Schwarmitelligenz der Deutschen reicht nicht für naturwissenschaftliche Probleme – Antwort auf Austausch mit einem Facebook-Freund

Guten Tag Herr Zapp,

vielen
Dank für Ihre Antwort. Aber wir müssen darauf achten, dass das Pferd
nicht von hinten aufgezäumt wird. Ohne Energiespeicherung, bei der
unbedingt der 2. Hauptsatz der Energielehre beachtet werden muss, wird
die komplette Umstellung auf regenerative Energie scheitern bzw. unsere
Volkswirtschaft extrem schädigen. Leider werden die physikalischen
Gesetze bei der Träumerei der ‚Grünen‘ oft missachtet, führen aber zu
politischen Ergebnissen, weil das Volk ihnen mehr vertraut als den
unparteiischen Sachverständigen. So etwas nenne ich Populismus, dagegen
stinke ich mit meinen Interventionen an. Ich warte darauf, dass
irgendein Demagoge die Schwerkraft abschaffen will, weil sie unsozial
sei (dicke Menschen müssen viel mehr ackern beim Treppen hochlaufen).
Ich bin mir nicht sicher, ob sich das Deutsche Volk bei einer
indoktrinierten Volksbefragung (ähnlich BREXIT) sich nicht mit 50,1% für
die Abschaffung der Schwerkraft entscheidet und die Politik beauftragt,
diese Entscheidung umzusetzen.

Ich
bitte Sie, diese letzte Bemerkung nicht allzu ernst zu nehmen, aber das
naturwissenschaftliche Wissen spielt in der Politik keine Rolle mehr.
Dagegen stinke ich mit meinen Kommentaren auf Facebook oder meiner
Homepage an. Seit 50 Jahren betreibe ich einen lösungsorientierten
Journalismus, der nicht nur das Schlechte herausstellt (bad News is good
News), sondern auch mit meinem Wissen, das ich als Handwerker,
Ingenieur und Physiker erworben habe, eine Abhilfe vorschlägt. So sind
meine Sendungen wie ‚Hobbythek‘, ‚Wissenschaftsshow‘, ‚Bilder aus der
Wissenschaft‘ und sogar das Umweltmagazin ‚Dschungel‘ mit dem Untertitel
‚Leben und leben lassen‘ entstanden. Mit den Sendereihe ‚Einführung in
die Elektronik‘ und ‚Digitaltechnik‘ – letztere verknüpft mit einem
Seminar des VDI – habe ich schon in den 70er Jahren das digitale
Zeitalter eingeläutet.

Obwohl
ich mich immer an den ‚kleinen Mann‘ gewendet habe, scheint diese
Absicht nicht besonders erfolgreich gewesen zu sein. Wenn ich die
mangelnde Schwarmintelligenz in Deutschland betrachte. Dem Thema ‚Mit
Vernunft in die Zukunft‘ werde ich mich noch stärker widmen.

Hallo Herr Pütz,

danke, dass Sie sich Zeit für eine Antwort genommen haben.

Ich bin mir bewusst, dass der Methanmotor im Wirkungsgrad
schlechter als Diesel ist. Auch Pumpspeicherkraftwerke wären
Wirkungsgrad technisch besser. Die geographischen Gegebenheiten in
Deutschland sprechen  leider gegen  Pumpspeicherkraftwerke. In meiner
Nachbarschaft (Fichtelgebirge) war auch ein Pumpspeicherkraftwerk im
Gespräch, mit extremen Erdarbeiten fast vergleichbar mit
Braunkohletagebau. Wir bräuchten höhere Berge für viele
Pumpspeicherkraftwerke. Der Vorteil von Methan ist das vorhandene
Versorgungsnetz, die vielen Anwendungen so wie Sie es bereits nutzen mit
dem Mini-Blockheizkraftwerk vergleichbar mit dem Dachs mit VW Methan
Motor? Ein Methantank ist schneller getankt als ein Lithium-Akku und
benötigt nicht so viel Aufwand bei der "Tankstellen Errichtung". Mit dem
Wirkungsgrad, den Sie ansprechen, beziehe ich mich auf Angaben, die ich
in einem Artikel zu dem Projekt "Sunfire" gelesen habe. Daran arbeiten
Sunfire, Uni Dresden und Audi. Von meinem Arbeitgeber weiß ich auch,
dass hierfür spezielle Keramik nötig ist. Mein Chef hat von diesem
Projektbetreiber seinen Dieseltank befüllt bekommen, es ist also nicht
nur Methan sondern auch "Dieselersatztreibstoff" möglich. Leider hat VW
dem Diesel einen Schaden zugefügt, was das Image angeht. Politik und
Hersteller tun derzeit nichts,  um diesem Imageschaden entgegen zu
treten. Mit dem Ansatz wäre es möglich von fossilen Brennstoffen weg zu
kommen und einen CO2 neutralen Kreislauf zu starten. Fossile Brennstoffe
sind nicht unbegrenzt verfügbar und die Weltbevölkerung steigt ebenso
wie der weltweite Energiebedarf. Sollte Sunfire und dieses Projekt
weiter laufen, ist eventuell auch mit der im Wirkungsgrad besseren
Dieseltechnik nach einer Imageverbesserung wieder zu planen. Der
Wirkungsgrad, den ich erwähnt habe ist bezogen auf die andere Methode um
per Elektrolyse über Wasserstoff und einem nachgeschalteten Verfahren
aus CO2 und Wasserstoff zu Methan und Wasser zu gelangen. Dieses
Verfahren ist ein Fortschritt in der Energiespeicherung in Form von
Methan und benötigt eine Keramik. Mein Arbeitgeber und damit auch ich
sind in der Keramikbranche bzw. Maschinenbau für Keramik tätig. So
gelangten wir zu den Informationen bezüglich dieses Verfahrens.
Windräder und Photovoltaik sind fragwürdig wie sie momentan betrieben
werden, weil diese Kraftwerke nicht dem Bedarf entsprechend hochgefahren
werden können. Sie geben nur das an Energie her, was das Wetter zu
bieten hat. Eine Speicherung ist unabdingbar. In Sachen Umweltbelastung
ist die Speicherung in Methan bezogen auf Verteilung, Speicherung und
Ausrüstung zur Speicherung wahrscheinlich auch die Lösung mit der
geringsten Belastung.

Lieber Herr Zapp,

herzlichen Dank für Ihre intensive
Stellungnahme zu meinem Facebook-Eintrag. Als Ingenieur und Physiker
möchte ich Ihnen insofern widersprechen, als das Methan, was ja nichts
anderes ist als unser Erdgas, nur bei sehr niedrigen Temperaturen
verflüssigt werden kann. Im Tank unserer Autos müsste es unter sehr
hohem Druck untergebracht werden. Dann besteht immer noch das Problem
des zweiten Hauptsatzes der Wärmelehre.

Vielleicht haben Sie schon einmal etwas von
Entropie gehört, sie beschreibt den Grad der Unordnung und wird leider
in der Schule nur sehr theoretisch und abstrakt behandelt, so dass kaum
einer davon etwas versteht. Das heißt, dass der Wirkungsgrad der
Umwandlung von unordentlicher Energie,  Verbreitungsenergie, in
Bewegungs- oder elektrische Energie abhängt von dem Unterschied zwischen
Verbrennungs- und Kühltemperatur. Bei Methan ist es leider so, dass es
die Eigenschaft hat, sich selbst zu entzünden.

In einem Bericht habe ich von einem hohen
elektrischen Wirkungsgrad gelesen. Aber das ist Quatsch, denn es kommt
auf den gesamten energetischen Wirkungsgrad an, das heißt, Energieinhalt
des Gases zur mechanischen Energie, die der Motor abgibt. Wenn ich dann
diese mechanische Energie in elektrische Energie umwandle, dann ist es
kein Problem, besagten 90 % elektrischen Wirkungsgrad zu erreichen. Bei
der Umwandlung von mechanischer Energie (ordentlicher Energie) in Strom
(ebenfalls ordentlicher Energie) können sogar mehr als 90 % erreicht
werden.

Das ist keine Kunst, aber der
Gesamtwirkungsgrad bleibt immer noch unter 50%. Der Methanmotor
verbrennt sein Gas bei maximal 1500°, während Diesel, sogar in
Selbstzündung, 1800 und mehr Grad erreicht. So dass der Dieselmotor
immer noch einen höheren Wirkungsgrad hat. Den zu verteufeln ist typisch
‚Grün‘, obwohl er bei gleicher Leistung weniger CO2 abgibt. Natürlich
sind moderne Dieselmotoren völlig ohne Feinstaub- und Stickoxid-Abgabe
möglich.

Übrigens, ich selbst habe in meinem
6-Familienhaus einen Methanmotor (Erdgas) als Kleinheizkraftwerk schon
seit 25 Jahren installiert. Der erreicht tatsächlich einen Wirkungsgrad
von fast 100%, allerdings nur, weil ich die Abwärme in die
Zentralheizung einspeise. Das ist der Vorteil der Abwärme. Er erzeugt
5,5 kWh Strom, den ich sogar preiswert meinen Mietern zur Verfügung
stellen kann.

Langer Rede kurzer Sinn: Leider ist der
Methanmotor für die Energiezwischenspeicherung nur bedingt geeignet, im
Gegensatz zu Pumpspeicherwerke, die allerdings in Deutschland beim Bauen
nicht auf besondere Gegenliebe der Bürger stoßen, im Gegensatz zur
Schweiz, Österreich und Luxemburg, wo im Vianden sogar vom RWE ein
solches Pumpspeicherwerk betrieben wird. Die Luxemburger Bevölkerung war
da viel flexibler .

Also die bisherige Installation von
Pumpspeicherwerke in Deutschland reichen bei weitem nicht aus, um in
Zeiten der Flaute, sowohl was Wind oder Sonne anbelangt, die Phasen zu
überbrücken und die Wechselstrom-Frequenz bei 50° stabil zu halten und
einen GAU zu verhindern.

Viele Grüße

Jean Pütz

Sehr verehrter Herr Pütz. Ich habe Ihren Kommentar zu der Maischberger
Runde um die Dieselfahrverbote gelesen. Ich bin der Überzeugung, dass in
der Politik nur ernannte Kompetenzen entscheiden und Fachkompetenz
übergangen wird. Ich denke, es wäre sinnvoll die alternativen
Energiequellen dahingehend zu nutzen, dass überschüssige Kapazität in
Form von Methan gespeichert werden sollte. Hierzu ist Speicher, Netz und
Anwendungsvielfalt vorhanden. Ein Methanmotor ist soweit ich weiß
deutlich umweltfreundlicher als Diesel, Benzin oder Elektro mit
Lithium-Akku. Durch EEG ist die Kohle und auch die Braunkohle wieder
wichtiger geworden um die Energieversorgung sicher zu stellen. Mit allen
daraus resultierenden Nachteilen. Die Kohlenutzung könnte mit
Sicherheit reduziert werden, wenn überschüssige EEG-Anteile in Form von
Methan gespeichert würden. Das Problem der erneuerbaren Energien ist ja
die Nichtregelbarkeit. Mit Sunfire – Verfahren ist, so mein
Kenntnisstand mit 70% Wirkungsgrad Energiespeicherung in Form von Methan
möglich, was zu einem CO2 neutralen Kreislauf beitragen könnte.
Infrastruktur für Methan und breites Anwendungsspektrum ist vorhanden.
Leider wird der Methanmotor stiefmütterlich behandelt. Ich würde gerne
Ihre Meinung zu meinem Gedanken erfahren und wüsste gerne, warum sich in
diese Richtung nichts richtig bewegt. Dieser Motor ist mit Sicherheit
alltagstauglicher. Und durch die CO2 Neutralität bei Methansynthese mit
Sicherheit umweltfreundlicher als andere Vorschläge wie Elektro-Auto
etc.