Archiv der Kategorie: Physik, Chemie, Technik

Ist Elon Musk ein Betrüger? – Mit einer persönlichen Meinung von Jean Pütz

Auf keinen Fall ist er ein Umwelt- und Klimaschützer, auch wenn er sich so gebärdet und die ganze Welt belogen hat mit der Behauptung unter enormen PR-Einsatz:

Sein Tesla-E-Auto wäre unentbehrlich für die Klimarettung. Warum die ganze Welt auf dieses Batterie schwere und teure Konzept hereingefallen ist, ist mir ein Rätsel. Darin steckt viel Ignoranz und oberflächliches Denken. Klar klar, für das Smog-gepeinigte Kalifornien und noch schlimmer für die chinesischen Mammut-Städte, in denen man manchmal mit gestrecktem Arm die eigene Hand nicht erkennen kann, ist es ein Segen. Aber für die Klimarettung ist es eine Katastrophe. Tesla und alle Abkömmlinge der deutschen E-Autos haben eine extrem schlechte Ökobilanz. Insbesondere sind die Kosten für die als Fortschritt behaupteten E-Autos, meist verschleiert durch unverständliche Milliarden-Subventionen der Politik, nach Corona und Ukraine-Krieg so hoch, dass die Weiterverfolgung unverantwortlich ist.

Für normale Menschen ist  das E-Auto Typ Tesla sowieso unerschwinglich. Die Grün-Ideologen haben die durchsichtige Absicht, damit viele Autos von der Straße zu verbannen, auf Kosten der kleinen Leute. Dass der SPD nicht  dabei ein Licht aufgegangen ist, ist ein Zeichen von Gleichgültigkeit sondergleichen. Dabei gibt es eine extrem ökologischere und preiswertere Alternative, ein sogenanntes serielles Hybrid-Elektro-Auto, welches später mit grünem Methanol völlig CO2-neutral betrieben werden kann. Es hat gleiche Eigenschaften, benötigt aber wegen des geringen Gewichts nur die Hälfte des Treibstoffs des vergleichbaren Teslas und produziert viel weniger Feinstaub durch Reifenabrieb, inkl. Mikroplastik. Möglicher Kostenpunkt: weniger als heutige Verbrenner, denn die Montage ist viel einfacher.

Lesen Sie jetzt die berechtigte Kritik eines erfolgreichen US-Unternehmers, der ebenso kreativ ist wie man Elon Musk nachsagt.

(Business Insider) – Tech-Heilsbringer oder schlicht Trittbrettfahrer und Hochstapler? Die Meinungen über Elon Musk gehen seit seinen Anfangstagen bei PayPal weit auseinander. Immer wieder wird der Vorwurf laut: Musk selbst habe kaum etwas geleistet, sondern nur treffsicher die Innovationen anderer Gründer aufgespürt und ausgebeutet. Lange Zeit galt der Unternehmer dank der bahnbrechenden Erfolge vor allem bei Tesla und SpaceX geradezu als Lichtgestalt. Der Kauf von Twitter aber lässt das Image endgültig bröckeln. Facebook-Mitgründer Dustin Moskovitz wirft nun öffentlich die Frage auf: Hat Musk Investoren und Bewunderer schlicht an der Nase herumgeführt?

Dustin Moskovitz äußert schwere Vorwürfe gegen Elon Musk

Moskovitz hatte sich einst mit Mark Zuckerberg in Harvard ein Zimmer geteilt und half ihm 2004 beim Start des sozialen Netzwerks. Er verließ Facebook 2008 und gründete das Software-Unternehmen Asana. Der 39-Jährige hält Schätzungen zufolge zwei Prozent an Facebook. Aktuell führt ihn das Wirtschaftsmagazin “Forbes” mit einem geschätzten Vermögen von 13,8 Milliarden US-Dollar (circa 12,5 Milliarden Euro) auf Platz 129 der reichsten Menschen der Welt. An der Spitze thront weiterhin Musk. Nach Ansicht von Moskovitz ruht dieser Status allerdings auf tönernen Füßen.

Denn laut Moskovitz sind SpaceX und vor allem Tesla bei weitem nicht so bahnbrechend erfolgreich wie gemeinhin angenommen. Musk habe mit Tesla den Siegeszug des Elektroautos um gerade mal ein oder zwei Jahre beschleunigt und die Entwicklung am Ende sogar mit zu vollmundigen Versprechungen verzögert. Der Facebook-Mitgründer verwies auf Vorwürfe in einem Bericht der Wirtschaftsagentur Reuters, dass Musk bewusst eine zu große Reichweite seiner Fahrzeuge verbreiten ließ. Auch die flächendeckende Einführung autonom fahrender Autos, ursprünglich für 2018/19 angekündigt, erwies sich als zu vollmundig.

Ist Elon Musk mit Betrügereien durchgekommen?

Moskovitz stellte in den Raum, ob es sich bei solchen bislang uneingelösten Versprechungen bei SpaceX und Tesla womöglich nicht um ehrliche Fehleinschätzungen von Musk, sondern bewusst um Täuschungsmanöver handelt. In dem Fall sollten diese Firmen “als Betrugsmaschen angesehen werden, mit denen er (Musk) davongekommen ist”, schrieb der Facebook-Mitgründer laut “Business Insider”. Schließlich beruht Musks Status als reichster Mann der Welt weitgehend auf den teils extrem gestiegenen Aktienkursen seiner Unternehmen, allen voran Tesla. Musk wies kürzlich Kritik an seinen Geschäftspraktiken zurück: “Das Ziel meiner Firmen ist es schlicht, so nützlich wie möglich zu sein, niemals, die Mitbewerber zu eliminieren.“

 

Wasserstoffstrategie 2023 der AMPEL-Regierung

(rnd) – Wasserstoff gilt als großer Hoffnungs­träger, um die Energie­wende zu schaffen. Jetzt hat die Ampel mit der nationalen Wasserstoffstrategie einen neuen Fahrplan erarbeitet. Am Mittwoch ist er im Kabinett. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Was ist Wasserstoff, und wie wird er gewonnen?

Vereinfacht ausgedrückt: Um Wasserstoff zu gewinnen, muss Wasser in seine Einzelteile zerlegt werden. Durch diese Abspaltung entsteht gasförmiger Wasserstoff – auch als H2 bekannt. Allerdings hat dieser Prozess einen Haken: Er ist sehr energie­intensiv. Deshalb wird bei den einzelnen Verfahren genau unterschieden – und Wasserstoff in verschiedene Farben eingeteilt.

Grün, türkis, blau: Was bedeuten die Farben?

Er gilt als zentral zum Erreichen der Klimaziele: grüner Wasserstoff. Um ihn herzustellen, kommen nur erneuerbare Quellen zum Einsatz, Wind- oder Solarenergie beispielsweise. Grüner Wasserstoff ist also tatsächlich „grün“ im ökologischen Sinne. Anders sieht es beim grauen Wasserstoff aus: Der wird durch den Einsatz fossiler Brennstoffe wie Erdgas gewonnen, wodurch CO₂ entsteht.

Dann gibt es noch blauen Wasserstoff: Das ist im Prinzip grauer Wasserstoff, bei dem das entstandene CO₂ jedoch abgeschieden und eingelagert wird (CCS-Technologie). Bei türkisem Wasserstoff ist das Verfahren ähnlich, allerdings basiert es auf einer sogenannte Methan­pyrolyse, sodass anstelle von CO₂ fester Kohlenstoff entsteht. Als pink oder gelb wird Wasserstoff bezeichnet, wenn dafür Atomenergie zum Einsatz kommt. Bei orangefarbenem Wasserstoff kommt die Energie aus der Abfall­verwertung.

Warum eine Wasserstoffstrategie?

Schon die vorige Bundesregierung hatte sich vorgenommen, dass Wasserstoff künftig eine viel größere Rolle einnehmen solle. 2020 wurde eine nationale Wasserstoffstrategie verabschiedet. Die Pläne der großen Koalition sahen unter anderem vor, dass bis 2030 Erzeugungs­anlagen mit einer Gesamt­leistung von bis zu fünf Gigawatt entstehen. Bis spätestens 2040 sollte noch einmal die gleiche Kapazität dazukommen. Die Regierung ging davon aus, dass bis 2030 der Bedarf an Wasserstoff zwischen 90 und 110 Terawattstunden liegen würde.

Was ist jetzt neu?

Gegenüber der bisherigen Wasserstoff­strategie geht die Regierung von einem höheren Bedarf aus. Wurde bisher für 2030 mit bis zu 110 Terawattstunden (TWh) gerechnet, liegt die Prognose nun bei bis zu 130 TWh. Deshalb soll das Ziel für die heimische Produktion von Wasserstoff in Elektrolyse­anlagen von fünf Gigawatt auf mindestens zehn Gigawatt verdoppelt werden. Das entspricht einer grünen Wasserstoff­produktion von bis zu 30 TWh. Die Masse des Bedarfs soll über Importe gedeckt werden. Um den Hochlauf der Produktion zu beschleunigen, soll es im Unterschied zur bisherigen Planung auch eine begrenzte Förderung für blauen, türkisen und orangefarbenen Wasserstoff geben.

Erstmals gibt es auch für die Infrastruktur eine Zielvorgabe. Bis 2027/28 soll ein „Startnetz“ von mehr als 1800 Kilometern aus umgestellten und neu erbauten Leitungen entstehen. Bis 2030 sollen alle großen Erzeugungs-, Import- und Speicher­anlagen mit den „relevanten“ Abnehmern verbunden sein. Der Aufbau des Netzes wird der Privat­wirtschaft überlassen – Pläne für eine staatliche Netz­gesellschaft hatte Bundes­wirtschafts­minister Robert Habeck (Grüne) fallen lassen.

Welche Schwerpunkte gibt es beim Import?

Im Gegensatz zur bisherigen Wasserstoff­strategie wird nunmehr ein größerer Schwerpunkt darauf gelegt, wie und unter welchen Bedingungen Wasserstoff aus dem Ausland bezogen werden kann. Dazu soll bis Ende des Jahres eine gesonderte Import­strategie erarbeitet werden. Zu den Leitplanken soll insbesondere ein fairer Umgang mit Entwicklungs- und Schwellen­ländern gehören, die als Exporteure infrage kommen. Zwar bestehe die Chance, dass die neue Wasserstoff­wirtschaft ökologisch, ökonomisch und sozial zu einer besseren Entwicklung führe als die alte fossile Weltwirtschaft, heißt es in einem ergänzenden Papier des Entwicklungs­ministeriums, dazu müsse aber bei der Produktion von Wasserstoff zum Beispiel sichergestellt werden, dass der Zugang zu Trinkwasser oder zu Bewässerung in der Landwirtschaft nicht gefährdet werde.

Was sagen Umweltschützer?

„Die nationale Wasserstoff­strategie stellt zwar die Verdoppelung der Ziele für grünen Wasserstoff voran, will aber vor allem Import­kapazitäten und vorerst die H2-Produktion aus fossilem Gas massiv fördern“, kritisierte Greenpeace-Chef Martin Kaiser die erwartete Strategie. Grüner Wasserstoff könne und müsse in Zukunft ein Baustein der Energie­wende in sehr ausgewählten Bereichen sein, bei denen es keine wirkliche Alternative gebe, sagte er dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND). „Die Ampel­regierung schafft mit den völlig überdimensionierten Import­zielen der Wasserstoff­strategie jedoch erneute Abhängigkeiten von autokratischen Regierungen.“

Sollte Wasserstoff importiert werden, müssten strenge ökologische und soziale Kriterien angelegt werden, forderte er. „Unser Energie­hunger darf nicht dazu führen, dass wir im globalen Süden weiter Land- und Wasser­ressourcen ausbeuten und neokoloniale Strukturen fortschreiben.“

Ein weiterer Kritikpunkt: „Die Regierung von Bundeskanzler Scholz will blauen und türkisen – also aus Erdgas gewonnenen – Wasserstoff mit Steuergeldern fördern“, sagte Kaiser. „Das ist nichts anderes als eine Fortführung überkommener fossiler Geschäfts­modelle und damit keine Option im Kampf gegen die Klima­katastrophe.“

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bewertete die Strategie laut Entwurf als gut, damit der Einstieg in grünen Wasserstoff gelingen könne. Allerdings sei eine stärkere Beschränkung bei den Anwendungs­feldern erforderlich. Grüner Wasserstoff habe nur eine Chance, wenn man ihn richtig dosiere, sagte DUH-Energie­expertin Ricarda Dubbert. „Die Aufnahme von fossil-blauem Wasserstoff in die Strategie ist ein massiver klimapolitischer Rückschritt“, kritisierte sie hingegen. Nur grüner Wasserstoff könne einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Welche Forderungen gibt es noch?

„Es ist gut, dass die Bundesregierung die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie nun endlich vorlegt“, sagte Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Energie- und Wasserwirtschaftsverbandes BDEW. Die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft sei für die künftige Energieversorgung und für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts unverzichtbar.

Mit dem Inflation Reduction Act in den USA – aber auch anderen Entwicklungen – habe sich der internationale Wettbewerb verschärft, sagte Andreae. „Deutschland kann hier nur mithalten, wenn hierzulande ebenfalls ein attraktives Investitionsumfeld geschaffen wird.“ Insbesondere das Ziel, bis 2030 10 Gigawatt heimische Elektrolysekapazität hochzufahren, müsse mit konkreten Maßnahmen und Förderprogrammen sowohl auf Erzeugungs- als auch auf Nachfrageseite unterfüttert werden.

Welche Reaktionen gibt es?

„Um Klimaneutralität in der Industrie und Mobilität zu erreichen, brauchen wir dringend Wasserstoff in großen Mengen zu günstigen Preisen“, sagte Michael Theurer (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium. Mit der Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie schaffe man technologieoffenere Rahmenbedingungen, um die Produktion auszuweiten. Dass in der Hochlaufphase nicht nur grüner, sondern auch blauer, türkiser und organgfarbener Wasserstoff als förderfähig angewesen werde, sei ein „klares Bekenntnis für die Wasserstoffwirtschaft“ und zeige, welche riesigen Wachstumschancen in der Schlüsseltechnologie lägen.

Die Strategie der Bundesregierung erkennt auf Wirken der FDP in der Hochlaufphase nicht nur grünen, sondern auch blauen, türkisen sowie orangen Wasserstoff als förderfähig an. Das ist ein klares Bekenntnis für die Wasserstoffwirtschaft und zeigt, welche riesigen Wachstumschancen in der Schlüsseltechnologie liegen, insbesondere auch für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe. Das Ziel muss sein, Deutschland zum Leitmarkt für Wasserstofftechnologien zu machen und den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft innerhalb einer Europäischen Wasserstoffunion umzusetzen. Sonst droht das Abwandern der Schlüsseltechnologien aus Deutschland und Europa in die USA und nach Asien.“

Enzyme zaubern chemische Verbindungen die sonst niemals möglich wären

Die industrielle Biokatalyse mit Enzymen gilt als „Gamechanger“ bei der Entwicklung einer nachhaltigen chemischen Industrie. Mithilfe von Enzymen kann eine eindrucksvolle Bandbreite an komplexen Molekülen wie pharmazeutische Wirkstoffe unter umweltfreundlichen Bedingungen synthetisiert werden. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben nun eine neue Klasse von Materialien entwickelt, indem sie Enzyme als Schäume hergestellt haben, die eine enorme Haltbarkeit und Aktivität besitzen. Über ihre Ergebnisse berichten die Forschenden in der Fachzeitschrift Advanced Materials. Das neuartige Herstellungsverfahren der Enzym-Schäume wurde bereits zum Patent angemeldet.

Um das Gebiet der industriellen Biokatalyse, die vor allem bei der Herstellung von Pharmazeutika und Spezialchemikalien zum Einsatz kommt, weiterzuentwickeln, arbeiten Forschende intensiv an neuen Prozesstechnologien. Bei der Biokatalyse beschleunigen Enzyme statt chemischer Katalysatoren die Reaktionen, damit lassen sich Rohstoffe und Energie einsparen. Ziel ist es nun, Enzym-Biokatalysatoren unter möglichst schonenden Bedingungen kontinuierlich und in großen Mengen bereitzustellen. Damit effiziente Stoffumwandlungen realisierbar sind, werden die Enzyme in mikrostrukturierten Durchflussreaktoren immobilisiert. Sie sind dabei räumlich fixiert und an ein reaktionsträges Material gebunden und somit eingeschränkt mobil, was zu einer höheren Konzentrierung der Enzyme und damit verbunden zu einer höheren Produktivität führt.

Aufgeschäumte Mikrotröpfchen aus selbstorganisierenden Enzymen

Normalerweise verändern Enzyme beim Verschäumen ihre Struktur und verlieren damit ihre biokatalytische Aktivität. Die neuen Proteinschäume haben aber eine enorme Haltbarkeit und Aktivität. Die Aktivität ist ein Maß für die Wirksamkeit des Enzyms, das dafür sorgt, dass Ausgangsstoffe möglichst schnell miteinander reagieren. Für die Herstellung der Proteinschäume werden zwei Dehydrogenase-Enzyme gemischt, die zueinander passende Verknüpfungsstellen tragen, sodass sie spontan ein stabiles Proteinnetzwerk ausbilden können. „Dieses Gemisch wird dann in einem mikrofluidischen Chip mit einem Gasstrom versetzt, damit sich kontrolliert mikroskopische Blasen einheitlicher Größe bilden“, erklärt Professor Christof Niemeyer vom Institut für Biologische Grenzflächen-1 den Prozess. Der so hergestellte Schaum mit einheitlicher Blasengröße wird direkt auf Kunststoffchips aufgebracht und getrocknet, wodurch die Proteine polymerisieren und ein stabiles, hexagonales Gitter ausbilden.

„Es handelt sich dabei um monodisperse „Voll-Enzym-Schäume“, also dreidimensionale, poröse Netzwerke, die ausschließlich aus biokatalytisch aktiven Proteinen bestehen“, charakterisiert Niemeyer die Zusammensetzung der neuen Materialien. Die stabile hexagonale Wabenstruktur der Schäume besitzt einen mittleren Porendurchmesser von 160 µm und einer Lamellendicke von 8 µm und wird aus den frisch hergestellten, etwa gleich großen kugelförmigen Blasen nach wenigen Minuten gebildet.

Aktive und stabile Voll-Enzym-Schäume effizient einsetzen

Um Enzyme effizient für Stoffumwandlungen nutzen zu können, müssen sie in großen Mengen unter möglichst schonenden Bedingungen immobilisiert werden, um ihre Aktivität zu erhalten. Bisher wurden Enzyme auf Polymeren oder Trägerpartikeln immobilisiert, allerdings wird hierfür wertvoller Reaktorraum benötigt und die Aktivität kann beeinträchtigt werden. „Im Vergleich zu unseren bereits entwickelten „Voll-Enzym-Hydrogelen“ entsteht bei den neuen Materialien auf Schaumbasis eine deutlich größere Oberfläche, an der die gewünschte Reaktion stattfinden kann“, beschreibt Niemeyer die wesentliche Verbesserung. Im Gegensatz zu theoretisch erwarteten Ergebnissen zeigen die neuen Schäume überraschenderweise eine auffallend hohe Haltbarkeit, mechanische Widerstandsfähigkeit und katalytische Aktivität der Enzyme, was bisher beim Schäumen von Proteinen nicht gelungen war.

Die Stabilität kommt, so vermuten die Forschenden, durch die zueinander passenden Verknüpfungsstellen zustande, mit der die Enzyme ausgestattet sind. Hierdurch können sie sich von selbst zusammenfügen und so während des Trocknens ein hochvernetztes Gitter bilden, das dem neuen Material eine einzigartige Stabilität verleiht. „Erstaunlicherweise sind die neu entwickelten Enzymschäume nach der Trocknung für vier Wochen deutlich stabiler als die gleichen Enzyme ohne Schäume“, erläutert Niemeyer die Vorteile, „dies ist für die Vermarktung von großem Interesse, da hierdurch Vorratsproduktion und Versand erheblich vereinfacht werden.“

Die neuen Biomaterialien eröffnen vielseitige Wege für Innovationen in der industriellen Biotechnologie, den Materialwissenschaften oder auch für die Lebensmitteltechnologie. So könnten die Proteinschäume in biotechnologischen Prozessen eingesetzt werden, um wertvolle Verbindungen effizienter und nachhaltiger herzustellen. Das Forschungsteam konnte zeigen, dass mithilfe der Schäume der industriell wertvolle Zucker Tagatose hergestellt werden kann, der eine vielversprechende Alternative zu raffiniertem Zucker als Süßungsmittel darstellt.

Der nachhaltige Weg in eine klimapositive Zukunft

Die Firma Obrist identifiziert in aMethanol® den neuen, globalen Energieträger für die Menschheit. Durch ein innovatives Direct-Air-Capture-Verfahren wird reines CO2 der Atmosphäre entnommen und mit grünem Wasserstoff zu Methanol synthetisiert. Ein Teil des CO2 wird über ein Zwischenprodukt in Sauerstoff und reinen Kohlenstoff gespalten. Somit kann mit Strom aus Photovoltaik-Anlagen im Sonnengürtel der Erde der erste klima-positive[1] Energieträger der Welt dargestellt werden.

Der patentierte Prozess kann bereits heute wettbewerbsfähig sein und mit State of the Art-Techniken und -Teilprozessen beliebig in Form von Großanlagen skaliert werden. Aufgrund der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Methanol als Basis-Chemikalie sind von der Stromerzeugung über die Schifffahrt bis hin zum Automotive-Sektor sämtliche Anwendungen umsetzbar. Erste Branchen starten bereits eine umfängliche Transition des verwendeten Energieträgers hin zu Methanol, der bezüglich Infrastruktur/Transport und Energiedichte große Vorteile bspw. gegenüber Wasserstoff aufweist.

In Form einer ersten aFuel® Großanlage beispielsweise in Nordafrika (Ägypten, Tunesien etc.) ließen sich mit der Unterstützung Österreichs und mit lokal vorhandenen Quellen für grünen Wasserstoff und erneuerbare Energien Synergie-Effekte nutzen und sowohl klimapositives Methanol als auch reiner Kohlenstoff rentabel vermarkten.

„Klimapositiv sind alle Aktivitäten, die dazu führen, den Anteil der Treibhausgase langfristig wieder auf das alte [, vorindustrielle] Niveau zu bringen“ (Kluthe Magazin, 2023)

Fortsetzung siehe:
Handbuch Bundeskanzleramt

Armes digitales Deutschland – eine Intervention eines klugen Professors für Mathematik

Prof. Ulrich Trottenberg schrieb an eine NRW-Behörde:

Dass Deutschland digital so weit zurückliegt, ist nicht nur, und auch nicht in erster Linie, ein Netz- und Infrastrukturproblem. Derartige Probleme kann man im Prinzip mit Geld und einer entsprechenden politischen Initiative lösen, zumindest systematisch in Angriff nehmen.

Das digitale Problem liegt tiefer. Es liegt in der digitalen Lethargie und der algorithmischen Hilflosigkeit der deutschen Öffentlichkeit. Alles Digitale ist algorithmisch geprägt und wird durch Algorithmen gesteuert: Rechner, Netze, Datenstrukturen und -flüsse usw. Tatsächlich begleiten Algorithmen unser gesamtes Leben, in geradezu jeder Minute, und prägen immer stärker auch unsere Arbeitswelt. Trotzdem sind Algorithmen in den Köpfen der meisten Menschen, auch vieler Gebildeter und Intellektueller, etwas merkwürdig Fremdes und Abstraktes. Man hört und liest das Wort „Algorithmen“ täglich, aber man weiß nicht, jedenfalls nicht genau, was das ist. Schon das Wort ist unverständlich.

In scheinbar merkwürdigem Gegensatz dazu, de facto aber dazu passend, gelten Algorithmen als bedrohlich, gefährlich, unheilbringend.

Ein aktuelles Beispiel für eine massive Verunsicherung ist die ChatGPT Entwicklung. Die Medien überschlagen sich in Kommentaren, von begeisterter Faszination bis zu rigoroser Ablehnung. Und das alles wird bizarr, wenn den generativen Algorithmen menschliche Eigenschaften zugeordnet werden: Die Chatroboter „denken“, die Maschinen haben eine „Seele“, sie reagieren „sensibel“ und haben „Emotionen“. Perspektivisch werden auf der einen Seite großartige Utopien beschworen und und auf der anderen Seite Dystopien der Bedrohung der Menschheit durch intellektuell überlegene Maschinen.

Kaum jemand bemüht sich, sachlich zu erklären, was da in den Algorithmen abläuft, wie und warum so verblüffende Ergebnisse erzielt werden.

Die digitale Lethargie der deutschen Gesellschaft beruht vor allem auf einer Fehlentwicklung der digitalen Bildung! Insbesondere Algorithmen haben bis heute keine Relevanz als zentrales Bildungsgut.

Solange das so bleibt, nutzt auch die bessere Vernetzung nicht viel. Das mangelnde digitale Verständnis der Öffentlichkeit ist das Problem der deutschen Gesellschaft, jedenfalls nicht nur die mangelhafte Infrastruktur.

Mit den besten Grüßen

Ulrich Trottenberg

Ich reagiere mit dieser Mail auf die Ankündigung der Vorstellung Ihres Buches bei der FES, nicht auf Ihr Buch. Ich habe Ihr Buch noch nicht gelesen, werde das aber sicher tun und bin sehr gespannt.

In Zukunft Perowskit-Zellen

Photovoltaiktechnologien sind Eckpfeiler aller Zukunftsszenarien einer nachhaltigen Energieversorgung. Innovative, kostengünstige und hocheffiziente Materialien für die Solarmodule der nächsten Generation zu entwickeln, ist daher von höchster Dringlichkeit. Derzeit gilt insbesondere die Materialklasse der Perowskit-Halbleiter als äußerst aussichtsreich für die Solarzellen der Zukunft. Den wirtschaftlichen Durchbruch dieser Technologie verhindern derzeit jedoch die noch nicht ausreichende Stabilität und die Herausforderung, auf großer Fläche hochwertige Perowskit-Dünnschichten herzustellen. Mit dem Projekt „LAMI-PERO“ will Tenure-Track-Professor Ulrich W. Paetzold einen radikal neuen Herstellungsprozess entwickeln, der das Potenzial hat, diese Schwierigkeiten zu überwinden. Ziel des Projekts ist es, ein grundlegendes Verständnis darüber zu etablieren, wie Perowskit-Dünnschichten unter hohem Druck entstehen, außerdem stabilere und neuartige Zusammensetzungen der Perowskit-Halbleiter zu entdecken und damit hocheffiziente Perowskit-Solarzellen und Tandem-Solarzellen herzustellen.

Aus dem EU-Parlament: Green-Deal, Industriepolitik, Wasserstoff

(EU) – Am 1. Februar hat die Europäische Kommission ihren „Green Deal Industrieplan“ vorgestellt. Die EVP-Fraktion begrüßt diesen Plan, bedauert aber, dass er nicht früher vorgelegt wurde und nur begrenzte Wirkung entfalten wird. Christian Ehler, MdEP für Brandenburg, äußert sich kritisch zum EU-Plan und zeigt die Auswirkungen für Brandenburg auf.

„Endlich entdeckt die Kommission ihr vernachlässigtes „Deal-Versprechen“ im Green Deal. Das hätte schon vor vier Jahren geschehen müssen, als der Green Deal vorgestellt wurde. Jetzt ist jedoch klar, dass die Kommission bei dem Versuch, die europäische Industrie wieder wettbewerbsfähig zu machen, an ihre intellektuellen und politischen Grenzen gestoßen ist.

Dies zeigt sich in dem übermäßig regulativen, nicht technologieneutralen Ansatz für Wasserstoff, der jegliche Wettbewerbsfähigkeit der EU im Vergleich zu den USA und China zerstören wird. Mit der Richtlinie zu Industriemissionen stranguliert die Kommission erneut unsere Industrie, indem sie Investitionsanreize in Europa für Großunternehmen, aber auch für kleine und mittelständische Betriebe eliminiert. Zudem ist die alleinige Konzentration auf Clean-Tech-Technologien vereinfachend, greift zu kurz und vernachlässigt, dass Europa fit für das digitale Zeitalter sein muss. Auch die Unterfinanzierung von Forschung und Innovation in Europa und in der europäischen Industrie selbst bleibt unerwähnt.

Gerade in Brandenburg sind die Weichen für Wasserstoff-Technologien auch deshalb gestellt, weil es hier auch darum geht, die traditionell stärkere Abhängigkeit der ostdeutschen Bundesländer von russischen Rohstofflieferungen loszuwerden.

Zudem spielt Wasserstoff eine wesentliche Rolle im Strukturwandelprozess im Süden des Landes. Dort soll die H2-Technologie herkömmliche Prozesse, die bislang auf Braunkohle basierten, ablösen. Vielversprechende H2-Projekte wie das erst vor kurzem an den Start gegangene Referenzkraftwerk Lausitz (Reflau) in Schwarze Pumpe oder das Green Areal Lausitz (GRAL) in Jänschwalde, welches als grünes Industriegebiet entwickelt wird, gilt es zu verstetigen.

Mit Blick auf die aktuelle Situation und die ambitionierten Ziele des Green Deal ist eine weitere Überbürokratisierung zu verhindern. So muss sich z.B. die Revision der Industrieemissionsrichtlinie (IED) als Teil des Gesamtpakets gesetzlicher Regelungen auf die wesentlichen Umweltaspekte der Industrieproduktion beschränken und zu schnellem Handeln beitragen. Wenn die IED-Revision kommt, dann wäre in Deutschland ein neues System der Grenzwertsetzung während der Genehmigungsphase einzuführen, welches mit erheblichen Unsicherheiten auf Seiten der Betreiber und Behörden behaftet ist. Das System würde eine Verzögerung von Genehmigungen von bis zu sechs Monaten bedeuten. Solche Regelungen zwingen unsere Brandenburger Unternehmen in die Knie.“

Weltweite Dominanz Chinas von Produktion und Anwendung der Photovoltaik – Mit einer Einführung von Jean Pütz

Das hat Deutschland verpasst, anfangs führend in der Produktion von Solar-Paneele, z. B. durch Solarworld, hat die Politik völlig versagt. Die Technologie landete fast kostenlos nach China, weil keiner gemerkt hat, dass die extremen staatlichen Subventionen in diese  Zukunftstechnologie der deutschen Industrie sämtlich Wettbewerbsfähigkeit genommen hat. Die Chinesen haben den deutschen und europäischen Markt mit ihren preiswerten Paneelen überschwemmt. Jetzt muss Deutschland 90% der Photovoltaik – basierend auf Silizium – importieren.

Ich hoffe, dass die in Deutschland entwickelte, sehr aussichtsreiche Technologie des sogenannten Perowskit mit wesentlich höheren Wirkungsgraden dieses Mal nicht verpasst wird und die Großindustrielle Produktion in der Priorität gefördert wird. Perowskit-Paneele kommen ohne mono- und polykristallines Silizium und sind daher erheblich preiswerter herzustellen. Auch hier ist Deutschland wieder führend in der Technologie.

Lesen Sie dazu einen Auszug aus ‚The Pioneer Briefing‘ von Gabor Steingart

Jean Pütz

China führt in der Solarindustrie

Diese Weltmarktposition ist hart erarbeitet. Das Land gab allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 rund 41 Milliarden Dollar für große Solarprojekte aus. 173 Prozent mehr als im Vorjahr.

Deutschland selbst war einst auf dem Weg zu einer führenden Photovoltaik-Industrie, heute bezieht es 95 Prozent der Solaranlagen aus China. Der weltweite Anteil Chinas an der Produktion von Solarmodulen beträgt inzwischen über 70 Prozent, heißt es in einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA).

Dabei exportiert China nicht nur, sondern ist selbst zum Boom-Markt für Photovoltaik geworden. Von null auf 300 Gigawatt installierter Leistung in 15 Jahren. Europa kommt nur auf gut 140 Gigawatt, wovon 40 Prozent in Deutschland stehen.

Wo Wasserstoffproduktion für Deutschland?

(FOCUS) – Eine Million Tonnen Wasserstoff ließen sich künftig vor Deutschland an Windrädern in der Nordsee Haustür herstellen. Mehr als 100 deutsche Unternehmen haben sich zu diesem ehrgeizigen Plan zusammengetan und wollen mehr als 10 Milliarden Euro investieren.

Wasserstoff wird, da sind sich Wissenschaftler wie Politiker einig, eine der Säulen einer künftig klimafreundlicheren Wirtschaft werden. Die Bundesregierung hat dazu 2020 eine nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Diese unterliegt einer Farbenlehre. Wenngleich Wasserstoff selbst immer ein farbloses Gas ist, will die Regierung vor allem grünen Wasserstoff fördern. So wird derjenige genannt, welcher mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt wird.

Um an genug grünen Wasserstoff zu gelangen, hat Deutschland Partnerschaften geschlossen. Der Rohstoff soll etwa aus Australien, Neuseeland, Kanada und vielen afrikanischen Ländern wie Namibia, dem Kongo, Südafrika und Angola. Der Vorteil dieser Länder ist, dass sie große Flächen für erneuerbare Energien wie Photovoltaikanlagen und Windräder bieten, sowie Zugang zu (Meer-)Wasser. Das sind exakt die einzigen beiden Rohstoffe, die für die Herstellung von grünem Wasserstoff benötigt werden.

Doch für ideale Voraussetzungen muss man gar nicht weit in die Ferne schweifen. „Was Saudi-Arabien mit Öl hat, das haben wir in der Nordsee“, sagt Urs Wahl und meint damit: Ideale Bedingungen und nahezu unerschöpfliche Reserven. Er ist Sprecher des Netzwerkes AquaVentus. In ihm haben sich mehr als 100 deutsche Unternehmen zusammengeschlossen, um grünen Wasserstoff in der Nordsee zu produzieren und per Pipeline an die Küste zu liefern.

Eine Million Tonnen Wasserstoff aus der Nordsee

Technisch funktioniert das mit einer Methode, die sich „Wind-to-Hydrogen“ nennt. Dazu werden Offshore-Windräder im Meer aufgestellt, an deren Fuß eine Entsalzungsanlage für Meerwasser sowie ein Elektrolyseur angebracht ist. Der kann mit dem Strom aus dem Windrad das Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff spalten. Als Abgas entsteht dabei nur der Sauerstoff, der vor Ort einfach in die Luft entlassen werden kann. Die Windräder sind zudem an eine Sammelpipeline angeschlossen, die den Wasserstoff sofort an die Küste transportiert. Dort kann die in ihm gespeicherte Energie dann genutzt werden. „Grüner kann der Wasserstoff gar nicht mehr sein“, sagt Wahl schwärmend.

Erster Abnehmer für Wasserstoff aus der Nordsee wären die Stahl- und die Chemieindustrie. Hochöfen mit Strom zu betreiben, wäre viel zu aufwändig und teuer. Mit Wasserstoff lassen sich die hohen Temperaturen, die heute noch meist mit Erdgas erzeugt werden, auch klimafreundlich halten. Die Salzgitter AG hat für ihre Werke in der gleichnamigen niedersächsischen Stadt deswegen zum Beispiel schon 2020 einen eigenen Windpark mit sieben Anlagen gebaut, um eigenen grünen Wasserstoff zu erzeugen.

Das Potenzial in der Nordsee wäre ungleich höher. AquaVentus rechnet damit, ab 2035 rund zehn Gigawatt Leistung installiert zu haben. Das ist mehr als alle Offshore-Windräder Deutschlands heute besitzen. Mehr als 700 Anlagen wären dafür notwendig, sie sollen dann rund eine Million Tonnen grünen Wasserstoff im Jahr liefern. Überschüssigen Strom aus den Windrädern gäbe es dabei nicht, alles würde sofort in die Wasserstoff-Produktion fließen. Zwar braucht Deutschland nach Berechnungen von Experten wesentlich mehr als eine Million Tonnen Wasserstoff in der Zukunft, aber die Windräder aus der Nordsee könnten einen wichtigen Beitrag liefern. Zum Vergleich: Deutschlands Stahlbranche soll nach Berechnungen der Bundesregierung 2050 einen Bedarf von 2,2 Millionen Tonnen Wasserstoff haben. Mit 5,5 Millionen Tonnen ließe sich schon die gesamte europäische Stahlindustrie auf den klimafreundlichen Rohstoff umstellen.

Prototyp entsteht bis 2025 vor Helgoland

Wind-to-Hydrogen in der Nordsee hätte dabei noch zwei weitere Vorteile: Erstens würden die Windparks dafür wohl im so genannten „Entenschnabel“ aufgestellt. Das ist ein Bereich der ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands, der schnabelartig herausragt. Er liegt rund 300 Kilometer von der Küste entfernt. Windräder zur Stromproduktion würden sich hier nicht rentieren, weil die Verkabelung über eine solche Distanz zu teuer ist. Eine Pipeline für Wasserstoff lässt sich jedoch einfacher verlegen. Das führt zum zweiten Vorteil: Die Produktion im Entenschnabel würde sich selbst mit Strom versorgen, es wären keine Kapazitäten notwendig, die eigentlich für die allgemeine Stromversorgung Deutschlands gedacht sind.

Noch ist all das aber Zukunftsmusik. Das AquaVentus-Netzwerk, dem unter anderem auch Energieriesen wie RWE und Maschinenbauer wie Siemens Energy angehören, hat sich 2020 auch deswegen gebildet, um verschiedene Konzepte zu entwickeln und sich darüber auszutauschen. Zwar ist die Technik an sich bekannt und banal, muss aber auch optimiert werden. „Wir müssen auf jeden Fall wettbewerbsfähig zu anderen Technologien sein“, sagt Wahl und meint damit vor allem den Preis. Grüner Wasserstoff aus der Nordsee wird sich am Ende nicht über Heimatverbundenheit, sondern einzig über den Preis verkaufen.

Neue Bilder aus dem Weltall

Das James-Webb-Weltraumteleskop (engl.: James Webb Space Telescope, abgekürzt JWST oder Webb) ist ein Weltraumteleskop für die Infrarotastronomie.

Es wurde ab 1996 als gemeinsames Projekt der Weltraumagenturen NASA(USA), ESA (Europa) und CSA (Kanada) entwickelt und kann als wissenschaftlicher Nachfolger des Hubble-Weltraumteleskops und des Spitzer-Weltraumteleskops betrachtet werden. Das JWST startete am 25. Dezember 2021 und erreichte zum 24. Januar 2022 eine Umlaufbahn um den etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Lagrange-Punkt L2 (von Erde und Sonne). Die ersten Bilder des JWST wurden der Öffentlichkeit am 11. und 12. Juli 2022 präsentiert. (Wikipedia)

25.11.2022 Illustration (Artist’s Impression) of WASP-39 b and Its Star
20.10.2022 Webb’s View Around the Extremely Red Quasar SDSS J165202.64+172852.3