20.08.2007 Haut-sache gesund: Cremes ohne Emulgatoren!

Liebe Leser,
wie Sie wissen war das Thema Haut, Kosmetik und Allergien eines der beliebtesten Themen meiner wissenschaftlichen Berichterstattung im Fernsehen.
Die Hobbythek war es, die zum ersten Mal eine Methode entwickelt hat eine hochwertige „Kosmetik zum Selbermachen“ ins Programm zu bringen. Sie war vergleichbar mit sündhaft teuren Spitzenprodukten der Industrie. Weil unsere Rezepte auf wenigen, sorgfältig ausgewählten Zutaten bestanden, wusste man stets was in der Crème drin war und man konnte vor der Anwendung an sich selbst Tests durchführen, ob man diese im Einzelnen vertrug, oder ob Allergiereaktionen zu erwarten waren.
Dies war umso notwendigwendiger, als die Industrie damals strikt eine Deklarierung der Zutaten ablehnte. So war es für empfindliche Menschen ein Glücksspiel ob das Produkt vertragen wurde oder nicht.
Heute bestehen da Gott sei Dank strenge Vorschriften, sodass wenigsten der Hautarzt oder Allergologe Informationen darüber erhalten kann, warum für bestimmte Patienten ein kosmetisches Produkt nicht empfehlenswert ist.

Wenn ich den Allergie geplagten Lesern meiner Homepage heute besondere Informationen und Tipps geben möchte, dann liegt das daran, dass ich eine wahre Innovation in der Kosmetik entdeckt habe, einer Branche die zwar in der Werbung immer von Wissenschaft spricht, die aber sehr selten Hand und Fuß hat. Ich meine die so genannte „emulgatorfreie Creme“. Interessanterweise gingen diese Forschungen von einem Team aus, das Ende der 80er Jahre uns zum Thema Liposome und Phospholipide beraten hat.

Gezielte Pflege bei Neurodermitis
Volkskrankheit Neurodermitis (atopisches Ekzem, atopische Dermatitis)
In Deutschland leiden ca. 3,5 bis 5 Millionen Menschen an Neurodermitis –  mit steigender Tendenz. Damit zählt diese nicht ansteckende, in Schüben auftretende Entzündung der Haut zu den großen Volkskrankheiten. Neurodermitis tritt oft schon im Säuglings- und Kleinkindalter, seltener im höheren Lebensalter auf. Schätzungen gehen davon aus, dass mehr als 10 Prozent aller Kinder und Jugendlichen unter Neurodermitis leiden. Einige Patienten begleitet die Erkrankung ein Leben lang, bei anderen lassen die Symptome mit der Zeit nach.

Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Als Gründe werden neben einer ererbten Veranlagung psychische Faktoren und Umwelteinflüsse angenommen. Viele Neurodermitiker reagieren auf Nahrungsmittel, Blütenpollen, Tierhaare, Hausstaub oder Wolle allergisch; ihre überempfindliche Haut bildet schuppende und stark juckende Ekzeme. Aber auch Stress oder Trauer können einen akuten Schub auslösen. Durch den starken Juckreiz kratzen sich vor allem betroffene Kinder immer wieder die Haut auf. Bakterielle Infektionen der offenen Stellen verschlechtern das Hautbild weiter und die Krankheit verschlimmert sich. Auch der psychische Zustand wird vom schlechten Hautbild negativ beeinflusst – häufig ziehen sich die Betroffenen aus Scham zurück, die Lebensqualität sinkt, ein Teufelskreis beginnt.

Therapie der Neurodermitis

Die Neurodermitis muss von einem erfahrenen Dermatologen diagnostiziert und behandelt werden. Im Vordergrund sollte sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern und Jugendlichen insbesondere die stetige und fachgerechte Pflege der Haut sowie die medikamentöse Behandlung akuter Schübe stehen. Experten empfehlen:
· Pflegeprodukte ohne Allergie auslösende Stoffe verwenden, d.h. ohne Farb- und Duftstoffe, ohne Konservierungsmittel und Cremes ohne Emulgatoren.
· Dermatologisch getestete, hypoallergene Produkte für Neurodermitiker aus der Apotheke bevorzugen
· Durch gezielte Hautpflege empfindlicher und geröteter Stellen den Juckreiz reduzieren sowie Hautrötungen und -irritationen vermindern
· Akute Schübe mit Kortisonsalben oder anderen entzündungshemmenden Substanzen behandeln
· Infizierte Hautstellen von einem Hautarzt behandeln lassen
· Auslösende Faktoren für bestehende Allergien meiden
· Vorbelastete Eltern sollten mit ihrem Kind bereits im Babyalter einem Facharzt für Allergologie aufsuchen und sich beraten lassen
· Nur Kleidung aus reiner Baumwolle direkt auf der Haut tragen. Wolle und synthetische Textilien reizen die Haut
Warum gezielte Hautpflege?

Für Experten kommt der Hautpflege ein hoher Stellenwert zu:  Sie sprechen häufig von einer Gewichtung der „90 / 10 Therapie“. Das bedeutet, dass in den meisten Fällen ca. 90 Prozent der Behandlung auf die Hautpflege  und ca. 10 Prozent auf die Therapie der akuten Schübe entfallen – wobei das individuell sehr verschieden sein kann.
Mein Rat:
„Mit gezielter Pflege den Juckreiz verringern!“
Die gezielte Pflege der geröteten und empfindlichen Stellen könnte man somit auch als das „A&O“ der Therapie von Neurodermitis bezeichnen. Eine  große internationale Untersuchung hat kürzlich gezeigt, dass durch die gezielte Pflege mit einem hypoallergenen Produkt mit „Schutzbarriere-Struktur“ (ohne Emulgatoren) und hauteigenem Wirkstoffkomplex der Juckreiz um mehr als die Hälfte reduziert werden konnte. Ebenfalls war die Haut der Betroffenen weniger gerötet und der Einsatz von Kortison konnte stark gedrosselt werden. Und: Die Studienteilnehmer hatten einen wesentlich besseren Schlaf als vorher. Im Umkehrschluss heißt das: Die gezielte Pflege hat zu mehr Lebensqualität der Neurodermitiker geführt!

Anforderungen an Pflegeprodukte für Neurodermitiker

Worauf achten? Die Pflegeprodukte für Neurodermitiker sollten frei von Farb- und Parfumstoffen sein und auch keine Konservierungsmittel enthalten. Ganz wichtig: Der Verzicht auf Emulgatoren, da diese die Haut durch den so genannten „Auswascheffekt“ zusätzlich schädigen können. Denn dadurch verliert die Haut noch mehr Feuchtigkeit, wird trockner und die „Schutzbarriere“ unseres größten Organs wird weiter geschwächt.
Mein Rat:
„Cremes mit „Schutzbarriere -Struktur“ und ohne Emulgatoren verwenden!“
Als Alternative zu Cremes mit Emulgatoren sind Produkte zu empfehlen, die wie die „Schutzschicht“ der Haut aufgebaut sind und z.B. die hautverwandte Derma-Membran-Struktur (DMS) enthalten. Solche Strukturen verhindern den Auswascheffekt der Haut und stärken die bei Neurodermitikern ohnehin geschwächte „Schutzbarriere“. Die DMS transportiert darüber hinaus Wirkstoffe schnell in die tieferen Hautschichten.

Fett-Cremes und Salben hingegen verschließen die Haut und verhindern so zunächst den Wasserverlust. Es findet jedoch keine strukturelle Regeneration der Haut-Lipid-Barriere statt, und nach dem Abwaschen der Salbe kann der Wasserverlust höher sein als zuvor.
Mein Rat:
„Gezielte Pflege mit hauteigenen Wirkstoffen für weniger Juckreiz!“
Wichtig für Neurodermitiker sind Produkte zur gezielten Pflege der empfindlichen und geröteten Stellen, die neben der „Schutzbarriere-Struktur“ hauteigene Wirkstoff-Komplexe enthalten, die freie Radikale neutralisieren und die Entzündungsreaktionen der Haut verringern. Durch die konsequente Anwendung kann so der Juckreiz gemindert und die Haut insgesamt beruhigt werden. Die „essentiellen N-Acylethanolamine (ENA)“ stellen beispielsweise einen solchen physiologischen Wirkstoffkomplex dar, der diese Eigenschaften besitzt.

Hauteigene Wirkstoff-Komplexe beruhigen die gereizte Haut

Gezielte Pflege im Alltag
Mein Rat:
„Regelmäßig gezielt Pflegen!“
Wichtig für eine erfolgreiche Behandlung der Neurodermitis ist, dass die gezielte Hautpflege regelmäßig durchgeführt wird. Die empfindlichen und geröteten Hautstellen sollten am besten morgens und abends mit den entsprechenden Produkten eingecremt werden. Sinnvoll ist die Verwendung von Pflegeprodukten einer Serie aus der Apotheke (z.B. Physiogel Hypoallergen) sowohl zur Basispflege (Creme, Body-Lotion, Shampoo) als auch zur gezielten Pflege, die sich in ihrer Wirkung ideal ergänzen.

!Eine aktuelle Studie der Universität Giessen hat gerade gezeigt, das sich die wenigsten Neurodermitiker über den Stellenwert der Pflege ihrer Haut bewusst sind, die Trockenheit ihrer Haut unterschätzen und daher zu wenig Creme benutzen!

Tipps und Infos
Mein Rat:
„Bestellen Sie auch die kostenlose Broschüre beim DAAB!“
Nützliche Informationen zum Thema Neurodermitis finden Sie auf der Webseite des Deutschen Allergie und Asthmabundes e.V. (www.daab.de). Hier erhalten Sie darüber hinaus den kostenlosen Familien-Ratgeber „Gesund durchs Jahr mit Neurodermitis“. Auch verschiedene Gesundheitsportale wie www.g-netz.de oder www.gesundheit.de bieten viele Informationen rund um die Themen Haut und Neurodermitis. Natürlich möchte ich Ihnen auch mein Buch „Hobbythek: Natürliche Kosmetik selbst gemacht“ mit vielen interessanten Details zum Aufbau und zur natürlichen Pflege der Haut empfehlen.

Herzlichst Ihr Jean Pütz

Zu guter letzt: Ein Interview

Fragt man Laien nach der Therapie von Neurodermitis, lautet die Antwort fast unisono: Kortison! Doch die Behandlung der Schübe nimmt im gesamttherapeutischen Konzept bei atopischer Dermatitis den geringeren Teil ein. Vielmehr ist die geeignete Pflege der trockenen, empfindlichen Haut sowie besonders der gereizten und juckenden Bereiche  das „A und O“ der Neurodermitis-Therapie. Denn die tägliche Reinigung und Pflege  bestimmt bei Menschen mit Neurodermitis maßgeblich den Zustand der Haut und hat damit auch großen Einfluss auf die Häufigkeit und Intensität der Schübe. „Doch Pflege ist nicht gleich Pflege“, weiß der Wissenschaftsjournalist und ehemalige Hobbythek-Moderator Jean Pütz, der sich in Sachen Cremes und Co. schon seit Jahrzehnten bestens auskennt. Aufgrund familiärer Erfahrungen macht sich Jean Pütz als „Überzeugungstäter“ für die richtige Pflege bei Neurodermitis in der Öffentlichkeit stark.
Wir sprachen mit ihm und der niedergelassenen Dermatologin Dr. Marcella Kollmann aus Frankfurt über den Stellenwert der täglichen Pflege sowie die Anforderungen an  Produkte speziell für Neurodermitiker.

Medium: Herr Pütz, warum setzen Sie sich für die richtige Pflege bei Neurodermitis ein?

JP: Ein Familienmitglied leidet an dieser weit verbreiteten Hauterkrankung. Starker Juckreiz und häufige Schübe sind keine „Wehwehchen“, das haben wir schnell gemerkt. Und im Laufe der Zeit ist uns bewusst geworden, wie wichtig die Hautpflege mit den richtigen Produkten ist. Aufgrund meiner jahrelangen Recherchen und Erfahrungen aus der Hobbythek-Zeit weiss ich, was in eine Creme für Neurodermitiker hineingehört und was besser draußen bleibt.  Dieses Wissen möchte ich ganz im Sinne meiner Aufgabe als Wissenschaftsjournalist an die Betroffenen weitergeben.

Medium: Frau Dr. Kollmann, welchen Stellenwert hat Ihrer Erfahrung nach die richtige Pflege der trockenen und sensiblen Haut?

Dr. Kollmann: Die richtige Pflege der trockenen Haut ist extrem wichtig, da sich durch die Auswahl ungeeigneter Pflegeprodukte der Hautzustand ungünstig beeinflussen lässt und es zu Entzündungen oder Allergien kommen kann. Die Auswahl des richtigen Pflegeproduktes ist für den Laien nicht immer einfach. Häufig wird eine trockene Haut als „Wassermangel“ interpretiert und die Haut mit wässrigen Cremes oder Lotions behandelt, die die Austrocknung noch verstärken! Eine trockene Haut braucht die Zufuhr von Fetten, um eine weitere Austrocknung zu verhindern. Pflegeprodukte sollten möglichst nur physiologische, also körpereigene Fette wie beispielsweise Ceramide oder Fettsäuren enthalten. Erdölprodukte wie Vaseline oder Paraffin sind nicht so geeignet. Optimal sind beispielsweise moderne, speziell für die Pflege trockener Haut entwickelte Cremes, die schnell einziehen, und aufgrund der Struktur die Regeneration der Haut-Lipid-Barriere fördern. Solche Produkte sollten keine Duftstoffe, Konservierungsmittel oder Farbstoffe enthalten, gegen die bei längerem Gebrauch eine Sensibilisierung entstehen kann.
Eine sinnvolle Ergänzung sind Ölbäder und rückfettende, speziell für Neurodermitis Patienten entwickelte Waschzusätze sowie bei besonders beanspruchter Haut spezielle Hautschutzmaßnahmen.

Medium: Herr Pütz, welche Pflegeprodukte sind Ihren Erfahrungen nach gut geeignet für die empfindliche Haut, worauf sollten insbesondere Neurodermitiker achten?

JP: Grundsätzlich gilt bei Pflegeprodukten für Menschen mit empfindlicher, trockener Haut und damit speziell für Neurodermitiker: Soviel wie nötig, so wenig wie möglich. Also Produkte, die nur das enthalten, was wirklich wirkt und wichtig ist und nicht vor Parfüm, Konservierungsstoffen und Farbstoffen strotzen, nur damit die Creme am Ende gut riecht und schön aussieht. Paraffine und Silikone z.B. sind auch Inhaltsstoffe, auf die besser verzichtet wird.  Gute Produkte sollten auch keine Emulgatoren beinhalten, um die Fett- und Wasserphase zu verbinden. Denn Emulgatoren können körpereigene Lipide aus der Haut lösen und so die Schutzfunktion der Haut weiter schwächen. Stattdessen haben sich Produkte bewährt, deren Strukturen wie die natürliche „Schutzbarriere“ der Haut aufgebaut sind. Diese „Schutzbarriere-Strukturen“ regenerieren die Haut, liefern mehr Feuchtigkeit und ermöglichen einen schnellen Transport von Wirkstoffen in die tieferen Hautschichten. Letzteres ist besonders wichtig für die gezielte Pflege der empfindlichen Bereiche wie Kniebeugen oder Gesicht. Eine neue Möglichkeit diese Stellen gezielt zu pflegen ist die Verwendung von entzündungshemmenden Substanzen, die  auch in der eigenen Haut  vorkommen.

Medium: Frau Dr. Kollmann, warum sollten Pflegeprodukte für Neurodermitiker keine Emulgatoren enthalten und was ist die „Schutzbarriere“ der Haut?

Frau Dr. Kollmann: In der Haut sind körpereigene Fette eingelagert, die als „Kittsubstanz“ zwischen den Hornzellen wirken und die natürliche Barriere der Haut gegen schädliche äußere Einflüsse bilden. Kontakt mit Wasser entfernt diese Hautfette und stört die Barrierefunktion. Schon bei gesunder Haut kann längerer Wasserkontakt zu einer 10 fach erhöhten Durchlässigkeit der Haut führen. Dies wird durch falsche Pflegemittel, die beispielsweise häufig Emulgatoren enthalten, noch verstärkt. Emulgatoren lösen die Hautfette und machen sie mit Wasser mischbar, so dass die Fette beim nächsten Wasserkontakt ausgewaschen werden. Als Folge der geschädigten Barrierefunktion können chemische Substanzen und Allergene leicht in die Haut eindringen und eine Entzündung oder allergische Reaktion hervorrufen.
Patienten mit Neurodermitis haben eine anlagebedingte Störung des hauteigenen Fettstoffwechsels, der zu einer defekten Haut-Lipid-Barriere führt. Deshalb ist die  Haut stärker irritierbar und reagiert auf äußere Reize leichter mit Entzündung. Durch die richtige vorbeugende Pflege mit emulgatorfreien Cremes, Salben und entsprechenden rückfettenden Waschzusätzen kann diese erhöhte Irritierbarkeit gemindert werden. Der Feuchtigkeitsverlust der Haut wird verringert. Eine Schutzbarriere wird aufgebaut und die hauteigenen Fette stabilisiert.

Medium: Eine Frage noch zu den hauteigenen Inhaltsstoffen von Cremes, die Entzündungen hemmen – was ist das?

Frau Dr. Kollmann: Bei irritierter und geröteter Haut ist eine alleinige Pflege nicht ausreichend, hier sollte es zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung geben. Bekannte entzündungshemmende Substanzen, die gerne verwendet werden, sind beispielsweise Arnika und Kamille. Leider können diese „Naturstoffe“ häufig Allergien auslösen, so dass insbesondere bei Patienten mit Neurodermitis andere Substanzen vorzuziehen sind.  Ein neuer entzündungshemmender Stoff ist der sogenannte ENA Komplex, der den Hautbestandteil Palmitoylethanolamin enthält, der in menschlichen Zellen vorkommt. Dieser Komplex kann an Rezeptoren im Körper binden und Entzündungsreaktionen vermindern.

Medium: Herr Pütz, wo gibt es Ihren weitreichenden Erfahrungen nach die besten Pflegeprodukte für Neurodermitiker?

JP: Meine Empfehlung für Menschen mit Neurodermitis lautet – Besorgen Sie sich ihre Pflegeprodukte wie z.B. Cremes oder Lotion am besten in der Apotheke! Insbesondere die innovativen Produkte ohne Emulgatoren und mit hauteigenen anti-entzündlichen Wirkstoffkomplexen gibt es oft nur apotheken-exklusiv (z.B. Physiogel A.I.-Creme).

Medium: Frau Dr. Kollmann, was bringt den Neurodermitis-Patienten die konsequente Anwendung einer zeitgemäßen Hautpflege?

Frau Dr. Kollmann: Die richtige und konsequente Pflege ist extrem wichtig bei Patienten mit Neurodermitis, da sich damit Schübe der Erkrankung verhindern oder abschwächen lassen, wodurch die Intervalle zwischen den Schüben verlängert werden können. Insbesondere leichte Formen von Neurodermitis lassen sich mit konsequenter Pflege gut kontrollieren.  Auch für Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis ist die sogenannte Basistherapie in Form von geeigneter Hautpflege von entscheidender Bedeutung. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten zeigen, dass die regelmäßige Anwendung von geeigneten Pflegemitteln Kortison „einspart“ und den Behandlungseffekt der durch den Hautarzt verordneten entzündungshemmenden oder immunmodulierenden Medikamente unterstützt und verbessert. Damit lassen sich auch Nebenwirkungen, die insbesondere bei längerfristigem oder häufigem Gebrauch solcher Medikamente auftreten, verringern.

Medium: Welche Empfehlungen in punkto Pflege der Haut geben sie Ihren Patienten mit auf den Weg?

Frau Dr. Kollmann: Neurodermitis Patienten sollten sich bezüglich der richtigen Hautpflege durch ihren Hautarzt oder Apotheker beraten lassen. Ich empfehle Produkte aus der Apotheke zu verwenden, die speziell für die Pflege trockener Haut entwickelt wurden. Die Produkte sollten hypoallergen und sowohl für Kinder als auch Erwachsene geeignet sein.

Frau Dr. Kollmann, Herr Pütz – wir danken Ihnen für das Gespräch!