Archiv der Kategorie: Erde, Klima, Umweltschutz

Photovoltaik-Abhängigkeit von China

(pte) – Rund 87 Prozent der nach Deutschland importierten Photovoltaikanlagen (PV) im Wert von 3,1 Mrd. Euro kamen 2022 laut neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes aus China. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr Photovoltaikanlagen im Wert von rund 3,6 Milliarden Euro nach Deutschland importiert.

Holland und Taiwan mischen mit

Auf China als wichtigstem Lieferanten von Solarzellen, Solarmodulen und Co folgen mit großem Abstand die Niederlande (143 Mio. Euro oder vier Prozent) sowie Taiwan (94 Mio. Euro oder drei Prozent). Der Wert der Importe von Photovoltaikanlagen war 2022 damit mehr als doppelt so hoch wie der Wert der Exporte dieser Waren aus Deutschland.

Exportiert wurden im vergangenen Jahr Photovoltaikanlagen im Wert von gut 1,4 Mrd. Euro. Diese gingen zu einem großen Teil in europäische Staaten. Die wichtigsten Abnehmer waren Österreich (206 Mio. Euro, 14 Prozent), die Niederlande (164 Mio. Euro, elf Prozent) und Italien (160 Mio. Euro, elf Prozent).

Weniger Solarkollektoren hergestellt

In Deutschland ist die Produktion von Solarmodulen für Photovoltaikanlagen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Von Januar bis September 2022 wurden rund 2,9 Mio. Solarmodule zum Absatz im In- oder Ausland produziert. Das waren 44 Prozent mehr als in den ersten drei Quartalen 2021 (zwei Mio. Stück) und 75 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vor-Corona-Jahres 2019 (knapp 1,7 Mio. Stück).

Die Produktion von Solarkollektoren und auch deren Anstieg gegenüber den Vorjahren fiel dagegen deutlich geringer aus als bei Solarmodulen. Von Januar bis September 2022 wurden 202.000 Solarkollektoren produziert. Das waren in etwa so viele wie in den ersten drei Quartalen 2021 (200.000 Stück) und 25 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2019 (gut 161.000 Stück).

Bestätigung durch Habeck der Wärmepumpe als Heizgerät

(Pioneer Briefing) – Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bauministerin Klara Geywitz (SPD) wollen trotz scharfer Kritik aus Union und FDP an ihren Plänen für das neue Gebäudeenergiegesetz festhalten und vor der Sommerpause einen Entwurf in die Ressortabstimmung geben.

Der ursprünglich geplante Kabinettstermin Ende März werde nicht eingehalten, hieß es. Grund: Habecks Fachleute wollen auch die bisher umstrittene Solardach-Pflicht bei Neubauten in das Gesetz bringen. Das Bauministerium lehnt dies ab.

Gemäß einer Vereinbarung des Koalitionsausschusses vom Herbst soll ab 2024 und nicht erst ab 2025 das Einbauverbot für Öl- und Gasheizungen in Neubauten gelten, heißt es im Wirtschaftsministerium. Häuser müssen dann zu 65 Prozent mit Öko-Energie geheizt werden, das würde dann nur noch Fernwärme, Wärmepumpen, Biomasse-Kessel oder hybride Lösungen erlauben.

Es soll aber lange Übergangsfristen geben, damit Hausbesitzer und Vermieter von Häusern mit Gas- oder Ölheizungen Zeit haben. Die Pflicht gelte für Neubauten und bei Ersatzanschaffungen.

Der Verband der kommunalen Unternehmen (VKU) bezeichnete die Pläne als „nicht machbar“. Die Regeln würden „völlig an der Realität vorbei gehen“, sagte Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing. Es werde „nirgendwo genug grünen Wasserstoff oder Biomethan“ geben, der über das Gasverteilnetz beim Endkunden ankommen könnte.

Nach Daten des Bundesverbandes der Heizungsindustrie waren 2021 von 980.000 neuen Heizungen knapp 65 Prozent Öl- und Gasheizungen. 35 Prozent der Heizungen waren Wärmepumpen oder Biomassekessel.

Florierende Solarpaneele-Industrie aus Dummheit kaputtgespart – Mit einer Einführung von Jean Pütz

Es ist die Tragik der deutschen industriellen Entwicklung. Deutschland war in vielen Technologien führend, aber Unkenntnis der Zukunftsmöglichkeiten und Vorbehalte der Regierungen gegenüber der Technologie bewirkten – auch wegen German-Angst und übertriebenen Umweltvorgaben –  dass ganze Industrien aus Deutschland abwanderten. Jetzt haben wir den Salat. Manche Kritiker befürchten eine De-Industriealisierung. Bezeichnendes Beispiel dafür ist die wichtige Entwicklung der Industrie, die sich der regenerativen Energiegewinnung widmen sollte. An erster Stelle ist da die Fotovoltaik zu nennen. Deutschland entwickelte dafür die Technologie auf der Basis von Silizium. Die anfangs florierenden Produktionsstätten wurden in Deutschland recht bald als unwirtschaftlich erkannt, und die Firma Solarworld wurde zum Pleitier. Das lag aber nicht an der Technologie, sondern an den extremen Subventionen, mit denen China eine Konkurrenz-Industrie aufbaute. Nun ist fast die ganze Welt von China abhängig. Darüber der lesenswerte Beitrag, den ich in The Pioneer Briefing gefunden habe.

Nun zeichnet sich ab, dass die deutsche Forschung eine Alternative zum Silizium gefunden hat, die sogenannte Perowskit-Technologie bietet diese Möglichkeit, doch die groß-industrielle Produktion steckt noch in den Kinderschuhen. Auch hier werden die Chancen verkannt. Die Forschungsgelder zur Entwicklung sind bescheiden, sie werden eher mit der Gießkanne für andere im Mainstream bevorzugte Projekte verteilt. Auch hier steht China wieder vor der Tür, um die Ansätze einer Industrie-Entstehung zu finanzieren. Der große Vorteil der Perowskit-Technologie, die ohne Silizium auskommt, ist ihre Preiswürdigkeit. Hinzu kommt, dass die erzeugten Wirkungsgrade etwa 50% mehr elektrischen Energiegewinn versprechen als beim Silizium. Hoffentlich werden die Zeichen der Zeit erkannt, solche Paneele könnten die Basis zur Gewinnung von Solarenergie im globalen Maßstab bilden, so wird es auch möglich, Wasserstoff in kürzester Zeit konkurrenzfähig gegenüber den bisher immer noch viel zu häufig eingesetzten Energieträger zu werden.

Jean Pütz

(Pioneer Briefing) – Der gebürtige Westfale und studierte Diplomingenieur Frank Asbeck, der 1979 mit Petra Kelly und Gert Bastian zu den Gründungsmitgliedern der Grünen in NRW gehörte, war in Corporate Germany einst eine große Nummer.

Mit dem Rückenwind des Erneuerbaren Energiegesetzes von Umweltminister Jürgen Trittin flog seine 1998 gegründete Firma Solarworld, die es ein Jahr später an die Börse schaffte, zu den Sternen. Der Börsenwert betrug in der Spitze fünf Milliarden Euro, Frank Asbeck selbst wurde Multimillionär, Schlossbesitzer und Maserati-Fahrer. Das Lastenfahrrad war nicht so sein Ding.

Mit Sätzen wie „Die Sonne schickt uns keine Rechnung“, hatte Trittin den Solar-Boom befeuert. Doch von irgendwas mussten die Löhne und Gehälter bei Solarworld, die Vertriebsmannschaft und auch die Rechnungen für Silizium und Halbleiter am Ende doch beglichen werden. Gegen die Betriebswirtschaft kann man keine Firma führen – und wahrscheinlich auch kein Land.

Der Absturz von Solarworld folgte, als CDU-Mann Peter Altmaier als neuer Umweltminister die Solarförderung in Deutschland praktisch einstellte. Im Juni 2012 wurden noch rund 1800 Megawatt installiert. Zwei Monate später waren es nur noch 320 Megawatt.

Das Ergebnis ist die sogenannte Altmaier-Delle. Profitiert haben vor allem die Chinesen. Streng nach Plan und mit reichlich Staatssubvention ausgestattet, sind sie in das Zukunftsgeschäft eingestiegen. Und schrieben die Erfolgsgeschichte der Solarenergie fort. Und da stehen wir heute:

  • Europa ist nahezu vollständig abhängig von Solarpanelen aus China. Weltweit werden fast 95 Prozent der handtellergroßen Solarwafer in China hergestellt.
  • In China residieren die Top-5-Solarunternehmen der Welt. Nur die deutsche Wacker Chemie kann mit hochreinem, polykristallinem Silizium bei der Herstellung von Solarzellen noch mithalten.

China exportiert nicht nur, sondern ist selbst zum Boom-Markt für Photovoltaik geworden. Von null auf 300 Gigawatt installierter Leistung in 15 Jahren. Europa, einst unbestrittene Solar-Weltmacht, kommt nur auf gut 140 Gigawatt, wovon 40 Prozent in Deutschland stehen.

Der Ukraine-Krieg, der die Gasabhängigkeit der Bundesrepublik innerhalb weniger Tage auf brutale Weise offenlegte, hat jetzt zu einem Umdenken auch in der Solarindustrie geführt. Die Abhängigkeit von China und die technologische Unfähigkeit des heutigen Europa, hier eine führende Rolle zu spielen, scheinen der politischen Führung in Brüssel, Berlin und wichtigen Wirtschaftslenkern mittlerweile unerträglich.

Das Fraunhofer-Institut kommt zu dem Schluss:

Ein auf Erneuerbare Energien umgestelltes Energiesystem – und das ist der Plan in der EU – ist ohne einen massiven Ausbau der Solarenergie nicht denkbar. Aber: Nach heutigem Stand würden die Chinesen doppelt profitieren: Sie würden ihr Geschäft expandieren und ihr Erpressungspotential erhöhen.

Europa ist schlicht nicht lieferfähig: Jährlich können in der EU derzeit gerade mal Module mit einer Gesamtleistung von sechs bis acht Gigawatt hergestellt werden. Das entspricht weniger als einem Prozent der globalen Produktionskapazitäten.

Diese Schlafmützigkeit wurde in der Schrecksekunde des Krieges beendet – zumindest gedanklich. EU-Energiekommissarin Kadri Simson erklärt, die EU werde die europäische Solarindustrie wiederbeleben – „whatever it takes“.

Mit ihrem REPowerEU-Plan plant die EU-Kommission, dass Regierungen und Firmen in der Europäischen Union bis 2030 rund 300 Milliarden Euro investieren, um sich unabhängig von Kohl, Gas und Öl aus Russland zu machen. Das Ziel: Die installierte Leistung in der EU soll sich bis zum Jahr 2030 auf insgesamt 600 Gigawatt gegenüber heute vervierfachen.

Der von der Politik verordnete Vorrang für die Solarenergie bei der Netzeinspeisung – sobald die Sonne scheint werden Gas- und Kohlekraftwerke herunter gefahren – kommt diesen Ambitionen sehr zu passe. Eine von der EU-Kommission und der Wirtschaft initiierte „Solar PV Industry Alliance“ ist ein industriepolitischer Vorstoß, der Europas Unabhängigkeit auf diesem Feld fördern soll.

Fazit: Die ergrünte Gesellschaft will. Die EU mit ihrem nahezu unbegrenzten Zugang zum Kapitalmarkt kann. Und Amerika drängt ohnehin zur Entkopplung von China. Nun sind die Privaten gefordert, die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu schließen.

Nachtrag: Nur für Solarworld kommt diese Ambition zu spät. Das Unternehmen meldete im Mai 2017 Insolvenz an. Der Unternehmer Frank Asbeck verglühte.

Vielleicht sieht der neue, in Stil und Tonalität geläuterte, Frank Asbeck aus wie Herbert Diess. Der war noch bis vor kurzem Chef des größten Autoherstellers der Welt. Seinen Posten als CEO der Volkswagen AG musste er im vergangenen Sommer nach einem Machtpoker mit dem Aufsichtsrat und Teilen seines Vorstandsteams abgeben. Tempi passati.

Geblieben ist sein Wille zur Veränderung, sein Ingenieurwissen und seine Erfahrung als Manager komplexer Prozesse. Im Grunde ist der heutige Diess das, was er vorher schon war: ein industrieller Revolutionär, der mit Leidenschaft und Zielstrebigkeit – seine Kritiker sagen: mit Ungeduld und Härte – den Status quo zu überwinden sucht.

Wasserstoff-Gewinnung aus Meerwasser möglich

(pte)- Forscher der Universitäten Adelaide, Tianjin, Nankai sowie der Kent State University spalten Meerwasser auf, um es in Wasserstoff umzuwandeln. Dies galt bisher als fast unmöglich, denn das Salz zerstört binnen kürzester Zeit die Elektroden, mit denen der Solarstrom in das Wasser geleitet wird. Werden sie allerdings mit kostengünstiger Lewis-Säure überzogen, halten sie den Angriffen des Salzes über ausreichend lange Zeit stand. Zu dieser Stoffgruppe zählen unter anderem Eisen(III)-chlorid, Bortrifluorid und CO2. Die Experten entschieden sich allerdings für Chrom(III)-oxid (Cr2O3).

Lewis-Säure verhindert Korrosion

Bei Cr2O3 handelt es sich um ein weitverbreitetes Beschichtungsmaterial für Anwendungen insbesondere in der Druck- und Papierindustrie, der Pumpen- und Textilwirtschaft sowie für mechanische Dichtungssysteme. Der so hergestellte Wasserstoff könnte exportiert werden, auch in Regionen, die weder von der Sonne verwöhnt noch ausreichend mit elektrischer Energie versorgt werden, heißt es. Dort könnte in Brennstoffzellen Strom erzeugt werden. Der dabei entstehende Wasserdampf ließe sich kondensieren und die Versorgung mit Trinkwasser verbessern oder erst ermöglichen.

Ein typischer Katalysator in einem Elektrolyseur besteht laut den Wissenschaftlern aus Kobaltoxid mit einem Chromoxid-Überzug. Meerwasser würde diesen durch Erosion durch Chlorionen ruinieren oder sie mit unlöslichen Ablagerungen von Magnesium und Kalzium blockieren, sodass kein Strom mehr fließen kann. Beides wird durch die Lewis-Säure verhindert, so das Team.

Fast so effektiv wie mit Süßwasser

„Wir haben mithilfe eines solchen Katalysators in einem kommerziellen Elektrolyseur Meerwasser mit einer Effizienz von fast 100 Prozent in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten“, sagt Shizhang Qiao, Chemieingenieur an der University of Adelaide. Bei der Elektrolyse von Süßwasser unter Einsatz eines weit teureren Katalysators aus Platin und Iridium werde kaum weniger Wasserstoff erzeugt, so Assistenzprofessor Yau Zheng, Materialwissenschaftler an der gleichen Hochschule.

Verbrenner-Aus & die Folgen

(Pioneer) – Das EU-Parlament hat abgestimmt: Ab 2035 dürfen in der EU nur noch CO2-neutrale Pkw und Kleintransporter zugelassen werden. In anderen Worten: Die Zulassung von Verbrennern wird ab dann verboten. 340 Parlamentsmitglieder stimmten dafür, 279 dagegen. Der Beschluss soll 2026 allerdings noch mal geprüft werden.

Das Gesetz gilt nur für Neuwagen ab dem 1. Januar 2035. Sofern es sich nicht um die Erstzulassung handelt, dürfen diese auch nach diesem Tag weiter verkauft werden.

SPD und Grüne zeigten sich über das besiegelte Verbrenner-Aus zufrieden. Der EU-Grünen-Abgeordnete Michael Bloss erklärt:

Die FDP hatte sich dafür eingesetzt, dass mit E-Fuels angetriebene Verbrenner durch den Beschluss nicht mit ausgeschlossen werden – die EU möchte das nun prüfen. Manfred Weber, Chef der konservativen EVP-Fraktion im EU-Parlament, kritisierte das Ende des Verbrennungsmotors:

Zu beachten ist: Diese aus den Büros der EU-Kommission gesteuerte Entwicklung spiegelt nicht die Lebensrealität der deutschen Bevölkerung wider. Laut einer aktuellen Studie des Allensbach-Instituts halten nur 22 Prozent der Bevölkerung die Umstellung auf Elektroautos in den kommenden zehn Jahren für wünschenswert.

Für 72 Prozent der Deutschen ist das Auto an sich unverzichtbar, aber für nur 23 Prozent kommt ein E-Auto überhaupt in Betracht. Sie seien zu teuer, der Ladevorgang zu kompliziert und auch an ihrer Umweltbilanz wird gezweifelt.

 

Die Grünen und das Problem Lützerath

Ein Bericht aus The Pioneer Briefing von Gabor Steingart

Es werden hässliche Bilder sein, die von Lützerath ausgehen. Schwer geschützte Einsatzpolizisten werden versuchen, Haus um Haus die vom Braunkohlebagger bedrohte Siedlung von Klimaaktivisten zurückzuerobern.

Die Polizisten werden dabei auch im Auftrag der Grünen Klimaaktivisten wegtragen müssen.

Lützerath wird weggebaggert werden. Das ist Teil des Deals mit dem Energiekonzern RWE, der im Gegenzug acht Jahre früher aus der Kohle aussteigen wird. Fünf Dörfer werden vor dem Abriss bewahrt. 500 Menschen bleibt die Zwangsumsiedlung erspart.

Ein Erfolg, der den Aktivisten wie eine Niederlage vorkommen muss. Lützerath ist und war das Symbol ihres Widerstands gegen die Braunkohleverstromung.

Die Aktivisten und ihre Anliegen sind Teil der DNA der Grünen. Was macht der Protest mit der Partei?

 

Das Verhandlungsergebnis sei gut und richtig, sagt Felix Banaszak, grüner Bundestagsabgeordneter und bis 2022 Landesvorsitzender der NRW-Grünen, unserem Kollegen Thorsten Denkler. Es sei aber auch kompliziert und schwer zu erklären:

 

Den Kohleausstieg um acht Jahre vorzuziehen, das ist abstrakt, das steht erstmal nur auf dem Papier. Aber der Kohlebagger an der Bruchkante, der ist real. Und eine Räumung ist eine Räumung.

 

Im Moment stimmen die Umfragen für die Grünen. Bei 22 Prozent stehen sie in NRW, im Bund bei 17 Prozent. Besser als die jeweiligen Wahlergebnisse.

Realpolitik, so scheint es, wird honoriert.

Hilft den Grünen eine Abgrenzung zu den Klimaaktivisten? Banaszak warnt, dass das zu einem „unkittbaren Bruch“ führen könnte. „Wir dürfen nicht glauben, dass wir allein mit Hyperrealismus weiterkommen.“

 

Es war Bärbel Höhn, die als erste grüne NRW-Umweltministerin in den 90er Jahren einer aufgebrachten Basis erklären musste, dass auch sie den Tagebau in Garzweiler nicht verhindern kann.

Heute sagt sie uns, der Protest damals habe ihr geholfen:

 

Ich werbe da sehr für gegenseitiges Verständnis. Wir sind abhängig voneinander. Ohne den außerparlamentarischen Druck sind Fortschritte in der Klimapolitik kaum denkbar. Ohne Umsetzung und Kompromisse in einer Regierung erreicht aber auch die Klimabewegung ihre Ziele nicht, die wir ja alle teilen.

 

Das Verhältnis zwischen Grünen und Klimaaktivisten „muss von Respekt und Anerkennung geprägt sein“, sagt Höhn.

Hubert Kleinert war Gründungsmitglied der Grünen und 1983 einer der ersten Bundestagsabgeordneten der damals jungen Partei. Er sagt:

 

Die Grünen von heute sind ein selbstverständlicher Bestandteil des etablierten parlamentarischen Systems. Die Bewegungserbschaften haben ihre Bedeutung verloren.

 

Zumal die Zeiten heute andere seien als sogar noch vor einem Jahr. „Putin diszipliniert das gesamte grüne Spektrum.“ Das sei die „paradoxe Konsequenz“ aus Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Für die Grünen in NRW aber bleiben die Proteste eine schwierige Gratwanderung.

Grüner Selbstbetrug um das Klima zu retten – Mit einem Kommentar von Jean Pütz

Beachten Sie auch dazu diesen Artikel
Bundesregierung Klimaziele ade

Diesen interessanten Artikel möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Er drückt das aus, was ich seit fünf Jahren auf meiner Homepage, bei Facebook und in anderen sozialen Medien nach dem Motto: ‚Hier stehe ich und kann nicht anders‘ vermittle.

Doch es ist leider nicht nur Robert Habeck, der auf sein eigenes Wunschdenken hereingefallen ist, sondern dies ist das Prinzip der Grün-Ideologen, die das Wunschdenken nach dem Motto: ‚Was nicht sein darf, was nicht sein kann‘, ohne Rücksicht auf die Gesetze der Physik sogar manchmal in Bundesgesetze verankert haben.

Es wurden Grenzwerte gesetzt ohne zu prüfen, ob diese realistisch sind, und vor allen Dingen mit welchen Mitteln und Methoden diese letztlich erreicht werden können. Nach dem Motto: Wenn die Natur nicht will, dann brauchen wir Gewalt. Die Gewalt spielt sich allerdings nicht nur in Strafmaßnahmen aus, sondern viel schlimmer, die Wissenschaft wird dabei korrumpiert mit Milliarden Dollars und Euros. So entstand das Prinzip des ‚Political Correctness‘.

Nur ein Beispiel: Obwohl bei objektiver Betrachtung die Versorgung der Bundesrepublik Deutschland mit Energie vom eigenen Territorium ausschließlich mit regenerativer Energie zu versorgen, gibt es wissenschaftliche Institute, z. B. das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE in Kassel. Es hat dies in einer Pressemitteilung bestätigt und einer meiner Kollegen hat das in der WDR-Sendung ‚Quarks‘ verkündet.

Als Wissenschaftsjournalist hätte er wissen müssen, dass die Energieversorgung nicht nur Elektrizität möglich ist, denn dann fällt der gesamte Wärmesektor völlig aus. Das sind mindestens 50% Anteile. Die Realität hat diese ‚Spinner‘ eingeholt, seit das Erdgas aus Russland ausgefallen ist.

Irgendwie haben das auch die ‚Grün-Ideologen‘ gemerkt, doch jetzt wird populistisch ein physikalisches Prinzip herangezogen, welches das umgekehrte Kühlschrank-Prinzip nutzt: Die elektrische Wärmepumpe soll der Heilsbringer sein. Tatsächlich, man kann aus 1 kWh  3 Stunden Wärme-Kilowatt-Stunde generiert werden. Aber diese Energie muss auch produziert werden. Da regenerative Energie besonders in der Nacht und bei Sonne- und Wind-Flaute nicht zur Verfügung steht, muss diese gespeichert werden. Aber das ist nur unter großem Aufwand möglich – doch für das Wunschdenken der Protagonisten ist das kein Problem, das würde die Wissenschaft schon schaffen. Aber selbst dafür reichen selbst die finanziellen Ressourcen der starken Bundesrepublik nicht aus. Das Volk wird jedoch beruhigt, schon sind die elektrische Wärmepumpen ausverkauft. Das sind alles Folgen einer falschen Politik.

Mein Konzept, Methanol als den wichtigsten Welt-Energie-Trägern zu verwenden, wird mit falschem Ideologie-Ansatz nicht genutzt – zumindest hat sich die Politik nie damit beschäftigt, obwohl er diese Probleme lösen kann und gleichzeitig das Klima retten hilft.

Wenn Sie mehr dazu wissen wollen, klicken Sie den folgenden Link an.

https://jean-puetz.net/praktische-und-oekologische-vorteile-von-gruenem-methanol

Als praktische Ergänzung zu meinem Kommentar empfehle ich Ihnen den folgenden Artikel aus The Pioneer Briefing vom 12.11.2022 von Gabor Steingart

Jean Pütz

(Pioneer) – Das Wort „Ersatzhandlung“– auf Englisch redirection activity – ist ursprünglich ein Begriff aus der Psychoanalyse und beschreibt eine Handlung, die an die Stelle der ursprünglich angestrebten Aktivität tritt, wenn diese nicht ausgeführt werden kann. Der Triebstau entlädt sich gewissermaßen in einer Ersatzbefriedigung.

Womit wir bei Wirtschaftsminister Robert Habeck wären. Während in Ägypten rund 20.000 Politiker, Wirtschaftsführer und Wissenschaftler bei der 27. Weltklimakonferenz versuchen, das 1,5-Grad-Ziel zu retten, reaktiviert der grüne Wirtschaftsminister in Deutschland Braun- und Steinkohlekraftwerke und kauft wie wild Fracking-Gas aus dem Ausland.

Noch nie seit Erfindung des Wortes „Klimakatastrophe“ hat ein deutscher Minister so heftig auf fossile Energien gesetzt wie er.

Die Ersatzbefriedigung folgt dieser widrigen Wirklichkeit auf dem Fuße. Habeck hebt die Klimaziele weiter an, versteigt sich in immer neuen Projektionen, die schon lange keine Rücksicht mehr auf ihre Realisierbarkeit nehmen.

Das für jedermann offensichtliche Problem: Robert Habeck hat Träume und Ziele, aber keinen funktionierenden Fahrplan.

Pioneer-Redakteurin Luisa Nuhr beschreibt mit bewundernswerter und das heißt in diesem Fall auch schonungsloser Präzision den grünen Selbstbetrug. Die dieswöchige Pioneer Cover Story ist der Spiegel der Wirklichkeit, den diese talentierte Nachwuchsjournalistin dem Wirtschaftsminister vorhält.

Das ist ja das Schmerzhafte der Analyse: Luisa Nuhr kritisiert Habeck nicht, sie reflektiert ihn nur.

Klimafolgen durch lokale Maßnahmen lindern – Mit einem Vorwort von Jean Pütz

Was in dem folgenden Beitrag völlig vergessen wurde. Auch fleißige Häuserbauer können in Grenzen den Klimawandel im persönlichen Kontakt  abschwächen. Das gilt ganz besonders für den sich immer mehr abzeichnenden Wassermangel.

Ich empfehle, nötigenfalls auch als gesetzliche Vorschrift: Jedes neugebaute Gebäude soll sich eine entsprechend dimensionierte Zisterne zulegen müssen, dass Regenwasser von den Dächern des Komplexes abspeichert. Nötigenfalls mit einer dritten Leitung für Brauchwasser. Selbstverständlich können davon auch die Grünflächen im Fall einer längeren Trockenheit bewässert werden.

Jean Pütz

(KIT) – Der Klimawandel ist in Deutschland angekommen. Neben Starkregen und Hochwasser treten auch Dürre- und Hitzeereignisse seit Jahren immer häufiger auf und verursachen große Schäden. „Die Folgen sind sinkende Grundwasserstände und Flusspegel, die unter anderem die Trinkwassernutzung und den Schiffsverkehr einschränken. Äcker und Wiesen vertrocknen, Wälder sterben am Wassermangel und es kommt zu großen Bränden. Hinzu kommt das Artensterben“, sagt Dr. Christian Damm vom Aueninstitut des KIT in Rastatt. „Langfristig wird sich diese Entwicklung noch verschlimmern. Wir haben große Probleme und müssen jetzt handeln, um die Folgen der Klimakrise abzumildern.“

Neben den globalen Bemühungen um ein Ende fossiler Emissionen, gebe es vor allem auf lokaler Ebene Handlungsspielraum. „Es gibt seit langem bekannte Maßnahmen, die jetzt vor Ort umgesetzt werden können und müssen. Dazu gehört die Renaturierung von Auen, Flüssen und Feuchtgebieten. Natürliche Flussauen dienen nicht nur dem Hochwasserschutz, sie verbessern auch die Niedrigwassersituation von Oberflächengewässern und Grundwasser, indem sie wie große Schwämme wirken. Außerdem schützen sie die Artenvielfalt und dienen als natürliche CO2-Senken“, sagt Damm. „Wir müssen jetzt die Renaturierungen angehen und Klimafolgen mildern.“ Jedes Feuchtgebiet sollte dabei maximal genutzt werden. Je mehr Fläche für Ökosystemleistungen zur Verfügung stünde, desto mehr würden auch die Menschen davon profitieren.

Das Aueninstitut erforsche seit Jahrzehnten Fluss- und Auenlandschaften und habe schon eine Vielzahl von Projekten vorgeschlagen, so Damm. Allerdings beobachte er massive Umsetzungsprobleme: „Beispielsweise haben wir die Renaturierung der Rheinauen bei Rastatt intensiv untersucht und beworben. Realisiert wurden bisher aber nur wenige Projekte. Jetzt sind neue Strategien und noch viel umfangreichere Initiativen erforderlich.“ So schlägt das Aueninstitut umfangreiche Maßnahmen zur Vernässung der vielen Feuchtgebiete der sogenannten Kinzig-Murg-Rinne entlang des Schwarzwaldes vor, welche dabei helfen könnten, den Grundwasserspiegel im Rheintal anzuheben. Eine weitere vorgeschlagene Maßnahme sei der Rückbau von Drainagen vom Schwarzwald bis in die Rheinebene. „Obwohl der vielfache Nutzen solcher Maßnahmen unstrittig ist, sind Initiativen zur Umsetzung – sogar auf Flächen in öffentlichem Eigentum – eher die Ausnahme.“

Um voranzukommen, empfiehlt Damm deshalb die Zuständigkeiten klar zu benennen, Verantwortung zuzuweisen und die Renaturierung insgesamt stärker zu priorisieren. „Vor allem die Politik, aber auch Verwaltung und Öffentlichkeit sind nun dringend gefragt. Wir können und müssen etwas tun, um der Umwelt und damit uns selbst zu helfen.“

Nachhaltiges Kerosin: Produktion im industriellen Maßstab beschleunigen

(KIT) – Das Bundesministerium für Bildung- und Forschung (BMBF) fördert das internationale Forschungsprojekt CARE-O-SENE (Catalyst Research for Sustainable Kerosene) mit 30 Millionen Euro. Es soll die Herstellung nachhaltigen Kerosins im industriellen Maßstab verbessern. Hierfür entwickeln die Verbundpartner, darunter das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), maßgeschneiderte Katalysatoren, um die in der Kraftstoffproduktion etablierte Fischer-Tropsch-Synthese (FTS) für die Nutzung erneuerbarer Energieträger weiterzuentwickeln.

Mit einem Anteil von mehr als 80 Prozent sind fossile Energieträger noch immer der mit Abstand wichtigste Rohstoff für Kraftstoffe, das Heizen und die chemische Industrie (Quelle: International Energy Agency, IEA). Nachhaltige Kraftstoffe basieren auf grünem Wasserstoff und Kohlendioxid – und soll wesentlich dazu beitragen, Sektoren wie die Luftfahrt zu dekarbonisieren, in denen fossile Energieträger besonders schwer zu ersetzen sind. Im Projekt CARE-O-SENE forschen deshalb sieben südafrikanische und deutsche Projektpartner an Fischer-Tropsch-Katalysatoren der nächsten Generation.

Maßgeschneiderte Katalysatoren für die Fischer-Tropsch-Synthese

Im Fokus des anwendungsorientierten Projekts steht die Entwicklung von ressourcenschonenden Katalysatoren für die Fischer-Tropsch-Synthese. Bei diesem Verfahren werden Wasserstoff und Kohlenmonoxid unter hohem Druck und hohen Temperaturen zu Kohlenwasserstoffen und Wasser umgesetzt. Die noch leicht weiter modifizierten Kohlenwasserstoffe sind die Grundlage des Kerosins. Durch die Verwendung grünen Wasserstoffs und Kohlendioxids aus biogenen Quellen oder durch Separation aus der Luft (Direct Air Capture) erhält man auf diese Weise nachhaltiges Kerosin.

„Die Katalysatoren müssen effizienter, selektiver und langlebiger werden“, sagt Professor Jan-Dierk Grunwaldt vom Institut für Katalyseforschung und -technologie (IKFT) des KIT und Vorsitzender des Komitees Forschung mit Synchrotronstrahlung. Für die Entwicklung eines optimalen Designs untersuchen er und sein Team Strukturen und Verhalten der bei der FTS eingesetzten Kobalt-Katalysatoren unter realen Prozessbedingungen – bei über 200 Grad und einem Druck von mehr als 20 bar. „Wir wollen das genau verstehen, um dann maßgeschneiderte Katalysatoren entwickeln zu können“, so Grunwaldt.

Für die Untersuchungen setzt das Team Methoden der Synchrotron-Forschung ein: Sie nutzen hochenergetische Photonen, um zum einen mittels Röntgenabsorptionsspektroskopie den chemischen Zustand der einzelnen Metall-Partikel und zum anderen mittels Röntgenbeugung die Strukturen des gesamten Katalysators zu untersuchen. „Damit können wir FTS-Katalysatoren erstmals im laufenden Betrieb bei der Arbeit zuschauen und dies bis auf die molekulare Ebene“, sagt Dr. Anna Zimina, Leiterin der CATACT-Messlinie an der KIT Light Source.

Die Messungen geben nicht nur Aufschluss über störende Strukturveränderungen, die während der chemischen Reaktion entstehen können und die Ausbeute des Zielprodukts erniedrigen. Die hierbei entstehenden Daten fließen auch in theoretische Modelle und Nachhaltigkeitsberechnungen ein. Auf dieser Basis können die Forschenden Vorhersagen treffen, wie der Katalysator sich verändert und welche Anpassungen notwendig sind, um auf dieser Basis den industriellen Prozess stabil, ökologisch nachhaltig und wirtschaftlich zu gestalten. „Theoretische Berechnungen erlauben es uns heutzutage, die molekularen Prozesse auf Katalysatoren abzubilden und somit besser zu verstehen. Dies hilft dann Vorhersagen für bessere Katalysatoren zu machen“, sagt Professor Felix Studt, Leiter der Abteilung Theoretische Katalyse am IKFT.

Das KIT erhält von den Fördermitteln des BMBF rund fünf Millionen Euro. Ein Teil davon geht an die Universität Kapstadt als Unterauftragnehmer.

Ziel: dezentral und selektiver sowie in größerem Maßstab produzieren

Regionen wie Südafrika, in denen Solar- und Windenergie zuverlässig und über einen langen Zeitraum für die Erzeugung grünen Wasserstoffs zur Verfügung stehen, bieten nach Überzeugung der an CARE-O-SENE beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler große Potenziale, um grünes Kerosin entweder dezentral in modularen Anlagen, aber auch in größerem Maßstab zu produzieren. „Dieses Potenzial wollen wir mit diesem Projekt und unseren starken Konsortialpartnern heben und die Ausbeute erhöhen“, sagt Grunwaldt.

Über CARE-O-SENE

Das BMBF fördert CARE-O-SENE mit 30 Millionen Euro. Zusätzlich steuern die industriellen Konsortiumspartner zehn Millionen Euro bei. An dem Forschungsvorhaben, das ein wichtiger Baustein der nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung ist, beteiligen sich sieben Partner aus Südafrika und Deutschland. Die Koordination liegt bei dem integrierten Chemie- und Energieunternehmen Sasol und dem Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie. Als dritter großer Partner ist das KIT mit dem Institut für Katalyseforschung und -technologie und dem Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion beteiligt. Weitere Partner sind die Ineratec GmbH, eine Ausgründung aus dem KIT, die Universität Kapstadt, zu der vom KIT seit Jahren intensive Beziehungen existieren, und das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS). (sur)

Offener Brief für Kraft-Wärme-Kopplung – so kann der Stromgau begrenzt werden

(BKWK) – Während seiner Jahreskonferenz in Leuven (Belgien) am 11. Oktober 2022 überreichte COGEN Europe – der Europäische Verband zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung – der Europäischen Kommission einen offenen Brief, der von 46 CEOs und Führungskräften aus der gesamten Energiewertschöpfungskette unterzeichnet wurde, darunter auch der B.KWK und mehrere seiner Mitglieder. Der Brief fordert die Priorisierung einer effizienten Erzeugung von Strom und Wärme als Teil lokal integrierter und diversifizierter Energiesysteme.

Die Energie- und Klimakrise, mit der Europa konfrontiert ist, wird einen raschen und weit verbreiteten Einsatz aller sauberen Energietechnologien erfordern, um die Ziele des europäischen Green Deal und REPowerEU zu erreichen.  Auf Europas Weg zur Dekarbonisierung ist die Kraft-Wärme-Kopplung eine der entscheidenden Lösungen, um sicherzustellen, dass Bürger, Unternehmen und Industrien heute und in Zukunft Zugang zu sauberer, erschwinglicher und effizienter Energie haben. Um REPowerEU und den EU Green Deal umzusetzen, fordern Industrie-CEOs und -Führungskräfte die politischen Entscheidungsträger auf, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um:

  • das Prinzip „Energieeffizienz zuerst“ anzuwenden
  • belastbare und lokal integrierte Energiesysteme zu ermöglichen
  • wettbewerbsfähige, sichere und saubere Energie für die Industrie zu fördern.

Während Europa mit einer beispiellosen Krise konfrontiert ist, kommt der KWK-Sektor zusammen, um Ehrgeiz und Solidarität zu zeigen“, sagte Marco Pezzaglia, CEO von Gruppo Professionale Energia und Vorsitzender von COGEN Europe. „Energieeffizienz muss jetzt und langfristig Vorrang haben und gleichzeitig sichergestellt werden, dass Bürger, Unternehmen und Industrie Zugang zu zuverlässiger, erschwinglicher und sauberer Energie haben.“ „Mit diesem offenen Brief zeigen CEOs und Industrieverbände ihr Engagement, REPowerEU und den EU Green Deal zu erfüllen, und fordern die EU-Führungsspitzen auf, die Energieeffizienz als Teil integrierter Energiesysteme auf lokaler Ebene zu steigern.“ fügte Herr Pezzaglia hinzu.

Der Vorsitzende des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie des Europäischen Parlaments, Cristian Bușoi, sprach ebenfalls auf der Konferenz von COGEN Europe. „Jetzt ist es wichtiger denn je, Energieverschwendung zu stoppen, unseren Bedarf zu reduzieren, aber auch Energie so effizient wie möglich zu produzieren. Aus diesem Grund begrüße ich den heute von COGEN Europe veröffentlichten Aufruf zur Priorisierung einer effizienten Strom- und Wärmeerzeugung.“

Kraft-Wärme-Kopplung liefert bereits 12 % des Stroms und 16 % der Wärme, die in europäischen Haushalten, in der Industrie und in der Fernwärme verbraucht werden. Sie liefert Energieeinsparungen von etwa 30 Mrd. Kubikmeter pro Jahr, von denen 15 Mrd. Kubikmeter direkt mit Erdgaseinsparungen verbunden sind. Langfristig werden KWK-Lösungen die Verbraucher weiterhin stärken und erhebliche Energieeinsparungen ermöglichen und gleichzeitig zunehmend zur Widerstandsfähigkeit des Energiesystems beitragen.