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Wer hören will, soll hören – Gehörlose lernen hören durch Innenohrimplantat

Hörrehabilitation durch Innenohrprothese:

Weißbuch der DGHNO-KHC setzt Behandlungs- und Qualitätsstandards für die Versorgung mit Cochlea-Implantaten

Bonn
– Jährlich erhalten etwa 4.000 hochgradig schwerhörige, ertaubte
Menschen und gehörlos geborene Kinder ihr Hörvermögen zurück – dank des
Einsatzes einer elektronischen Innenohrprothese, dem sogenannten
Cochlea-Implantat. Die Behandlung ist ein komplexer, interdisziplinärer
Prozess. Um dessen Qualität langfristig zu sichern und so für Betroffene
optimale Behandlungserfolge zu erzielen, hat die Deutsche Gesellschaft
für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC) das
Weißbuch „Cochlea-Implantat(CI)-Versorgung in Deutschland“ erstellt,
ebenso wie die erste Fassung eines nationalen
Cochlea-Implantat-Registers.

Seit
mehreren Jahrzehnten gelingt es, hochgradig schwerhörigen Menschen und
Ertaubten mithilfe von Cochlea-Implantaten das Hören zu ermöglichen. Das
CI ist eine elektronische Innenohrprothese, die Schall
in
elektrische Impulse umwandelt, durch die der Hörnerv in der Hörschnecke
stimuliert wird. So können Sprache und Töne (wieder) wahrgenommen
werden.
„Durch
diese bahnbrechende Methode gelingt in der Regel nicht nur die
(Wieder‑)Herstellung des Hörvermögens, sondern auch die Rehabilitation
in die ‘hörende Welt‘, denn Hörbeeinträchtigungen bedeuten immer auch
soziale Isolation“, erklärt Professor Dr. med. Stefan Dazert, Präsident
der DGHNO-KHC, der am Weißbuch federführend mitgewirkt hat.

Der
Erfolg der Versorgung mit einem CI beruht neben der operativen
Implantation der elektronischen Innenohrprothese vor allem auch auf
einer Hör-Sprach-Therapie, der audiologisch-technischen Betreuung sowie
einer lebenslangen medizinischen Nachsorge. „Das komplexe
interdisziplinäre Zusammenspiel verschiedener hochspezialisierter
Disziplinen ist von großer Bedeutung für eine erfolgreiche Versorgung
mit einem CI. Es wird von der Klink für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, die
den Patienten versorgt, koordiniert“, betont Professor Dazert. „Hierfür
brauchen wir einheitliche Standards, um etwaigen Risiken
entgegenzuwirken. Wenn betroffene Kinder beispielsweise keine umfassende
Hör-Sprach-Therapie erhalten, kann ihre Sprachentwicklung gefährdet
sein.“

Die
DGHNO-KHC hat daher die Initiative ergriffen, um den hochkomplexen
Versorgungs- und Behandlungsprozess zu analysieren, zu strukturieren und
gleichzeitig einheitliche Empfehlungen auszusprechen. Diese wurden in
dem Weißbuch „Cochlea-Implantat(CI)-Versorgung in Deutschland“ im April
2018 veröffentlicht. Das Weißbuch stellt damit die Grundlage einer
zukünftig geplanten Zertifizierung des Behandlungsprozesses unter
Leitung der HNO-Fachgesellschaft dar. „Unser Ziel ist die Etablierung
und Qualitätssicherung eines national einheitlichen Behandlungsstandards
für alle Patienten“, so Professor Dazert.

Parallel
zur Erarbeitung des Weißbuchs hat die DGHNO-KHC auch die inhaltliche
Struktur eines nationalen wissenschaftlichen Cochlea-Implantat-Registers
entwickelt und veröffentlicht. Dieses wird zukünftig durch die
HNO-Fachgesellschaft wissenschaftlich begleitet. „Ziel des Registers ist
die anonyme Erhebung von qualitätsrelevanten Informationen, um erstmals
eine deutschlandweite, umfassende Datenlage zur Versorgungsstruktur und
-qualität zu schaffen“, erläutert Professor Dazert. „Damit legen wir
das wissenschaftliche Fundament für die zukünftige Entwicklung der
Versorgung von Menschen mit implantierbaren Hörsystemen in Deutschland.“

Sowohl
die Entwicklung des CI-Weißbuchs als auch des CI-Registers stellen aus
Sicht der DGHNO-KHC herausragende Meilensteine in der langfristig
wissenschaftlich geführten Qualitätssicherung hochkomplexer,
interdisziplinärer medizinischer Maßnahmen dar. Diese einzigartige
Initiative belege das hohe wissenschaftliche und klinische
Innovationspotential des Fachs Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und sei damit
nicht zuletzt auch wegweisend für andere Fachdisziplinen der Medizin.

Salzzitronen einfach selbstgemacht

Salzzitronen einfach selbstgemacht

 (aid) – Im Orient sind Salzzitronen eine traditionelle Zutat, denn
sie haben ein intensives Aroma und eine hohe Haltbarkeit. Viele
Speisen der marokkanischen Küche werden mit den Früchten gewürzt
– etwa Soßen zu Geflügel und Fisch, Olivenmischungen, Couscous und
Tajines. Zusätzliches Salzen ist dann nicht mehr notwendig.

 Im Feinkostgeschäft sind fertig eingelegte Früchte erhältlich.
Viel besser schmeckt die marokkanische Delikatesse allerdings selbst
gemacht. Die wichtigste Zutat sind möglichst kleine, unbehandelte
Zitronen mit dünner Schale. Sie werden mit heißem Wasser gründlich
abgebürstet und 24 Stunden in kaltem Wasser eingeweicht. Mit einem
scharfen Messer schneidet man die Früchte mehrfach längs ein, ohne
sie vollständig zu durchtrennen. In jeden Einschnitt einen halben
Teelöffel grobes Meersalz einfüllen und wieder zusammendrücken. Nun
werden die Zitronen in ein hohes Glas geschichtet. Dabei ist es
wichtig, Druck auszuüben und keinen Platz zwischen den Zitronen zu
lassen, so dass auch etwas Saft austritt. Je nach Geschmack kommen
noch weitere Gewürze wie Zimtstangen, Lorbeerblätter,
Pfefferkörner, Nelken oder Chilischoten hinzu. Nun wird der Saft von
zwei Zitronen über die Früchte gegossen und mit kochendem Wasser
randvoll aufgefüllt. Anschließend das Glas luftdicht verschließen
und vier bis acht Wochen bei Raumtemperatur an einem dunklen und
trockenen Ort ziehen lassen. Das Glas wird ab und zu bewegt, damit
sich das Salz vollständig auflöst.

 Nach dieser Zeit sind die Zitronen meist etwas bräunlich verfärbt,
und das Fruchtfleisch hat eine sirupartige Konsistenz. Alles ist
verwendbar und der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Selbst das
Zitronenwasser eignet sich zum Würzen von Salatsoßen und anderen
Speisen. Im Kühlschrank sind eingelegte Salzzitronen bis zu einem
Jahr haltbar.

Bewerber ohne Account wecken Misstrauen

Facebook-Postings verraten psychopathische User
Bewerber ohne Account wecken Misstrauen – Pauschalurteil schwierig
 
Facebook: oft Fluch und Segen zugleich (Foto: pixelio.de, F. Gopp)

Göteburg/Lund/Wien (pte019/02.12.2013/13:55) – Status-Updates verraten, ob Social-Media-User psychopathische Tendenzen aufweisen oder nicht. Einträge über Prostitution, Enthauptung, Pornografie und Schlächter deuten auf Persönlichkeitsstörungen hin, sagen schwedische Forscher der Sahlgrenska Academy http://sahlgrenska.gu.se und der Lund University http://lunduniversity.lu.se in ihrer neuen Analyse "The dark Side of Facebook".

300 Amerikaner untersucht

Die Studie ist die erste ihrer Art und basiert auf wissenschaftlichen Persönlichkeitstests und Inhaltsanalysen von 300 Amerikanern anhand ihrer 15 aktuellesten Status-Updates. Mittels eines Algorithmus wurden diese Updates einer latenten semantischen Analyse unterzogen, welche die Bedeutung von Worten misst.

"Facebook-Postings sind ein Teil der Kommunikation, der oft ungefiltert ist, weil die Hemmungen im Web geringer als im persönlichen Gespräch sind. Eine Statusmeldung ist daher nichts anders als eine Art sich auszudrücken und spiegelt den Charakter einer Person ebenso wie jede andere Art der Äußerung auch. Im Ergebnis der Studie erkenne ich nichts Außergewöhnliches", kommentiert Psychologe Martin Gostentschnig http://lifeisart.at die Untersuchung im Gespräch mit pressetext.

Breite Plattform für Narzissten

Laut den Forschern sind Personen mit psychopathischen Zügen stark auf ihre eigenen Bedürfnisse konzentriert und es fehlt ihnen an Einfühlungsvermögen. Auch zeigen sie eine stärkere Neigung zu Gewalt. Außerdem konnten eine Reihe anderer Charaktereigenschaften festgestellt werden, wie etwa narzisstische, neurotische oder machiavellistische Züge.

Durch die Möglichkeit der Selbstdarstellung ist Facebook ein beliebtes Pflaster für Narzissten (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20121016021 ). Psychopatische Züge aufzuweisen, bedeutet aber gleichzeitig nicht auch ein Psychopath zu sein, relativiert Sverker Sikström, ein an der Studie beteiligter Psychologe, die Ergebnisse.

Sozial gesund ohne Facebook

Nicht auf Facebook aktiv zu sein, macht viele wiederum misstrauisch. Viele Chefs sind besorgt, ein fehlender Account würde darauf hindeuten, dass dieser gelöscht werden musste, weil sich so viele unangebrachte Inhalte darauf befanden. Psychologen gehen inzwischen sogar soweit, von einem Facebook-Account als Zeichen eines gesunden, sozialen Netzwerkes zu sprechen. Sie verweisen darauf, dass etwa "Dark Knight"-Schütze James Holmes oder Attentäter Anders Behring Breivik zum Zeitpunkt der Tat keine Accounts gehabt hätten.

"Das ist eine pauschale Behauptung. Gerade nach dem NSA-Überwachungsskandal haben sich viele bewusst dafür entschieden, auf einen Facebook-Account zu verzichten und können trotzdem ein geregeltes Umfeld vorweisen. Solch ein Vorgehen wäre arbeitsmarktrechtlich außerdem sehr problematisch", widerspricht Gostentschnig abschließend im pressetext-Interview.

Virtuelles Maßband erleichtert Online-Kleiderkauf

Virtuelles Maßband erleichtert Online-Kleiderkauf
Software schätzt Maße per Webcam-Foto, um guten Sitz zu sichern
 
Maßband-Chaos: dank Webcam unnötig (Foto: flickr.com, Charlotte Astrid)

London/Guildford (pte002/24.11.2012/06:05) – Eine neue Software britischer Forscher verspricht Abhilfe für eines der größten Probleme beim Online-Kleiderkauf: die Größenwahl. "Derzeit bestellen Online-Käufer oft ein Stück in zwei oder drei Größen, weil sie nicht wissen, welche am besten passen wird", erklärt Philip Delamore vom London College of Fashion http://www.fashion.arts.ac.uk . Die Lösung ist praktisch ein virtuelle Maßband, das anhand eines Webcam- oder Handyfotos und nach Eingabe der eigenen Körpergröße für den richtigen Sitz wichtige Maße wie Brust-, Hüft- und Taillenumfang genau ermittelt.

Das verspricht Usern die Möglichkeit, in Online-Shops wirklich auf Anhieb passende Kleidung zu bestellen. Damit soll die gemeinsam mit Spezialisten für Computersehen der University of Surrey http://surrey.ac.uk , dem Körpervermessungs-Spezialisten Bodymetrics http://www.bodymetrics.com und einer Kreativagentur entwickelte Lösung nicht nur Käufern Frust ersparen – immerhin bedeutet der Umgang mit Massenretouren für Onlinehändler einigen Aufwand.

Genau statt S/M/L

Wenn Kunden online ihr Gewand nur mit vagen Angaben wie den Größen Small, Medium und Large bestellen, stellt sich bei der Lieferung oft Ernüchterung ein, da Teile nicht passen. Die Konsequenz: Nach unterschiedlichen Schätzungen werden 30 bis 60 Prozent aller online gekauften Kleidungsstücke retourniert. Besser wäre, Kleidung anhand genauer Maße zu bestellen. "Es ist unrealistisch, von Online-Käufern zu erwarten, die Zeit oder den Willen aufzubringen, eine Reihe sehr genauer Körpermessungen an sich selbst vorzunehmen. Das neue System macht all das leicht", sagt Adrian Hilton, Professor für Computersehen und -grafik an der University of Surrey.

Um mit der Software ihre Maße zu ermitteln, müssen User sich in Unterwäsche vor die Webcam stellen und einfach nur ein Foto schießen. "Die Software lernt den Zusammenhand zwischen 2D-Silhouette einer Person und deren 3D-Form aus 3D-Objektmodellen", erklärt Hilton gegenüber pressetext. Daher lassen sich nach Eingabe der Körpergröße aus einem Foto die Körperform und dann die Maße sehr genau bestimmen. Wenn ein Onlinehändler entsprechende Details zu seinen Kleidungsstücken bereit stellt, lassen sich die Informationen dann leicht abgleichen, um so optimal sitzende Stücke in den virtuellen Warenkorb zu packen.

Voll im Trend

Die britische Entwicklung, die innerhalb von zwei Jahren tatsächlich den Markt erobern soll, liegt voll im Trend hin zu Shopping-Helfern für den Online-Kleiderkauf. Manche Ansätze gehen dabei völlig andere Wege, wie etwa der FitBot des estischen Start-ups Fits.me http://fits.me . Dort müssen Kunden ihre Maße bereits kennen, können sich aber dank Anprobe-Roboter, der sich ihren Formen anpasst, vom Sitz gewünschter Kleidungsstücke überzeugen.

Von der Idee her dem britischen System ähnlich ist dagegen das System des Berliner Start-ups Upcload (pressetext berichtete: https://pressetext.com/news/20111027017 ). Denn auch hier erfolgt eine Vermessung des Körpers via Webcam, doch der technische Zugang ist etwas anders. Der User muss hier eine CD vor sich halten, die der Lösung als Größenreferenz für die Berechnung der Maße dient.

Heilpilze: Starke Helfer bei Bluthochdruck

Heilpilze: Starke Helfer zur Regulation der Volkskrankheit Bluthochdruck
 
Heilpilz Reishi
[ Fotos ]

Limeshain (pts023/18.10.2012/14:15) – Das MykoTroph Institut informiert: Wenn es um das Thema "Bluthochdruck" (Hypertonie) geht, dann gibt es noch immer keine Entwarnung. Nach wie vor sind die Zahlen bedrückend: So haben Angaben des Robert Koch-Instituts zufolge allein in Deutschland 51 Prozent der Männer und 44 Prozent der Frauen einen zu hohen Blutdruck. Dabei gelten Werte von 140 (systolisch) zu 90 (diastolisch) mmHg als Schwelle zur Behandlungsbedürftigkeit. Besonders fatal: Obwohl Bluthochdruck gravierende Erkrankungen nach sich ziehen kann, wissen viele Betroffene nichts von ihrer Hypertonie, denn zu hohe Blutdruckwerte machen zunächst meist keine Beschwerden.

Das ist auch der Grund, aus dem Hypertonie oft nur zufällig im Rahmen routinemäßiger Blutdruckmessungen festgestellt wird. Die gute Nachricht: Gegen Bluthochdruck kann man auch sehr gut und dauerhaft mit natürlichen Methoden etwas tun. So zum Beispiel mit Unterstützung bestimmter Heilpilze, die sowohl in der Prophylaxe wie in der Behandlung der Hypertonie als bewährte natürliche Helfer zum Einsatz kommen.

Bluthochdruck: Risikofaktor Nr. 1 für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Bluthochdruck kann schwere und auch tödliche Folgen haben, wenn er nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. So ist Hypertonie der bedeutendste Risikofaktor für Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen wie zum Beispiel Durchblutungsstörungen und Arteriosklerose bis hin zu Herzinfarkt und Schlaganfällen. Darüber hinaus können weitere Organschäden als Folge auftreten, so unter anderem an der Netzhaut oder den Nieren. Weiterhin gelten dauerhaft erhöhte Blutdruckwerte als Risikofaktor für Demenz (Alzheimer).

Jeder kann etwas gegen die Volkskrankheit "Bluthochdruck" tun

Hypertonie kann jeden treffen! Auch wenn die genauen Ursachen häufig unklar bleiben, kann man – wie auch die Forschung bestätigt – schon mit einem gesunden Lebensstil eine Menge gegen den gefährlichen Bluthochdruck tun. So gilt es auf jeden Fall, überflüssige Pfunde abzubauen, mehr Bewegung ins Leben zu bringen, auf eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse zu setzen, Stress zu reduzieren und sich mehr auf das zu besinnen, was einem im Leben wirklich wichtig ist und einem Freude bereitet. Noch gezielter können darüber hinaus zum Beispiel Naturheilmittel wie bestimmte Heilpilze erhöhten Blutdruckwerten entgegensteuern.

Heilpilze unterstützen ganzheitlich die natürliche Regulation des Blutdrucks

Nach den langjährigen Erfahrungen des Mykotroph Institutes, einem der renommiertesten Institute für Pilzheilkunde in Europa, sowie auch den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien zufolge, haben sich Heilpilze als starke Verbündete in der Prophylaxe und Behandlung von Bluthochdruck erwiesen. Die Heilpilze wirken ganz natürlich und sind praktisch nebenwirkungsfrei. Sie werden zur Vorbeugung und bei leichteren Formen von Hypertonie sehr empfohlen.

Welche Pilze dabei genau zum Einsatz kommen, hängt vom individuellen Verlauf und der Ausprägung der Gesundheitsstörung ab. Sinnvoll zur natürlichen Regulation des Blutdrucks ist die Einnahme der Heilpilze als Pilzpulverkapseln aus dem ganzen Pilz (mehr unter http://www.HeilenmitPilzen.de ).

Als Basispilze empfehlen sich der Reishi und der Auricularia. Aufgrund seines Inhaltsstoffes "Adenonsin" trägt der Auricularia zu einer Verbesserung der Fließfähigkeit des Blutes bei und wirkt gefäßerweiternd. Dadurch kann das Risiko der gefürchteten Plaque- und Thrombosenbildung gesenkt werden. Der Reishi begünstigt eine höhere Sauerstoffsättigung des Blutes, was sich positiv auf die Herztätigkeit auswirkt. Weiterhin reduziert er entzündliche Prozesse und kann durch seine ausgleichende Wirkung auch vegetativ bedingte Schwankungen des Blutdrucks auffangen. Beide entfalten zudem eine cholesterinsenkende Wirkung. Zusätzlich hat sich die Einnahme der Heilpilze Maitake, Shiitake und Pleurotus als günstig erwiesen. So ermöglicht der Maitakeeine bessere Verstoffwechslung der Blutfette, der Shiitake wirkt sich positiv auf die Erhöhung des guten HDL-Cholesterins aus und der Pleurotus hilft bei der Senkung eines erhöhten Homozystein-Wertes.

Die hier angeführten Informationen über die Einsatzmöglichkeiten von Heilpilzen beruhen auf langjährigen Erfahrungen und Studien des MykoTroph Institutes, ersetzen aber keinen Therapeuten. Bitte lassen Sie sich vor der Anwendung von Ihrem Therapeuten oder von den Experten bei MykoTroph beraten. Für ausführliche Informationen können Sie uns auf http://www.heilenmitpilzen.de besuchen oder die kostenlose Info-Hotline des Institutes nutzen.

Über MykoTroph:
Die MykoTroph AG, Institut für Ernährungs- und Pilzheilkunde mit Sitz in Limeshain, wurde 2003 von Franz Schmaus gegründet. Der Dipl. Agraringenieur beschäftigt sich bereits seit mehr als 30 Jahren mit der Wirkung und Anwendung von Heilpilzen und gehört zu den renommiertesten Experten auf diesem Gebiet. Ziel des Instituts ist es, das Wissen um die vorbeugende und heilende Wirkung von Pilzen in Deutschland und in Europa einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dazu sind auf der Website des Instituts unter http://www.HeilenmitPilzen.de umfassende Informationen und Studien eingestellt. Zusätzlich stehen Franz Schmaus und sein Team für ausführliche Beratungen von Montags bis Freitags in der Zeit von 8-18 Uhr unter der Hotline 06047 / 98 85 30 zur Verfügung. Über diese Rufnummer können Interessierte auch ein persönliches Beratungsgespräch im Institut vereinbaren. Alle Beratungen sind selbstverständlich kostenlos. Umfassendes Informationsmaterial und DVDs können ebenfalls beim MykoTroph Institut kostenlos angefordert werden.

Erste Erfolge bei Epilepsie im Kindesalter

Erste Erfolge bei Epilepsie im Kindesalter

Genanalyse zeigt den Weg zur richtigen Therapie

Tübingen
– Vielen Menschen mit Epilepsie bleibt die langwierige Suche nach dem
richtigen Medikament womöglich bald erspart: Europäische Wissenschaftler
erforschen derzeit die Rolle von genetischen Ursachen der Erkrankung,
an der in Deutschland etwa 600.000 Menschen leiden. Ziel ist es, mittels
einer Genanalyse die optimale Therapie für jeden einzelnen Patienten zu
finden. Bei Kindern mit bestimmten Epilepsie-Formen wurden bereits
erste Erfolge erzielt. Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft
für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) in
Tübingen vom 18. bis 21. März 2015 berichteten führende Neurologen, dass
erste Ergebnisse des EU-Projekts noch in diesem Jahr vorliegen dürften.

Bei etwa zwei Drittel der Epilepsie-Patienten wirken Medikamente sehr gut, die Menschen leben ohne Anfälle.
„Bei den anderen dauert es länger oder gelingt überhaupt nicht“, sagt
Professor Dr. med. Holger Lerche, Präsident des diesjährigen
DGKN-Kongresses. Die Patienten leiden weiterhin unter Anfällen oder auch
Nebenwirkungen, wie etwa Müdigkeit, Schwindel, Zittern oder
Haarausfall, so der Direktor der Abteilung Neurologie mit Schwerpunkt
Epileptologie, Hertie-Institut für Klinische Hirnforschung, Universität
Tübingen. Bisher gibt es nur wenige Anhaltspunkte, nach denen der Arzt
die Wirksamkeit einer Therapie vorhersagen kann.

Diesen
Patienten, deren Behandlung sich über Jahre oder sogar Jahrzehnte
hinzieht, hofft das Forscherteam mit Genanalysen zu helfen. Erbliche
Faktoren spielen bei etwa der Hälfte der Epilepsie-Patienten eine Rolle.
Bekannt sind
mehr
als 300 Gene, die monogenetisch, das heißt durch eine einzige Mutation,
oder durch eine Kombination mehrerer mutierter Gene, eine Epilepsie
verursachen.

„Bei
einigen schwerwiegenden Epilepsieformen bei Kindern können wir schon
jetzt mittels Genanalysen die wahrscheinliche Wirksamkeit bestimmter
Medikamente vorhersagen“, sagte Lerche auf der heutigen
DGKN-Pressekonferenz. Dazu zählen Kinder, bei denen Mutationen in
verschiedenen Kaliumkanal-Genen* eine schwere Epilepsie verursachen.
Ihnen helfen unterschiedliche Medikamente: einige Antiepileptika, aber
auch Medikamente, die sonst bei Epilepsie gar nicht eingesetzt werden,
die sich jedoch spezifisch auf den Gendefekt auswirken und diesen zum
Teil korrigieren. Dazu zählt zum Beispiel Chinidin, das sonst bei
Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird.

Auch
für Kinder, deren Epilepsie durch einen gestörten Zuckertransport über
die Blut-Hirn-Schranke ausgelöst wird, entdeckten Forscher eine
maßgeschneiderte Therapie: „Eine fettreiche Diät verhindert bei dieser
Form die Anfälle weitgehend und verbessert oft auch die meist gestörte
geistige Entwicklung der Kinder“, erläutert Lerche.

Derzeit
kommen die Therapieerfolge vor allem Patientengruppen mit
monogenetischen Formen der Epilepsie zugute. DGKN-Experten erhoffen sich
noch dieses Jahr weitere Fortschritte von dem EU-Projekt, an dem auch
die Tübinger Wissenschaftler beteiligt sind. „Es geht darum, mithilfe
einer Genanalyse die Wirksamkeit bekannter Epilepsie-Medikamente und
mögliche Nebenwirkungen vorherzusagen“, berichtete Lerche auf der
DGKN-Tagung. Davon könne eine große Anzahl von Patienten profitieren.
Die Fachtagung für Neurophysiologen ist eine der größten neurologischen
Tagungen in der Bundesrepublik, mehr als 1500 Teilnehmer aus Deutschland
und dem europäischen Ausland nehmen daran teil.

*KCNQ2, KCNT1, KCNA2

Kampf dem Kater? Eine Volksweisheit wird widerlegt

**Kampf dem Kater**

Bier auf Wein – das rat´ ich dir?

(BZfE) – Wenn die Jecken an den Karnevalstagen feuchtfröhlich feiern,

brauchen sie sich um die Reihenfolge der alkoholischen Getränke nicht zu

sorgen. Wissenschaftler der Universität Witten-Herdecke haben die

altbekannte Weisheit „Bier auf Wein, das lass´ sein – Wein auf Bier,

das rat´ ich dir!“ widerlegt. Für den Körper ist es gleichgültig,

welches Getränk zuerst im Glas ist. Der Kater am nächsten Morgen hängt

in erster Linie von der Alkoholmenge ab.

Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler 90 Erwachsene im Alter von 19

bis 40 Jahren zufällig in drei Gruppen eingeteilt. Nach einer Mahlzeit

sollten sich die Probanden kontrolliert betrinken. Zwei Gruppen tranken

Bier und Weißwein in unterschiedlicher Reihenfolge, während die

Kontrollgruppe jeweils nur eine Alkoholsorte konsumierte. Am nächsten

Morgen gaben die Teilnehmer Auskunft zu ihren Katersymptomen wie

Müdigkeit, Kopfschmerz, Übelkeit und Magenschmerzen. Das Ergebnis: Die

morgendlichen Beschwerden waren ähnlich intensiv, egal welche Alkoholsorte

die Versuchspersonen am Vorabend zuerst konsumiert hatten. Die Reihenfolge

der Getränke hat demnach für den „Hangover“ keine Bedeutung,

resümieren die Wissenschaftler im Fachblatt „American Journal of

Clinical Nutrition“.

„Wer nach einer durchzechten Nacht nicht mit einem dicken Kopf aufwachen

will, sollte für eine gute Grundlage sorgen,“ rät

Ernährungswissenschaftler Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung

(BZfE). Ideal ist eine leichte Mahlzeit mit ballaststoffreichem Gemüse und

Kartoffeln, Reis oder Nudeln, denn fettige Fastnachtsspeisen würden den

Magen noch zusätzlich belasten. So gelangt der Alkohol nicht so schnell

ins Blut. Außerdem wirkt Alkohol harntreibend und entzieht dem Körper

Wasser und lebenswichtige Mineralien. „Trinken Sie zwischendurch auch

Wasser oder Apfelschorle. Das gleicht den Flüssigkeitshaushalt aus und

reduziert ganz nebenbei den Alkoholkonsum“, so Seitz. Wenn der

Katzenjammer am nächsten Morgen trotz allem groß ist, hilft ein

Frühstück mit Matjes und sauren Gurken oder eine Gemüsebrühe. Mit viel

Flüssigkeit und Bewegung an der frischen Luft lässt sich der

Brummschädel rasch vertreiben.

Heike Kreutz

Erkrankungen der Verdauungsorgane

Erkrankungen der Verdauungsorgane sind die vergessenen Volkskrankheiten

Berlin
– Die nicht-malignen Krankheiten der Verdauungsorgane sind nach den
Herz-Kreislaufstörungen die häufigsten Krankheiten der Deutschen.
Jährlich werden rund zwei Millionen Menschen, die an einer Erkrankung
des Verdauungssystems leiden, im Krankenhaus behandelt. Als
Volkskrankheiten werden die gastroenterologischen Erkrankungen dennoch
nicht wahrgenommen – und rangieren in Gesundheitspolitik und
Wissenschaftsförderung entsprechend weit hinten. Zu diesem Schluss kommt
die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und
Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in ihrem neuen „Weißbuch
Gastroenterologische Erkrankungen 2017“. Mit dem erstmalig aufgelegten
Weißbuch will die DGVS eine validierte Zahlengrundlage schaffen, auf
deren Basis Diskussionen über die Gegenwart und Zukunft der
gastroenterologischen Erkrankungen in Deutschland geführt werden können.

Kein
anderes Fachgebiet behandelt ein so breites Spektrum von Erkrankungen
wie die Gastroenterologie: Sie befasst sich mit allen malignen und
nicht-malignen Krankheiten an Magen, Darm, Leber, Galle und
Bauchspeicheldrüse. „Die Vielfalt der Krankheiten und
Behandlungsmethoden machen unser Fachgebiet einerseits attraktiv für den
Nachwuchs und die Forschung“, sagt Professor Dr. med. Frank Lammert,
Präsident der DGVS. „Auf der anderen Seite gerät gerade auch aufgrund
des breiten Spektrums seitens der Öffentlichkeit, der Gesundheitspolitik
und der Wissenschaftsförderung leicht aus dem Blick, welche Relevanz
die gastroenterologischen Erkrankungen insgesamt haben.“

Sechs
Millionen Deutsche unterziehen sich jedes Jahr einer Endoskopie, etwa
im Rahmen der Darmkrebsvorsorge. Außerdem werden jährlich rund zwei
Millionen Menschen mit Krankheiten der Verdauungsorgane im Krankenhaus
behandelt. Ihre Behandlung erfordert mehr als elf Millionen
Belegungstage,
nahezu
doppelt so viele wie bei den Erkrankungen der Lunge oder der
psychischen Leiden, zweieinhalb Mal so viele wie bei den neurologischen
Krankheiten und dreimal so viele wie bei den Infektionskrankheiten.
Mehr
als 37 000 Menschen sterben jedes Jahr an Krankheiten der
Verdauungsorgane – auch hier deutlich mehr als an Infektionskrankheiten,
Diabetes, psychischen Störungen, Demenz oder den muskuloskelettalen und
neurologischen Erkrankungen. Die direkten Kosten der Behandlung von
Krankheiten der Verdauungsorgane belaufen sich auf 34,8 Milliarden Euro.

„Dennoch
rangiert die Versorgung dieser Patienten in der Priorisierung der
Gesundheitspolitik und Wissenschaftsförderung unerklärlicherweise immer
noch auf einem relativ niedrigen Niveau“, so Professor Lammert. „Bis
heute ist beispielsweise eine Förderung durch koordinierte Projekte der
Wissenschaftsförderung des Bundes, wie etwa die Deutschen Zentren der
Gesundheitsforschung oder die Integrierten Forschungs- und
Behandlungszentren, ausgeblieben – und dass trotz der Relevanz der
Erkrankungen im Hinblick auf Mortalität, Morbidität sowie Kosten und
trotz des international sehr hohen Ansehens der deutschen
gastroenterolgischen Forschung. Hier braucht es dringend ein Umdenken!“

Das
vom Center for Health Economics Research in Hannover (CHERH) unabhängig
erstellte Weißbuch der DGVS soll eine validierte Zahlengrundlage
schaffen, auf deren Basis Diskussionen über die Gegenwart und Zukunft
der Versorgung der Volkskrankheiten der Verdauungsorgane in Deutschland
geführt werden können. Die Kapitel des Weißbuchs stellen die
medizinischen Aspekte, aktuellen epidemiologischen Parameter und Kosten
der wichtigsten gastroenterologischen Erkrankungen dar.
Jedes Kapitel enthält zudem eine Liste „offener Fragen“, die den
aktuellen Bedarf an wissenschaftlichen Studien, medizinischen
Innovationen und gesundheitsökonomischen Verbesserungen darlegt.
Abschließend wird
auf die Perspektiven der gastroenterologischen Weiterbildung und den gastroenterologischen Forschungsbedarf eingegangen.

Das Weißbuch Gastroenterolgische Erkrankungen 2017 der DGVS wurde im Rahmen der Jahrespressekonferenz der DGVS am 30. Mai
in Berlin vorgestellt. Das Buch ist als kostenfreier pdf-Download
abrufbar unter:
https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/2017/05/Weissbuch-Gastroenterologie_web.pdf.

Die
Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und
Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde 1913 als wissenschaftliche
Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Heute
vereint sie mehr als 5000 Ärzte und Wissenschaftler aus der
Gastroenterologie unter einem Dach. Die DGVS fördert sehr erfolgreich
wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und
Fortbildungen und unterstützt aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Ein besonderes Anliegen ist der DGVS die Entwicklung von Standards und
Behandlungsleitlinien für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen
der Verdauungsorgane – zum Wohle des Patienten.

Kaffee kann Halluzinationen auslösen

Kaffee kann Halluzinationen auslösen
Stress und Koffein bringen Sinneswahrnehmung durcheinander
 
Trugbild Kaffee: Sinne bei Stress überreizt (Foto: FlickrCC/GLubka)

Melbourne/Göttingen (pte004/07.06.2011/06:10) – Ab fünf Tassen Kaffee pro Tag steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man Halluzinationen entwickelt – vorausgesetzt, man hat eine derartige Neigung. Das berichten australische Forscher in der Zeitschrift "Personality and Individual Differences". "Koffein und Stress in Kombination steigern das Risiko für Psychose-ähnliche Symptome", so Studienleiter Simon Crowe von der La Trobe University http://latrobe.edu.au .

Lieder, die es nicht gibt

Die Forscher versetzten 92 gesunde Studienteilnehmer in Situationen mit viel oder wenig Stress und ließen sie angeben, wie viel Kaffee sie an diesem Tag getrunken hatten. Dann spielten man ihnen ein Tonbeispiel mit einem weißen Rauschen vor und bat sie jedes Mal zu melden, sobald sie das Lied "White Christmas" von Bing Crosby hörten. Wenn auch das Lied tatsächlich nie eingeblendet wurde – mehrere glaubten es trotzdem zu hören, und zwar vor allem jene, die unter hohem Stress standen und viel Kaffee getrunken hatten.

Kaffee als Therapie

"Wer in dieser Hinsicht bereits verletzbar ist, kann durch Stimulanzien derart erregt und unruhig werden, dass das Sensorium durchdreht. Ängste, Schlaflosigkeit bis hin zu Halluzinationen im Sehen oder Hören können die Folge sein", bestätigt Peter Falkai, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie DGPPN http://dgppn.de , im pressetext-Interview.

Besonders Nikotin und Koffein nehmen Schizophrene häufig exzessiv zu sich, was für Falkai nur verständlich ist. "Neben Produktivsymptomen wie etwa Trugbilder sind auch sogenannte Negativsymtome Kennzeichen der Krankheit. Dazu zählen die Antriebsschwäche, Kraftlosigkeit, Müdigkeit sowie Konzentrationsstörungen. Durch Zigaretten und Kaffee versuchen viele, diese Probleme zu überwinden."

Gar nicht harmlos

Für den Durchschnitts-Kaffeetrinker gibt Falkai Entwarnung. "Ohne entsprechende Vorgeschichte wird niemand halluzinieren, auch wenn er fünf Tassen Kaffee pro Tag trinkt." Die australischen Forscher mahnen trotzdem zur Vorsicht. Zuviel Koffein in Situationen mit hohem Stress könnten auch bei Menschen ohne der Krankheit miteinander interagieren, wie die Studie gezeigt habe. Kaffee als häufigste Alltagsdroge sei deshalb weniger harmlos wie oft dargestellt wird.

Teilchen überwinden Energieberg

Bonner Physiker beweisen Effekt an ultrakalten Rubidium-Atomen
 
Apparatur: Forscher tricksen Energieberg aus (Foto: TU Wien)

Bonn (pte018/09.12.2011/13:45) – Physikern der Universität Bonn ist es gelungen, an ultragekühlten Rubidium-Atomen und einem optischen Gitter einen Effekt zu beobachten, der eigentlich Teilchen nahe der Lichtgeschwindigkeit vorbehalten ist. Wenn ein Ball genügend Schwung hat, rollt er über einen kleineren Hügel hinweg. Ist der Berg allerdings zu steil und zu hoch, kullert das runde Gebilde wieder zurück. Ähnlich ergeht es auch atomaren Teilchen, wenn sie einen "Energieberg" überwinden müssen.

Aus Berg wird Tal

"Die Teilchen, die so schnell wie Lichtgeschwindigkeit sind, können während des Hochlaufens die Eigenschaften von Antiteilchen annehmen. Dann ist dieser Berg kein Berg mehr, sondern ein Tal", sagt Martin Weitz vom Institut für Angewandte Physik der Universität Bonn http://iap.uni-bonn.de gegenüber pressetext. Ist die Aktivierungsenergie jedoch geringer als für die Höhe der Barriere erforderlich, können die Partikel das Hindernis nicht überwinden.

In der Quantenmechanik gibt es allerdings Ausnahmen: Unter bestimmten Voraussetzungen schaffen es die Teilchen, den Berg quasi zu durchtunneln. Beim üblichen Quantentunneln können extrem dünne und flache Barrieren überwunden werden. Schon 1929 sagte der schwedische Physiker Oskar Klein für sehr schnelle Teilchen voraus, dass sie im Prinzip sogar beliebig dicke Barrieren passieren können. Dieses Phänomen ist als Klein-Tunneleffekt bekannt.

Optisches Gitter gibt Hilfestellung

Für die Beobachtung des Klein-Tunneleffekts an frei fliegenden Elektronen müssten die Teilchen mit nahezu der Lichtgeschwindigkeit von rund 300.000 Kilometer pro Sekunde dahinrasen. "Außerdem bräuchte man gigantische elektrische Feldstärken von zehn Billiarden Volt pro Zentimeter", sagt Weitz. Solch hohe Feldstärken haben bisher eine experimentelle Beobachtung verhindert. Mit Hilfe eines variabel geformten optischen Gitters wies das Forscherteam in Bonn nun das Klein-Tunneln eines atomaren Bose-Einstein-Kondensats nach.

Dieses entsteht, wenn so viele Teilchen auf engstem Raum konzentriert werden, dass sie nicht mehr zu unterscheiden sind. Sie verhalten sich dann wie ein einziges "Superteilchen". Mit der Versuchsanordnung verringerten die Wissenschaftler die effektive Lichtgeschwindigkeit der Teilchen von blitzschnell auf das Tempo einer Schnecke, die mit rund einem Zentimeter pro Sekunde dahinkriecht. Die Bonner Physiker erzeugten das Bose-Einstein-Kondensat, indem sie Rubidiumatome sehr stark abkühlten. Anschließend luden sie das Gebilde auf eine Art optische Wellpappe, die sie aus gegenläufigen Lichtwellen erzeugt hatten, und rüttelten gewissermaßen das Ganze durch.

In einem weiteren Schritt bewegten die Forscher den Haufen aus Rubidiumatomen auf den Potenzialberg zu. Quantenmechanische Effekte sorgten wie von Zauberhand dafür, dass sich der "Berg" für die pendelnden Rubidiumatome in ein leicht passierbares "Tal" verwandelten. Interessanterweise verhielten sich die Atome hier wie rückwärts laufende Antiteilchen. "Dass Gitter macht aus den Rubidiumatomen relativistische Teilchen, die sich ganz anders erhalten, als es die klassische Physik vorhersagt", sagt Weitz.