San Diego (pte/07.04.2005/18:00) – Die Firma Sony lässt sich ein Gerät
für die sensorische Datenübermittlung direkt ins Gehirn patentieren,
berichtet die amerikanische Zeitschrift NewScientist
http://www.newscientist.com. Dadurch wird die Vorstellung, dass User
bei Computerspielen und Filmen die wahrgenommen Bilder auch riechen,
schmecken und sogar fühlen können, vielleicht gar nicht so abwegig.
Die geplante non-invasive Technik soll es ermöglichen,
Ultraschall-Impulse an bestimmte Regionen des Gehirns zu übermitteln.
Dadurch entstehen "sinnliche Wahrnehmungen" wie zum Beispiel bewegte
Bilder, Geschmäcker oder Geräusche. In weiterer Folge könnte die
Technik auch genutzt werden um blinden oder hörgeschädigten Personen
die Möglichkeit zum Sehen oder Hören zu geben, so das Patent.
Während Gehirnimplantate eine immer ausgereiftere Technik erreichen,
befinden sich die Möglichkeiten der non-invasiven Manipulation des
Gehirn noch im Anfangsstadium. Derzeit gibt es nur die Methode der
transkranialen magnetischen Stimulation, welche anhand von schnell
wechselnden Magnetfeldern in der Lage ist, Strömungen in das Gehirn zu
induzieren. Jedoch können die Magnetfelder nicht konzentriert nur auf
einen bestimmten Teil des Gehirn wirken, während Ultraschallwellen dazu
fähig wären.
Wenn die von Sony beschriebene Methode wirklich funktioniert, könnte
sie vielfältige Anwendungsgebiete im Bereich der Forschung und der
Medizin finden, selbst wenn die Technik nicht in der Lage wäre,
sinnliche Erfahrungen detailgetreu genug für Unterhaltungszwecke zu
übermitteln.
Die vom Unternehmen preisgegeben Informationen sind jedoch spärlich. So
weigert sich das Unternehmen Interviews mit dem in San Diego –
Kalifornien – sesshaften Erfinder dieser Technik zu erlauben. Niels
Birbaumer von der Universität Tübingen http://www.uni-tuebingen.de,
einer der führenden Experten im Bereich der Neurowissenschaften,
beschreibt das Potenzial der Erfindung als viel versprechend. "Ich habe
es mir angesehen und finde es sehr plausibel", erklärte der Experte,
der selbst ein Gerät entwickelt hat, das Menschen via Gehirnwellen
Apparate kontrollieren lässt.