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Bringen Vorsorgeuntersuchungen mehr Schaden als Nutzen?

fzm – Viele Menschen in Europa haben falsche Vorstellungen über die
Krebsvorsorge. Bis zu 70 Prozent der Frauen in Ländern wie
Großbritannien, Italien und der Schweiz glauben beispielsweise, dass
das Mammographie-Screening Brustkrebs verhindert oder zumindest das
Risiko dafür vermindert werden kann. Die aktuelle Ausgabe der "ZFA –
Zeitschrift für Allgemeinmedizin" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
2005) informiert über die Gründe, die dazu führen, dass der Nutzen von
Vorsorgeuntersuchungen in der Bevölkerung überschätzt wird.

Immer häufiger gibt es auch in Deutschland Kampagnen, die die
Bevölkerung zum Besuch von Vorsorgeuntersuchungen aufrufen. Doch nicht
immer nutzen diese Kampagnen dem Patienten. Sie können auch dazu
führen, dass das Risiko für Krebs und der Nutzen von
Früherkennungsuntersuchungen überschätzt wird. Als Folge wähnen
Patienten sich in falscher Sicherheit oder sind durch einen auffälligen
Befund möglicherweise unnötig beunruhigt.

Fast die Hälfte der US-amerikanischen Bürger, die schon einmal ein
falsches Testergebnis bei einer Untersuchung auf Krebs hatten,
beschreiben dieses Erlebnis als "eine schreckliche oder gar die
schrecklichste Zeit ihres Lebens", erklärt Professor Ingrid Mühlhäuser,
Universität Hamburg.

Der Trugschluss, dass Untersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs
der Vorsorge dienen, ist weit verbreitet. Diese Maßnahmen vermindern
jedoch nicht das Risiko, an einem Mammakarzinom zu erkranken. Zudem ist
die Aussage "Jede neunte Frau ist von Brustkrebs betroffen"
irreführend, da sich diese Angabe auf die Gesamtlebenszeitspanne
bezieht. Diese Zahl bezieht sich nur auf Frauen, die das 85. Lebensjahr
erreicht haben. Bei Frauen zwischen 20 und 30 Jahren sind etwa 5 von
10000 betroffen. Auch die Lebenserwartung wird durch die Teilnahme am
Mammographie-Screening im statistischen Vergleich nicht verändert. "Bei
nebenwirkungsreichen Testverfahren wie der Darmspiegelung zur
Darmkrebsfrüherkennung könnte es sogar zu einer Zunahme der Todesfälle
kommen", warnt Professor Mühlhäuser. Die Vorbereitung und Durchführung
der Untersuchung seien gerade für ältere Menschen körperlich belastend
und bisher gäbe es keine Untersuchungen, die eine
Kosten-Nutzen-Abwägung für die Darmspiegelu ng zuließen. Die Patienten
sollten daher umfassend über den möglichen Nutzen, den Schaden und die
Folgen einer Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen informiert werden.

Prof. Dr. med. Ingrid Mühlhäuser, Dr. phil. Anke Steckelberg

Aufklärung über Krebsfrüherkennung am Beispiel Mammographie- und Darmkrebs-Screening

Zeitschrift für Allgemeinmedizin 2005; 81 (12):

Atommüll: Deutschland steht vor dem Entsorgungs-Gau

Atommüll: Deutschland steht vor dem Entsorgungs-Gau

Berlin, 20.11.14: Die Deutsche Umweltstiftung warnt davor, dass Deutschland
nach den Entwicklungen der letzten Monate vor einem „atomaren Entsorgungs-Gau“
stehe, wie Jörg Sommer, Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung und Mitglied
der Endlagerkommission, am Donnerstag darlegte:

„Das bisherige Entsorgungskonzept beruht auf drei Standorten: Asse II wurde
mit schwach- und mittelradioaktiver Abfall gefüllt, Schacht Konrad soll das
Endlager für radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung
darstellen und Gorleben war als Endlagerstätte für hoch radioaktiven Müll
geplant. Nun erleben wir, wie alle drei Standorte wegbrechen:

Gorleben ist technisch ungeeignet und politisch verbrannt, die
Endlagerkommission soll ein Alternative finden, die nicht vor 2050 in Betrieb
gehen kann.

Die Asse ist abgesoffen und wir müssen Milliarden investieren, um den Müll
dort wieder zu bergen – wissen aber nicht, wohin damit.

Schacht Konrad hat weder Kapazitäten noch Genehmigungen für die nötigen
Mengen, die lange bekannt sind, aber bis vor kurzem künstlich kleingerechnet
wurden.

Nicht eine der bisherigen drei Säulen hat noch Bestand!“

Für die Deutsche Umweltstiftung kann diese Situation nur eine Folge haben:

„Wir müssen umgehend aufhören, immer noch Tag für Tag mehr Müll zu
produzieren. Wir brauchen ein sofortiges Atom-Moratorium – und im Anschluss
die Entwicklung eines völlig neuen und verlässlichen Entsorgungskonzeptes.“

Dabei dränge, so Jörg Sommer, die Zeit: „Verschärfend kommt hinzu, dass an
vermutlich alle Zwischenlagerstandorten in Deutschland Behälter verrotten,
die überhaupt nicht für diese langen Standzeiten konzipiert wurden. Die
Situation wird von Tag zu Tag dramatischer. Wir steuern direkt auf einen
atomaren Entsorgungs-Gau zu.“

Darmflora könnte Artbildung beeinflussen

Darmflora könnte Artbildung
beeinflussen

Mischlingsmäuse besitzen andere Bakteriengemeinschaft
im Darm als ihre reinerbigen Eltern
Wir sind nicht allein. Und das waren wir auch nie: Bakterien besiedelten
die Erde lange vor vielzelligen Organismen und beeinflussten deren Evolution von
Anbeginn. Dabei könnten sogar neue Arten entstehen. In einer neuen Studie
untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Exzellenzclusters
„Entzündungsforschung“ die Bakteriengemeinschaften im Darm zweier
Mäuse-Unterarten und ihrer Mischlinge. Die Studie wurde kürzlich vom
renommierten Fachjournal Nature Communications veröffentlicht. Nicht
nur die beiden Unterarten unterscheiden sich in der Zusammensetzung ihrer
Darmflora, die Hybriden beider Unterarten besitzen eine eigene
Bakteriengemeinschaft. Diese Unterschiede gingen mit einem veränderten
Immunsystem einher. Dies könnte erklären, warum Mischlinge der beiden Unterarten
weniger überlebensfähig sind als ihre reinerbigen Eltern. Die Darmflora trägt
damit dazu bei, dass sich die beiden Unterarten zu vollständig getrennten Arten
entwickeln.
Bakterien haben vielfach einen schlechten Ruf. Sie sorgen für Erkältung und
Durchfall und andere unerfreuliche Begleiterscheinungen. Die meisten Menschen
möchten deshalb möglichst wenig mit ihnen zu tun haben. Manche Bakterien sind
aber durchaus nützlich. Für die Verdauung im Darm sind sie beispielsweise
unersetzlich: Sie produzieren Vitamine und Fettsäuren, andere sorgen dafür, dass
Ballaststoffe verdaut oder Stärke verwertet werden. Aufgenommen werden die
Darmbakterien etwa bei der Geburt oder später durch den täglichen Kontakt
zwischen Eltern und Nachkommen. Das sogenannte Mikrobiom, also die mit einem
Organismus zusammen lebenden Mikroorganismen, beeinflusst darüber hinaus aber
auch maßgeblich seine Evolution. Ein Forschungsteam rund um Professor John
Baines, Mitglied im Exzellenzcluster „Entzündungsforschung“ und
Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie, hat die Darmflora und das Erbgut
zweier europäischer Mäuse-Unterarten analysiert: Mus musculus
domesticus
kommt westlich einer Linie vor, die durch die neuen
Bundesländer, Bayern, das westliche Österreich und den Balkan zum Schwarzen Meer
verläuft. Mus musculus musculus lebt östlich dieser Grenze. Die beiden
Unterarten der Mäuse können sich zwar noch untereinander fortpflanzen, doch ihre
Nachkommen sind weniger fruchtbar als reinerbige Tiere.
Die Forscherinnen und Forscher untersuchten das Erbgut und Darmgewebe von
Hybriden aus der rund 40 Kilometer breiten Überlappungszone, in der beide
Unterarten gemeinsam vorkommen und sich miteinander kreuzen. Ihre Ergebnisse
verglichen sie darüber hinaus mit Analysen von im Labor gezüchteten Tieren der
beiden Unterarten und ihren Hybriden. Die Artenvielfalt der Darmbakterien wurde
mittels genetischer Analysen bestimmt. Dabei zeigte sich, dass nicht nur Labor-
und Wildmäuse jeweils eine deutlich andere Darmflora besitzen, sondern auch die
beiden Unterarten und die Hybriden. Die Mischlinge unterscheiden sich sogar
deutlicher von ihren reinerbigen Eltern, als diese voneinander. „Die
Unterschiede zwischen Labor- und Wildtieren lassen sich durch die verschiedenen
Lebens- und Ernährungsbedingungen leicht erklären. Auf die Differenzen zwischen
den wilden Mäusen trifft das nicht zu, denn die Tiere kommen in der Natur im
selben Lebensraum vor“, sagt Professor Baines, Gruppenleiter am
Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie.
Die Erklärung der Forschenden: Der Grund sind die Gene – insbesondere die
Gene für das Immunsystem. Mäuse mit unterschiedlichen Varianten von Immungenen
besitzen demnach auch eine andere Bakterienzusammensetzung im Darm. Ein Beispiel
dafür, wie das Immunsystem die Darmflora beeinflusst, sind die T-Zellen. Diese
Immunzellen kommen auch im Darmgewebe  vor und unterscheiden sich bei den
Hybridmäusen. Solche Unterschiede im Immunsystem der Mischlinge beeinträchtigen
offenbar die Bakterien im Darm.
Die Darmflora der Hybriden besteht also einerseits aus weniger Arten,
gleichzeitig kommen die jeweiligen Arten unterschiedlich häufig vor. Hybriden
haben etwa deutlich mehr Helicobacter-Bakterien als beide reinrassigen Tiere der
Elterngeneration. Die zu dieser Gruppe gehörenden Arten gelten als Verursacher
von Darmgeschwüren beim Menschen. Blautia-Bakterien dagegen kommen in den
Mischlingen relativ selten vor. Das ist anscheinend nicht zum Wohl der Mäuse,
denn die Forscher haben festgestellt, dass das Darmgewebe der Hybriden häufiger
entzündet ist als das der Elterntiere. „Dies ergänzt frühere Ergebnisse, wonach
die Hybride der beiden Maus-Unterarten eine geringere Fitness aufweisen, also
schwächer und kränker sind und weniger Junge bekommen“, so Baines. Das Erbgut
der beiden Mäuse-Unterarten hat sich also schon so weit auseinander entwickelt,
dass Hybride ihren Darmbakterien keine optimalen Bedingungen mehr bieten können
und die Tiere dadurch eine geringere Fitness besitzen.

Weniger Fett: Abnehmen ohne zu hungern möglich

Weniger Fett: Abnehmen ohne zu hungern möglich
Gewichtsverlust um 1,6 Kilogramm reduziert Sterblichkeitsrate erheblich
 
Fettiges Essen: schuld am Übergewicht (Foto: pixelio.de, Annamartha)

Norwich (pte014/10.12.2012/10:31) – Diäten sind eigentlich überflüssig, denn es reicht völlig aus, wenn man weniger Fett isst, um abzunehmen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of East Anglia https://uea.ac.uk gekommen. Das Team um Lee Hooper wertete die Daten von Studien aus, an denen fast 75.000 Personen teilgenommen hatten. Niemand hatte dabei die Absicht abzunehmen. Die Kilos purzelten, als die Ernährung auf weniger Fett umgestellt wurde. Die aktuelle Erhebung wurde von der WHO http://who.int in Auftrag gegeben.

Ernährungsplan zahlt sich aus

Die Wissenschaftler werteten 43 Studien aus, die in den Industrieländern durchgeführt worden waren. Freiwillige verringerten dabei die Gesamtmenge an Fett, die sie zu sich nahmen. Teilnehmer in Kontrollgruppen ernährten sich wie gewohnt oder wurden auf eine gesündere Ernährung umgestellt. Bei allen Studien mussten die Teilnehmer ihren Essensplan mindestens sechs Monate lang einhalten. Durchschnittlich lag die Dauer der Ernährungsumstellung bei sechs Jahren.

Bei den untersuchten Studien gab es Unterschiede in Hinblick darauf, wie und in welchem Ausmaß die Fettmenge reduziert wurde. Bei einer Studie ersetzten die Teilnehmer zum Beispiel normale Lebensmittel durch Lebensmittel mit einem geringeren Fettgehalt. Bei anderen Studien konnten die Teilnehmer ihre Ernährung auf verschiedene Art und Weise umstellen, um die täglich konsumierte Fettmenge um durchschnittlich sieben Prozent zu verringern.

Ergebnisse überraschend einheitlich

Bei allen Studien, bis auf eine, erlebten die Teilnehmer, die weniger Fett zu sich nahmen, einen größeren Gewichtsverlust als in den Kontrollgruppen. Im Schnitt verloren sie rund 1,6 Kilogramm. Hooper betont, dass man noch nie ein so eindeutiges Ergebnis erlebt hat, berichtet der New Scientist.

1,6 Kilogramm weniger scheinen nicht viel zu sein. Legt man es aber auf die gesamte Bevölkerung um, dann könnte es große Auswirkungen haben. Die Folge wäre ein Rückgang der Todesfälle durch Fettsucht um drei Prozent. Laut der Wissenschaftlerin sollte es auch zu positiven Auswirkungen auf die Atemwege und weniger Diabeteserkrankungen kommen. Details der Studie wurden im BMJ http://bmj.com veröffentlicht.

Graphen-Trick verspricht schnellere Chips

Graphen-Trick verspricht schnellere Chips

Neue Schutzschicht für Kupfer-Leiterbahnen steigert Leistung

Kupferkabel: Die Hülle ist entscheidend (Foto: Anja Schweppe-Rahe, pixelio.de)
Kupferkabel: Die Hülle ist entscheidend (Foto: Anja Schweppe-Rahe, pixelio.de)

Stanford (pte003/22.06.2015/06:10) –

Laut einem Team unter der Leitung der Stanford University http://stanford.edu ist es möglich, Computer-Chips auf sehr einfache Art deutlich schneller
zu machen. Sie setzen dazu auf das Kohlenstoff-Material Graphen. Es
kommt als Schutzschicht zum Einsatz, die Kupfer-Leiterbahnen im Inneren
eines Chips vom Silizium abschirmt. Damit könnten den Forschern zufolge
Chips mittelfristig um 30 Prozent schneller werden als mit dem bislang
gängigen Trennmaterial.

Graphen statt Tantalnitrid

Wie als Stromkabel in Gebäuden spielt Kupfer auch in
gängigen Chips eine wichtige Rolle, denn es verbindet in Form winziger
Drähte die Millionen von Transistoren. "Forscher haben gewaltige
Fortschritte bei allen anderen Chip-Komponenten gemacht, aber in letzter
Zeit ging bei der Leistung der Drähte wenig weiter", so der
Stanford-Elektrotechniker H.-S. Philip Wong.

Doch aktuelle Experimente zeigen, dass ausgerechnet ein
sehr kleines Element hier großes Potenzial hat – nämlich die
isolierende Schutzschicht um das Kupfer. Bislang kommt dafür
Tantalnitrid zum Einsatz, doch Graphen scheint diesem Material deutlich
überlegen. Der Vorteil des Graphens hängt damit zusammen, dass die
Schutzschicht um die Kupferdrähte eine andere Funktion hat als bei
großen Stromkabeln.

Kleiner und leistungsfähiger

Es geht vor allem darum, dass Kupferatome nicht in das
Silizium eindringen, denn das würde die Funktion des Chips gefährden.
Daher ist es möglich, dass elektrisch leitfähiges Graphen im Chip eine
effiziente Doppelrolle spielt. Es trennt Kupfer und Silizium,
unterstützt aber zugleich den Kupferdraht Dadurch bewegen sich
Elektronen schneller – und damit Daten, die zwischen den Transistoren
wandern. Der Chip kann diese also auch schneller verarbeiten.

Besonders interessant wird Graphen den Forschern
zufolge, wenn Chips weiter schrumpfen. Denn die Schutzschichten ein
Achtel so dick ausfallen wie jene aus Tantalnitrid. Zudem gewinnt der
Hilfsleiter-Effekt bei kleineren Strukturen an Bedeutung. In aktuellen
Chips wandern Elektronen nur vier bis 17 Prozent schneller durch die
Drähte.

In zwei Technologie-Generationen dürfte der
Geschwindigkeitsvorteil 30 Prozent erreichen, schätzen die
Wissenschaftler. Sie hoffen, dass die Aussicht auf deutlich schnellere
Computer weitere Forscher motiviert, sich mit dem Thema zu befassen.
Denn vor einer wirklich breiten Nutzung des Ansatzes sind noch einige
Hürden zu bewältigen.

16.12.2018: Meine Forderung nach dem hippokratischen Eid für Wissenschaftsjournalisten

Jean Pütz fordert „hippokratischen Eid für Wissenschaftsjournalisten“
Von Wolfgang Goede


Zwei Wissenschafts-Ikonen in Münchens Hall of Fame: Wolfgang M. Heckl,
Generaldirektor Deutsches Museum und Träger des Eduard-Rhein-Ehrenrings,
mit dem Eduard-Rhein-Kulturpreisträger 2018 Jean Pütz, Erfinder der
WDR-Hobbythek. (c) Goede

Der Erfinder der legendären „Hobbythek“ wurde im Ehrensaal des Deutschen Museums mit dem Eduard-Rhein-Kulturpreis 2018 ausgezeichnet. Pütz ist TELI-Mitglied. Eduard Rhein, ein begnadetes Multi-Talent des 20. Jahrhunderts, gehörte ebenfalls der TELI an. Mit Blick auf die Innovationshöhe der Preisträgerleistungen, Location und das Festambiente hat der Wissenschafts-Event fast den Charakter eines Deutschen Nobelpreises.

In seiner Begrüßung ehrte Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums, den Preisträger als „Ikone der Wissenschaftsvermittlung und des Wissenschaftsjournalismus“. „Wir alle sind mit Jean Pütz und der Hobbythek aufgewachsen“, sagte er. Heckl lobte den unterhaltsamen Ton von Pütz und seinen Fernsehsendungen und schlug eine Brücke zum Deutschen Museum: „Bereits Oscar von Miller, der Erbauer unseres Museums, wollte Wissen mit Spaß aufbereiten.“

Pütz’ Markenzeichen: Rausche-Schnurrbart

TV-Moderatorin Nina Ruge führte durch den Festakt mit 150 Ehrengästen aus Wissenschaft, Technologie und Kultur. Im Interview mit Jean Pütz hatte sie Mühe, den vor Energie und Redelust überschäumenden Preisträger zu bändigen, der sich selbst als „Rampensau“ bezeichnet. Mit seinem rauschigen Schnurrbart, so wie er jahrzehntelang der Nation auf dem Bildschirm entgegengetreten war, ist der Mann weiterhin ein ebenso vertrauter wie markanter Blickfang.


Moderatorin Nina Ruge im Interview mit Jean Pütz. Ihr Kommentar: “Jean,
jetzt hast du fast deine eigene Laudatio gehalten.” (c) Goede

Pütz betonte wiederholt die herausragend wichtige Rolle des Wissenschaftsjournalismus in der Gesellschaft: „Unentbehrlich für die Demokratie in Zeiten von Postfaktisch und Fake News1“, ließ sich der Fernsehjournalist und Moderator im Festprogramm zitieren. Bad News in Good News umzuwidmen, wie es im Reaktionsalltag so häufig geschehe, sei ein Irrweg, rief er in den Saal. Stattdessen: „Journalisten müssen über den Tellerrand hinausblicken, den Politikern die Leviten lesen, Zivilcourage zeigen.“ Als Beispiel für seine Kritik nannte er die Dieseldebatte und „die Verteufelung des effizientesten aller Motoren mit schwachsinnigen Grenzwerten“.

Pütz‘ Credo #1: Bürger beteiligen an der Wissenschaft!

Insbesondere Journalisten seien der Wahrheit verpflichtet, verlangte der Eduard-Rhein-Preisträger. „Indem wir nur das schreiben, was wir auch begriffen haben“, präzisierte er und setzte seiner Forderung das i-Tüpfelchen auf: „Wir brauchen einen hippokratischen Eid für Wissenschaftsjournalisten!“

Seine Kultsendung Hobbythek, 350mal gesendet in 30 Jahren, nannte Pütz „ein trojanisches Steckenpferd“. Mit Alltagsbeispielen aus Wissenschaft und Technik, demonstriert mit unterhaltsamen Experimenten, wollte er Lust auf Wissenschaft machen und zum Selbermachen animieren. Dies mit der demokratischen Überzeugung, dass Wissenschaft Herrschaftswissen bleibe, „wenn der Mensch nicht beteiligt wird, damit er verstehen kann“. Dabei dürften viele erkennen, dass „sie schlauer sind, als sie bisher dachten“.


Jean Pütz mit dem Geschäftsführenden Stiftungsvorstand Hans Joachim
Grallert (l.), daneben die Jury: Norbert Lossau (Welt), der die Laudatio
hielt, Ulrich Bleyer (Urania), Reinhard Hüttl (Helmholtz-Zentrum). (c)
Goede

Pütz’ Credo #2: Naturwissenschaftliche Bildung – Grundlage der Demokratie!

„Ich stinke gegen das Postfaktische bereits seit 15 Jahren an“, erklärte Pütz, in Anspielung auf US-Präsident Trump. Und mit Bezug auf unsere moderne technologiegetriebene Zivilisation: „Wenn wir dem Turmbau zu Babel nicht mit Vernunft beikommen, stürzt er zusammen.“ Naturwissenschaftliche Bildung und Logik seien die Grundlage der Demokratie. Sonst müsse man alles glauben, was einem vorgesetzt werde, und werde anfällig für Demagogie.

Die Laudatio auf Jean Pütz hielt Norbert Lossau, Ressortleiter Wissenschaft bei der Welt-Gruppe. Er umriss des Preisträgers journalistisches Lebenswerk mit insgesamt 3000 TV-Sendungen über Wissenschaft und Technik, dazu 80 populärwissenschaftliche Bücher mit einer Auflage von mehr als sechs Millionen. Lossau verwies auch auf Pütz‘ Verdienste um die Wissenschaftspressekonferenz WPK als Mitgründer und dreizehn Jahre lang als Vorsitzender. Derzeit toure er mit der Pütz-Munter-Show durchs Land und begeistere Groß und Klein mit seinen Experimenten. Bei Facebook sei er ein Medienereignis mit 35.000 Followern2.


Rajiv Laroia, Eduard-Rhein Technologie-Preisträger 2018 für die 4. Mobilfunkgeneration. (c) Goede

Rhein: Erfinder und ein großer Blattmacher

Jean Pütz ist gelernter Ingenieur mit wissenschaftlich-technischem Durchblick, leidenschaftlicher Journalist und unermüdlicher Aufklärer, mit scharf-analytischem Blick auf die Probleme im Grenzgebiet von Wissenschaft und Gesellschaft. Mit seinen mittlerweile 82 Jahren, mit denen er gerne ein wenig kokettiert, versprüht er die Energie einer ganzen Redaktionsmannschaft. Seit langem ist er auch ein treues Mitglied der TELI, der weltältesten Organisation von Technik- und Wissenschaftsjournalisten, die ihm auf diesem Wege ganz herzlich zum mit 10.000 Euro dotierten Eduard-Rhein-Kulturpreis gratuliert.

Mitglied der 1929 in Berlin gegründeten TELI war auch Eduard Rhein, der 1936 aufgenommen worden war3. Erfinder und Journalist, Künstler und Schriftsteller, ein begnadetes Multi-Talent. Als Begründer der Hörzu mit Auflagenspitzen von 4,5 Millionen gehört er zusammen mit Henri Nannen, Rudolf Augstein und Axel Springer zu den großen Blattmachern der Bundesrepublik.

Stiftungspreisträger: Zuse, Maddox, Fest, Berners-Lee

Mit technischer Raffinesse verdoppelte er die Abspieldauer der Langspielplatte und machte damit ein Vermögen, mit dem er die Eduard-Rhein-Stiftung ins Leben rief4. Mit einem Kapital von zehn Millionen Euro gilt sie als größte europäische Stiftung für Informationstechnologie.

Seit 1979 vergibt sie Preise an bedeutende IT-Pioniere, darunter Konrad Zuse (1995), den WWW Schöpfer Tim Berners-Lee (1998), MP3-Erfinder Karl-Heinz Brandenburg (2015, der auch dem 2018-Festakt beiwohnte). Zu den Kulturpeisträgern gehören außer Pütz der Tagesthemen-Moderator Joachim Friedrichs (1987 Sonderpreis), TV-Quizmaster Hans-Joachim Kuhlenkampff (1989), Nature-Chefredakteur Sir John Maddox (1997), der Publizist Joachim Fest (1999), Sendung-mit-der-Maus-Erfinder Armin Maiwald (2002), Wikipedia-Begründer Jimmy D. Wales (2010). Der Preisstifter starb 1993 im Alter von 93 Jahren, bis zuletzt prominent im öffentlichen Leben stehend.


Eduard-Rhein-Jugendpreisträger 2018: Lukas Ruf und Mai Saito (sichere
Kommunikation); Jonas Wanke und Yorick Zeschke (akustische Navigation),
umrahmt von Heckl, Grallert, Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand
Jugend forscht (r.). (c) Goede

Perspektive: Junge Wilde am Start

Den Technologiepreis 2018 erhielt der Inder Rajiv Laroia für seine Verdienste um die Fortentwicklung des Mobilfunks in der vierten Generation. Mit dem Stiftungs-Jugendpreis wurden im Rahmen von Jugend forscht Lukas Ruf und Mai Saito ausgezeichnet für die „Don’t Spy – Sichere Kommunikation im Team“ Software; außerdem Jonas Wanke und Yorick Zeschke für ein akustisches Navigationssystem. Letzterer, 15 Jahre jung und sehbehindert, überzeugte mit beeindruckender technischer Detailkenntnis und starker öffentlicher Präsenz.

 

Warum werden Dicke noch dicker?

Krankhafte Fettleibigkeit – das zeigt
die Forschung der letzten zehn Jahre – entsteht vor allem im Gehirn.
Forscherinnen und Forscher des Helmholtz Zentrums München, Partner im
Deutschen Zentrum für Diabetesforschung, haben dort nun einen
molekularen Schalter entdeckt, der die Funktion von Sättigungsnerven und
damit das Körpergewicht steuert. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal
‚Nature Metabolism‘ publiziert.

Die weltweite
Adipositas-Epidemie hat einen Höchststand erreicht und betrifft heute
nicht mehr nur Industrie- sondern auch die Entwicklungsländer.
Wissenschaftler versuchen daher mit Hochdruck, den Mechanismen hinter
der Krankheit auf die Spur zu kommen, um therapeutische
Eingriffsmöglichkeiten zu finden. Nun haben Forscher am Institut für
Diabetes und Adipositas (IDO) des Helmholtz Zentrums München einen
weiteren Schritt in diese Richtung gemacht.

Yin und Yang des Energiehaushalts

„Ob wir hungrig sind oder uns satt fühlen,
entscheidet sich maßgeblich im Gehirn – speziell im sogenannten
Hypothalamus“ erklärt IDO-Wissenschaftler Dr. Alexandre Fisette,
gemeinsam mit Dr. Carmelo Quarta Erstautor der besagten Studie. „Hier
kontrollieren vor allem zwei Gruppen von Nervenzellen über verschiedene
Botenstoffe das Körpergewicht und den Energiehaushalt. Wie Yin und Yang
sorgen sie für ein sensibles Gleichgewicht.“ Während die einen die
Nahrungsaufnahme stimulieren (sogenannte Agrp-Neuronen), erzeugen die
anderen (Pomc-Neuronen genannt) ein Sättigungsgefühl. Gerät dieses
Wechselspiel aber aus der Balance, kann daraus ein krankhaftes
Übergewicht oder ein Typ-2-Diabetes entstehen.

„In der aktuellen Arbeit haben wir nun
herausgefunden, dass ein Transkriptionsfaktor* namens Tbx3 hierbei eine
Schlüsselrolle einnimmt“, beschreibt Carmelo Quarta die neuen
Ergebnisse. „Konkret bedeutet das, dass ohne Tbx3 die Nervenzellen für
das Sättigungsgefühl keine Botenstoffe produzieren können.“ Mit Hilfe
eines breiten Methodenspektrums konnten die Wissenschaftler anschließend
belegen, dass Tbx3 demnach für die Aufrechterhaltung des Energie- und
Zuckerstoffwechsels eine entscheidende Rolle spielt – und damit das
Körpergewicht steuert.

Ohne Tbx3 in die Identitätskrise

„Sowohl in einem präklinischen Modell als auch
in Fruchtfliegen führt das Fehlen von Tbx3 zu einer Art Identitätskrise
der Sättigungsnerven und in der Folge zu krankhaftem Übergewicht“,
schildert Alexandre Fisette. Und auch beim Menschen scheinen die
entsprechenden Signalwege vorhanden zu sein: „In ersten Versuchen mit
menschlichen Nervenzellen konnten wir zeigen, dass diese ihrer Funktion
nicht nachkommen können, wenn Tbx3 fehlt“, ergänzt Carmelo Quarta.

„Es wird bereits seit längerem berichtet, dass
Menschen, denen das Tbx3 Gen fehlt, häufig an Übergewicht leiden“,
erklärt Studienleiter Prof. Dr. Dr. h.c. Matthias H. Tschöp, heute
wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums München und
Inhaber des Lehrstuhls für Stoffwechselerkrankungen an der Technischen
Universität München.** „Unsere Studie erklärt nun erstmals die zugrunde
liegenden Mechanismen und weißt einmal mehr darauf hin, welch zentrale
Rolle das Gehirn bei der Regulierung des Energiehaushalts spielt. Wir
hoffen, dass Tbx3 möglicherweise als Ziel künftiger pharmakologischer
Ansätze in Frage kommt.“

Weitere Informationen
*
Transkriptionsfaktoren sind Proteine, die dafür sorgen, dass bestimmte
Gene abgelesen werden oder eben nicht. Dafür beeinflussen (fördern oder
behindern) sie in der Regel die Bindung der RNA-Polymerase an die
DNA-Sequenz, die für das entsprechende Gen kodiert. Im konkreten Fall
steht Tbx3 für T-box gene 3.

** Es wurde beschrieben, dass TBX3-Mutationen
beim Menschen eine seltene genetische Erkrankung mit dem Namen
Ulnar-Mammary-Syndrom verursachen. Diese Patienten weisen mehrere
typische Symptome auf, darunter eine eingeschränkte Pubertät, einen
Mangel an Wachstumshormonproduktion und vor allem Fettleibigkeit.

Hintergrund:
Die Arbeit
entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Labor von Claudia Doege an der
US-amerikanischen Columbia University in New York.

Original-Publikation:
Quarta, C. & Fisette, A. et al. (2019)

Zu langes Warten auf Transplantationen

Chirurgen rufen zu größerer Organspendebereitschaft auf

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCh) fordert
wirksamere Konzepte, die bei der Bevölkerung die Bereitschaft Organe zu
spenden erhöhen sollen. Die DGCh appelliert auch an die Politik, diese
Forderungen aktiv zu unterstützen. Lebendspenden sollten eine Notlösung
bleiben. Sinnvoller sei es, die Bereitschaft zur postmortalen Spende –
der Organspende nach Hirntod – bundesweit abzufragen. Bislang werden in
Deutschland jährlich im Schnitt nur 13 Organspender pro eine Million
Einwohner registriert. In Spanien oder Österreich, wo es andere
gesetzliche Regelungen gibt, sind es etwa doppelt so viele.

"Die Unterstützung der Politik ist hierbei von eklatanter Wichtigkeit",
betont Professor Dr. med. Ernst Klar, Leiter der Abteilung für
Allgemeine, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie an der
Universität Rostock, der die letzte Jahrestagung der Deutschen
Transplantationsgesellschaft leitete. So könne hierzulande ein Beispiel
aus Amerika Schule machen: In Wisconsin analysierten junge Ärzte
Krankenhäuser mit hoher Spenderfrequenz und übertrugen deren System auf
andere Kliniken. Maßgeblich für den Erfolg dieses Konzeptes war unter
anderem der Einsatz des Gouverneurs: Er engagierte sich persönlich für
Organspenden und ließ sich regelmäßig über das Projekt berichten.

Im Jahr 2004 starb in Deutschland infolge mangelnder Organverfügbarkeit
jeder fünfte Patient, der auf der Warteliste für die Transplantation
einer Leber stand. Von den Patienten, die auf ein Spenderherz warteten,
starb sogar jeder zweite. Als Grund nannte Prof. Dr. med. Hartwig
Bauer, Generalsekretär der DGCh, dass zu wenige Menschen sich zu
Lebzeiten zur postmortalen Organspende bereit erklären und dies auch in
einem Organspendeausweis dokumentieren. Die Entscheidung für oder gegen
eine Organspende nach dem Hirntod eines möglichen Spenders wird dann in
einer emotional ohnehin sehr belasteten Situation den Angehörigen
zugemutet. 

Diesbezüglich müsse unsere Gesellschaft wachgerüttelt werden, so
Professor Klar: "Die meisten Menschen fordern – zu Recht – im
Krankheitsfall Spitzenmedizin einschließlich der Transplantation eines
Organs zur rechten Zeit". Damit dies jedoch möglich werde, sollte jedes
Mitglied der Solidargemeinschaft aufgerufen sein, sich für oder gegen
eine Organspende zu entscheiden. Dies könne etwa mit Hilfe der
persönlichen Gesundheitskarte geschehen, die im Jahr 2006 europaweit
eingeführt wird. "Müsste jeder sein ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ zur Organspende
auf dieser Chipkarte dokumentieren, ließe sich die positive
Entscheidung zur Organspende um schätzungsweise 20 Prozent erhöhen",
sagt Chirurg Klar. Vor allem würde auch der Druck von den Angehörigen
genommen, über diese Frage entscheiden zu müssen.

Vorbildfunktion hat in Deutschland zurzeit Mecklenburg-Vorpommern mit
36,5 Organspendern pro Million Einwohner. Dies beruht auf einem
schlüssigen Gesamtkonzept: Jedes Krankenhaus mit Intensivstation
benennt Transplantationsbeauftragte. Sie kümmern sich um mögliche
Organspenden hirntoter Patienten. Entscheidend ist dabei unter anderem
ein sachkundig geführtes einfühlsames Gespräch mit den Angehörigen. Die
eigentliche Organentnahme vor Ort führen erfahrene Operateure des
Transplantationszentrums Rostock durch. "Dies generiert großes
Vertrauen der umliegenden Krankenhäuser und damit steigt auch die
Bereitschaft der nichtuniversitären Kliniken, hirntote Patienten zur
Organspende zu melden", begründet Professor Klar.

Keine Dauerlösung sei laut DGCh die Lebendspende unter Angehörigen. Die
Risiken einer Nierenspende sind zwar überschaubar. Die
Leberlebendspende für einen erwachsenen Empfänger jedoch ist eine
Operation mit der Möglichkeit schwerwiegender Komplikationen beim
gesunden Spender. "Die Lebendspende ist ein verzweifelter Versuch, in
der Organmangelsituation Schaden von den Patienten abzuwenden",
bedauert Professor Klar. Der Weg sei jedoch falsch: Das Problem
mangelnder Solidarität werde nicht gelöst, sondern lediglich in die
Familien der Patienten verlagert.

„Facetime“ macht iPhone zur Wanze

pte20190129016 Medien/Kommunikation, Computer/Telekommunikation

Apples "Facetime" macht iPhone zur Wanze

Massives Software-Sicherheitsleck ermöglicht unbeabsichtigten Lauschangriff bei Gruppenfunktion

(pte016/29.01.2019/11:30) – Ein Software-Sicherheitsleck bei der Gruppenfunktion des Videochats "Facetime" von Apple http://apple.com macht ein Ausspionieren des Gegenübers möglich, wie das Unternehmen
bestätigt. Demnach können Anrufer den Angerufenen (ab)hören, noch bevor
dieser das Gespräch entgegengenommen hat. Das Unternehmen hat noch keine
Lösung für das Problem gefunden und die Gruppenfunktion erst einmal
deaktiviert.

Mikros ohne Zustimmung aktiviert

Laut einem Bericht des Technologieblogs "9to5Mac" war es
Facetime-Nutzern bis dato offenbar möglich, sich selbst zum Gruppenchat
mit anderen hinzuzufügen und über diesen Weg den Anruf für andere
Personen anzunehmen. Auf diese Weise konnten die Mikros von
Apple-Geräten wie iPhones oder Macs aktiviert werden, ohne dass dies von
den Angerufenen festgestellt wurde.

Dem Artikel zufolge konnte auch ohne Zustimmung der Gegenpartei von
Sprach- auf Videofunktion umgeschaltet werden. Für den Konzern kommt die
Software-Lücke zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt – ausgerechnet am
weltweiten "Data Privacy Day" wurde das Problem bekannt. Dieser Tag, der
28. Januar, soll das Bewusstsein der Menschen für den Datenschutz
stärken. Noch in dieser Woche soll es laut Apple ein Software-Update
geben, das das Problem behebt und den Dienst wieder vollumfänglich
nutzbar macht.