Solarstrom 24 Stunden lang für Europa

PYRON und BOEING leiten Solarzeitalter ein

La Jolla (pts, 03. Feb 2005 09:34) – Solarstrom für Europa soll
zukünftig in Südeuropa und Nordafrika erzeugt werden. Dass neuartige
Megakraftwerke durchaus geeignet sind, Europas gesamten elektrischen
Energiebedarf zu decken, davon zeigen sich die kalifornischen
Solarentwickler PYRON-SOLAR http://www.pyronsolar.com und
BOEING-Spectrolab überzeugt. Das erste Kraftwerk, das nach dem
PYRON-BOEING-Prinzip in El Cajon bei San Diego gebaut wurde, zeigt,
dass Solarstrom mit Elektrizität aus Fossilwärme-gefeuerten Kraftwerken
konkurrieren kann.

Das „Wüsten-Projekt“ von PYRON sieht bevorzugt die Nutzung der ebenen
Wüsten mit extremen Bestrahlungswerten von bis zu 2.850 kWh pro
Quadratmeter in Nordafrika zur Erzeugung von Solarstrom vor. Zur
Überbrückung der Nacht- und der seltenen Bedeckungsstunden soll ein
Teil der täglichen Elektrizitätsernte zur Wasserspaltung eingesetzt
werden. Der entstehende Wasserstoff, aber auch die achtfach größere
Masse an bisher nicht verwertetem Sauerstoff, werden zur
Nachtstromerzeugung gespeichert. Sobald die Sonnenbestrahlung am
späteren Nachmittag zur Netzversorgung nicht mehr ausreicht, werden 2H2
und O2 in einem magneto-plasma-dynamischen Generator verbrannt. Der
Gasstrahl mit Temperaturen von über 3.300K erlaubt Werte, die in
verwirklichten magneto-plasma-dynamischen Generatoren nicht erreichbar
waren, da der Stickstoffanteil der Verbrennungsluft mit erhitzt werden
musste. Der hoch beschleunigte Gasstrahl ist bei diesen
Extremtemperaturen zum überwiegenden Teil ionisiert.

Der Gasstrahl durchsetzt ein senkrecht zur Strömungsrichtung
verlaufendes Magnetfeld, wo die positiven Ladungsträger und die
Elektronen senkrecht zur Gasstrahlrichtung getrennt werden. Die
Ladungsträger werden durch parallel zur Strömung verlaufende Elektroden
ausgeleitet. Durch die Ladungsträgertrennung wird ein großer Teil der
Rekombinations-Energie in Elektrizität überführt. Der aus dem Generator
austretende Gasstrom enthält Wärme von zwar geringerer Carnot-Qualität,
aber immer noch mit einer Temperatur von ca. 2.000K. Dieser Gasstrom
wird zum Antrieb von Gasturbinen eingesetzt, die Generatoren zur
Erzeugung weiterer Elektrizität antreiben. Dadurch wird ein hoher
Gesamtwirkungsgrad für die Nachtstromerzeugung erreicht. Die Abgaswärme
der Turbinen wird zur Heißdampfelektrolyse und anteilig zur Aufheizung
des Elektrolyten im Mitteltemperatur-Hydrolyseur eingesetzt, was bei
gleichem Einsatz an Solarelektrizität zu einer größeren Gasausbeute
führt.

Für den interkontinentalen Elektrizitätstransport durch
Hochspannungs-Gleichstrom-Leitungen lassen sich die Erfahrungen der
1.400 km langen Verbindung zwischen dem Cabora-Bassa-Kraftwerk und
Johannesburg nutzen und für den Unterwasser-Transport das Euro-Kabel
und das Viking-Kabel, beide mit rund 700 MW Transport-Leistung.
Zusätzlich zur Speisung der europäischen Stromnetze soll die
Solar-Wasserstoff-Erzeugung treten, die das „Benzin von morgen“ liefern
soll. Wasserstoff lässt sich in Pipelines über beliebig große Strecken
transportieren. Batterien und Brennstoffzellen werden die Fahrzeuge der
nächsten Generation antreiben, ihre Energie ist die Sonnenbestrahlung.
Öl, der Grundstoff für 70 Prozent aller Chemieerzeugnisse, soll nicht
mehr zur Wärmeentwicklung eingesetzt werden. Das Gift CO2 soll durch
Verwendung von Sonnenenergie vermieden werden. Solarwasserstoff und
Solarstrom zur Batterieladung sollen Benzin, Diesel- und Heizöl
ersetzen.