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Solarium-Freaks unbelehrbar

Fehlende Einsicht, Verharmlosung und Unwissen weit verbreitet
 
Solarium: Jugendliche unterschätzen Gefahr (Foto: pixelio.de/Manwalk)

New York/Wien (pte004/25.06.2012/06:15) – Die häufige Benutzung von Solarien kann Hautkrebs auslösen. Jugendliche und junge Erwachsene wissen das in der Regel – und gehen trotzdem unter die künstliche Sonne. Warum sie die Warnung ignorieren und wie sie das rechtfertigen, haben nun Forscher vom New Yorker Memorial Sloan-Kettering Cancer Center http://mskcc.org erhoben. "Sechs von zehn jungen Erwachsenen geben an, dass Solarien zwar krank machen, dass aber heutzutage ohnehin alles Krebs auslöst", berichtet Studienleiterin Smita Banerjee.

Jugendliche Denkweise

600 Uni-Studenten wurden für die Erhebung befragt. Unter jenen mit Solarien-Erfahrung wussten immerhin 59 Prozent, dass dieses Tumor auslösen kann. 52 Prozent sagten, das künstliche Bräunen sei nicht gefährlicher als viele andere Alltagshandlungen. Zwölf Prozent sagten, der momentane Sonnen-Look sei für sie wichtiger als Sorgen über späteren Hautkrebs, und zehn Prozent stimmten der Aussage "Solarien können nicht so schlecht sein, da viele Benutzer alt werden" zu.

"Die typische Rechtfertigung von riskantem Verhalten ist, dass überall Gefahren lauern, denen man deshalb gar nicht ausweichen kann. Falsch ist dabei freilich die Annahme, dass von Risiken und realen Gefahren dieselbe Bedrohung ausgeht", erklärt Banerjee, deren Studie in der Zeitschrift "Archives of Dermatology" veröffentlicht wurde. Ihr Anliegen: Durch die Kenntnis der Denkweise Jugendlicher sollen Ärzte diese besser davon überzeugen können, gesundheitsschädliches Verhalten zu reduzieren. Bei unzutreffenden Aussagen wie "Alles macht Krebs" könnte man helfen, Prioritäten für die eigene Gesundheit zu reihen.

Alternativen fördern

"Gefahr besteht vor allem für jene Jugendliche, die süchtig nach dem Solarium sind. Sie zu bekehren ist genauso, wie wenn man Drogenabhängige vom Heroin abbringen will", erklärt ein Dermatologe im pressetext-Interview. Da die Abschreckung ähnlich wie beim Rauchen nur begrenzt wirke, könne man bei Wenig-Nutzern zumindest Alternativen anbieten. "Jugendliche wollen vor allem attraktiver werden. Dermatologisch gibt es bei Formen wie Airbrush-Tan oder Bräunung aus der Tube bisher keine Hinweise auf Schädigungen."

Gegen den Wohlfühl-Effekt des UV-Lichts könne man dabei allerdings nur schwer ankommen, sagt der Experte. Ein Lichtblick jedoch: Das Schönheitsideal ist heute deutlich heller als die tiefdunkle Bräunung in den 1990er-Jahren.

Mit Nano-Technik gegen Krebs

Nanozellen erfolgreich an Mäusen getestet

Cambridge (pte/28.07.2005/09:15) – Wissenschafter des Massachusetts
Institute of Technology http://web.mit.edu haben eine Nanozelle
entwickelt, die sich in einen Tumor hineingraben, seine Blutversorgung
unterbinden und eine tödliche Dosis von Antikrebsmitteln freisetzen
kann. Dieses zweifach wirkende Behandlungsverfahren, das in einer
winzigen Doppelkammer verpackt verabreicht wird, beschädigt gesunde
Zellen nicht. Bei Mäusen wurde die Sicherheit und Wirksamkeit des
Verfahrens bei Melanomen und einer Form von Lungenkrebs bereits
nachgewiesen. Acht der zehn behandelten Tiere überlebten mehr als 65
Tage. Mäuse, die mit den besten derzeit zur Verfügung stehenden
Verfahren behandelt wurden überlebten laut BBC nur 30 Tage lang.
Unbehandelte Tiere starben nach 20 Tagen. Die Details der
Forschungsergebnisse wurden in Nature http://www.nature.com
veröffentlicht.

Das Verfahren kombiniert mit der Vergiftung der Tumorzellen und der
Unterbrechung der Blutversorgung des Tumors zwei Ansätze zur Behandlung
von Krebs. Bisher lag die Schwierigkeit der Durchführung dieses
Ansatzes in der Durchführung der Chemotherapie nachdem die Blutgefäße
durchtrennt worden waren. Zusätzlich müssen die erforderlichen
Medikamente nach verschiedenen Gesichtspunkten freigesetzt werden. Die
Substanzen zur Zerstörung der Blutgefäße sind über einen längeren
Zeitraum erforderlich. Die Chemotherapie muss in zyklischen Abständen
verabreicht werden. Das MIT-Team um Ram Sasisekharan bewältigte dieses
Problem durch die Schaffung einer Struktur für die Nanozelle, die einem
Ballon innerhalb eines Ballons ähnlich ist.

Die Wissenschafter beluden die äußere Membran der Nanozelle mit dem
Medikament zur Zerstörung der Blutgefäße und die innere mit den
Wirkstoffen für die Chemotherapie. Zusätzlich schufen sie eine
Oberflächenchemie, die eine Entdeckung durch das Immunsystem
verhinderte. Die Nanozelle wurde klein genug hergestellt, dass sie die
Gefäße des Tumors passieren konnte. Für die Poren normaler Gefäße ist
sie jedoch zu groß. Im Inneren des Tumors wird die äußere Membran
aufgelöst und das antiangiogenetische Medikament sehr rasch
freigesetzt. In der Folge brechen die den Tumor versorgenden Blutgefäße
zusammen. So wird der geladene Nanopartikel im Inneren des Tumors
eingeschlossen, wo er langsam die Chemotherapie startet.

MIT-Forscher fischen alle Giftmoleküle aus Wasser

MIT-Forscher fischen alle Giftmoleküle aus Wasser

Elektrochemisches Verfahren zur Klärung bietet viele Einsatzoptionen

Hocheffiziente Anlage zur Wasserreinigung (Foto: Melanie Gonick, web.mit.edu)
Hocheffiziente Anlage zur Wasserreinigung (Foto: Melanie Gonick, web.mit.edu)

Cambridge (pte022/11.05.2017/11:30) –

Forscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://web.mit.edu haben ein Verfahren entwickelt, das selbst winzige Spuren von
Schadstoffen aus Wasser entfernt. Das bezieht sich etwa auf
Arzneimittelrückstände, die, im menschlichen Körper angereichert, zu
Erkrankungen führen können.

Faradaic-Materialbeschichtung

Forschungsleiter Ralph Landau und sein Team lassen das
zu klärende Wasser zwischen zwei Flächenelektroden hindurchfließen. Eine
ist positiv, die andere negativ geladen. Die Elektroden sind mit
sogenannten Faradaic-Materialien beschichtet, beispielsweise mit
Kohlenstoff-Nanopartikeln, die mit Fremdatomen versetzt sind. Diese
Fremdatome können spezielle Schadstoffmoleküle an sich zu binden.

Die Wissenschaftler haben ihr neues Verfahren unter
anderem bereits am Schmerzmittel Ibuprofen und verschiedenen Pestiziden
nachgewiesen. Dabei stellte es sich heraus, dass selbst ein einziges
Schadstoffmolekül in einer Mio. anderer Teilchen der Anziehungskraft der
Fremdatome nicht entgeht. Die Anordnung stellt sicher, dass
Schadstoff-Ionen eliminiert werden – ganz gleich, ob sie positiv oder
negativ geladen sind.

Bisher wurde ein ähnliches Verfahren mit unbehandelten
Elektroden versucht. Zwischen ihnen musste eine hohe elektrische
Spannung aufgebaut werden. Dadurch wurden nicht nur Schadstoffe
ausgefiltert. Das hohe elektrische Feld löste Reaktionen von
Inhaltsstoffen des Wassers aus, die wiederum die Gesundheit
beeinträchtigten.

Für Sanierung und Dritte Welt

Das ist beim Landau-Verfahren ausgeschlossen.
Unbefriedigend ist auch die Wirkung von feinporigen Membranen, durch die
das Wasser mit hohem Druck gepresst wird. Der Energieaufwand für die
Pumpen, die den Druck aufbauen, ist sehr hoch. Die neue Technik lässt
sich nicht nur zur Reinigung von Wasser nutzen. "Sie lässt sich auch zur
Umweltsanierung einsetzen", sagt der zum Forscherteam gehörende Xiao
Su.

Sie wirke auch auf giftiges organisches Material. In
Chemiefabriken könnte sie verwendet werden, um gezielt Wertstoffe – etwa
aus Abwässern – herauszuangeln. "Es funktioniert immer dann, wenn es
darum geht, einzelne Ionen aus einem Ionen-Mix zu entfernen", ergänzt
Xiao Su. Die wichtigste Anwendung werde jedoch die
Trinkwasseraufbereitung sein.

Wegen des niedrigen Energieverbrauchs und des einfachen
Aufbaus der Anlage ist sie nicht zuletzt für Länder der Dritten Welt
geeignet. Dort ist die Verschmutzung des Wassers mit Pestiziden und
Farbstoffen oft ein entscheidendes Hindernis für die Versorgung der
Menschen mit Trinkwasser. Nach einer bestimmten Zeit müssen die
Elektroden gereinigt werden, weil sie mit Schadstoffen angereichert
sind. Der Prototyp hat 500 Reinigungszyklen überstanden.

Immer mehr bestätigt sich: Unsere Gesundheit beginnt im Darm

Gemeinsame Pressemitteilung des Exzellenzclusters
PMI an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Charité –
Universitätsmedizin


Alles im Gleichgewicht –
Wie unser Immunsystem eine gesunde Mikrobiota im Darm aufrechterhält

Forschende des Exzellenzclusters Präzisionsmedizin
für chronische Entzündungskrankheiten und der Charité – Universitätsmedizin
Berlin haben einen Mechanismus entschlüsselt, der die Immunreaktion gegen
Mikroorganismen im Darm steuert. Die Ergebnisse der internationalen Studie
können zur Entwicklung neuer Therapien bei chronisch entzündlichen
Darmerkrankungen beitragen. Sie wurden in der Fachzeitschrift Nature Immunology
veröffentlicht.

Das Immunsystem schützt davor, dass sich
krankmachende Keime im Darm ausbreiten. Gleichzeitig erlaubt es die Besiedelung
mit nützlichen Mikroorganismen. Die Zusammensetzung der Mikroorganismen im
Darm, der sogenannten Mikrobiota, hat umgekehrt aber auch einen Einfluss auf
die Qualität der Immunreaktion. Einen molekularen Mechanismus, der entscheidend
zu diesem Gleichgewicht beiträgt, hat eine internationale Forschungsgruppe
unter Leitung von Professor Alexander Scheffold von der
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und dem Exzellenzcluster
Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen nun im Tiermodell
aufgedeckt.

Das Team um Dr. Christian Neumann
(Charité-Universitätsmedizin Berlin), Dr. Sascha Rutz (Genentech, San
Francisco), Professor Axel Kallies (Universität Melbourne und Walter and Eliza
Hall Institute of Medical Research, Melbourne) und Professor Scheffold
erforschte molekulare Regulatoren der Immun-Mikrobiota-Interaktion bei Mäusen.
Das Team konzentrierte sich auf sogenannte regulatorische T-Zellen. Das sind
Immunzellen, die verhindern, dass harmlose oder gar nützliche Mikroorganismen
im Darm vom Immunsystem attackiert werden. „Wir haben ein Molekül
identifiziert, c-Maf, das für die Entwicklung und Funktion von spezifischen
regulatorischen T-Zellen im Darm essentiell ist“, erklärt der Kieler Immunologe
Scheffold. C-Maf hindert das Immunsystem daran, die Mikrobiota anzugreifen.
„Fehlt dieses Molekül, kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems im Darm
und in der Folge zu einer deutlich veränderten Zusammensetzung der Mikrobiota“,
ergänzt Erstautor Dr. Christian Neumann vom Institut für Mikrobiologie und
Infektionsimmunologie der Charité. Diese veränderte Zusammensetzung erwies sich
als bemerkenswert stabil: Als die Forschenden die veränderte Mikrobiota auf
Mäuse mit intaktem c-Maf-Regelkreis übertrugen, entwickelten diese ebenfalls
eine Überreaktion des Immunsystems im Darm.

„Diese Ergebnisse zeigen, dass sowohl das
Immunsystem als auch die Mikrobiota wechselseitig dazu beitragen, das
Gleichgewicht im Darm herzustellen und aufrecht zu erhalten“, betont der Kieler
Immunologe Scheffold. „Dies könnte erklären, wie ein mikrobielles
Ungleichgewicht zu chronisch entzündlichen Darmkrankheiten beitragen kann und
warum die Behandlung häufig fehlschlägt.“. Die Erkenntnisse könnten den
Grundstein für die Entwicklung neuer Therapieansätze legen, die etwa bei
chronisch entzündlichen Darmerkrankungen darauf abzielen, Immunantwort und
Mikrobiota gleichermaßen zu beeinflussen und wieder in Einklang zu bringen. In
Zukunft möchte das Forschungsteam daher untersuchen, wie ein etablierter
pathologischer Regelkreis zwischen Darmbakterien und dem Immunsystem bei
Patientinnen und Patienten gezielt destabilisiert und in den Ursprungszustand
zurückgesetzt werden kann.

Originalpublikation: 
Christian Neumann, …. Axel Kallies, Alexander
Scheffold, et al. c-Maf-dependent Treg cell control of intestinal TH17 cells
and IgA establishes host–microbiota homeostasis. Nature Immunology.
Published 18 February 2019.
https://doi.org/10.1038/s41590-019-0316-2

Wesersandstein im wissenschaftlichen Fokus

Für
Recherchen meiner Besucher: Es gibt eine Datenbank des Heinz Nixdorf
Institut für globales Kulturgut. Lesen Sie dazu bitte die folgende
Miteilung:

Wesersandstein im wissenschaftlichen Fokus

Datenbank des Heinz Nixdorf Instituts trägt maßgeblich zur Erforschung der vorindustriellen Bauwirtschaft bei

Paderborn, 11. April 2017: 
Wissenschaftler des Heinz Nixdorf Instituts entwickelten eine Datenbank
im Forschungsprojekt „Wesersandstein als globales Kulturgut“. Sie
beinhaltet wissenschaftliche Erkenntnisse zu Bauteilen, Bauwerken sowie
der wirtschaftlichen Infrastruktur des Sandsteinhandels im 16. bis 19.
Jahrhundert. In der Datenbank befinden sich mehr als 12.000
Eintragungen: Sandsteinblöcke, Literaturquellen, alte Verträge sowie
historische Handelsrouten. Verknüpft entstehen aus diesen Informationen
neue Erkenntnisse: Zu sehen ist, dass Steinblöcke auch schon vor mehr
als zwei Jahrhunderten für einen bestimmten Bauauftrag nach Maß
zugehauen, verpackt und an den Bestimmungsort geliefert wurden: Ähnlich
dem Ikea-Prinzip enthielt beispielsweise eine Frachtladung exakt die
maßgeschneiderten Bauteile, die für ein Bauwerk – wie einen Torbogen –
nötig waren.

Für die Entwicklung
der Datenbank mussten die Wissenschaftler technische, chronologische und
geografische Besonderheiten beachten und stießen dabei auf unerwartete
Hürden. „Wir hatten plötzlich das Problem, dass die Ankunft der Steine
an der Baustelle zeitlich vor der Auslieferung lag. Der Grund: Einige
Gebiete schlossen sich zu dieser Zeit dem Gregorianischen Kalender an,
während andere an der alten Zeitrechnung  festhielten. Schwierig sind
auch die verschiedenen historischen Maße: Elle, Fuß, Daumen. Teilweise
einigten sich die Baumeister auch darauf, für ein Gebäude eigene
Maßeinheiten zu verwenden. Das macht die Analysearbeit sehr komplex.“,
erklärt Gero Zahn, Forscher am Heinz Nixdorf Institut.

Die Datenbank in für alle Interessierten auch nach Projektende zugänglich unter https://wesa.cs.upb.de,
jedoch in eingeschränkter Form.  Vollen Zugriff können alle
Wissenschaftler erhalten, die in diesem Gebiet forschen. Das Projekt
fand in Zusammenarbeit mit der Kunst-und Wirtschaftsgeschichte der
Universität Paderborn und dem Fachbereich Architektur der Technischen
Universität Darmstadt statt.

Facebook löst Homosexuellen-Debatte aus

Facebook löst Homosexuellen-Debatte aus
"Bareback"-Seite wurde nach 20.000 Likes gelöscht
 
Kondom: Credo der Aids-Hilfe ist "Safer Sex" (Foto: pixelio.de, Tomizak)

Palo Alto/Wien (pte026/14.02.2013/13:25) – Nachdem die Facebook-Seite "Bareback" 20.000 Likes bekommen hat, wurde sie von der Plattform wieder gelöscht. Das hat in der homosexuellen Community eine hitzige Debatte ausgelöst. Bareback beschreibt den ungeschützten Sex zwischen Männern und wurde in den späten 1990er-Jahren zu einem Trend, nachdem es der Medizin gelungen war, die Lebenserwartung von HIV-Infizierten zu steigern, ohne dass AIDS ausbricht.

Fragwürdiger Trend

Die Seite "Queerty" http://queerty.com war die erste, die über diesen Trend geposted hat und meint, dass viele Fans der Bareback-Seite sie als Singlebörse verwenden, um so Männer für ungeschützten Sex zu finden, was folglich zur Überlegung geführt hat, sie zu löschen. Nur einige Stunden später wurde der Gedanke in die Tat umgesetzt.

Facebooks Richtlinien verbieten unter anderem alles, was mit Nacktheit, minderjährigen pornografischen Inhalten oder Förderung von Selbstverletzung zu tun hat, was jedoch mit der homosexuellen Seite nicht direkt zusammenhängt. Die brisante Diskussion erreicht nun ihren Höhepunkt, denn unzählige Anhänger der nun gelöschten Seite fühlen sich diskriminiert. Viele Fans sehen "barebacking" als individuelle Entscheidung und HIV als eine nicht länger tödliche Krankheit und halten geschützten Sex somit auch nicht für notwendig.

Gefahr verschiedener Krankheiten

"Ursprünglich kommt der Begriff ‚barebacking‘ vom ‚Reiten ohne Sattel‘. Gegen ungeschützten Sex ist generell nichts einzuwenden, solange er unter sicheren Rahmenbedingungen stattfindet", so Philipp Dirnberger, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Wien http://www.aids.at , im Interview mit pressetext. In den USA würden diesbezüglich jedoch auch HIV-positive Männer barebacking betreiben, was Dirnberger strikt ablehnt.

Barebacking würde außerdem häufig nicht nur von zwei, sondern mehreren Personen gemacht, wobei viele andere Erkrankungen wie Syphilis übertragen werden können. "Da hilft es nicht zu wissen, HIV-negativ zu sein. Unser Credo ist demnach ‚Safer Sex’", so der Fachmann. Ob es legitim war, die Facebook-Seite zu löschen, ist für Dirnberger schwierig zu beurteilen. "Ich kenne die Seite nicht. Facebook hat aber ihre interne Policy und davon weiß jeder", sagt er.

Eine Abwanderung von Plattformen für schwule Sexualkontakte mit dem Angebot an Online-Beratung auf den Giganten Facebook ist verstärkt beobachtbar. "Facebook ist aber so riesig, dass der Überblick an Gruppen fehlt. Es ist verständlich, dass es diese Entwicklung gibt – mit der Online-Prävention haben wir dadurch jedoch verstärkt zu kämpfen", schließt Dirnberger ab.

Comeback der Schallplatte

White Stripes heizen EP-Verkäufe an

London (pte/18.07.2007/06:10) – In Großbritannien erlebt das Totgesagte Vinyl ein Comeback. Während sich die CD-Verkäufe international weiterhin im Sinkflug befinden, wurden in Großbritannien in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 13 Prozent mehr EPs verkauft. Den Zahlen der British Phonographic Industry (BPI) http://www.bpi.co.uk zufolge, hat sich das 7-Inch-Format über eine Mio. Mal verkauft, was einem Sprung im Vergleich zum Vorjahr gleichkommt.

Die britischen Plattenläden haben sich bereits angepasst und ihr Schallplattensortiment von alten Beatles- und Rolling-Stones-Klassikern mit Neuerscheinungen aufgefrischt. "Die Studenten scheinen die 7-Inch zu lieben", sagt Stuart Smith, Besitzer des Laden Seismic Records in Leamington Spa, Warwickshire. 300 bis 600 Schallplatten gehen bei ihm wöchentlich über den Ladentisch. Nationaler Bestseller ist "Icky Thump" von The White Stripes, das die höchsten wöchentlichen Verkaufszahlen seit 20 Jahren erreicht.

In Großbritannien kommen zwei Drittel aller Single-Auskopplungen im Vinylformat auf den Markt. Zu den Hochzeiten des Vinyls 1979 verkauften sich über 89 Mio. Exemplare, Art Garfunkels "Bright Eyes" erreichte allein eine Million. In Deutschland ist der Verkauf von LPs auf einen im Prozentbereich nicht mehr messbaren Anteil zurückgefallen, heißt es im Jahreswirtschaftsbericht 2006 der Phonoverbände http://www.ifpi.de.

Händler und Musikverlage sehen darin nur Liebhaberei. "Fans kaufen sich einen Download zum Anhören, werden sich aber auch die Schallplatte besorgen. Sie wird als Kunstwerk betrachtet", sagt der Musikjournalist Paul Williams im Guardian. Vor allem Indie-Bands hätten loyale Fans unter Teenagern und Studenten, so Gennaro Castalod von der Musikhandelskette HMV. "Labels haben erkannt, dass es cool ist, Musik auf Vinyl, vor allem Limited Editions, herauszugeben", so Castaldo.

Forscher entwickeln selbstreinigende Solarzellen

Forscher entwickeln selbstreinigende Solarzellen
Nanotechnik verhindert Reflektion und erhöht Energieeffizienz
 
Solarkraftwerk: mit Nanotechnik noch sauberer (Foto: pixelio.de/Rainer Sturm)

Cardiff (pte003/25.11.2013/06:10) – Forscher der britischen Cardiff University http://cardiff.ac.uk und zwei chinesischer Universitäten haben eine neue Methode entwickelt, um Solarzellen energieeffizienter zu machen. Indem auf den Solarpanels winzige reliefartige Nanomuster angebracht werden, können sie mehr Sonnenlicht aufnehmen und sind außerdem schmutz- und wasserabweisend. Die Erkenntnisse wurden im International Journal of Nanomanufacturing veröffentlicht.

Falle für die Sonne

Die neue Methode soll bei zwei großen Problemen von Photovoltaik-Anlagen Abhilfe schaffen: Erstens spiegeln die Paneele normalerweise stark, so dass Sonnenlicht einfach wieder zurückreflektiert, statt absorbiert und in Energie umgewandelt wird. Zweitens werden sie schnell schmutzig durch herumfliegenden Staub, Sand, Vogeldreck und Wasserrückstände.

Die Forscher brachten nun mit einer speziallen Drucktechnik auf den Solarpanels reliefartige Nanomuster an. Dessen einzelne Bestandteile sind kleiner als die Wellenlänge des Lichts. Das führt dazu, dass einfallende Sonnenstrahlen in eine Art Falle geraten und nicht zurückreflektiert werden. Dadurch steht mehr Sonnenenergie für die Stromerzeugung in der Solarzelle zur Verfügung.

Lotusblume als Vorbild

Dasselbe Nanomuster verleiht der Oberfläche der Paneele die Eigenschaften von Lotusblumenblättern. Diese sind dafür bekannt, wasserabweisend zu sein. Partikel und Flüssigkeiten, die darauf landen, bleiben nicht haften, da sie keinen Halt finden. Wenn es regnet, rutschen Ablagerungen ab und die Solarplatte ist nach dem Regen sauber und trocken. Das Forscherteam ist davon überzeugt, dass Solarzellen mit aufgebrachten Nanomustern die optimale Kombination sind, um Paneele nicht-reflektierend, selbstreinigend und damit erheblich energieeffizienter zu machen.

Alarmierend: Antibiotika in der Tiermedizin führen zu Keim-Resistenzen

pte20190110005 Forschung/Technologie, Umwelt/Energie

Antibiotika in Gülle: Biogasanlage keine Hürde

Behandlungsverfahren wie Lagern oder Kompostieren haben kaum Einfluss auf die Wirkstoffe

Biogasanlage: Auch sie reduziert Resistenzen nicht (Foto: pixabay.de, ADMC)
Biogasanlage: Auch sie reduziert Resistenzen nicht (Foto: pixabay.de, ADMC)

Gießen
(pte005/10.01.2019/10:30) – Viele in der Tiermedizin verwendete
Antibiotika, die über Urin und Kot in die Gülle gelangen und somit zu
immer resistenteren Keimen führen, lassen sich selbst mit Biogasanlagen
nicht beseitigen. Das ist das Ergebnis eines Projektes der
Justus-Liebig-Universität Gießen http://uni-giessen.de , das die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) http://dbu.de fachlich und finanziell mit rund 343.800 Euro gefördert hat.

Sulfonamide und Tetrazykline

"Rund ein Drittel der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika gehören
zu den antibakteriell wirkenden Sulfonamiden und Tetrazyklinen, die wir
untersucht haben", so Projektleiterin Astrid Spielmeyer von der
Universität Gießen. Der Wirkstoff Tetrazyklin werde bei Menschen und
Tieren als Breitbandantibiotikum verwendet. Er wirke demnach gegen eine
Vielzahl von Bakterien und komme insbesondere dann zum Einsatz, wenn
sich der Krankheitserreger nicht genau bestimmen lasse. Für die beiden
genannten Antibiotika-Gruppen sind bereits resistente Keime nachgewiesen
worden.

Der Antibiotika-Rückgang in Güllebehandlungsverfahren, wie Lagern oder
Kompostieren, war in mehreren Studien bereits beschrieben worden –
allerdings mit verschiedenen Ergebnissen. Im Projekt stellte sich
heraus, dass unterschiedliche Temperaturen, Säure- und Salzgehalte kaum
Einfluss auf die Wirkstoffe hatten. Bei Zusatz von einem Feststoff wie
Maissilage, der auch in Biogasanlagen erfolgt, sei es allerdings zu
einem Rückgang der Antibiotika-Konzentration gekommen. "Ein derartiger
Rückgang, wie er auch in vorherigen Studien festgestellt wurde, heißt
nicht unbedingt, dass die chemischen Strukturen zerstört und unwirksam
werden", erklärt Spielmeyer.

733 Tonnen Antibiotika vergeben

2017 wurden laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit http://bvl.bund.de in Deutschland 733 Tonnen Antibiotika an Tierärzte abgegeben, der
Großteil davon wird in Nutztierställen eingesetzt. Da nicht alles von
den Tieren aufgenommen wird, gelangen Rückstände der Antibiotika und
ihrer Stoffwechselprodukte in die Gülle. Diese wird entweder direkt oder
nach der Vergärung in Biogasanlagen auf den Äckern verteilt.