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Brustkrebs-Tests: Mortalität sinkt um 60 Prozent

pte20181112001 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Brustkrebs-Tests: Mortalität sinkt um 60 Prozent

Internationale wissenschaftliche Studie hat Daten von mehr als 50.000 Frauen ausgewertet

(pte001/12.11.2018/06:00) – Frauen, die an einem Brust-Screening
teilnehmen, haben laut einer Studie unter der Leitung von Forschern der
Queen Mary University of London http://qmul.ac.uk deutlich größere Vorteile von der Behandlung. Für die Studie wurden die
Daten von 52.438 Frauen zwischen 40 und 69 Jahren aus der schwedischen
Provinz Dalarna ausgewertet.

Frühe Erkennung elementar

Laut den in "Cancer" veröffentlichten Ergebnisse haben Frauen, die sich
für ein organisiertes Brust-Screening-Programm entscheiden, ein um 60
Prozent geringeres Risiko, in den ersten zehn Jahren nach der Diagnose
Brustkrebs zu sterben. In den 20 Jahren nach der Diagnose verringert
sich das Sterberisiko um 47 Prozent. Verantwortlich dafür ist laut den
Studienautoren, dass das Screening eine frühere Diagnose und damit auch
bessere Behandlungsaussichten ermöglicht.

In Großbritannien wird ein Brust-Screening allen Frauen zwischen 50 und 70 Jahren über das NHS Breast Screening Programme http://nhs.uk/conditions/breast-cancer-screening angeboten. Durchschnittlich nehmen mehr als 70 Prozent dieses Angebot
an. Die Werte sind jedoch landesweit sehr unterschiedlich. Am seltensten
gehen Frauen aus ärmeren, innerstädtischen Bereichen zur Untersuchung.

Deutlich verbesserte Therapien

Seniorautor Stephen Duffy nach senken senken Therapien die Mortalität
durch Brustkrebs. "Diese Ergebnisse belegen jedoch eindeutig, welche
wichtige Rolle das Brust-Screening spielen muss. Damit profitieren
Frauen auch entscheidend von den modernen Behandlungsmethoden. Wir
müssen sicherstellen, dass sich die Teilnahme an diesen Programmen
verbessert. Das gilt vor allem für sozioökonomisch benachteiligte
Regionen."

Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich von 1977 bis 2015. Alle
Patientinnen erhielten, unabhängig von der Art und Weise der Diagnose,
die laut den neuen nationalen Richtlinien vorgesehene Behandlung. Das
schwedische Forscher-Team unter Leitung von Laszlo Tabar vom Falun
Central Hospital setzte auf ein neues Verfahren zur Berechung jährlich
auftretender Erkrankungen, die binnen zehn und 20 Jahren nach der
Diagnose von Brustkrebs zum Tod führen. Die Studie wurde von der
American Cancer Society mitfinanziert, die auch Forscher stellte.

Handy warnt User vor Straßenlaternen

"CrashAlert" warnt Handy-User vor Straßenlaternen
Tiefenkamera erkennt Hindernisse für abgelenkte Nutzer
 
SMSen: birgt unterwegs Kollisionsrisiken (Foto: Rödi, pixelio.de)

Winnipeg/Wien (pte018/15.04.2013/13:30) – In Zukunft könnte eine App all zu sehr in ihr Smartphone vertiefte User warnen, bevor sie gegen eine Straßenlaterne laufen. Denn Forscher an der University of Manitoba http://umanitoba.ca arbeiten mit "CrashAlert" an einem System, das eben solche Warnungen für mobile Geräte ermöglicht. "Die Leute werden nicht aufhören, beim Gehen zu SMSen. Um Handys an unsere neuen alltäglichen Gewohnheiten anzupassen, müssen sie uns bei dem unterstützen, was sie uns nehmen, wie periphäres Sehen", so der Informatik-Postdoc Juan-David Hincapié-Ramos gegenüber Technology Review.

Der CrashAlert-Prototyp, den das Team Anfang Mai im Rahmen der CHI 2013 http://chi2013.acm.org näher vorstellen wird, nutzt ein Sieben-Zoll-Tablet mit aufmontiertem Kinect-Sensor und hat sich in der Uni-Kantine bewährt. "Es ist relativ optimistisch, aber unrealistisch, dass das auch im Freien funktioniert", meint Florian Seitner, CTO beim Spezialisten für Computersehen emotion3D http://www.emotion3d.tv , gegenüber pressetext. Das liegt aber vornehmlich daran, dass Kinect relativ lichtempfindlich ist – prinzipiell erscheint die Idee dem Experten zufolge durchaus gangbar.

Warnung statt Pfosten

Die Idee hinter CrashAlert ist eigentlich einfach. Geeignete Abstands-Warnungen auf dem Bildschirm sollen verhindern, dass all zu sehr in SMSen oder mobiles Internet vertiefte Nutzer mobiler Geräte einfach in die nächste Straßenlampe, den Pfosten eines Verkehrszeichens oder andere Hindernisse laufen. Um das zu ermöglichen, erfasst eine geeignete Kamera – beim Prototypen eben ein doch eher sperriger Kinect-Sensor – den Abstand zu Objekten und Personen in der Umgebung. Die zugehörige Software blendet dann möglichst wenig störende, aber doch gut bemerkbare Hinweise auf dem Display ein.

Dass das funktioniert, haben die Forscher in einem Experiment gezeigt, bei dem User während des Ganges durch eine Uni-Kantine auf dem Tablet gespielt haben. Dabei mussten sie Kollisionen mit Hindernissen und anderen Personen vermeiden – darunter ein Freiwilliger, der mehrmals bewusst Kollisionen provoziert hat. Die Testpersonen haben den Forschern zufolge dank CrashAlert früher auf Hindernisse reagiert, konnten daher einfacher ausweichen und haben sich auch sicherer gefühlt. Die Leistung im Spiel hat darunter aber nicht gelitten – die Nutzer waren durch die Warnungen also auch nicht nennenswert von dem abgelenkt, was sie auf dem Test-Tablet machen.

Gangbarer Ansatz

Vorerst ist CrashAlert zwar nur ein Tablet-Prototyp, doch könnte so eine Kollisionswarnung durchaus breiter verfügbar werden. "Das wäre mit dem Smartphone durchaus möglich", meint Seitner. Denn nötig ist nur eine Doppelkamera für die Tiefenwahrnehmung, wofür schon die 3D-Kameras mancher aktueller Smartphones ausreichen dürften. "Umso enger die Kameras zusammen liegen, desto ungenauer kann die Distanz von weiter entfernten Objekten bestimmt werden", warnt der Fachmann zwar. Doch da es bei CrashAlert vor allem um die Warnung vor Objekten geht, die sich praktisch unmittelbar vor dem User befinden, ist das wohl kein technisches Hindernis.

"Der entscheidende Punkt ist eher die Rechenleistung", sagt Seitner. Aktuelle Smartphones sollten davon aber eigentlich genug bieten. Die Frage wird also eher sein, ob Hincapié-Ramos und seine Kollegen ihren CrashAlert so weiterentwickeln können, dass wirklich eine App für ein breiteres Publikum entsteht. Außerdem ist offen, ob eine Kollisionswarnung, dank der User letztlich noch weniger auf ihre Umwelt achten brauchen, nicht mehr Probleme schaffen würde, als sie löst. Es sei "der Inbegriff der Entfernung sowohl von der physischen und sozialen Welt", kritisiert jedenfalls Clifford Nass, Kommunikationswissenschaflter an der Stanford University.

Abnehmen gegen Krebs

Auch Nicht-Übergewichtige sollten auf Gewicht achten

2007/11/02 London – Einer Meta-Studie des World Cancer Research Fund zufolge, liegt in der Gewichtsabnahme ein Geheimnis der Krebsvorsorge. Jeder sollte darauf achten, so dünn wie möglich – allerdings nicht untergewichtig – zu sein, berichtet BBC-Online. Zu vermeiden sind gezuckerte Softdrinks, Alkohol und Speck. Das Cancer Institute hat zwar keine neuen Studienergebnisse vorzulegen, verweist aber auf insgesamt 7.000 Krebsuntersuchungen der vergangenen fünf Jahre.

Der gesunde Body-Mass-Index liege zwischen 18,5 und 25. Das Krebsrisiko steige allerdings, je näher es bei 25 liege. Grundaussage der untersuchten Studien war, dass das Körperfett einen wesentlichen Anteil bei der Entwicklung von Tumoren spiele. Die Studienautoren haben zudem eine Liste von Lebensmitteln erstellt, die nur in Maßen genossen werden sollten. Dazu gehören vor allem weniger als 500 Gramm rotes Fleisch pro Woche, weniger Alkohol, weniger Schinken, Speck und andere verarbeitete Fleischprodukte wie etwa Würste und weniger gezuckerte Soft-Drinks. Weiters raten die Experten zum täglichen Trainieren. Gewarnt wird vor der Gewichtszunahme ab dem 21. Lebensjahr. Hinzu kommt noch der Ratschlag, Kinder mit Muttermilch zu ernähren und auf Vitamin-Supplemente gegen Krebs zu verzichten. Diese Empfehlungen wären allerdings keine Gebote, schreiben die Forscher.

„Wenn Menschen Interesse daran haben, ihr Krebsrisiko zu verringern, sind diese Empfehlungen ernst zu nehmen“, erklärt Martin Wiseman. Krebs sei kein Schicksal, sondern eine Frage der Risikobewertung. Und diese könne man durch sein eigenes Benehmen steuern. „Es ist sehr wichtig, dass Menschen fühlen, dass sie das, was sie tun auch selbst kontrollieren“, so der Mediziner. Was die Studie allerdings auch deutlich machte, ist die Tatsache, dass zwei Drittel der Krebsfälle gar nicht auf den Lebensstil zurückzuführen sind.

Wiseman bleibt allerdings dabei, dass von den insgesamt zehn Mio. Krebsfällen, die derzeit jährlich weltweit diagnostiziert werden, drei Mio. durch Lebensstiländerungen wie sie in der Studie aufgezählt werden, verhindert werden könnten. Allein in Großbritannien werden jährlich 200.000 neue Krebsfälle diagnostiziert. Dabei sind Brust- und Darmkrebs die beiden Arten, die besonders häufig auftreten. In den Untersuchungen wurde deutlich, dass bei beiden Erkrankungen das Körperfett eine wesentliche Rolle spiele.

Vom Aspekt der Krebserkrankung her, sollte auch der Alkoholkonsum deutlich eingeschränkt werden, kommen die Autoren zum Schluss. Andere wissenschaftliche Studien haben allerdings gezeigt, dass ein moderater Alkoholgenuss anderen Krankheiten vorbeugen kann. Daher soll die Tagesration nicht mehr als zwei Drinks für Männer und ein Drink für Frauen betragen. Von gezuckerten Softdrinks sollte generell Abstand genommen werden, schreiben die Autoren. Diese würden dafür sorgen, dass man dick werde. Das gilt auch für Fruchtsäfte. Obwohl der wissenschaftliche Beweis für die gesundheitlichen Vorteile der Muttermilch fehlen, raten die Forscher dazu. Das Säugen verringere das Brustkrebsrisiko der Mutter und eine zukünftige Fettleibigkeit des Kindes.

 

26.01.2019: Chaos im Körper verhindert Krankheiten

Diese auf den ersten Blick verblüffende Aussage scheint widersprüchlich zu sein. Aber ich persönlich habe dem Chaos, das sogar eine mathematische Beschreibung in der sogenannten Chaostherapie Ende der 80er Jahre gewidmet, die unter dem Titel Ordnung aus dem Chaos- Synergetik als Ordnungsprinzip der Natur‘ stellte ich die vielfachen Möglichkeiten der Chaosbetrachtung dar. Eine Lehre, die ich daraus gezogen habe, ist, dass Chaos ganz bestimmte Gesetzmäßigkeiten beinhaltet, die es ermöglichen, es für vielerlei Zwecke zu benutzen. Wenn man einen Vogel- oder einen Fischschwarm beobachtet glaubt man, dass im Innern das totale Chaos herrscht, aber trotzdem besitzt es enge Grenzen. Der Autor Frank Schätzing, mit dem ich befreundet bin, meint, es gäbe so etwas wie eine Schwarmintelligenz. Mag sein, dass diese  bestimmten Chaosgesetzen unterworfen ist. Leider stimmt das nicht beim menschlichen Verhalten, insbesondere der Demokratie. Da gibt es Ordnungsgesetzmäßigkeiten wie z. B. die selektive Wahrnehmung, die das ad absurdum führen. Der Bürger, der dieser selektiven Wahrnehmung unterworfen ist, nimmt nur das wahr, was in sein bekanntes Wissen oder seine Vorurteile passen. Die Folge ist, dass selbst realitätsfremde Ideologien Oberhand bekommen können. Das zum Thema Chaos. Allerdings scheinen jetzt zwei Mediziner das Chaos gezielt zu nutzen, um bessere Einblicke in die Funktionsweise und Reaktionen des Immunsystems zu gewinnen.

Ihr Jean Pütz

Profi-Kamera für das iPhone vorgestellt

"ladibird": Profi-Kamera für das iPhone vorgestellt
Hightech-Aufsatz verspricht Bildaufnahmen in Spiegelreflex-Qualität
 
iPhone mit Aufsatz: Soll deutlich bessere Bilder machen (Foto: ladibird.com)

Singapur (pte019/30.08.2013/12:40) – Ein Team aus Singapur hat mit dem "ladibird" http://ladibird.com einen Aufsatz für das iPhone 5 angekündigt, der Fotos mit der Qualität einer DSLR-Kamera (Digital-Spiegelreflex) verspricht. Dafür setzt das Zubehör nicht einfach auf eine Zusatzoptik, vielmehr handelt es sich um eine komplette Kamera mit einem Bildsensor. Das Gerät soll Kompaktkameras ausstechen und gegenüber echten DSLRs damit punkten, dass das Teilen von Fotos via App viel leichter ist.

Eine Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo http://igg.me/at/ladibird hat ihr Finanzierungsziel fast erreicht, im Juni 2014 sollen erste Unterstützer ihren ladibird bekommen. Derzeit können sich Interessenten den Aufsatz für 167 Dollar sichern. Wenn er Ende 2014 in den Handel kommt, soll er auf über 300 Dollar kommen. Bis dahin soll es auch Versionen für iPhone 5S und 5C geben, die ja nach aktuellem Gerüchte-Stand in nicht einmal zwei Wochen, am 10. September, offiziell enthüllt werden.

Komplette Kamera

Statt die interne Kamera des iPhones zu ergänzen, ersetzt ladibird diese effektiv komplett. Denn der Aufsatz hat nicht nur eine eigene 50mm-Objektivlinse mit f/1.8-Blende, sondern auch einen integrierten CMOS-Bildsensor. Dieser ist laut den Machern 7,5 Mal so groß wie jener des Smartphones und damit auch fast viermal so groß wie bei gängigen Kompaktkameras. Diese Kombination soll eine Fotoqualität ermöglichen, die mit DSLR-Profikameras mithalten kann – obwohl die Bedienung nur mittels Auslöserknopf oder auf Wunsch Touchscreen erfolgt.

Gegenüber echten Fotoapparaten soll ladibird auch dadurch punkten, dass man Schnappschüsse leicht auf Instagram, Facebook oder anderen Online-Plattformen teilen kann. Freilich relativiert sich dieser Vorteil dadurch, dass klassische Kamerahersteller wie Nikon oder Canon speziell bei Systemkameras zunehmend WLAN oder sogar 3G integrieren. Zumindest in der jetzigen Version bietet ladibird auch keinen Blitz – doch würden es viele Nutzer ohnehin bevorzugen, Fotos ohne Biltz zu schießen, so die Tüftler.

Beliebte Foto-Spielereien

Es herrscht offenbar reges Interesse an Zubehör, das breitere Fotografie-Möglichkeiten für Smartphones verspricht – jedenfalls häufen sich in den vergangenen Monaten entsprechende Crowdfunding-Kampagnen. Im Juli hat beispielsweise mit "Poppy" ein Aufsatz für Furore gesorgt, der 3D-Aufnahmen mit dem iPhone ermöglicht (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20130701003 ). Die Kampagne konnte letztlich über 190.000 Dollar aufstellen.

Andere erfolgreiche Crowdfunding-Projekte umfassen beispielsweise den "iPhone 5 Trygger Camera Clip" http://kck.st/Z5366Q , der mit einem Polarisationsfilter gegen unerwünschte Lichtreflexe antritt, oder den "Muku Shutter" http://kck.st/14IocsM , der mit der Aussicht auf eine Smartphone-Fernsteuerung für Selbstportraits über 2.500 Unterstützer anlocken konnte. Doch hat nicht jedes Smartphone-Foto-Gadget den gewünschten Crowdfunding-Erfolg. So konnten die Macher des Linsenrads "WoW Lens" http://kck.st/XnMDvh , das vier Linsen von Makro bis Weitwinkel verbindet, auf Kickstarter nicht die angestrebten 50.000 Dollar lukrieren.

Zukunft leben: Die demografische Chance?

Zukunft leben: Die demografische Chance?

Das Wissenschaftsjahr 2013 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist dem demografischen Wandel in Deutschland gewidmet. Die zentrale Ausstellung zum Wissenschaftsjahr wird von der Leibniz-Gemeinschaft unter dem Titel ?Zukunft leben: Die demografische Chance? gestaltet. Die Ausstellung wird am 26. Februar  im Berliner Museum für Naturkunde eröffnet und im Laufe der folgenden 13 Monate in vier weiteren Leibniz-Museen in Mainz, Bremerhaven, Bochum, München und im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden gezeigt.

Ausgangspunkt der Ausstellung sind die wiss enschaftlichen Befunde zur demografischen Entwicklung in Deutschland: Die Lebenserwartung steigt, die Bevölkerung wird älter. Die durchschnittlichen Kinderzahlen in Deutschland sind niedrig und stagnieren. Wir sind ein Zuwanderungsland und wir brauchen Zuwanderung. Welche Folgen ergeben sich daraus und welches  Entwicklungspotential ist damit verbunden – gesellschaftlich, familiär und individuell? Auf rund 300 qm können sich Besucher mit der Frage auseinandersetzen, wie sie morgen leben werden – und wie sie das neue, vielfältigere Miteinander gestalten wollen.

In neun allgemeinverständlich gestalteten Ausstellungsabteilungen wird auf der Basis von Ergebnissen und Lösung svorschlägen aus Wissenschaft und Forschung gezeigt, wie wir morgen lernen, arbeiten, Familien bilden, altern und wohnen werden – und wovon wir heute träumen. Den Anfang macht eine begehbare 3D-Skulptur zur Bevölkerungsentwicklung in Deutschland. Besucher können einen Blick in die Zukunft wagen und selbst erkunden, welche Faktoren die Bevölkerungsdynamik beeinflussen.

Die Ausstellung untersucht auch, ob wir anders lernen werden als heute. Werden wir interkultureller – und was bedeutet das eigentlich? Müssen wir alle länger arbeiten? Welche Auswirkungen hat das längere Leben auf den Lebensverlauf? Wissenschaftler der verschiedensten Diszipli nen äußern sich dazu in Videointerviews. Fotografien, historische Abbildungen, statistische Darstellungen, Animationsfilme und Comic-Geschichten werden gezeigt. Zahlreiche interaktive Module geben Gelegenheit zum Mit-Denken über unsere Zukunft und die Chancen im demografischen Wandel.

Die Ausstellung ?Zukunft leben? wurde von der Leibniz-Gemeinschaft entwickelt und von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet, dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zahlreichen Forschungsinstituten und Universitäten angehören. Die Ausstellung ist eine zentrale Maßnahme im Wissenschaftsjahr 2013 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Kuratoren der Ausstellung sind Petra Lutz und Thomas Spring. Die Ausstellungsgestaltung stammt von Atelier Brückner in Stuttgart.

Entzündlicher Rückenschmerz oft jahrelang fehlgedeutet

Neue DGRh-Leitlinie soll Früherkennung einer
Spondyloarthritis verbessern

Entzündlicher Rückenschmerz oft jahrelang
fehlgedeutet

Düsseldorf – Chronische Rückenschmerzen
entstehen meist durch überstrapazierte oder einseitig belastete
Muskeln,
Sehnen und Bänder. Andere Ursachen lassen Ärzte bei der Diagnose häufig
außer Acht. Dabei kann auch eine rheumatisch-entzündliche Erkrankung
der
Wirbelsäule Grund für die Schmerzen sein: Rund eine Million Menschen in
Deutschland leiden an der sogenannten axialen Spondyloathritis (SpA),
deren bekannteste Unterform der Morbus Bechterew (ankylosierende
Spondylitis) ist. Wegen der unspezifischen Frühsymptome diagnostizieren
Ärzte eine SpA oft erst mit jahrelanger Verspätung. Um dem
entgegenzuwirken, wurde unter Leitung der Deutschen Gesellschaft für
Rheumatologie (DGRh) eine neue S3-Leitlinie erarbeitet, die sie am 18.
September auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf anlässlich ihres 42.
Jahreskongresses erläutert.

„Zwischen dem Auftauchen erster Symptome
einer SpA und der Diagnose
liegen im Durchschnitt mehrere Jahre“, sagt Dr. med. Uta Kiltz vom
Rheumazentrum Ruhrgebiet in Herne, Autorin der neuen DGRh-Leitlinie.
Erste Symptome der Erkrankung sind tiefsitzende, häufig nächtlich
auftretende Rückenschmerzen und eine Steifigkeit der Wirbelsäule.
Patienten mit diesen Beschwerden gehen in erster Linie zu Ärzten ohne
rheumatologische Erfahrung, die die SpA nicht sofort im Blick
haben. 

„Die
Erkrankung äußert sich meist erstmals im zweiten bis dritten
Lebensjahrzehnt“, erklärt Kiltz. „Bei Patienten, die jünger als 45
Jahre
alt sind und länger als drei Monate an chronischen Rückenschmerzen
leiden, sollte der behandelnde Arzt unbedingt der Frage nachgehen, ob
eine Entzündung dahintersteckt.“ Dies kann zum Beispiel dann der Fall
sein, wenn sich die Schmerzen bei Bewegung verbessern, wenn sie vor
allem in der zweiten Nachthälfte auftreten und so stark sind, dass der
Betroffene aufwacht, oder wenn entzündungshemmende Schmerzmittel –
nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) – Linderung verschaffen.
Sprechen
die Symptome für eine SpA, ist eine Überweisung an einen Rheumatologen
angebracht.

Denn
je
früher der Patient effektiv therapiert wird, umso besser: Die mit einer
Häufigkeit von etwa 0,5 Prozent in Deutschland verbreitete Erkrankung
geht mit vielfältigen rheumatischen Beschwerden auch außerhalb des
Skelett- und Gelenksystems einher, darunter Schuppenflechte (Psoriasis)
oder eine entzündliche Erkrankung im Augeninneren, Uveitis. Bei etwa
der
Hälfte der SpA-Betroffenen lassen sich außerdem Darmentzündungen
nachweisen.

„Die
DGRh empfiehlt Betroffenen eine Kombination aus Medikation, Bewegung
sowie einer Patientenschulung“, betont Professor Dr. med. Matthias
Schneider vom Universitätsklinikum Düsseldorf, Tagungspräsident des
DGRh-Kongresses. Als Medikamente der ersten Wahl gelten NSAR.
Patienten,
die darauf nicht ansprechen, raten  Rheumatologen
TNF-alpha-Blocker
zu verordnen, Biologika, die in den Entzündungsprozess eingreifen. Über
Diagnose und Therapie der SpA sprechen Rheumatologen auf der
Pressekonferenz am 18. September 2014 im Rahmen des DGRh-Kongresses in
Düsseldorf.

Mars-Mission: Instrumententest im Schwarzwald

Meteoriteneinschläge und geologische
Formationen: Bislang ging es bei der Erkundung des Mars um dessen
Oberfläche. Bei der Mission „InSight“ der NASA und europäischer Partner,
die am 5. Mai 2018 startet, stehen nun die „inneren Werte“ des roten
Planeten im Fokus: Wie groß ist sein Kern? Ist dieser flüssig wie der
äußere Erdkern oder fest wie der innere Erdkern? Wie mächtig ist die
Kruste? Den Aufbau des Mars untersucht die NASA unter anderem mit dem
hochempfindlichen Instrumenten-Paket SEIS mit sechs Seismometern. Das
Qualifying-Model oder „Schwestergerät“ eines der Seismometer wird in
dieser Woche am Geowissenschaftlichen Gemeinschaftsobservatorium (Black
Forest Observatory, BFO) in Schiltach getestet, einer gemeinsamen
Einrichtung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der
Universität Stuttgart.

Dem Aufbau des Mars wollen die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Aufzeichnungen von
Marsbeben näher kommen. Dazu wird bei der InSight-Mission das
Instrumentenpaket SEIS im Einsatz sein: Teil des Pakets sind sechs
Seismometer, drei kurzperiodische, d. h. für Schwingungen bis 100 Hertz
geeignet, und drei breitbandige, d. h. für Schwingungen bis 10 Hertz
geeignet. „Mit jeweils einem Dreierset lässt sich die Bodenbewegung in
der vertikalen und in zwei horizontalen Richtungen erfassen“, sagt
Rudolf Widmer-Schnidrig vom BFO. Entwickelt haben die Marsseismometer
Ingenieure im französischen Toulouse und Pasadena, USA, in
hochtechnisierten Reinraum-Laboren – im Geowissenschaftlichen
Gemeinschaftsobservatorium des KIT und der Universität Stuttgart können
sie die Messinstrumente nun unter optimalen terrestrischen Bedingungen
charakterisieren. Beim nun laufenden zweiten Test geht es um die
Leistungsfähigkeit eines der Breitband-Seismometer, nachdem vor einem
Jahr am BFO bereits zwei kurzperiodische Seismometer getestet wurden.
„Am BFO haben wir exzellente Messbedingungen: Die Bodenunruhe ist
besonders gering und wir betreiben Seismometer, deren Daten zu den
rauschärmsten im globalen Vergleich gehören“, so Widmer-Schnidrig. Zudem
sei das BFO eines der wenigen seismologischen Observatorien, in denen
Wissenschaftler und Techniker vor Ort arbeiten. „Damit können wir bei
Instrumententests jederzeit Support leisten, der an anderen seismischen
Stationen nicht vorhanden ist.“

Das Stollensystem des ehemaligen Erzbergwerks
in Schiltach im Schwarzwald liegt vollständig im Granit. Der innere
Teil des Stollens, der die Messkammern für die Instrumente enthält, ist
durch zwei Druckschleusen von der Außenwelt abgeschirmt. Dieser Teil des
Stollens liegt etwa 150 Meter unter der Erdoberfläche. Die dadurch
erreichte Abschirmung der Instrumente vor dem Einfluss direkter
Luftdruck- und Temperaturschwankungen sowie eine Entfernung von mehr als
fünf Kilometer zu zivilisatorischen Störquellen (Industrie, Verkehr)
machen das BFO zu einem außergewöhnlich ruhigen Messstandort.

E-Zigaretten ebenso schädlich wie herkömmliche Glimmstengel Gefahr für Jugendliche

Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(Prof. Helmut Schatz, Bochum)

Raucherentwöhnung – ist die E-Zigarette die Lösung zur Prävention auch von Herz-Kreislauferkrankungen?

Bochum, 3. Januar 2019:

Gestern wurde, sozusagen als Blick in einen „Endokrinologischen
Hohlspiegel“; ein skurriler Werbeartikel, ein Feuerzeug mit
Werbeaufschrift vorgestellt, gesehen auf der Industrieausstellung der 6.
Jahrestagung der D-A-CH-Gesellschaft zur Prävention von Herz-Kreislauf-
Erkrankungen in Dresden vom 7. bis 8. Dezember 2018. Heute soll über
ein Referat zur E-Zigarette berichtet werden, zu dem Frau Dr. Ulrike
Schatz als eine der drei Tagungspräsident/innen Herrn Prof. Dr. Reiner Hanewinkel vom Institut für Gesundheitsforschung, IFT-Nord gGmbH aus Kiel eingeladen hatte.

In seinem fundierten Referat, das er dem Referenten zur Verfügung
stellte, berichtete er, dass in Großbritannien anfangs für die
E-Zigarette zur Raucherentwöhnung geworben wurde. Dies habe zwar zu
einem deutlichen Anstieg ihres Gebrauchs geführt, aber zu keinerlei
Rückgang des normalen Zigarettenrauchens (n= ~200.000, repräsentative
monatliche Erhebung, siehe Abbildung aus Lit.1). E-Zigaretten seien ganz
besonders deshalb abzulehnen, weil sie bei Jugendlichen als Einstieg
zum Zigarettenrauchen dienten, wie er an umfangreichen Untersuchungen an
Schulkindern demonstrierte (2).

E-Zigaretten enthalten eine sehr große Zahl von Substanzen
unterschiedlichster Art, deren gesundheitliche Auswirkungen weitgehend
unbekannt bzw. überhaupt nicht abzuschätzen seien. Ganz abgesehen von
den Atherosklerose und Bronchialkarzinome fördernden Eigenschaften des – auch in vielen  E-Zigaretten enthaltenen – Nikotins  wurden für Zimtaroma in Zellkulturen zytotoxische Effekt
gefunden, krebserzeugend (Kategorie 1) seien tabakspezifische
Nitrosamine,  Formaldehyd, der beim Erhitzen des Liquid entsteht, auch
Chrom und Nickel (vom Docht und von den Lötstellen);  Blei wird als
möglicherweise krebserzeugend (Kategorie 2B) eingestuft (3). Es wurde tatsächlich bereits eine Assoziation zwischen dem Gebrauch von E-Zigaretten und Herzinfarkt gefunden (4).

Herr Prof. Hasenwinkel wies darauf hin, dass Deutschland das letzte
Land in der Europäischen Union sei, in welchem Aussenwerbung für Tabak
auf Litfaßsäulen und Plakaten noch nicht verboten sei und dass darüber
in Kürze der Deutsche Bundestag zu entscheiden habe. Wenige Tage später,
am 11. Dezember 2018 erschien in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
(WAZ) ein Artikel darüber, in dem auch Prof. Hanewinkel zitiert wird
(5). Dieser Bericht zeigt, wie kompliziert so ein Vorgang ist und wie es
offenbar der Tabak-Lobby bisher gelungen ist, ein generelles
Werbeverbot für Tabak  in Deutschland zu verhindern. Dass nicht nur
Herz-Kreislauferkrankungen durch das Rauchen gefördert werden, sondern
auch der Lungenkrebs braucht hier wohl nicht noch gesondert erwähnt zu
werden.

Helmut Schatz

Hodenhochstand im ersten Lebensjahr behandeln

Jungen mit Hodenhochstand
schon im ersten Lebensjahr behandeln –
Unfruchtbarkeit und Hodenkrebs
vorbeugen

Berlin – Jungen mit Hodenhochstand sollten schon
bis zum Ende des ersten Lebensjahres behandelt werden. Zu dieser
Empfehlung kommt die neue Leitlinie Hodenhochstand, die unter
Federführung der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
entstanden ist. Die Fachgesellschaft spricht sich hierin ausdrücklich
gegen die bisher häufig angewandte Praxis aus, mit der Behandlung länger
abzuwarten. Dies könne eine verminderte Fruchtbarkeit bis hin zu
Sterilität zur Folge haben, warnen die Experten. Zudem sinke durch eine
frühzeitige Therapie das Risiko, später an Hodenkrebs zu
erkranken.

Beim Hodenhochstand befindet sich der Hoden bei
der Geburt nicht im Hodensack, sondern noch im Bauch oder den Leisten.
Er ist die häufigste Anomalie des männlichen Urogenitaltrakts: Bis zu
drei Prozent der „reif“ geborenen Jungen kommen mit dieser Abweichung
zur Welt, bei männlichen Frühgeborenen sind es sogar bis zu 30 Prozent.

Da der Hodenhochstand keine Beschwerden
verursacht und die Keimdrüse bei etwa sieben Prozent der betroffenen
Babys in den ersten sechs Lebensmonaten von allein an den richtigen
Platz wandert, sind sich Ärzte darüber einig, dass diese Zeit erst
einmal abzuwarten ist. „Aber anders als früher, wo man eine Operation
oft erst nach Jahren durchgeführt hat, ist man heute der Auffassung,
dass der Hoden bis zum ersten Geburtstag in den Hodensack verlagert
werden sollte“, sagt Privatdozentin Dr. Barbara Ludwikowski, Chefärztin
der Klinik für Kinderchirurgie auf der Bult, Hannover. Denn
Untersuchungen zeigen, dass sich die Zahl der Samenvorläuferzellen beim
Hodenhochstand ab dem Ende des ersten Lebensjahrs laufend verringert. Da
diese spermienbildenden Zellen unwiederbringlich verloren gehen, ist die
Fruchtbarkeit danach immer schwerer zu erhalten. Zudem wächst der Hoden
besser, wenn er frühzeitig in der richtigen Position ist: „Ein
unperfektes oder unvollständiges Genital kann große Scham und seelische
Beeinträchtigungen auslösen“, so die Kinderchirurgin, die die Erstellung
der Leitlinie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für
Urologie und der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin
koordiniert hat.

Und noch
ein weiterer Grund spricht aus Sicht der Wissenschaftlerin für eine
frühe Behandlung: Männer, die im Kindesalter an einem Hodenhochstand
oder „Maldeszenus testis“ gelitten haben, sind einem bis um das 10-fache
erhöhten Risiko ausgesetzt, später an Hodenkrebs zu erkranken. „Diese
Gefahr ist durch die Operation zwar nicht gebannt“, erläutert die
Kinderchirurgin. „Sie ist jedoch umso niedriger, je früher der Hoden im
Hodensack zu liegen kommt.“ Hodenkrebs ist mit rund 4000 Neuerkrankungen
pro Jahr hierzulande die häufigste Krebsart bei Männern zwischen 20 und
45 Jahren.

Der
Hochstand wird in der Regel „offen“ operiert. Bei Verdacht auf den
sogenannten Bauchhoden kommt jedoch immer die Schlüssellochtechnik zum
Einsatz. Die Erfolgsraten der Operationen liegen bei 74 bis 96 Prozent.
Vor der OP-Planung besteht zudem die Möglichkeit, die Kinder durch eine
Hormontherapie zu behandeln. „Die Gabe von Hormonen ist jedoch
umstritten, da die langfristigen Folgen einer Einwirkung auf den
kindlichen Hormonhaushalt noch nicht abschließend geklärt sind“, gibt
Dr. Ludwikowski zu bedenken. Zudem sei die Erfolgsquote mit rund 20
Prozent niedrig, die Rückfallquote aber hoch. „In vielen skandinavischen
Ländern wird die Hormontherapie ausdrücklich nicht empfohlen“, ergänzt
Chefarzt Dr. Tobias Schuster, Pressesprecher der
DGKCH.

„Unser Ziel ist, die Behandlung bis zur
Vollendung des 12. Lebensmonats abzuschließen, dann erhalten wir die
besten Ergebnisse“, fasst DGKCH-Präsident Professor Bernd Tillig
zusammen. „Voraussetzung ist jedoch, dass Eltern ihre kleinen Jungen bei
Verdacht auf Hodenhochstand frühzeitig einem Kinderchirurgen zur
Abklärung vorstellen. Dann können wir auch das optimale Zeitfenster zur
Therapie nutzen.“ Hier müsse noch Aufklärungsarbeit geleistet
werden.