Archiv der Kategorie: Klassische Medizin

Nationalismus schadet der Gesundheit – Eine wissenschaftliche Untersuchung

(pte) – Nationalistische Regierungen kopieren Anti-Corona-Maßnahmen ähnlicher Regierungen, wie eine Analyse der University of Texas at Arlington zeigt. Politische Führer würden oft behaupten, dass ihre Reaktionen auf Expertisen von Forschern und Experten für öffentliche Gesundheit basierten. Ergebnisse der Politikdiffusionsforschung zeigten aber, dass Länder die Corona-Strategien ihrer Nachbarn und politisch Ebenbürtigen übernehmen, anstatt auf innenpolitische Voraussetzungen zu reagieren.

Forschung zweitrangig
Beim Nationalismus handelt es sich um eine Weltanschauung, die die nationale Identität über die Zugehörigkeit zu anderen Gruppen stellt. Ziel dabei ist die Abgrenzung und Erhaltung dieser Identität mittels „durch das Land, für das Land“. In den extremsten Ausprägungen dieser Haltung wird der Status quo abgelehnt und versucht, den Willen einer imaginierten Volksgemeinschaft über einen politischen oder kulturellen Raum zu stellen.

Trotz großer geografischer Entfernungen und extrem unterschiedlicher politischer Systeme, Entwicklungsstände und Governance-Kapazitäten kopieren viele Länder mit nationalistischen Tendenzen während der Pandemie gegenseitig die jeweiligen Änderungen der Richtlinien. Laut Forschungsleiter Evan Mistur lassen sich die Führungspersönlichkeiten in diesen nationalistischen Ländern bei ihren Entscheidungen während der Pandemie nicht unbedingt von wissenschaftlichen Daten beeinflussen.

Internationaler Trend
„Wir haben Länder wie Frankreich und Italien untersucht, die beide vollständige Lockdowns hatten. Wir haben aber auch die USA und Brasilien analysiert, die für den nationalistischen Trend standen. Nationalistische Regierungen scheinen gegenüber einer Pandemie bestimmte Ansätze vorzuziehen“, so Mistur. Laut Mitautor John Wagner Givens zeigen sich nicht nur neue Mechanismen in der Politikdiffusion, sondern auch eine wachsende internationale Zusammenarbeit nationalistischer Regierungen. Details wurden in „Journal of Chinese Political Science“ veröffentlicht.

Coronavirus: Feiertage bieten Chance zur Eindämmung

Ich finde, das ist kein Widerspruch, das könnte wirklich klappen, aber Deutschland muss auf lieb gewordene Gewohnheiten im Sinne des kleineren Übels verzichten. Hoffentlich wird dieser Rat von der Politik übernommen

Jean Pütz

(Leopoldina) – Die gegenwärtige Situation ist nach wie vor ernst und droht sich weiter zu verschärfen. Trotz des seit Anfang November in Deutschland geltenden Teil-Lockdowns sind die Infektionszahlen auf einem sehr hohen Niveau. Jeden Tag sterben mehrere Hundert Menschen. Die Krankenhäuser und insbesondere das medizinische Personal sind bereits jetzt an ihren Grenzen und die Gesundheitsämter überlastet. Um die Kontrolle über das Infektionsgeschehen zurückzuerlangen, empfiehlt die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in der heute veröffentlichten Ad-hoc-Stellungnahme „Coronavirus-Pandemie: Die Feiertage und den Jahreswechsel für einen harten Lockdown nutzen“ ein zweistufiges Vorgehen. Die Rahmenbedingungen ‒ Weihnachtsferien in Bildungseinrichtungen und eingeschränkter Betrieb in vielen Unternehmen und Behörden – bieten die Chance, in der Eindämmung der Pandemie ein großes Stück voranzukommen.

Erfahrungen in anderen Ländern (z.B. Irland) im Umgang mit der Pandemie zeigen, dass schnell eingesetzte, strenge Maßnahmen über einen kurzen Zeitraum erheblich dazu beitragen, die Infektionszahlen deutlich zu senken und niedrig zu halten, um die Kontrolle über das Infektionsgeschehen zurückzuerlangen. Die Expertinnen und Experten machen darauf aufmerksam, dass auch aus wirtschaftlicher Perspektive verschärfte Maßnahmen sinnvoll sind: Zwar erhöhen sich durch einen harten Lockdown kurzfristig die Wertschöpfungsverluste, aber zugleich verkürzt sich der Zeitraum, bis die Neuinfektionen so weit gesunken sind, dass Lockerungen möglich sind.

Bereits ab dem 14. Dezember 2020 müssten Kontakte im beruflichen wie im privaten Bereich auf das absolute Mindestmaß reduziert werden. Das Homeoffice müsse, wo immer möglich, die Regel sein. Die Schulpflicht sollte bis zum Beginn der Weihnachtsferien in allen Bundesländern aufgehoben werden. Gruppenaktivitäten in Sport und Kultur müssten eingestellt werden und, wo immer möglich, sollten digitale Möglichkeiten anstelle von Präsenzangeboten genutzt werden.

Ab dem 24. Dezember 2020 bis mindestens zum 10. Januar 2021 sollte in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen und ein harter Lockdown gelten. Hierfür sollten zusätzlich zu den ab dem 14. Dezember vorgeschlagenen Maßnahmen alle Geschäfte bis auf die des täglichen Bedarfs geschlossen und die Weihnachtsferien in den Bildungseinrichtungen verlängert werden. In dem Papier geben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch Empfehlungen für das Verhalten während der Feiertage. Unter anderem sollten Urlaubsreisen während dieses Zeitraums unterbleiben und Zusammenkünfte nur im engsten stabilen Personenkreis stattfinden.

Für den Wiederbeginn des Unterrichts ab dem 10. Januar 2021 sollte in allen Bundesländern das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Unterricht für alle Jahrgangsstufen verpflichtend sein. Zudem sollten ländereinheitliche Regeln für den Wechselunterricht ab der Sekundarstufe erarbeitet werden, die ab einer bestimmten Inzidenz greifen.

Erforderlich ist zudem eine langfristige politische Einigung auf ein klares, mehrstufiges und bundesweit einheitliches System von Regeln, die ab einer bestimmten Anzahl von Fällen pro 100.000 Einwohner greifen. Durch ein einheitliches und nachvollziehbares Vorgehen werden die Maßnahmen für Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen transparent, verständlich und planbar.

Philosoph Nida-Rümeling liest der Regierung zur Corona-Bewältigung die Leviten – Mit einem Vorwort von Jean Pütz

Liebe Besucher meiner Homepage,
dass die Regierung die Zwischenzeit zwischen der ersten und zweiten Corona-Welle nicht genutzt hat, dem stimme ich zu. Aber dass es Alternativen zum Begegnungen reduzierenden Lockdown gegeben hat, das sehe ich nicht. Die Alten und gesundheitlich Vorgeschädigten aus dem öffentlichen und teils privaten Leben ihrer Familie zu verbannen ist nicht durchdacht und mit auf das Individuum gerichteten Werten  unserer Demokratie nicht vereinbar, es sei denn, man schickt sie in die Isolation. Es stimmt nicht, dass die viel beschwörte Eigenverantwortung der Bürger im Begriff ist, Schiffbruch zu erleiden. Aber das liegt auch an der Heimtücke des Covid-Virus. Im Bewusstsein der meisten vermeintlich gesunden Menschen hat sich nun einmal die Meinung durchgesetzt, dass sie selbst nicht gefährdet sind. Das aber kann in einem persönlichen Desaster enden. Wenn man die Statistiken richtig interpretiert, liegen heutzutage angeblich kerngesund Patienten in den Krankenhäusern oder auf der Intensiv-Station. Auch die Meinung, Corona sei eine Lungenkrankheit, ist nicht mehr haltbar. Das Virus greift vorwiegend unser Blutgefäßsystem. Da unsere Lunge stark mit Blut führenden Kapillaren besetzt ist, erwischt es dieses Organ am häufigsten. Doch auch viele andere – wie zum Beispiel Herz, Leber bis hin zum Gehirn – werden geschädigt. Der in der Statistik hoch gelobte Begriff ‚genesen‘ bedeutet nicht, dass diese Menschen gesund sind. Leider wird diesen Nachwirkungen in der Wissenschaft beigelegt, oder zumindest zu wenig in der Öffentlichkeit verbreitet, um die Menschen nicht noch zusätzlich zu verängstigen. Teilweise sind dafür auch die öffentlichen Medien verantwortlich.

Aber noch viel schlimmer ist, dass sich das Wunschdenken unter dem Motto: was nicht sein darf, das nicht sein kann, so verbreitet hat, dass verrückte ‚Querdenker-Ideen‘ nicht nur Verschwörungstheorien produzieren, sondern auch viele Menschen veranlassen, die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen – genannt AHA –  Abstand halten, Hygiene beachten und Alltagsmaske (Mund-Nasen-Bedeckung) tragen – für unnötig erachtet und sogar bewusst abgelehnt werden. Deshalb liegt darin die Ursache, dass sich selbst in Deutschland, welches von allen Länder am besten die Krise bewältigt hat – mittlerweile extrem hohe Infektionszahlen zu verzeichnen hat. Wahrscheinlich bleibt deshalb nichts anderes übrig, als das wenigstens – trotz aller wirtschaftlicher Nachteile – ein totaler Lockout notwendig wird.

Erfreulich ist, dass diese Empfehlung von den glaubhaften Wissenschaften der Leopoldina in die Diskussion gebracht wurde. Sie sind sonst der Grundlagenforschung verpflichtet, aber hier haben sie sehr pragmatisch die Zeit um Weihnachten und Neujahr empfohlen, der der die Wirtschaft normalerweise auch wegen der Besinnlichkeit die Aktivitäten aufs Minimum reduziert. Leider wird diese Einsicht wiederum nur von zwei Dritteln der Bürger befolgt werden, was die von mir so abgelehnten Strafmaßnahmen wahrscheinlich unverzichtbar machen.

Frohe Weinachten und viel Glück und Impfbereitschaft im Neuen Jahr. Nur damit kommen wir dem strapazierten Gebot der Nachhaltigkeit nach.

Lesen Sie den folgenden Artikel – es lohnt sich
Jean Pütz

Ein Interview mit Professor Julian Nida-Rümeling von Gabor Steingart

(Morning Briefing) – Der Philosoph Prof. Julian Nida-Rümelin, der im ersten Kabinett der Regierung Schröder/Fischer als Kulturstaatsminister im Kanzleramt diente, ist mein heutiger Gesprächspartner im Morning Briefing Podcast Er befindet sich nicht in Fundamentalopposition zur Regierung, aber er ist ihr kritischer Begleiter. Gerade auch die Wissenschaftlichkeit der Merkelschen Lockdown-Politik, auf die sie gestern erneut pochte, bezweifelt er:

Er hat das Gefühl, dass die Zeit zwischen Lockdown eins und Lockdown zwei ungenutzt verstrichen ist:

Was mich wirklich betrübt: Wir haben den ganzen Sommer nicht genutzt, um konsequent eine Strategie einzuschlagen, die nicht diese massiven ökonomischen, sozialen und kulturellen Nebenfolgen hat, wie ein Shutdown oder ein Lockdown. “

Er vermisst die konsequente Nutzung digitaler Technologien, die im demokratisch verfassten Südkorea auch ohne das Schließen und Herunterfahren der Volkswirtschaft zu sensationellen Ergebnissen geführt hat:

Es ist nicht erkennbar, dass wir gegenwärtig eine nachhaltige Strategie haben, die uns sicher über den Winter und über das Frühjahr bringt. “

Er wirbt für das Prinzip des Cocooning, also den besonderen Schutz der besonders gefährdeten Altersgruppen:

Es ist sehr sinnvoll, in dieser Krise nicht mit allgemeinen Maßnahmen alle gleichermaßen einzuschränken, sondern diejenigen in erster Linie zu schützen, die am gefährdetsten sind. “

Der Philosoph entwickelt hier die Alternative zur Rettungspolitik der Regierung. Prädikat erhellend. Falls die Bundeskanzlerin nicht nur ihren eigenen Podcast hört: Die Minuten des Zuhörens sind in diesem Fall gut investierte Zeit. Prof. Nida-Rümelin wird auch sie bereichern.

Sind die Schulen wirklich gefährliche Corona-Hotspots ? Mit einem offenen Brief von Jean Pütz

Liebe Frau Landgraf, lieber Herr Wagner,

herzlichen Dank für die Zusendung dieser interessanten Studie. Allerdings habe ich gewisse Vorbehalte, diese zu veröffentlichen, da sie ja der vorherrschenden Meinung widersprich. Bisher galt, dass die Schulen nur unwesentlich am Infektionsgeschehen beteiligt seien. Noch heute hat der WDR in einer Rundfunksendung behauptet, in den Schulen wäre das überhaupt kein Problem, aber auf dem Schulweg läge der Schwerpunkt, insbesondere, weil dort besonders die Eltern und ihre Kontakte untereinander die Ansteckungsgefahr verschlimmerten.

Als ehemaliger Pädagoge – ich war Studienrat für Mathematik und Physik mit zwei Staatsexamen, habe ich immer die Bedeutung des Präsentunterrichts in meinen Fächern hervorgehoben. In meiner Staatsarbeit, die ich 1965 vorlegte, hatte zum Thema, den damals schon anvisierten programmierten Unterricht und seine Wirkung auf den Schüler. Es war eine empirische Arbeit, in der ich zusätzlich meine Erkenntnisse einbringen konnte, die ich in meinem parallelen Soziologiestudium erworben hatte. Sie wurde mit sehr gut bewertet im Sinne von Summa cum Laude, obwohl das Ergebnis niederschmetternd war.

Seinerzeit war die Computer-Technologie noch nicht so weit und ich musste auf lineare Skinner-Programme zurückgreifen, die ich selbst entwickelte. Als Quintessenz vermerkte ich, dass es dem Autor dieser Programme die größten Vorteile brachte, weil er sich bis in Detail mit Didaktik und Motivation auseinander setzen musste. Dem selbstständigen Arbeiten der Schüler half es nur dann, wenn der Lehrer es im nachhinein durch Präsenz unterstütze. Das lässt mich noch heute auf die Wichtigkeit des kooperativen Unterrichts in der Klasse schließen. Deshalb lässt mich die Nachricht, dass Schulen wider erwarten eine solch hohe Bedeutung als Viren-Schleuder beigemessen wird, sehr nachdenklich werden. Wie wirkt es auf die Adressaten und trägt zur Entmutigung der gesamten Gesellschaft bei, in der das Prinzip, dass nicht sein darf, was nicht sein kann,  die Oberhand gewinnt. Das ist eine der Ursachen dafür, dass immer mehr Menschen die notwendigen Empfehlungen der Wissenschaft ignorieren und die Politiker, die danach handeln, verunglimpfen. Nur so erkläre ich mir den enormen Einfluss, den die sogenannten Querdenker mit ihrer Ignoranz gewonnen haben. Etwa ein Drittel der Bevölkerung wurde für solche Verschwörungstheorien anfällig und in deren Fahrwasser tummeln sich immer mehr faschistoide politische Ideen. Leider gehören dazu auch die AFD,  Reichsbürger und Konsorten. Wenn die Autorität des Staates so infrage gestellt wird, dann ist es klar, dass die besten Ratschläge der Wissenschaft missachtet werden. Das halte ich für wesentlich gefährlicher als die Infektion in den Schulen.

Leider entfernen wir uns dadurch immer mehr von rationalen Prinzipien. Ich weiß leider keinen Rat, aber es wäre interessant, die Lösung des KIT zu erfahren. Sie wissen, wie hoch ich die wissenschaftliche Kompetenz des KIT schätze.

Mit freundlichen Grüßen
Jean Pütz

(KIT) – Bevor ausreichend viele Menschen geimpft sind, bleiben nichtpharmazeutische Interventionen (NPI) – wie das Reduzieren sozialer Kontakte – notwendig, um die Bevölkerung so gut wie möglich vor einer Covid-19-Infektion zu schützen. Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben mit Methoden des Maschinellen Lernens die Wirksamkeit von NPI untersucht. Ihre Analyse von Daten aus neun europäischen Ländern und 28 US-Bundesstaaten zeigt, dass insbesondere frühzeitige Schulschließungen die Trendwende bei den täglichen Fallzahlen ausmachen können.

Die Wissenschaftler am Karlsruhe Service Research Institute (KSRI)/Institute of Information Systems (IISM) des KIT untersuchten die zwischen dem 22. Januar und 12. Mai 2020 von der US-amerikanischen Johns-Hopkins-Universität erhobenen täglichen Fallzahlen aus Österreich, Belgien, Deutschland, Italien, Norwegen, Spanien, Schweden, der Schweiz und Großbritannien sowie 28 US-Bundesstaaten.

Signifikanter Einfluss von Schulschließungen auf Trendwende der Fallzahlen
Vier Maßnahmen nahmen die Forscher in den Blick: die allgemeine Einschränkung von Versammlungen, das Reduzieren persönlicher sozialer Kontakte, Schulschließungen sowie einen Lockdown. Berücksichtigt wurden außerdem länderspezifische Merkmale wie die Altersstruktur, Bevölkerungsdichte, medizinische Infrastruktur und das Klima in den jeweiligen Ländern und Bundesstaaten. „Nach unserem Forschungsansatz konnte bei den Schulschließungen ein signifikanter Effekt auf die Dauer zwischen NPI-Beschluss und deren Auswirkung in den Daten identifiziert werden“, sagt Dr. Niklas Kühl, Leiter des Applied AI in Services Labs am KSRI/IISM. Je eher die Schulen geschlossen worden seien, desto deutlicher habe sich der Effekt sinkender Fallzahlen gezeigt, so Kühl. „Hätten wir im Frühjahr in Deutschland einen Tag länger gewartet, bis wir die Schulen schließen, hätte dies laut unseren Analysen 125 000 zusätzliche Infektionen bedeutet, die Schließung sieben Tage später sogar 400 000 zusätzliche Fälle“, sagt der Wirtschaftsinformatiker.

Bis eine Maßnahme wirkt, dauert es im Durchschnitt zwei Wochen, fanden die Forscher heraus. Das Ergebnis der Effektivität von Schulschließungen bedeute jedoch nicht, dass andere NPI oder Faktoren, die nicht in das Modell einbezogen worden seien, nicht auch einen wesentlichen Einfluss auf die Eindämmung der Pandemie haben könnten, so die Wissenschaftler in ihrer Veröffentlichung. Das Tragen von Masken wurde in der Untersuchung nicht analysiert, weil diese Maßnahme in den betrachteten Ländern zumeist erst spät eingeführt wurde. Alle Forschungsarbeiten, die sich auf die Messung der Wirksamkeit verschiedener NPI bezögen, seien mit einem hohen Maß an Unsicherheit verbunden, so die Forscher. Dies liege insbesondere daran, dass je nach Land beziehungsweise Bundesstaat die konkrete Umsetzung stark variiere und die Bevölkerung die Maßnahmen unterschiedlich diszipliniert einhalte.

KI erkennt Einfluss auf Fallzahlen
Für faktenbasierte Aussagen über die Effektivität von Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie nutzten die Wissenschaftler Lucas Baier, Niklas Kühl, Jakob Schöffer und Gerhard Satzger vom KIT die Concept Drift-Erkennung. Diese Methode aus dem Gebiet des Maschinellen Lernens wird angewandt, um eine strukturelle Veränderung – einen sogenannten Drift – in einer datenerzeugenden Umgebung zu erkennen. „Als in der Bekämpfung der Corona-Pandemie öffentlich die Frage diskutiert wurde, wann eine Maßnahme sich auf die Fallzahlen auswirke, haben wir entschieden, Verfahren aus diesem Bereich zu verwenden, um dies festzustellen“, sagt Kühl. Üblicherweise dient die Concept Drift-Erkennung dazu, KI robust zu gestalten: Es soll sichergestellt werden, dass die mit vorhandenen Daten trainierte KI im Einsatz erkennt, wenn sich die Umgebung ändert. Somit soll sie auch bei Eingangsdaten, die vom Gelernten abweichen, kontinuierlich akkurat weiterarbeiten. Die Wissenschaftler haben sich die Methode zunutze gemacht, um eine fundamentale Änderung der Daten zu erkennen und mit der vorangegangenen Einführung einer NPI in Beziehung zu setzen. „Unsere Analyse zeigt, wie wichtig eine rechtzeitige Reaktion auf die Ausbreitung der Pandemie ist, um die aktiven Fälle auf einem überschaubaren Niveau zu halten“, schreiben die Karlsruher Wissenschaftler. Mit ihrer Untersuchung wollen sie zur faktenbasierten Grundlage für nationale und übernationale gesundheitspolitische Entscheidungen beitragen.

Durchfall durch das E-coli-Bakterium viel gefährlicher als gedacht

Wer weiß wie wichtig die Darmflora, das sogenannte Mikrobiom, für das Immunsystem ist, für den ist diese folgende Meldung höchst interessant. Durchfall kann Nebenwirkungen, Nachwirkungen spätere Krankheiten verursachen, die bisher selten bedacht wurden.

Ihr Jean Pütz

(pte) – Ein vom Bakterium Escherichia coli (E. coli) produziertes Toxin hat neben Durchfall auch andere, teils schwerwiegende Auswirkungen auf den Verdauungstrakt des Menschen, wie Forscher der Washington University School of Medicine  zeigen. Das Toxin verändert die Genexpression in den Zellen, die das Innere des Darmes auskleiden. Dadurch produzieren sie ein Protein, das das Bakterium dann nutzt, um sich an der Darmwand festzusetzen.

Chronisches Leiden erklärt
Die in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlichten Ergebnisse liefern einen Hinweis auf die Ursache wiederkehrender, aber kurzer Phasen von Durchfall, die oft zu langfristigen Problemen mit der Ernährung führen. Laut Seniorautor James M. Fleckenstein verändert das produzierte Toxin die Oberfläche des Darms, um daraus Vorteile zu ziehen, wahrscheinlich letztlich zum Schaden des Wirts.

Gemeinsam mit Erstautor Alaullah Sheikh haben die Forscher das enterotoxische E. coli (ETEC) untersucht. Dabei handelt es sich um einen Toxin erzeugenden Stamm von E. coli, der eine häufige Ursache von schweren wässrigen Durchfällen ist. Das hitzelabile Toxin bewirkt eine Öffnung der Ionenkanäle der Darmzellen. Dadurch wird eine Freisetzung von Wasser und Elektrolyten in den Darmtrakt, also Durchfall, ausgelöst.

Durchfall und Dehydration
Fleckenstein und Sheikh hatten zuvor bereits vermutet, dass das Toxin mehr als nur akuten Durchfall und Dehydration auslöst. Ist das der Fall, könnte so der Zusammenhang zwischen ETEC und Mangelernährung, Wachstumsstörungen und anderen Problemen erklärt sein. Um die anderen Auswirkungen des Toxins auf den Darm herauszufinden, züchteten die Forscher menschliche Darmzellen im Labor und behandelten sie mit dem Toxin.

Es zeigte sich, dass das Toxin mit CEACAM einen Satz von Genen aktiviert. Vor allem CEACAM6 kodiert ein Protein, das sich normalerweise in geringer Menge in den Zellen des Dünndarms befindet. Weitere Experimente haben ergeben, dass das Toxin die Zellen dazu bringt, mehr vom CEACAM6-Protein zu produzieren, welches das Bakterium dann dafür nutzt, sich an die Darmzellen anzuheften und noch mehr Toxin freizusetzen.

Biopsie-Proben aus Bangladesch von mit ETEC infizierten Patienten haben gezeigt, dass die Expression von CEACAM6 im Dünndarm während der natürlichen Infektion zunimmt. Laut Sheikh wird CEACAM6 im sogenannten Bürstensaum des Dünndarms exprimiert. Hier werden alle Vitamine und Nährstoffe aufgenommen. „Das ist einer der ersten Beweise dafür, dass ETEC die Darmoberfläche verändern kann. Wir wissen derzeit nicht, wie lange das anhält und was es für infizierte Personen bedeutet. Es liegt jedoch auf der Hand, dass ein Schaden in diesem Bereich des Körpers die Fähigkeit, Nährstoffe aufzunehmen, beeinflussen kann.“

Covid-19: Populistische Behauptung widerlegt

COVID-19: Kontakt mit Erkältungsviren bietet offenbar keinen Schutz
Das Immungedächtnis könnte hingegen eher zu schweren Krankheitsverläufen beitragen, wie ein Kieler Forschungsteam zeigt.

(UNI Kiel) – COVID-19 kann sehr unterschiedlich verlaufen, von symptomfrei bis lebensbedrohlich, vor allem bei älteren Erkrankten kommt es häufiger zu schweren Verläufen. Die Gründe dafür sind unklar. Viele Menschen hatten bereits vor dem Auftreten des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 Kontakt zu anderen Coronaviren, etwa als Auslöser von Erkältungskrankheiten. Eine Hypothese war daher, dass diese früheren Kontakte zu einem besseren Immunschutz auch vor einer SARS-CoV-2-Infektion beitragen könnten. Dem sind Mitglieder des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) aus Kiel nachgegangen. Sie konnten zeigen, dass Menschen, die noch keine Infektion mit SARS-CoV-2 durchgemacht haben, tatsächlich bestimmte Immunzellen, sogenannte T-Gedächtniszellen aufweisen, die auch SARS-CoV-2 als Fremdkörper erkennen können. Allerdings sind diese „prä-existierenden“ T-Gedächtniszellen offenbar nicht besonders gut in der Lage, eine SARS-CoV-2-Infektion zu erkennen und für deren Bekämpfung zu sorgen, da sie das Virus nur schwach binden. Stattdessen könnten diese Gedächtniszellen sogar eher zu einem schweren Krankheitsverlauf beitragen. Diese Ergebnisse hat das Forschungsteam um Professorin Petra Bacher und Professor Alexander Scheffold vom Institut für Immunologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, mit Kolleginnen und Kollegen der Universitätskliniken Köln und Frankfurt vor kurzem im renommierten Fachjournal Immunity veröffentlicht.

Im Laufe des Lebens kommt das Immunsystem eines Menschen mit zahlreichen Fremdstoffen, wie etwa Krankheitserregern in Kontakt. Wenn es auf einen bisher unbekannten Erreger trifft, werden sogenannten naive T-Zellen aktiviert, die nach einer mehrtägigen Lernphase die Immunreaktion gegen den neuen Erreger vorantreiben. Dieses „Wissen“ des Immunsystems über den konkreten Krankheitserreger wird nach der akuten Immunreaktion in Form von T-Gedächtniszellen im Körper gespeichert. Kommt das Immunsystem dann wieder mit dem gleichen Erreger in Kontakt, werden diese Gedächtniszellen aktiviert und können schneller und wirkungsvoller den Erreger bekämpfen, als naive Zellen. Auch auf ähnliche Erreger, zum Beispiel verschiedene Stämme von Coronaviren, können diese Gedächtniszellen in einer sogenannten Kreuzreaktion reagieren und auch diese schneller bekämpfen.

„Vorangegangene Arbeiten hatten bereits gezeigt, dass Menschen, die bisher keinen Kontakt zum neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 hatten, trotzdem T-Gedächtniszellen haben, die SARS-CoV-2 als Erreger erkennen können. Aber es war nicht klar, woher diese kommen und vor allem welchen Einfluss sie auf die SARS-CoV-2-Abwehr haben. Eine Hypothese war, dass sie aus Kontakten zu gewöhnlichen Erkältungs-Coronaviren stammen, und gegen Sars-CoV-2 kreuzreagieren. Unser Fokus lag daher auf diesen bereits vorhandenen Gedächtniszellen. Wir wollten untersuchen, ob diese wirklich zu einem besseren Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion führen“, erklärt Professor Alexander Scheffold, Direktor des Instituts für Immunologie der CAU und des UKSH, Campus Kiel, und Mitglied im Exzellenzcluster PMI.

SARS-CoV-2-Gedächtniszellen entstehen nicht nur durch Erkältungen
Dazu haben sie aus dem Blut von Spenderinnen und Spendern, die bisher keinen Kontakt zu SARS-CoV-2 hatten, die Immunzellen untersucht. Sie konnten zeigen, dass Menschen ohne bisherigen Kontakt zu dem Virus, tatsächlich diese Gedächtniszellen besitzen, die auch SARS-CoV-2 als einen Fremdkörper erkennen. „Allerdings haben jüngere Menschen, die häufiger an gewöhnlichen Erkältungen erkranken, entgegen der Erwartung keine größere Anzahl dieser Zellen. Außerdem reagiert nur ein kleiner Teil dieser Zellen auch mit den Corona-Erkältungsviren. Die Gedächtniszellen haben also offenbar wenig mit früheren Kontakten zu Corona-Erkältungsviren zu tun“, sagt Scheffold. „Es scheint eher so zu sein, dass im Laufe des Lebens das Repertoire an Gedächtniszellen gegen viele verschiedene Krankheitserreger wächst und dadurch auch die Wahrscheinlichkeit, dass darunter auch welche sind, die SARS-CoV-2 zufällig erkennen. Dieses Gedächtniszell-Repertoire, das sich mit jeder Infektion vergrößert, kann man daher auch als „immunologisches Alter“ bezeichnen, das auch tatsächlich mit dem biologischen Alter zunimmt“, so Scheffold weiter.

Doch obwohl diese Gedächtniszellen in jedem vorhanden sind, sind sie offensichtlich nicht an der Abwehr einer SARS-CoV-2-Infektion beteiligt.  Das liegt vermutlich an ihrer Qualität: „Diese T-Gedächtniszellen erkennen zwar SARS-CoV-2-Viren, allerdings machen sie das nicht besonders gut. Dadurch sind sie wahrscheinlich nicht in der Lage, dafür zu sorgen, dass das Virus erfolgreich bekämpft wird“, erklärt die Erstautorin Professorin Petra Bacher, Schleswig-Holstein Excellence-Chair Nachwuchsgruppenleiterin „Intestinale Immunregulation“ vom Institut für Immunologie an der CAU. Denn tatsächlich fand das Forschungsteam in COVID-19-Erkrankten mit mildem Verlauf vor allem T-Zellen, die das Virus sehr gut erkennen. „Hier könnte eine Immunreaktion ausgehend von naiven T-Zellen zugrunde liegen, das heißt, die T-Zellen, die hier die Immunreaktion gegen das Virus unterstützen, könnten aus naiven T-Zellen und nicht aus Gedächtniszellen entstanden sein“, erklärt Bacher.

Immunologisches Alter möglicherweise ein Risikofaktor für schweren Verlauf
Besonders interessant für die Forschenden war, dass bei Patientinnen und Patienten mit einem schweren Krankheitsverlauf die T-Zellen SARS-CoV-2 ähnlich schlecht erkennen, wie die „prä-existierenden“ T-Gedächtniszellen. „Das könnte darauf hindeuten, dass diese Immunzellen bei den schweren COVID-Fällen von den schlecht bindenden prä-existierenden T-Gedächtniszellen abstammen“, sagt Bacher. „Dies könnte eine einfache Erklärung dafür liefern, warum ältere Menschen ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Sie haben vielfach auch ein höheres immunologisches Alter und damit auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass das Immunsystem auf diese „inkompetenten“ prä-existierenden Gedächtniszellen zurückgreift“, so Bacher weiter.

„Unsere Arbeit zeigt, dass zurückliegende Erkältungen mit Coronaviren keinen effizienten Immunschutz vor SARS-CoV-2 bieten. Darüber hinaus liefert sie wichtige Hinweise darauf, dass das immunologische Alter möglicherweise einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf begünstigen könnte. Weitere Untersuchungen sind nun nötig, um einen direkten Zusammenhang von immunologischem Alter und schwerem COVID-19 zu überprüfen, und den Einfluss von prä-existierenden Gedächtniszellen auf die Immunreaktion gegen SARS-CoV-2 genauer zu analysieren“, sagt Scheffold.

Übertragungsweg des Corona-Virus über Zimmerluft – wichtige Empfehlungen

(MWK) – In ihrer gemeinsamen Stellungnahme zum luftgetragenen SARS-CoV-2-Infektionsweg haben die Ingenieure, Naturwissenschaftler und Mediziner des „Expertenkreises Aerosole“ am Donnerstag (3. Dezember) deutlich gemacht, dass die bestehenden Hygiene- und Abstandsregeln Regeln nur in ihrer Kombination den bestmöglichen Schutz vor einer Infektion bieten.

„Wissenschaftliche Erkenntnisse sind die Grundlage für funktionierende Schutzkonzepte“, betonte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. „Wir müssen die luftgetragene Virusübertragung in Innenräumen bestmöglich verhindern und die Inzidenzzahlen senken.“

Der Expertenkreis appellierte eindrücklich an das richtige Tragen wirksamer Masken sowie an das richtige Lüften. Masken, die schlecht oder falsch sitzen oder wie einlagige Stoffmasken nur unzureichend filtern, hätten keinerlei Eigen- und Fremdschutz, hieß es Hingegen erfüllt der als OP-Maske bekannten MNS nach DIN 14683 bereits deutlich bessere Anforderungen in Punkto Filtern, bestmöglichen Schutz bieten FFP2-, KN95- oder N95-Halbmasken.

Eine weitere Erkenntnis des Expertenkreises: Stoß- und Querlüften stellen die effizientesten Arten der Fenster-Lüftung dar. Kippen sei nicht Lüften. Die Lüftungsdauer richtet sich nach der Raumgröße, der Anzahl der Fenster und dem Temperaturunterschied zwischen innen und außen.

Stationäre oder mobile Innenraumluftfilter könnten ein wichtiger Baustein im Schutzkonzept sein, hieß es weiter, vor allem in Räumlichkeiten die durch häufige Personenwechsel gekennzeichnet sind oder in denen richtiges Lüften nicht möglich ist.

Die Übersterblichkeit als Beweis für die Gefährlichkeit von Corona – Mit einer Anmerkung von Jean Pütz

Häufig hört man, dass Corona nur so etwas sei wie eine normale Grippe. Dem stehen aber präzise Zahlen gegenüber, ebenso die Erfahrung, die Staaten gemacht haben, die die Gefährlichkeit von Corona zunächst verleugneten und keine Schutzmaßnahmen ergriffen haben. Es existiert eine präzise wissenschaftliche Analyse, die die Frage beantwortet, wieviel Menschen in Deutschland gestorben wären, wenn die Regierungen keine Maßnahmen wie Shutdown oder Lockout ebenso wie Lockout light ergriffen hätten, genauso wie die Maskenpflicht, Distanz- und Kontakt-Verringerung. Die Folgen wären mindestens 500.000 Tote gegenüber den bisherigen, die geschätzt auf maximal 20.000 ansteigen werden. Dass darin auch eine Art Euthanasie, das heißt Vernichtung von unwertem Leben so nebenbei geschieht, hört man selten. Das ist nämlich das vertrackte von Corona, dass das Virus hauptsächlich ältere Menschen oder solche trifft, die an chronischen Krankheiten leiden. Leider sind das auch sehr viele junge Menschen. Verhängnisvoll ist auch, dass übergewichtige Bürger – ob jung oder alt – betroffen sind.
Dass diese 500.000 Tote nur in Deutschland als realistisch angenommen werden können, sieht man an den USA. Das Regime von Donald Trump führt aktuell dazu, dass allein täglich bis zu 3.000 Corona-Erkrankte das Zeitliche segnen mussten, mit allem Elend, welches die betroffenen Familien ertragen müssen – bei insgesamt bisher 240.000 Todesfällen. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass in den Vereinigten Staaten viermal mehr Menschen leben als bei uns, aber trotzdem bedeutet das drei- bis viermal mehr Tote als bei uns.
Nicht berücksichtig sind dabei die teilweise chronischen Nachwirkungen, denn das Virus schädigt vor allem das gesamte Blutgefäßsystem, das heißt sämtliche Adern und Venen inkl. der feinen Kapillaren. So ist es kein Wunder, das vor allen Dingen Organe betroffen sind, die wegen ihres Sauerstoffbedarfs stark durchblutet werden.
Das gilt besonders für die Lunge. So hat es den Anschein, dass das Corona-Virus vor allen Dingen die Lunge befällt, die ja für die Sauerstoffversorgung unserer Zellen verantwortlich ist. Aber Corona ist nicht nur eine Lungenkrankheit.

Wenn Sie genaue Daten jenseits aller Verschwörungstheorien wissen möchten, empfehle ich Ihnen die im folgenden Artikel beschriebenen nachprüfbaren Ergebnisse. Es beschreibt die Übersterblichkeit ausdrücklich Corona. Dabei kommt deutlich zum Vorschien, dass es vor allen Menschen über 80 Jahren betrifft.
Ihr Jean Pütz

CODAG-Bericht

 

Psychologe analysiert die Demonstrationen und die Leute bei der Anti Corona Demonstration

(t-online) – Das sagt der Experte für Verschwörungstheorien:
Impfungen durch Nano-Sonden, die große Drosten-und-Merkel-Diktatur: Michael Butter beschäftigt sich von Beruf aus mit „Alternativen Fakten“ – auch zur Corona-Pandemie. Der Professor an der Uni Tübingen forscht eigentlich im Fach Amerikanistik. Doch seit einiger Zeit wird er mehr und mehr zu dem deutschen Experten für Verschwörungstheorien. In den Parolen vieler Demonstranten sieht er vor allem eine neue Taktik der Rechtsextremen: „Es gibt vonseiten der Neuen Rechten nicht mehr den Versuch, die Geschichte des Nationalsozialismus umzudeuten, weil sie gemerkt haben, dass das nicht funktioniert und dass das tabu ist.“

Stattdessen würden sie versuchen, sich selbst gegen rechts zu inszenieren. So will man Demokratie als Diktatur erscheinen lassen. Dabei sei es nur der nächste logische Schritt, dass man beim Infektionsschutzgesetz den Begriff „ermächtigen“ aufnehme und behaupte, dass hier dasselbe passiere wie 1933.

Neufassung des Infektionsschutzes: Verschwörungstheoretiker protestieren
Corona-Protest in Berlin: “Ich darf doch sterben, wenn ich will, oder?“
Unklar, ob Trendwende: RKI-Chef: Corona-Fallzahlen “immer noch viel zu hoch“
Auch Verschwörungstheoretiker aus der linken Szene spielen eine Rolle. Butter: „Da gibt es schon seit Jahren die Meinung, Deutschland driftet ab in eine Diktatur, das wird da wirklich geglaubt. Diese beiden Richtungen stören sich nicht aneinander, sie brüllen die gleichen Parolen. Dadurch ist eine Querfront entstanden, die sich emotionalisiert und mobilisiert hat.“ Wenn Menschen diese Theorien glauben, werde es schwer, sie davon abzubringen, so der Experte. Die einzige Chance sei: „Über einen langfristigen Zeitraum und im privaten Kontext Dialogbereitschaft signalisieren, Fragen stellen. Nur so kann eine Selbstreflexion in Gang gesetzt werden.“

Sie mit der Tatsache, dass es sich bei ihren Vorstellungen um Verschwörungstheorien handelt, zu konfrontieren, habe dagegen den genau gegenteiligen Effekt: „Denn alles wird umgedeutet und zum Beweis für die Verschwörung gemacht.“ Seine Lösung ist daher ähnlich wie die der Polizei: Geduld. Butter: „Ich kann jeden verstehen, der diese Geduld nicht aufbringen kann. Eigentlich ist das aber die einzige Möglichkeit, um noch eine Chance zu haben.“

Neue Grippe-Therapie schont gesunde Zellen

(pte) – Eine neue Therapie gegen Infektionen mit dem Grippevirus könnte laut einer Studie der Purdue University auch gegen andere pathogene Virusinfektionen wie HIV und COVID-19 wirksam sein. Die in „Nature Communications“ veröffentlichten Ergebnisse liefern Details über einen gezielten Therapieansatz bei Virusinfektionen. In einem durchschnittlichen Jahr werden allein in den USA über 2.000 Menschen wegen einer Grippe ins Krankenhaus eingeliefert. 30.000 bis 80.000 sterben an der Grippe oder damit einhergehenden Komplikationen.

Ganz spezifische Reaktion
Laut Forschungsleiter Philip S. Low zielen alle von dem Team entwickelten antiviralen Medikamente direkt auf mit dem Virus infizierte Zellen ab. „So behandeln wir die erkrankten Zellen, ohne die gesunden Zellen zu schädigen. Wir setzen diese Fähigkeit ein, um immunaktivierende Medikamente selektiv in mit Grippe infizierte Zellen zu bringen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass sich diese Therapie bei COVID-19 als wirksam erweisen wird.“

Das Grippevirus exportiert wie andere pathogene Viren seine Proteine in die Oberfläche der Zelle des Wirts. Dann werden entstehende Viren an die benachbarten Zellen weitergegeben und damit wird deren Verbreitung eingeleitet. Da diese exportierten Virus-Proteine in den Membranen von gesunden Wirtszellen nicht vorhanden sind, haben die Forscher das Vorhandensein von Virus-Proteinen bei infizierten Zellen genutzt. Sie entwickelten Homingmoleküle, die Medikamente auf infizierte Zellen abzielen. Dadurch wird zusätzliche Toxizität verhindert, die auftritt, wenn antivirale Medikamente von nicht infizierten Zellen aufgenommen werden.

Nicht nur für Grippe nutzbar
Low zufolge haben die Wissenschaftler ihre Tests gezielt mit dem Grippevirus begonnen, da sich die Ergebnisse oft auf andere behüllte Viren anwenden lassen. „Unsere Labortests haben gezeigt, dass das Verfahren bei mit Grippe infizierten Mäusen funktioniert, die mit der 100-fach tödlichen Dosis des Virus geimpft wurden.“ Low geht davon aus, dass die neue Therapie auch bei anderen pathogenen Virusinfektionen wie Hepatitis V, HIV und dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) wirksam sein könnte.