Archiv der Kategorie: Gedanken

13.04.2019 Wie beeinflusst Künstliche Intelligenz unsere Zukunft?

Zehn Kollegen der WPK-die Wissenschaftsjournalisten waren von dem EU-Parlament nach Brüssel eingeladen. Ich war als Delegierter dabei.

Die Funktion des europäischen Parlaments wird leider völlig unterschätzt, aber sie ist die einzige Instanz, die die EU-Commission überwacht und kontrolliert. Das Parlament bzw. der Ausschuß Wissenschaft, Forschung und Technologie bestimmt die Richtung, welche Unterstützung  die einzelnen europäischen Staaten für diese Aufgabe erhalten. Immerhin sind es insgesamt über 100 Milliarden Euro, die gerecht über die verschiedenen Wissenschafts-Zweige und -Projekte verteilt werden sollen. In diesem Zusammenhang haben wir von der WPK ein längeres Gespräch mit dem Berichterstatter dieses Ausschusses, Dr. Christian Ehler, ein ins EU-Parlament gewählter Abgeordneter aus Brandenburg, führen können. Wir warn beeindruckt ob der Qualifikation und seiner Fähigkeit, Gesamtzusammenhänge zu bewerten. Allerdings klagte er ebenso wie wir Wissenschaaftsjournalisten über das geringe Interesse der Öffentlichkeit und der Medien für den Bereich Wissenschaft und Forschung. Wörtlich sagte er uns, wenn er eine Pressekonferenz veranstalte, kämen ganz wenige Journalisten, während die politischen Pressekonferenzen aus allen Nähten platzten. Das ist eingentlich unverständlich wenn man bedenkt, dass das entscheidend die Zukunft und Konkurrenzfähigkeit Europas betrifft. Wer interessiert sich schon für den Quantencomputer der Zukunft oder die Künstliche Intelligenz und ihren Einfluss auf unseren Alltag. Solche Entwicklungen halte ich für gefährlich, insbesondere die Gefahr besteht, dass die Wissenschaft sich auf Grund der Komplexität zu einer Paralellgesellschaft entwickelt. Dr. Christian Ehler hält dagegen, ebenso wie wir Wissenschaftsjournalisten.
Jean Pütz

27.03.2019 Ratgeber für Senioren von Jean Pütz – 82 Jahre und immer noch aktiv

„Ich habe die Explosion des Wissens mit Leidenschaft begleitet“

Wissenschaftsjournalist Jean Pütz im Interview über die Risiken und Nebenwirkungen des Internets. Und über einen ganz besonderen QR-Code.von Thomas Röbke, 26.03.2019

Senioren Ratgeber: Man verbindet Sie immer sofort mit der „Hobbythek“, obwohl Sie an vielen anderen Wissenschaftssendungen beteiligt waren. Nervt Sie das?

Jean Pütz: Ich bekomme heute noch regelrechte Dankeshymnen für die „Hobbythek“, das berührt mich positiv. Ich habe viele Menschen erreicht, aber nicht die ganz unten. Dass mir das nicht gelungen ist, bedauere ich. Denn Bildung ist ein Menschenrecht und hat einen Wert an sich.

Wenn man das Themenspektrum der „Hobbythek“ betrachtet – können Sie eigentlich alles?

Ich kann mich in alles einarbeiten. Natürlich habe ich ein handwerkliches Talent, Probleme zu lösen. Aber ich wollte mit der „Hobbythek“ auch das Leben so zeigen, wie es ist. Und ich profitiere am meisten davon. Gerade habe ich meinen täglichen Joghurt angesetzt, in zehn Stunden ist er fertig – lecker!

Sie arbeiten fast vier Stunden täglich an Ihrer Internetseite. Was treibt Sie an?

Bildung vermitteln. Nur durch Bildung ist Demokratie möglich. Als junger Mensch habe ich neben technischen Fächern empirische Sozio­logie studiert – weil ich die Mechanismen durchschauen wollte, die Hitler möglich gemacht haben. Es gibt im Verhalten von Gruppen Gesetzmäßigkeiten, die sind wie Naturgesetze.

„Fake News“, also Falsch­meldungen, wie sie heute ein US-Präsident verbreitet, lassen Sie nicht resignieren?

Als ich anfing, hatte die Wissenschaft auch keine Lobby. Mir war klar: Wenn Demokratie funktionieren soll, muss jeder daran teilnehmen können. Die „Hobbythek“ war mein Trojanisches Steckenpferd, um den normalen Menschen zu erreichen und ihm zu sagen: „Du hast viel mehr Verstand, als du glaubst.“ Denn wie kann ich jemanden für Politik interessieren, der nicht einmal im eigenen Umfeld durchblickt? Bei dem, was heute alles an Wissenschaft und Technik entwickelt worden ist, bricht man ohne Vernunft ein, wie beim Turmbau zu Babel.

Sie haben fast zehn Jahre an Ihrer Biografie gearbeitet. ­Warum so lange?

Nicht das Schreiben hat so lange gedauert, sondern das Faktensammeln – ich habe ja nie Tagebuch geführt. Die Biografie lag mir am Herzen, weil ich einer der wenigen Dinosaurier bin, die so einen extremen Wandel in Politik und Wissenschaft am eigenen Leib erlebt haben. Alle zwei Jahre verdoppelt sich das Wissen – das musste ich alles verkraften, ohne verrückt zu werden.

Wie haben Sie das geschafft?

Indem ich die Explosion des Wissens nicht abgelehnt, sondern mit Leidenschaft begleitet habe. Es hat keinen Zweck, zu googeln und dann abzuschreiben, was sich im Internet findet. Ich muss die Zusammenhänge, die Risiken und Nebenwirkungen darstellen. Das Problem unserer Zeit ist doch: Sie lesen etwas im Internet und glauben, Sie hätten es begriffen. Aber was daraus folgt, können Sie so nicht abschätzen.

Sie schreiben auch, dass Sie die Demokratie gefährdet sehen …

Es heißt ja, durch das Internet und die sozialen Netze können sich die Leute so vielfältig informieren wie noch nie. Nur: Das machen sie nicht. Im Gegenteil: Die schwachsinnigsten Vorurteile verfestigen sich, weil sie irgendwelche Mitstreiter finden, manche davon sind sogar Roboter.

Worüber regen Sie sich auf?

Über Dummheit. Ich wende mich ­intensiv gegen jeglichen Rassismus und Nationalismus. Der hat uns die ganzen Kriege gebracht. Überall, wo „-ismen“ dahinter stehen, habe ich meine Bedenken. Wenn wir die Kultur nicht pflegen, kann der Mensch eine Bestie sein.

Fühlt sich Ihr Leben manchmal an wie viele verschiedene Leben? Ihr ältester Sohn wird dieses Jahr 60, Ihre Tochter ist neun Jahre alt.

Mit 14 Jahren schrieb ich in einem Aufsatz, dass ich Ingenieur werden will, mit Frau und zwei Kindern. Das war das klassische Modell damals. Ich wurde dann ein ziemlicher ­Hallodri, was Frauen anbelangt. Wir führten ja ein freies Leben damals, ohne moralische Bedenken. Als Katholik habe ich immer gesagt: Wenn der Herrgott die Sexualität nicht gewollt hätte, hätte er nicht darauf gesetzt. Das macht doch die Vielfalt des Lebens aus! Ich bedaure nichts. Ich möchte auch nicht jünger sein, ich fühle mich so schon wie 65. Meinem Womanizer-Dasein habe ich vor 20 Jahren zugunsten meiner großen Liebe abgeschworen: meiner Frau Pina.

Was sind Ihre Fitnesstipps fürs Alter, mal abgesehen von Sex?

Sport ist wichtig. Alles, was ich nicht mehr brauche, baut der Körper ab. Das gilt für die Muskeln genauso wie für das Gehirn oder den Darm. Wichtig ist auch Zahngesundheit – entzündetes Zahnfleisch geht aufs Herz. Und man sollte sich mit der modernen Technik beschäftigen. Ob Computer oder Smartphone: einfach einen fragen, der sich damit auskennt. So lange, bis man es verstanden hat.

Sie haben leicht reden, für Sie ist das ja kein Problem!

Ich bin auch zu doof, alles selbst zu machen. Man lernt auch von seinen Kindern. Die größte Gefahr ist doch, sich einfach hinzulegen. Meine Großmutter ist 92 geworden, aber in den letzten Lebensjahren hatte sie keine Lust zu nichts. Was war das für ein Leben!?

Sie schreiben: „Man muss das Alter auch überlisten“, etwa wenn man nachts mal aufwacht …

Ich lasse immer ganz leise Wort­sendungen im Radio laufen, und wenn ich wach werde, höre ich hin und schlafe irgendwann wieder ein.

Sie bezeichnen sich selbst als Glückspilz. Warum?

Dass ich als Handwerker über den zweiten Bildungsweg studieren und dann Wissenschaftsjournalist werden konnte, sehe ich als Gnade der frühen Geburt. Meine ­Generation hat das große Glück gehabt, 70 Jahre in Frieden zu leben; seit den 1950er-Jahren ist es hierzulande immer nur bergauf gegangen.

Sind Sie gläubig?

Ich bin Christ, weil Jesus als Erster dem Hass den Kampf angesagt hat. Damit war er für mich ein großer Psychologe – denn wer hasst, ist am schlimmsten dran. Wer gehasst wird, bekommt es vielleicht gar nicht mit. Hass ist das Schlimmste, was man sich antun kann.

Was soll auf Ihrem Grabstein stehen ?

Ein QR-Code in Emaille. Wenn Sie ihn mit dem Smartphone erfassen, lädt ein Video, das ich noch aufnehmen werde, bevor ich abkratze. Darin werde ich den Leuten sagen: „Dankeschön, es war ein wunderbares Leben. Mein Schicksal hat mir vieles gebracht, was ich nie für möglich gehalten hätte.“

26.03.2019 Antwort auf den Brief der Präsidenten der vier Forschungsorganisation an die Regierung

Sehr geehrte Kollegen von der Presse der vier Forschungsorganisationen,

die Forderung der Präsidenten der vier außeruniversitären Forschungsorganisationen unterstütze ich. Allerdings habe ich einen entscheidenden Verbesserungsvorschlag. Dabei frage ich mich, warum die Politiker noch nicht auf diese Idee gekommen sind.

Ich schlage vor, folgende Bereiche aus der notwendigen Schuldenbremse von 3% herauszunehmen und dafür die Grenze auf 2% zu reduzieren, und zwar gehören dazu unbedingt die für Deutschlands Zukunft entscheidenden Bereiche: Wissenschaft, Forschung, Bildung und Infrastruktur. Diese dürfen auf keinen Fall – auch in Zeiten von Rezessionen – gekürzt werden. Jeder Betrieb, sei er noch so klein, der die Zukunftsinvestitionen vernachlässigt, verliert recht bald seine Konkurrenzfähigkeit und wird insolvent. Ich halte die sogenannte ’schwarze Null‘ für notwendig, aber welchen Schaden sie angerichtet hat, sieht man nicht nur in der Bildung mit dem Lehrermangel und den maroden Schulgebäuden, sondern auch in der Infrastruktur was Straßen- und Brücken-Erhaltung und -Neubau anbelangt, sondern auch im Schienennetz der Bahn und der mangelnden Breitband-Versorgung im IT-Bereich. Gleiches gilt für Aufgaben in der Forschung und Wissenschaft.

Was Bildung anbelangt, so bin ich ein persönliches Beispiel: Ich machte in den 50er Jahren eine Lehre als Elektromechaniker – heute Mechatroniker genannt – mit Abschluss Gesellenprüfung, arbeitete anderthalb Jahre in einem Eisenhüttenwerk, beides  in Luxemburg. Nach einer Sonderbegabtenprüfung absolvierte ich ein Studium zum Dipl.-Ingenieur für Energie- und Nachrichtentechnik, nach einem Externen-Abitur ein Doppelstudium an der Universität zu Köln als Lehrer für Mathematik und Physik mit 1. und 2. Staatsexamen für das Lehramt und parallel dazu ein 8-jähriges Studium der empirischen Soziologie und Volkswirtschaft ebenfalls an der Universitä zu Köln.

Diese Studien wurden mir nur durch eine staatliche Förderung im Rahmen des Lastenausgleichs und Honnefer-Modell (Barfög) ermöglicht. Insgesamt erhielt ich 35.000 Mark.

Nach Beginn meiner Berufstätigkeit konnte ich in 5  Jahren in Form von Rückzahlung und Steuern meine Schulden begleichen. Seitdem erzielt der Deutsche Staat von mir durch Steuern eine Rendite von mindestens 500% auf die geförderte Summe. Das beweist meiner Ansicht nach, wie sehr sich Investitionen in die Bildung langfristig rentieren. Das gilt für alle drei anderen Bereiche.

Deshalb halte ich es für unbedingt notwendig, dass diese Bereiche aus dem Schuldenkanon herausgenommen werden, im Interesse der Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder.

Das schreibe ich nur, um ein Argument dafür zu liefern, wie katastrophal sich eine Einsparung auf diesem Gebiet auswirkt. Bitte teilen Sie das Ihren Präsidenten mit, vielleicht ist das ein Anstoß – insbesondere jetzt, wo sich eine Rezension anzubahnen scheint.

Diese Methode würde auch den ost- und südeuropäischen Staaten helfen, ihre Schuldenbremsen besser zu bewältigen. Denn dort sehe ich die Demokratie grundsätzlich in Gefahr. Wenn man bedenkt, dass z. b. im italienischen Apulien eine Jugendarbeitslosigkeit von über 40% herrscht im Gegensatz zu uns in Deutschland und in allen Staaten, in denen ein geniales duales Ausbildungssystem eingeführt wurde. Das in den Problem-Staaten zu initiieren, halte ich für unbedingt notwendig – auch in Anbetracht des Handwerkermangels, der sich in Europa immer mehr abzeichnet.

Ich hoffe, dass Ihre Präsidenten mit ihrer Beziehung zur Politik das in die Diskussion mit einbringen.

Ihr Jean Pütz

25.03.2019: Umweltprobleme lösen: Ein Appell an die Vernunft – Ein Manifest von Jean Pütz

Liebe Besucher meiner Homepage,

Deutschland dreht durch. Ich freue mich zwar über das gesteigerte Interesse der jungen Menschen für die Umweltpolitik. Was mit Greta Thunberg geschieht, grenzt an Hysterie. Goldene Kamera und teure Geschenke, was ist mit unserer Medienlandschaft los, steigen wir jetzt völlig auf reine Emotionalität um? Vergessen wir immer mehr, dass wir in Deutschland und Europa die Welt nicht retten können? Werden unsere Kinder – wie seinerzeit vom modernen Rattenfänger von Hameln – indoktriniert und verlieren immer mehr die Perspektive aufs Ganze, dass nicht nur wir sondern ganz Europa nicht allein die Ursache für die CO2-Misere sind?

Umweltschutz ist unbedingt erforderlich, das stimmt, damit werden die Kinder von vielen Instanzen, insbesondere auch von politischen Parteien, geködert und umgarnt. Wer liebt nicht die Natur und die Erhaltung der Umwelt. Aber dass wirtschaftliche und soziale Bedingungen auch berücksichtig werden müssen, verschwindet im Nirwana. Da sich in meinem unmittelbaren Umkreis meiner Meinung anschließen, fühle ich mich verpflichtet, sozusagen ein Manifest zu formulieren mit Elementen, die in den öffentlichen Diskussionen kaum Berücksichtigung finden. Was ist möglich, ohne den von allen gewünschten Lebensstandard zu erhalten und die Klimaproblematik trotzdem zu lösen? Dazu lesen Sie bitte den Anhang sowohl als PDF- als auch als Word-Datei. Gönnen Sie sich die fünf Minuten. Wenn Sie nicht meiner Meinung sind, schreiben Sie mir.

Ihr  Jean Pütz

PS Wer wissen will, wie das Volk tickt, klicke auf folgenden Link:

https://www.facebook.com/jeanpuetzoffiziell/videos/1011163019067473/

Dieses soziale Medium nutze ich niemals für privaten Angelegenheit, sondern nur, um auf logische Widersprüche in Politik, Wirtschaft, Technologie und Wissenschaft hinzuweisen. Immerhin besitze ich auf meiner offiziellen Seite über 40.000 Abonnenten, so dass sich die Mühe lohnt. 75 Beiträge liefen unter dem Titel ‚Der Vernunft eine Chance‘ – jetzt poste ich unter ‚Der Zukunft eine Chance‘

Umweltprobleme lösen: Ein Appell an die Vernunft  von Jean Pütz

Hier mein persönliches Manifest:

Seit über 20 Jahren lebe ich fast klimaneutral( s. u.: Jean Pütz, überzeugter Umweltschützer ). Trotzdem muss ich Wasser in den Wein gießen und nachfragen, ob die vielfältigen Initiativen in ihrer Außenwirkung auf die Bürger, insbesondere auf die Jugendlichen, falsch verstanden werden können? Der Mainstream – was an sich positiv zu beurteilen ist -heißt Umweltschutz. Selbstverständlich brauchen wir in unserer unmittelbaren Umgebung saubere Luft, sauberes Wasser durch Schutz der Grundwasserreserven, saubere Natur mit ihrer Artenvielfalt, ökologische Landwirtschaft, wir müssen die Meere vor Unrat, insbesondere vor Mikroplastik und Plastikfolien schützen und natürlich vor radioaktiven und giftigen Abwässern wie z. B. Erdöl.

Dass der Klimawandel von Menschen gemacht ist, kann auch nicht in Abrede gestellt werden. Ob allerdings wir in Deutschland mit einer CO2-Erzeugung von 2% weltweit und Europa mit 10% bei strikter Einhaltung der geschlossenen Grenzwerte das Klima retten können, möchte ich inständig bezweifeln.

Was Deutschland anbelangt, so sind wir auf gutem Wege. Noch nie waren jedenfalls die Gewässer und die Luft so sauber wie heute. Auch die Müllentsorgung inkl. Recycling und Müllerverbrennung kann kaum mehr gesteigert werden. Dieser Aufwand hat sich gelohnt und am Anfang brachte das auch einen großen Ertrag. Aber das Problem ist, Aufwand und Ertrag entwickeln sich nicht linear. Wie bei allen Grenzwert-Betrachtungen verhält sich das entlang einer Parabel. Am Scheitelpunkt bringt noch so viel Aufwand keine Verbesserung, der Grenzwert ist gleich Null. Danach geht es -ähnlich wie von Paracelsus beschrieben -in den Gift- bzw. Schadensbereich. Mehr hilft eben nicht mehr und schadet sogar. Auf die lokalen Umweltinitiativen bezogen bedeutet das: Wenn es nicht gelingt, einen Großteil der Staaten in der Welt von der Notwendigkeit z. B. der CO2-Reduzierung zu überzeugen, wird das Problem global nicht gelöst -ganz nach dem Prinzip Ursache und Wirkung. Deutschland ist stets mit positivem Beispiel vorausgegangen, die löblichen Umweltaktivisten glaubten, das Beispiel würde Schule machen, doch leider konnte am Deutschen Wesen die Welt nicht genesen. Nicht einmal in Europa ist ein Konsens möglich.

Was die mit fossilen Brennstoffen befeuerten Kraftwerke anbelangt, so würde unser Verzicht lokal eher eine Steigerung z.B. der Stromproduktion durch diese Kraftwerke in Polen zur Folge haben. Gleiches gilt für die Kernenergie und die im Moment im Bau und in der Planung befindlichen Tausenden von Kraftwerken in der Welt, z. B. in China, Indien und USA, die schon heute und in der absehbaren Zukunft für 50% der globalen CO2-Erzeugung verantwortlich sind.

Auch die Kernkraftwerke scheinen eine neue Renaissance zu erleben. Unter anderen kann Frankreich die CO2-Grenzwerte spielend einhalten, denn es hat voll auf die Kernenergie gesetzt. Über 100 Kernkraftzentralen sorgen dort für elektrische Energie. Sie haben dazu geführt, dass auch der gesamte Wärmemarkt durch Elektrizität beherrscht wird. Was ein Frevel ist, denn besser wäre es, diese Wärme unmittelbar zu erzeugen, entweder in großen oder kleinen Heizkraftwerken, die gleichzeitig dann auch noch Strom erzeugen.

Deutschland hat bewiesen, dass auch mit regenerativen Energien durchaus zu rechnen ist, obwohl die Nebenwirkungen und Risiken häufig nicht offenbart werden, z. B. dass Insekten und Vögel extrem durch Windräder vernichtet werden und Photovoltaik in unseren Breiten wesentlich unergiebiger ist als im Süden. Trotzdem wieder ein hohes Lob an Deutschland: Die technologische Kompetenz hat zumindest erreicht, der Welt zu zeigen, dass regenerative Energien wirtschaftlich rentabel sind. Wenn wir allerdings auf Grund dieser Erfolge meinen, wir könnten den CO2-Ausstoß in Deutschland durch weitere extreme Maßnahmen, d. h. durch Abschalten sämtlicher Kernkraftanlagen und jetzt auch noch aller Kohlekraftwerke die Welt retten, dann möchte ich das entschieden in Abrede stellen. Es ist überhaupt nicht geklärt, ob in Zeiten einer Wind- oder Sonnen-Flaute die notwendige elektrische Energie ausreicht, um einen Gau zu verhindern.

Elektrische Energie lässt sich leider nur unter großem Aufwand speichern, z. B. durch Pumpspeicherwerke mit Wasserkraft, aber sonst herrscht Ratlosigkeit. Auch die Abschaltung der Kernkraft bringt generell keine höhere Sicherheit, denn wo sollen die Kernstäbe –teilweise halb abgebrannt –gelagert werden. Ein Endlager wird in Deutschland aus bestimmten Gründen nie gefunden werden. Sie befinden sich jetzt oberirdisch am Standort der abgeschalteten Kernkraftwerke und sind terroristischen und kriegerischen Angriffen weitestgehend ausgesetzt. Gleichzeitig behindern sie dadurch den Rückbau der Anlagen, die übrigens mehr als das Doppelte und Dreifache der ehemaligen Baukosten betragen werden. Da die EVUs nur 50% in der Rücklage haben, muss den Rest der Steuerzahler blechen.

Dieses weitgehende Wunschdenken führt permanent zu Fehlentschlüssen. Leider gibt es auch viele Wissenschaftler, die das bejahen, aber das sind selten Energiefachleute. Diese warnen inständig vor dem elektrischen Gau, denn der Hochspannungsnetzverbund ist besonders durch die vielen dezentralen Einspeisungen von regenerativer Solar- und Wind-Energie für Störungen sehr anfällig geworden. Ich glaube, den überzeugten Ökologen dürfte es nicht besonders angenehm sein, wenn wir dann in diesen Zeiten der Flaute Braunkohle-Energie- oder Kernenergie-Strom aus anderen Ländern beziehen müssen.

Das Ganze wird noch verstärkt, wenn wir unsere Autos auf Elektromobilität umrüsten wollen. Der Mainstream scheint zwar dahin zu wirken, aber dass nur mit Akkumulatoren versehene reine Elektroauto ist noch völlig unausgegoren. Meines Erachtens könnte nur ein modifizierter Hybrid-Antrieb dem Abhilfeleisten. Hier mein Vorschlag: Ein relativschwacher auf optimalem Wirkungsgrad bei gleichbleibender Tourenzahl eingestellter Dieselmotor soll ausschließlich zum Laden der Batterie vorgesehen werden. Im Gegensatz zu den bisherigen Hybridautos wird dann dank der modernen und extrem flexiblen Elektromotoren kein Getriebemehr benötigt. Das macht das Kraftfahrzeug wesentlich leichter und reduziert den Kraftstoffverbrauch. Hinzu kommt noch, dass nur noch die Hälfte der Batteriekapazität benötigt wird, was zusätzlich ein großer Vorteil ist, es halbiert auch die Kosten der aus China und Korea importierten Akkumulatoren, die beim reinen Elektroauto ca. 40% ausmachen. Trotzdem kann die Bremsenergie wieder in elektrische Energie umgewandelt werden, was den mechanischen Bremsabrieb mit seinem Feinstaub erheblich vermindert.

Das alles hätte gleichzeitig auch noch den Vorteil, dass die heutige Automobilindustrie sich nicht völlig umstellen müsste. Die ausgereifte Dieseltechnologie mit Feinstaub- und Stickoxid-Filter würde diese Schlüsselindustrie konkurrenzfähig halten. Dass die Abgase feinstaub- und stickoxidfrei sind, ist schon bewiesen und wurde nur durch verbrecherische Software-Manipulationen verhindert. Dadurch blieben Hunderttausende von Arbeitsplätzen erhalten und Deutschland ebenso wie Frankreich könnte ihre technologische Spritzenkompetenz bewahren. Dass der Dieseltreibstoff schon jetzt regenerativ erzeugt werden kann, ist technisch übrigens bereits gelöst. Dabei werden nur die Rohstoffe solarer Wasserstoff und verflüssigtes CO2, welches in den Kraftwerken anfällt oder aus der Luft gewonnen werden kann, benötigt. Marktwirtschaftlich würde eine CO2-Steuer zunächst in Europa und später in der ganzen Welt eine große Hilfe leisten.

Das extreme Festhalten an sturen Grenzwerten der CO2-Reduktion würde nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa eher schädigen. Die vorbildliche Industrielandschaft, zum Beispiel in Deutschland, die nicht nur aus Großfirmen besteht, sondern aus kleinen unglaublich aktiven mittelständische Produktionsbetrieben, würde revolutionär umgekrempelt, wobei aus Erfahrung die Revolution immer die eigenen Kinder frisst. Die versprochenen Arbeitsplätze auf rein regenerativer Industriebasis,sind nicht einfach aus dem Boden zu stampfen, sondern mehr Wunschdenken als Realität.

Zur Information: Die Bereich der Industrie ist entscheidend beteiligt am deutschen Exporterfolg weltweit und verantwortlich für unseren Wohlstand. Deutschland hat insofern gegenüber anderen europäischen Ländern einen enormen Vorteil, weil die hiesige Industrie noch zu 21% am gesamten Bruttosozialprodukt beteiligt ist.Dagegen schlägt sie in Englandnur noch mit ca. 10% und in Frankreich mit ca. 11% am volkswirtschaftlichen Einkommen zu Buche. Das wird leider oft vergessen. Der Grund: Die Politik vieler europäischer Länder hat damals zu spät den notwendigen Wandel der alten Industrielandschaft in moderne Hightech-Industrien erkannt. Das trifft allerdings nicht mehr auf die heutige Situation zu.

Was Gesamt-Europa anbelangt, so müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass auch heute schon die weltweite Bedeutung unserer Industrie enorm abgenommen hat. Auch Trump versucht mit nationalem Egoismen (‚American first‘) und der Behinderung des globalen Handels dem entgegen zu wirken. In Europa müssen wir dem widerstehen, aber aufpassen, dass wir nicht mit dem vielfach emotional begründeten Umweltbewusstseinden fernöstlichen Einflüssen und ihrer gelenkten Demokratien hilflos ausgeliefert werden. Sie verschaffen sich dadurch einen enormen Konkurrenzvorsprung, in dem sie der notwendigen weltweiten CO2-Reduzierung zwar verbal zustimmen, aber am laufenden Band neue Kern-und fossile Kraftwerke errichten. Sie praktizieren Umweltschutz weitgehend aus egoistischen Gründen, um die Auswüchse ihrer explodierenden Industrialisierung durch Smog und katastrophaler Entsorgung einigermaßen in den Griff zu bekommen. Auch die Tendenz zum Elektroauto, die bei uns so gelobt wird, steht unter dieser Ägide. Sie verkaufen das bei uns unter Umweltschutz, heizen und kühlen ihre Wolkenkratzer und sonstigen Monstergebäudemit extrem hohem Aufwand. Gleiches gilt auch für Indien und Brasilien.

Quintessenz: Starre Umweltideologien, die auf lokalen Grenzwerten bestehen, helfen uns nicht weiter. Wir müssen sehr stark darauf achten, wie andere Länder reagieren, insbesondere, weil die sich abzeichnende Rezession große Probleme bereiten wird. Solche wirtschaftlichen Konjunktur-Probleme werden immer begleitet von großen internen sozialen und politischen Umwälzungen, die möglicherweise nicht mehr zu steuern sind. BREXIT lässt grüßen, wo der Traum vom großen Commenwealth, gesteuert durch Fake News und manipulierte Volksbefragung, die alt-ehrwürdige Demokratie immer mehr infrage stellt.

Zukunft für unsere Jugend heißt auch, nicht nur ein Ziel zu verfolgen, sondern das Gesamtgeschehen im Auge behalten und Nebenwirkungen und Risiken offen plausibel zu machen. Leider helfen dabei die neuen Medien nur bedingt, denn die selektive Wahrnehmung verstärkt Lügengeschichten, Sterne vom Himmel zu holen und Träumereien.

Übrigens, dieses sollten alle diese Wissenschaftler, die die begrüßenswerte Initiative der jungen Menschen unterstützen, berücksichtigen. Ich glaube, die Schulen sollten hier aktiv werden und zeigen, dass Umweltpolitik nicht nur emotional gesteuert werden kann, sondern eine enge Anbindung an naturwissenschaftliche Realitäten und soziale Gesetzmäßigkeiten finden muss. Die Gesamtzusammenhänge dürfen vor allen Dingen nicht wegen pädagogisch verständlicher Fokussierung auf ein Ziel aus dem Blickfeld verloren gehen. Vor 50 Jahren gab es einen wunderbaren Spruch, der das Problem treffend beschreibt: Wir brauchen keine Kraftwerke, bei uns kommt der Strom aus der Steckdose. Leider spielt das im Bewusstsein vieler Menschen immer noch eine Rolle.

Jean Pütz

Jean Pütz, überzeugter Umweltschützer

In letzter Zeit wurden viele Konzepte entwickelt, wie die Klimaproblematik gelöst werden soll. Sogar Kinder und junge Leute engagieren sich mittlerweile, was sehr zu begrüßen ist. Bisher stand die Jugend dem ziemlich (gleichgültig) hilflos gegenüber. Auch die Wissenschaftler meinen, einen entscheidenden Beitrag leisten zu müssen. ‚Scientists for Future‘ nennt sich diese Initiative.

Trotzdem halte ich eine Diskussion darüber für dringend notwendig, wie dieses hehre Ziel erreicht werden kann, jedenfalls nicht nach dem Motto: Viel hilft viel. Erforderlich sind vor allen Dingen, dass soziologische und fachspezifische Kriterien mit berücksichtigt werden.

Hier der Vorschlag als Wissenschaftsjournalist,  der Diplom Ingenieur für Energetik ist, der gleichzeitig aber auch empirische Soziologie an der Universität zu Köln als Überzeugungstäter studiert hat. Überzeugungstäter bin ich auch in Sachen Umweltschutz, denn seit Jahrzehnten ist die Nachhaltigkeit menschlichen Handelns auf unserem Globus ein wesentlicher Inhalt meiner journalistischen Arbeit. Ich habe die Redaktion ‚Naturwissenschaft und Technik‘ im 3. Programm des Westdeutschen Fernsehen ins Leben gerufen und wurde später Leiter dieser sehr erfolgreichen Sparte. Meine erste 13-folgige Sendereihe widmete ich dem Thema ‚Energie, die treibende Kraft‘. Dabei verwendete ich bereits den Begriff ‚Nachhaltigkeit‘ bevor der Club of Rome‘ mit seiner Initiative die Welt aufrüttelte. In fast über 2000 Sendungen als Redakteur, Autor, Moderator stand dieses Thema immer im Mittelpunkt. Auch in meinem privaten Bereich spielte es immer eine Rolle.

19.03.2019: Appell an die Vernunft- wie lässt sich die Umweltproblematik lösen???

Mit einer Anmerkung von Jean Pütz

Meine persönliche Bemerkung:

Diese Initiative begrüße ich sehr. Möchte auch bemerken, dass ich seit ca. 10 Jahre fast klimaneutral lebe. Trotzdem muss ich Wasser in den Wein gießen und nachfragen, ob diese Initiative in ihrer Außenwirkung auf die Bürger, insbesondere auf die Jugendlichen, falsch verstanden werden kann? Der Mainstream – was an sich positiv zu beurteilen ist – heißt Umweltschutz. Selbstverständlich brauchen wir in unserer unmittelbaren Umgebung saubere Luft, sauberes Wasser, saubere Natur mit ihrer Artenvielfalt, ökologische Landwirtschaft, wir müssen die Meere vor Unrat insbesondere vor Mikroplastik und Plasitkfolien schützen und natürlich vor radioaktiven und giftigen Abwässern.

Dass der KLimawandel von Menschen gemacht ist, kann auch nicht in Abrede gestellt werden. Ob allerdings wir in Deutschland mit einer CO2-Erzeugung von 2% weltweit und Europa mit 10% bei strikter Einhaltung der geschlossenen Grenzwerte das Klima retten können, möchte ich inständig bezweifeln.

Was Deutschland anbelangt, so sind wir auf gutem Wege. Noch nie waren jedenfalls die Gewässer, die Luft so sauber wie heute. Auch die Müllentsorgung inkl. Recycling und Müllerverbrennung kann kaum mehr gesteigert werden. Dieser Aufwand hat sich gelohnt und am Anfang brachte das auch einen großen Ertrag. Aber das Problem ist, Aufwand und Ertrag entwickeln sich nicht linear. Wie bei allen Grenzwert-Betrachtungen verhält sich das entlang einer Parabel. Am Scheitelpunkt bringt noch so viel Aufwand keine Verbesserung, der Grenzwert ist gleich Null. Danach geht es – ähnlich wie von Paracelsus beschrieben – in den Schadensbereich. Mehr hilft eben nicht mehr und schadet sogar. Auf die lokalen Umweltinitiativen bezogen bedeutet das: Wenn es nicht gelingt, einen Großteil der Staaten von der Notwendigkeit z. B. der CO2-Reduzierung zu überzeugen, wird das Problem nicht gelöst – ganz nach dem Prinzip Ursache und Wirkung. Deutschland ist stets mit positivem Beispiel vorausgegangen,  die löblichen Umweltaktivisten glaubten, das Beispiel würde Schule machen, doch leider konnte am Deutschen Wesen die Welt nicht genesen. Nicht einmal in Europa ist ein Konsens möglich.

Was die mit Steinkohle oder Öl befeuerten Kraftwerke anbelangt, so würde unser Verzicht lokal eher eine Steigerung z. B. der Stromproduktion durch diese Kraftwerke in Polen zur Folge haben. Gleiches gilt  für die Kernenergie und der im Moment im Bau und in der Planung befindlichen Tausenden von Kraftwerken in der Welt, z. B. in China, Indien und USA, die schon heute für 50% der globalen CO2-Erzeugung verantwortlich sind. Auch die Kernkraftwerke scheinen eine neue Renaissance zu erleben. Frankreich hat mit der Erzeugung keine Probleme, denn über 100 Kernkraftzentralen sorgen dort für elektrische Energie. Sie haben dazu geführt, dass sie sogar die Gebäude mit elektrischer Energie beheizen und den ganzen Wärmemarkt beherrschen. Was ein Frevel ist, denn besser wäre es, diese Wärme unmittelbar zu erzeugen, entweder in großen oder kleinen Heizkraftwerken, die gleichzeitig dann auch noch Strom erzeugen.

Deutschland hat bewiesen, dass auch mit regenerativen Energien durchaus zu rechnen ist, obwohl die Nebenwirkungen und Risiken häufig nicht offenbart werden, z. B. dass Insekten und Vögel extrem durch Windräder vernichtet werden und Photovoltaik in unseren Breiten wesentlich unergiebiger ist als in südlichen Breiten. Trotzdem wieder ein hohes Lob an Deutschland: Die technologische Kompetenz hat zumindest erreicht der Welt zu zeigen, dass regenerative Energien wirtschaftlich rentabel sind. Wenn wir allerdings auf Grund dieser Erfolge meinen, wir könnten den CO2-Ausstoß in Deutschland durch weitere extreme Maßnahmen, d. h. durch Abschalten sämtlicher Kernkraftanlage und jetzt auch noch aller Kohlekraftwerke die Welt retten zu können, dann möchte ich das entschieden in Abrede stellen. Es ist überhaupt nicht geklärt, ob in Zeiten der Wind- oder Sonnen-Flaute die notwendige elektrische Energie ausreicht, um einen Gau zu verhindern.

Elektrische Energie lässt sich leider nur unter großem Aufwand speichern, z. B. durch Pumpspeicherwerke mit Wasserkraft, aber sonst herrscht Ratlosigkeit. Doch das Wunschdenken führt dazu, dass man glaubt, es müsste irgendwie klappen. Leider gibt es auch viele Wissenschaftler, die das bejahen, aber das sind selten Energiefachleute. Diese warnen inständig vor dem Gau, denn der Hochspannungsnetzverbund ist besonders durch die vielen dezentralen Einspeisungen für Störungen sehr anfällig geworden. Ich glaube, den überzeugten Ökologen dürfte es nicht besonders angenehm sein, wenn wir dann in diesen Zeiten der Flaute Braunkohle-Energie-Strom aus anderen Ländern beziehen müssen.

Das Ganze wird noch verstärkt, wenn wir unsere Autos auf Elektromobilität umrüsten wollen. Der Mainstream scheint zwar dahin zu wirken, aber dass nur mit Akkumulatoren versehene reine Elektroauto ist noch völlig unausgegoren. Ich als Diplom Ingenieur sehe nur eine einzige Chance, und zwar ein modifizierter Hybrid-Antrieb, wobei ein mehr oder weniger kleiner aber auf optimalen Wirkungsgrad eingestellter Dieselmotor oder Turbine nur die Batterie ladet, und deswegen in der Kapazität wesentlich kleiner werden kann. Die eigentliche Genialität steckt im Elektromotor, denn der benötigt keinerlei Getriebe mehr, so dass auch das Gewicht des modifizierten Hybridautos wesentlich geringer werden kann. Auch das erspart enorme Energie, wobei beim Bremsen die Batterie wieder rückgeladen wird.

Das alles hätte den Vorteil, dass die Automobilindustrie nicht völlig entsorgt werden müsste. Das geniale an dem am wenigsten CO2-abgebenden Dieselkonzept bliebe erhalten. Dass die Abgase feinstaub- und stickoxidfrei sind, ist schon bewiesen und wurde nur durch verbrecherische Software-Manipulationen verhindert.

Durch dieses extreme Festhalten an den Grenzwerten der CO2-Reduktion schädigt Deutschland  seine vorbildliche Industrielandschaft, die nicht nur aus Großfirmen besteht, sondern aus kleinen unglaublich aktiven mittelständische Industriebetrieben. Auf diesen beruht der enorme Exporterfolg der deutschen Wirtschaft.

Zur Information: Die Industrie trägt in Deutschland zu 21% am Bruttosozialprodukt bei. Davon träumen Engländer mit nur 10% und Franzosen mit 11%. Der Grund: Deren Politik hat zu spät den notwendigen Wandel der alten Industrielandschaft in moderne Hightech-Industrien erkannt.

Nun stehen wir in großer Konkurrenz mit fernöstlichen Volkswirtschaften, die sich weitgehend nicht an gegebene Grenzwerte halten und deshalb einen enormen wirtschaftlichen Vorteil im weltweiten Handel besitzen. Da helfen uns starre Umweltideologen nicht weiter. Die sich abzeichnende Rezession – auch dadurch verursacht – wird die soziale Stabilität in Europa enorm beeinflussen.

Dieses sollten alle diese Wissenschaftler, die die begrüßenswerte Initiative der jungen Menschen unterstützen, berücksichtigen. Ich glaube, die Schulen sollten hier aktiv werden und zeigen, dass Umweltpolitik nicht nur emotional gesteuert werden kann.

Dies wollte ich einmal anmerken im Vorfeld des folgenden Artikels.

Jean Pütz

Erklärung der NaturwissenschaftlerInnen-Initiative „Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit“ zu Scientists for Future und Fridays for Future

Scientists for Future: Abrüstung für Klimaschutz – Frieden und Zukunftsfähigkeit gehören zusammen

NatWiss: Seit Wochen demonstrieren und streiken weltweit hunderttausende junger Menschen für ihre Zukunft, den Klimaschutz und den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.Dieses Anliegen der Initiative Fridays for Future unterstützen inzwischen mehr 14.000 WissenschaftlerInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. In der Stellungnahme von Scientists for Future erklären sie: „Nur wenn wir rasch und konsequenthandeln, können wir die Erderwärmung begrenzen, das Massenaussterben von Tier- und Pflanzenarten aufhalten, die natürlichen Lebensgrundlagen bewahren und eine lebenswerteZukunft für derzeit lebende und kommende Generationengewinnen.“

Die NaturwissenschaftlerInnen-Initiative „Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit“ schließt sich diesen berechtigten Forderungen an. Diese sind umso dringlicher, als die Zukunftsfähigkeit unseres Planeten zunehmend mit der Frage von Krieg und Frieden verbunden ist. Die Zerstörung der Umwelt und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen unseres Planeten gefährden den Frieden und werden einem Sicherheitsrisiko, besonders für Menschen in verwundbaren und fragilen Risikozonen. So sieht auch die Scientists for Future-Erklärung die Gefahr, dass durch unzureichenden Schutz der Böden, Ozeane, Süßwasserressourcenund Artenvielfalt – bei gleichzeitiger Erderwärmung als „Risikovervielfacher” – „Trinkwasser- und Nahrungsmittelknappheitin vielen Ländern soziale und militärische Konflikte auslösen oderverschärfen und zur Migration größerer Bevölkerungsgruppenbeitragen.“ Bei Überschreiten klimatischer Kipp-Punkte des Erdsystems werden sich selbst verstärkende Prozesse in Gang gesetzt, mit weltweit katastrophalen Folgen.

Solche Umweltrisiken verbinden sich auf komplexe Weise mit anderen Krisenerscheinungen, von Armut, Hunger und Flucht über Globalisierung und Technikabhängigkeit, Nationalismus und Rechtsentwicklung bis zu Gewaltkonflikten und neuer Aufrüstung. Diese Entwicklungen sind brandgefährlich und untergraben die Grundlagen für Frieden und nachhaltige Entwicklung. So wie Umweltzerstörung den Frieden gefährdet, so stehen Gewalt und Krieg einer nachhaltigen Entwicklung im Wege. Ein nuklearer Winter durch einen Atomkrieg wäre nicht nur das Ende der menschlichen Zivilisation, sondern auch eine Bedrohung für das Leben auf der Erde.

Dem negativen Teufelskreis muss eine positive Verbindung von Nachhaltigkeit, Entwicklung und Frieden entgegengesetzt werden. Dazu braucht es präventive und kooperative Governance-Strukturen und Institutionen zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden, die Klimarisiken vermeiden und Krisenursachen angehen, durch Verteilungsgerechtigkeit, Transformation von der fossilen zu einer nachhaltigen und kohlenstoffarmen Energieversorgung sowie eine friedliche Konfliktlösung und Abrüstung.

Um die notwendigen Veränderungen zu finanzieren und zu realisieren, muss der gefährliche und kostspielige Aufrüstungskurs beendet werden. Klimaschutz braucht Abrüstung!

13.03.2019: „Entwicklungshilfe“: Neue Studie staatlich oder privat? Mit einer Stellungnahme von Jean Pütz.

In meiner 40jährigen Arbeit als Wissenschaftsjournalist habe ich mich sehr um die „Problematik Entwicklungshilfe'“ bemüht. Schon als Student war ich in Köln Vorsitzender eines internationalen Studentenbundes ISSF, der sich mit Arbeits- und Studienaufenthalten in Afrika und Südamerika organisierte,  um junge Menschen die Praxis zu zeigen und auf die Probleme aufmerksam zu machen. Sechs Wochen arbeiteten sie in den Niederlassungen deutscher Firmen in diesen Ländern. Mit diesem Geld, das sie dort verdienten, konnten sie sechs Wochen die dortigen Universitäten besuchen oder Entwicklungsprojekte konkret anzuschauen. Heute weiß ich, dass die Entwicklungshilfe unbedingt mit der dortigen Bevölkerung und nicht nur mit deren Regierung abgestimmt werden muss. In dem Zusammenhang Privatisierung möchte ich bemerken: Das eine tun und das andere nicht lassen, aber nicht nur wegen eines kurzfristigen Profits, sondern auf langfristige  und sozialen, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit beachten.

Ihr Jean Pütz

Neue Studie kritisiert zunehmende Privatisierung der Entwicklungszusammenarbeit

Staatlicher Entwicklungszusammenarbeit mit Finanzinvestoren und Agrarkonzernen. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass der wachsende Einsatz privater Gelder nicht geeignet ist, um Hunger und Armut strukturell zu bekämpfen.
Die Autoren der Studie „Agrarkonzerne und Finanzindustrie: Die neuen Lieblinge der Entwicklungszu-sammenarbeit?“ widersprechen der Aussage, wonach nur mit Investitionen des Privatsektors die nach-haltigen Entwicklungsziele (SDGs) erreicht werden können. Sie kritisieren, dass das Entwicklungsministerium mit seinem Schwerpunkt auf Privatinvestitionen die eigentlichen Zielgruppen – marginalisierte Bevölkerungsgruppen – aus dem Blick verliere. Da es meist keine Informationen über die finalen EmpfängerInnen der Gelder gebe, seien konkrete menschenrechtliche Wirkungen in der Regel unbekannt.

Roman Herre, Agrarreferent von FIAN Deutschland und Ko-Autor der Studie: „Im Gepäck der SDGs war die Botschaft enthalten, dass zu ihrer Umsetzung gewaltige 2,5 Billionen Dollar pro Jahr fehlen – und nur privates Geld dieses Loch stopfen könne. Diese Botschaft wird nicht hinterfragt. Sie führte zur Neuausrichtung der Entwicklungszusammenarbeit und hat damit möglicherweise mehr Wirkkraft entfaltet als die Entwicklungsziele selbst.“

Ein konkreter Aspekt, der von den Autoren kritisch betrachtet wird, ist die zunehmende Kooperation mit Agrarkonzernen, mit der die Landwirtschaft – vor allem auf dem afrikanischen Kontinent – zu marktför-migen und inputintensiven Systemen umstrukturiert werden soll. Diese Kooperation werde im Rahmen einer Vielzahl von Initiativen realisiert, darunter die Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika (AGRA) oder die Neue Allianz für Ernährungssicherung der G7-Staaten. Lena Michelsen, Agrarreferentin von der Entwicklungsorganisation INKOTA kommentiert: „Initiativen wie AGRA setzen vor allem auf den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Hybridsaatgut und dienen damit in erster Linie den Expansi-onsbestrebungen großer Konzerne wie Yara und Bayer. Kleinbauern und -bäuerinnen geraten in immer stärkere Abhängigkeiten, und auch die Umwelt leidet unter dem längst gescheiterten Modell der Grünen Revolution. Die von der Bundesregierung zugesagte Förderung in Höhe von zehn Millionen Euro ist eine völlige Fehlinvestition.“

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Intransparenz der Finanzinstitutionen. Allein die DEG, Tochter der staatlichen Entwicklungsbank KfW, hat mehr als die Hälfte ihrer 7,2 Milliarden Euro Entwicklungsgelder an Finanzinstitute vergeben. Auch haben sich Kredite und Beteiligungen der DEG an Unternehmen in Finanzoasen – darunter den Kaimaninseln oder Mauritius – innerhalb von zehn Jahren verfünffacht. Zur Legitimierung solcher Konstrukte werden oft fragwürdige Kennzahlen und indirekte Wirkungen herangezogen. So erklärt die DEG in ihrem jüngsten Jahresabschluss, dass „DEG-Kunden rund 1,5 Millionen Menschen beschäftigen“. Roman Herre kritisiert: „Aus entwicklungspolitischer und menschenrechtlicher Perspektive müsste untersucht werden, ob durch solche Finanzierungen auch Arbeitsplätze abgebaut wurden. Dies ist besonders bei Agrarfinanzierungen im globalen Süden ein bedeutender Aspekt: Die dortige kleinbäuerliche Landwirtschaft beschäftigt je nach Region 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung. Werden Menschen hieraus verdrängt – wie besonders bei großflächigen Agrarinvestitionen – dann verlieren sie oftmals ihre Lebensgrundlagen.“

 

05.03.2019: Jegliche Krankheitsabwehr beginnt zunächst im Darm

Als ich Ende der 80er Jahre das Hobbythekbuch mit dem Titel  ‚Darm und Po‘ vorbereitete, war es nur eine Vermutung von mir, dass der Darm ganz entscheidend zur Immunabwehr des Körpers beiträgt. Zu Bemerken ist, dass der ganze sogenannte Intestinaltrakt, das heißt vom Mund bis zum After, zu unserem sonstigen Körper eine notwendige Distanz aufzeigt und nicht zu den sonstigen Organen gehört, spielt er trotzdem eine wesentliche Rolle bei der Immunabwehr. Aus der Vermutung wurde wissenschaftliche Gewissheit. Ist der Darm gesund, ist auch der Mensch gesund. Schon damals empfahl ich, regelmäßig probiotischen Joghurt in ausreichender Menge zu sich zu nehmen. Eine Firma in Dänemark lieferte uns die dafür notwendigen Joghurtbakterien, die wir Labida nannten. Darin waren enthalten wichtige Laktobazillen, insbesondere Bifido, die schon für die Gesundheit des Säuglings unentbehrlich sind, und viele andere Sorten, die die Darmflora entscheidend mit beeinflussen.

Ich selbst habe besonders davon profitiert, denn noch heute kann ich auf meinen
selbstgemachten probiotischen Joghurt nicht verzichten. Ich weiß nicht warum,
denn mit meinen 82 Jahren bin ich noch um keinen Zentimeter kleiner geworden.
Das mag auch aus dem Calzium der Milch herrühren. Ein kleines Döschen Aktimel
reicht allerdings bei weitem nicht aus, denn es müssen schon mindestens 200 bis
300 ml pro Tag sein, wie ich an mir festgestellt habe.

Noch ein Tipp: Sollten Sie aus irgendeinem Grunde Antibiotika nehmen müssen, ist es
außerordenltich wichtig, dass Sie nach dem Absetzten Ihre Darmflora wieder aufbauen, entweder mit selbstgemachten Joghurt oder mit Multiflora-Medikamente, die Sie in der Apotheke kaufen können.

Ihr
Jean Pütz

27.02.2019: Immunsystem und der Alterungsprozess – gibt es ein Wundermittel gegen das Altern?

Eigentlich wollte ich das als unwissenschaftlich ablegen und nicht veröffentlichen, aber die wissenschaftliche Forschungs-Methode schien mir so interessant, dass ich sie Ihnen, liebe Leser, nicht vorenthalten wollte. Ganz speziell der Hinweis auf die Mitwirkung des Immunsystems auf den Alterungsprozess scheint mir erwähnenswert. Daraus allerdings ein Anti Aging-Medikament zu entwickeln, was natürlich enorme Profite verspricht, ist noch in weiter Ferne. Meine persönliche – nicht mit Wissenschaftlern abgestimmte Meinung – ist allerdings, dass man auf dieses Mittel dann verzichten kann, wenn man sein Immunsystem lebenslang fördert. Ganz entscheidend ist dafür eine gesunde Darmflora, denn der Darm spielt eine wichtige Rolle, was leider immer noch nicht in der Medizin verankert ist. Dazu gehört aber auch, sich regelmäßig impfen zu lassen, nicht nur die üblichen Impfungen in der Jugend und ggf. gegen Tropenkrankheiten, sondern auch gegen Grippe, gegen Lungenentzündung (Pneumokokken) usw.

Mein Freund, …. Hat schon vor 30 Jahren darauf hingewiesen, dass jede Impfung gleichzeitig auch das gesamte Immunsystem stärkt, deswegen verstehe ich nicht, warum so viele Menschen sich generell gegen das Impfen wehren. Das gilt insbesondere bei den modernen Impfstoffen, die keine lebenden Viren mehr enthalten, sondern teilweise nur Bruchstücke, die aber das Immunsystem durch Bildung von Antikörper und Phagen aktivieren.

Ihr Jean Pütz

26.02.2019: Frühstücken oder nicht? Das ist hier die Frage …

Seit ca. 20 Jahren verzichte ich als Eule, das heißt Nachtmensch, aus bestimmten Gründen aufs Frühstück. Ich hatte festgestellt, dass ich immer fetter wurde.

Da ich morgens in der Früh wenig Hunger verspüre, mache ich aus der Not eine Tugend und verlagere seitdem das Frühstück in die Mittagsstunden. Das Mittagessen kann ich deswegen weglassen. Das eingerechnet nehme ich am Tag nur noch zwei Mahlzeiten zu mir. Gegen jeglichen Rat damaliger Ärzte, ist jetzt die Hauptmahlzeit das Abendessen, meist entspannt in Gesellschaft der Familie und von Freunden.

Das ist nicht zu verallgemeinern und gilt wahrscheinlich nur für Menschen Typ Eule. Aber die Reduzierung auf zwei Mahlzeiten halte ich für mitentscheidend, dass ich trotz meines Alters relativ schlank bin, ohne vom Hunger gequält zu werden.

Apropos Hunger: Der beruht ja niemals nur auf extremem Mangel der Nahrungszuführung, sondern ist in unseren Tagen nur Appetit und Gewohnheit. Da lohnt es sich, sich selbst zu überlisten.