhte Magen-Darm-Motorik, Reizung der Bronchien etc.). Die
Symptome der beiden Extreme können sich auch abwechseln. Mit Hilfe
etherischer Öle läßt sich das Gleichgewicht des vegetativen Nervensystems
wiederherstellen und kräftigen.
Hier empfehlen sich auch zur langfristigen Vorbeugung bestimmte etherische Öle,
die vorwiegend aus dem Bereich der Küchenkräuter stammen, wie das etherische
Öl von Estragon, Basilikum, Majoran, Anis oder Rosmarin, aber auch einige
andere Öle wie beispielsweise Angelikaöl, Mandarinen- oder Lavendelöl, kurzum
Substanzen, die uns auch sehr angenehm in Duft und Geschmack vorkommen.
Tip: Kurt Schnaubelt z.B. inhaliert regelmäßig Lorbeeröl (Laurus nobilis). Das ist
ein ideales Öl zur Vorbeugung gegen Krankheiten, zur Stärkung des
Immunsystems und zum Wohlbefinden allgemein.
Beruhigend bei nervösem Magen
1 ml Estragonöl (Artemisia dracunculus)
1 ml Rosmarinöl (typ verbenon)
1 ml Majoranöl (Majorana hortensis)
Von dieser Mischung nimmt man 1 Tropfen auf einem Stück Zucker oder einem
Teelöffel Honig ein, und zwar maximal 4 Tropfen pro Tag. Recht bald wird sich
eine Linderung bemerkbar machen.
„Kater“
Einen besonderen Streßzustand erfährt jeder, der abends zu tief ins Glas geschaut
hat. Gegen die üblichen Katerbeschwerden hilft Anisöl. Nehmen Sie 1 Tropfen
Anisöl (Pimpinella anisum) auf 1 Stück Zucker oder 1 Teelöffel Honig ein. Das
beruhigt den Kreislauf, die Atmung wird wieder stetiger, und bald können Sie
auch wieder besser denken.
Mischung gegen innere Unruhe
1 ml Zitronenöl (Citrus limon)
1 ml Mandarinenöl (Citrus reticula)
1 ml Strohblumenöl (Helichrysum italicum)
Nehmen Sie einen Tropfen der Mischung auf etwas Zucker oder Honig zu sich.
Die Strohblume mit dem lateinischen Namen Helichrysum italicum wächst rund
ums Mittelmeer, aber auch in der Gegend um San Francisco und nordwärts
entlang der Pazifischen Küste. Das aus ihr gewonnene etherische Öl hat übrigens
auch schnelle Wirkungen bei der Behandlung von Verstauchungen, Prellungen
und anderen Sportverletzungen: Sofort nach der Verletzung aufgetragen,
verhindert es im Regelfall das ansonsten sichere Entstehen einer Schwellung oder
eines Blutergusses. Ebenfalls sensationell ist seine Wirkung auf Narben, denn es
regt die Bildung von neuem Gewebe an. Manche sagen ihm sogar eine
faltenglättende Wirkung nach. Deshalb wird es vor allem auch in der Hautpflege
eingesetzt.
Beruhigendes Hautöl für den Abend
2 ml Eukalyptusöl (Eucalyptus citriodora)
3 ml Lavendelöl (Lavandula angustifolia)
oder
0,5 ml Spikenardeöl (Nardostachys jatamansi)
4,5 ml Lavendelöl (Lavandula angustifolia)
Man gibt 15 Tropfen der jeweiligen Mischung in 100 ml Basisöl (z.B.
Sonnenblumen-, Avocado- oder Sesamöl) und verreibt davon 3-5 ml auf Brust,
Arme und Schläfen.
Dieses Öl läßt sich auch hervorragend als Badeöl einsetzen. Hierzu muß es mit
dem Lösungsvermittler LV 41 angesetzt werden, um es im Wasser besser
verteilbar zu machen. Auf die Menge von 5 ml etherisches Öl nimmt man ca. 1ml
LV41.