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16.01.2019: Kritik an Handys und Social Media

Vor- und Nachteile der Technik, die sich in den letzten 50 Jahren explosionsartig entwickelt hat, waren in dieser Form nicht voraussehbar. Manchmal beherrschen sie mittlerweile unseren Alltag. Das gilt vor allen Dingen für das sogenannte Handy. Es fing ganz harmlos an, von überall her konnte man telefonieren und erreicht werden. Aber als Smartphone entwickelte es sich zu einer Krake. Was kaum jemand bedenkt, dahinter steckt die Tatsache, dass die Hardleiter-Technik es in diesen Jahren ermöglicht hat, Prozessoren und Speicher-Medien zu schaffen, die aus dem Handy extrem leistungsfähige Computer gemacht haben.

Als ich 1971 meine erste Sendereihe 13 Folgen ‚Einführung in die Elektronik‘ produzierte und mit dem Begleitbuch einen Bestseller erzeugte, konnte ich nicht ahnen, dass 45 Jahre später ein Smartphone eine Technologie beinhaltet,  die früher nur in großen Sälen hätte untergebracht werden können. Auch meine zwei Jahre später ausgestrahlte Sendereihe ‚Digitaltechnik – eine Einführung‘, bestehend aus ebenfalls 13 Folgen und vier Seminaren, die vom VDI veranstaltet wurden, erwies sich zwar als Einstieg in das digitale Zeitalter, aber das was sich heute bis hin zur ‚Künstlichen Intelligenz‘ entwickelt hat, konnte kaum voraussehbar sein. Insbesondere die sozialen Medien ermöglichen zwar, dass der einzelne Mensch noch niemals zuvor über so viel Informationen verfügen konnte wie heute.

Anfangs glaubte man, das würde die Demokratie stärken. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. eine psychologische und soziologische Eigenschaft des Menschen – ich nenne sie die selektive Wahrnehmung – hat dazu geführt, dass sie in der Regel nur das aufnehmen, was in ihr eigenes Weltbild passt, verbunden mit allen Vorurteilen. Die Folge ist, geschickte Demagogen und verbrecherische Elemente können die Meinungsbildung so beeinflussen, dass wissenschaftliche Relevanz und physikalische und soziologische Gesetzmäßigkeiten offenbar keine Rolle mehr spielen was die öffentliche Meinung anbelangt. Hinzu kommt, dass gefühlsgesteuerte Menschen in ihrem täglichen Nachrichtenkonsum suchtgesteuert sind und sich wie durch den Rattenfänger von Hameln beeinflussen lassen. Dann kommt es dazu, dass – unterstützt durch automatische E-Mails und Fake News – das Urteilsvermögen so beeinträchtigt wird, dass Autokraten wie Trump in den USA, Bolsonaro in Brasilien, Erdogan in der Türkei und Orbán in Ungarn und Duda in Polen u. a. ein leichtes Spiel haben und sozusagen das postfaktische Zeitalter einläuten konnten. Das Beispiel macht immer mehr Schule und unterhöhlt vernunftbezogene Politik, wie das im BREXIT zum Vorschein gekommen ist. Mit Demokratie im ursprünglichen Sinne hat das nichts mehr zu tun.

Um ein wenig gegen zu steuern, unterhalte ich seit 15 Jahren diese Homepage, die übers Internet große Verbreitung finden, aber seit zwei Jahren auch eine offizielle Seite bei Facebook, wo ich niemals private Informationen verbreite, sondern ausschließlich unter dem Titel ‚Der Vernunft eine Chance‘ Kommentare, die die Widersprüche in der Politik im Verständnis der Wissenschaft und vielen anderen konterkarieren soll. Immerhin gelingt es mir über Facebook teilweise über 200 000 Bürger anzusprechen. Doch mir ist bewusst, dass das nur einen Tropfen auf den heißen Stein darstellt.

Jean Pütz

Rauchen fördert Diabetes

Rauchen fördert Diabetes und verschlechtert die Prognose

Berlin – In Deutschland raucht rund ein Viertel aller Erwachsenen regelmäßig. Über 80 Prozent von ihnen haben vor ihrem 20. Lebensjahr zum ersten Mal zum Glimmstängel gegriffen. Für Menschen mit Diabetes ist Rauchen besonders gefährlich, da die über 3000 Giftstoffe der Zigarette das für Diabetiker ohnehin schon große Risiko für Herzkreislauferkrankungen massiv erhöhen. Umgekehrt erkranken Raucher doppelt so häufig an Diabetes Typ 2 als Nichtraucher. Darauf macht diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai 2013 aufmerksam, der dieses Jahr unter dem Motto steht: „Lass Dich nicht anmache n! Weg mit der Tabakwerbung“.

Dass der Griff zur Zigarette generell der Gesundheit schadet, ist allgemein bekannt. Die Zusammenhänge zwischen Rauchen und Diabetes mellitus sind vielen jedoch nicht bekannt: Bei Menschen mit einem bereits bestehenden Diabetes mellitus Typ 1 oder 2 kann Rauchen den Verlauf ihrer Stoffwechselerkrankung verschlechtern. „Aufgrund eines bei ihnen häufig erhöhten Blutzuckerspiegels haben sie von vornherein ein höheres Risiko für Gefäßerkrankungen als Gesunde. Zigarettenrauch verstärkt dies noch“, erklärt Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvor sitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt des Kinderkrankenhauses „Auf der Bult“ in Hannover. Rauchende Diabetiker leiden daher häufiger als nichtrauchende unter Schädigungen der großen und kleinen Blutgefäße mit Herzinfarkt, Schlaganfall und „Raucherbein“ oder Durchblutungsstörungen in Auge und Niere. Tabakrauch verändert zudem die Zusammensetzung der Blutfette: Die Menge an LDL-Cholesterin steigt, während sich die Menge des sogenannten „guten“ HDL-Cholesterins verringert. „Das erhöht die Gefahr für eine Herzschwäche und Arterienverkalkung. Außerdem lässt sich der Blutzucker bei rauchenden Diabetikern schwerer messen und beeinträchtigt somit die Therapie“, betont Professor Danne.

Darüber hinaus zeigen Studien, dass Rauchen einen Diabetes begünstigt. So haben Raucher ein doppelt so hohes Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln wie Nichtraucher. Männer über 40 Jahre sind besonders betroffen. Die Ursachen für diesen Zusammenhang ko nnten Wissenschaftler bisher noch nicht belegen. Sie vermuten, dass die Substanzen Kohlenmonoxyd und Nikotin aus dem Tabakrauch Einfluss auf die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse haben und die Sensibilität der Insulinrezeptoren heruntersetzen. Bei jungen Menschen fördert Passivrauchen die Entstehung des Metabolischen Syndroms und einer Glukoseintoleranz.

Wer mit dem Tabakkonsum aufhören möchte, findet professionelle Hilfe in Raucherentwöhnungskursen. Unter anderem Arztpraxen, Volkshochschulen oder Krankenkassen bieten diese an. Der Weltnichtrauchertag wurde am 31.5.1987 von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgerufen und steht seitdem jedes Jahr unter einem anderen Motto. In diesem Jahr steht der Gesundheitstag international unter dem Thema „Lass Dich nicht anmachen! Weg mit der Tabakwerbung“.

Auch im Rahmen der Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt“ engagiert sich diabetesDE dafür, Diabetes-Risiken genauer zu erforschen und zu minimieren. Weitere Informationen unter: www.diabetes-stoppen.de

Mehr Informationen unter:

Wie werde ich Nichtraucher?

Aktionsbündnis Nichtrauchen

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie den Computer

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie den
Computer

Startup von Kieler Uni bringt Software für klinische
Forschung auf den Markt
Seit August 2014 wird das Projekt „clinical registry“ der Informatiker Dr.
Jan Christiansen, Lennart Spitzner und Christoph Wulf mit einem
EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und
der Europäischen Union gefördert. Das Team der Christian-Albrechts-Universität
zu Kiel (CAU) unterstützt mit einer speziellen Software die Gesundheitsbranche.
Diese wertet aus, wie Medizinprodukte im ärztlichen Praxisalltag angewendet
werden. Das kann die Behandlung von Patientinnen und Patienten deutlich
verbessern.
Mit der Software wird der Einsatz medizinischer Produkte wie Zahn-, Knie-
oder Hüftimplantate langfristig nach der Markt-Zulassung „beobachtet“, das heißt
es werden Daten bei der Anwendung im "normalen Betrieb" erfasst. Auf diese Weise
können die Produkte verbessert, Fehler frühzeitig erkannt und die Behandlung
optimiert werden. „Wird ein Medizinprodukt oder eine OP-Technik falsch
angewendet, kann der Hersteller dies sehr schnell feststellen und zum Wohl der
Patienten darauf reagieren", erklärt Gründer Christoph Wulf. "Wenn die Daten auf
Papierformularen erhoben werden, dauert das natürlich wesentlich länger.“
Außerdem können durch langfristige Beobachtungen die Nebenwirkungen von
medizinischen Produkten erkannt und untersucht werden –natürlich anonymisiert
und mit höchster Rücksicht auf den Datenschutz und die Vertraulichkeit.
Zur Erhebung dieser Daten sind Healthcare-Unternehmen auf die Kooperation
von Ärztinnen und Ärzten angewiesen, die ihre Behandlungsergebnisse nach der
eigentlichen Behandlung in dem System erfassen, sagt Wulf: „Aufgrund der hohen
Arbeitsbelastung von Behandelnden in Kliniken und Praxen muss die Eingabe
solcher Daten so wenig Zeit wie möglich in Anspruch nehmen. Zudem soll ihnen
auch ein echter Mehrwert durch die Software geboten werden, um einen Gegenwert
für die aufgebrachte Zeit zu erbringen.“ So kann die Software zum Beispiel auch
zur einfachen Erstellung von Berichten über die ärztlichen Behandlungserfolge
genutzt werden.
„Neben der Unterstützung durch unseren Pilotkunden, die Geistlich Pharma AG
in der Schweiz, freuen wir uns vor allem über die Unterstützung durch die
Universität“, sagt Wulfs Kollege Dr. Jan Christiansen. Neben dem Zentrum für
Entrepreneurship sind das vor allem Professor Christian Henning vom Institut für
Agrarökonomie und Professor Michael Hanus vom Institut für Informatik.
Unterstützt werde das Gründerteam auch von Dorothee Thomanek und Dr. Gert
Lang-Lendorff von den „Mentoren für Unternehmen in Schleswig-Holstein e.V.“,
erläutert Lennart Spitzner. Und: „Wir haben unseren Sitz im Kieler Innovations-
und Technologiezentrum, wo wir sehr herzlich aufgenommen wurden und begeistert
von der persönlichen Betreuung sind.“
Weitere Informationen:
Das Zentrum für Entrepreneurship (ZfE) der Uni Kiel berät und
unterstützt gründungsinteressierte Studierende, Wissenschaftler und Alumni in
jeder Phase ihres Gründungsvorhabens. Zusammen mit Kooperationspartnern bietet
das ZfE Informationsveranstaltungen und Workshops sowie Kontakte zu Mentoren an.
Viele Fragen im Zusammenhang mit der Unternehmensgründung, beispielsweise zum
Geschäftsmodell oder zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten werden
beantwortet.

www.zfe.uni-kiel.de

Heilpilze leisten wertvollen Beitrag in der Krebs-Therapie

Heilpilze leisten wertvollen Beitrag in der ganzheitlichen Krebs-Therapie 

Limeshain (pts018/21.03.2013/12:45) – Nach wie vor sind die Statistiken zum Thema Krebs bedrückend. Trotz intensiver Forschung und aller Fortschritte in der Onkologie konnte auch auf dem diesjährigen Weltkrebstag im Februar keine Entwarnung gegeben werden. Allein in Deutschland geht, wie das Robert Koch-Institut mitteilte, jeder vierte Sterbefall auf einen bösartigen Tumor zurück. Und die Zahl der Betroffenen nimmt von Jahr zu Jahr zu. So erkrankten in 2012 Schätzungen zufolge 490.000 Frauen und Männer in Deutschland neu an Krebs. Weltweit erhalten laut Angaben der UICC (Union for International Cancer Control) pro Jahr mehr als zwölf Millionen Menschen die Diagnose Krebs und jedes Jahr sterben 7,6 Millionen daran. Auch für die Zukunft sind die Prognosen der Experten düster. Für das Jahr 2030 wird mit weltweit rund 26 Millionen an Krebs erkrankten Menschen und 17 Millionen durch Krebs verursachten Todesfällen gerechnet.

Pilzheilkunde bietet wirksame Unterstützung in einer ganzheitlichen Therapie

Da ist es gut zu wissen, dass neben der Prävention durch einen gesunden Lebensstil und Früherkennung auch natürliche Heilverfahren wie die Mykotherapie sowohl vorsorglich wie begleitend zur schulmedizinischen Behandlung einen wertvollen Beitrag in der Krebstherapie leisten können. Die Mykotherapie (Pilzheilkunde) ist eines der ältesten Naturheilverfahren der Welt. Ihr Ursprung liegt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), in der sich Heilpilze wie der Reishi, der Shiitake oder der Maitake bereits seit Jahrhunderten sowohl in der Gesundheitsvorsorge als auch in der Behandlung einer Vielzahl von Leiden und Krankheiten bewährt haben. Auch bei Krebs haben sich Heilpilze wie die Erfahrungen aus der Praxis, aber auch eine Vielzahl internationaler Studien zeigen, als wertvolle Hilfe erwiesen.

Heilpilze – die natürlichen Immunmodulatoren

Heilpilze sind nicht nur reich an wichtigen Vitalstoffen und Antioxidantien, sie besitzen auch einen hohen Gehalt an Triterpenen und Polysacchariden. Diese Inhaltsstoffe – insbesondere die Polysaccharide und hier speziell die Beta-Glukane – stärken wie auch Untersuchungen belegen wirkungsvoll das Immunsystem. So zum Beispiel durch Stimulierung der natürlichen Killerzellen, der T-Helferzellen und der Fresszellen. Heilpilze können dem Körper durch ihren Reichtum an Beta-Glukanen daher helfen, entartete Zellen besser zu erkennen und zu bekämpfen. Zudem wird ihnen eine tumorhemmende Wirkung zugesprochen. In Japan werden Medikamente, die Lentinan – ein Beta-Glukan des Heilpilzes Shiitake – enthalten, bereits seit langem in der Krebstherapie eingesetzt.

Linderung der Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie

Die Behandlung von Krebs ist in aller Regel für die Betroffenen sehr belastend und kräftezehrend. So gelangen zum Beispiel bei einer Chemo- oder Strahlentherapie starke Zellgifte in den Organismus. Durch ihre entgiftende Funktion kann der begleitende Einsatz von Heilpilzen daher eine sehr nützliche Unterstützung sein. Darüber hinaus zeigt sich unter ihrer Gabe eine Minderung von Nebenwirkungen wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erschöpfung oder depressiven Verstimmungen, was auf ihren hohen Gehalt an Glykonährstoffen zurückgeführt wird. Heilpilze können deshalb parallel zur onkologischen Therapie zu einer erheblichen Verbesserung des Allgemeinzustands und der Lebensqualität der Betroffenen beitragen.

Heilpilze sind als Pilzpulverkapseln erhältlich. Erfahrungen des MykoTroph Instituts für Ernährungs- und Pilzheilkunde zufolge, haben sich insbesondere Pilzpulverkapseln bewährt, die aus dem ganzen Pilz hergestellt werden, da nur in ihnen alle wirksamen Inhaltsstoffe enthalten sind. Weitere Informationen zum Thema gibt es unter anderem auf der Website des MykoTroph Instituts unter http://www.HeilenmitPilzen.de . Dort ist auch das MykoTroph- Konzept für Ernährung und den Einsatz von Heilpilzen bei Krebs eingestellt, das sehr ausführlich wichtige Fragen zu den Ursachen von Krebs beantwortet und erläutert, welche Heilpilze wirksam eingesetzt werden können. Darüber hinaus gibt es unter anderem auch wichtige Ernährungstipps bei Krebs.

Hobbytipp Nr. 285

Nr. 285: Für ein gesundes Immunsystem: Quark und Käse selbst gemacht

Schon vor einem Jahr hat die Hobbythek gezeigt, daß bestimmte Joghurtbakterien unser Abwehrsystem hervorragend unterstützen. Dabei spielen die sogenannten probiotischen Joghurtkulturen eine wichtige Rolle. Wir präsentierten Ihnen damals eine besonders wirksame Bakterienkultur mit dem Namen LaBiDa. „Probiotisch“ heißt, frei übersetzt, „für das Leben“, d.h., diese Bakterien unterstützen die äußerst wichtige Darmflora, und damit stärken sie auch generell die Abwehrkräfte.

PDF-Download: Hobbytipp Nr. 285

Nocebo-Effekt bei medizinischen Konsultationen

Der Nocebo-Effekt bei medizinischen Konsultationen: ‘Bad is more powerful than good’

Bochum, 16. Februar 2015:

Die Placebo-Wirkung ist allen Ärzten geläufig, weniger vielleicht das Gegenteil, der Nocebo-Effekt (lat. nocebo  „ich werde schaden“). Erklärt man etwa Patienten ausführlich alle
möglichen  Nebenwirkungen eines Medikamentes oder einer ärztlichen
Maßnahme, so werden  diese häufiger davon betroffen werden als der
Wahrscheinlichkeit entspricht. Wie oft das sein wird, hängt ganz
wesentlich von der Art der Arzt-Patienten – Interaktion ab, also dem
Gespräch am Krankenbett oder in der Sprechstunde. Maddy Greville-Harris
et al. (1) betonen in einer Übersichtsarbeit, in der sie  auch eigene,
bisher noch nicht publizierte Untersuchungen bringen, dass eine negative
Arzt-Patienten-Kommunikation zu mehr Nocebo-Effekten führt. Diese
seien, im Unterschied zu den gut studierten Nebenwirkungen von
Medikamenten,  bisher noch  wenig beachtet und kaum untersucht worden.

Zwei psychologische Theorien dominieren die Vorstellungen über die
Entstehung der  Nocebo-Effekte: Die Konditionierung und die Erwartung.
Die Arzt-Patientenbeziehung unter Berücksichtigung des Umfeldes des
Patienten, seiner Vorstellungen vom Leben und seiner
Krankheitsauffassung mit seinen Therapieerwartungen (Abbildung 1) sollen
beträchtliche Konsequenzen für das Outcome einer medizinischen
Behandlung haben, sowohl positive als auch negative (2). Zum Verständnis
des Nocebo-Effektes könne das Konzept der „Validation“ und der
„Invalidation“ beitragen. Dieses Konstrukt ist von Linehan (3) und
weiteren Autoren entwickelt worden. Ursprünglich für Therapiestrategien
gedacht,  soll es jetzt auf die Kommunikation bei medizinischen Berufen
angewendet werden. Validation bedeutet, dem Patienten zu signalisieren,
dass er akzeptiert und verstanden wird, Invalidation das
Gegenteil. Diese Konstrukte unterschieden sich von Empathie und
„compassion“  („mit – leiden“) dadurch, daß sie darauf fokussiert sind,
dem Patienten Verständnis und Akzeptanz zu vermitteln und nicht nur Empathie und „compassion“.

nocebo

Abbildung aus Lit. (1)

Für den klinischen Alltag heben die Autoren drei Punkte hervor:

1.) Wenn ein Patient das Gefühl fehlenden Verstandensein bekommt, kann dies negative Effekte haben.

2.) „Invalidierende“ Arzt-Patient-Interaktionen haben das Potential,
Nocebo-Effekte zu bahnen. Dies liegt vor, wenn dem Patienten nicht
Akzeptanz und Verständnis vermittelt werden kann.

3.) Die Auswirkungen einer negativen Kommunikation sind stärker als die
einer positiven: „Bad is more powerful than good“. Daher ist es
wichtiger, sich im Gespräch mit den Patienten darauf zu konzentrieren,
diesen nicht zu „invalidieren“ als sich nur auf Empathie, „compassion“
und Validation zu konzentrieren.

Kommentar

Ein „guter Arzt“ wird diese hier von Psychologen sorgfältig
analysierte und empfohlene Verhaltensweise mehr oder minder bewusst wohl
immer schon angewandt haben. Ob man es, wie von Psychologen
vorgeschlagen (4), auch erlernen kann? Der besondere Aspekt der hier
besprochenen Arbeit ist Punkt 3: „Bad is more powerful than good“. Es
entspricht in etwa dem alten hippokratischen Grundsatz: „Primum nil
nocere!“

Helmut Schatz

Hoffnung für neue leistungsfähige und langlebige Akkumulatoren

pte20181224002 Umwelt/Energie, Forschung/Technologie

Neuer Akku aus Schweden hält unendlich

Forscher der Stockholm University entwickeln idealen Speicher für die elektrifizierte Gesellschaft

(pte002/24.12.2018/06:05) – Nickel-Metallhydrid-Akkus haben eine
relativ hohe Speicherkapazität, lassen sich aber nicht allzu häufig
aufladen. Diesen Mangel haben Forscher der Stockholm University http://su.se nun behoben. Deren Akku kommt an die extrem lange Lebensdauer von
Nickel-Wasserstoff-Akkus heran. Letztere werden bei vielen
Raumfahrtmissionen genutzt, weil sie nahezu unverwüstlich sind. Sie
haben jedoch einen entscheidenden Nachteil: Weil der Wasserstoff in
Druckflaschen gelagert wird, ist die Batterie äußerst sperrig und
ungeeignet für den Alltagsgebrauch.

Richtige Sauerstoff-Dosis

In Nickel-Metallhydrid-Akkus wird der Wasserstoff nicht in Tanks,
sondern in Metallen gelagert. Das funktioniert prima, macht die
Batterien auch sicher. Doch das Metall korrodiert mit der Zeit, weil es
den wasserbasierten Elektrolyten aufsaugt, der die beiden Elektroden
voneinander trennt. Die Batterie trocknet aus und verliert ihre
Fähigkeit, Strom zu speichern.

Dag Noréus und Mitarbeiter Yang Shen haben mit einer
Nickel-Metallhydrid-Batterie des schwedischen Herstellers Nilar AB
experimentiert, die für alle Zellen ein gemeinsames
Wasserstoff-Reservoir hat. Die Forscher füllten eine bestimmte Menge an
Sauerstoff ein. Dieser sorgt dafür, dass das Gleichgewicht in der
Batterie wiederhergestellt wird, indem er den Verlust an Elektrolyt
wettmacht. Wenn die richtige Menge an Sauerstoff eingesetzt wird, reicht
die Lebensdauer an diejenige von Nickel-Wasserstoff-Akkus heran.

Breiteste Anwendbarkeit

Mit dem neuen Wissen halten die Akkus länger als alle Batterien, die
derzeit eingesetzt werden, einschließlich Lithium-Ionen-Akkus, die vor
allem in Autos, Flugzeugen und Anlagen genutzt werden. "Die umfassende
Elektrifizierung der Welt, einschließlich des Verkehrs, verändert die
Anforderungen an die Stromverteilnetze", sagt Noréus. Die
Nickel-Metallhydrid-Batterie sei dafür optimal geeignet.

Heute müssen die Akkus von Elektrofahrzeugen schon nach wenigen Jahren
ausgetauscht und recycelt werden. Mit den neuen Batterien ist das nicht
nötig. Sie haben allerdings eine geringere Kapazität. Besonders gut
geeignet sind langlebige Nickel-Metallhydrid-Batterien, wenn sie
stationär eingesetzt werden, etwa in Häusern mit Fotovoltaikanlagen, um
überschüssigen Strom zu speichern. Auch hier ist die relativ kurze
Lebensdauer von Lithium-Ionen-Batterien ein Hindernis. Wann der neue
Akku auf den Markt kommt, ist noch offen.

14.01.2019: Mythen machen Menschen zu Impfgegnern

Zunächst möchte ich den Begriff Hysterieschleife erklären: Es handelt sich um das Phänomen, dass Menschen, die zur Hysterie neigen, immer wieder unwillkürlich gegen jegliche Vernunft in Ängste verfallen. Das betrifft leider nicht nur den Einzelnen, sondern es verbreitet sich wie eine Epidemie in Gemeinschaften und Gesellschaften. Dahinter steht das wohl wichtigste Gesetz menschlichen Handelns: self-fulfilling prophecy, die sich selbsterfüllende Prophezeiung. Darauf zurückzuführen sind Phänomene wie Panik, und die Tatsache, dass ganz Gesellschaften durch Unvernunft sich selbst zerstören. Ganze Kulturen sind so untergegangen.

Aber das hat auch eine ganz praktische individuelle Auswirkung. Typisch dafür ist das Verhalten von Impfgegnern, die gegen alle wissenschaftlichen Erkenntnisse und moderne Entwicklung der Impfstoffe nicht nur ihre eigene Gesundheit gefährden, sondern auch die der Mitmenschen, so dass beherrschbare Epidemien sich neuerdings wieder ausbreiten. Die beste Apotheke, die die Natur uns Menschen und fast allen Lebewesen mitgegeben hat, ist das Immunsystem. Mit einer ganzen Armada von Antikörpern, Fresszellen, Phagen usw., die bestimmte weiße Blutkörperchen erzeugen – die sogenannten T-Zellen – sorgt das Immunsystem dafür, dass Fremdkörper wie Bakterien, Viren, aber auch Gift, die in den Körper eindringen, schon von Anfang an bekämpft werden, besser als dazu jegliche Medizin in der Lage wären. Dabei entwickelt es ein Gedächtnis, welches dafür sorgt, das Keime, die schon einmal erfolgreich bekämpft wurden, mit gleicher Methode wieder ausgemerzt werden. Beim Impfen werden diese Keime allerdings so behandelt, dass der Körper zwar dagegen reagieren kann, die Krankheit jedoch nicht ausbricht. Früher waren das – wie z. b. bei der Pockenimpfung – lebende Viren. Heutzutage reicht es, nur noch Bruchstücke der Oberfläche der Viren im Impfstoff dem Körper zuzuführen, um ihn vor Ansteckung zu behüten.
Professor Uhlenbrock, ein bedeutender Immunologe aus Köln, hat nachgewiesen, dass jede derartige Impfung auch die Widerstandskraft des Immunsystems generell gegen Infektionen stärkt.

Der folgende Beitrag stellt sehr treffend dar, wie diese irrationalen Modeerscheinungen gegen Impfen entstehen, wobei auch häufig behauptet wird, dass die Pharmaindustrie sich durch die Entwicklung der Impfstoffe bereichern würde. Genau das Gegenteil ist der Fall, denn mit ausgebrochenen Krankheiten und den entsprechenden Medikamenten kann zig-mal mehr verdient werden.

Ihr Jean Pütz

Ultraschall-Screening für Männer ab 65

Das Ultraschall-Screening für Männer ab 65 kommt – DEGUM begrüßt neue Richtlinie

Berlin
– Gute Neuigkeiten aus der Gesundheitspolitik: Gesetzlich
krankenversicherte Männer ab 65 Jahren haben künftig Anspruch auf ein
einmal durchgeführtes Ultraschallscreening zur Früherkennung von
Bauchaortenaneurysmen. Die entsprechende Richtlinie des Gemeinsamen
Bundesausschusses (G-BA) ist nun zusammen mit einer
Versicherteninformation in Kraft getreten. Die Deutsche Gesellschaft für
Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) sieht das als wichtigen Schritt
an – empfiehlt jedoch, auch Patienten mit einem besonderen Risikoprofil
wie etwa Diabetes oder Rauchen sowie Frauen einzubeziehen.

Die
Ruptur eines Bauchaortenaneurysmas zählt zu den zehn häufigsten
Todesursachen. „Das Tückische an der Erkrankung liegt darin, dass die
Aussackung des größten Gefäßes im Bauchraum – dem sogenannten Aneurysma –
meist keine Beschwerden verursacht“, sagt Professor Dr. med. Thomas
Fischer, stellvertretender Leiter der Sektion Radiologie bei der DEGUM
und Leiter des Interdisziplinären Ultraschall-Zentrums am Institut für
Radiologie am Campus Charité Berlin-Mitte. „Die Betroffenen ahnen nichts
von der Gefahr, in der sie sich befinden.“ Reiße die Bauchaorta jedoch,
könne der Patient innerhalb kurzer Zeit innerlich verbluten.

„Mittels
Ultraschall ist ein Bauchaortenaneurysma von einem erfahrenen
Untersucher jedoch leicht bei einer Früherkennungsuntersuchung zu
diagnostizieren“, sagt Professor Fischer. Dabei misst der Arzt mit einem
Ultraschallgerät den Durchmesser des Blutgefäßes: „Bei einem
Durchmesser ab 5,5 Zentimetern ist das Risiko für ein Reißen des Gefäßes
recht hoch, sodass wir den Patienten dann zu einem operativen Eingriff
raten“, berichtet der DEGUM-Experte. Bei kleineren Aneurysmen sei es
empfehlenswert, regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchzuführen. So
könne überprüft werden, ob sich diese weiter ausdehnen. Wenn das der
Fall sei, würde gegebenenfalls ein minimalinvasiver oder offener
operativer Eingriff durchgeführt – und so möglicherweise das Leben eines
Betroffenen gerettet. Für das Screening sollten Untersucher eine
nachweisbare Qualifikation haben, beispielsweise ein DEGUM-Zertifikat
der Stufe 1, empfiehlt der Experte. Denn es gehe nicht nur darum, den
Durchmesser der Bauchaorta zu bestimmen, sondern auch einen Einriss oder
ein Aneurysma des Gefäßes frühzeitig zu erkennen.

Auch
wenn Männer häufiger von einem Bauchaortenaneurysma betroffen seien als
Frauen, sollten nach Ansicht der Ultraschall-Experten auch sie von der
Vorsorgeuntersuchung profitieren können. „Darüber hinaus wäre es ratsam,
auch Patienten mit einem besonderen Risikoprofil – beispielsweise
Personen mit einer Fettstoffwechselerkrankung, Diabetes, Bluthochdruck
und starke Raucher ab dem 55. Lebensjahr – in das Vorsorgescreening
einzuschließen“, sagt Professor Fischer.

Bis
das Screeningangebot zur Früherkennung eines Bauchaortenaneurysmas auf
Krankenschein von Männern ab 65 Jahren wahrgenommen werden kann, dauert
es jetzt noch bis zu sechs Monaten: Der zuständige Bewertungsausschuss
muss zunächst noch die Frage der ärztlichen Vergütung regeln und hat
dafür bis zu einem halben Jahr Zeit.

Weiterführende Informationen:

Richtlinie „Ultraschallscreening auf Bauchaortenaneurysmen“

https://www.g-ba.de/downloads/62-492-1411/US-BAA-RL_2016-10-20_2017-03-16_iK-2017-06-10.pdf

Versicherteninformation

https://www.g-ba.de/downloads/17-98-4330/2017_03_16_G-BA_Merkblatt_Versicherteninformation-Bauchaortenaneurysmen_bf.pdf

Neue Wege in der Tumormedizin

Neue Wege in der Tumormedizin

Wiesbaden – Die Heilungschancen bei Krebs steigen: Starben vor 35 Jahren in Deutschland zwei Drittel der Betroffenen an ihrem Tumorleiden, lebt heute gut die Hälfte fünf Jahre nach der Diagnose noch  – ein Rückfall gilt dann als unwahrscheinlich. Die Zahl derjenigen, die an Krebs sterben, ist trotzdem hoch – im Jahr 2012 erlagen mehr als 220 000 Menschen der Krankheit. Mediziner forschen deshalb derzeit an einer neuen, gezielt wirkenden Generation von Medikamenten. Über besonders vielversprechende Konzepte diskutieren Experten bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) vom 26. bis 29. April in Wiesbaden.

„Erkenntnisse in der molekularen Medizin haben zu komplett neuen Therapieansätzen geführt“, sagt Professor Dr. med. Nisar P. Malek, Leiter der Abteilung Innere Medizin I am Universitätsklinikum Tübingen. „Dabei geht es darum, nicht wie früher unspezifisch auf einen Tumor einzuwirken, sondern zielgerichtet und unmittelbar“, so der Experte, der auf dem 120. Internistenkongress unter anderem über Tumorgenetik referiert. Ein Ziel dieser neuen Ansätze sind Signalwege: Zellen und Gewebe im menschlichen Organismus ‚kommunizieren‘ miteinander, indem sie Signale vom Zelläußeren in deren Inneres übertragen.

Eine große Rolle bei der Übertragung spielt das Signalmolekül „c-MET“. Mehrere Krebserkrankungen hängen mit einer erhöhten Aktivität des c-MET-Signalwegs zusammen. Ein Therapieansatz ist es deshalb, Wirkstoffe zu entwickeln, die c-MET hemmen. Als Beispiel ist der Inhibitor ARQ 197 zu nennen. Der auch Tivantinib genannte Wirkstoff steht derzeit in der dritten Phase der klinischen Prüfung für die Zulassung bei Leberzellkrebs, steht also unmittelbar vor der Anwendung. Auch für andere Tumorerkrankungen durchläuft er derzeit Studien.

Ein weiterer Ansatz sind Tumorimmuntherapien. „Sie beruhen auf der Hypothese, dass einige Wirkstoffe die Checkpoints des Immunsystems blockieren können“, führt Professor Malek aus. Denn Krebszellen sind in der Lage, die körpereigene Abwehr auszutricksen. Dies ließe sich durch Medikamente verhindern, das Immunsystem käme wieder in Fahrt und könnte die Tumorzellen bekämpfen. Ein Wirkstoff mit diesem Prinzip, Ipilimumab, ist seit 2011 für Patienten mit fortgeschrittenem schwarzen Hautkrebs zugelassen.

Vorerst noch im klinischen Stadium befinden sich virotherapeutische Ansätze: Ihnen zugrunde liegt die Erkenntnis, dass sich Tumorerkrankungen während einer Virusinfektion eines Patienten verbessern. Geforscht wird derzeit unter anderem mit Herpes- oder Masernviren. Außerdem beschäftigt sich die Forschung mit einer Therapie, in deren Mittelpunkt die Zerstörung von Tumorstammzellen steht. Dahinter steckt die Idee, dass die Stammzellen der eigentliche ‚Motor‘ der Krebserkrankung sind. Doch richten sich klassische Behandlungsmethoden wie Chemotherapie oder Bestrahlung vor allem gegen differenzierte Tumorzellen. Die sich nur langsam teilenden Stammzellen überleben die Behandlung oft und lösen womöglich Jahre später einen Rückfall aus.

Beim 120. Internistenkongress stellt Professor Malek am Beispiel von Tumoren der Leber und der Gallenwege neueste Therapieansätze vor. „Wir werden Patienten mit malignen Erkrankungen damit künftig besser gerecht werden können“, hofft er.
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)