Nyon, Schweiz (pte/09.06.2005/07:30) – Gravierende Mängel bringt eine
in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Großbritannien
durchgeführte Pan-Europäische Studie zum Thema Osteoporose ans
Tageslicht. Denn in 85 Prozent der untersuchten Fälle wird auf Grund
eines Kommunikationsproblems zwischen Arzt und Patient die Behandlung
von Osteoporose zu früh eingestellt. Besonders viele Frauen sind sich
zwar der Schwere der Erkrankung bewusst, nehmen aber dennoch keine
Medikamente ein, da ihnen die Vorteile der medikamentösen Therapie
nicht klar sind. Dadurch riskieren sie nicht nur Knochenbrüche und ein
höheres Sterberisiko, sondern leiden auch unter möglichen Folgeschäden
wie Immobilität und Unabhängigkeitsverlust. Das sind die Ergebnisse
einer Studie der International Osteoporosis Foundation (IOF)
http://www.osteofound.org.
An der Untersuchung, die im Zeitraum von Januar bis April 2005
stattgefunden hat, haben europaweit 500 Praktiker und 500
Osteoporose-Patienten teilgenommen. Derzeit wird von den Ärzten bei
einer Osteoporoseerkrankung am häufigsten eine Bisphosphonat-Behandlung
begonnen. Diese sollte laut Angaben der Ärzte (60 Prozent)
durchschnittlich drei bis fünf Jahre dauern. Doch 51 Prozent der
Patienten erklären, nie darüber aufgeklärt worden zu sein, wie lange
sie die Osteoporose-Therapie durchführen müssen. 34 Prozent der
befragten Patienten geben an, dass sie entweder nicht wussten, was
diese Tabletten bewirkten oder fälschlicherweise annahmen, dass sie
keinerlei Wirkung haben. Zwar wussten neun von zehn Betroffenen, dass
es sich um eine ernsthafte Erkrankung handelt, doch wurde von den
Ärzten berichtet, dass sie beobachten können, wie 85 Prozent der
Patienten die Therapie abbrechen. Bei 75 Prozent der Betroffenen führt
vor allem die Bewusstmachung der positiven Effekte einer Behandlung zur
Fortsetzung der Therapie.
"Die Ergebnisse der Studie machen den Handlungsbedarf bei der
Verbesserung der Osteoporose-Behandlung sichtbar. Die Ursachen für das
Missmanagement liegen klar in einem Kommunikationsdefizit zwischen Arzt
und Patient. Besonders Ärzte sollten darum verstärkt dahingehend
sensibilisiert werden, dass sie während der Konsultation mehr auf die
Patienten eingehen", erklärte IOF-Geschäftsführer Daniel Navid.