Alle Beiträge von Balu

Spezialoberfläche macht Handy-Display zu Solarzelle

Spezialoberfläche macht Handy-Display zu Solarzelle
Verdopplung der Effizienz dank zweiter Schicht sowie Materialoptimierung
 
Polymer-Solarzelle: auch für das Smartphone (Foto: sustain.ucla.edu.com)

Los Angeles/Wien (pte013/01.08.2013/12:30) – Eine zweischichtige Polymer-Solarzelle, die an einer Vielzahl von Glasoberflächen – wie Handy-Displays, Windschutzscheiben oder Fenstern – angebracht werden könnte, kann eigenständig Sonnenenergie generieren. Der durchsichtige Hightech-Film ist von Forschern der University of California http://ucla.edu in Los Angeles entwickelt worden und erzielt aufgrund der zweischichtigen Struktur einen Wirkungsgrad von 7,3 Prozent.

Entwicklung noch nicht ausgereift

"Diese Solarzelle befindet sich eindeutig noch im Laborstadium. Dies zeigt sich insbesondere dadurch, dass aus der Presseaussendung nicht klar hervorgeht, in welcher Form der Strom eigentlich genutzt werden soll. Entweder müsste dieser für den Gebrauch im Haushalt in Wechselstrom umgewandelt oder als Gleichstrom in einer Batterie gespeichert werden", schildert Hans Kronberger, Präsident des Bundesverbandes Photovoltaic Austria http://pvaustria.at , im Interview mit pressetext.

Während Vorgängerversionen bestehend aus nur einer einzelnen Solarzelle lediglich bis zu 40 Prozent des einfallenden Lichtes absorbieren konnten, ist dieser Prototyp aufgrund seiner zweischichtigen Bauweise in der Lage, bis zu 80 Prozent der Sonnenstrahlung einzufangen. Diese enorme Stromausbeute ist nicht nur auf die beiden Schichten, sondern auch auf das spezielle Material, welches den Energieverlust reduziert, zurückzuführen.

Verbesserter Wirkungsgrades möglich

Kronberger zweifelt nicht an einer deutlichen Erhöhung des Wirkungsgrades. "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dank der Materialoptimierung deutlich mehr Sonnenenergie gewonnen werden kann, als bei herkömmlichen Solarmodulen", bestätigt der Fachmann. Dennoch seien bei derartigen Entwicklungen immer die entstehenden Kosten zu berücksichtigen. "Abzuwarten bleibt außerdem, wie sich diese Solarmodule in der Praxis bewähren", führt er abschließend aus.

 

Nanostrukturen aus bisher unmöglichem Material

Nanostrukturen aus bisher unmöglichem Material

Germanium und gewünschte Fremdatome lassen sich beliebig mischen

Nanostrukturen aus bisher unmöglichem Material (Foto: tuwien.at)
Nanostrukturen aus bisher unmöglichem Material (Foto: tuwien.at)

Wien (pte021/06.03.2018/11:30) –

Forscher der Technischen Universität Wien (TU Wien) http://tuwien.at haben eine neue Methode entwickelt, mit der sich bisher nicht
erreichbare Mischungsverhältnisse zwischen Germanium und gewünschten
Fremdatomen erreichen lassen. So entstehen neue Materialien mit deutlich
veränderten Eigenschaften.

Neue Halbleitermaterialien

"In einen Kristall gezielt Fremdatome einzubauen, um
seine Eigenschaften zu verbessern, ist eigentlich eine Standardmethode",
sagt Sven Barth vom Institut für Materialchemie der TU Wien. Unsere
moderne Elektronik beruht auf Halbleitern mit bestimmten Zusätzen – ein
Beispiel dafür sind etwa Siliziumkristalle, in die Fremdatome wie
Phosphor oder Bor eingebaut werden.

Auch das Halbleitermaterial Germanium sollte seine
Eigenschaften grundlegend ändern und sich eher wie ein Metall verhalten,
wenn man eine ausreichende Menge an Zinn beimengt – das war bereits
bekannt. Doch in der Praxis war das bisher nicht zu erreichen. Naiv
betrachtet, könnte man einfach versuchen, die beiden Elemente stark zu
erhitzen, sie in flüssiger Form gut durchzumischen und dann erstarren zu
lassen, wie man das seit Jahrtausenden macht, um einfache
Metall-Legierungen herzustellen.

"Diese einfache thermodynamische Methode versagt aber
in diesem Fall, weil sich die beigemischten Atome nicht effizient ins
Gittersystem des Kristalls einfügen", erklärt Barth. "Je höher die
Temperatur, umso beweglicher sind die Atome im Material. Das kann dazu
führen, dass sich diese Fremdatome nach einem erfolgreichen Einbau aus
dem Kristall ausscheiden und im Inneren wieder nur eine sehr geringe
Konzentration dieser Atome zu finden ist."

Innovative Mikroelektronik

Das Verfahren der Forscher liefert ein besonders
schnelles Kristallwachstum mit sehr niedrigen Prozesstemperaturen. Dabei
wird bei der Entstehung des Kristalls laufend die richtige Menge der
Fremdatome eingebaut. Die Kristalle wachsen in Form von Drähtchen oder
Stäbchen im Nano-Format, und zwar bei deutlich geringeren Temperaturen
als bisher, nämlich bloß 140 bis 230 Grad Celsius.

"Dadurch sind die eingebauten Atome von Anfang an
weniger beweglich, die Diffusionsprozesse sind langsam, die meisten
Atome bleiben dort, wo man sie haben will", so Barth. Mit der Methode
gelang es, bis zu 28 Prozent Zinn beziehungsweise 3,5 Prozent Gallium in
Germanium einzubauen. Das ist viel mehr, als bisher durch gewöhnliche
thermodynamische Kombination dieser Materialien möglich war – nämlich
das 30- bis 50-Fache.

Für die Mikroelektronik eröffnet das neue
Möglichkeiten: Die dank des neuen Ansatzes erzeugten Materialien wären
etwa für Infrarot-Laser, für Photodetektoren oder neuartige LEDs im
Infrarot-Bereich einsetzbar, da sich die physikalischen Eigenschaften
des Germaniums durch diese Zusätze signifikant ändern.

Fremdsprachen machen intelligenter

Vorteile gehen weit über den sprachlichen Bereich hinaus

 
Jyväskylä (pte/22.10.2009/06:15) – Wer mehrere Sprachen beherrscht, fördert damit sein Gehirn und dessen Funktion. Das bestätigt nun ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von David Marsh von der Universität Jyväskylä https://www.jyu.fi/en. Im Auftrag der Europäischen Kommission werteten die Wissenschaftler über 1.400 weltweite Studien zu diesem Thema aus. Dabei konnten sie sechs wesentliche Gehirnfunktionen bestimmen, die durch Mehrsprachigkeit verbessert werden.

Das Beherrschen von Fremdsprachen und die damit verbundenen Denkprozesse fördern demnach das Lernen allgemein sowie das komplexe Denken, die Kreativität und die geistige Flexibilität. Zudem erhöhen Menschen, die mehr als eine Sprache sprechen, ihre interpersonelle Kompetenz und Kommunikation und sind besser vor dem geistigen Verfall im Alter geschützt.

Motivation fürs Sprachenlernen

Widerlegt wurde die lange verbreitete Annahme, dass Verbesserungen der Denkstrukturen erst dann einsetzen, wenn Menschen eine zweite oder dritte Sprache auf hohem Niveau beherrschen. "Die elektrische Aktivität des Gehirns verändert sich bereits am Beginn des Erlernens einer ersten Fremdsprache", erklärt Marsh im pressetext-Interview. Das sei eine wichtige Motivation für jeden, der die Möglichkeit habe, eine Fremdsprache zu lernen oder im Gedächtnis zu behalten.

Als "besonders vielversprechend" bezeichnet der Studienleiter die durch Mehrsprachigkeit verbesserte Fähigkeit des Lernens an sich. Fremdsprachen erleichtern es demnach, sich auch andere Wissensgebiete anzueignen. "Durch das Speichern ähnlicher Inhalte entwickelt sich das Arbeitsgedächtnis weiter. Es gelingt mehrsprachigen Menschen daher eher, länger über ein Problem nachzudenken", so der Bildungsforscher. Höhere Schnelligkeit zeigte sich bei der Problemlösung und beim Aussortieren irrelevanter Informationen, zudem treffen mehrsprachige Kinder in Computerspiel-Experimenten schneller Entscheidungen als einsprachige.

Sprachen als Wirtschaftsmotor

Der Sprachenunterricht vermittelt für Marsh Fähigkeiten, die weit über die verbesserte Kommunikation hinausgehen. "In vielen Ländern Europas erhielten die Kinder der Elite früher Latein- und Griechischunterricht. Schon damals geschah das nicht bloß als Maßnahme zum besseren Verständnis der eigenen Sprache, sondern um damit auch andere Fähigkeiten und Werte zu erwerben."

Angesichts den Anforderungen der heutigen Wissensgesellschaft solle das Sprachenlernen nicht mehr als Belästigung, sondern als Multiplikator für wirtschaftliches Wachstum und sozialen Zusammenhalt anerkannt werden, so das Resümee der Studienautoren.

Download des Berichts unter http://eacea.ec.europa.eu/llp/studies/documents/study_on_the_contribution_of_multilingualism_to_creativity/compendium_part_1_en.pdf

Computermodelle sollen neue Supraleiter erschaffen

Computermodelle sollen neue Supraleiter erschaffen

Neue Elektronenanordnung für "Wundermaterialien" als Grundlage

Kabel: Neuer Supraleiter durch Simulation möglich (Foto: pixelio.de/Fotohiero)
Kabel: Neuer Supraleiter durch Simulation möglich (Foto: pixelio.de/Fotohiero)

Oakland (pte018/06.11.2014/11:30) –

Forscher des Oak Ridge National Laboratory http://ornl.gov wollen durch die Kombination neuer elektronischer Strukturen
Supraleiter erzeugen, die das Leiten von Elektrizität mit wenig oder
keinem Widerstand bei höheren Temperaturen erlauben. Derzeit müssen
kommerzielle Supraleiter noch aufwendig gekühlt werden, damit sie ihre
Supraleiterkräfte zur Entfaltung bringen.

Verständnis für Spindynamik

Ein Supercomputer hilft, die Spindynamik der Elektronen
im eisenbasierten Material zu prognostizieren. Denn laut den
Wissenschaftlern ist die Spindynamik ausschlaggebend dafür, dass die
Bedingungen geschaffen werden, um Supraleiter-Materialien, deren
elektrischer Widerstand beim Unterschreiten der sogenannten
Sprungtemperatur abrupt auf Null fällt – zu erzeugen.

"Unsere computerbasierten Ergebnisse stehen im Einklang
mit den experimentellen Ergebnissen. Und wir haben noch einige
Prognosen für Materialien, die noch nicht gemessen wurden", so Gabriel
Kotliar, einer der Forscher. Die Computersimulation ermöglicht ein
besseres Verständnis über die Spindynamik und andere Verhaltensweisen
bei unterschiedlichen Bedingungen – wie bei einer Temperaturveränderung.

Weitere Simulationen angedacht

"Beim Vergleich von Simulation und Experiment lernten
wir, welche Art von Spin eine Supraleitung fördert", so Kotliar. In
ihrem Modell verwendete das Team eine Technik, um die enorme Zahl der
Interaktionen zwischen den Elektronen in einer Bauelementzelle zu
analysieren. Die Experten entdeckten eine neue Elektronenanordnung, die
supraleitend ist, eingebettet in einem Lithium-Eisen-Arsen-Stoff.

In Zukunft planen die Wissenschaftler die Spindynamik
in anderen Supraleitern sowie in Nicht-Supraleitern zu simulieren, die
sehr schwer im Experiment zu überprüfen sind – wie zum Beispiel bei
radioaktiven Materialien. "Die Verwendung von Computern als Ersatz für
Experimente ist ein wichtiger Schritt, um neue Materialien zu
entwickeln", fasst Kotliar abschließend zusammen.

Auf dem Weg zum Fusionstestreaktors ITER

IPP-Teststand ELISE erreicht erstes ITER-Ziel
Neutralteilchenheizung für ITER / Strahl schneller Wasserstoff-Teilchen für die Plasmaheizung

Der Heizstrahl
im Teststand ELISE des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) in
Garching bei München hat die ITER-Werte erreicht: Erzeugt wurde für
1000 Sekunden ein Teilchenstrahl aus negativ geladenen Wasserstoff-Ionen
in der für ITER gewünschten Stromstärke von 23 Ampere. Mit ELISE wird
eine der Heizmethoden vorbereitet, die das Plasma des internationalen
Fusionstestreaktors ITER auf viele Millionen Grad bringen
sollen. Kernstück ist eine im IPP entwickelte neuartige
Hochfrequenz-Ionenquelle, die den energiereichen Teilchenstrahl erzeugt.

Der
internationale Testreaktor ITER (lat.: der Weg), der zurzeit in
weltweiter Zusammenarbeit in Frankreich aufgebaut wird, soll zeigen,
dass ein Energie lieferndes Fusionsfeuer möglich ist. Ähnlich wie
die Sonne soll ein künftiges Fusionskraftwerk aus der Verschmelzung von
Atomkernen Energie gewinnen. Der Brennstoff – ein Wasserstoffplasma –
muss dazu berührungsfrei in einem Magnetfeldkäfig eingeschlossen und auf
Zündtemperaturen über 100 Millionen Grad aufgeheizt werden. 500
Megawatt Fusionsleistung soll ITER erzeugen – zehnmal mehr, als zuvor
zur Heizung des Plasmas aufgewendet wurde.

Diese
Plasmaheizung wird etwa zur Hälfte die „Neutralteilchen-Heizung“
übernehmen: Schnelle Wasserstoffatome, die durch den Magnetfeldkäfig
hindurch in das Plasma hineingeschossen werden, geben über Stöße ihre
Energie an die Plasmateilchen ab. Dazu erzeugt eine Ionenquelle
aus Wasserstoff-Gas geladene Wasserstoff-Ionen, die durch hohe
Spannung beschleunigt und anschließend wieder neutralisiert werden, um –
als schnelle Wasserstoff-Atome – ungehindert durch den Magnetfeldkäfig
in das Plasma eindringen zu können.

Auf diese
Weise bringen heutige Heizungen, zum Beispiel an der IPP-Fusionsanlage
ASDEX Upgrade in Garching, das Plasma per Knopfdruck auf ein Mehrfaches
der Sonnentemperatur. Die Großanlage ITER stellt jedoch erhöhte
Anforderungen: So müssen die Teilchenstrahlen viel dicker und die
einzelnen Teilchen viel schneller sein als bisher, damit sie tief genug
in das voluminöse ITER-Plasma eindringen können: Zwei Teilchenstrahlen
mit etwa türgroßem Querschnitt sollen 16,5 Megawatt Heizleistung in das
ITER-Plasma einspeisen. Die in heutigen Fusionsanlagen genutzten
Teilchenstrahlen, die mit etwa tellergroßem Querschnitt und wesentlich
kleinerer Geschwindigkeit auskommen, wird ITER damit weit hinter sich
lassen.

Anstelle der bisher zur Beschleunigung
genutzten elektrisch positiv geladenen Ionen – die sich bei hohen
Energien nicht mehr effektiv neutralisieren lassen – müssen für ITER
daher negativ geladene Ionen verwendet werden, die extrem fragil sind.
Eine dazu im IPP entwickelte Hochfrequenz-Ionenquelle wurde als Prototyp
in den ITER-Entwurf aufgenommen. Auch der Auftrag zur Weiterentwicklung
und Anpassung an die ITER-Anforderungen ging Ende 2012 an das IPP.

An
dem Teststand ELISE (Extraction from a Large Ion Source Experiment)
wird eine Quelle untersucht, die halb so groß ist wie eine spätere
ITER-Quelle. Sie erzeugt einen Ionenstrahl von rund einem Quadratmeter
Querschnittsfläche. Mit dem gewachsenen Format mussten die bisherigen
technischen Lösungen für das Heizverfahren überarbeitet werden. Schritt
für Schritt ist ELISE in neue Größenordnungen vorgedrungen. „Den von
ITER gewünschten, rund 23 Ampere starken Teilchenstrahl aus
negativ geladenen Wasserstoff-Ionen konnten wir nun erzeugen, stabil,
homogen und 1000 Sekunden andauernd“, sagt Professor Dr. Ursel Fantz,
Leiterin des Bereichs ITER-Technologie und -Diagnostik im IPP: „Auch der
Gasdruck in der Quelle und die Menge der zurückgehaltenen Elektronen
entsprachen den ITER-Vorgaben“. Nur die von ITER verlangte Stromdichte
des Ionenstrahls wurde nicht ganz erreicht, was an der begrenzten
Leistungsfähigkeit der zur Verfügung stehenden Hochspannungsversorgung
liegt.

Wie geht es weiter?
Nachdem
ELISE die von ITER geforderte Stromstärke mit normalem Wasserstoff jetzt
erreicht hat, will man nun Teil zwei der Aufgabe in Angriff nehmen und
Ionen-Strahlen aus der schweren Wasserstoff-Variante Deuterium erzeugen –
dies allerdings nicht für 1000 Sekunden, sondern für eine Stunde. Das
System in Originalgröße wird das italienische Fusionsinstitut der ENEA
in Padua untersuchen und dabei mit dem IPP zusammenarbeiten. Die
Testanlage SPIDER (Source for Production of Ion of Deuterium
Extracted from Radio Frequency Plasma) ging Anfang Juni in Padua in
Betrieb. Ihre Zieldaten: einstündige Pulse mit vollem
ITER-Strahlquerschnitt und 6 Megawatt Leistung in Wasserstoff und
Deuterium.  

Frühdiagnostik von Demenzen

fzm – Bei dem Wort Demenz denkt man in erster Linie an den Typ Alzheimer. Aber es gibt eine Vielzahl anderer Arten. Eine davon wird verursacht durch eine Degeneration des Stirnhirns oder des Schläfenlappens. Aber auch hier gibt es drei Untergruppen. Eine frühzeitige Differentialdiagnose ist äußerst wichtig, weil sich daraus nicht nur therapeutische Konsequenzen ergeben, sondern Patienten und Angehörige je nach Diagnose eine unterschiedlich geartete Beratung und Betreuung erfordern. Man geht davon aus, dass diese drei Untergruppen im Frühstadium häufig gar nicht erkannt oder mit dem normalen Alterungsprozess verwechselt werden. Ein Aufsatz in der Zeitschrift "Fortschritte der Neurologie, Psychiatrie" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2007) beschreibt, welche Veränderungen von den Angehörigen der Patienten zu Beginn dieser Erkrankung wahrgenommen werden, wobei sich eine jeweils typische diagnostische Latenz ergibt, also der Zeitraum zwischen Auftreten der ersten Sym¬ptome und der Diagnosestellung.

Bei einem Großteil der Patienten mit dem Typ FTD (frontotemporale Demenz) fiel den Angehörigen als erstes Symptom eine Persönlichkeitsveränderung auf, in erster Linie Rückzug und Desinteresse, aber auch Aggressivität, Reizbarkeit und Enthemmung. Bei den meisten der Patienten der Untergruppe SD (semantische Demenz) begann die Erkrankung nach Angaben der Bezugsperson hingegen mit Wortfindungsstörungen. Es kommt zu einem Verlust des Wissens um die Bedeutung von Wörtern. Meist umschreiben die Patienten die fehlenden Wörter, so dass manchmal allenfalls ein weitschweifiger Sprachstil auffällt. Fast alle Patienten mit PA (progressive Aphasie = zentral bedingte Sprachstörung) litten von Anfang an unter sehr viel auffallenderen nicht-flüssigen Wortfindungsstörungen mit Veränderungen von Phonologie und Syntax. Die richtige Diagnose wurde bei der PA am raschesten gestellt, nämlich drei Jahre nach Auftreten der ersten Symptome. Bei den anderen beiden Typen wurde für die Diagnose rund ein Jahr länger benötigt.
J. Diehl-Schmid:
Frühsymptome, Überlebenszeit und Todesursachen – Beobachtungen an 115 Patienten mit Demenz auf der Grundlage frontotemporaler lobärer Degenerationen.
Fortschritte der Neurologie Psychiatrie 2007; 75 (12); S. 708-713

 

23.10.2018: Auf dem Boden bleiben: An die deutschen Energie-Ideologen

Sehr geehrter Herr Dr. Lange,
ich schätze Ihren Optimismus. Frankreich zu gewinnen wäre kein Problem, denn die haben ja voll auf Kernenergie gesetzt und lachen sich tot über das deutsche Engagement. Das ist sowieso das Problem, welches ich auch den ‚Grünen‘ übel nehme. Am Deutschen Wesen kann die Welt also nicht genesen. Wenn wir mit dieser Vorreiterrolle – ähnlich wie bei der Flüchtlingsproblematik  – uns nicht an den Interessen unserer europäischen Freunde orientieren, dann gehts schief. Sollten wir das allein einführen, sozusagen als Oberlehrer der Welt, dann schädigen wir unsere Industrie so, dass wir zum Gläubiger werden, Wohlgemerkt, auf der Basis einer sozialen Marktwirtschaft mit ökologischen Bedingungen. Ich sehe die Aufgabe darin, die fantastische Technologie, die deutsche Ingenieure und Wissenschaftler entwickelt haben und im Begriff sind, durch Forschung zu entwickeln, auszubauen, um insbesondere den Entwicklungsländern zur Verfügung zu stellen und mit finanziellem und menschlichem Kapital an Ort und Stelle so zu helfen, dass diese in der Lage sind, die regenerativen Energien sinnvoll zu nutzen. Schon lange fordere ich für diese Ziele eine Entwicklungshilfe, die mindestens 5% unseres Sozialprodukts trägt. Wenn wir davon auch alle europäischen Länder überzeugen könnten, wäre das eine tolle Sache und es würde das CO2-Problem effizienter lösen als durch deutsche Alleingänge, die – was das Gesamt-CO2-Aufkommen anbelangt – weltweit bestenfalls 2% ausmachen.

Auf deutsche Vorreiterrolle zu hoffen ist vergleichbar mit der Absicht, Sterne vom Himmel zu holen. Ich erinnere da nur an das Elektroauto, dessen Ökobilanz noch nie veröffentlicht wurde und meines Erachtens viel schlechter ist, als  z. B. beim sauberen Dieselmotor in der Form der modifizierten Hybridlösung, die ich seit Jahren vorschlage. Was noch nie diskutiert wurde ist, dass z. B. CO2 auch ein Wertstoff ist, der in den Braunkohle-Kraftwerken abgefangen werden kann, und dazu dient, den nicht speicherbaren Wasserstoff mit Hilfe von Kohlenstoff zu regenerativem Flüssiggas oder Kraftstoff umzusetzen, um damit beispielsweise auch den Diesel anzutreiben. Das reine Wasserstoffgas hat übrigens aufs Gewicht bezogen die Hälfte des Energieinhalts gegenüber Benzin oder Diesel und ist nicht verflüssigbar, sondern nur unter hohem Druck nutzbar zu machen. Selbst 100 kg Wasserstoff entsprächen bestenfalls 50 Liter herkömmlichen Kraftstoffs. Darüber wird meines Erachtens auch die Öffentlichkeit nicht richtig informiert, aber die Hoffnung wird geführt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Jean Pütz

Sehr geehrter Herr Pütz,
wer sollte den Weg zu weltweiten wirksamen CO2-Preisen ebnen, wenn nicht Deutschland z.B. mit Frankreich zusammen.Die anderen folgen dann wie beim EEG von ganz alleine, wenn Sie merken wie Deutschland durch Innovationen und neue Geschäftsfelder davon profitiert.
Gruß
Jörg Lange

Sehr geehrter Herr Dr. Lange,
ich bin inständig dafür, weil es eine markwirtschaftliche Lösung bedeutet. Allerdings bringt das nichts, wenn nur Deutschland oder Europa diese einführt. Wenn weltweit möglich oder wenigstens China, Amerika und Indien mitmachen, hätte das Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen
Jean Pütz

CO2 Abgabe e.V.: Experten fordern soziale CO2-Steuer als Antwort auf die Klimakrise

Nach Bayernwahl Neustart der Energie- und Klimapolitik erforderlich

Nach der Landtagswahl in Bayern fordert der CO2 Abgabe e.V. von der Bundesregierung handfeste Beschlüsse in der Energie- und Klimapolitik. Der aktuelle Bericht des Weltklimarates IPCC hat vor der nächsten Weltklimakonferenz im polnischen Kattowice Anfang Dezember noch einmal die Dringlichkeit vor Augen geführt. Derweil fordern immer mehr Experten eine anreizsetzende CO2-Bepreisung als Antwort auf die Klimakrise.

„Mit der Bayernwahl muss das selbstverschuldete Zaudern der Bundesregierung in der Energie- und Klimapolitik endlich ein Ende finden“, mahnt Dr. Jörg Lange, geschäftsführender Vorstand des CO2 Abgabe e.V. „Was es braucht, ist jetzt ein entschlossenes Regierungshandeln, mit dem Deutschland seinen Beitrag leistet, die Erderhitzung unter der Marke von 1,5 Grad zu halten.“ Anfang letzter Woche hatten Wissenschaftler aus aller Welt im Auftrag der internationalen Staatengemeinschaft „beispiellose Veränderungen“ von der Politik in Sachen Klimaschutz verlangt.

Doch damit nicht genug. Erst kurz zuvor hatte der Bundesrechnungshof Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) aufgefordert, effektivere Steuerungsmechanismen wie eine CO2-Bepreisung als weiteres Instrument zur Umsetzung der Energiewende zu prüfen. „Erst der Bundesrechnungshof, dann der Weltklimarat: Was braucht diese Regierung eigentlich noch, um das Thema CO2-Bepreisung endlich auf ihre Agenda zu nehmen? Vielleicht einen Nobelpreis?“, fragt Dr. Joachim Nitsch, Beirat des CO2 Abgabe e.V. Die Antwort gab jüngst die könglich-schwedische Akademie der Wissenschaften. Sie verlieh den Nobelpreis für Ökonomie neben Paul A. Romer auch an William D. Nordhaus für dessen 1992 viel zitierten Untersuchungen zur Wirksamkeit einer CO2-Steuer. Die frischgebackenen US-Nobelpreisträger betonen die Notwendigkeit des Umsteuerns in der Klimapolitik mit marktkonformen Mitteln.

Laut CO2 Abgabe e.V. sind sich alle Experten einig. „Die zahlreichen Umlagen und Steuern auf Energie sollten weltweit, vor allem aber in Deutschland, am Klimaschutz neu ausgerichtet werden. Dazu braucht es eine verursachergerechte, sozialverträgliche und technologieoffene Umsetzung einer CO2-Bepreisung, die Bürokratie abbaut sowie Planungssicherheit und Innovationen fördert“, sagt Lange. Das Konzept des CO2 Abgabe e.V. beinhaltet genau dies. Es treibt Effizienz und Innovationen im Energiesystem voran, die durch das bisherige komplexe Dickicht aus Umlagen und Steuern behindert und ausgebremst werden. Die Einführung einer CO2-Abgabe wird so ohne soziale und wirtschaftspolitische Verwerfungen möglich. „Wir erwarten von der Bundesregierung, vor allem aber von der Union, dass die Diskussion um eine CO2-Bepreisung nach der Wahl in Bayern Fahrt aufnimmt, ohne wahlkampfgetriebene Denkverbote“, so Ursula Sladek, Beirätin des CO2-Abgabe e.V. und Mitbegründerin der Elektizitätswerke Schönau.

Für Rückfragen:
Dr. Jörg Lange
Geschäftsführender Vorstand

 

Attraktivität wirkt auf Frauen ansteckend

Verhalten der Geschlechtsgenossinnen wird bei Partnerwahl kopiert

London (pte/17.01.2007/13:55) – Die attraktivsten Männer sind jene, die
auch andere Frauen attraktiv finden. Das Anlächeln eines Mannes von
einer Frau, hebt nämlich interessanterweise die Sympathiewerte des
Angelächelten bei den anderen Frauen an. Das erklärt auch, warum es den
typischen "Schwarm" der Mädchen auf dem Schulhof gibt, behaupten
Forscher der University of Aberdeen in der jüngsten Ausgabe des
Wissenschaftsmagazins Proceedings of the Royal Society B
http://www.journals.royalsoc.ac.uk/ . Sie haben zumindest deutliche
Hinweise darauf gefunden, warum es einen Schwarmeffekt gibt.

Offensichtlich gilt das, was für weibliche Guppys, Finken und Wachteln
gilt, auch für den Homo sapiens: Der Schwarmeffekt macht den
Interessenten auch für die Konkurrenz höchst attraktiv. Das Verhalten
der Geschlechtsgenossinnen wird nämlich bei der Partnerwahl kopiert.
Das spart Zeit und Energie bei der Wahl des richtigen
Geschlechtspartners, glauben die Forscher. Schließlich koste die
Partnerwahl viel Zeit, Geduld und Energie. Und das was für andere gut
ist, kann auch für sich selbst nur gut sein. Bisher gab es keinerlei
Beweise, dass dieses Verhalten auch beim Menschen auftritt. Das
Forscherteam um Ben Jones und Lisa deBruine vom Face Research
Laboratory an der School of Psychology in Aberdeen hat in
Untersuchungen allerdings bestätigt, dass es so ist.

Sie haben 28 Männer und 28 Frauen die Attraktivität von Männern anhand
von Fotos beurteilen lassen. Die Fotos wurden zuvor allerdings bereits
von 40 Frauen als relativ gleichwertig hinsichtlich der Attraktivität
selektiert. In weiterer Folge haben die Forscher dann eine Frau in
Profilansicht ins Bild gebracht – die abwechselnd das männliche Gesicht
anlächelte bzw. neutral oder abschätzend blickte. Die Probanden wurden
danach erneut angehalten, die Bilder zu betrachten und zu beurteilen.
Das Ergebnis war verblüffend: Frauen fanden jene Männer, die von
anderen Frauen angelächelt wurden, plötzlich wesentlich attraktiver.
Umgekehrt verloren jene Männer, die von Frauen am Foto angelächelt
wurden, bei den Männern deutlich an Sympathien.

"Sexuelle Konkurrenz schafft bei Männern eine negative Haltung
gegenüber anderen Männern, die das Ziel der weiblichen Attraktion
sind", subsumieren die Forscher. Es werde offensichtlich, dass ein
freundliches Lächeln ansteckend wirkt und über den Gesichtsausdruck
transportiert werde. Es setze allerdings eine gewisse grundlegende
Attraktivität voraus.

Solarstrom 24 Stunden lang für Europa

PYRON und BOEING leiten Solarzeitalter ein

La Jolla (pts, 03. Feb 2005 09:34) – Solarstrom für Europa soll
zukünftig in Südeuropa und Nordafrika erzeugt werden. Dass neuartige
Megakraftwerke durchaus geeignet sind, Europas gesamten elektrischen
Energiebedarf zu decken, davon zeigen sich die kalifornischen
Solarentwickler PYRON-SOLAR http://www.pyronsolar.com und
BOEING-Spectrolab überzeugt. Das erste Kraftwerk, das nach dem
PYRON-BOEING-Prinzip in El Cajon bei San Diego gebaut wurde, zeigt,
dass Solarstrom mit Elektrizität aus Fossilwärme-gefeuerten Kraftwerken
konkurrieren kann.

Das „Wüsten-Projekt“ von PYRON sieht bevorzugt die Nutzung der ebenen
Wüsten mit extremen Bestrahlungswerten von bis zu 2.850 kWh pro
Quadratmeter in Nordafrika zur Erzeugung von Solarstrom vor. Zur
Überbrückung der Nacht- und der seltenen Bedeckungsstunden soll ein
Teil der täglichen Elektrizitätsernte zur Wasserspaltung eingesetzt
werden. Der entstehende Wasserstoff, aber auch die achtfach größere
Masse an bisher nicht verwertetem Sauerstoff, werden zur
Nachtstromerzeugung gespeichert. Sobald die Sonnenbestrahlung am
späteren Nachmittag zur Netzversorgung nicht mehr ausreicht, werden 2H2
und O2 in einem magneto-plasma-dynamischen Generator verbrannt. Der
Gasstrahl mit Temperaturen von über 3.300K erlaubt Werte, die in
verwirklichten magneto-plasma-dynamischen Generatoren nicht erreichbar
waren, da der Stickstoffanteil der Verbrennungsluft mit erhitzt werden
musste. Der hoch beschleunigte Gasstrahl ist bei diesen
Extremtemperaturen zum überwiegenden Teil ionisiert.

Der Gasstrahl durchsetzt ein senkrecht zur Strömungsrichtung
verlaufendes Magnetfeld, wo die positiven Ladungsträger und die
Elektronen senkrecht zur Gasstrahlrichtung getrennt werden. Die
Ladungsträger werden durch parallel zur Strömung verlaufende Elektroden
ausgeleitet. Durch die Ladungsträgertrennung wird ein großer Teil der
Rekombinations-Energie in Elektrizität überführt. Der aus dem Generator
austretende Gasstrom enthält Wärme von zwar geringerer Carnot-Qualität,
aber immer noch mit einer Temperatur von ca. 2.000K. Dieser Gasstrom
wird zum Antrieb von Gasturbinen eingesetzt, die Generatoren zur
Erzeugung weiterer Elektrizität antreiben. Dadurch wird ein hoher
Gesamtwirkungsgrad für die Nachtstromerzeugung erreicht. Die Abgaswärme
der Turbinen wird zur Heißdampfelektrolyse und anteilig zur Aufheizung
des Elektrolyten im Mitteltemperatur-Hydrolyseur eingesetzt, was bei
gleichem Einsatz an Solarelektrizität zu einer größeren Gasausbeute
führt.

Für den interkontinentalen Elektrizitätstransport durch
Hochspannungs-Gleichstrom-Leitungen lassen sich die Erfahrungen der
1.400 km langen Verbindung zwischen dem Cabora-Bassa-Kraftwerk und
Johannesburg nutzen und für den Unterwasser-Transport das Euro-Kabel
und das Viking-Kabel, beide mit rund 700 MW Transport-Leistung.
Zusätzlich zur Speisung der europäischen Stromnetze soll die
Solar-Wasserstoff-Erzeugung treten, die das „Benzin von morgen“ liefern
soll. Wasserstoff lässt sich in Pipelines über beliebig große Strecken
transportieren. Batterien und Brennstoffzellen werden die Fahrzeuge der
nächsten Generation antreiben, ihre Energie ist die Sonnenbestrahlung.
Öl, der Grundstoff für 70 Prozent aller Chemieerzeugnisse, soll nicht
mehr zur Wärmeentwicklung eingesetzt werden. Das Gift CO2 soll durch
Verwendung von Sonnenenergie vermieden werden. Solarwasserstoff und
Solarstrom zur Batterieladung sollen Benzin, Diesel- und Heizöl
ersetzen.