Archiv der Kategorie: Gedanken

10.10.2007 Ein Stück Deutschland: Gratulation dem Physik-Nobelpreisträger 2007

Ich möchte Herrn Prof. Grünberg meine herzlichsten Glückwünsche übermitteln!

Ich kannte zwar seine grundlegenden Arbeiten, freue mich aber umso mehr, weil damit auch dieses von mir so hochgeschätzte Forschungszentrum Jülich eine ihm schon lange gebührende Anerkennung findet.

Merke: Die deutsche Spitzenforschung, insbesondere die Grundlagenforschung ist trotz aller Unkenrufe immer noch Weltklasse, auch wenn die Politik dies selten ausreichend würdigt.

Ihr Jean Pütz
(Wissenschaftsjournalist und Gründer der Redaktion Naturwissenschaft im WDR- Fernsehen).
09.10.2007

20.08.2007 Haut-sache gesund: Cremes ohne Emulgatoren!

Liebe Leser,
wie Sie wissen war das Thema Haut, Kosmetik und Allergien eines der beliebtesten Themen meiner wissenschaftlichen Berichterstattung im Fernsehen.
Die Hobbythek war es, die zum ersten Mal eine Methode entwickelt hat eine hochwertige „Kosmetik zum Selbermachen“ ins Programm zu bringen. Sie war vergleichbar mit sündhaft teuren Spitzenprodukten der Industrie. Weil unsere Rezepte auf wenigen, sorgfältig ausgewählten Zutaten bestanden, wusste man stets was in der Crème drin war und man konnte vor der Anwendung an sich selbst Tests durchführen, ob man diese im Einzelnen vertrug, oder ob Allergiereaktionen zu erwarten waren.
Dies war umso notwendigwendiger, als die Industrie damals strikt eine Deklarierung der Zutaten ablehnte. So war es für empfindliche Menschen ein Glücksspiel ob das Produkt vertragen wurde oder nicht.
Heute bestehen da Gott sei Dank strenge Vorschriften, sodass wenigsten der Hautarzt oder Allergologe Informationen darüber erhalten kann, warum für bestimmte Patienten ein kosmetisches Produkt nicht empfehlenswert ist.

Wenn ich den Allergie geplagten Lesern meiner Homepage heute besondere Informationen und Tipps geben möchte, dann liegt das daran, dass ich eine wahre Innovation in der Kosmetik entdeckt habe, einer Branche die zwar in der Werbung immer von Wissenschaft spricht, die aber sehr selten Hand und Fuß hat. Ich meine die so genannte „emulgatorfreie Creme“. Interessanterweise gingen diese Forschungen von einem Team aus, das Ende der 80er Jahre uns zum Thema Liposome und Phospholipide beraten hat.

Gezielte Pflege bei Neurodermitis
Volkskrankheit Neurodermitis (atopisches Ekzem, atopische Dermatitis)
In Deutschland leiden ca. 3,5 bis 5 Millionen Menschen an Neurodermitis –  mit steigender Tendenz. Damit zählt diese nicht ansteckende, in Schüben auftretende Entzündung der Haut zu den großen Volkskrankheiten. Neurodermitis tritt oft schon im Säuglings- und Kleinkindalter, seltener im höheren Lebensalter auf. Schätzungen gehen davon aus, dass mehr als 10 Prozent aller Kinder und Jugendlichen unter Neurodermitis leiden. Einige Patienten begleitet die Erkrankung ein Leben lang, bei anderen lassen die Symptome mit der Zeit nach.

Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Als Gründe werden neben einer ererbten Veranlagung psychische Faktoren und Umwelteinflüsse angenommen. Viele Neurodermitiker reagieren auf Nahrungsmittel, Blütenpollen, Tierhaare, Hausstaub oder Wolle allergisch; ihre überempfindliche Haut bildet schuppende und stark juckende Ekzeme. Aber auch Stress oder Trauer können einen akuten Schub auslösen. Durch den starken Juckreiz kratzen sich vor allem betroffene Kinder immer wieder die Haut auf. Bakterielle Infektionen der offenen Stellen verschlechtern das Hautbild weiter und die Krankheit verschlimmert sich. Auch der psychische Zustand wird vom schlechten Hautbild negativ beeinflusst – häufig ziehen sich die Betroffenen aus Scham zurück, die Lebensqualität sinkt, ein Teufelskreis beginnt.

Therapie der Neurodermitis

Die Neurodermitis muss von einem erfahrenen Dermatologen diagnostiziert und behandelt werden. Im Vordergrund sollte sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern und Jugendlichen insbesondere die stetige und fachgerechte Pflege der Haut sowie die medikamentöse Behandlung akuter Schübe stehen. Experten empfehlen:
· Pflegeprodukte ohne Allergie auslösende Stoffe verwenden, d.h. ohne Farb- und Duftstoffe, ohne Konservierungsmittel und Cremes ohne Emulgatoren.
· Dermatologisch getestete, hypoallergene Produkte für Neurodermitiker aus der Apotheke bevorzugen
· Durch gezielte Hautpflege empfindlicher und geröteter Stellen den Juckreiz reduzieren sowie Hautrötungen und -irritationen vermindern
· Akute Schübe mit Kortisonsalben oder anderen entzündungshemmenden Substanzen behandeln
· Infizierte Hautstellen von einem Hautarzt behandeln lassen
· Auslösende Faktoren für bestehende Allergien meiden
· Vorbelastete Eltern sollten mit ihrem Kind bereits im Babyalter einem Facharzt für Allergologie aufsuchen und sich beraten lassen
· Nur Kleidung aus reiner Baumwolle direkt auf der Haut tragen. Wolle und synthetische Textilien reizen die Haut
Warum gezielte Hautpflege?

Für Experten kommt der Hautpflege ein hoher Stellenwert zu:  Sie sprechen häufig von einer Gewichtung der „90 / 10 Therapie“. Das bedeutet, dass in den meisten Fällen ca. 90 Prozent der Behandlung auf die Hautpflege  und ca. 10 Prozent auf die Therapie der akuten Schübe entfallen – wobei das individuell sehr verschieden sein kann.
Mein Rat:
„Mit gezielter Pflege den Juckreiz verringern!“
Die gezielte Pflege der geröteten und empfindlichen Stellen könnte man somit auch als das „A&O“ der Therapie von Neurodermitis bezeichnen. Eine  große internationale Untersuchung hat kürzlich gezeigt, dass durch die gezielte Pflege mit einem hypoallergenen Produkt mit „Schutzbarriere-Struktur“ (ohne Emulgatoren) und hauteigenem Wirkstoffkomplex der Juckreiz um mehr als die Hälfte reduziert werden konnte. Ebenfalls war die Haut der Betroffenen weniger gerötet und der Einsatz von Kortison konnte stark gedrosselt werden. Und: Die Studienteilnehmer hatten einen wesentlich besseren Schlaf als vorher. Im Umkehrschluss heißt das: Die gezielte Pflege hat zu mehr Lebensqualität der Neurodermitiker geführt!

Anforderungen an Pflegeprodukte für Neurodermitiker

Worauf achten? Die Pflegeprodukte für Neurodermitiker sollten frei von Farb- und Parfumstoffen sein und auch keine Konservierungsmittel enthalten. Ganz wichtig: Der Verzicht auf Emulgatoren, da diese die Haut durch den so genannten „Auswascheffekt“ zusätzlich schädigen können. Denn dadurch verliert die Haut noch mehr Feuchtigkeit, wird trockner und die „Schutzbarriere“ unseres größten Organs wird weiter geschwächt.
Mein Rat:
„Cremes mit „Schutzbarriere -Struktur“ und ohne Emulgatoren verwenden!“
Als Alternative zu Cremes mit Emulgatoren sind Produkte zu empfehlen, die wie die „Schutzschicht“ der Haut aufgebaut sind und z.B. die hautverwandte Derma-Membran-Struktur (DMS) enthalten. Solche Strukturen verhindern den Auswascheffekt der Haut und stärken die bei Neurodermitikern ohnehin geschwächte „Schutzbarriere“. Die DMS transportiert darüber hinaus Wirkstoffe schnell in die tieferen Hautschichten.

Fett-Cremes und Salben hingegen verschließen die Haut und verhindern so zunächst den Wasserverlust. Es findet jedoch keine strukturelle Regeneration der Haut-Lipid-Barriere statt, und nach dem Abwaschen der Salbe kann der Wasserverlust höher sein als zuvor.
Mein Rat:
„Gezielte Pflege mit hauteigenen Wirkstoffen für weniger Juckreiz!“
Wichtig für Neurodermitiker sind Produkte zur gezielten Pflege der empfindlichen und geröteten Stellen, die neben der „Schutzbarriere-Struktur“ hauteigene Wirkstoff-Komplexe enthalten, die freie Radikale neutralisieren und die Entzündungsreaktionen der Haut verringern. Durch die konsequente Anwendung kann so der Juckreiz gemindert und die Haut insgesamt beruhigt werden. Die „essentiellen N-Acylethanolamine (ENA)“ stellen beispielsweise einen solchen physiologischen Wirkstoffkomplex dar, der diese Eigenschaften besitzt.

Hauteigene Wirkstoff-Komplexe beruhigen die gereizte Haut

Gezielte Pflege im Alltag
Mein Rat:
„Regelmäßig gezielt Pflegen!“
Wichtig für eine erfolgreiche Behandlung der Neurodermitis ist, dass die gezielte Hautpflege regelmäßig durchgeführt wird. Die empfindlichen und geröteten Hautstellen sollten am besten morgens und abends mit den entsprechenden Produkten eingecremt werden. Sinnvoll ist die Verwendung von Pflegeprodukten einer Serie aus der Apotheke (z.B. Physiogel Hypoallergen) sowohl zur Basispflege (Creme, Body-Lotion, Shampoo) als auch zur gezielten Pflege, die sich in ihrer Wirkung ideal ergänzen.

!Eine aktuelle Studie der Universität Giessen hat gerade gezeigt, das sich die wenigsten Neurodermitiker über den Stellenwert der Pflege ihrer Haut bewusst sind, die Trockenheit ihrer Haut unterschätzen und daher zu wenig Creme benutzen!

Tipps und Infos
Mein Rat:
„Bestellen Sie auch die kostenlose Broschüre beim DAAB!“
Nützliche Informationen zum Thema Neurodermitis finden Sie auf der Webseite des Deutschen Allergie und Asthmabundes e.V. (www.daab.de). Hier erhalten Sie darüber hinaus den kostenlosen Familien-Ratgeber „Gesund durchs Jahr mit Neurodermitis“. Auch verschiedene Gesundheitsportale wie www.g-netz.de oder www.gesundheit.de bieten viele Informationen rund um die Themen Haut und Neurodermitis. Natürlich möchte ich Ihnen auch mein Buch „Hobbythek: Natürliche Kosmetik selbst gemacht“ mit vielen interessanten Details zum Aufbau und zur natürlichen Pflege der Haut empfehlen.

Herzlichst Ihr Jean Pütz

Zu guter letzt: Ein Interview

Fragt man Laien nach der Therapie von Neurodermitis, lautet die Antwort fast unisono: Kortison! Doch die Behandlung der Schübe nimmt im gesamttherapeutischen Konzept bei atopischer Dermatitis den geringeren Teil ein. Vielmehr ist die geeignete Pflege der trockenen, empfindlichen Haut sowie besonders der gereizten und juckenden Bereiche  das „A und O“ der Neurodermitis-Therapie. Denn die tägliche Reinigung und Pflege  bestimmt bei Menschen mit Neurodermitis maßgeblich den Zustand der Haut und hat damit auch großen Einfluss auf die Häufigkeit und Intensität der Schübe. „Doch Pflege ist nicht gleich Pflege“, weiß der Wissenschaftsjournalist und ehemalige Hobbythek-Moderator Jean Pütz, der sich in Sachen Cremes und Co. schon seit Jahrzehnten bestens auskennt. Aufgrund familiärer Erfahrungen macht sich Jean Pütz als „Überzeugungstäter“ für die richtige Pflege bei Neurodermitis in der Öffentlichkeit stark.
Wir sprachen mit ihm und der niedergelassenen Dermatologin Dr. Marcella Kollmann aus Frankfurt über den Stellenwert der täglichen Pflege sowie die Anforderungen an  Produkte speziell für Neurodermitiker.

Medium: Herr Pütz, warum setzen Sie sich für die richtige Pflege bei Neurodermitis ein?

JP: Ein Familienmitglied leidet an dieser weit verbreiteten Hauterkrankung. Starker Juckreiz und häufige Schübe sind keine „Wehwehchen“, das haben wir schnell gemerkt. Und im Laufe der Zeit ist uns bewusst geworden, wie wichtig die Hautpflege mit den richtigen Produkten ist. Aufgrund meiner jahrelangen Recherchen und Erfahrungen aus der Hobbythek-Zeit weiss ich, was in eine Creme für Neurodermitiker hineingehört und was besser draußen bleibt.  Dieses Wissen möchte ich ganz im Sinne meiner Aufgabe als Wissenschaftsjournalist an die Betroffenen weitergeben.

Medium: Frau Dr. Kollmann, welchen Stellenwert hat Ihrer Erfahrung nach die richtige Pflege der trockenen und sensiblen Haut?

Dr. Kollmann: Die richtige Pflege der trockenen Haut ist extrem wichtig, da sich durch die Auswahl ungeeigneter Pflegeprodukte der Hautzustand ungünstig beeinflussen lässt und es zu Entzündungen oder Allergien kommen kann. Die Auswahl des richtigen Pflegeproduktes ist für den Laien nicht immer einfach. Häufig wird eine trockene Haut als „Wassermangel“ interpretiert und die Haut mit wässrigen Cremes oder Lotions behandelt, die die Austrocknung noch verstärken! Eine trockene Haut braucht die Zufuhr von Fetten, um eine weitere Austrocknung zu verhindern. Pflegeprodukte sollten möglichst nur physiologische, also körpereigene Fette wie beispielsweise Ceramide oder Fettsäuren enthalten. Erdölprodukte wie Vaseline oder Paraffin sind nicht so geeignet. Optimal sind beispielsweise moderne, speziell für die Pflege trockener Haut entwickelte Cremes, die schnell einziehen, und aufgrund der Struktur die Regeneration der Haut-Lipid-Barriere fördern. Solche Produkte sollten keine Duftstoffe, Konservierungsmittel oder Farbstoffe enthalten, gegen die bei längerem Gebrauch eine Sensibilisierung entstehen kann.
Eine sinnvolle Ergänzung sind Ölbäder und rückfettende, speziell für Neurodermitis Patienten entwickelte Waschzusätze sowie bei besonders beanspruchter Haut spezielle Hautschutzmaßnahmen.

Medium: Herr Pütz, welche Pflegeprodukte sind Ihren Erfahrungen nach gut geeignet für die empfindliche Haut, worauf sollten insbesondere Neurodermitiker achten?

JP: Grundsätzlich gilt bei Pflegeprodukten für Menschen mit empfindlicher, trockener Haut und damit speziell für Neurodermitiker: Soviel wie nötig, so wenig wie möglich. Also Produkte, die nur das enthalten, was wirklich wirkt und wichtig ist und nicht vor Parfüm, Konservierungsstoffen und Farbstoffen strotzen, nur damit die Creme am Ende gut riecht und schön aussieht. Paraffine und Silikone z.B. sind auch Inhaltsstoffe, auf die besser verzichtet wird.  Gute Produkte sollten auch keine Emulgatoren beinhalten, um die Fett- und Wasserphase zu verbinden. Denn Emulgatoren können körpereigene Lipide aus der Haut lösen und so die Schutzfunktion der Haut weiter schwächen. Stattdessen haben sich Produkte bewährt, deren Strukturen wie die natürliche „Schutzbarriere“ der Haut aufgebaut sind. Diese „Schutzbarriere-Strukturen“ regenerieren die Haut, liefern mehr Feuchtigkeit und ermöglichen einen schnellen Transport von Wirkstoffen in die tieferen Hautschichten. Letzteres ist besonders wichtig für die gezielte Pflege der empfindlichen Bereiche wie Kniebeugen oder Gesicht. Eine neue Möglichkeit diese Stellen gezielt zu pflegen ist die Verwendung von entzündungshemmenden Substanzen, die  auch in der eigenen Haut  vorkommen.

Medium: Frau Dr. Kollmann, warum sollten Pflegeprodukte für Neurodermitiker keine Emulgatoren enthalten und was ist die „Schutzbarriere“ der Haut?

Frau Dr. Kollmann: In der Haut sind körpereigene Fette eingelagert, die als „Kittsubstanz“ zwischen den Hornzellen wirken und die natürliche Barriere der Haut gegen schädliche äußere Einflüsse bilden. Kontakt mit Wasser entfernt diese Hautfette und stört die Barrierefunktion. Schon bei gesunder Haut kann längerer Wasserkontakt zu einer 10 fach erhöhten Durchlässigkeit der Haut führen. Dies wird durch falsche Pflegemittel, die beispielsweise häufig Emulgatoren enthalten, noch verstärkt. Emulgatoren lösen die Hautfette und machen sie mit Wasser mischbar, so dass die Fette beim nächsten Wasserkontakt ausgewaschen werden. Als Folge der geschädigten Barrierefunktion können chemische Substanzen und Allergene leicht in die Haut eindringen und eine Entzündung oder allergische Reaktion hervorrufen.
Patienten mit Neurodermitis haben eine anlagebedingte Störung des hauteigenen Fettstoffwechsels, der zu einer defekten Haut-Lipid-Barriere führt. Deshalb ist die  Haut stärker irritierbar und reagiert auf äußere Reize leichter mit Entzündung. Durch die richtige vorbeugende Pflege mit emulgatorfreien Cremes, Salben und entsprechenden rückfettenden Waschzusätzen kann diese erhöhte Irritierbarkeit gemindert werden. Der Feuchtigkeitsverlust der Haut wird verringert. Eine Schutzbarriere wird aufgebaut und die hauteigenen Fette stabilisiert.

Medium: Eine Frage noch zu den hauteigenen Inhaltsstoffen von Cremes, die Entzündungen hemmen – was ist das?

Frau Dr. Kollmann: Bei irritierter und geröteter Haut ist eine alleinige Pflege nicht ausreichend, hier sollte es zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung geben. Bekannte entzündungshemmende Substanzen, die gerne verwendet werden, sind beispielsweise Arnika und Kamille. Leider können diese „Naturstoffe“ häufig Allergien auslösen, so dass insbesondere bei Patienten mit Neurodermitis andere Substanzen vorzuziehen sind.  Ein neuer entzündungshemmender Stoff ist der sogenannte ENA Komplex, der den Hautbestandteil Palmitoylethanolamin enthält, der in menschlichen Zellen vorkommt. Dieser Komplex kann an Rezeptoren im Körper binden und Entzündungsreaktionen vermindern.

Medium: Herr Pütz, wo gibt es Ihren weitreichenden Erfahrungen nach die besten Pflegeprodukte für Neurodermitiker?

JP: Meine Empfehlung für Menschen mit Neurodermitis lautet – Besorgen Sie sich ihre Pflegeprodukte wie z.B. Cremes oder Lotion am besten in der Apotheke! Insbesondere die innovativen Produkte ohne Emulgatoren und mit hauteigenen anti-entzündlichen Wirkstoffkomplexen gibt es oft nur apotheken-exklusiv (z.B. Physiogel A.I.-Creme).

Medium: Frau Dr. Kollmann, was bringt den Neurodermitis-Patienten die konsequente Anwendung einer zeitgemäßen Hautpflege?

Frau Dr. Kollmann: Die richtige und konsequente Pflege ist extrem wichtig bei Patienten mit Neurodermitis, da sich damit Schübe der Erkrankung verhindern oder abschwächen lassen, wodurch die Intervalle zwischen den Schüben verlängert werden können. Insbesondere leichte Formen von Neurodermitis lassen sich mit konsequenter Pflege gut kontrollieren.  Auch für Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis ist die sogenannte Basistherapie in Form von geeigneter Hautpflege von entscheidender Bedeutung. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten zeigen, dass die regelmäßige Anwendung von geeigneten Pflegemitteln Kortison „einspart“ und den Behandlungseffekt der durch den Hautarzt verordneten entzündungshemmenden oder immunmodulierenden Medikamente unterstützt und verbessert. Damit lassen sich auch Nebenwirkungen, die insbesondere bei längerfristigem oder häufigem Gebrauch solcher Medikamente auftreten, verringern.

Medium: Welche Empfehlungen in punkto Pflege der Haut geben sie Ihren Patienten mit auf den Weg?

Frau Dr. Kollmann: Neurodermitis Patienten sollten sich bezüglich der richtigen Hautpflege durch ihren Hautarzt oder Apotheker beraten lassen. Ich empfehle Produkte aus der Apotheke zu verwenden, die speziell für die Pflege trockener Haut entwickelt wurden. Die Produkte sollten hypoallergen und sowohl für Kinder als auch Erwachsene geeignet sein.

Frau Dr. Kollmann, Herr Pütz – wir danken Ihnen für das Gespräch!

21.06.2007 „Was nicht passt, wird passend gemacht?“ Jean Pütz und Müller-Milch …

Liebe Besucher meiner Homepage!

Seit Juni 2007 bin ich im neuen Werbespot von „Müller-Milch“ zu sehen. Darin zeigt mir der „Kleine Hunger“ seine neueste Erfindung: Den ersten Milchreis im Becher zum Selberbasteln.

Jean Pütz und Müller-Milch-Werbung? Passt das überhaupt?

Nach ausführlichen Gesprächen mit der Konzernspitze, sowie mit unabhängigen Verbraucherschützern und Wissenschaftlern, habe ich mich gerne „vor den Karren spannen“ lassen.

Warum aber ausgerechnet „Müller-Milch“? Habe ich doch in den letzten drei Jahrzehnten Dutzende Werbeverträge kategorisch abgelehnt!

Nun, käuflich bin ich bis heute nicht! Allerdings habe ich etwas gegen das „Verprügeln von vermeintlichen Sündenböcken“.

Auch mir ist die anonyme Rundmail „Eine schöne Geschichte über Herrn Müller“ die seit einiger Zeit im Internet kursiert nicht entgangen.
Wie sich aber bereits weit herum gesprochen hat, konnten inzwischen die darin gemachten Vorwürfe und Zweifel entkräftet und ausgeräumt werden.

Für mich Anlass genug, reinen Gewissens vor die Werbekamera zu treten. Im übrigen für mich eine angenehme Erfahrung mit vielen Überraschungen. Die Professionalität am Set übertraf meine Erwartungen deutlich.

Wie ich laufend aus Briefen und Gesprächen erfahre, stößt „mein“ Spot auf breite Zustimmung. Das freut mich natürlich. Obwohl hinlänglich bekannt, habe ich allen Kritikern die offiziellen Stellungnahmen des Müller-Milch-Konzerns angehängt.

Ihr Jean Pütz

Stellungnahmen der Molkerei Alois Müller GmbH:

In der anonymen E-Mail, die in den letzten Tagen durch das Internet kursiert, werden Behauptungen gegen die Unternehmensgruppe Theo Müller aufgestellt, die nicht der Wahrheit entsprechen.

Wir verstehen die Besorgnis der Verbraucher und möchten deshalb zu den angesprochenen Punkten gerne Stellung beziehen:

In der Rundmail „Eine schöne Geschichte über Herrn Müller“ wird behauptet, mit der Errichtung des Werkes Leppersdorf und mit staatlichen Zuschüssen in Höhe von 70 Mio. Euro seien 17 Arbeitsplätze vernichtet worden.

Das entspricht nicht der Wahrheit!

Die Wahrheit ist, dass mit dem Bau von Europas größter und modernster Molkerei mittlerweile insgesamt 1760 Menschen eine Arbeitsstelle gefunden haben. Damit ist die Unternehmensgruppe Theo Müller einer der größten Arbeitgeber in der Region, erzielt entgegen dem derzeitigen Trend Wachstum und schafft stabile Arbeitsplätze.

Aus wirtschaftlichen Gründen war es sinnvoll, die sächsische Molkerei und die niedersächsische Käserei an einem Standort zusammen zu legen. Das machen andere Unternehmen auch – nur verlagern die meisten Unternehmen die Arbeitsplätze ins Ausland und nicht in strukturschwächere Gebiete Deutschlands. Durch die Verlagerung in eine neue, modernere Produktion wurde weiterhin die Produktqualität verbessert – und ein hochwertiges Qualitätsprodukt sichert natürlich auch langfristig Arbeitsplätze.

Die Arbeitnehmer der Harzer Käserei haben Arbeitsangebote mit Übergangszusagen erhalten. Allerdings haben dauerhaft nur 5 Mitarbeiter dieses Angebot angenommen.

Allein in den letzten 3 Jahren wurden im Werk Leppersdorf 500 neue Arbeitsplätze geschaffen und 70 Ausbildungsplätze für Jugendliche mit nahezu vollständiger Übernahmequote. Betrachtet man auch die indirekten Arbeitsplätze so können wir 300 weitere Arbeitsplätze (inkl. Zeitarbeitnehmern) dazurechnen.

Das Investment der Unternehmensgruppe Theo Müller betrug in den letzten 3 Jahren 300 Mio. Euro, allein in der Region Sachsen. Die staatlichen Subventionen von 40 Mio. Euro zuzüglich der 30 Mio. Euro aus dem EU Haushalt sind Zuschüsse, die jeder Unternehmer erhält, der in den neuen Bundesländern Arbeitsplätze schafft. Für die meisten Unternehmen ist es dennoch günstiger, im Ausland produzieren zu lassen.

Das sieht die Unternehmensgruppe Theo Müller anders und engagiert sich für den Standort Deutschland. Dazu gehört, neben der Schaffung der 1.760 Arbeitsplätze in enger und kooperativer Zusammenarbeit mit den Staatsministerien und Behörden in Sachsen, auch die Abnahme der Milch aus der Region sowie Auftragsvergaben an Baufirmen, Maschinenbauer, Handwerksbetriebe etc. Und selbstverständlich zahlt die Unternehmensgruppe Theo Müller auch ihre Steuern in Deutschland.

Einen weiteren, unwahren Punkt in der Rundmail „Eine schöne Geschichte von Herrn Müller“ möchten wir auch noch kurz klären: Hier wird berichtet, dass es Müllermilch nur noch in 400ml Flaschen – statt wie zuvor in 500ml Bechern gibt. Auch das entspricht nicht der Wahrheit.

Die Müllermilch im 500ml Becher ist nach wie vor in den Geschmacksrichtungen: Schoko, Banane und Erdbeere am Kühlregal erhältlich.

Unsere Müllermilch in der PET-Flasche ist durch ihre handliche Form bei unseren Verbrauchern sehr geschätzt und beliebt. Die zahlreichen positiven Reaktionen bestätigen uns dies immer wieder. Mit dieser neuen Flaschenform sind wir den Wünschen unterschiedlicher Verbrauchergruppen nachgekommen, die auch unterwegs unsere Müllermilch genießen möchten.

Die Herstellungskosten der hochwertigen PET-Flasche sind höher, sie bietet jedoch deutliche Vorteile: Uneingeschränkte Wiederverschließbarkeit und höherer Transportschutz.

Den Gipfel der Verleumdung stellt die Behauptung dar, dass Herr Müller seit Jahren die NPD finanziell unterstütze. Dies entbehrt jeder Grundlage und ist völlig aus der Luft gegriffen. Herr Müller ist ein leidenschaftlicher Anhänger des demokratischen Rechtstaats und lehnt jede Form des politischen Radikalismus entschieden ab. Irgendwelche Zuwendungen an die NPD oder andere rechtsradikale Parteien hat es deshalb niemals gegeben und wird es auch niemals geben. Im übrigen ist Herr Müller Mitglied der CSU.

Die gegen unser Unternehmen stellvertretend für die ganze Branche geführte „Greenpeace“-Kampagne ist wissenschaftlich klar widerlegt und stellt damit einen eklatanten Fall von Verbraucherverunsicherung dar. Unsere Milch ist sicher und qualitativ hochwertig. Verbrauchersicherheit und Produktqualität haben für uns höchste Priorität. Dabei setzen wir auf die Verwendung hochwertiger Milch, modernste Verarbeitungsmethoden und strenge Qualitätskontrollen. Viele Produktauszeichnungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft bestätigen uns in dieser kompromisslosen Qualitätsorientierung. Müller-Produkte enthalten keine Gentechnik. Gentechnik verwenden wir nicht. Kein einziges unserer Produkte ist gentechnisch verändert oder enthält gentechnisch veränderte Zutaten. Dies gilt selbstverständlich auch für die hierfür verwendete Milch. Dafür garantieren wir.

Genverändertes Tierfutter (GV-Futter) ist dagegen bei fast allen deutschen Landwirten seit langem ein fester Bestandteil der Tierfütterung. Nach Angaben des Europäischen Verbandes der Mischfutterindustrie (FEFAC) aus dem Jahr 2004 enthalten rund 95 % aller Futtermittel auch gentechnisch veränderte Pflanzen. Zu einem großen Teil stammen die Futtermittel aus Exportländern wie den USA, Argentinien und Brasilien, wo überwiegend genveränderte Pflanzen angebaut werden. Aufgrund dieser Sachlage beziehen alle größeren Milchverarbeiter in Deutschland ihre Milch von Erzeugern, die auch GV-Futter einsetzen. Zwischen Müller-Produkten und solchen anderer Molkereien besteht insoweit kein Unterschied. Auch die meisten anderen Lebensmittel tierischer Herkunft werden natürlich mit Hilfe von importiertem Tierfutter erzeugt. Was für die Milch gilt, gilt also gleichermaßen für Fleisch, Wurst, Gebäck, Kuchen, Schokolade, Fertiggerichte, Konserven usw.

Hat die Tierfütterung mit GV-Futter Auswirkungen auf die Milch? Es ist wissenschaftlich zweifelsfrei erwiesen, dass eine genetische Veränderung von Tierfutter auf die Milch keine Auswirkung hat, da das Futter im Tierorganismus ganz normal verdaut und abgebaut wird. Es gibt keinen seriösen Wissenschaftler, der etwas anderes behauptet. Dies wurde von den Vertretern mehrerer Bundesforschungsanstalten und von anderen führenden Wissenschaftlern am 14. Januar 2005 in einer Grundsatzerklärung ausdrücklich bestätigt: „Es ist in der Wissenschaft gesichert und unstreitig, dass die Verfütterung gentechnisch veränderter Futtermittel an Kühe nicht dazu führt, dass sich die Milch dieser Kühe von der Milch solcher Kühe unterscheidet, die mit entsprechenden nicht gentechnischveränderten Futtermitteln gefüttert wurden. Anderslautende Studien liegen nicht vor.“ Unterzeichner: Prof. Dr. Ralf Einspanier, Freie Universität Berlin, Institut für Veterinär-Biochemie Prof. Dr. Gerhard Flachowsky, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft Prof. Dr. Knut J. Heller, Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel Prof. Dr. Gerhard Jahreis, Universität Jena, Institut für Ernährungswissenschaften Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany, Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel Prof. Dr. Dr. Heinrich Meyer, TU München, Wissenschaftszentrum für Ernährung u.a. Volltext unter: http://www.milchindustrie.de/de/infos/fakten_zur_milch/gentechnik.html

Fazit: Ob das Futter einer Kuh gentechnisch verändert ist oder nicht, spielt keine Rolle. In der Milch sind keine Unterschiede feststellbar. Von entgegenstehenden Berichten von „Greenpeace“ wurde kein einziger bestätigt. Diese Berichte sind nach übereinstimmender Feststellung der Unterzeichner wegen unzureichender Qualitätssicherung „wissenschaftlich nicht verwertbar“ und somit falsch.

Warum setzen Landwirte gentechnisch verändertes Tierfutter ein? Bereits seit Beginn der menschlichen Nutztierhaltung verändern Landwirte das Erbgut von Pflanzen und Tieren, um optimale Erträge zu erzielen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Während jedoch bei der herkömmlichen Pflanzenzüchtung die Pflanzeneigenschaften durch zufällige Mutationen verändert wurden, ermöglicht die Gentechnik gezielte Eingriffe. Als wichtiges Ziel in der Pflanzenzüchtung gilt die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge. So befällt beispielsweise der Maiszünsler in Deutschland jährlich rund 400.000 Hektar Anbaufläche und vernichtet große Teile der Ernten. Mit Hilfe der Gentechnik werden die Erbanlagen (= Gene) von Maispflanzen nun so verändert, dass die Pflanze gegen den Schädling widerstandsfähig ist. Ermöglicht wird dies durch ein für den Maiszünsler unverträgliches Eiweiß, das sog. Bt-Eiweiß (Bacillus thuringiensis). Hierbei handelt es sich um ein Eiweiß, das bereits seit 30 Jahren großflächig im ökologischen Landbau als Pflanzenschutzmittel eingesetzt wird und gut erforscht ist. Aufgrund der langen Erfahrung gilt als gesichert, dass keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen für die Tiere entstehen. Neu ist nur, dass das Eiweiß direkt in der Pflanze „eingebaut“ ist, wodurch Fraßschäden fast vollständig verhindert werden. Die Landwirte versprechen sich hiervon nicht nur weniger Ertragsverluste, sondern auch einen gesünderen Tierbestand. Dort, wo sich die Insektenlarven durch den Mais fressen, bilden sich bei konventionellem Mais Schimmel und giftige Mykotoxine. Wie Untersuchungen ergeben haben, nehmen Tiere, die mit solchem Mais gefüttert werden, ca. die 8-fache Menge an Mykotoxinen auf im Vergleich zur Fütterung mit Bt-Mais. Ein weiterer Vorteil von GV-Pflanzen wird in der Reduzierung des Bedarfs an Pflanzenschutzmitteln gesehen. Das amerikanische National Center for Food and Agricultual Policy hat in einer umfangreichen Studie nachgewiesen, dass durch die zunehmende Verwendung von GV-Pflanzen der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln keineswegs gestiegen, sondern um Tausende von Tonnen reduziert werden konnte. Nähere Information und Zahlen hierzu unter: http://www.ncfap.org/whatwedo/biotech-us.php

Warum gibt es keine umfassende Kennzeichnungspflicht? GV-Futter lässt sich aus der Landwirtschaft nicht mehr wegdenken. Deshalb hat der Gesetzgeber nur eine Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel, nicht aber für Futtermittel vorgesehen. Es müssten ansonsten praktisch alle im Supermarkt erhältlichen Produkte auf tierischer Basis gekennzeichnet werden und die Gentechnik-Kennzeichnung würde jede Aussagekraft verlieren. Die Folge wäre aber auch, dass die Verbraucher sich an die Kennzeichnung gewöhnen und sie mit der Zeit akzeptieren würden. Und gerade das wollen Umweltgruppen verhindern. Sie stellen also in der Öffentlichkeit Forderungen, deren Umsetzung sie gar nicht wollen. So hatte sich die ehemalige Verbraucherschutzministerin Renate Künast trotz strikter Gentechnik-Ablehnung ausdrücklich gegen eine umfassende Kennzeichnung ausgesprochen. Für eine solche Kennzeichnung besteht objektiv auch kein Grund. Die vielzitierte „Kennzeichnungslücke“ gibt es nicht. Bereits seit 1998 ist Herstellern durch Gesetz die Möglichkeit eingeräumt, ihre Produkte unter bestimmten Voraussetzungen mit der Bezeichnung „ohne Gentechnik“ zu vermarkten. Eine solche Kennzeichnung bedeutet allerdings nicht, dass die Tiere nur gen-unverändertes Futter erhalten würden. In Anbetracht des weltweiten Anbaus von GV-Pflanzen ist ein Mindestanteil heutzutage fast immer vorhanden und auch ausdrücklich gesetzlich zugelassen (bis 0,9 %). Fazit: Einen 100%-igen Ausschluss von GV-Futter gibt es heute nicht mehr. Weiterführende Informationen: http://www.kennzeichnung-gentechnik.de/http://www.transgen.de/recht/kennzeichnung/280.doku.htmlUrteil des OLG Köln wird in der Revision überprüft Wer verantwortungsvoll Verbraucheraufklärung leisten will, muss dies auf seriöse Weise tun und die wissenschaftlichen Fakten offen kommunizieren. Nachdem Umfragen ergeben haben, dass 70 % der Verbraucher sich von Greenpeace getäuscht fühlen, hat das Landgericht Köln „Greenpeace“ dazu verurteilt, für Verbraucheraufklärung zu sorgen: „Greenpeace“ musste bei Verwendung des Begriffs „Gen-Milch“ stets deutlich auf die wissenschaftliche Feststellung hinweisen, dass GV-Futter keinerlei Auswirkung auf die Milch hat.

Das Urteil des Landgerichts Köln vom 24. Mai 2006 wurde am 19.12.2006 vom Oberlandesgericht Köln wieder aufgehoben. Begründung: Der Begriff „Gen-Milch“ werde vom Verbraucher nicht als Tatsache, also als „genveränderte Milch“ verstanden, sondern als bloße Meinung des Vereins „Greenpeace“, der „in der EU-Kennzeichnungsverordnung ein Informationsdefizit sieht“. Wir halten dieses Urteil für verfehlt und werden es vom Bundesgerichtshof im Wege der Revision überprüfen lassen. Das Gericht hat verkannt, dass nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts derjenige, der andere mit irreführenden Begriffen diffamiert, für Klarstellung sorgen muss. Wie eine Umfrage des Instituts Allensbach ergeben hat, werden die Verbraucher durch die Wortschöpfung „Gen-Milch“ getäuscht. Denn die Mehrheit der Befragten nahm an, es handele sich um eine in irgendeiner Weise „veränderte“ Milch. Diese Annahme ist jedoch definitiv falsch. Wie oben bereits dargelegt, ist die Art des Tierfutters (d.h. gentechnisch verändert oder nicht) für die Milch und ihre Qualität vollkommen irrelevant. Sachliche Aufklärung statt Verbraucherverunsicherung Wir vertreten zur Frage der Gentechnik in der Landwirtschaft keine bestimmte Position. Es ist Aufgabe des Gesetzgebers und nicht die eines einzelnen Industrieunternehmens, die Chancen und Risiken der Gentechnik zu beurteilen. Dies setzt zunächst voraus, dass eine sachliche Diskussion auf der Basis von Tatsachen stattfinden kann. Umweltorganisationen, die verantwortungsvoll Verbraucheraufklärung leisten wollen, müssen deshalb wahrheitsgemäß informieren. Dazu gehört vor allem, dass 1. die wissenschaftliche Fakten nicht verschwiegen werden und 2. der Verbraucher erfährt, dass GV-Tierfutter so gut wie alle Milchprodukte betrifft, die er tagtäglich im Supermarkt kauft. Wer dagegen Angstkampagnen gegen einzelne, willkürlich herausgegriffene Unternehmen führt, um sich in der Öffentlichkeit zu profilieren, handelt unseriös und schadet den Verbrauchern, die sachliche Aufklärung erwarten. Vor allem dann, wenn es um eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel geht. Wir werden daher mit Unterstützung der Branchenverbände alles tun, damit das Vertrauen in die herausragende Qualität deutscher Milcherzeugnisse gewährleistet bleibt.

Wir hoffen, dass wir Ihnen nun alle Zweifel an der Unternehmensgruppe Theo Müller ausräumen konnten und versichern, dass die größte, modernste und innovativste Molkerei Europas sich weiterhin für den Arbeitnehmer-Standort Deutschland einsetzen wird. Ebenso garantieren wir für unsere Milchprodukte die höchste Produktqualität, die unsere Verbraucher zu schätzen wissen.

Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG

E-Mail: info@mueller-milch.de
Web:  www.muellermilch.de

01.05.2007 TechniThek – Technik einfach und praktisch

Unter dem Titel „TechniThek“ startet in Daun/Eifel ein neues Technik-Format mit Jean Pütz.

Ausgestrahlt wird die Sendung auf dem TV-Sender „TechniTipp-TV“.
TechniTipp-TV hat den Kanal 50 der TechniSat-Firmengruppe abgelöst. Der TV-Kanal ist unverschlüsselt deutschland- und europaweit über ASTRA 19,2º Ost, Transponder 111, Frequenz 12.604 Ghz, Pol. H (SR 22000, FEC 5/6) zu empfangen.

Jetzt kommt endlich Licht in das digitale Technik-Dickicht. HDTV, WLAN, USB, DVB-T, IP-TV – immer mehr technische Fachbegriffe überfluten uns in der digitalen Welt von heute, in der scheinbar alles möglich ist. Jeden Tag kommen neue digitale Geräte auf den Markt. Die Multimediawelt scheint immer schneller und unüberschaubarer zu werden. Selbst jungen Menschen fällt es da oft schwer, mit dieser rasanten Entwicklung Schritt zu halten. Wie werden wir in Zukunft mit TV, Radio und Internet umgehen?

TechniTipp-TV wird jedermann die digitale Welt leicht verständlich näher bringen. TechniTipp-TV gibt umfassende Informationen, erklärt technische Zusammenhänge, zeigt die neuesten Markttrends und bringt Ihnen die digitale Welt ins Wohnzimmer. Sie haben Fragen im Umgang mit Ihrer neuen Errungenschaft? Kein Problem, bei TechniTipp-TV kommen Sie zu Wort. Sie fragen, das TechniTipp-Experten-Team antwortet. Praxistipps machen vieles kinderleicht, denn „Digital“ kann wirklich einfach sein. Neben digitalen Informationen kommt die Unterhaltung nicht zu kurz. Auch dafür bietet der neue TV-Sender eine geeignete Plattform. Lassen Sie sich einfach überraschen …

TechniThek
Sender: TechniTipp-TV

10.06.2006 Umfrage: Jean Pütz – bekannt wie Robbie Williams

JP Infratest – Frauen ab 35 – Telefonumfrage

Die Umfrage wurde telefonisch representativ durchgeführt, im April
2006. Die Promis, die in die Umfrage einbezogen wurden waren neben JP

Amelie Fried, Elke Heidenreich, Alfred Biolek, Nena und Senta Berger.

Thema waren Grad der Bekanntheit und der Sympathie, überall in Deutschland, bei Frauen ab 35.

Das Ergebnis der anderen Promis kennen wir naturgemäß nicht, es
verlautete nur, dass Alfred Biolek der Promi mit dem größten
Bekanntheitsgrad und Jean Pütz der Promi mit dem größten Sympathiewert
war.

1.    Bekanntheitsgrad Jean Pütz

D Total             57,2 %,

West                 61.8 %,

Ost                38,7%.

35-39 Jahre            58,0 %

40-49 Jahre            54,8 %

50-59 Jahre              69,2 %

60+ Jahre              53,1 %

Volkschulabschluss     49,8 %

Mittlere Reife/Abi         63,4 %

Abi/Uni            69,7 %

2.    Sympathiewerte Jean Pütz unter den Frauen, die ihn als bekannt bezeichnen

D Total          75,2 %

West              74,3 %

Ost                 80,6 %

35-39 Jahre          68,3 %

40-49 Jahre          62,3 %

50-59 Jahre          79,2 %

60+ Jahre          81,9 %

Volksschule       79,7 %

Mittl.Reife/Abi     70,7 %

Abi/Uni        73,5 %

3.    Interesse an Themen alle Gruppen Frauen ab 35

Produkte aus dem Reformhaus   46,2 %

Gesunde Ernährung        97,7 %

Literatur zum Thema        81,9 %

Bio-Produkte                62,9 %

Fair gehandelte Lebensmittel    69,7 %

Wellness                59,4 %

Naturarzneimittel            78,1 %

Körperpflege und Kosmetik    87,8 %

Diätetische Lebensmittel        40,4 %

Nahrungsergänzungsprodukte    38,1 %

4.    Bekanntheitsgrad Jean Pütz nach Regionen und Ortsgrößen

D Total                    57,2 %

Nielsen I/                    62.6 %

Schleswig-Holstein, Hamburg,

Bremen, Niedersachsen

Nielsen II                    78,1 %

Nordthein-Westfalen

Nielsen IIIa                    62,0 %

Hessen, Rheinland-Pfalz,

Saarland

Nielsen IIIb                    44.3 %

Baden-Württemberg

Nielsen IV                    46,2 %

Bayern

Nielsen Va/b                    55,1 %

Berlin-West/Ost

Nielsen VI                    46,5 %

Mecklenburg-Vorpommern,

Brandenburg, Sachsen-Anhalt

Nielsen VII                    34.1 %

Thüringen, Sachsen

Einwohnerzahl der Kernstadt und Intensität der Pendleranbindung

Unter 5000                    60,3 %

5-20000                    45,9 %

20-100000                    51,8 %

100-500000                    57,5 %

Über 500000                    62 %

5.    Sympathiewerte Jean Pütz nach Regionen und Ortsgrößen unter den Frauen, die ihn als bekannt bezeichneten

D Total                    75,2 %

Nielsen I                    66,0 %

Nielsen II                    78,3 %

Nielsen IIIb                    83,0 %

Nielsen IV                    54,8 %

Nielsen Va/Vb                84,3 %

Nielsen VI                    64,9 %

Nielsen VII                    98,5 %

Einzugsgebiete bis 5000 Einwohner    64,8 %

5-20000 Einwohner                86,3 %

20-100000 Einwohner            66,4 %

100000-500000 Einwohner        82,2 %

Über 500000 Einwohner            74,0 %

6.    Bekanntheitsgrad Jean Pütz nach Berufstätigen, Haushaltsgrößen und Haushaltsnettoeinkommen

D Total                    57,2 %

Bei Berufstätigen                64,7 %

Bei nicht Berufstätigen            51,6 %

1-Personen-Haushalt            60,4 %

2-Personen-Haushalt            58,2 %

3-Personen-Haushalt            52,6 %

4-Personen-Haushalt und größer        54,0 %

Haushaltsnetto unter 1000 €        45,1 %

Haushaltsnetto 1000 – unter 1500€    55,9 %

Haushaltsnetto 1500 – unter 2000 €    52,9 %

Haushaltsnetto 2000 – unter 2500 €    52,0 %

Haushaltsnetto über 2500 €        69,9 %

7.    Sympathiewerte Jean Pütz nach Berufstätigen, Haushaltsgrößen und Haushaltsnettoeinkommen

D Total                    75,2 %

Bei Berufstätigen                66,5 %

Bei nicht Berufstätigen            83,3 %

1-Personen-Haushalt            84,3 %

2-Personen-Haushalt            72,0 %

3-Personen-Haushalt            87,6 %

4-Personen-Haushalt und größer        60,6 %

Haushaltsnetto unter 1000 €        82,9 %

Haushaltsnetto 1000 – unter 1500 €    88,2 %

Haushaltsnetto 1500 – unter 2000 €    83,3 %

Haushaltsnetto 2000 – unter 2500 €    51,4 %

Haushaltsnetto über 2500 €        64,7 %

8.    Von den Frauen, die JP sympathisch fanden, interessierten sich für folgende Themen

Produkte aus dem Reformhaus        47,4 %

Gesunde Ernährung            97,6 %

Bio-Produkte                    67,0 %

Fair gehandelte Lebensmittel        72,0 %

Wellness                    58,8 %

Naturarzneimittel                80,1 %

Körperpflege und Kosmetik        87,8 %

Diätetische Lebensmittel            38,8 %

Nahrungsergänzung            36,4 %

Literatur zu den Themen            87,3 %

09.06.2006 Über Erfolg und Karriere – ein Interview

Interview mit Jean Pütz, 29. März 2004: EM („ERFOLG Magazin“) sprach mit Jean Pütz über Erfolg und Karriere.

1. Wie würden Sie Erfolg definieren?
Erfolg ist Wollen und Können – und Glück. Das Glück kommt immer, man muss es nur zur rechten Zeit packen.

2. Selbstorganisation und Zeitmanagement stehen für viele im Zusammenhang mit persönlichem Erfolg. Wie erfolgreich bewältigen Sie diesen Punkt in Ihrem Leben?
Ich hasse Zeitmanagement, ich möchte gerne über mich selber verfügen können. Selbstdisziplin ist viel wichtiger. Man muss die Kraft haben, seine Pläne durchzuziehen. Ich habe auch eine Rakete unterm Hintern, die mich vom Arbeitsplatz treiben würde, wenn ich nicht so viel Selbstdisziplin hätte. Aber das darf man nun auch wieder nicht so verbissen sehen!

3. Gesundheit und körperliche Fitness sind die Voraussetzung um Leistung im Berufs- und Privatleben bringen zu können. Wie sehen Sie sich selbst in Bezug auf diese Faktoren?
Körperliche Fitness ist wichtig. Man sollte aber nicht wie verrückt Sport treiben. In der Jugend Sport zu machen, vielleicht auch ein bisschen Leistungssport ist sehr gut. Der sollte aber nicht  mit dem Ehrgeiz der Profi-Sportler betrieben werden, denen das manchmal auch nicht zu Gute kommt. Hier ist Selbstdisziplin wieder sehr wichtig. Sportler haben diese Selbstdisziplin – und deswegen auch Erfolg in anderen Bereichen. Im Alltag gilt: Bewegung ist das halbe Leben. Dieses Sprichwort unterstütze ich voll und ganz. Es ist bspw. gut, in ein Haus zu ziehen, das keinen Aufzug hat. Meinem Bewegungsdrang gehe ich durchaus nach.
Aktuell habe ich zusammen mit meiner (Lebensgefährtin Pina Coluccia ein Buch über den Bauchtanz  ( Hobbytkekbuch : Lebenselexier orintalischer Tanz ) herausgegeben und habe dazu einmal untersuchen lassen, wie hoch die Anstrengungen dabei überhaupt sind. Prof. Froböse von der Sporthochschule Köln hat zum ersten mal dies wissenschaftlich erforscht und dabei herausgefunden , dass 30 min. Bauchtanz die selbe Anstrengung kostet wie 60 Min. Joggen – dafür aber viel gelenkschonender ist. Deswegen fange ich als Mann jetzt aber nicht an zu tanzen. Ich empfehle dem männlichen Gesclecht daher eher das Radfahren im Freien oder auf einem Heimtrainer. 3-4-mal die Woche ca. 30-45 Min. reicht jedoch aus,  bei einer Leistung, die den Puls nicht über 120 kommen lässt.
Besonders wichtig sind Sport und Bewegung( z.B der Bauchtanz ) für Frauen um Osteoporose vorzubeugen. Knochen, die nicht gebraucht werden, bauen sich ab. So wie bei den Astronauten im Weltall. Die müssen auch Sport machen, um sich selbst  in der Schwerelosigkeit fit zu halten.

4. Haben Sie ein persönliches Erfolgsrezept?
Mit Lust arbeiten! Und sich so beeinflussen, dass auch bei Routinearbeit noch Lust aufkommt. Deswegen ist mein Beruf so toll: da gleicht nie ein Ei dem anderen.

5. Denken Sie, dass Sie noch erfolgreicher werden können? Wenn ja: wie und in welchem Bereich?
Nein! Es reicht, die Karriere locker zu sehen. Neugier ist dabei besser als Ehrgeiz.

6. Haben Sie aktiv Einfluss auf Ihre Karriere genommen? Würden Sie sagen, dass Sie sich hochgearbeitet haben?
Ganz entschieden! Ich habe aber auch große Motivation bekommen. In meiner Handwerkslehre habe ein Jahr in einem Eisen-Hüttenwerk gearbeitet und weiß, was Handwerker leisten, die in solchen Betrieben arbeiten. Mir aber reichte es, deshalb habe ich eine Sonderbegabten-Prüfung gemacht, durch die ich auf die Ingenieurschule gehen konnte. Später habe ich das externe Abitur gemacht um auf der Uni studieren zu können, weil mir das, was ich auf der Ingenieurschule gelernt habe, auch nicht gereicht hat. Ich habe so stets gezielt Einfluss auf meine Karriere genommen, auch deshalb um nie unterfordert zu werden. Das ist wichtig.
Die andere Seite ist, dass ich mich auch nie bewerben musste. Eine „Gnade der frühen Geburt“. Die heutigen jungen Menschen haben es da leider nicht mehr so leicht. Obwohl 1956, als ich meinen Gesellenbrief gemacht habe, auch noch große Arbeitslosigkeit herrschte. Bei meinen weiteren Plänen kam ich in die Boom-Phase, das war mein Glück!

7. Gab es ein Ereignis, das Ihren Werdegang entscheidend beeinflusst hat?
Dass es mir gelungen ist, diese 2 harten Prüfungen zu bestehen: Ingenieur-Schule und externes Abitur. Das bestehen vielleicht 5-10% der Absolventen. Ich war nie auf einem Gymnasium.

8. Wie hat ihr Erfolg Sie beeinflusst?
Erfolg generiert Wiedererfolg. Mit Erfolgserlebnissen macht Arbeiten mehr Spaß und Lust an der Sache. Da beisst sich die Katze in den Schwanz: Erfolg generiert Spaß und Lust, damit macht das Arbeiten wieder Spaß.
Die Mönche sagten früher:“ Bete und arbete!“  Heute sage ich einfach: Arbeite und habe Lust!

9. Fällt Ihnen zum Thema Erfolg eine kleine Anekdote aus Ihrem Werdegang ein?
Ich habe immer das  konkrete Ziel verfolgt:  Wissenschaft normalen Menschen zugänglich zu machen. Das ist ein sehr demokratisches Ziel. Wie kann ein Mensch politisches Selbstbewusstsein entwickeln, wenn er nicht mal seine eigene Arbeitsumgebung versteht? Da habe ich mir konkret überlegt: Wie sollen die Menschen dieses Verständnis erreichen? Ich weiß, dass Erwachsene anders lernen als Kinder. Kinder lernen vom Einzelnen zum Allgemeinen, Erwachsene genau umgekehrt vom Allgemeinen hin zum Einzelnen. Zuerst muss man es ihnen erklären, es ihnen danach bspw. als Modell zum begreifen präsentieren und dann eine konkrete Umsetzung des Modells bringen. Praxis ist wichtig!
Das beste Beispiel ist die Methode, mit der ich meinen Zuschauern die Digitaltechnik nähergebracht habe. In 13 Folgen, die aus“ Erklären“, „Begreifen mit Hilfe eines tollen Buchs“ und der Umsetzung in “ praktischen Seminaren“ bestanden. Damit habe ich 30.000 Menschen an eine neue Technologie herangeführt, die zu der Zeit noch kaum jemand  kannte und die unser Leben beherrscht. Wir leben ja bekanntlich jetzt  im  digitalen Zeitalter. Auf diesen Nasenfaktor bin ich u.a besonders stolz drauf. Daraus konnten jedenfalls viele Menschen großen Nutzen draus ziehen.

08.06.2006 Wie bastelt man sich einen Moderator?

Herr Pütz, in 30 Jahren Hobbythek haben Sie den Zuschauern  viele
nützliche Tipps  gegeben. Wie bastelt man sich eigentlich einen
Moderator?

(räuspert sich) Also, bei der Hobbythek ging es nie ums Basteln,
sondern darum, Menschen an die Wissenschaft heranzuführen, die damit
gar nichts am Hut hatten. Alles begann mit einer Sendereihe „Energie
die treibende Kraft“, das war meine erste Sendung als
wissenschaftlicher Redakteur, 13 Folgen, danach ging es weiter
mit  13 Folgen „Einführung in die  „Elektronik. Darüber habe
ich auch erstmals ein Begleituch …

… wir wollten über das Moderieren sprechen …

Ach ja, natürlich. Bei der „Einführung in die Elektronik“ habe ich
gemerkt: Das geht nicht in Feature-Form, das muss moderiert werden.
Ursprünglich sollte ein Schauspieler diese Aufgabe übernehmen.  Es
war furchtbar. Der Mann war einfach nicht glaubwürdig. Da hat ein
Kollege gesagt, Junge, mach datt doch selber.

Eine Berliner Tageszeitung hat einmal geschrieben, jeder Tor wird Moderator.

Ja, da ist was dran. Die Moderatoren der jungen Generation werden wegen
des in die Kamera eingespielten Sprechtextes wie Marionetten.
Schauspielerisches Talent reicht oft schon aus.

Schauspielerisches Talent kann doch in Ihrem Beruf nicht schaden.

Das stimmt, als Leiter der WDR-Wissenschaftsredaktion habe ich immer
gesagt, 45 Minuten reine Bildung, das ist zum unerträglich. Wir müssen
auch Unterhaltung reinbringen …

… ihre eigene Person nicht zu vergessen.

Ich habe das nie bewusst gemacht. Ich bin so, wie ich bin.

Ein Schauspieler?

Nein, ein Selbstdarsteller.

Wären Sie  als solcher nicht besser beim Privatfernsehen aufgehoben gewesen?

Auf keinen Fall. Bei den privaten zählt doch nur die Quote. Später, als
die Hobbythek schon erfolgreich lief, gab es  zwar Angebote von
RTL, aber die habe ich abgelehnt.  Beim WDR konnte ich von Anfang
an Autor, Moderator, Produzent und Überzeugungstäter sein. Es war eine
Goldgräberzeit. Bis zuletzt hatten wir eine Quote von acht bis zehn
Prozent.

Und das, obwohl die Hobbythek 30 Jahre lang  hartnäckig jeder
Programmreform getrotzt hat.  Vermutlich können Sie diesen Erfolg
auf eine wissenschaftliche Formel bringen.

1)Einfachheit

2)Symmetrie

3)Selbstorganisation.

Symmetrie?

Ja, dieses Prinzip finden Sie nicht nur in der Physik, sondern in allen
Bereichen des Lebens. Es gibt Ying und Yang, und im Auto zB. : wo ein
Antrieb ist, muss auch eine Bremse sein.

Apropos Bremse. Offiziell sind Sie seit 2001 im Ruhestand.

Nee, seit 2003. Oder? Nein, Sie haben recht. Damals hat der WDR gesagt,
wir können so eine Marke wie die Hobbythek nicht fallenlassen.

Dabei gibt es  inzwischen einen regelrechten Boom an Wissenschaftsmagazinen und Ratgebersendungen.

Ja, das haben wir erreicht.

Hobbythek, das klingt nach Modelleisenbahn und Partykeller. Trotzdem
will der WDR die Sendung in neuem Gewand fortsetzen. Hat sich der
Do-it-yourself-Ansatz nicht überlebt?

Offenbar nicht, bis zuletzt mussten wir pro Sendung 120 000 Tipps verschicken Und jetzt kommt auch noch das Internet dazu.

Auch für den Nachbau der stummen Gitarre?

Nein, das war eher so eine lustige Geschichte.

Gab es denn in 30 Jahren niemals Beschwerden?

O doch. Die meisten Klagen kamen anfangs mit dem sog.
Fernsehschirmspiel. Mit einem Filzstift mussten die Zuschauer einem
Punkt folgen, der über den Bildschirm wanderte. So entstand eine Art
Rebus, Figuren die ich mir ausgedacht hatte. Es gab Leute, die kriegten
den Filzstiftstich nicht mehr von ihrem Bildschirm ab. Das betraf aber
nur Uralt- Schwarzweißgeräte.  Die haben ihre Fernseher zum WDR
geschickt.

Und, gab’s Ersatz?

Nee,  die alten Fernseher hatten noch eine Folie auf dem
Bildschirm. Wenn gar nichts  mehr ging, musste die Folie mit einer
Rasierklinge herausgeschnitten werden.   Später haben wir den
Universalreiniger  „Oranex“, dafür entwickelt, ein absoluter
Renner.

Und den gewinnbringend vertickt?

Um Gottes Willen. Selbst an den eigenen Erfindungen haben wir nie einen
Pfennig verdient. Der Trend im Fernsehen  geht leider immer mehr
dahin, dass Firmen in gesponserten oder selbst produzierten Sendungen
ihre Waren verkaufen. Besonders schlimm ist das in
Gesundheitsprogrammen.

Vom Putzlappen bis zum digitalen Decoder für das Fernsehen haben Sie
fast alles behandelt. Nicht immer mit schmeichelhaften
Ergebnissen.   Wie haben die  Hersteller  reagiert?

In 30 Jahren gab es  zehn einstweilige Verfügungen, aber wir haben
immer gewonnen. Sogar gegen den Herrn Kirch, den Medienmogul. Der hat
ja auch den Herrn Kohl …

Herr Pütz?

Ja?

Was fällt Ihnen zu den folgenden Namen ein. Bitte ganz kurz. Renate Künast?

Kompetente Frau,  leider geht es  ihr   manchmal wie Sancho Pansa. Sie kämpft gegen Windmühlenflügel.

Daniel Düsentrieb.

Es gibt keinen Menschen, der alles kann.

Pannen-Pütz.

Oh Gott, die Geschichte schon wieder. 1998 habe ich bei einer
Oldtimer-Rallye einen alten Opel gefahren, der beim Aufstieg auf
denFeldberg im Schwarzwald verreckt. Kolbenfresser. Im zweiten Auto,
einem Lincoln, versagte die Bremse. Da musste ich die Handbremse
ziehen.

Wenn solche Pannen im Studio passiert wären, dann ….

…hätte mich das nicht gestört. Ich bin ein Problemlöser.

Wenn Sie sich Ihren Nachfolger in der Hobbythek aussuchen könnten, dann …

…wäre das Jörg Knörr.

Aber der kann doch nur Stimmen imitieren.

Der ist vielfältiger, als Sie denken. Einer der besten Entertainer Deutschlands.

Wie geht’s bei Ihnen weiter?

Geheimnis, Änhänger können aber schon jetzt mit mir korrespondieren, über meine neue Homepage: www. jeanpuetz.de

07.06.2006 So richtig wichtig – Fragebogen Jean Pütz

So richtig wichtig – Fragebogen Jean Pütz

WunschBox – Der Fragebogen …so richtig wichtig…

Name:Jean Pütz

Geboren wurde ich…am…in…Sternzeichen  ?
In Köln21.9.1936Jungfrau

Meine Eltern und Geschwister Beruf, „Besonderes“
Eltern:Joseph Pütz Bierbrauer ( Kölsch)Elly Pütz geb. Mohr ( Luxemburgerin) führte einen kleinen Drugstore in Remich/LUXGeschwister: Henry Pütz  Studienrat i.R.                      Marianne Kieffer- Pütz Hausfrau in Remich sur Moselle – LUX

Mein Lebenspartner und meine Kinder
Ehefrau seit 30.10.2004 ( meine Traumfrau) : Pina Coluccia ( Italienerin aus Apulien- Tochter eines der ersten ital. Gastarbeiter in Deutschland.
Söhne: 1.Joern Pütz geb. 1.10.1959 Professor für Biochemie u. Genetik in Strassbourg/ France Mitarbeiter des franz.nationalen Forschungsinstituts CNRS ( vergleichbar mit Max Plankinstitut )2.Jean Adrian Pütz geb. 2.08.1999 ( Mutter Pina Coluccia) 1. Schuljahr

Mein beruflicher Werdegang
21.09.1936geboren in Köln, aufgewachsen in Luxembourg u.a.
Primair und Oberprimairschule( Grund und Hauptschule ) im Lux. Moselstädtchen Remich
1952-55 dreijährige Lehre an der „Ecole des arts et métiers“ du Luxembourg zum Elektromechaniker
1955-56einjährige Tätigkeit als Betriebselektriker im Luxemburger Eisenhüttenwerk (Arbed-Belval, Esch sur Alzette)
1955 Aufnahmeprüfung für Sonderbegabte an der Staatlichen Ingenieurschule, Köln
1956-59Ingenieur-Studium mit Abschluss als Diplomingenieur der Nachrichtentechnik
1959-60 Einjährige Ausübung des Ingenieurberufs im Entwicklungslabor für elektronische Schaltgeräte in Bonn (Kloeckner-Moeller – heute Moeller)
1960 Abiturprüfung für Externe  zum Weiterstudium an Universitäten
1960-64 Physik- und Mathematikstudium für das Lehramt der Sekundarstufe II an der Universität Köln – Nebenfach Chemie.
Während dieser Zeit Vorsitzender der Studentengruppe „ISSF – Internationaler Studentenbund für übernationale Förderation“Vorsitzender des Ringes der politischen Hochschulgruppen Staatsexamen
1965-67 Zweijährige ReferendarzeitParallel: Soziologie- und Volkswirtschaftsstudium mit Schwerpunkt empirische Mediensoziologie bei Prof. René König ,Alphons Silbermann und  Prof. Erwin Scheuch
1967 2. Staatsexamen des Lehramts für Mathematik und PhysikStudienratstätigkeit an der Fachoberschule und Berufsschule in Köln in den Fächern Mathematik, Physik und Elektronik
1966-69 Nebenberufliche Tätigkeit als freier Journalist
Ab 01.01.1970 Redakteur, Autor und Produzent beim WDR. Aufbau der Redaktion Naturwissenschaft und Technik, anschl. Leiter dieser RedaktionsgruppeAb
1972 Autor und Herausgeber von ca. 15 Büchern technisch-wissenschaftlichen Inhalts: Elektronik, Digitaltechnik, Fernsehtechnik, Mikroprozessortechnik
Ab 1974 Autor und Moderator der „Hobbythek „(inzwischen ca. 350 Sendungen )
1978 Verleihung des Batelle – Preises für Wissenschaftsjournalismus für eine ARD-Sendung: „Intelligenz in Miniatur – Mikroprozessoren revolutionieren die Technik.“
Ab 1984Autor und Moderator der Sendereihe „Wissenschaftsshow“ ( 99 Sendungen ) aus der dann im Anschluss die heute noch laufende Wissenschaftssendung Quarks &Co entstand ( indem Jean Pütz die Moderation an  Ranga Yogeshwar  übergab
1985 Mitinitiator der WPK – Wissenschaftspressekonferenz Bonn/Berlin e.V., in der sich mittlerweile die profiliertesten Wissenschaftsjournalisten der BRD zusammengefunden haben.(www.wpk.org)
Ab1990 1.Vorsitzender (bis 1.6.2003) der WPK – Wissenschaftspressekonferenz –  wpk.org –  die Organisation der unabhängigen Wissenschaftsjournalisten Deutschlands, ein Besuch der oben angegebenen Homepage lohnt sich.
Ab 1989 Autor und Moderator „Bilder aus der Wissenschaft“Ab1994Verantwortlicher Redakteur für „GLOBUS Forschung und Technik“ im Rahmen der WDR-Aktivität im 1. Programm.
1996 Verleihung des Preises der Gesellschaft Deutscher Chemiker für Journalisten und Schriftsteller
Ab Jan. 1997Moderator und Mitautor des Magazins „Dschungel – leben und leben lassen“
Feb. 1998Journalistenpreis der AOK Rheinland für das Feature „Wunder sind möglich –  Heilungschancen bei Krebspatienten“ zusammen mit der Autorin Monika Kirschner
Dez.1999 25 Jahre Fernsehreihe „Hobbythek“
Ab. Okt. 2001 Pensionär, aber weiterhin monatlich Moderator von „Hobbythek“ und „Dschungel“, letztere Sendung 2004
2004 Weiterhin: Große Anzahl von Vorträgen, Diskussionsleitungen und Seminarenfür politische, öffentlich-rechtliche Institutionen und Industrie . Verleihung von mehreren weiteren Preisen u. a  im Jahr  2002   den Horst Köhler- und Gräfin Bernadottepreis  für Verdienste der Vermittlung von Natur, Technik, Wissenschaft und Mensch. Botschafter der Berge im Jahr der Berge 2002 (UNO), ernannt von der Bunderregierung und dem Freistaat Bayern, zusammen mit Reinhold  Messmer und  Meta Barfuss. Paten- und Schirmherraufgaben  für die NRW Stiftung“ Denkmalschutz und Umwelt“.

Ich mag …
Farbe / Blume / TierEssen / TrinkenMusik / MalerFilme / Serien / BücherStadt / Land / FlußAutoUrlaub – wie am liebsten?   Orange und blau, Rosen mit Duft, wilde Katzenarten… Vielfältig, Füchte, u.a Mango, Gemüse, Fisch und wenig FleischBeethoven, Mozart, Beetles, Jazz, usw.

03.02.2006 Mit Energie in die Zukunft

Erschienen in der Aachener Zeitung (AaZ)

„Energie“ ist vielleicht der am häufigsten missverstandene Begriff
unserer Zeit. Zwar verwendet der Volksmund das Wort Energie in
vielerlei Ausprägungen. Wer möchte nicht als energischer Mensch
tituliert werden, was soviel heißt, dass er durchsetzungsfähig ist.
Auch die Werbung setzt auf „Energie“, denn sie verspricht positive
Attribute. Jeder erwartet durchaus, dass Energie was kosten muss, dass
sie nötig ist um Hitze oder Kälte zu erzeugen, um Fahrzeuge zu bewegen,
um Maschinen anzutreiben, um chemische Prozesse auszulösen usw.
Aber damit hat es sich schon.

Apropos Maschinen, es gibt Kulturkritiker, die behaupten, dass es heute
noch die Sklaverei gäbe, wenn es nicht gelungen wäre, die Energie in
Maschinen zu bändigen. Maschinenarbeit wurde seit der Erfindung der
Dampfmaschine halt  billiger, als Sklaven zu halten. Dass danach
zunächst die einfachen Arbeiter am Fliessband dran glauben mussten und
ebenfalls extrem ausgebeutet wurden, ist leider eine schlimme
Erscheinung der damaligen Zeit. (  die leider in vielen so
genannten Schwellenländer noch lange nicht zu Ende ist )

Werden diese Zeiten wiederkommen, wenn alle fossilen Energieträger
ausgebeutet sind? Haben wir bei dem rasanten Wachstum der
Erdbevölkerung überhaupt noch  Luft zum Atmen, bzw. machen wir aus
unserer Erde ein Treibhaus, in dem nur die Reichen überleben?

Wer hätte vor 150 Jahren gedacht, dass der Mensch jemals fähig wäre, den Globus auf diese Weise zu Grunde richten zu können.

Es gibt im christlich/jüdischen Religionskreis die 10 Gebote, es sind
kluge Vorschriften, die das Zusammenleben der Menschen und mit ihren
Gott regeln sollen. Zu Zeiten, als die „Gebote“ entstanden,
konnte  offenbar nicht mal Gott sich vorstellen, dass das
Menschengeschlecht durch Rücksicht loses Handeln in der Lage ist, sich
den eigenen Boden zu entziehen.  Deshalb wäre es empfehlenswert,
zu den Zehn ein Elftes hinzuzufügen:

„Du darfst die Energiereserven dieser Erde nur soweit ausbeuten, dass
unsere Kinder und Kindeskinder die gleichen Chancen behalten wie die
vorausgegangenen Generationen“ ,

oder weltlich ausgedrückt :

Die Weltstaaten müssen sich dringend auf das Prinzip der
„Nachhaltigkeit“  verständigen, Personen, Staaten , Firmen und
Konzerne, die nicht danach handeln müssen als verantwortungslos
gebrandmarkt werden, und das in einer globalisierten Wirtschaft auf
internationaler Ebene.

“ Nach mir die Sintflut“ ist ein Verbrechen, darauf muss sich die
internationale Gemeinschaft verständigen und entsprechende Sanktionen
beschließen.

Haben wir in Zukunft überhaupt eine Chance, diese Ziele zu erreichen?

Nun, dass es als fundamentales Problem erkannt ist , beweisen
Beschlüsse der Staatengemeinschaft wie das Kyoto- Protokoll und alles
was danach ausgehandelt wurde. Aber, dass ausgerechnet, der Staat, der
den meisten Mist auf unserm Globus hinterlässt, die USA, bisher nicht
beigetreten ist, zeugt von einen fast faschistischem Egozentrismus. Es
darf nicht sein, dass nur Macht und Geld die Welt regieren.  Wie
wir wissen schlägt die Natur bereits zurück. Vielleicht werden die
Unwetterschäden auf eigenem Territorium demnächst so teuer, dass nur
der Präsidentenanwärter oder Gouverneur Chancen hat gewählt zu werden,
der auf Nachhaltigkeit in der Energieversorgung setzt. Versicherungen
machen schon heute in Gebieten mit hohem Risiko nicht mehr mit.
Vielleicht ist es auch die enorme Abhängigkeit vom Goodwill so
genannter Schurkenstaaten, die verantwortungsvolle Staatsmänner zum
Umdenken bewegt.

Was ist zu tun?

Nun die größte Energiereserve ist die, die nicht verpulvert wird. Das
hat sogar die Große Koalition erkannt und will, Gott sei Dank, das
Energiesparen genau so fördern wie die regenerativen Energien. Das
haben seinerzeit die Grünen, trotz aller Verdienste, nicht begriffen.
Dass hier ein enormes Potential liegt, konnte ich mit meinem 6
Familienhaus in Köln belegen. Es wurde im Jahre 1904 erbaut und als ich
es 1973 erwarb, war es energetisch zur Katastrophe mutiert. Man hatte
alle Kamine zugeschüttet und die Wohnungen wurden elektrisch beheizt,
ebenso wie die Warmwasserversorgung. Früher wurde das als modernster
Fortschritt gefeiert, aber als Physiker wusste ich, dass das einen
Umweltfrevel sondergleichen darstellt.

Wärme ist die aufwendigste Energieform die es gibt. Sie ist eine völlig
ungeordnete Energie. Wenn man daraus geordnete, wie zum Beispiel
elektrische oder mechanische ( Zum Bewegen von Autos oder
Maschinen)  herstellen will, dann ist das nur mit enormen
Verlusten möglich, es sei denn die nicht zu vermeidenden Wärmeverluste
werden an Ort und Stelle zum Heizen verwändt. Leider ist das bei den
Großkraftwerken auf der grünen Wiese nur ganz begrenzt möglich. Man
muss sich das mal vorstellen:

So ein Braun- oder Steinkohlekraftwerk kann bestenfalls 30- 40% der
Wärmeenergie in elektrische umwandeln. 60-70 Prozent werden durch die,
physikalisch notwendigen, großen Kühltürme gejagt, insofern sind solche
Kraftwerke genau gesagt riesige “ Wolkenfabriken“. Klassische
Kernkraftwerke bringen es da sogar nur auf 20-25 %.

Das alles kann man vermeiden, wenn man solche Einrichtungen in die Nähe
der Verbraucher errichtet, so was nennt man dann Kraft-Wärme-Kopplung
oder kurz Heizkraftwerke.

Mit moderner Technologie ist es sogar heutzutage möglich solche
Heizkraftwerke in Miniatur (Kleinheizkraftwerke mit Erdgas oder Heizöl
betrieben) im eigenen Heizungskeller einzurichten.

Genau das habe ich zu Hause getan, Den Strom verkaufe ich für ca 0,10 €
pro KWh  an das lokale EVU – die „Rheinenergie“ . Auf lange Sicht
rechnet sich jedenfalls diese „dezentrale Stromerzeugung“.

Zusätzlich habe ich in Zusammenhang mit der Fassadenrenovierung von
Außen  so gut wie möglich wärmeisoliert und 2 Solarpanele zur
Wärmegewinnung auf´s Dach gesetzt. So ist es mir gelungen den
Energieverbrauch meines Hauses auf 1/5 oder um 80% zu reduzieren.

Meine Devise: Energie lässt sich in gewissen Grenzen mit Köpfchen und
gutem Willen substituieren, jedenfalls kann ich mich u.a. zu Hause 1-2
Mal pro Woche in der Badewanne aalen ohne die CO2 Bilanz zu
strapazieren. Im übertragenen Sinn zeigt dieses Beispiel, dass
intelligentes Energiesparen eine sehr ergiebige Energiequelle
darstellt, das die Reserven solange schonen hilft, bis regenerative
Energien wirtschaftlich, auch ohne permanente Subventionen, zur
Verfügung stehen.

Dass sich die Probleme mit der Endlichkeit fossiler Energieträger schon
heute wirtschaftlich offenbaren, sieht man an der Preisentwicklung.
Früher wurden Verbraucher und Industrie mit dem Argument beruhigt, dass
die verfügbaren Reserven von Öl, Kohle und Gas noch für etliche
Jahrzehnte reichen würden. Was nicht berücksichtigt wurde, ist, dass in
einer Marktwirtschaft mit zunehmender Knappheit, die Preise enorm
steigen ( der Preis wird noch teurer; wenn wie gehabt, aus
Energiemangel Kriege angezettelt werden)

Das mit dem Preis hat auch etwas Tröstliches: die regenerative
Energiegewinnung lohnt sich umso mehr je teurer die fossilen Rohstoffe
werden. Allerdings, muss das mit enormen Energieeinsparungen
einhergehen.
Öl, Alkohol, Biogas usw. vom Acker und Erdwärme kann auf Dauer
selbst einen begrenzten Energiehunger unserer Zeit nicht allein
befriedigen.

Solarzellen, die in der Lage sind, die Strahlen der Sonne unmittelbar
in Strom und dann in Wasserstoff umzuwandeln, lohnen sich, wenn man
ehrlich ist, energetisch nur in südlichen Ländern, wobei den
Mittelmeer- Anrainerstaaten große Chancen eingeräumt werden.
Transportieren und vor allem speichern lässt sich die Energie rationell
mit der angesprochenen Wasserstofftechnologie, der große Chancen
eingeräumt werden, auch weil Wasserstoff sich in Brennstoffzellen mit
geringsten Verlusten  in hochwertige Energieformen umwandeln
lässt. In Zukunft könnte Wasserstoff unter Einwirkung des Sonnenlichts
auch von Mikroorganismen direkt produziert werden, in großen, flachen
Behältern gefüllt mit Nährflüssigkeit, daran arbeiten jedenfalls
Gentechniker, was sicher auch nicht jedem recht ist.
Recht wird vielen auch nicht meine letzte Bemerkung sein. In
Anbetracht, dass in vielen, an Deutschland angrenzenden Staaten die
Kernenergie bald eine Renaissance sondergleichen erfahren wird, sollten
wir überlegen, ob es sinnvoll ist, die sicheren KKW´s die bei uns noch
gut funktionieren, aus ideologischen Gründen zwangsweise früher vom
Netz zu nehmen, als nötig. Das gewonnene Geld sollte dann allerdings
zum größten Teil in die Technologie zur Entwicklung regenerativen
Quellen gesteckt werden.

Übrigens vor 30 Jahren hätte ich hier noch die Fusionsenergie erwähnt.

Aber damals sprachen Wissenschaftler von 20 Jahren Entwicklungsbedarf,
heute sind daraus noch zusätzlich 50 Jahre geworden. Obwohl Europa
teure Gemeinschaftsforschung betreibt und sogar die Japaner, Amerikaner
und Kanadier mit ins Boot gezogen hat, bin ich nicht sehr optimistisch.
Das Sonnenfeuer auf die Erde zu holen erweist sich doch viel sperriger,
als es selbst Pessimisten vorhergesagt haben. Darauf zu warten erweist
sich zunehmend als unverantwortlich.

Ihr

Jean Pütz

 

05.09.2005 Fortschritt in der Medizin – wem nützt das?

„Eigenartige Frage“ mögen Sie lieber Leser denken. Wem soll der Fortschritt denn anders dienen, als dem Menschen ?
Trotzdem werden damit einige Probleme angesprochen, die überlegenswert
sind, insbesondere in einer Zeit, in der uns die Krankheitskosten über
den Kopf zu wachsen scheinen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO  definiert im wesentlichen
Gesundheit als “ Abwesenheit von geistigen, seelischen und körperlichen
Gebrechen“.
Aber wer hat schon dieses unverschämte Glück. Und selbst derjenige, auf
den dieses tatsächlich zutrifft, ist sich seines Glückes kaum
bewusst.  Es liegt in der Natur des Menschen, dass er erst dann
emotional auf etwas reagiert oder es vermisst, wenn es verlustig geht.
Das ist auch einer der Gründe dafür, dass sich so wenige Menschen
vorbeugend um ihre Gesundheit kümmern. Immer mehr Menschen lehnen z.B.
ab sich impfen zu lassen. Impfen ist immerhin die wirksamste Maßnahme
gegen bestimmte gefährliche Infektionskrankheiten. Damit hat vor immerhin mehr als
einem Jahrhundert, der eigentliche medizinische
Fortschritt begonnen.

Viele reden sich heraus, indem sie auf
unkalkulierbare Risiken verweisen, aber heutzutage sind die Impfstoffe
so verbessert, dass dies bei weitem das kleinere Risiko ist.
Hinzu kommt, dass Immunologen immer wieder darauf hinweisen, dass mit
dem aktiven Impfen das Immunsystem genau so gestärkt wird, wie nach
einer überstandenen Krankheit, „was uns nicht umwirft macht uns stark“
ein wichtiges Naturprinzip. Leider haben dies selbst nicht mal manche
Krankenkassen begriffen, wie umsonst ist es zu verstehen, dass sie das
Impfen z.B. gegen die Grippe nicht in ihren Leistungskatalog aufnehmen.
Vorbeugen ist besser als heilen, das gilt auch für die vielen so
genannten Zivilisations-Krankheiten. An erster Stelle sei das Rauchen
genannt, das das höchste Gesundheitsrisiko überhaupt darstellt. Jeder
weiß es, aber wer hört schon vorbeugend auf. Immer wieder werden gerne
Raucher zitiert die alt geworden sind, Eine völlig verzerrte
Perspektive, denn die toten sind von der Bildfläche verschwunden, bzw.
liegen im Grab. Man könnte das unter Selbstverantwortung ablegen, wenn
die Betroffenen nicht die Highttec – Medizin, koste es was es wolle,
selbstverständlich für sich beanspruchten.
Ähnliches gilt für die Volksseuche „Übergewicht“, das
Schlaraffenland des Fastfoods lässt grüssen. Übrigens, wenn Sie sich
für mein Geheimnis interessieren, dann empfehle ich meinen Artikel „68 Jahre und ein bisschen weise“.
Frage: Wie hat´s sich mit der Selbstverantwortung des mündigen
Patienten. Jedenfalls werden durch die Zivilisationskrankheiten viele
Kosten den Kassen aufgebürdet, die vermeidbar wären. Müsste da nicht
der Leistungskatalog, angesichts der knappen Kassen, grundlegend
überarbeitet werden, z.B. durch stärkere Betonung vorbeugender
Maßnahmen und, für den Fall des Verweigerns, einer entsprechenden
Selbstbeteiligung.
Nur so wird es in Zukunft möglich sein, alle Menschen an den
Errungenschaften des begrüßenswerten Fortschritts in der Medizin
teilnehmen zu lassen, und einer brutalen Zwei-Klassenmedizin Einhalt zu
gebieten.