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Gehirn bremst Alterserscheinungen geschickt aus

pte20160914014 Forschung/Technologie, Medizin/Wellness

Gehirn bremst Alterserscheinungen geschickt aus

Defizite bis zu gewissem Grad mit erhöhter Aufmerksamkeit kompensiert

Älteres Paar: Gehirn versucht Schritt zu halten (Foto: pixelio.de/Juergen Jotzo)
Älteres Paar: Gehirn versucht Schritt zu halten (Foto: pixelio.de/Juergen Jotzo)

Bochum (pte014/14.09.2016/12:30) –

Ältere Menschen entwickeln eine höhere selektive Aufmerksamkeit, sie
schauen genauer und aufmerksamer auf Details als Jüngere. Die Nachteile
des Alterungsprozesses kann das Gehirn also bis zu einem gewissen Grad
durch erhöhte Aufmerksamkeit ausgleichen. Zu diesem Schluss kommen
aktuelle Messungen von Neuropsychologen der Ruhr-Universität Bochum http://ruhr-uni-bochum.de .

Sortieraufgabe für Jung und Alt

Den Ergebnissen zufolge gab es zwei Kategorien von
Farbkreisen, die sich jeweils in den verwendeten Farben unterschieden.
Die Forscher beobachteten jüngere und ältere Menschen bei einer
Sortieraufgabe. In jeder Kategorie gab es zusätzlich zwei Gruppen von
Kreisen: solche, die sich insgesamt stark ähnelten, und solche, die sehr
individuell aussahen. Die Versuchspersonen mussten die Kreise den
beiden Kategorien zuordnen. Sie lernten erst während des Tests durch
Rückmeldungen, welche Kategorien es gab.

Die Wissenschaftler haben nicht nur die Antworten der
Teilnehmer aufgezeichnet, sondern erfassten über ein
Elektroenzephalogramm (EEG) auch die Gehirnwellen und über einen "Eye
Tracker" die Blickrichtung der Probanden. Das Ergebnis: Sowohl Jüngere
als auch Ältere hatten keine Schwierigkeiten, die sich ähnelnden Kreise
in ihre jeweilige Kategorie zu stecken – die Lernprozesse beider Gruppen
unterschieden sich nicht wesentlich. Als sie im Verlauf des Tests
jedoch die weniger eindeutigen Exemplare kategorisieren mussten, gab es
Unterschiede. Die Einordnung fiel den älteren Versuchspersonen deutlich
schwerer.

Eye Tracker bestätigt Annahme

"Es gibt zwei Strategien, wie man einzelne Objekte
einer Kategorie zuordnen kann. Während wir ähnliche Mitglieder einer
Kategorie ganzheitlich wahrnehmen, müssen wir Ausnahmen gesondert lernen
und uns genau einprägen. Älteren Menschen fällt es schwerer, von einer
Strategie zu der anderen zu wechseln", sagt Expertin Sabrina Schenk. Die
Messungen der Gehirnwellen zeigten aber auch, dass ältere Menschen eine
höhere selektive Aufmerksamkeit entwickeln. Sie schauen genauer und
aufmerksamer auf die Details als jüngere Menschen.

Auch die erhobenen Daten des Eye Trackers bestätigen
die Annahme der Forscher. "Die Nachteile des Alterungsprozesses kann das
Gehirn also bis zu einem gewissen Grad durch erhöhte Aufmerksamkeit
ausgleichen", so Schenk abschließend. Eine Computersimulation an der
kanadischen University of Western Ontario hat die Ergebnisse der
Bochumer Wissenschaftler, die im Journal "Neuropsychologia"
veröffentlicht wurden, bereits bestätigt.

24.02.2019: Persönlicher Artenschutz einmal anders gesehen

Wie das Bemühen um Artenvielfalt konkret aussehen kann, praktiziere ich als rationaler Überzeugungstäter seit Jahren auf meinem größeren Landhof. Ich unterhalte Insektenheime, Streuobstwiesen, hab rundherum um mein 4 ha großes Gelände 5 Meter freie Natur (mit vielen Brombeersträuchern für das Kleingetier), unterhalte einen Teich im ökologischem Gleichgewicht ohne externe Fütterung der bis zu 30cm großen Karpfen. Sie besitzen ein Rückzugsgebiet von 3,50 m Tiefe und einen Algen- und sonstigen Wasserpflanzenacker von 70cm Tiefe, so dass sie sich autonom ernähren können. Ebenso wie die vielen Kleinfische,  die durch Enten eingebracht wurden. Das Wasser wird durch den Überlauf meiner 10kbm-Zisterne geliefert. Ich habe zwei Bienenvölker, die mir jährlich 40kg Honig liefern. Solarthermie und Photovoltaik, Pelletheizung und garantiert Feinstaub freiem Kaminofen, mit entsprechender Außenisolation zwei Energiehäuser auf dem ehemaligen Bauernhofgelände. Die Wiesen werden nur zweimal im Jahr gemäht, Hamster und Wühlmäuse finden darin ein Paradies.

Darin äußert sich nicht nur mein Hobby ‚Artenschutz‘, sondern auch eine Gegnerschaft zu den Grünen, die Umweltschutz aus ideologischen Gründen betreiben, aber die Vernunft vergessen und in der Hinsicht populistisch geworden sind.

Das alles poste ich weitgehend über Facebook bei 60.000 Abonnenten – ohne private Eingaben. Zunächst 75 Mal unter dem Titel ‚Der Vernunft eine Chance‘ und neuerdings unter ‚Mit Vernunft in die Zukunft‘. Dabei stelle ich fundamental die Bedeutung der Wissenschaft heraus, denn ohne Wissenschaft geht die Demokratie vor die Hunde.

Jean Pütz

Viele Blüten sind essbar

Rose, Veilchen, Gänseblümchen – viele Blüten sind essbar

Viele bunte Blüten sind nicht nur schöne Farbtupfer im Garten, sondern auch für den Gaumen ein Genuss. Wie wäre es mit einem erfrischenden Blütensalat? Dazu werden zum Beispiel Blüten von Kapuzinerkresse, Veilchen, Rosen, Vergissmeinnicht, Ringelblumen, Schnittlauch und Salbei mit Blattsalaten gemischt. Das Dressing wird erst zum Schluss hinzugegeben, weil die empfindlichen Blüten rasch unansehnlich werden.

Eine Gänseblümchenbutter schmeckt fein-nussig und ist eine ideale Beilage zu Gegrilltem. Dazu werden einige Esslöffel fein gehackte Blütenblätter mit 250 Gramm Butter gemischt. Die Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse schmecken durch die enthaltenen Senföle scharf-pfeffrig und verleihen Fleischgerichten und Suppen eine besondere Note. Auch Begonien und Dahlien eignen sich als blumige Suppeneinlage, während man zum Ausbacken am besten Zucchiniblüten verwendet.

Für Süßspeisen sind Rosen, Veilchen und Stiefmütterchen gut geeignet. So können Hobbyköche mit kandierten Rosenblättern edle Torten dekorieren und aus Veilchen einen köstlichen Brotaufstrich zubereiten. Dazu wird Wasser, Zitronensaft und Puderzucker aufgekocht. Die entstielten Veilchen werden hinzugegeben und eine halbe Stunde lang geköchelt, bis ein eingedickter Sud entsteht. In Gläser abfüllen und fertig ist die „Blütenmarmelade“. Dabei sind die Blüten auch sehr gesund, da sie reichlich Mineralstoffe und Vitamine enthalten.

Am besten pflückt man die Blüten selbst – etwa im eigenen Garten, am Waldrand und auf Wiesen. Sie dürfen nicht gespritzt sein, sodass Zierpflanzen aus dem Handel in der Regel nicht geeignet sind. Greifen Sie nur zu genießbaren Blumen, die Sie kennen. Einige Gartenpflanzen wie der Rote Fingerhut, Maiglöckchen und Schierling sind giftig.

Bei der Ernte spielt der richtige Zeitpunkt eine große Rolle, denn verblühte Blumen haben kaum noch Aroma. Für die meisten Arten ist der Vormittag ideal, wenn sich die Blüten gerade erst geöffnet haben. In einer Schale mit kaltem Wasser bleiben sie für einige Stunden frisch. Stiele und grüne Kelchblätter sollten entfernt werden. Durch sanftes Spülen in kaltem Wasser lassen sich die Blüten von Staub und versteckten Insekten reinigen. (aid)

aid: Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Der gemeinnützige Verein löste sich 2016 auf.

Moleküle stabilisieren Magnetismus

Spintronik: Moleküle stabilisieren Magnetismus
Organische Moleküle auf der Oberfläche von Metallen fixieren dessen magnetische Ausrichtung / Baustein für kompakte und günstige Speichertechnologie / Veröffentlichung in Nature Materials

In der aktuellen Studie wurden drei Molekül-Lagen des Farbstoffes Phtalocynine auf die Oberfläche des Ferromagneten Kobalt aufge-bracht. Die magnetischen Momente der Moleküle richteten sich zum Kobalt und zueinander alternierend aus, die Moleküle bildeten eine sogenannte antiferromagnetische Anordnung. Diese Kombination aus Antiferromagneten und Ferromagneten bewahrt ihre magneti-sche Ausrichtung recht stabil auch unter externen Magnetfeldern oder Abkühlung. „Überraschenderweise gewinnt hier das „leichtge-wichtige“ Molekül das magnetische Armdrücken mit dem „schwer-gewichtigen“ Ferromagneten und gibt die Eigenschaften vor“, so Wulfhekel. Systeme aus Antiferromagneten und Ferromagneten kommen unter anderem im Lesekopf von Festplatten vor. Bislang ist die Herstellung des Antiferromagneten recht aufwendig. Sollten sich Moleküle hier einsetzen lassen, könnten die Antiferromagneten eines Tages einfach aus dem Drucker kommen.
Die aktuelle Fachveröffentlichung entstand in Zusammenarbeit von Forschern des KIT, der Universität Strasbourg und des Synchrotron SOLEIL. Der Erstautor Manuel Gruber war Mitglied der deutsch-französischen Doktorandenschule „Molekulare Elektronik und Hy-bridstrukturen“, indem verschiedene Aspekte von Nanoelektronik, Spintronik und organischer Elektronik erforscht werden.
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) vereint als selbst-ständige Körperschaft des öffentlichen Rechts die Aufgaben einer Universität des Landes Baden-Württemberg und eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemein-schaft. Seine Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation verbindet das KIT zu einer Mission. Mit rund 9 400 Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern sowie 24 500 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingenieurwissenschaftlichen For-schungs- und Lehreinrichtungen Europas.
Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.

Neurodermitis : Neue Therapieverfahren

Hautärzte setzten Biologicals und topische Immunmodulatoren als neue Waffen ein


Wien (pte/15.03.2005/08:15) – Neue Ergebnissen aus dem Bereich der Hautforschung werden derzeit bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Dermophazie http://www.gd-online.de in Wien vorgestellt. Die Themenpalette umfasst die Entwicklung neuer Wirkstoffe, Maßnahmen zur Qualitätssicherung und neue Strategien zur Behandlung chronischer Hautleiden wie Neurodermitis oder Schuppenflechte. „Von besonderem Interesse sind vor allem die innovativen Therapieverfahren zur Linderung chronischer Hauterkrankungen“, erklärte Werner Aberer von der Universitätshautklinik Graz http://www.kfunigraz.ac.at/dermatologie , der gemeinsam mit Claudia Valenta vom Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie der Universität Wien http://www.univie.ac.at/pharm-technologie die wissenschaftliche Tagungsleitung inne hat. „Mit den so genannten topischen Immunmodulatoren und den Biologicals stehen seit kurzem innovative, hochwirksame und gleichzeitig sichere Medika-mente zur Verfügung“, erklärte Aberer.


Eine bessere Behandlungschance für alle unter Neurodermitis leidenden Patienten versprechen so genannte topische Immunmodulatoren, das sind neue kortisonfreie Wirkstoffe, die frühzeitig Juckreiz und Hautausschlag stoppen. Als Neurodermitis wird der juckende Hautausschlag bezeichnet, der für alle Betroffenen zu einer starken körperlichen und psy-chischen Belastung werden kann. Hierbei ist die Haut extrem trocken, schuppig, gerötet und rissig. Oft bricht die Erkrankung, die auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen ist und durch äußere Einflüsse wie Hausstaubmilben, Pollen oder psychischen Stress ausgelöst wird, bereits in den ersten Lebensmonaten aus. Sie ist gekennzeichnet von hefti-gen Kratz-attacken, bei denen sich die Betroffenen die Haut blutig reiben. Neurodermi-tis tritt in jedem Alter auf: In Deutschland und Österreich leiden etwa fünf Prozent der Bevölkerung daran, etwa die Hälfte der Betroffenen sind Kinder.


Zur Behandlung der Neurodermitis galten lange Zeit kortisonhaltige Zubereitungen als Mittel der ersten Wahl. Mit den so genannten topischen Immun-modulatoren Pimecrolimus und Tacrolimus stehen heute jedoch Behandlungsalternativen zur Verfügung, die als nebenwirkungsärmer und besser ge-eignet für die Langzeittherapie gelten. Anders als Kortisonpräparate sollten sie möglichst schon frühzeitig angewandt werden, um das Auftreten von Ekzemschüben bereits im Ansatz zu stoppen, erklärte Thomas Luger von der Universitätshautklinik Münster http://medweb.uni-muenster.de/institute/derma/ .


Erstmals konnten auch neue Wege der Langzeitkontrolle bei Schuppenflechte vorgestellt werden, um das schwer zu behandelnde chronisches Hautleiden in den Griff zu bekommen. Allein in Deutschland und Österreich leiden weit über zwei Millionen Menschen an der so genannten Psoriasis. „Neue Wirk-stoffe, die unmittelbar in den Entzündungsprozess eingreifen, bringen für viele Patien-ten Hoffnung“, erklärte Monika Schäfer-Korting vom Institut für Pharmazie der Freien Universität Berlin http://www.chemie.fu-berlin.de . „Mit den so genannten Biologicals, von denen jetzt die ersten Präparate für die Behandlung zugelassen sind, haben wir die Möglichkeit, die Schuppenflechte bei stark betroffenen Pati-enten auch über einen langen Zeitraum unter Kontrolle zu bekommen“, sagte die Expertin. Bisher werden akute Krankheitsepisoden vor allem mit Kortison oder Medi-kamenten behandelt, welche die Zellteilung, vor allem von Zellen des Immunsystems, unter-drücken. Nach Absetzen dieser Substanzen kommt es häufig zu Rückfällen. Die neuen Wirkstoffe dagegen sind für eine Behandlung über einen längeren Zeitraum gedacht.

Osteoporose-Therapie wird oft aus Unwissen abgebrochen

Nyon, Schweiz (pte/09.06.2005/07:30) – Gravierende Mängel bringt eine
in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Großbritannien
durchgeführte Pan-Europäische Studie zum Thema Osteoporose ans
Tageslicht. Denn in 85 Prozent der untersuchten Fälle wird auf Grund
eines Kommunikationsproblems zwischen Arzt und Patient die Behandlung
von Osteoporose zu früh eingestellt. Besonders viele Frauen sind sich
zwar der Schwere der Erkrankung bewusst, nehmen aber dennoch keine
Medikamente ein, da ihnen die Vorteile der medikamentösen Therapie
nicht klar sind. Dadurch riskieren sie nicht nur Knochenbrüche und ein
höheres Sterberisiko, sondern leiden auch unter möglichen Folgeschäden
wie Immobilität und Unabhängigkeitsverlust. Das sind die Ergebnisse
einer Studie der International Osteoporosis Foundation (IOF)
http://www.osteofound.org.

An der Untersuchung, die im Zeitraum von Januar bis April 2005
stattgefunden hat, haben europaweit 500 Praktiker und 500
Osteoporose-Patienten teilgenommen. Derzeit wird von den Ärzten bei
einer Osteoporoseerkrankung am häufigsten eine Bisphosphonat-Behandlung
begonnen. Diese sollte laut Angaben der Ärzte (60 Prozent)
durchschnittlich drei bis fünf Jahre dauern. Doch 51 Prozent der
Patienten erklären, nie darüber aufgeklärt worden zu sein, wie lange
sie die Osteoporose-Therapie durchführen müssen. 34 Prozent der
befragten Patienten geben an, dass sie entweder nicht wussten, was
diese Tabletten bewirkten oder fälschlicherweise annahmen, dass sie
keinerlei Wirkung haben. Zwar wussten neun von zehn Betroffenen, dass
es sich um eine ernsthafte Erkrankung handelt, doch wurde von den
Ärzten berichtet, dass sie beobachten können, wie 85 Prozent der
Patienten die Therapie abbrechen. Bei 75 Prozent der Betroffenen führt
vor allem die Bewusstmachung der positiven Effekte einer Behandlung zur
Fortsetzung der Therapie.

"Die Ergebnisse der Studie machen den Handlungsbedarf bei der
Verbesserung der Osteoporose-Behandlung sichtbar. Die Ursachen für das
Missmanagement liegen klar in einem Kommunikationsdefizit zwischen Arzt
und Patient. Besonders Ärzte sollten darum verstärkt dahingehend
sensibilisiert werden, dass sie während der Konsultation mehr auf die
Patienten eingehen", erklärte IOF-Geschäftsführer Daniel Navid.

22.02.2019: Zu den Menschenrechtsverstößen in Sierra Leone

Ich halte es für notwendig darauf hinzu weisen, dass Afrika nur dann aus der schrecklichen Verknüpfung von Korruption, brutalem Kapitalismus westlicher oder chinesischer Provinienz herauskommen, wenn die deutsche und europäische Entwicklungspolitik auf diese Gefahren reagiert. Zumindest was Deutschland anbelangt haben wir die Verpflichtung wesentlich mehr Geld für die Entwicklung Afrikas bereitzustellen als bisher üblich. Die Projekte müssen unbedingt die ortsansässige Bevölkerung einbeziehen, nur dann sind sie nachhaltig. Zu vermeiden ist vor allen Dingen der Trend zur industriealisierten Landwirtschaft, in dem die Firma Bayer AG mit dem Erwerb von Monsanto eine Weltmarktführerschaft übernehmen will. Das Buch „Traurige Tropen“ von Levi Strauss hat diese Gefahren vor mehr als 50 Jahren deutlich gemacht. Die Politik kann also nicht behaupten, dass sie davon nichts gewusst hätten. Dort wird schon genau beschrieben die humanitären Probleme, die durch rücksichtslosen Abbau der für die westliche und fernöstliche Zivisilation notwendigen Rohstoffe erwachsen.

Insbesondere ist es die Aufgabe Europas, die kräftig bei der verbrecherischen Kolonisation und beim Sklaven mitgewirkt haben, den Afrikanern mit Hilfe von der Bevölkerung angepasster Technologie und kostenlosen Patenten zu helfen sich zu entwickeln – nicht nur wegen des Umweltschutzes.

Als junger Student war ich in Köln Vorsitzender des Internationaler Studentenbund für
übernationale Förderation (ISSF). Seitdem verfolge ich mit Grauen die Entwicklung Afrikas, die nicht nur durch den Klimawandel und Terrorismus bedroht wird. Insbesondere die Chinesen spielen dabei eine unrühmliche Rolle und kaufen riesige Ländereien auf, um industrielle Landwirtschaft zu implantieren und Rohstoffe abzubauen. Ebenso spielen rein am Profit orientierte westliche Unternehmen eine verhängnisvolle Rolle. Damals hatten wir Kontakt mit vielen afrikanischen Studenten und das Interesse hat sich auch bei meiner späteren journalistischen Tätigkeit ausgewirkt. Ich war oft in Afrika und habe Reportagen realisiert, häufig mit der Absicht, Probleme an Ort und Stelle dar zu stellen und Problemlösungen zu ananlysieren. Leider werden viel zu wenig die Animositäten der jeweiligen Bevölkerung dabei berücksichtig. Ich hoffe, dass zumindest die bundesrepublikanische Entwicklungspolitik das mit in Betracht zieht.

Ihr Jean
Pütz

Überfordert vor dem Supermarktregal

Lebensmitteleinkauf – überfordert vor dem Supermarktregal

2014/01/22 Ein Großteil der Verbraucher schätzt die hohe Qualität der Lebensmittel in Deutschland. Dennoch sind drei Viertel beim Einkauf verunsichert. Das hat eine repräsentative Befragung des Warenprüfkonzerns SGS (Société Générale de Surveillance) gezeigt, an der 1.548 Verbraucher ab 16 Jahren teilnahmen.

Viele Menschen haben ein generelles Misstrauen gegenüber Lebensmittelherstellern und zweifeln, ob in der Verpackung wirklich drin ist, was das Etikett verspricht. Das trifft auf 60 Prozent der Unentschlossenen zu. Während junge Menschen eher Probleme haben, den Geschmack der Ware zu beurteilen, kommen viele Ältere mit den Verpackungsangaben nicht zurecht. Auch die Berichterstattung zu vermeintlichen Skandalen und die große Produktauswahl werden als Gründe für die Verunsicherung angeführt.

Beim Einkauf von Lebensmitteln achten die Deutschen besonders auf Frische (88 %) und eine gute Qualität (66 %). Lediglich bei 55 Prozent der Konsumenten ist der Preis das Hauptkriterium. An vierter Stelle stehen regionale Produkte (54 %), gefolgt von Herkunftsnachweisen (51 %) und artgerechter Tierhaltung (48 %). Zudem ist überraschend vielen wichtig, dass die Lebensmittel ohne Gentechnik (49%) und ohne Zusatzstoffe (46 %) hergestellt werden. Frauen sind deutlich kritischer und anspruchsvoller beim Lebensmitteleinkauf als Männer. Sie achten häufiger auf die Zutatenliste und wählen beispielsweise gezielt Produkte ohne Farbstoffe und Geschmacksverstärker aus.
Heike Kreutz,  aid.

aid: Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Der gemeinnützige Verein löste sich 2016 auf.

Weitere Informationen:

www.sgsgroup.de/verbraucherstudie

Ökotourismus führt zu mehr Leishmaniose-Fällen

Ökotourismus führt zu mehr Leishmaniose-Fällen

US-Behörden veröffentlichen Richtlinien zu Prävention und Therapien

Amazonas: Leishmaniose immer häufiger (Foto: pixelio.de, Claus Bünnagel)
Amazonas: Leishmaniose immer häufiger (Foto: pixelio.de, Claus Bünnagel)

Arlington (pte002/16.11.2016/06:05) –

Boomender Ökotourismus und Militäreinsätze im Irak und Afghanistan
führen dazu, dass immer mehr US-Patienten an Leishmaniose erkranken. Zu
den neuen Richtlinien der Infectious Diseases Society of America http://idsociety.org und der American Society of Tropical Medicine and Hygiene gehören Schnelltests und neue Therapien.

Hohes Infektionsrisiko

Der Biss einer fast unsichtbaren Sandfliege überträgt
den Leishmaniose-Parasiten. Diese Insekten sind nur ein Drittel so groß
wie ein Moskito. Der Parasit tritt weltweit in mehr als 90 Ländern auf.
Dazu gehören Mexiko, Zentral- und Südamerika, Asien, Afrika, der
Mittlere Osten und Südeuropa. In den USA selbst kommt es nur selten zu
einer Infektion. Wenige Fälle wurden aus Bundesstaaten wie Texas und
Oklahoma gemeldet.

Die Zunahme an Reisenden, Soldaten und Immigranten mit
Leishmaniose und die Schwierigkeiten bei der Diagnose und Behandlung
haben zu den ersten Richtlinien in den USA geführt. Laut Hauptautorin
Naomi E. Aronson breitet sich Leishmaniose bei Ökotouristen, die nach
Zentral- und Südamerika reisen, immer mehr aus. "Reisende, die den
Dschungel im Amazonasbecken besuchen, sind einem hohen Infektionsrisiko
ausgesetzt." Da verschiedene Formen der Krankheit zu schwerer
Narbenbildung führen und die viszerale Leishmaniose sogar tödlich enden
kann, sind eine rasche Diagnose und eine optimale Behandlung wichtig.

Über 20 verschiedene Arten

Da die Leishmaniose in den USA noch immer relativ
selten ist, sind viele Ärzte nicht mit dieser Krankheit vertraut und
haben sie bei einer Diagnose daher auch nicht im Verdacht. Die Bisswunde
ist häufig schmerzlos und die Symptome einer Infektion können erst nach
einem Monat oder später auftauchen. Es gibt über 20 Arten von
Leishmaniose-Parasiten, die beim Menschen zur Infektion führen. Die drei
Haupterkrankungen sind kutane Leishmaniose, mukutane Leishmaniose und
viszerale Leishmaniose. Allein an der kutanen Leishmaniose, die nur die
Haut befällt, erkranken laut den Centers for Disease Control and
Prevention jährlich weltweit bis zu eine Mio. Menschen.

Anders als die Bezeichnung Sandfliege vermuten lässt,
lebt das den Parasiten übertragende Insekt auch in der verrottenden
Vegetation in Dschungelgebieten. Die Sandfliege sticht am häufigsten in
der Nacht an Hautstellen, die nicht bedeckt sind und überträgt so den
Parasiten. Derzeit gibt es weder einen Impfstoff noch eine medikamentöse
Möglichkeit der Prävention. Daher sollte schützende Kleidung mit langen
Ärmeln und langen Hosen, Insektenschutzmittel und Moskitonetze
unbedingt eingesetzt werden.

Wie viel Lindenblüte steckt im Honig?

Wie viel Lindenblüte steckt im Honig?

Lebensmittelchemiker wollen Sicherheit für Verbraucher

Sortenhonige,
wie zum Beispiel Lindenblütenhonig oder Tannenhonig, werden wegen ihres
charakteristischen Aromas vom
Verbraucher sehr geschätzt und erzielen höhere Preise auf dem Markt als
Mischhonige. Laut der Honigverordnung (Honig-VO) muss ein Sortenhonig
vollständig oder überwiegend aus den genannten Blüten oder Pflanzen
stammen. Daher kommt der Überprüfung der Sortenreinheit
eine große Bedeutung zu. Auf der 25. Arbeitstagung des Regionalverbands
Süd-Ost der Lebensmittelchemischen Gesellschaft vom 26. bis 27. März in
Jena liegt deshalb ein Schwerpunkt auf dem Thema „Honig“. Neben der
Präsentation von Forschungsergebnissen wird
auch die Perspektive der Überwachung zur Sprache kommen.

Aktuell
erfolgt die Überprüfung der Sortenreinheit nach den Leitsätzen für
Honig über sensorische Merkmale und über die mikroskopische
Pollenanalyse,
wobei letztere allerdings eine Reihe von Nachteilen besitzt. Daher
fordert die IHC (International Honey Commission) alternative
Bestimmungsmethoden. Lebensmittelchemiker des Arbeits-kreises um
Professor Dr. Karl Speer, Technische Universität Dresden, haben
vielversprechende neue Bestimmungsmethoden entwickelt, bei denen
Substanzen des sekundären Pflanzenstoffwechsels analysiert werden. Die
Sortencharakterisierung erfolgt dabei über Markersubstanzen. Im
Arbeitskreis wurden chromatographische/massenspektrometrische
Methoden sowohl zur Erfassung von nicht flüchtigen als auch zur
Analytik flüchtiger Verbindungen erfolgreich etabliert. Darüber hinaus
entwickelten die Forscher ein mathematisches Modell zur Abschätzung des
Sortenhoniganteils eines Mischhonigs aus zwei Haupttrachten.
In ihrem Vortrag „Bestimmung des Sortenhoniganteils in Mischhonigen“
zeigen die Wissenschaftler anhand einer von ihnen durchgeführten Studie
mit Kornblume-Linde-Mischhonig, dass sich mit dem Modell eine
spezifische Aussage zum Sortenhoniganteil in diesem Honig
treffen lässt.

In
einem weiteren Vortrag zum Thema präsentieren Janine Schlafke und
Professor Dr. Karl Speer, Technische Universität Dresden, eine Studie
zur „Charakterisierung
des Himbeerblütenhonigs“. Zur Authentifizierung dieses Honigs
erstellten sie ein Aromaprofil und konnten als Hauptaromakomponenten
Nonanal, Nonanol und beta-Damascenon nachweisen. Zudem konnten sie
Ellagsäure als sortenspezifische Substanz des Himbeerblütenhonigs
identifizieren. Zur Etablierung dieser Markersubstanz verglich Schlafke
den Himbeerblütenhonig mit 14 anderen europäischen Sortenhonigen.

Neben
dem Thema Honig werden auch weitere Aspekte der Lebensmittelchemie, wie
beispielsweise „Europäische Schnellwarnsysteme“ oder „Die Bedeutung
von pflanzlichem Protein in der Ernährung und wichtige Quellen“, in den
20 Vorträgen auf der diesjährigen Jubiläumsarbeitstagung zur Sprache
kommen.

Seit
inzwischen 25 Jahren nutzen Lebensmittelchemiker die Arbeitstagung des
Regionalverbands Süd-Ost, um sich über Ländergrenzen und Arbeitsgebiete
hinweg auszutauschen und neueste Ergebnisse aus ihrer Disziplin
präsentiert zu bekommen. Aus einer eintägigen Veranstaltung mit sieben
Vorträgen im Jahr 1991 ist inzwischen ein zweitägiges Event mit über 20
Beiträgen aus Wissenschaft und Überwachung geworden.

Weiterführende Informationen finden sich unter
https://www.gdch.de/netzwerk-strukturen/fachstrukturen/lebensmittelchemische-gesellschaft/regionalverbaende.html.

Die
Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 31.000
Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften
weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen und Sektionen, darunter die
Lebensmittelchemische Gesellschaft, deren Aufgabe es ist, den
Gedankenaustausch auf dem Gebiet der Lebensmittelchemie und deren
Nachbardisziplinen zu fördern und fachliche Anregungen zu vermitteln.
Zu diesem Zweck werden u.a. Tagungen der sechs Regionalverbände
durchgeführt. Die Lebensmittelchemische Gesellschaft ist mit fast 2.900
Mitgliedern die größte Fachgruppe in der GDCh. Sie veranstaltet
alljährlich den Deutschen Lebensmittelchemikertag – in diesem
Jahr vom 14. bis 16. September in Karlsruhe.