Archiv der Kategorie: Politik Gesellschaft

Wladimir Putin und sein Reichtum

(Manager Magazin) – Wie reich ist Wladimir Putin? Die Schätzungen reichen von einer schlichten 77-Quadratmeter-Wohnung bis hin zu einem Vermögen von 200 Milliarden US-Dollar. Fakt ist: Der Kreml-Chef ist so mächtig, dass er seinen Besitz beliebig vermehren und dessen Nachweis verschleiern kann. Putin liebt Luxus – seine inoffiziellen Besitztümer im Überblick.

 

Um etwas über den offiziellen Besitz des Wladimir Wladimirowitsch Putin (69) zu erfahren, hilft ein Blick in die Wahlliste zur Präsidentenwahl 2018. Eine Wohnung mit 77 Quadratmetern und eine Garage mit 18 Quadratmetern sind dort aufgelistet. Hinzu kommt nach Angaben des Kreml ein Jahresgehalt von umgerechnet rund 140.000 US-Dollar für den amtierenden Präsidenten. Von diesem Einkommen dürfte sich Putin auch ein oder zwei Autos für seine Garage geleistet haben.

So weit die offiziellen Angaben, die als unteres Ende für die Schätzungen von Putins Reichtum dienen. Am oberen Ende rangiert die Schätzung von Hedgefonds-Gründer und Russland-Kenner Bill Browder, der mit seinem Unternehmen „Hermitage Capital“ zeitweise größter Auslandsinvestor in Russland war. Browder schätzte das Privatvermögen von Wladimir Putin bei einer Anhörung vor dem US-Senat im Jahr 2017 auf 200 Milliarden Dollar: Putin sei damit einer der reichsten Menschen der Welt.

Wer Putins Vermögen bemessen will, braucht nicht in Grundbücher zu schauen oder Kontolisten einzusehen. Der Herrscher im Kreml ist so mächtig, dass er mühelos ein Heer von Oligarchen als Strohmänner einsetzen kann, um seinen wahren persönlichen Reichtum zu verschleiern. „Alles, was zu Russland gehört, betrachtet Putin als sein Eigentum“, sagte der im Exil lebende Oligarch Sergej Putatschew dem „Guardian“. „Jeder Versuch, seinen persönlichen Besitz festzustellen, wird daher fehlschlagen.“

Vor allem nach seiner Wiederwahl zum Staatspräsidenten 2012 habe Putin ein System aus Korruption und Mittelsmännern genutzt, um immer größere Vermögen in die eigene Tasche zu lenken. Eine Gruppe von engen Vertrauten – die meisten kennt Putin noch aus KGB-Zeiten – dient ihm dabei als wandelnde persönliche Brieftasche.

Ein bemerkenswerter Text zum Zeitgeist 2022

(Morning Briefing) – Wir erleben in diesen Tagen einen Rückruf in die Geschichte: Eine alte Öl- und Militärmacht greift den Westen an und katapultiert ihn binnen weniger Tage zurück in seine eigene Vergangenheit – eine Welt, in der die Leopard-Panzer rollen, das fliegende Lazarett abhebt und der Krieg in Großbuchstaben auf Seite eins der Zeitungen steht.

Das Modewort der Saison heißt nicht mehr Nachhaltigkeit, sondern NATO. Aus den Lautsprechern dringt jetzt nicht mehr Hip-Hop, sondern leichte Marschmusik.

Der Kern vom Kern unseres Unbehagens an dieser Moderne, die so gar nicht modern wirkt, ist ein philosophischer. Mit Fug und Recht darf man sich die Frage stellen: Gibt es überhaupt Fortschritt?

Die kurze Antwort lautet: Im Moment nicht. Die längere Antwort lautet: Ja, aber anders als wir dachten.

Wir träumten von Frieden, Dialog und Interessenausgleich. Aber die Herrscher in weiten Teilen der Welt und die mit ihnen eng verbundene Rüstungsindustrie träumen einen anderen Traum. Wir sind gerade aus unserem Traum aufgewacht und in ihrem gelandet.

Geradezu panikartig erhöhen wir unsere Versicherungsprämie für die nationale Sicherheit, was nichts anderes bedeutet, als dass wir verstärkt mit den alten Mächten paktieren. 100 Milliarden Euro zusätzlich für die Bundeswehr, das fünffache dessen, was der Ministerin für Bildung und Forschung zur Verfügung steht. Kein Wunder: Die Rüstungsaktien (und nicht die Hersteller von Solaranlagen und Windparks) sind die Gewinner der Saison.

Die Demokratie erlebt ihren Siegeszug auf der ganzen Welt. Das ist das, was wir hofften. Aber das ist nicht das, was wir sehen. Die Autokratien wachsen und sie halten zusammen. Die Taliban haben eben erst den Westen aus Afghanistan vertrieben. Im UN-Sicherheitsrat wurde der Angriff von Russland auf die Ukraine von elf der 15 Länder verurteilt, Russland stimmte erwartungsgemäß dagegen, China, Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate enthielten sich.

Die fossilen Brennstoffe seien ein Auslaufmodell und die Ölkonzerne die Dinosaurier der Moderne. Das ist das, was man uns erzählt hat.

Der Blick auf die Performance der Öl- und Gaskonzerne und ihre Wertpapiere malt ein anderes Bild: Die fünf Branchengrößen Exxon Mobil, Chevron, Shell, BP und Total Energies melden die höchsten Gewinne seit sieben Jahren. Das Nettoergebnis von „Big Oil“ lag im vergangenen Jahr bei fast 90 Milliarden Dollar.

Wenn wir im derzeitigen Tempo die fossilen Rohstoffe weiter ausbeuten, sagt eine Studie der TU München, können wir uns noch 100 Jahre an Mutter Erde schadlos halten. Das bedeutet: Das Ende des Öl-Zeitalters kommt. Aber nicht mal mehr zu Lebzeiten unserer Enkelkinder.

Die Hoffnung war diese: Im Internet-Zeitalter kann man sich digital austauschen und demnächst auch in 3D im Metaverse. Diese Entwicklung werde die Fortbewegung mit Auto, Bahn und Flugzeug disruptieren, sprich limitieren. Die Welt erblüht klimaneutral.

Die Wahrheit ist: Der Autoverkehr und der Flugverkehr erleben einen nicht enden wollenden Boom. 2019 wurden 8,5 Milliarden Personenkilometer in der Luft zurückgelegt. Die Prognosen von Boeing gehen davon aus, dass sich diese Kapazität bis 2040 auf fast 20 Milliarden Personenkilometer mehr als verdoppeln wird.

Und was wurde für die Welt des Geldes nicht alles geweissagt? Neue, dezentrale Währungen würden den Dollar, den Euro und den Yen ablösen, hieß es in den Wirtschaftsteilen der Zeitungen. Und richtig ist: Der Bitcoin und die Blockchain-Technologie beherrschen die großen Kongresse. Doch in Wahrheit ist die Dollardominanz ungebrochen. Amerika denkt nicht daran, seine stärkste Waffe aus der Hand zu legen. „Der Bitcoin ist wie eine Geschlechtskrankheit und muss besiegt werden,“ sagte erst kürzlich Charlie Munger, der Stellvertreter von Warren Buffett.

Die Auflistung dieser Irrtümer, die auch dann Irrtümer bleiben, wenn sie populär sind, sollte uns nicht mutlos, wohl aber realistisch stimmen. Die Welt bewegt sich. Es gibt ihn, diesen geheimnisvollen inneren Motor. Die Geschichte der Menschheit ist eine Fortschrittsgeschichte.

Aber: Die alte Welt ist wehrhafter als wir bisher gedacht hatten. Womöglich ist Putins Invasion nur das Wetterleuchten einer Übergangszeit, in der die Jahrhunderte sich nicht nur berühren, sondern ineinander verkeilen.

Die Moderne kommt. Aber die Vergangenheit will nicht vergehen. Und wenn sie vergeht, dann auf keinen Fall kampflos. Wir sind Zeitzeugen einer historischen Auseinandersetzung, die auf mehreren Plätzen gleichzeitig ausgefochten wird: Die Vergangenheit hat die Moderne zum Duell herausgefordert.

Folgt dem Russland-Ukraine-Krieg eine ebenso zerstörende Auseinandersetzung in der Sahelzone?

Unabhängig von den politischen terroristischen Auseinandersetzungen sollte nicht vergessen werden, dass dieses von der Sonne verwöhnte riesige Gebiet auf unserem Globus Chancen hat, die die ganze Welt mit regenerativer Energie versorgen könnten. Dem steht entgegen, dass der dort herrschende Terrorismus und Stellvertreter-Krieg zwischen autoritären Staaten und westlichen demokratischen Ländern nur deshalb eine solche  katastrophale Entwicklung ermöglicht, weil die dort lebenden Bürger extremer Armut ausgesetzt sind. Wer morgens nicht weiß, wie er seine Kinder ernähren soll, ist natürlich sämtlichen terroristischen und verschwörungstheoretischen Einflüssen hilflos ausgesetzt. Für sie – insbesondere jungen Menschen – ist der ‚heilversprechende‘ Terrorismus eine Alternative. Dabei könnten diese Länder über die Fotovoltaik mit anschließender Wasserstoff- und daraus entstehender regenerativer Methanol-Produktion zum dezentralen Energie-Lieferanten der Welt werden. Diese grüne Methanol kann alle fossilen Energieträger ersetzen, ohne aufwendige und kostenträchtige Eingriffe in die Infrastruktur. Dafür braucht es nur eine geschickte Friedenspolitik, wie sie im Beitrag beschrieben ist. Dieses Win-Win-Verhältnis auf Augenhöhe mit Industrie- und Entwicklungsländern ist allein deshalb so erfolgreich, weil in der Historie immer dort Arbeitsplätze geschaffen wurden, wo Energiequellen entstanden. Ich gebe zu, dass dies der Wunschtraum eines einsamen Rufers in der Wüste ist, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Jean Pütz

(Bosch) – Die Ukraine-Krise oder – wie die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sie nannte – die Russland-Krise, stand zu Recht im Mittelpunkt der Münchner Sicherheitskonferenz 2022 (MSC). Abseits der Hauptbühne forderten Redner:innen Europa jedoch auf, bei aller Konzentration auf die Ukraine eine andere Krise nicht aus den Augen zu verlieren: „Die Sahelzone ist auch eine europäische Herausforderung“, sagte Hanna Serwaa Tetteh, Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs für die Afrikanische Union, am Rande der Diskussionsveranstaltung „Jenseits von Putschen, Interventionen und Sanktionen – Wie geht es weiter mit Stabilisierung und Peacebuilding in der Sahelzone?“, zu der die Robert Bosch Stiftung im Rahmen der MSC eingeladen hatte. Neben Tetteh diskutierten Comfort Ero, Präsidentin und CEO der International Crisis Group, sowie General Tom Middendorp, Vorsitzender des International Military Council on Climate and Security.

Die politische und humanitäre Lage in der Sahelzone hat sich über die letzten 12 bis 18 Monaten erheblich verschlechtert. Gewalt und Instabilität spitzen sich zu und verursachen ein nie dagewesenes Ausmaß an Ernährungsunsicherheit und Vertreibung in der Region. Wie ein in München vorgestellter Bericht des Sahel and West Africa Club (SWAC) bei der OECD zeigt, sind die Grenzen in der Region besonders stark von Gewalt betroffen. Die Afrikanische Union und die Wirtschaftsgemeinschaft der afrikanischen Staaten (ECOWAS) haben nach den jüngsten Militärputschen die Mitgliedschaft von Burkina Faso und Mali  ausgesetzt. ECOWAS hat Mali mit schweren Sanktionen belegt. Nach der Ankündigung von Präsident Macron am 17. Februar 2022, dass Frankreich sich aus Mali zurückzieht, werden auch andere westliche Staaten ihr Engagement überdenken. Weder Sanktionen noch militärische Interventionen haben bisher dazu geführt, die Sicherheit der Menschen in der Region zu verbessern.

Wenn weder Militäreinsätze noch Sanktionen zum Erfolg führen, was sonst könnte Frieden in der Sahelzone schaffen? Die Diskussion mündete nicht in einem umfassenden Aktionsplan für die Region, doch ein Punkt erschien Podiumsteilnehmenden und Gästen gleichermaßen wichtig: Die Verantwortung für die Entwicklung der Region muss fest in den Händen der Regierenden vor Ort liegen. Die Krise in der Sahelzone sollte in erster Linie als eine Krise der Regierungsführung behandelt werden. Sie kann nicht gelöst werden, wenn sie ausschließlich als Sicherheitsherausforderung betrachtet wird. Diejenigen, die an der Macht sind und ihrer Verantwortung für das Wohlergehen der Bürger:innen nicht gerecht werden, sollten von ihren internationalen Partnern zur Rede gestellt werden. Gleichzeitig sollten internationale Gemeinschaft und regionale Organisationen die Länder der Sahelzone weiter bei den Herausforderungen zur Seite stehen, die die diese nicht allein aus eigener Kraft bewältigen können. Dazu gehören beispielsweise die Anpassung an den Klimawandel, der die Region besonders hart trifft, oder die Entwicklung von Bildungssystemen und Berufschancen, die den Bedürfnissen einer Bevölkerung gerecht werden, die die jüngste der Welt ist. Doch auch die Bekämpfung des internationalen Terrorismus und der organisierten Kriminalität muss eine gemeinsame Aufgabe bleiben. Nicht zuletzt brauchen die Sahel-Staaten Unterstützung bei der Bekämpfung von Desinformationskampagnen, die deutliche Ähnlichkeiten mit denen aufweisen, denen die Ukraine seit Jahren ausgesetzt ist und die wahrscheinlich aus derselben Quelle stammen.

Außerdem sollten die westlichen Partner der Sahel-Länder eine ehrliche Bilanz der Erfolge und Misserfolge ihrer bisherigen Interventionen ziehen, bevor – um erneut aus der Debatte zu zitieren – „der internationale Zirkus von Mali, wo die Europäer gescheitert sind, nach Niger weiterzieht, um dort erneut in ähnlicher Weise zu scheitern.“ Sie sollten sich die Zeit nehmen, den lokalen Friedensakteur:innen zuzuhören, die jeden Tag ihr Leben aufs Spiel setzen, um die Sicherheit und die Lebensgrundlagen der vom Konflikt betroffenen Gemeinschaften zu verbessern. Ihre Erfahrung und ihr Wissen werden allzu oft nicht ernst genommen und ihre Arbeit wird dadurch erschwert, dass in die Region entsandte Fachleute aus dem Ausland ihre Beiträge als unbedeutend abtun. Es ist entscheidend für jeglichen Fortschritt auf dem Weg zum Frieden in der Sahelzone diejenigen in seine Gestaltung einzubeziehen, die am stärksten von Unsicherheit und Gewalt betroffen sind.

Ihren Stimmen Gehör zu verschaffen und sie bei ihrer Arbeit vor Ort zu unterstützen, sind Schlüsselelemente der Strategie der Robert Bosch Stiftung für eine lokal geführte Friedensförderung. Es ist sehr bedauerlich, dass die diesjährigen Reise- und Anwesenheitsbeschränkungen verhindert haben, dass Vertreter:innen der Sahelländer an den Debatten über ihre Länder auf der MSC 2022 teilnehmen. Wir sollten dafür sorgen, dass sie es beim nächsten Mal auf die Hauptbühne schaffen.

 

Was bringen Russland-Sanktionen ? Nach Morning Briefing Gabor Steingart eine Luftnummer

(Morning Briefing) – Unser Ex-Kanzler Gerhard Schröder sagt zu den Sanktionen gegen den russischen Staat:

Glaubt man wirklich, man könnte Russland mit Sanktionsdrohungen in Probleme bringen? Das Land hat in seiner Geschichte bewiesen, dass es davon nicht sehr viel beeindruckt ist.

Schröder hat recht. Nur weil er in den Aufsichtsräten diverser russischer Energiefirmen sitzt und beim heutigen SPD-Kanzler nicht hoch im Kurs steht, ist sein Satz nicht falsch. Die Wahrheit ist oft politisch unkorrekt. Sie nimmt keine Rücksichten auf die Kalküle der politischen Akteure, auch nicht auf die der NATO.

Die Regierungen in London, Paris, Washington und Berlin wollen beim westlichen Publikum den Eindruck erwecken, sie würden den russischen Machthaber jetzt so richtig in die Zange nehmen. Führungsstärke soll demonstriert werden. Vorhang auf für Ursula von der Leyen:

Russland wird einen Preis zu zahlen haben und Präsident Putin muss seinen Leuten erklären, warum dieser Preis so hoch ausfällt.

Doch die Wahrheit sieht deutlich anders aus. Russland zahlt in kleiner Münze. Das Land wird durch die westlichen Sanktionen berührt, aber nicht verletzt. Putin muss die westlichen Beschlüsse kennen, aber nicht fürchten. Seine Kreise werden nicht ernsthaft gestört. Hier die entscheidenden sieben Gründe, warum das so ist:

1. Auf dem Primärmarkt ist allen US-Amerikanern schon seit 2019 der Kauf russischer Schuldtitel in Fremdwährungen verboten, seit vergangenem Jahr auch der in Rubel. Das heißt: Russland hat längst andere Finanziers für seine Staatsschuld gefunden.

2. Hinzu kommt: Der russische Staat ist arm, aber solide finanziert. Den Auslandsschulden in Höhe von 56 Milliarden Dollar stehen Währungsreserven von rund 630 Milliarden Dollar gegenüber.

3. Die gesamte staatliche Verschuldung, ausgedrückt in Prozent des Bruttosozialprodukts, beträgt laut Internationalem Währungsfonds keine 15 Prozent, auch weil Putin die einfache Bevölkerung kurz hält. Wäre Russland Teil der Eurozone, stünde das Land auf Position 1 der am solide finanziertesten Staaten.

4. Die Bankmanager in Moskau, Wladiwostok und Sankt Petersburg haben von den bisherigen Sanktionsbeschlüssen nichts zu befürchten. Die FAZ-Wirtschaftskorrespondentin Katharina Wagner mit Sitz in Moskau schreibt heute Morgen zu Recht:

5. Der Beschluss, Nord Stream 2 nicht zu genehmigen, hat weder für den Devisenhaushalt der Russischen Föderation noch für die Gasversorgung der Bundesrepublik eine messbare Auswirkung. Die Röhre ist bekanntlich leer. Nach drei Jahren Bauzeit muss das Bauwerk nun eben ein paar weitere Jahre warten, bis es in Betrieb geht. Nord Stream 1, das die Bundesrepublik derzeit mit 110 Milliarden Kubikmeter Gas versorgt, ist von den Sanktionsbeschlüssen bislang nicht tangiert.

6. Für Amerika und die Bundesrepublik ist der Handel mit Russland – selbst wenn er zu 100 Prozent verboten würde – ökonomisch unbedeutend. Nur zwei Prozent der deutschen Exporte gingen 2021 in die Russische Föderation. Amerika exportiert in Putins Reich 0,37 Prozent seiner Ausfuhren. Und auch Russland seinerseits ist durch den Entzug der deutschen Waren und Dienstleistungen nicht wirklich zu verletzen. Die Handelsbeziehungen mit den Chinesen – dem russischen Handelspartner Nummer 1 (siehe Grafik) – sind mehr als doppelt so werthaltig.

7. Selbst das Einfrieren der Oligarchen-Gelder auf den westlichen Konten kann die Putin-Freunde nicht schocken. Denn erstens muss dieses Geld für die Zeit des Einfrierens wahrscheinlich sogar verzinst werden. Und zweitens kann Putin seine Freunde aus dem riesigen Staatsschatz von 630 Milliarden Dollar (siehe Punkt 1) fürstlich für ihre Loyalität entlohnen.

Fazit: Der Westen ist ein Maulheld vor dem Putin sich im derzeitigen Stadium des Geschehens nicht fürchten muss. Das „härteste Sanktionsregime gegen Russland“, wie die britische Außenministerin Liz Truss behauptete, ist weniger für Putin als für die Medien gemacht. Man will gar nicht die Wirklichkeit erreichen, sondern nur die Schlagzeile des nächsten Morgens.

Corona: 330 Mrd. Euro Wirtschaftsverlust

(pte) – 330 Mrd. Euro: Diese Summe haben ifo-Forscher errechnet, wenn es um die wirtschaftlichen Ausfälle durch Corona in Deutschland für die Jahre 2020 und 2021 geht. „Dies entspricht einem volkswirtschaftlichen Verlust in Höhe von zusammen zehn Prozent der Wirtschaftsleistung des Jahres 2019“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Wertschöpfungsverluste, Bildung

Doch trotz der immensen Zahl könnte das tatsächliche Ausmaß noch deutlich höher ausfallen. Denn künftige Wertschöpfungsverluste, die etwa durch Ausfälle in der Bildung entstehen, sind in den heute, Donnerstag, präsentierten Zahlen noch gar nicht berücksichtigt. „Bei der Berechnung stützen wir uns auf die Konjunkturprognose des ifo Instituts vom Dezember 2019 für die Jahre 2020 und 2021. Ohne die Krise wäre die deutsche Wirtschaft in diesen Jahren um 1,3 Prozent pro Jahr gewachsen“, heißt es.

Die ifo-Prognose stand damals im Einklang mit jenen der anderen Forschungsinstitute und der Deutschen Bundesbank. „Dies ist die schwerste Weltwirtschaftskrise seit der Großen Depression in den 1930er-Jahren. Es war daher richtig, dass die deutsche Regierung die Wirtschaft entschlossen stabilisiert hat. Nicht durch eine klassische nachfrageorientierte Konjunkturpolitik, sondern durch Stabilisierung der Finanzmärkte und Überbrückungshilfen für Beschäftigte, Selbständige und Unternehmen“, so ifo-Präsident Clemens Fuest.

Schulden, Digitalisierung, Home-Office

Folgen der Krise sind den Experten nach nun höhere Staatsschulden, eine schlechtere Bildung und ein Digitalisierungsschub, der die Wirtschaft verändere mit Home-Office und Online-Handel. Die deutsche Wirtschaftsleistung brach 2020 um 4,6 Prozent ein und konnte auf dem niedrigeren Niveau 2021 um 2,7 Prozent zulegen. „Dennoch blieb die gesamtwirtschaftliche Leistung spürbar unter ihren Möglichkeiten“, resümiert Wollmershäuser.

China ist Deutschlands Top-Handelspartner

(pte) – Die Volksrepublik China war im Jahr 2021 zum sechsten Mal in Folge der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden nach vorläufigen Ergebnissen Waren im Wert von 245,4 Mrd. Euro zwischen beiden Staaten gehandelt. Der Umsatz im Außenhandel mit China stieg damit um 15,1 Prozent gegenüber 2020.

Platz 2 Niederlande, Platz 3 USA

Auf den Rängen 2 und 3 der wichtigsten Handelspartner folgen laut den Wiesbadener Statistikern die Niederlande mit einem Umsatz von 206,1 Mrd. Euro (plus 20,1 Prozent) und die USA mit 194,1 Mrd. Euro (plus 13,4 Prozent). Die Bedeutung Chinas für die deutschen Importe wächst stetig: 1980 lag China noch auf Rang 35 der wichtigsten Importstaaten, 1990 schon auf Rang 14. Seit 2015 ist die Volksrepublik der Staat, aus dem die meisten Warenimporte nach Deutschland kommen.

2021 wurden Waren im Wert von 141,7 Mrd. Euro aus China importiert, das waren 20,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf den Rängen 2 und 3 der wichtigsten Importstaaten lagen 2021 weiterhin die Niederlande (105,7 Mrd. Euro; plus 21,5 Prozent) und die USA (72,1 Mrd. Euro; plus 6,5 Prozent). Damit war der Wert der aus China importierten Waren fast doppelt so hoch wie der Wert der Einfuhren aus den USA.

China-Abhängigkeit gefährlich

Diese Pressemitteilung kann ich aus eigener Erfahrung vielfach bestätigen. Hier nur ein Beispiel:

Einer meiner Freunde hat eine Firma, die unglaublich kreative Werkzeugschleifmaschinen entwickelt hat. Bis auf den tausendstel Millimeter genau lassen sich damit komplexe Werkzeuge und Objekte mit Präzision und fünf Achsen-Bewegungen herstellen. Die Zuführung der Rohobjekte erfolgt in selbst entwickelter Roboter-Methode auf Basis von Künstlicher Intelligenz. Um zu expandieren, benötigte er Kapital. Da in Deutschland die Genialität dieser Maschine nicht gewürdigt werden konnte, sprangen die Chinesen umgehend ein. Voraussetzung: Er musste auch eine Produktionsstätte in China errichten. Jetzt hat er das Problem, dass aus China ein sanfter Druck ausgeübt wird, ihnen die Firma mit sämtlichen Know How zu verkaufen. Doch das Angebot liegt meines Erachtens weit unter Wert.

Ähnlich ist es der Firma KUKA passiert, die von chinesischen Kapitalgebern übernommen wurde. An die vielen  in Deutschland entwickelten Technologien – ich erinnere da nur an Transrapid oder an Stahl- und Eisen-Produzenten, die in Deutschland aus ökologischen Gründen nicht mehr haltbar waren, doch von Chinesen Teil für Teil, Schraube für Schraube abgebaut wurden, mit dem Effekt, dass sie heute den CO2-Gehalt der Atmosphäre verpesten.

Auch chinesische Wissenschaftsjournalisten, die hier in Deutschland bevorzugt behandelt wurden, halfen fleißig bei dem kostenlosen Technologie-Transfer. Auch die von dem kommunistischen System übernommene globale Marktwirtschaft entbehrt jeglicher sozialer und ökologischer Qualität. So hat sich China als angebliches Schwellenland Vorteile erschlichen, die ihm nach und nach die Hegemonie über die Weltwirtschaft verschaffen werden. Seidenstraße und Kreditaktivitäten in Afrika lassen schön grüßen. Nicht nur mit seltenen und dringend benötigten Rohstoffen wird die Weltwirtschaft immer mehr abhängig von China. Das liegt auch am Erwartungshorizont der Chinesen. Sie rechnen mit über 100 Jahren, während Deutschland auf kurzfristige Gewinnmöglichkeiten setzt. Der Manchester-Kapitalismus, der in China verachtet wird, ist jedoch das Vehikel, um die Weltwirtschaft zu kapern.

Zum Schluss möchte ich noch auf einen philosophischen Aspekt hinweise, der auf den Ideengeber Konfuzius zurück zu führen ist: Das möchte ich einmal in einfachen Worten übersetzen ‚Es kommt nicht darauf an, dass das Rad immer wieder neu erfunden wird, sondern dass wir besser werden als unser Meister‘ Wir Deutschen waren lange Zeit die Meister der Chinesen, mit dem Erfolg, dass wir immer mehr als Industrie-Nation abgehängt werden. Dahinter steht aber auch, dass Deutschland im fiktiven Größenwahn schwimmt. die Mehrzahl der Deutschen glaubt – angetrieben durch Populismus mancher Parteien, dass wir immer noch die Lehrmeister der Welt sind und es sich deshalb lohnt, wegen der notwendigen Klimarettung Verzichtsmethoden zu entwickeln, die die ganze Welt retten sollten. Doch keiner folgt uns.

Jean Pütz

(pte) – Die Abhängigkeit großer deutscher Wirtschaftsbranchen vom Geschäft in China könnte sich mittelfristig zum Problem auswachsen. „Deutsche Firmen befinden sich auf dem Weg zu einer gefährlichen Abhängigkeit vom Wohlwollen der chinesischen Führung. Sie dienen dem geopolitischen Machtanspruch Chinas, wenn sie ihr Know-how in das Land transferieren, und können von heimischen Firmen verdrängt werden“, so Rolf J. Langhammer, Handelsforscher am IfW Kiel

Zahl der Tochterfirmen gestiegen

Seine Sicht untermauert der Wirtschaftsforscher damit, dass die Zahl an Tochterunternehmen und Produktionsstätten deutscher Unternehmen in China seit den 1990er-Jahren kontinuierlich angestiegen ist. So seien zuletzt rund sieben Prozent der gesamten Auslandsinvestitionen Deutschlands in China getätigt wurden. Laut Langhammer entspricht dies etwa 89 Mrd. Euro (Datenbasis 2019). 2000 waren es noch nur rund ein Prozent, hält der Ökonom fest.

Im Verarbeitenden Gewerbe, also etwa in den Bereichen Chemie, Maschinenbau oder Automobil, stiegen die Auslandsinvestitionen in China laut dem Experten von gut zwei Prozent im Jahr 2000 auf zuletzt sogar 14 Prozent (61 Mrd. Euro). Allein die Autoindustrie investierte demnach jüngst 24 Prozent ihrer ausländischen Geldanlagen in der Volksrepublik (26 Mrd. Euro).

Demgegenüber meiden die USA als weltgrößter Auslandsinvestor bislang diese Wachstumsregion, sie setzen stattdessen auf Investitionen in Europa. 2020 flossen nur rund zwei Prozent aller Auslandsinvestitionen nach China (110 Mrd. Euro). Bei Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes waren es gut sechs Prozent (54 Mrd. Euro). 2000 lag der Anteil der US-Auslandsinvestitionen in China gleichauf mit denen Deutschlands, also bei rund einem Prozent beziehungsweise zwei Prozent im Verarbeitenden Gewerbe.

Staaten üben sich in Zurückhaltung

„Die Zurückhaltung von US-Firmen ist umso erstaunlicher, als China seit vielen Jahren eine der am dynamischsten wachsenden Weltregionen ist und Firmen einen äußerst lukrativen Absatzmarkt bietet. Außerdem gewährt China ausländischen Firmen in den letzten Jahren auch allmählich Zugang zum Dienstleistungssektor, in dem US-Firmen weltweit führend sind. Ganz offenbar sind die Bedenken zu groß, von China für den Wissenstransfer oder das Ausspähen sensibler und sicherheitsrelevanter Informationen ausgenutzt zu werden“, meint Langhammer.

Dem Fachmann nach führen die USA Investitionskontrollen zum Schutz der nationalen Sicherheit nicht nur gegenüber ausländischen Firmen durch, die sich in den USA niederlassen wollen. Auch die Expansion von US-Firmen außerhalb der USA wird reguliert, um sicherzugehen, dass dadurch nicht sensible Infos in ausländische Hände fallen können. Deutschland dagegen reguliert über das Außenhandelsgesetz nur die Aktivitäten ausländischer Firmen im Inland, nicht die Investitionen inländischer Firmen im Ausland. China drängt ausländische Unternehmen dazu, den eigenen Markt weniger durch Handel als über Tochterunternehmen vor Ort zu beliefern.

 

Geben und Nehmen als staatliche Leistung einmal aufgegliedert

(Wirtschaftswoche) – Es ist eine immense Summe: 1,6 Billionen Euro hat der deutsche Staat 2020 eingenommen, in Zahlen: 1.600.000.000.000. Das ist, Schätzungen des Finanzministeriums zufolge, so viel, wie die komplette Coronapandemie den Staat bislang zusätzlich gekostet hat. Das Geld stammt aus Steuern und Abgaben und damit von jedem von uns, sei es über die Einkommensteuer, die Mehrwertsteuer oder die Sozialbeiträge.

Die Abgabenlast in Deutschland ist hoch: Der Teil des Einkommens, den die Bürger in der ein oder anderen Form an den Staat abgeben müssen, gehört zu den größten der Welt. Nach Berechnungen der OECD können alleinstehende Durchschnittsverdiener gerade einmal gut die Hälfte ihrer Einkünfte behalten, die restlichen 49 Prozent fließen an den Staat. Nur Belgien langt demnach stärker zu.

Auf der anderen Seite, so das gängige Narrativ, stehen die Empfänger sozialer Leistungen, die sozial Schwächeren, denen der Staat etwa mit Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Wohngeld oder Grundsicherung unter die Arme greift.

Die einen zahlen also, die anderen bekommen Geld? Die Realität ist deutlich komplizierter, wie neue Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln zeigen.

Ob jemand mehr Geld bekommt, als er einzahlt, hängt demnach besonders vom Alter ab. Jugendliche gehören zu den Netto-Empfängern und bekommen etwa Bildung und Gesundheitsleistungen bezahlt. Fangen die Menschen an zu arbeiten, kehrt sich das Verhältnis mit Mitte 20 um, bis sie mehr einzahlen, als sie bekommen. Der statistische Höhepunkt ist laut IW Köln mit Mitte 50 erreicht, wo der durchschnittliche Deutsche jedes Jahr 20.500 Euro an den Staat zahlt.

Im Alter kehrt sich das Verhältnis dann erneut um und aus den Netto-Zahlern werden Netto-Empfänger. Je älter die Senioren, desto mehr Geld beziehen sie vom Staat. Ab den 85. Lebensjahr sind es durchschnittlich 30.500 Euro pro Jahr. Bei all diesen Zahlen rechnet das IW nicht nur „harte“ Finanztransfers ein, sondern etwa auch staatliche Unterstützung für Kitas und Schulen, das Gesundheitswesen oder Altersbezüge.

All das sind natürlich nur Durchschnittswerte, die viele individuell unterschiedliche Situationen abbilden. Doch zu denen geben die IW-Forscher immerhin eine Annäherung

Die größten Unterschiede entstehen naheliegenderweise durch das Einkommen. Wer mehr verdient, zahlt mehr ein. Auch die Bildung spielt eine große Rolle: Je niedriger der Bildungsgrad, desto höher die Abhängigkeit von Sozialtransfers. Die untersten Einkommen sind fast ihr ganzes Leben lang Netto-Empfänger.

Auf der anderen Seite bekommen Besserverdiener im Alter dafür deutlich mehr Geld, nämlich etwa doppelt so viel wie Geringverdiener. Sie haben ja auch mehr eingezahlt.

Das zeigt sich besonders deutlich bei Männern. Im Laufe ihres Arbeitslebens verdienen sie deutlich mehr als Frauen, zahlen also auch mehr ein. Seinen Höhepunkt findet das mit 54 Jahren, wo der statistische Mann 26.000 Euro einzahlt, aber nur 6000 Euro bekommt. Zum Vergleich: Bei Frauen gehen im selben Alter 14.000 Euro an den Staat bei ebenfalls 6000 Euro Empfang.

Dafür bekommen Männer im Alter im Schnitt auch mehr, an die 35.000 Euro pro Jahr sind es bei Über-80-Jährigen. Bei Frauen sind es fast 10.000 Euro weniger. Der Grund liegt in den deutlich niedrigeren Renten und Pensionen, die natürlich direkt aus den niedrigeren Erwerbseinkommen resultieren.

Die immensen Altersausgaben veranlassen die Autoren zu einer Warnung. Schließlich befindet sich Deutschland mitten im demografischen Wandel, die Zahl der Alten steigt und die Alten werden immer älter.

„Für den Fiskus wird das zu einem rechnerischen Problem“, bilanziert Martin Beznoska, Steuerexperte beim IW und verantwortlich für den Steuer-Rechner: „Wegen des demografischen Wandels wird es immer dringender, die Sozialsicherungssysteme zu reformieren.“

Italien – nicht nur bescholtene Wirtschaftsnation

(FAZ) – Warum lieben wir Italien so? Sind es die großartigen Zeugnisse der Vergangenheit? Michelangelos Fresken, das Kolosseum in Rom, der berühmte schiefe Turm von Pisa? Ist es die unwiderstehliche Eleganz der italienischen Mode? Die Kreativität moderner Unternehmen? Vielleicht ist es von allem etwas, das uns an diesem Land so fasziniert. So außergewöhnlich wie die Wirtschaft Italiens ist eine Kampagne, die den italienischen Export unterstützen und das Label „Made in Italy“ fördern soll. „Be IT“ ist ihr Name, und ihre Kernaussage heißt: „Italy is simply extraordinary – Italien ist einfach außergewöhnlich.“

Das neue ehrgeizige Projekt wurde vom Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit (MAECI) in Zusammenarbeit mit ICE – einer Agentur für die Auslandsförderung und Internationalisierung italienischer Unternehmen – ins Leben gerufen. Die Kampagne ist global ausgerichtet, ihr Fokus richtet sich auf 26 Länder auf drei Kontinenten.

Das riesige Potential der italienischen Wirtschaft

„Be IT“ verfolgt zwei Ziele. Zum einen soll die  internationale Öffentlichkeit auf originelle und innovative Weise über Italien informiert werden. Dabei geht es vor allem um das außergewöhnliche Potential der italienischen Wirtschaft und ihre zugrunde liegenden Werte. Eine wichtige Rolle spielt die Internationalisierung der Lieferketten. Kleine und mittlere italienische Unternehmen sollen dabei unterstützt werden, sich auf ausländische Märkte einzustellen. Dahinter steckt eine Vision, deren Strategie auf mittel- als auch auf langfristige Ergebnisse gerichtet ist.

Die am 29. November 2021 gestartete Kampagne dauert noch bis August 2022 und ist in zwei Phasen unterteilt. Ihr Hauptkonzept basiert auf einer „Karte der Werte“.

All diese Werte sollen die Komplexität und den Auftritt der Marke Italien im doppelten Sinn darstellen: hier der „Italian Way of Making“, dort der „Italian Way of Life“.

Wie wirkt Italien als Marke? Cool!

Die Karte wurde auf Grundlage einer genauen Quellenrecherche und vorbereitender Tests entwickelt. In der Analyse ging es auch um die Frage, welches Merkmal primär mit Italien als Marke identifiziert wird. Die Antwort: „Coolness“. Was sich dahinter verbirgt, wollten die Experten noch genauer wissen und fächerten die einzelnen Werte in weitere Makro-Werte und Dimensionen auf. So entstand ein flexibles Design- und Content-Creation-Tool, das es ermöglicht, die Identität der Marke Italien aus verschiedenen Blickwinkeln darzustellen und ihre Darstellung an das verwendete Medium, das Ziel und den jeweils passenden Referenzkanal anzupassen.

In der zweiten Phase werden gezielte Kampagnen gestartet, die darauf abzielen, die Produktionsketten des „Made in Italy“ zu fördern. Die Bewertungsphase erstreckt sich von November 2021 bis März 2022; weitere Kampagnen laufen von März bis August 2022.

An der Kommunikationskampagne waren über 20 Werbekanäle beteiligt, darunter Facebook, Instagram, Google, Snapchat, TikTok, die großen Nachrichtenmagazine verschiedener Länder, Linkedin, Spotify sowie spezielle Kanäle wie das russische soziale Netzwerk Vkontakte und WeChat in China.

Botschaften in 19 Sprachen übersetzt

Außerdem gibt es mehr als 40 Tools, mit deren Hilfe die Inhalte kommuniziert werden – darunter Fotos, Social Cards, Videos, interaktive Videos, Dokumentationen, Podcasts und Partnerschaften. Es gibt über 2000 Kampagnen-Ressourcen (Banner, Bilder, Videos), und mehr als 300 Ideengeber waren an der Influencer-Marketing- und Content-Creation-Kampagne in den 26 Zielländern beteiligt. Die Botschaften wurden in 19 Sprachen übersetzt – bei einer Zielgröße von einer Milliarde Menschen und rund 11 Milliarden Seitenaufrufen.

Auch Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle – dank einer Partnerschaft mit der Plattform „Treedom“, die das Pflanzen von Bäumen in vielen Ländern der Welt ermöglicht. Für das Projekt Be IT entsteht der erste Wald des „Made in Italy“. Um das Erlebnis noch intensiver zu gestalten, gibt es auf Spotify eine Playlist der Werte des „Made in Italy“. Und auf der Website sind zahlreiche Persönlichkeiten zu erleben, die Italien international und weltweit bekannt gemacht haben.