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Klimawandel bedroht Boom-Städte

Klimawandel bedroht Boom-Städte am meisten
Aus eigener Kraft teils keine rechtzeitigen Gegenmaßnahmen möglich
 

Boulders (pte003/11.04.2011/06:10) – Schnell wachsende Megastädte in Entwicklungs- und Schwellenländern bekommen die Folgen des Klimawandels überdurchschnittlich stark zu spüren. Nur wenige von ihnen tun jedoch etwas dagegen, berichten Forscher vom National Center for Atmospheric Research (NCAR) http://ncar.ucar.edu in der Zeitschrift "Current Opinion in Environmental Sustainability and European Planning Studies". "Der Klimawandel wird die Boomstädte sehr empfindlich treffen", erklärt die Berichtsautorin Patricia Romero Lankao. Dringend ist das Problem, da es bereits 2020 weltweit über 500 Millionenstädte geben wird.

Am meisten betroffen

Die Bedrohungen durch den Klimawandel reichen von der Zunahme der Extremwetterereignisse wie Hitzewellen oder Stürme bis hin zum Anstieg des Meeresspiegels. Viele Städte sind diesen Entwicklungen besonders exponiert – entweder aufgrund ihrer Küstenlage, oder wegen der Luftverschmutzung und der dichten Verbauung mit Asphalt und Beton, die Hitzetage noch unerträglicher machen. Auch fehlende Sanitäranlagen und schwindendes Trinkwasser werden zum Problem, nicht zuletzt für die Gesundheit der Bewohner.

Städte sind zugleich Stellschrauben für den Klimawandel – durch ihren enormen Einfluss auf Emissionen, durch ihre Transportsysteme und die Möglichkeiten zu höherer Energieeffizienz. Besonders Städte in Entwicklungsländern bereiten sich, wenn überhaupt, jedoch nur ungenügend auf diese Gefahren vor. "Das Tagesgeschäft der Politiker ist von anderen Sorgen geplagt. Sie sollen das wirtschaftliche Wachstum sicherstellen, was jedoch zu Kosten anderer Bedürfnisse wie die Gesundheit oder Sicherheitsstandards geht", so Romero Lankao. Viele Städte könnten zudem ihre eigenen Klimaziele nicht erreichen.

Klimamodelle für jede Stadt nötig

Als Problem bezeichnet Romero Lankao, dass Klimamodelle kaum auf einzelne Städte heruntergebrochen werden, obwohl das Klima deutliche lokale Folgen hat. Bangladeshs Hauptstadt Dhaka etwa kämpft mit sinkendem Untergrund bei gleichzeitig steigendem Meeresspiegel – für die bald 25 Mio. Einwohner eine ständige Bedrohung darstellt. Der WWF hat unlängst von der industrialisierten Welt finanzielle und technische Hilfe sowie know-how für die Klimaanpassung der Ballungszentren gefordert. Aus eigener Kraft könnten sie die Probleme nicht meistern, so die Umweltschutzorganisation.

Nachhaltige Wasserversorgung für Brasilia

Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung – UFZ haben ein deutsch-brasilianisches Projekt gestartet, um Systemlösungen für Wasserprobleme in Lateinamerika, Osteuropa, Zentralasien, Südostasien und den Mittleren Osten zu entwickeln.

GOODWATER ITN: Fachkräfte für umweltverträgliches Grundwassermanagement
In dem EU-Programm ‚Goodwater Initial Training Network‘ (ITN) werden Fachkräfte auf dem Gebiet der Grundwasserforschung und -verwaltung ausgebildet. Das Helmholtz Zentrum München ist federführend an diesem Projekt beteiligt.

Projekt: Wasser 2050 – Chancen für die deutsche Wasserwirtschaft
Ein Konsortium aus Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, Institut für sozial-ökologische Forschung und Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung untersucht, wie Wassertechnologie hilft und welchen Beitrag die deutsche Wirtschaft leisten kann.

Wasser in Zentralasien – Von Klimawandel bis Wassermanagement
Das Forschungsnetzwerk "Water in Central Asia" (CAWa) soll ein grenzüberschreitendes Wasserressourcenmanagement in fünf zentralasiatischen Staaten erarbeiten und zentralasiatische Fachkräfte weiterbilden. Am CAWA-Konsortium sind die Helmholtz-Zentren AWI und DLR beteiligt, die Federführung hat das Helmholtz-Zentrum Potsdam -Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ.

Knappes Wasser effizient nutzen: Projekt SMART
Experten des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung entwickeln ein nachhaltiges Wassermanagement für das Grenzgebiet zwischen Jordanien, Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten, um die Trinkwasserversorgung zu sichern.

Luftschicht verringert Reibung bei Schiffen

eine Luftbeschichtung, die den
Reibungswiderstand von Schiffen reduziert, entwickeln Forscher aus ganz
Europa im Projekt AIRCOAT. Dabei nutzen sie den am Karlsruher Institut
für Technologie (KIT) erforschten Salvinia-Effekt, der es erlaubt, unter
Wasser eine Luftschicht dauerhaft zu halten. Die Europäische Kommission
fördert AIRCOAT mit insgesamt 5,3 Millionen Euro; davon erhält das KIT
rund eine Million Euro. Die wissenschaftliche Koordination liegt bei dem
Physiker und Nanotechnologie-Experten Professor Thomas Schimmel am KIT.

Das Projekt ist am 1. Mai 2018 gestartet und
läuft drei Jahre. Als Projektkoordinator fungiert das Fraunhofer-Center
für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML in Hamburg. AIRCOAT (Air
Induced friction Reducing ship COATing) zielt darauf, eine passive
Luftschmiertechnologie für Schiffe zu entwickeln, die zum Schutz der
Meere und der Atmosphäre beiträgt. Eine auf den Schiffsrumpf
aufgebrachte selbstklebende Folie erzeugt eine dünne Lufthülle, die den
Reibungswiderstand wesentlich verringert und gleichzeitig als
physikalische Barriere zwischen Rumpfoberfläche und Wasser wirkt.
Dadurch lassen sich Kraftstoffverbrauch und Abgasausstoß des Schiffs
beträchtlich reduzieren. Die Luftschicht vermindert auch die Abstrahlung
von Schiffslärm. Überdies verhindert sie die Ansiedlung von
Meeresorganismen am Schiffsrumpf, das sogenannte Fouling, sowie die
Freisetzung von bioziden Substanzen aus darunterliegenden Beschichtungen
ins Wasser.

Bei der innovativen Luftbeschichtung handelt
es sich um eine bionische Anwendung – die Technik ist von der Natur
abgeschaut. AIRCOAT basiert auf dem Salvinia-Effekt, den der Botaniker
Professor Wilhelm Barthlott von der Universität Bonn und der Physiker
Professor Thomas Schimmel vom KIT gemeinsam entdeckt haben. Dieser
Effekt ermöglicht es bestimmten Pflanzen wie den Schwimmfarnen
(Salvinia) auch unter Wasser zu atmen. Dazu halten sie eine dünne
Luftschicht auf der Oberfläche ihrer Blätter, die haarartige Strukturen
aufweist und extrem wasserabweisend ist. Das AIRCOAT Projekt setzt
diesen Effekt, der die Haltung von Luftschichten auf Oberflächen unter
Wasser ermöglicht, nun technologisch auf einem selbstklebenden
Foliensystem um.

Der wissenschaftliche Koordinator von
AIRCOAT, Professor Thomas Schimmel, der am Institut für Angewandte
Physik (APH), am Institut für Nanotechnologie (INT) sowie am Centrum für
Funktionelle Nanostrukturen (CFN) des KIT tätig ist, erforschte mit
seiner Arbeitsgruppe den Salvinia-Effekt in dem von
Bundesforschungsministerium geförderten Projekt ARES, an dem das KIT
sowie die Universitäten Bonn und Rostock beteiligt waren, sowie in einem
von der Baden-Württemberg Stiftung geförderten Projekt. „Nachdem wir
den Salvinia-Effekt verstanden hatten, erkannten wir das enorme
ökonomische und ökologische Potenzial einer technischen Umsetzung“,
berichtet Thomas Schimmel. „Wir entwickelten eine Methode zur
Herstellung einer künstlichen Oberfläche, die den Effekt im Labor
nachahmt. Ein früher Prototyp, den wir vor mehr als fünf Jahren unter
Wasser gesetzt haben, ist immer noch mit einer dauerhaften Luftschicht
bedeckt!“

Das AIRCOAT Konsortium optimiert die neue
Technologie und untersucht die Oberflächeneigenschaften experimentell
und numerisch. Anschließend demonstrieren die Forscher die Effizienz und
die industrielle Machbarkeit im Labor, auf Forschungsschiffen und auf
Containerschiffen. Ein umfassender Validierungsprozess wird den Nutzen
für Wirtschaft und Umwelt nachweisen. In AIRCOAT arbeiten
Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen – von der angewandten
Physik über Nanotechnologie, experimentelle und numerische
Strömungsmechanik sowie Bionik bis hin zu Schiffstechnik und
Schiffsemissionsmodellierung – mit Industrieexperten aus den Bereichen
Schiffsbeschichtung, Ökotoxikologie und Selbstklebefolientechnologie
sowie Containerschiffsbetreibern zusammen.

Insgesamt sind an dem von der Europäischen
Kommission im Rahmen des Programms Horizon 2020 geförderten Projekt zehn
Partner beteiligt: neben dem Fraunhofer CML und dem KIT auch die
Hochschule Bremen und die HSVA Hamburgische Schiffbau-Versuchsanstalt
GmbH sowie Avery Dennison Materials Belgium, PPG Coatings Europe B.V.
(Niederlande), Danaos Shipping (Zypern), die AquaBioTech Gruppe (Malta),
das Finnische Meteorologische Institut und Revolve Water (Belgien).

Mehr Fisch aus Aquakultur

Karpfen und Regenbogenforellen weit vorne

(aid) – Die Erzeugung von Fisch in Aquakulturbetrieben nimmt weiter zu. 2012 wurden mit 19.600 Tonnen Fisch 7,3 Prozent mehr erzeugt als im Jahr davor. Die Zahl der Fisch erzeugenden Betriebe ist um gut 600 (+ 12,9 %) auf 5.349 gestiegen, teilt das Statistische Bundesamt mit. Die meisten Aquakulturbetriebe (3.355) erzeugten Karpfen (5.521 Tonnen). Regenbogenforellen werden von 2.353 Betrieben produziert (8.116 Tonnen). Dann folgen Lachsforelle (1.278 Tonnen), Europäischer Aal (706 Tonnen) und Bachforelle (658 Tonnen). Um etwa ein Drittel zurückgegangen ist dagegen die deutsche Muschelerzeugung. Gegenüber 2011 wurden von zehn Betrieben nur noch ca. 6.900 Tonnen Muscheln geerntet. Die Muschelerzeugung hängt größtenteils vom natürlichen Brutfall der Muscheln und anderen Umweltfaktoren ab.

Darum fördern Übergewicht und Diabetes den Krebs

DGIM-Experten beim Patiententag in Wiesbaden:

Darum fördern Übergewicht und Diabetes den Krebs

Wiesbaden
– Übergewicht und Adipositas greifen um sich und betreffen inzwischen
mehr als 1,5 Milliarden Menschen weltweit. Damit nehmen auch
Folgeerkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen immer
mehr an Bedeutung zu. Weniger bekannt ist, dass Übergewicht und Diabetes
auch die Entstehung verschiedener Krebsarten fördern. Grund dafür
könnte bei beiden Erkrankungen unter anderem die vermehrte
Insulin-Produktion im Körper sein. Auf der Pressekonferenz am 19. April
2017 anlässlich des 11. Patiententags der Deutschen Gesellschaft für
Innere Medizin e. V. (DGIM) in Wiesbaden erläutern Experten der
Fachgesellschaft den verhängnisvollen Zusammenhang zwischen
Körpergewicht und Krebs.

In
den vergangenen Jahren haben wissenschaftliche Studien immer deutlicher
gezeigt, dass Übergewicht und Diabetes die Entstehung einer Vielzahl
von Tumoren begünstigen können. Dazu zählen neben Darmkrebs, Brustkrebs
und Speiseröhrenkrebs auch Tumoren der Nieren, Bauchspeicheldrüse, Leber
und Gebärmutter. „Körpergewicht und Stoffwechsel wirken sich aber nicht
nur auf die Entstehung von Krebs aus“, sagt Dr. med. Cornelia
Jaursch-Hancke, Direktorin der Abteilung für Diabetologie und
Endokrinologie an den DKD-Helios-Kliniken in Wiesbaden. Auch der Verlauf
der Erkrankung und die Überlebenschancen hingen stark vom
Body-Mass-Index ab. So hätten etwa Tumorkranke mit sehr starkem
Übergewicht (BMI über 40 kg/m2) ein um 50 bis 60 Prozent höheres Risiko,
an ihrer Krebserkrankung zu sterben als normalgewichtige
Leidensgenossen.

Wie
kommt es aber zu diesem Effekt? Über welche Mechanismen kann das
Körpergewicht mit so unterschiedlichen Krankheiten wie
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs in Verbindung stehen? „Die
Forschung hierzu ist noch lange nicht abgeschlossen“, sagt
Jaursch-Hancke. Aus einer Vielzahl von Studien ergebe sich jedoch
allmählich ein immer genaueres Bild der Prozesse, die im Körper
ablaufen, wenn die Fettpolster zunehmen. Sowohl Übergewichtige als auch
Typ-2-Diabetespatienten produzieren häufig große Mengen von Insulin, das
den Blutzuckerspiegel niedrig halten soll. Zugleich lässt jedoch die
Wirkung des Insulins nach, sodass der Blutzuckerspiegel dennoch hoch
bleibt und die Insulinproduktion weiter ankurbelt. „Es ist bekannt, dass
permanent hohe Insulinspiegel im ganzen Körper Rezeptoren aktivieren,
die das Tumorwachstum fördern“, erläutert Jaursch-Hancke. Auch die
Fettzellen selbst tragen neueren Erkenntnissen zufolge zur
Krankheitsentstehung bei: Sie produzieren eine Vielzahl von Hormonen und
Botenstoffen (Adipokine), die unterschiedliche Stoffwechselprozesse
steuern und beeinflussen können. Bei starkem Übergewicht setzen die
Fettzellen anstelle schützender Botenstoffe wie Adiponectin und Visfatin
eher schädliche Substanzen wie Resistin frei, die Entzündungen und
Insulinresistenz fördern können. Wissenschaftliche Studien haben auch
gezeigt, dass das hungerbremsende Adipokin Leptin bei Übergewichtigen
zwar vermehrt hergestellt wird, dass es aber ebenso wie Insulin seine
Wirkung verlieren kann. Leptin und andere Adipokine wirken auch direkt
auf das Immunsystem ein. Welchen Effekt jede einzelne dieser Komponenten
hat und wie sie bei Entstehung und Wachstum von Tumoren zusammenwirken,
ist aber noch weitgehend ungeklärt. „Die gute Nachricht ist jedoch,
dass dieser Effekt sich auch wieder umkehren lässt“, macht die
DGIM-Expertin Mut. Wer sein Gewicht reduziere und sich mehr bewege,
könne sein Risiko, an Krebs zu erkranken, auch wieder verringern.

„Den
Patiententag in Wiesbaden möchten wir dafür nutzen, Bürger über genau
solche Prozesse im menschlichen Körper aufzuklären“, sagt Professor Dr.
med. Petra-Maria Schumm-Draeger, Vorsitzende der DGIM. Denn das Wissen
über die eigenen Erkrankungen helfe den Patienten dabei, Therapien zu
verstehen und mitzutragen. Bei der Pressekonferenz am 19. April 2017
geben Experten der DGIM und Vertreter der Stadt Wiesbaden Einblick in
das Programm des Patiententags. Weitere Informationen zum Kongress und
Patiententag finden Interessierte hier:
http://dgim2017.de/download/.

Stillen gegen Stress

Stockholm (pte/05.08.2006/09:00) – Babys, die gestillt werden, wissen
im späteren Leben signifikant besser mit Stress und Angstgefühlen
umzugehen als Babys, die Flaschennahrung bekommen. Zu diesem Ergebnis
ist ein Wissenschaftlerteam des Karolinska Institutet in Stockholm,
Schweden http://info.ki.se, gekommen. Die Forscher haben fast 9.000
Personen des Jahrgangs 1970 untersucht, wie sie im jungen Alter die
Trennung ihrer Eltern verkrafteten. Dabei entdeckten sie, dass
gestillte Kinder diese negative Situation viel besser bewältigen
konnten als Kinder, die mit Flaschennahrung großgezogen wurden. Die
Ergebnisse der Studie sind in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift
Archives of Disease in Childhood http://adc.bmjjournals.com
veröffentlicht.

Die Versuchspersonen wurden bei der Geburt, nach fünf sowie zehn Jahren
untersucht, ob sie gestillt wurden, ob die Eltern getrennt und wie
ängstlich und beunruhigt sie waren. Dabei entdeckten die Forscher, dass
Kinder, von denen die Eltern getrennt waren, mehr Angstgefühle hegten
als Kinder, deren Eltern noch zusammen waren. Es stellte sich jedoch
heraus, dass Kinder, die gestillt wurden, dieses Problem viel besser
bewältigen konnten und "signifikant weniger ängstlich" waren als
Kinder, die mit der Flasche ernährt wurden. Die Forscher stellten fest,
dass gestillte Kinder mit getrennten Eltern fast zweimal so oft
ängstlich waren als gestillte Kinder, deren Eltern noch zusammen waren.
Kinder mit Flaschennahrung und getrennten Eltern waren sogar neunmal so
oft ängstlich als jene Kinder, deren Eltern zusammenlebten.

Einer vorsichtigen Schätzung zufolge sind gestillte Kinder nach der
Trennung ihrer Eltern um zehn Prozent weniger gestresst als Kinder, die
nicht gestillt wurden. Die Forscher entdeckten, dass diese positive
Folge des Stillens sogar standhielt, wenn die Kinder eine junge oder
depressive Mutter hatten oder aus einer niedrigeren sozialökonomischen
Klasse kamen – Stück für Stück Faktoren, die mit einem höheren
Stressniveau assoziiert werden. Der Effekt wird sogar erreicht, wenn
die Kinder nur ein paar Wochen gestillt wurden. Die Forscher räumen
jedoch ein, dass ihre Studie den Zusammenhang nicht direkt beweist.
Dass sich Stillen tatsächlich positiv auf die Stressverarbeitung im
Körper auswirkt, halten sie jedoch für plausibel.

E-Bikes und viel Forschung

Elektrofahrräder
sind voll im Trend! Oft sind die Antriebe der praktischen Flitzer aber
stärker im Hinblick auf die Herstellungskosten optimiert, weniger auf
die bestmögliche Kraftentfaltung. Im Vergleich zu anderen
strombetriebenen Fahrzeugen schneiden Pedelecs bei Wirkungsgrad und
Reichweite deshalb schlechter ab. Forscherinnen und Forscher des
Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) wollen die E-Bikes jetzt
besser machen und haben dafür einen speziellen Prüfstand eingerichtet.

„Die meisten Motoren,
die heute in E-Bikes verbaut sind, wurden ursprünglich als Antriebe für
andere kleine Elektrogeräte entwickelt, zum Beispiel als Lenkhilfe in
Autos“, sagt Martin Doppelbauer vom Elektrotechnischen Institut (ETI)
des KIT. Deswegen seien sie nicht per se schlecht, aber eben auch nicht
so optimiert, dass sie die allerbeste Fahrleistung erbrächten,
konstatiert der Professor für Hybridelektrische Fahrzeuge. So erreiche
ein durchschnittliches Elektroauto gegenwärtig einen Wirkungsgrad von 90
Prozent. Die zugeführte Energie wird also fast vollständig in Leistung
umgesetzt. „Bei handelsüblichen Pedelecs beträgt er hingegen nur 70
Prozent“, sagt Doppelbauer. Zukünftige Motoren müssten vor allem
kompakter und damit auch kleiner, leichter und reichweitenstärker sein.
Dazu wenden die Forscher am ETI Entwicklungsmethoden und Erkenntnisse
von größeren Antrieben für batterieelektrische Fahrzeuge, die heute
bereits sehr weit entwickelt sind, auf die kleinen Pedelec-Motoren an.

Doch nicht nur der
Motor selbst könne noch verbessert werden, sondern auch Komponenten wie
Getriebe, Kühlung, Leistungselektronik und nicht zuletzt die Batterie.
„Bislang fehlt bei den meisten Herstellern ein Schnellladesystem“, so
Doppelbauer. Ein solches entwickelt das ETI jetzt gemeinsam mit einem
Heidelberger E-Bike-Produzenten. „Räder für den Stadtverkehr muss man in
einer halben Stunde während des Einkaufens aufladen können, dann kann
man die Batterien kleiner, leichter und damit praxistauglicher machen“.

Um die angepeilten
Neuentwicklungen auf Herz und Nieren zu testen, haben die ETI-Forscher
eigens einen neuartigen Prüfstand eingerichtet wie er in der
Automobilindustrie üblich ist. „Hier können wir Fahrräder
vollautomatisch realistischen Dauertests unterziehen“, erklärt
Doppelbauer. Die Räder durchliefen dabei unterschiedliche Fahrzyklen in
allen Geschwindigkeiten, ebenso könnten Berg- und Talfahrten
nachgestellt werden, „wie bei den großen Motoren auch“.

Details zum KIT-Zentrum Mobilitätssysteme: http://www.mobilitaetssysteme.kit.edu

Weniger Herzinfarkte durch Rauchverbote

fzm – Das in verschiedenen Ländern eingeführte Rauchverbot am Arbeitsplatz und in öffentlichen Räumen zeigt Wirkung. Schon nach kurzer Zeit kommt es zu einem messbaren Rückgang von Herzinfarkten. Dies belegen eine Reihe von Studien, deren Ergebnisse Umweltmediziner in der Fachzeitschrift "Das Gesundheitswesen" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2009) zusammenfasst.

In den USA gibt es Rauchverbote am Arbeitsplatz oder in Restaurants schon seit Längerem, wenn auch nicht in allen Bundesstaaten oder Städten. In Europa machte Irland mit einem umfassenden landesweiten Rauchverbot im März 2004 den Anfang, nach und nach folgten andere Länder wie Italien und Frankreich. Auch in Deutschland haben seit 2007 alle Bundesländer Rauchverbote angeordnet, die jedoch hierzulande weiter die Gemüter erregen. Zwar ist unbestritten, dass die Schadstoffbelastung in Büros und Gastwirtschaften sinkt, auch scheint das Verbot viele Menschen zu motivieren, das Rauchen ganz aufzugeben. Doch gerade vonseiten der Tabakindustrie wird immer wieder behauptet, eine positive Auswirkung auf die Gesundheit sei nicht belegt. Dem treten Privatdozentin Dr. Gabriele Bolte und ihre Kollegen vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Oberschleißheim jetzt durch einen Überblick zu acht bereits veröffentlichten Studien entgegen. Hinzu kommen fünf weitere Studien, deren Ergebnisse in den letzten Monaten zunächst in Pressemitteilungen vorgestellt wurden. Dr. Bolte: "Alle Studien zeigen, dass nach der Einführung von Rauchverboten weniger Menschen mit Herzinfarkten oder anderen Folgen verengter Herzkranzgefäße in Krankenhäusern behandelt werden müssen."

Herzinfarkte sind eine bekannte Folge des Passivrauchens. Über die Lungen gelangen die Schadstoffe ins Blut, wo sie einen unmittelbaren Einfluss auf die Gefäßfunktion haben, was einen plötzlichen Verschluss der Herzkranzgefäße begünstigt. Deshalb sind die Ergebnisse der Studien nach Ansicht der Umweltmediziner auch aus biologischer Sicht plausibel. Das Ausmaß schwanke von Studie zu Studie und es sei möglich, dass einzelne Untersuchungen das Risiko überschätzten, berichten Dr. Bolte und ihre Co-Autoren. Insgesamt könne aber mit einem Rückgang der Herzinfarktrate um acht bis 19 Prozent gerechnet werden, schreiben die Experten. Dies entspricht auch den Erfahrungen früherer Studien zum Passivrauchen, in denen ein um 25–30 Prozent erhöhtes Risiko für Erkrankungen der Herzkranzgefäße ermittelt wurde. Passivrauchen sei in Deutschland jedes Jahr für 3800 Neuerkrankungen und 2100 Todesfälle verantwortlich, berichten die Autoren. Rauchverbote könnten deshalb eine sehr effektive Maßnahme zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung sein.

G. Bolte et al.:
Rauchverbote in öffentlichen Räumen: Aktuelle epidemiologische Evidenz für kardiovaskuläre Gesundheitseffekte auf Bevölkerungsebene.
Das Gesundheitswesen 2009; 71 (3):
S. 140-151

| | Hans Kolpak | Weischlitz

Hans Kolpak Weischlitz

Es gibt so gut wie keine Asylanten, sondern fast nur Einwanderer zu dem Zweck, Europa zu destabilisieren. Kaschiertes Ziel ist der Abbruch von Demokratie und sozialistischen Ideologien, um Monarchien ohne Parlamente zu etablieren.

Bleibt Deutschland oder wird es zerstört?

dzig.de/Bleibt-Deutschland-oder-wird-es-zerstoert

Hans Kolpak
Goldige Zeiten

Internet: Ungleicher Ausbau vergrößert digitale Kluft

Internet: Ungleicher Ausbau vergrößert digitale Kluft
Vereinte Nationen zeigen "weiße Flecken" auf interaktiver Landkarte
 
Schnelles Web: nicht nur in Asien oft Mangelware (Foto: itu.int)

Bangkok (pte013/21.11.2013/11:25) – Die digitale Kluft, die Internetnutzer von der Gruppe der Nicht-User trennt, hat sich aufgrund der ungleichmäßigen Verteilung des Ausbaus moderner Informations- und Kommunikationstechnologien zunehmend erweitert. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht der International Telecommunication Union http://www.itu.int , einer Unterorganisation der Vereinten Nationen, der sich speziell auf den Asien-Pazifik-Raum konzentriert. Um möglichst allen Bürgen in den betroffenen Ländern einen gleichwertigen Zugang zu Online-Informationen und -Diensten zu ermöglichen, hat die internationale Agentur nun erstmals eine interaktive Landkarte des "Datensuperhighways" der Region erstellt, mit deren Hilfe "weiße Flecken" so schnell wie möglich geschlossen werden sollen.

"Das wachsende Ungleichgewicht in Bezug auf Einkommen, Bildung und Wissen stellt eine der größten Herausforderungen im Asien-Pazifik-Raum dar. Durch den ungleichmäßigen Ausbau moderner Informations- und Kommunikationstechnologien hat sich dieses Problem noch weiter zugespitzt", zitiert das chinesische Nachrichtenportal Xinhua Noeleen Heyzer, Executive Secretary der UN Economic and Social Commission for Asia and the Pacific http://www.unescap.org . Die neue interaktive Karte ziele vor allem auf die Schließung der bestehenden Breitband-Lücken ab. "Es ist wichtig, dass wir die Technologie bestmöglich einsetzen, um es den Menschen zu ermöglichen, ihr Leben zu verbessern", betont Heyzer.

Arme und reiche Länder

"Die Verfügbarkeit von ausreichend Bandbreite ist immer ein Thema, weil der Ausbau der nötigen Infrastruktur nur schwer mit dem Bedarf mithalten kann", stellt Christian Oggolder von der Kommission für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung http://www.oeaw.ac.at/cmc gegenüber pressetext klar. Dass leider gerade ärmere Länder in puncto schneller Internetanbindung ein klares Nachsehen haben, liege auch an einem globalen Umverteilungsproblem. "Das ist ein politisches Thema. Auf technischer Seite würden insbesondere nicht Kabel gebundene Lösungen dazu beitragen, rascher Maßnahmen gegen die digitale Kluft ergreifen zu können", meint der Experte.

Doch auch reiche Industriestaaten wie Deutschland sind von diesem Problem nicht ausgenommen. "Auch bei uns ist die Anzahl der weißen Flecken in der Internetlandkarte nach wie vor erschreckend hoch", kritisiert Bernd Rudolph, zweiter Vorsitzender des Bundesverbands Initiative gegen digitale Spaltung http://www.geteilt.de , im Gespräch mit pressetext. Insbesondere in ländlichen Gebieten müssten immer noch viele Menschen ohne eine Möglichkeit auskommen, über einen ausreichend schnellen Breitband-Zugang ins Web einzusteigen. "Die digitale Kluft ist für eine Nation, die auf Hochtechnologie und Wissen setzt, völlig inakzeptabel, ja ein Armutszeugnis", erläutert Rudolph.

Extrem unausgeglichen

Was die Breitband-Versorgung betrifft, ist das Kräfteverhältnis allerdings wohl kaum irgendwo unausgeglichener als in der Asien-Pazifik-Region. Laut UN-Statistik finden sich in diesem Gebiet mit einem Wert von 37,56 Prozent in Südkorea und einem Anteil von gerade einmal 0,01 Prozent in Myanmar sowohl die höchste als auch die niedrigste Breitband-Penetrationsrate aller Länder dieser Welt. "Ein schneller Internetzugang ist heute längst zu einem Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge geworden. Er entscheidet über gesellschaftliche Teilhabe und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit", so Rudolph abschließend.