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Weiblicher G-Punkt kann lokalisiert werden

Forscher machen Stimulationspunkt mit Ultraschall sichtbar

Washington/L’Aquila/Wien (pte/23.02.2008/06:30) – Der mysteriöse G-Punkt, der Frauen zum sicheren Höhepunkt verhilft, hat es wieder einmal in die aktuellen Wissenschaftsmagazine geschafft: Italienische Forscher haben bei 20 Frauen den Stimulationspunkt mit Hilfe von Ultraschall sichtbar gemacht, berichten sie im Journal of Sexual Medicine und in der Online Ausgabe von New Scientist. Bisher war die Existenz des G-Punkts wissenschaftlich äußerst umstritten, weil es keinen Hinweis darauf gab, wo er sich tatsächlich befindet.

Mit Hilfe von Ultraschall ist es Emmanuele Jannini von der Universität in L’Aquila http://www.univaq.it/ gelungen, im Gewebe an der vorderen Vaginawand etwas zu finden: Bei den neun Probandinnen, die über heftige vaginale Orgasmen berichteten, die sich aus einer Stimulation dieser Region ergab, zeigte sich zwischen der Harnröhre und der Vagina ein dickeres Gewebe, als bei den elf Probandinnen, die noch nie einen vaginalen Orgasmus hatten. "Es ist das erste Mal, dass wir mit Hilfe einer einfachen, schnellen und günstigen Methode bestimmen können, ob eine Frau einen G-Punkt hat oder nicht", schreibt Jannini. Das bedeute auch, dass Frauen ohne sichtbaren Beweis eines G-Punkts keinen vaginalen Orgasmus haben können.

Als sehr interessant und aufschlussreich empfindet die Urologin und Sexualmedizinerin Elia Bragagna http://www.eliabragagna.at/ die Untersuchungsergebnisse. "Eigentlich müsste ich froh über das Ergebnis sein, denn damit wird vielen Frauen der enorme Druck über den vaginalen Orgasmus genommen", so die Medizinerin gegenüber pressetext. Es wäre gut, wenn man diesen Frauen, die einen solchen Höhepunkt nicht erreichen können, mitteilen würde, dass es strukturell eben nur bei manchen möglich sei, einen solchen vaginalen Orgasmus zu bekommen. "Es wäre viel klüger sich auf die Stimulation jener Regionen zu konzentrieren, die tatsächlich Lust erzeugen und die sich leicht stimulieren lassen", so die Forscherin. Das gelte auch im Austausch mit dem Partner.

Experten sind mit den Bildern von Jannini noch nicht vollständig zufrieden, erklärt auch Bragagna. Es könne sich bei den abgebildeten Regionen auch um die Paraurethraldrüse – auch Skene-Drüse genannt – handeln, meint die Wissenschaftlerin. "Diese wird auch als weibliche Prostata bezeichnet. Ihr Sekret ähnelt in Zusammensetzung und Enzymmustern dem aus der Prostata des Mannes. Wenn man davon ausgeht, dass im Embryonalstadium beide Geschlechter gleich aussehen und sich ähnlich entwickeln, ist das nachvollziehbar", so die Urologin. Experten bezeichnen die Prostata als männlichen G-Punkt. "Durch sexuelle Stimulation kann ein Orgasmus herbeigeführt werden, der sich von einem phallisch generierten Orgasmus deutlich unterscheidet", führt die Sexualmedizinerin an. Unter homosexuellen Männern ist die Prostatamassage weiter verbreitet als unter heterosexuellen", erklärt die Forscherin abschließend. 
 

Cholesterinsenkung verlängert Leben

Studie empfiehlt breiten Einsatz von Statinen

Oxford/Sydney (pte/27.09.2005/09:15) – Medikamente gegen Cholesterin
können bei allen Patienten mit erkrankten Arterien Herzanfälle und
Schlaganfälle verhindern. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der
University of Oxford http://www.ctsu.ox.ac.uk und der University of
Sidney http://www.usyd.edu.au gekommen. Statine werden derzeit vielfach
zur Verringerung des Risikos von kardiovaskulären Erkrankungen bei
Menschen mit hohen Cholesterinwerten eingesetzt. Die Ergebnisse der
Studie wurden online in dem Fachmagazin The Lancet
http://www.thelancet.com veröffentlicht.

Das Team um Colin Baigent vom Medical Research Council analysierte die
detailierten Ergebnisse von mehr als 90.000 Teilnehmern an 14 Tests zur
Behandlung mit Statinen. Es zeigte sich, dass Statine auch für Menschen
mit niedrigeren Cholesterinwerten Vorteile bringen können. Am meisten
profitierten jene Personen deren Cholesterinwerte durch die Statine am
stärksten gesenkt wurden. Der Cholesterinwert zu Beginn der Behandlung
spielte dabei keine Rolle. Baigent erklärte, dass die aktuelle Studie
zeige, dass Statine für deutlich mehr Patienten von Vorteil sein
könnten als derzeit für eine Behandlung in Betracht gezogen werden.

"Am wichtigsten ist, das Ärzte all jene Patienten identifizieren, die
über ein Herzanfall- oder Schlaganfallrisiko verfügen und ihnen
ungeachtet ihres Cholesterinwertes eine tägliche Statindosis
verschreiben, die ihre Werte deutlich verringert." Die Verringerung des
LDL Cholesterins um 1,5 mmol/L sollte das Risiko eines Herzanfalles
oder eines Schlaganfalles um wenigstens ein Drittel senken. Ein Wert
unter 5.5mmol/L wird allgemein als gesund angesehen. Die
Studienergebnisse legen zusätzlich nahe, dass viele Patienten von einer
stärkeren Reduzierung ihrer Cholesterinwerte mehr profitieren würden.
Anthony Keech, der Leiter des australischen Teams, erläuterte, dass
Statine vielfach in vergleichsweise geringen Dosierungen verschrieben
würden, die die Cholesterinwerte nur geringfügig senkten. "Unsere
Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Vorteile von Statinen direct
proportional zu dem Ausmaß der Verringerung der Cholesterinwerte zu
sein scheinen."

Frühere Studien hatten Befürchtungen geäußert, dass der Einsatz von
Statinen mit einem erhöhten Risiko bei bestimmen Krebsarten oder
anderen Krankheiten in Zusammenhang stehen könnte. Die Autoren der
aktuellen Studie gehen davon aus, dass diese Befürchtungen
wahrscheinlich unbegründet sind. Der Wissenschafter Rory Collins
betonte, dass die Ergebnisse zeigten, das Statine sehr sicher seien.
Die selten auftretenden schweren Muskelprobleme würden durch die großen
Vorteile deutlich aufgewogen. In Großbritannien können Statine aufgrund
neuer gesetzlicher Bestimmungen seit dem vergangenen Jahr ohne Rezept
verkauft werden.

Neue Erkenntnisse bei der Abwehr von Krankheitserregern

Mannheim (pte/27.09.2006/06:05) – Wissenschaftlern der Universität
Regensburg http://www.uni-regensburg.de sowie der Medizinischen
Fakultät Mannheim http://www.klinikum-mannheim.de ist ein bedeutender
Schritt zur Erforschung der Immunabwehr gelungen: Sie haben entdeckt,
dass die Granulozyten flexible Repertoires eines variablen
Immunrezeptors – ähnlich dem des so genannten T-Zellrezeptors –
ausbilden. Damit haben die Forscher erstmals den Nachweis erbracht,
dass Granulozyten, die größte Gruppe von Immunzellen im Blut, neben den
Lymphozyten eine weitere variable Immunabwehr im Körper sind, berichten
sie im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences"
http://www.pnas.org.

Das Team um Kerstin Püllmann und Alexander Beham von der Chirurgischen
Universitätsklinik Regensburg und Wolfgang Kaminski vom Institut für
Klinische Chemie am Mannheimer Universitätsklinikum konnte damit
widerlegen, dass die Granulozyten lediglich unflexible
Immunabwehrmechanismen besitzen. Über vier Jahrzehnte hinweg waren
Wissenschaftler davon ausgegangen, dass das variable Immunsystem im
Menschen und generell bei Säugetieren ausschließlich in den Lymphozyten
lokalisiert ist. Dabei waren zwei Abwehrsysteme bekannt: Jenes der
B-Lymphozyten, deren variable Immunrezeptoren als lösliche Antikörper
in die Blutbahn freigesetzt werden, und jenes der T-Lymphozyten, die
den so genannten T-Zellrezeptor an ihrer Oberfläche ausbilden. Diese
Lymphozytensysteme sind in der Lage durch eine enorm hohe Anzahl
variabler Antikörper auf spezifische Reize wie etwa Viren, Bakterien
oder körperfremde Substanzen zu reagieren. Nach dem Kontakt mit einer
Substanz, die als fremd erkannt wird, vermehren sich diejenigen
Lymphozyten stark, an deren variable Immunrezeptoren das Antigen
spezifisch bindet.

Innerhalb weniger Wochen stehen damit große Mengen von Lymphozyten
bereit, die alle denselben maßgeschneiderten Antikörper beziehungsweise
T-Zellrezeptoren produzieren und die dadurch in der Lage sind, Antigene
spezifisch zu binden und effizient zu eliminieren. Nach der Abwehr
verbleiben wenige dieser Lymphozyten im Organismus und bilden das
"immunologische Gedächtnis", das bei wiederholtem Antigenkontakt dann
rascher als beim Erstkontakt aktiviert wird. Aufgrund dieser
Anpassungsfähigkeit werden die beiden getrennten variablen Immunsysteme
in B- und T-Lymphozyten gemeinsam als "adaptives" Immunsystem
bezeichnet.

Die Wissenschaftler haben nun aber entdeckt, dass das flexible
Immunrezeptorsystem der Granulozyten als drittes Abwehrsystem zur
Verfügung steht. Die Forscher gehen davon aus, dass damit ein neues
Kapitel in der Entzündungsforschung eröffnet wird. Von besonderem
Interesse ist dabei die Frage, inwiefern Granulozyten ein schnelles
adaptives Immunsystem darstellen, das die langsame – durch Lymphozyten
vermittelte – klassische adaptive Immunabwehr ergänzt.

Alles im grünen Bereich?

Alles im grünen Bereich?
Öko-Junglandwirte diskutieren über Optimierung der Erzeugung
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(aid) – Die Biobranche boomt seit 15 Jahren. Aber stimmt der hohe Anspruch der ökologischen Landwirtschaft noch mit der Realität überein? Diese und andere kritische Fragen zur eigenen Branche diskutierten über 100 engagierte Junglandwirte Ende Oktober auf der 8. Öko-Junglandwirtetagung in Fulda. Reichlich Diskussionsfutter lieferten Referenten aus den unterschiedlichsten Fachbereichen.

So wies Professor Dr. Albert Sundrum, Leiter des Fachbereichs Tierernährung und Tierhaltung an der Universität Witzenhausen, auf die Probleme im Bereich der ökologischen Tierhaltung hin. Zwar habe der Ökobereich aufgrund der strengen Vorgaben für Stallbau und Platzbedarf klare Vorteile gegenüber konventionellen Haltungsmethoden. Doch beim Blick auf die Tiergesundheit von Schweinen und Kühen zeige sich, dass Bio-Landwirte in gleichem Umfang mit Krankheiten zu kämpfen haben wie ihre konventionellen Kollegen. "Dabei muss es doch unser Anspruch sein, an dieser Stelle besser zu sein.

Das erwarten auch die Verbraucher", so Sundrum. Er riet den Junglandwirten deshalb zu einem möglichst objektiven Blick auf die Gesundheit der eigenen Tiere, der auch durch Zahlen untermauert sein sollte. Zudem plädierte er dafür, dass die Bioverbände Vorgaben für wissenschaftlich abgesicherte, gesundheitsbezogene Parameter festlegen, wie beispielsweise Grenzwerte für Zellzahlen in der Milchviehhaltung. Auch die Beratung müsse sich hier auf einheitliche, möglichst objektive Standards einigen. Andernfalls drohe das Qualitätsniveau tierischer Bioprodukte zu sinken.

Einen sensiblen Bereich des Ökolandbaus sprach Dr. Heike Kuhnert vom Projektbüro Land & Markt an. Sie stellte eine BÖLN-Studie zu Umfang und Gründen der Rückumstellung von Öko-Betrieben vor. Danach haben zwischen 2003 und 2010 mehr als 4.200 Betriebe in Deutschland von bio auf konventionell rückumgestellt. Etwa ein Drittel davon waren Betriebsaufgaben. Im Saldo sei jedoch laut Kuhnert die Zahl der Bio-Betriebe trotz Rückumstellungen moderat gestiegen.

Zudem hätten im gleichen Zeitraum deutlich mehr konventionelle Betriebe aufgegeben. Als Gründe für eine Rückumstellung nannten die befragten Betriebsleiter am häufigsten die strengen Richtlinien der Verbände, vor allem bei Futtermitteln. "Die Höhe der Förderung war dagegen nur für wenige Betriebsleiter ein Problem", erklärte Kuhnert. Stattdessen wünschten sich die Befragten eine verlässliche, durchgehende Förderung für den Ökolandbau, um mehr Planungssicherheit zu haben. Um zukünftig Rückumstellungen zu vermeiden, sei darüber hinaus eine noch bessere Kommunikation zwischen den Bio-Anbauverbänden hilfreich.

Künstliche Muskeln für Roboter ohne Motoren

Genialer Roboter-Aktor reagiert auf Licht und Strom

Neues Material verspricht günstige Maschinen-"Muskeln" der Zukunft

Heben bei Licht: Das funktioniert erstaunlich gut (Foto: hku.hk )
Heben bei Licht: Das funktioniert erstaunlich gut (Foto: hku.hk )

Hongkong (pte004/06.06.2018/06:15) –

Forscher an der University of Hong Kong (HKU) http://hku.hk haben ein Aktor-Material entwickelt, das Robotern künftig einen
Verzicht auf Motoren ermöglichen könnte. Denn es reagiert sowohl auf
Licht als auch Strom und weitere Einflüsse mit starken Verformungen und
übt dabei auch viel Kraft aus, kann also praktisch wie Muskeln für die
Bewegung eines Roboters sorgen. Da es sich um ein nickelbasiertes
Material handelt, ist es auch günstig in der Herstellung.

Für Roboter der Zukunft

Wenn künftig immer kompaktere Roboter wichtige Aufgaben
erledigen sollen, wäre es günstig, wenn sie ohne Motoren und klobige
Pneumatik-Aktoren auskommen würden. Daher stehen neuartige
Aktor-Materialien im Fokus der Wissenschaft. Das HKU-Team um Alfonso
Ngan Hing-wan, Professor für Materialwissenschaft und -technik, hat
dabei das Ziel verfolgt, dass sich Bewegungen mittels Licht auslösen
lassen. Denn das macht eine kabellose Steuerung leicht. Das ist den
Forschern nun mit Nickelhydroxid-Oxyhydroxid gelungen. Dieses ermöglicht
mit Licht ausgelöste Bewegungen in einer Schnelligkeit und Stärke, die
bislang nicht möglich war.

Wie das Team in "Science Robotics" berichtet, konnten
es beispielsweise einen Mini-Arm mit zwei Scharnieren konstruieren, der
leicht das 50-Fache seines eigenen Gewichts heben kann. Auch hat sich
gezeigt, dass das neue Material ebenso mit elektrischen Signalen
gesteuert werden kann, was die Einbindung in aktuelle
Roboter-Technologien leicht machen sollte. Zudem reagiert es auf
Änderungen in Temperatur und Feuchtigkeit. Das könnte es für autonome
Maschinen, die auf geringe Veränderungen in ihrer Umgebung reagieren,
interessant machen.

Einfache, günstige Lösung

Ein weiterer großer Vorteil des Materials ist, dass die
wichtigste Komponente Nickel ist, also ein relativ häufiges und somit
günstiges Metall. Auch die Fertigung eines Aktors mit dem neuen Material
ist den Forschern zufolge einfach und in industriellem Maßstab gangbar.
Zudem sei kein zusätzlicher Fertigungsschritt nötig, damit sowohl
Licht- als auch elektrische Steuerung klappt. Aufgrund der Eigenschaften
des Materials sollte es mit Hochskalieren des Fertigungsprozesses
möglich sein, künstliche Muskeln für Roboter zu fertigen, die mit denen
von Säugetieren vergleichbar sind.

Algen versus Biodiesel

Biodiesel kam in den letzten Jahren in Kritik, da sich die zur Gewinnung benötigten Anbauflächen als Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion herausstellten. Der Einsatz von Algen als pflanzliche Biodiesel-Rohstoffe könnte hier eine Lösung bieten. Meeresbiologen der Universität Wien http://www.univie.ac.at/marine-biology prüfen derzeit in Kooperation mit der BioDiesel International http://www.biodiesel-intl.com/ Verarbeitungsformen und Erträge einer ölhältigen Mikroalge, die sich für die Erzeugung von Biodiesel eignet.

Dass aus Algen Öl gewonnen werden kann, ist bereits seit den 70er-Jahren bekannt. Sie sind in ihrer fossilen Form immerhin an der Entstehung von Rohöl beteiligt. "Bisher wurde aber die Untersuchung aus Kostengründen nicht weitergeführt", so Forschungsleiter Friedrich Schagerl gegenüber pressetext. Der finanzielle Aufwand für erforderliche Photobioreaktoren und die Entnahme der Algen aus dem Flüssigmedium sei groß, jedoch steige mit den Treibstoffpreisen das Interesse der Wirtschaft an dieser alternativen Gewinnung. Doch auch lebende Schwebealgen enthalten für die Biomasse nutzbares Öl, das sie zum Überleben brauchen. Die Ölpartikel machen sie leichter und verhindern ihr Absinken in Tiefe, wo es kein für die Photosynthese notwendiges Sonnenlicht gibt. Besonders hohe Fettgehalte haben die verschiedenen Arten der Grünalge Botryococcus.

Um die Verarbeitungsmöglichkeiten zu erforschen, isoliert das Wiener Forscherteam zunächst Algen aus verschiedensten Biotopen, züchtet sie und sucht nach ihrem maximalen Ölgehalt. "Die wichtigste Voraussetzung für das Wachstum von Algen ist das Sonnenlicht, das bei der Züchtung in nördlichen Regionen durch künstliche Beleuchtung ersetzt werden muss", erklärt Schagerl. Das Flüssigmedium, in dem die Algen wachsen, enthalte eine Nährlösung aus Phosphor, Stickstoff, Kohlenstoff und anderen mineralischen Stoffen, außerdem brauche die Pflanze zum Aufbau der Biomasse große Mengen an Kohlendioxid. "Das für den Photobioreaktor notwendige CO2 erhalten wir von einem Biomasse-Kraftwerk. So werden dessen Abgase selbst wieder als Biomasse gebunden", so der Wiener Meeresbiologe.

Der benötigte Rohstoff für Algensprit wächst schnell und die verlorene Agrarfläche ist im Vergleich zu Biodiesel aus Feldfrüchten klein. Doch auch von der Qualität des Algen-Biodiesels verspricht sich Schagerl einiges. "Durch eine nachträgliche Veresterung kann hochwertiger Kraftstoff hergestellt werden, die Anwendung ist sogar für das Flugzeugbenzin Kerosin denkbar." Die Qualität des Diesels hänge vor allem von der Art der Alge ab, so Schagerl abschließend.

Accenture-Technologie hält Gesundheitsmuffeln den Spiegel vor

Blick in "digitalen Spiegel" zeigt schon heute das Aussehen von morgen

Wien (pts/18.05.2006/11:24) –
Sophia Antipolis / Wien, 18. Mai 2006 – Accenture hat einen "digitalen Spiegel" entwickelt, mit dem sich das künftige Aussehen von Menschen konkret prognostizieren und visualisieren lässt. Mit diesem kann man zum Beispiel übergewichtigen Personen die dramatischen Folgen ihrer Ernährungsgewohnheiten vor Augen führen. Das Gerät, das leicht in Haushaltsgeräte integrierbar ist, wurde von den Accenture Technology Labs in Sophia Antipolis (Südfrankreich) in eineinhalbjähriger Arbeit entwickelt.

Der Spiegel ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts, mit dem Accenture Menschen dazu bewegen möchte, gesundheitsbewusster zu leben und Fettleibigkeit sowie dadurch ausgelösten Krankheiten präventiv entgegenzuwirken. Der Spiegel soll unter anderem bei wissenschaftlichen Studien der University of California in San Diego zum Einsatz kommen. "Wir sind überzeugt, dass die dem Spiegel zugrunde liegende Technologie nicht nur dabei helfen kann, ein genaues Bild des Körpers zu berechnen, sondern dass durch die drastische visuelle Darstellung auch Verhaltensänderungen bewirkt werden", sagt Dr. Jeannie Huang, Professorin für Medizin an der University of California.

Hochentwickelte Technologie in Haushaltsgeräte integriert

In den Technology Labs in Sophia Antipolis arbeiten Wissenschaftler von Accenture daran, hoch entwickelte Technologien in herkömmliche Haushaltsgeräte zu integrieren, damit Menschen jederzeit über ihren Gesundheitszustand Bescheid wissen. Der Prototyp des Spiegels sieht wie ein ganz gewöhnliches Badezimmerutensil aus und erfordert lediglich, dass der Benutzer sein "Spiegelbild" betrachtet. Dahinter verbirgt sich jedoch komplexe Technologie: Der Spiegel nutzt zwei Kameras, die sich an den Seiten eines Flachbildschirms befinden. Aus den Videobildern beider Kameras entsteht ein wirklichkeitsgetreues Spiegelbild. Mit Hilfe hochentwickelter Bildbearbeitungstechnologie und spezieller Accenture-Software lässt sich das Spiegelbild der Person dann in die Zukunft projizieren.

Keine Chance für Stubenhocker

Der Spiegel bezieht seine Daten über Webcams und Sensoren, die überall im Haus platziert werden. Das Beobachtungssystem dokumentiert Alltagsaktivitäten wie beispielsweise den Gang zum Kühlschrank, die Benutzung des Heimtrainers und die Verweildauer auf dem Sofa. Die Spezial-Software analysiert die Daten und ermittelt, inwieweit das Verhalten die Gesundheit beeinträchtigt und welchen Einfluss es auf das künftige Aussehen hat. So kann jemand, der sich wenig bewegt, zusehen, wie sein Gesicht immer dicker wird.

Darüber hinaus verarbeitet der Spiegel eine Reihe von weiteren gesundheitsrelevanten Informationen: So zeigt er etwa die Folgen zu langer Sonnenbäder oder berechnet aus den Daten eines Schrittzählers, wie sich Spaziergänge oder Joggen auf die körperliche Fitness auswirken. In Zukunft werden sich auch die Konsequenzen von Alkoholmissbrauch, Rauchen oder Drogenkonsum drastisch veranschaulichen lassen.

Neue Lebensweise dank Einsatz neuer Technologien

"All jene Probleme, die in zunehmendem Maße durch falsche Ernährung, Übergewicht, mangelnde Bewegung und Rauchen entstehen, lassen sich an erster Stelle durch eine Änderung des Verhaltens lösen", sagt Dr. Martin Illsley, Direktor der Accenture Technology Labs in Sophia Antipolis. "Deshalb denken wir darüber nach, wie wir neue Technologien dazu nutzen können, um Menschen zu einer anderen Lebensweise zu bewegen." Dieser neue wissenschaftliche Ansatz wird "Captology" genannt – er setzt sich aus den Wörtern "computers as persuasive technologies" zusammen. Darunter versteht man das Design, die Erforschung und die Analyse interaktiver Computer-Produkte, mit deren Hilfe die Lebensweise von Personen verändert werden soll.

Illsley und sein Team kamen zu dem Schluss, dass jede Technologie, die Ernährungsgewohnheiten verändern will, mit Bildern arbeiten muss. Ein Spiegel, der das künftige Aussehen eines Menschen projiziert, würde diesem Ziel am besten gerecht werden, so die Schlussfolgerung. "Das Bild kann Menschen schockieren, die nicht auf ihre Gesundheit achten, und es kann jene Personen belohnen, die beispielsweise ihr Gewicht reduzieren", erläutert Dr. Martin Illsley.

Das intelligente Haus

Der digitale Spiegel gehört zu einer Reihe von Entwicklungen der Accenture Technology Labs rund um das "intelligente Haus". Aus der Kombination von Sensorik und künstlicher Intelligenz entstehen neue, assistierende Technologien.

Frühere Prototypen haben gezeigt, wie neue Technologien im Haushalt älteren Menschen mehr Unabhängigkeit bringen sowie Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen dabei helfen, auf die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft zu reagieren. So bietet der Spiegel beispielsweise der Pharma-, Gesundheits- und Versicherungsbranche eine Reihe von Einsatzmöglichkeiten. "Das Konzept des Spiegels unterscheidet sich völlig von den Lösungen, die uns bisher bekannt sind", sagt Dr. Martin Illsley. "Wir kennen keine anderen Unternehmen oder Forschungseinrichtungen, die jemals etwas Vergleichbares entwickelt haben."

Über Accenture:
Accenture ist ein weltweit agierender Management-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Mit dem Ziel, Innovationen umzusetzen, hilft das Unternehmen seinen Kunden durch die gemeinsame Arbeit leistungsfähiger zu werden. Umfangreiches Branchenwissen, Geschäftsprozess-Know-how, internationale Teams und hohe Umsetzungskompetenz versetzen Accenture in die Lage, die richtigen Mitarbeiter, Fähigkeiten und Technologien bereitzustellen, um so die Leistung seiner Kunden zu verbessern. Mit über 129.000 Mitarbeitern in 48 Ländern erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2005) einen Nettoumsatz von 15,55 Milliarden Dollar. Die Internet-Adresse lautet: http://www.accenture.at

Apfel und Birnen schützen vor Schlaganfall

Apfel und Birnen schützen vor Schlaganfall

Günstige Wirkung von Obst und Gemüse mit weißem Fruchtfleisch
 
Obstschale: "One apple a day keeps the Schlaganfall away" (Foto: Flickr/Bogoni)

Wageningen/Linz (pte021/16.09.2011/13:58) – Wer regelmäßig Äpfel, Birnen, Bananen, Karfiol, Chicoree oder Gurken isst, schützt sich damit vor Schlaganfall. Das behaupten zumindest holländische Forscher in der Zeitschrift "Stroke". Dank vieler Carotenoide und Flavonoide haben Obst und Gemüse mit weißem Fruchtfleisch eine besondere präventive Wirkung, so ihre Annahme. "Scheinbar ist ein Apfel pro Tag das einfachste Rezept, Schlaganfall vorzubeugen", so Studienleiterin Linde M. Oude Griep von der Wageningen University http://www.wageningenuniversity.nl .

Nur Weißes wirkt

Die Forscher befragten 20.000 gesunde Erwachsene mittleren Alters danach, wie häufig sie Obst und Gemüse aßen. Dabei trennte man nach Farben: Grün wie etwa Kohl, Salat und dunkelblättriges Gemüse, Orange und Gelb wie etwa Zitrusfrüchte, Rot und Lila für rote Gemüsesorte sowie Weiß, das mehrheitlich durch Äpfel und Birnen konsumiert wird. Zehn Jahre später hatten die Untersuchten insgesamt 233 Schlaganfälle erlitten. Kurioserweise war die Gruppe mit hohem Weiß-Verzehr um 52 Prozent seltener betroffen, während bei den anderen Farben kein Zusammenhang aufschien.

Noch detaillierter berechnet, sank pro 25 Gramm von täglichem Weißobst oder -gemüse das Schlaganfall-Risiko um neun Prozent, womit ein rund 120 Gramm schwerer Apfel bereits eine Schutzwirkung von über 40 Prozent hätte. Weitere Studien sind noch erforderlich, ehe Ärzte zu mehr Äpfeln und Birnen raten können, bemerkt Griep. Zudem sollte man auf andersfarbiges Obst und Gemüse auf keinen Fall verzichten, da andere Farben Vorteile für andere chronische Erkrankungen liefern dürften.

Lebensstil entscheidet

Verwundert über das Ergebnis ist der Linzer Neurologe Peter Haring, Vizepräsident der Österreichischen Schlaganfall-Gesellschaft http://www.oegsf.at . "Es gibt keine operative oder medizinische Maßnahme, die eine derart hohe Senkung des Risikos – umgerechnet fünf Prozent pro Jahr – zustande bringt", so der Experte gegenüber pressetext.

Für gut möglich hält Haring allerdings, dass die getesteten Weißfrucht-Esser grundsätzlich gesünder leben. "Der Lebensstil bestimmt die klassischen Schlaganfall-Risikofaktoren wie hoher Blutdruck, Cholesterin und Zuckerwerte wesentlich mit. Bisher liefern Studien zu Ernährungsgewohnheiten und Schlaganfall noch keine einheitlichen Ergebnisse. Dennoch sind Länder mit mediterraner Ernährung besser vor Herz-Kreislauf-Problemen und Schlaganfall geschützt als Mitteleuropäer. Der hohe Anteil von Obst und Gemüse dürfte hier mitspielen."

Saubere Hände vermeiden Infektionen auf Intensivstationen

fzm – Um das Infektionsrisiko auf Intensivstationen zu verringern, bedarf es nur in Ausnahmefällen einer aufwändigen Luftfilterung. Auch eine Besucherschleuse am Eingang ist nicht unbedingt notwendig. Selbst die besonderen Kittel des Personals verhindern die Übertragung von Klinikkeimen nur bedingt. Die wichtigste Maßnahme zum Schutz vor nosokomialen Infektionen, wie Ärzte die Übertragung ansteckender Krankheiten in der Klinik nennen, ist die regelmäßige Desinfektion der Hände, erläutert ein Experte in der Fachzeitschrift "DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2009).

Insgesamt 150 000 Euro spart das Uniklinikum Aachen im Jahr durch den Verzicht auf unnötige Schutzkleidung auf Intensivstationen, berichtet Professor Sebastian Lemmen, Leiter des dortigen Zentralbereichs für Krankenhaushygiene und Infektiologie. Spezielle Schutzkittel tragen Ärzte und Pflegekräfte dort nur bei Tätigkeiten, bei denen eine bakterielle Verunreinigung der Kleidung zu erwarten ist. Pflicht sind sie auch beim Betreten von Isolierzimmern. In diesen werden stark infektionsgefährdete Patienten untergebracht sowie solche, die sich bereits mit gefährlichen sogenannten multiresistenten Erregern angesteckt haben, gegen die viele Antibiotika wirkungslos sind.

Auf den routinemäßigen Wechsel der Schutzkleidung beim Betreten und beim Verlassen der Intensivstation wird ansonsten verzichtet. Es ist aus Sicht des Infektiologen Professor Lemmen auch nicht erforderlich, dass die Intensivstation durch einen Schleusenbereich vom restlichen Krankenhaus getrennt wird. Und kostspielige Anlagen zur Raumluftfilterung seien nur in Einzelzimmern erforderlich, in denen extrem immungeschwächte Patienten, etwa nach Knochenmarktransplantationen, untergebracht werden.

Die wichtigste Hygienemaßnahme ist aus Sicht des Hygieneexperten die Händedesinfektion. Denn die meisten Erreger werden über die Hände des Personals von einem Patienten auf den nächsten weiter gereicht. Eine Desinfektion ist auf Intensivstationen vor und nach jedem Patientenkontakt notwendig, fordert der Autor. Insbesondere beim Verbandwechsel, bei Tätigkeiten an den Beatmungsgeräten, beim Legen und Wechsel von Infusionen und beim Spritzen von Medikamenten ist laut Professor Lemmen extreme Vorsicht und damit auch eine Händedesinfektion vorher und nachher notwendig. Ebenso nach dem Kontakt mit Blut, Eiter, Urin oder Stuhl, die leicht Krankheitserreger übertragen können.

Leider werde die Händedesinfektion nicht immer eingehalten, beklagt der Infektiologe: Studien zeigen, dass nur 20 bis 50 Prozent des Personals die Regeln strikt beachten. Der Hygieneexperte rät deshalb den Kliniken, die Händedesinfektion zu überprüfen. Dies sei beispielsweise durch die Analyse des Verbrauchs an Desinfektionsmittel möglich. Auch die im letzten Jahr von der Bundesregierung gestartete "Aktion saubere Hände" sei sinnvoll.

Außerdem empfiehlt der Experte die Teilnahme am Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS). Die 1998 eingeführte Datenbank ermöglicht es den beteiligten Intensivstation sich mit anderen Stationen zu vergleichen und Schwachstellen zu ermitteln. Professor Lemmen: Seit Einführung von KISS konnte die Rate der wichtigsten Krankenhausinfektionen auf Intensivstationen um über 30 Prozent gesenkt werden.

Smartphones ersetzen in Zukunft Thermometer

Smartphones ersetzen in Zukunft Thermometer
Infrarot-Sensoren ermöglichen exakte Bestimmung der Körpertemperatur
 
Smartphone-Thermometer: neu patentiert (Foto: http://fraden.com)

San Diego (pte016/15.11.2012/12:25) – Das US-Unternehmen Fraden Corporation http://fraden.com hat ein Smartphone-Thermometer zum Patent angemeldet. Ein Infrarot-Sensor direkt neben der Kamera-Linse übernimmt dabei die Messung. Die Genauigkeit genügt laut Hersteller klinischen Ansprüchen. Die Messung erfolgt an der Schläfe der Patienten. Die Smartphone-Kamera dient dabei als Positionierungshilfe. Sobald sich das Mobiltelefon in der korrekten Position – ungefähr 2,5 Zentimeter von der Hautoberfläche entfernt – befindet, registriert der Sensor sofort die Körpertemperatur, wie Forbes berichtet.

Für Kinder

Aus der Intensität des Lichts im infraroten Spektrum, das ein Objekt abgibt, lässt sich seine Temperatur exakt bestimmen. Die Messung der Körpertemperatur mittels dieser Technologie gibt es schon seit etwa 30 Jahren. Heute sind die Sensoren aber klein und empfindlich genug, um ohne Probleme in ein Smartphone eingebaut zu werden. Im Gegensatz zu anderen Thermometern haben Infrarot-Detektoren den Vorteil, dass sie eine kontaktlose Messung ermöglichen, was in einem hygienisch heiklen Umfeld wie einem Krankenhaus durchaus von Vorteil sein kann.

Zudem erfolgt die Messung ohne Wartezeit, die Temperatur kann sofort bestimmt werden. Durch die ubiquitäre Verbreitung von Smartphones können Thermometer in Zukunft außerdem allzeit verfügbar sein. Das Durchsuchen des Medizinschrankes nach einem klassischen Fiebermesser wird dadurch obsolet. Gerade für Kinder ist die Messung mittels Smartphone ein Vorteil. Längeres Stillsitzen und unangenehmes, invasives Messen der Temperatur sollen künftig der Vergangenheit angehören. Smartphones sind bei Kindern beliebt, wodurch die ansonsten oft lästige Kontrolle sogar zum Spaß werden kann.

Vielfältig einsetzbar

Mit dem Smartphone-Thermometer lässt sich aber nicht nur für medizinische Zwecke einsetzen. Der Infrarotsensor liefert auf Wunsch Informationen über die Temperatur jedes beliebigen Objektes. So sollen Eltern beispielsweise die Temperatur von Getränken für ihre Kleinkinder mit dem Gerät ermitteln können. Ab wann die ersten Mobiltelefone mit den Hightech-Sensoren auf dem Markt erhältlich sein werden, ist derzeit noch nicht klar. Die Fraden Corporation will aber so schnell wie möglich Hardware-Hersteller für das Produkt begeistern.