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Zentrum für Mittelmeerstudien

In Bochum entsteht ein "Zentrum für Mittelmeerstudien"

Staatssekretär Rachel: "Die Ausrichtung könnte aktueller kaum sein"

Das Mittelmeer eint und trennt Menschen, Kontinente, Religionen, politische Systeme und Wirtschaftsräume. Das Zentrum für Mittelmeerstudien an der Universität Bochum ist die erste wissenschaftliche Einrichtung Deutschlands, die der epochenübergreifenden geistes- und sozialwissenschaftlichen Erforschung dieser besonderen Kontaktzone Afrikas, Asiens und Europa gewidmet ist.

"Angesichts der sich derzeit überschlagenen Nachrichten aus den Ländern des südlichen Mittelmeerraumes, ist die Bedeutung des Bochumer Zentrums evident, ja, seine Ausrichtung könnte aktueller kaum sein. erklärte der Parlamentarische Staatsekretär Thomas Rachel MdB anlässlich der feierlichen Eröffnung des Zentrum für Mittelmeerstudien am 3. März 2011 in Bochum. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit insgesamt 2,3 Mio. Euro die Gründung des Zentrums an der Ruhr-Universität Bochum.

"Die Regionalforschung erlebt derzeit zu Recht einen deutlichen Aufschwung. Denn dieser Aufschwung speist sich nicht nur aus wissenschaftsimmanenten Entwicklungen, sondern auch aus dem steigenden gesellschaftlichen Bedarf an fundiertem Wissen über die verschiedenen Weltregionen. In geeigneter Form vermittelt, trägt dieses Wissen zur Verbesserung der interkulturellen Kommunikation bei und kann Anknüpfungspunkte für Politik und Wirtschaft liefern. betonte Rachel.

Das Zentrum für Mittelmeerstudien wird im Rahmen des BMBF-Programms "Regionalstudien gefördert. Wissenschaftler aus verschiedenen geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern bearbeiten vier Themenfelder ("Mobilität, "Soziale Netzwerke, "Interkulturelle Kommunikation und "Politische Netzwerke) von der Antike bis zur Gegenwart. Eine besondere Rolle spielt die Frage nach dem Austausch und der gegenseitigen Beeinflussung in der Mittelmeerregion, in der sehr unterschiedliche Religionen, Ethnien und Staatsformen aufeinanderstoßen.

Auf Tagungen, Podiumsdiskussionen und Ringvorlesungen werden die Forschungsergebnisse diskutiert und der Öffentlichkeit vorgestellt. Weiterhin führt das Zentrum aktuelle Informationen zur deutschen und europäischen Mediterranistik zusammen und stellt diese über Internetplattformen bereit.

Europaweite Forschung für Batterien der Zukunft

Um
die Energiewende erfolgreich zu verwirklichen und regenerativ erzeugte
Energie zu speichern, werden bessere Batterien benötigt. Die auf zehn
Jahre angelegte europäische Forschungsinitiative BATTERY 2030+ bringt
führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Unternehmen aus
ganz Europa zusammen, um entscheidende Fortschritte in der
Batteriewissenschaft und -technologie zu erreichen. Das
Vorbereitungsprojekt zu BATTERY 2030+ startet im März und legt die Basis
für diese Initiative zu Batterietechnologien der Zukunft. Das
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist an diesem Konsortium
beteiligt.


Ziel von BATTERY 2030+
ist die Entwicklung leistungsstärkerer Batterien und einer
Spitzentechnologie für die europäische Industrie. Batterien gehören zu
den Schlüsseltechnologien, wenn es darum geht, Energie nachhaltig aus
erneuerbaren Quellen zu speichern und so Kohlendioxidemissionen zu
reduzieren. Gebraucht werden dafür neue Generationen extrem
leistungsstarker, zuverlässiger, sicherer, nachhaltiger und
kostengünstiger Batterien. Am Konsortium von BATTERY 2030+ sind
europaweit mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) insgesamt
fünf Universitäten und acht Forschungszentren beteiligt. „Wir werden uns
bei allen zentralen Themen einbringen, insbesondere in der
beschleunigten Materialentwicklung“, sagt Professor Maximilian Fichtner,
Leiter der Arbeitsgruppe Energiespeichersysteme am Institut für
Nanotechnologie des KIT. Der Chemiker ist zugleich Direktor am
Helmholtz-Institut Ulm und wissenschaftlicher Direktor des Zentrums für
Elektrochemische Energiespeicherung Ulm-Karlsruhe (Center for
Electrochemical Energy Storage Ulm & Karlsruhe, kurz CELEST). CELEST
bündelt das Know-How von 29 Instituten an den Partnereinrichtungen KIT,
Universität Ulm sowie dem Zentrum für Sonnenenergie- und
Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und ist die
deutschlandweit größte Forschungsplattform auf dem Gebiet der
elektrochemischen Energiespeicherung.

„Es geht in BATTERY
2030+ insbesondere auch darum, die Art und Weise, wie wir bislang
Forschung und Entwicklung betrieben haben, grundlegend zu ändern, zum
Beispiel, indem wir Künstliche Intelligenz (KI) einbeziehen“, betont
Fichtner. Diese könnte aufgrund von KI-basierter Datenauswertung an
vielen von Robotern hergestellten Einzelproben lernen, wie sich
bestimmte Materialien verhalten und die Frage beantworten, wie ein
Material gestaltet sein muss, um bestimmte Eigenschaften zu erhalten.
„Indem wir europaweit die Expertise auf den Teilgebieten
zusammenbringen, haben wir die Chance in der Batterieentwicklung
weltweit vorne mitzumischen, auch im Wettbewerb mit den USA und Asien“,
betont Fichtner, der das vom KIT und der Universität Ulm eingeworbene
Exzellenzcluster „Post Lithium Storage“ (POLiS) innerhalb der
Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder koordiniert.

Die
Forschungsinitiative BATTERY 2030+ wird von Kristina Edström,
Professorin der Anorganischen Chemie an der Uppsala Universität in
Schweden, koordiniert. „Mit BATTERY 2030+ stellen wir uns allen
Herausforderungen, die uns bei der Herstellung von
Hochleistungsbatterien begegnen“, sagt die Wissenschaftlerin. „Dafür
etablieren wir eine Plattform, die durch Maschinelles Lernen und
Künstliche Intelligenz neue Batteriematerialien schneller entdeckt.
Interessant sind vor allem Schnittstellen in den Batterien, an denen
Reaktionen ablaufen, welche die Lebensdauer der Batterie
beeinträchtigen. Wir werden intelligente Funktionen des gesamten Systems
bis hin zur Batteriezellebene entwerfen und ein besonderes Augenmerk
auf das Thema Nachhaltigkeit legen“, sagt Edström. „Die zehnjährige
Laufzeit der Initiative BATTERY 2030+ gibt den Beteiligten die
Planungssicherheit, die in der Wissenschaft gebraucht wird, wenn man an
den Grundfesten der Methodik rütteln will“, betont Maximilian Fichtner.

Über das Konsortium BATTERY 2030+

Zum Konsortium von
BATTERY 2030+ gehören neben dem Karlsruher Institut für Technologie
(KIT) fünf Universitäten: die Uppsala Universität, das Polytechnische
Institut Turin, die Technische Universität Dänemark, die Freie
Universität Amsterdam und die Universität Münster; mehrere
Forschungszentren: das Französische Forschungszentrum für Alternative
Energien und Kernenergie CEA, das Französische Nationale Zentrum für
wissenschaftliche Forschung CNRS, das Forschungszentrum Jülich, die
Fraunhofer-Gesellschaft, Fundacion Cidetec, das Nationale Institut für
Chemie Slowenien, die Organisation für angewandte und technische
Forschung Norwegen; sowie die renommierten Industriefachverbände EMIRI,
EASE und RECHARGE und das Unternehmen Absiskey. Unterstützung erhält das
Konsortium von offiziellen europäischen und nationalen Gremien, unter
anderem von ALISTORE ERI, EERA, EIT InnoEnergy, EIT RawMaterials, EARPA,
EUROBAT, EGVI, CLEPA, EUCAR, KLIB, RS2E, vom Schwedischen Zentrum für
Elektromobilität, von PolStorEn, ENEA, CIC energigune, IMEC und dem
Tyndall National Institute.

Weitere Informationen zu BATTERY 2030+: http://battery2030.eu/

Tablets als Frühstück-Gadgets

Morgens und am Abend wird am meisten gesurft
 
Tablets: Gehören für viele Nutzer auf den Frühstückstisch (Foto: apple.com)

London (pte003/21.11.2011/06:10) – Während des Frühstücks und abends vor dem Fernseher surfen Tablet-User am häufigsten im Netz: Das ist das Ergebnis einer Studie des Unternehmens comScore http://comscore.com , die das unterschiedliche Nutzungsverhalten von Smartphones, Tablets und PCs untersucht hat. Während vom PC aus im Schnitt erst ab 9:00 Uhr morgens gesurft wird und die Nutzung dann über den Tag stetig abnimmt, erreichen Tablets und Smartphones schon um 8:00 Uhr früh den ersten und um 10:00 Uhr abends den zweiten Höhepunkt, berichtet der britische Guardian. Großbritannien liegt bei der Nutzung von Tablets gleichauf mit den USA auf Platz zwei – unangefochtener Spitzenreiter: Singapur.

Schnell wachsender Tablet-Markt

Obwohl in den USA und Großbritannien erst etwa vier Prozent der Internetzugriffe über das Smartphone und nur rund 1,6 Prozent über Tablets stattfinden, sind diese Zahlen für die jungen Technologien durchaus beeindruckend, meinen Experten. Immerhin hätten beide Märkte vor vier Jahren noch gar nicht existiert. Mit dem Start des iPads begann erst der Siegeszug der Tablets, seitdem wurden alleine von dem Apple-Gerät weltweit 40 Mio. Stück verkauft – Android-Geräte noch gar nicht mitgerechnet. Die Untersuchung zeigt nun, wie die Nutzer die Geräte in ihren Tagesablauf integriert haben: Tablets haben herkömmliche PCs nicht ersetzt, sondern werden ergänzend eingesetzt.

Die Nutzer springen zwischen den Geräten hin und her: Man liest morgens auf dem Tablet-PC die neuesten Nachrichten, wechselt dann im Büro auf den PC und kehrt am Ende des Tages zum Tablet zurück. Smartphones werden zwischendurch zum Surfen genutzt, wenn gerade kein PC zur Verfügung steht. Doch der Siegeszug der Tablets steht erst am Anfang, so die Vorhersage von comScore: Bislang nutzt nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Menschen die neuen Geräte, doch das Potenzial ist auch im Mainstream groß. Schließlich kommen immer mehr günstige Geräte auf den Markt.

 

Bösartige Tumore der Mundhöhle

Bösartige Tumore der Mundhöhle:
Chancen und Möglichkeiten der modernen MKG-Chirurgie
Hofheim, Juni 2011.

Bösartige Tumore der Mundhöhle gehören zu den 10 häufigsten Malignomen des Menschen. Meistens gehen sie von der Schleimhaut in der Mundhöhle aus. Die verursachenden Faktoren sind zum Teil bekannt: Die kanzerogenen (krebsauslösenden) Stoffe des Zigarettenrauches, aber auch kanzerogene Nahrungsbestandteile sammeln sich im Speichel der Mundhöhle und kommen so in Kontakt mit der Schleimhaut. Häufig betroffene Stellen sind der Mundboden, die seitlichen Ränder der Zunge und der zahntragende Bereich des Unterkiefers. Aber auch alle anderen Bereiche der Mundhöhle können befallen sein. Ein Patienten-Video, vorgestellt am 16.06.2011 auf der Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) anlässlich des großen 61. Jahreskongresses in Bamberg,  belegt die aktuelle Lebensqualität und das Sprachvermögen am Beispiel einer Patientin 6 Jahre nach dem letzten Eingriff am Erlangener Universitätsklinikum.

Schwarmitelligenz der Deutschen reicht nicht für naturwissenschaftliche Probleme – Antwort auf Austausch mit einem Facebook-Freund

Guten Tag Herr Zapp,

vielen
Dank für Ihre Antwort. Aber wir müssen darauf achten, dass das Pferd
nicht von hinten aufgezäumt wird. Ohne Energiespeicherung, bei der
unbedingt der 2. Hauptsatz der Energielehre beachtet werden muss, wird
die komplette Umstellung auf regenerative Energie scheitern bzw. unsere
Volkswirtschaft extrem schädigen. Leider werden die physikalischen
Gesetze bei der Träumerei der ‚Grünen‘ oft missachtet, führen aber zu
politischen Ergebnissen, weil das Volk ihnen mehr vertraut als den
unparteiischen Sachverständigen. So etwas nenne ich Populismus, dagegen
stinke ich mit meinen Interventionen an. Ich warte darauf, dass
irgendein Demagoge die Schwerkraft abschaffen will, weil sie unsozial
sei (dicke Menschen müssen viel mehr ackern beim Treppen hochlaufen).
Ich bin mir nicht sicher, ob sich das Deutsche Volk bei einer
indoktrinierten Volksbefragung (ähnlich BREXIT) sich nicht mit 50,1% für
die Abschaffung der Schwerkraft entscheidet und die Politik beauftragt,
diese Entscheidung umzusetzen.

Ich
bitte Sie, diese letzte Bemerkung nicht allzu ernst zu nehmen, aber das
naturwissenschaftliche Wissen spielt in der Politik keine Rolle mehr.
Dagegen stinke ich mit meinen Kommentaren auf Facebook oder meiner
Homepage an. Seit 50 Jahren betreibe ich einen lösungsorientierten
Journalismus, der nicht nur das Schlechte herausstellt (bad News is good
News), sondern auch mit meinem Wissen, das ich als Handwerker,
Ingenieur und Physiker erworben habe, eine Abhilfe vorschlägt. So sind
meine Sendungen wie ‚Hobbythek‘, ‚Wissenschaftsshow‘, ‚Bilder aus der
Wissenschaft‘ und sogar das Umweltmagazin ‚Dschungel‘ mit dem Untertitel
‚Leben und leben lassen‘ entstanden. Mit den Sendereihe ‚Einführung in
die Elektronik‘ und ‚Digitaltechnik‘ – letztere verknüpft mit einem
Seminar des VDI – habe ich schon in den 70er Jahren das digitale
Zeitalter eingeläutet.

Obwohl
ich mich immer an den ‚kleinen Mann‘ gewendet habe, scheint diese
Absicht nicht besonders erfolgreich gewesen zu sein. Wenn ich die
mangelnde Schwarmintelligenz in Deutschland betrachte. Dem Thema ‚Mit
Vernunft in die Zukunft‘ werde ich mich noch stärker widmen.

Hallo Herr Pütz,

danke, dass Sie sich Zeit für eine Antwort genommen haben.

Ich bin mir bewusst, dass der Methanmotor im Wirkungsgrad
schlechter als Diesel ist. Auch Pumpspeicherkraftwerke wären
Wirkungsgrad technisch besser. Die geographischen Gegebenheiten in
Deutschland sprechen  leider gegen  Pumpspeicherkraftwerke. In meiner
Nachbarschaft (Fichtelgebirge) war auch ein Pumpspeicherkraftwerk im
Gespräch, mit extremen Erdarbeiten fast vergleichbar mit
Braunkohletagebau. Wir bräuchten höhere Berge für viele
Pumpspeicherkraftwerke. Der Vorteil von Methan ist das vorhandene
Versorgungsnetz, die vielen Anwendungen so wie Sie es bereits nutzen mit
dem Mini-Blockheizkraftwerk vergleichbar mit dem Dachs mit VW Methan
Motor? Ein Methantank ist schneller getankt als ein Lithium-Akku und
benötigt nicht so viel Aufwand bei der "Tankstellen Errichtung". Mit dem
Wirkungsgrad, den Sie ansprechen, beziehe ich mich auf Angaben, die ich
in einem Artikel zu dem Projekt "Sunfire" gelesen habe. Daran arbeiten
Sunfire, Uni Dresden und Audi. Von meinem Arbeitgeber weiß ich auch,
dass hierfür spezielle Keramik nötig ist. Mein Chef hat von diesem
Projektbetreiber seinen Dieseltank befüllt bekommen, es ist also nicht
nur Methan sondern auch "Dieselersatztreibstoff" möglich. Leider hat VW
dem Diesel einen Schaden zugefügt, was das Image angeht. Politik und
Hersteller tun derzeit nichts,  um diesem Imageschaden entgegen zu
treten. Mit dem Ansatz wäre es möglich von fossilen Brennstoffen weg zu
kommen und einen CO2 neutralen Kreislauf zu starten. Fossile Brennstoffe
sind nicht unbegrenzt verfügbar und die Weltbevölkerung steigt ebenso
wie der weltweite Energiebedarf. Sollte Sunfire und dieses Projekt
weiter laufen, ist eventuell auch mit der im Wirkungsgrad besseren
Dieseltechnik nach einer Imageverbesserung wieder zu planen. Der
Wirkungsgrad, den ich erwähnt habe ist bezogen auf die andere Methode um
per Elektrolyse über Wasserstoff und einem nachgeschalteten Verfahren
aus CO2 und Wasserstoff zu Methan und Wasser zu gelangen. Dieses
Verfahren ist ein Fortschritt in der Energiespeicherung in Form von
Methan und benötigt eine Keramik. Mein Arbeitgeber und damit auch ich
sind in der Keramikbranche bzw. Maschinenbau für Keramik tätig. So
gelangten wir zu den Informationen bezüglich dieses Verfahrens.
Windräder und Photovoltaik sind fragwürdig wie sie momentan betrieben
werden, weil diese Kraftwerke nicht dem Bedarf entsprechend hochgefahren
werden können. Sie geben nur das an Energie her, was das Wetter zu
bieten hat. Eine Speicherung ist unabdingbar. In Sachen Umweltbelastung
ist die Speicherung in Methan bezogen auf Verteilung, Speicherung und
Ausrüstung zur Speicherung wahrscheinlich auch die Lösung mit der
geringsten Belastung.

Lieber Herr Zapp,

herzlichen Dank für Ihre intensive
Stellungnahme zu meinem Facebook-Eintrag. Als Ingenieur und Physiker
möchte ich Ihnen insofern widersprechen, als das Methan, was ja nichts
anderes ist als unser Erdgas, nur bei sehr niedrigen Temperaturen
verflüssigt werden kann. Im Tank unserer Autos müsste es unter sehr
hohem Druck untergebracht werden. Dann besteht immer noch das Problem
des zweiten Hauptsatzes der Wärmelehre.

Vielleicht haben Sie schon einmal etwas von
Entropie gehört, sie beschreibt den Grad der Unordnung und wird leider
in der Schule nur sehr theoretisch und abstrakt behandelt, so dass kaum
einer davon etwas versteht. Das heißt, dass der Wirkungsgrad der
Umwandlung von unordentlicher Energie,  Verbreitungsenergie, in
Bewegungs- oder elektrische Energie abhängt von dem Unterschied zwischen
Verbrennungs- und Kühltemperatur. Bei Methan ist es leider so, dass es
die Eigenschaft hat, sich selbst zu entzünden.

In einem Bericht habe ich von einem hohen
elektrischen Wirkungsgrad gelesen. Aber das ist Quatsch, denn es kommt
auf den gesamten energetischen Wirkungsgrad an, das heißt, Energieinhalt
des Gases zur mechanischen Energie, die der Motor abgibt. Wenn ich dann
diese mechanische Energie in elektrische Energie umwandle, dann ist es
kein Problem, besagten 90 % elektrischen Wirkungsgrad zu erreichen. Bei
der Umwandlung von mechanischer Energie (ordentlicher Energie) in Strom
(ebenfalls ordentlicher Energie) können sogar mehr als 90 % erreicht
werden.

Das ist keine Kunst, aber der
Gesamtwirkungsgrad bleibt immer noch unter 50%. Der Methanmotor
verbrennt sein Gas bei maximal 1500°, während Diesel, sogar in
Selbstzündung, 1800 und mehr Grad erreicht. So dass der Dieselmotor
immer noch einen höheren Wirkungsgrad hat. Den zu verteufeln ist typisch
‚Grün‘, obwohl er bei gleicher Leistung weniger CO2 abgibt. Natürlich
sind moderne Dieselmotoren völlig ohne Feinstaub- und Stickoxid-Abgabe
möglich.

Übrigens, ich selbst habe in meinem
6-Familienhaus einen Methanmotor (Erdgas) als Kleinheizkraftwerk schon
seit 25 Jahren installiert. Der erreicht tatsächlich einen Wirkungsgrad
von fast 100%, allerdings nur, weil ich die Abwärme in die
Zentralheizung einspeise. Das ist der Vorteil der Abwärme. Er erzeugt
5,5 kWh Strom, den ich sogar preiswert meinen Mietern zur Verfügung
stellen kann.

Langer Rede kurzer Sinn: Leider ist der
Methanmotor für die Energiezwischenspeicherung nur bedingt geeignet, im
Gegensatz zu Pumpspeicherwerke, die allerdings in Deutschland beim Bauen
nicht auf besondere Gegenliebe der Bürger stoßen, im Gegensatz zur
Schweiz, Österreich und Luxemburg, wo im Vianden sogar vom RWE ein
solches Pumpspeicherwerk betrieben wird. Die Luxemburger Bevölkerung war
da viel flexibler .

Also die bisherige Installation von
Pumpspeicherwerke in Deutschland reichen bei weitem nicht aus, um in
Zeiten der Flaute, sowohl was Wind oder Sonne anbelangt, die Phasen zu
überbrücken und die Wechselstrom-Frequenz bei 50° stabil zu halten und
einen GAU zu verhindern.

Viele Grüße

Jean Pütz

Sehr verehrter Herr Pütz. Ich habe Ihren Kommentar zu der Maischberger
Runde um die Dieselfahrverbote gelesen. Ich bin der Überzeugung, dass in
der Politik nur ernannte Kompetenzen entscheiden und Fachkompetenz
übergangen wird. Ich denke, es wäre sinnvoll die alternativen
Energiequellen dahingehend zu nutzen, dass überschüssige Kapazität in
Form von Methan gespeichert werden sollte. Hierzu ist Speicher, Netz und
Anwendungsvielfalt vorhanden. Ein Methanmotor ist soweit ich weiß
deutlich umweltfreundlicher als Diesel, Benzin oder Elektro mit
Lithium-Akku. Durch EEG ist die Kohle und auch die Braunkohle wieder
wichtiger geworden um die Energieversorgung sicher zu stellen. Mit allen
daraus resultierenden Nachteilen. Die Kohlenutzung könnte mit
Sicherheit reduziert werden, wenn überschüssige EEG-Anteile in Form von
Methan gespeichert würden. Das Problem der erneuerbaren Energien ist ja
die Nichtregelbarkeit. Mit Sunfire – Verfahren ist, so mein
Kenntnisstand mit 70% Wirkungsgrad Energiespeicherung in Form von Methan
möglich, was zu einem CO2 neutralen Kreislauf beitragen könnte.
Infrastruktur für Methan und breites Anwendungsspektrum ist vorhanden.
Leider wird der Methanmotor stiefmütterlich behandelt. Ich würde gerne
Ihre Meinung zu meinem Gedanken erfahren und wüsste gerne, warum sich in
diese Richtung nichts richtig bewegt. Dieser Motor ist mit Sicherheit
alltagstauglicher. Und durch die CO2 Neutralität bei Methansynthese mit
Sicherheit umweltfreundlicher als andere Vorschläge wie Elektro-Auto
etc.

Vierter Zustand der Materie

Im Inneren kosmischer Giganten, wie Jupiter
oder der Sonne, herrscht ein merkwürdiger Zustand. Der extrem große
Druck und die hohe Temperatur verwandeln die Materie in Plasma – ein
brodelndes Gemisch wild umherfliegender Atome, Ionen und Elektronen. Die
Materie ist dadurch gleichzeitig dichter als alle bekannten Festkörper,
aber auch derart heiß, dass sie den Schmelzpunkt jeglichen Materials
übersteigt. Mit ihrer neuen Nachwuchsgruppe geht Dr. Katerina Falk
dieser sogenannten „Warmen Dichten Materie“ am Helmholtz-Zentrum
Dresden-Rossendorf (HZDR) seit Anfang März 2018 auf den Grund. In den
nächsten sechs Jahren unterstützt die Helmholtz-Gemeinschaft die
Physikerin dafür mit insgesamt 1,8 Millionen Euro.

„Obwohl es sich die meisten Menschen in ihrem
täglichen Leben wahrscheinlich nicht vorstellen können, ist die warme
dichte Materie der häufigste Zustand im Universum“, erzählt Katerina
Falk. „Wir finden sie in Sternen, Galaxien und kosmischen Nebeln.
Trotzdem gibt es hier immer noch viel zu entdecken.“ Das liegt nach
Einschätzung der Forscherin vor allem an den Schwierigkeiten, die
Materieform experimentell zu untersuchen. So lässt sich die warme dichte
Materie mit den bisher verfügbaren Sonden und Methoden nicht genau
genug erforschen. Katerina Falk, die von der tschechischen Extreme Light
Infrastructure ELI nach Dresden wechselt, will deshalb mit einem
Postdoc und zwei Doktoranden hierfür geeignetere Verfahren entwickeln.
Mit den beiden Hochleistungslasern DRACO und zukünftig PENELOPE findet
sie am HZDR dafür die perfekte Umgebung.

„Indem wir einen hochintensiven Laserpuls auf eine
gasförmige Probe schießen, erzeugen wir im Labor ein Plasma“, erläutert
Falk. „Der Puls reißt Elektronen aus den Atomen heraus und kreiert so
eine Art Blase im Plasma, die ein starkes elektrisches Feld enthält.
Dieses Feld wiederum, das der Laserpuls mit sich zieht, schließt die
Elektronen ein und beschleunigt sie auf diese Weise bis fast auf
Lichtgeschwindigkeit. Die dabei entstehende Strahlung können wir nutzen,
um Materie zu durchleuchten.“ Aufbauend auf dem Prinzip will die
Forscherin eine neuartige Plattform entwickeln, die Lang- und
Kurzpuls-Laser mit räumlich aufgelösten Röntgenstrahlen sowie
innovativen Techniken der Elektronenstreuung kombiniert. Falk erhofft
sich dadurch neue Erkenntnisse über fundamentale Vorgänge in der warmen
dichten Materie, wie dem Strahlungstransport, der Wärmeübertragung oder
der elektrischen Leitfähigkeit.

„Diese Prozesse spielen bei vielen
astrophysikalischen Phänomenen eine entscheidende Rolle, zum Beispiel
bei der Entstehung der Planeten oder der Magnetfelder in ihrem Kern“,
erklärt die Physikerin. Im Anschluss an die Experimente in Dresden will
sie die neuen Methoden auch in Prag bei ELI sowie an der Helmholtz
International Beamline for Extreme Fields HIBEF, die das HZDR am
Europäischen Röntgenlaser XFEL in Hamburg aufbaut, testen. Exzellente
Rahmenbedingungen liefert ihr die Helmholtz-Gemeinschaft mit dem
Förderinstrument der Nachwuchsgruppen, schätzt die Forscherin ein: „Die
garantierte Unterstützung über sechs Jahre gibt ausreichend Zeit, um ein
Projekt ordentlich durchzuführen.“ Außerdem lobt Katerina Falk die
Möglichkeiten zur Lehre, die bei dem Programm miteingeschlossen sind. So
wird sie neben ihrer Forschung am HZDR auch einen Kurs im
Masterstudiengang Physik an der TU Dresden geben.

Nach dem Studium am Imperial College London sowie
ihrer Promotion in Atom- und Laserphysik an der Universität Oxford hat
Katerina Falk zunächst von März 2012 bis Dezember 2014 am Los Alamos
National Laboratory in New Mexico geforscht. Vor drei Jahren zog es sie
nach Prag, um dort die Beamline ELI mitaufzubauen. Im vergangenen
September erhielt Katerina Falk die Zusage für eine Nachwuchsgruppe von
der Helmholtz-Gemeinschaft. Mit diesem Programm will die größte deutsche
Forschungsorganisation exzellente Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler beim Start in eine eigenständige Karriere unterstützen.
Pro Jahr werden 20 Gruppen ausgeschrieben – 2017 konnten sich 16
Forscher die Förderung sichern. Neben Falks Team gibt es am HZDR derzeit
drei weitere Helmholtz- sowie eine Emmy Noether-Nachwuchsgruppe der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Abspecken verlangsamt Gelenkverschleiß in Knien

Abspecken verlangsamt Gelenkverschleiß in Knien

Analyse von 640 Patienten – Meniskus profitiert zentral vom Abnehmen

Knieglenke: Gewicht belastet die Knorpel entscheidend (Foto: RSNA)
Knieglenke: Gewicht belastet die Knorpel entscheidend (Foto: RSNA)

San Francisco (pte018/02.05.2017/10:30) –

Übergewichtige und fettleibige Menschen, die binnen 48 Monaten
entscheidend abnehmen, zeigten einen deutlich geringeren Verschleiß der
Knorpel im Knie, sagen Forscher der University of California http://ucsf.edu . Laut den National Institutes of Health http://nih.gov ist Fettleibigkeit ein Risikofaktor für Osteoarthritis.

Risiko für Osteoarthritis sinkt

Übergewicht oder Fettsucht können zusätzlichen Druck
für die Gelenke und Knorpel mit sich bringen und damit zu ihrem Abbau
beitragen. Menschen mit mehr Körperfett verfügen zusätzlich im Blut über
größere Mengen von Substanzen, die zu einer Gelenkentzündung führen
können. Damit erhöht sich wiederum das Risiko einer Osteoarthritis.

Das Team um Forschungsleiterin Alexandra Gersing hat
die Unterschiede zwischen Gruppen mit und ohne Gewichtsverlust
analysiert. "Wir haben die Degeneration des gesamten Kniegelenks wie der
Menisken, der Gelenkknorpel und des Knochenmarks untersucht." An der
Studie nahmen 640 übergewichtige und fettleibige Patienten teil, die
über Risikofaktoren für Osteoarthritis oder durch ein MRI belegte
leichte bis mittelschwere Erkrankungen verfügten. Daten wurden auch von
der Osteoarthritis Initiative genutzt, einer landesweiten Studie zur
Prävention und Behandlung von Osteoarthritis im Knie.

Effekte bereits ab fünf Prozent

Die Patienten wurden in drei Gruppen aufgeteilt: Jene,
die mehr als zehn Prozent ihres Körpergewichts verloren, jene, die fünf
bis zehn Prozent abnahmen und eine Kontrollgruppe, deren Gewicht gleich
blieb. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass Patienten mit einem
Gewichtsverlust von fünf Prozent eine geringere Knorpeldegeneration
aufweisen als jene, deren Gewicht sich nicht verändert hatte.

Bei jenen, die zehn Prozent weniger wogen, verlangsamte
sich der Abbau weiter. Der Gewichtsverlust verlangsamte aber nicht nur
die Knorpeldegeneration, sondern führte auch bei den Menisken zu
Veränderungen. Auch die Menisken bei übergewichtigen und fettleibigen
Menschen, die mehr als fünf Prozent ihres Gewichts verloren,
degenerierten deutlich langsamer. Dieser Effekt war bei Übergewichtigen
am deutlichsten zu beobachten und bei jenen, die am meisten abgenommen
hatten. Details wurden in "Radiology" veröffentlicht.

| | Marlies | Godern

Marlies Godern

Sehr geehrter Herr Ort,
Mit grösser Freude habe ich ihre Meinung über die Partei der Grünen und Ihre Meinung zum Zuzug der Familien von so genannten Immigranten auf YouTube gehört.
Ich Teile Ihre Meinung absolut. Was hier in Deutschland passiert, ist nicht mehr nachzuvollziehen.
Ich bin humanistischer Natur, kein Nazi und auch kein Rassist.
Ich danke Ihnen für Ihren Mut, als geachteter Wissenschaftler für diese Meinung öffentlich aufzutreten. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Hochachtungsvoll
Marlies M.

Tiroler Ur-Getreidemischung für Diabetiker

Positive Wirkung auf den Blutstoffwechsel
 
Tiroler Ur-Getreideweckerl (Foto:Die Fotografen)
[ Foto ]

Innsbruck (pts009/17.11.2011/10:10) – Für Diabetiker ist es wichtig, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, um ihren Blutzucker stabil zu halten. Bei extremen Schwankungen wird die Lebensqualität stark beeinträchtigt. Die Tiroler Ur-Getreidemischung ist ein reines Naturprodukt, reich an Ballaststoffen und langkettigen Kohlenhydraten, mit über 40 essentiellen Vitalstoffen. Der besonders hohe Gehalt an Magnesium, Zink, Chrom, Selen und Vitamin B-Komplexen ist besonders für den Diabetiker essenziell (siehe Inhaltsstoffe).

Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung enthalten gerade Vollkornprodukte Substanzen, die sich günstig auf den Blutzuckerstoffwechsel auswirken. Es wird davon ausgegangen, dass Ballaststoffe aus Getreideprodukten die Insulinwirkung verbessern. Ein weiterer Nebeneffekt dabei ist, dass damit eine längere Sättigung erfolgt. Ausreichend Bewegung ist ebenso wichtig, jedoch bei Übergewicht eher eine Belastung als eine Verbesserung der Lebensqualität.

Stopp dem Übergewicht

Da 80 bis 90 Prozent der Diabetiker auch an Übergewicht leiden, erhöht sich damit auch das Herzinfarkt und Arteriosklerose Risiko. Meist lässt sich die Blutzuckereinstellung durch eine Gewichtsabnahme deutlich verbessern. Dadurch kann die Insulindosis, oft auch die Menge der Blutdrucktabletten, reduziert werden. Daher profitieren Diabetiker auf alle Fälle vom Abnehmen und sollten somit auf eine gesunde und ballaststoffreiche Ernährung umstellen.

Durch die Einnahme der Ur-Getreidemischung mit über 40 Vitalstoffen wird der Hunger nachweislich reduziert und der Blutzucker stabil gehalten, wodurch eine gesunde und ausgewogene Ernährungsform sowie eine bessere Lebensqualität gewährleistet wird.

In Österreich wird die Tiroler Ur-Getreidemischung in den "Baguette Bäckereien" der Firma MPreis zur Herstellung des "Tiroler Ur-Getreideweckerl" verwendet – der tägliche Beitrag zur Gesundheit für die ganze Familie.

Nähere Infos und Bestellung auch unter:
http://www.gesund-schlank-schoen.atinfo@gesund-schlank-schoen.at

Forscher entschlüsseln die Antriebskräfte der Wanderung großer Eisberge

Forscher entschlüsseln die Antriebskräfte der Wanderung großer Eisberge

Tafeleisberge treiben acht Jahre und länger durch das Südpolarmeer und schmelzen vor allem an der Unterseite

Bremerhaven, 7. April 2017. Wenn in absehbarer Zukunft am
Larsen-C-Schelfeis in der Antarktis ein Tafeleisberg von der fast
siebenfachen Größe Berlins abbricht, beginnt für ihn eine Wanderung,
deren Route Klimawissenschaftler des Alfred-Wegener-Institutes,
Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung schon jetzt ziemlich
genau vorzeichnen können. Den Forschern ist es nämlich gelungen, die
Drift antarktischer Eisberge durch das Südpolarmeer treffend zu
modellieren und dabei die physikalischen Antriebe ihrer Wanderung und
ihres Schmelzens zu identifizieren. Welche Kräfte dabei maßgeblich
wirken, hängt nämlich von der Größe des Eisberges ab. Die neuen
Ergebnisse sind im Online-Portal des Fachmagazins Journal of Geophysical
Research: Oceans erschienen.

Zurzeit schauen Polarforscher aus aller Welt gespannt auf die
Antarktische Halbinsel. Am Larsen C-Schelfeis beginnt sich ein riesiger
Eisberg vom Schelfeis abzulösen. Der zukünftige Eisberg wird etwa 175
Kilometer lang und an seiner breitesten Stelle 50 Kilometer breit sein.
Das heißt, seine Gesamtfläche wird fast 6.000 Quadratkilometer betragen
und damit etwa 7-mal so groß sein wie das Stadtgebiet Berlins. Mit einem
Gesamtgewicht von etwa 1300 Gigatonnen Eis wird der Koloss außerdem
fast so viel auf die Waage bringen wie üblicherweise alle im Zeitraum
eines Jahres neu entstandenen Eisberge in der Antarktis
zusammengenommen.

Wann genau Eiskolosse dieser Größe kalben, lässt sich nicht vorhersagen.
Klimawissenschaftler des Alfred-Wegener-Institutes können jetzt aber
ziemlich genau prognostizieren, auf welchem Kurs große, mittlere und
kleine Eisberge durch das Südpolarmeer wandern – nachdem sie von der
Schelfeiskante abgebrochen sind – und welche physikalischen Kräfte die
Eismassen antreiben. Je nach Größe der Eisberge gibt es da nämlich
entscheidende Unterschiede.

Winzlinge treibt der Wind auf das offene Meer hinaus, die Riesen bleiben in Küstennähe

„Eisberge, die nicht länger und breiter als zwei Kilometer sind, treiben
innerhalb weniger Monate von der Schelfeiskante weg und aus dem
Küstenbereich heraus. Der Wind drückt sie auf das offene Meer hinaus, wo
sie dann im Laufe von zwei bis drei Jahren in kleinere Stücke
zerbrechen und schmelzen“, erläutert Thomas Rackow, Klimamodellierer am
Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven und Erstautor der neuen Studie.

Bei Kolossen von der Größe des Larsen-C-Kandidaten spiele der Wind
dagegen zunächst kaum eine Rolle. Angetrieben wird die Bewegung hier vor
allem durch das Eigengewicht des Eisberges und die Tatsache, dass die
Oberfläche des Südpolarmeeres keine ebene Fläche ist, sondern sich
Richtung Norden neigt. Das heißt, an der Südküste des Weddellmeeres kann
der Meeresspiegel bis zu 0,5 Meter höher liegen als im Zentrum des
Weddellmeeres. „Wenn große Eisberge treiben, dann rutschen sie zunächst
die schräge Meeresoberfläche hinunter. Ihre Rutschbahn verläuft dabei
jedoch nicht als gerade Linie, sondern schlägt einen Bogen nach links.
Der Grund dafür ist die Corioliskraft, welche auf die Erdrotation
zurückzuführen ist und die Eisberge letztlich auf eine Bahn parallel zur
Küste ablenkt, ähnlich dem Verlauf des Küstenstroms“, erklärt Thomas
Rackow.

Auf einer von vier Hauptstraßen Richtung Norden

Die Ablenkung durch die Corioliskraft erklärt auch, warum große
Tafeleisberge die ersten drei, vier Jahre in Küstennähe verbleiben. Den
Sprung hinaus auf das offene Meer schaffen viele von ihnen erst, sobald
der Küstenstrom die Küste verlässt oder wenn sie im Packeis gefangen
sind und der Wind das Meereis samt Eisberg von der Küste wegschiebt.
„Auf diese Weise gelangen dann auch die großen Tafeleisberge in
nördlichere Meeresregionen mit wärmerem Wasser“, so Thomas Rackow.

Einmal in wärmeren Gefilden, beginnen die Tafeleisberge vor allem an der
Unterseite zu schmelzen und folgen je nach Ursprungsort einem der vier
„Highways“, die alles schwimmende Eis der Antarktis Richtung Norden
führen. Eine dieser Eisberg-Autobahnen führt an der Ostküste der
Antarktischen Halbinsel entlang aus dem Weddellmeer Richtung Atlantik.
Eine zweite Ausfahrt zweigt auf Höhe des nullten Längengrads am Ostrand
des Weddellmeeres ab – etwa dort, wo die deutsche Antarktisstation
Neumayer III auf dem Ekström-Schelfeis steht. Die dritte Ausfahrt
beginnt auf Höhe des Kerguelen-Plateaus in der Ostantarktis und die
vierte führt das Eis aus dem Rossmeer Richtung Norden (siehe Grafik).

Große Eisberge, die einmal den Weg nach Norden eingeschlagen haben,
schaffen es häufig sogar, den 60. südlichen Breitengrad zu überqueren.
Das heißt, sie legen bis zu ihrem Schmelztod oft Tausende Kilometer
zurück. Einzelne wurden auch schon vor der Küste Südamerikas oder
Neuseelands gesichtet.

Wie weit der künftige Larsen-C-Eisberg treiben wird, hängt davon ab, ob
er nach dem Abbruch als ganzer Eisberg erhalten bleibt oder schnell in
viele kleinere Stücke zerfällt. Zudem könnte der Eisberg auch für einen
gewissen Zeitraum auf Grund laufen. „Im ersten Fall stehen die Chancen
gut, dass er zunächst für etwa ein Jahr entlang der Antarktischen
Halbinsel durch das Weddellmeer treibt. Dann dürfte er Kurs Richtung
Nordosten nehmen. Das heißt, er würde in etwa Südgeorgien und die
Südlichen Sandwich-Inseln ansteuern“, sagt Thomas Rackow.

Angesichts seiner Gesamtmasse dürfte der Larsen-C-Koloss eine Lebenszeit
von acht bis zehn Jahren haben. Älter wird laut Computermodell kaum
einer der weißen Wanderer.

Für die neue Studie haben Thomas Rackow und Kollegen die realen
Positions- und Größendaten von 6912 antarktischen Eisbergen in das
Bremerhavener Meereis-Ozean-Modell FESOM eingespeist und es mit dem
dynamisch-thermodynamischen Eisberg-Modell des AWI gekoppelt. Im
Anschluss simulierten die Forscher die Drift und das Schmelzen der
Eisberge über einen Zeitraum von zwölf Jahren. Die vom Modell
berechneten Routen überprüften sie dann sowohl mit Echtdaten großer
Eisberge aus der „Antarctic Iceberg Tracking Database“ als auch mit
Positionsdaten von GPS-Sendern, die das AWI bereits in den Jahren 2000
und 2002 auf verschiedenen Eisbergen im Weddellmeer installiert hatte.

„Bei dieser Studie ging es uns in erster Linie darum, zu verstehen, in
welcher Region des Südpolarmeeres die großen Eisberge schmelzen und
somit große Mengen Süßwasser in das Meer eintragen. Dass es uns nun auch
gelungen ist, die grundlegenden Mechanismen so umfassend zu
entschlüsseln, freut uns aber umso mehr“, sagt Thomas Rackow.