White Stripes heizen EP-Verkäufe an
London (pte/18.07.2007/06:10) – In Großbritannien erlebt das Totgesagte Vinyl ein Comeback. Während sich die CD-Verkäufe international weiterhin im Sinkflug befinden, wurden in Großbritannien in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 13 Prozent mehr EPs verkauft. Den Zahlen der British Phonographic Industry (BPI) http://www.bpi.co.uk zufolge, hat sich das 7-Inch-Format über eine Mio. Mal verkauft, was einem Sprung im Vergleich zum Vorjahr gleichkommt.
Die britischen Plattenläden haben sich bereits angepasst und ihr Schallplattensortiment von alten Beatles- und Rolling-Stones-Klassikern mit Neuerscheinungen aufgefrischt. "Die Studenten scheinen die 7-Inch zu lieben", sagt Stuart Smith, Besitzer des Laden Seismic Records in Leamington Spa, Warwickshire. 300 bis 600 Schallplatten gehen bei ihm wöchentlich über den Ladentisch. Nationaler Bestseller ist "Icky Thump" von The White Stripes, das die höchsten wöchentlichen Verkaufszahlen seit 20 Jahren erreicht.
In Großbritannien kommen zwei Drittel aller Single-Auskopplungen im Vinylformat auf den Markt. Zu den Hochzeiten des Vinyls 1979 verkauften sich über 89 Mio. Exemplare, Art Garfunkels "Bright Eyes" erreichte allein eine Million. In Deutschland ist der Verkauf von LPs auf einen im Prozentbereich nicht mehr messbaren Anteil zurückgefallen, heißt es im Jahreswirtschaftsbericht 2006 der Phonoverbände http://www.ifpi.de.
Händler und Musikverlage sehen darin nur Liebhaberei. "Fans kaufen sich einen Download zum Anhören, werden sich aber auch die Schallplatte besorgen. Sie wird als Kunstwerk betrachtet", sagt der Musikjournalist Paul Williams im Guardian. Vor allem Indie-Bands hätten loyale Fans unter Teenagern und Studenten, so Gennaro Castalod von der Musikhandelskette HMV. "Labels haben erkannt, dass es cool ist, Musik auf Vinyl, vor allem Limited Editions, herauszugeben", so Castaldo.