Archiv der Kategorie: Ernährung Genussmittel

Osteoporose – Vorbeugen für starke Knochen

(BZfE) – Osteoporose, auch „Knochenschwund“ genannt, gehört zu den am
weitesten verbreiteten Volkskrankheiten in Deutschland. Schätzungsweise
vier bis sechs Millionen Menschen sind allein hierzulande betroffen. Durch
den Verlust von Knochensubstanz und –struktur werden die Knochen im Laufe
der Jahrzehnte immer brüchiger. Der Bundesselbsthilfeverband für
Osteoporose (BfO) schätzt, dass mehr als 130.000 Menschen in Deutschland
pro Jahr einen Oberschenkelhalsbruch und Wirbelbrüche erleiden.

„Das Risiko einer Osteoporose im Alter lässt sich vermindern durch die
größtmögliche Knochenmasse in der Jugend.“ So bringt es der BfO in
seiner Broschüre „Osteoporose und Ernährung“ auf den Punkt. Tatsächlich
hängt die Gefahr brüchiger Knochen im Alter eng zusammen mit dem Aufbau
von gesunden Knochen bis zum Alter von etwa 30 Jahren. Durch gezielte
Ernährung und ausreichend Bewegung lässt sich aber der Verlust an
Knochenmasse und das Fortschreiten der Krankheit im späteren Lebensalter
noch verlangsamen.

Genügend Calcium – vor allem aus Milch und Milchprodukten – ist einer
von vielen Faktoren, die bei der Prävention und Therapie von Osteoporose
eine entscheidende Rolle spielen. Entscheidend ist es, in jungen Jahren die
maximale Knochenmasse zu optimieren und im Alter den Knochenabbau zu
minimieren. Bei diesem Prozess spielen neben der Calciumzufuhr unter
anderem auch körperliche Aktivität und die Vitamin D-Versorgung eine
wichtige Rolle.

Bessere Körner für gesünderes Brot

Brot ist Hauptbestandteil der menschlichen Ernährung. Nun sollen alte Getreidesorten zur Herstellung gesünderer, mit Eisen angereicherter Backwaren verwendet werden.
Weltweit leiden mehr als eine Milliarde Menschen an Eisenmangel. Obwohl mit
Eisen angereichertes Mehl auf dem Markt existiert, waren die geschmacklichen
(organoleptischen) Veränderungen bei solchen funktionellen Lebensmitteln
bislang für Verbraucher inakzeptabel.
Das EU-finanzierte Projekt BAKE4FUN (Innovative biotechnological solutions for
the production of new bakery functional foods) widmete sich daher u.a. der
Eisenanreicherung von Backwaren. Mit einem neuen Mikroverkapselungsverfahren wurde die Stabilität und Bioverfügbarkeit des
Eisens erhöht, sodass es nicht zu Qualitätsverlust durch Temperatur, Säuregehalt oder Oxidation kommt.
BAKE4FUN setzte für die Mikroverkapselung ein Sprühtrocknungsverfahren ein. Um Reaktionen mit anderen Nahrungsmittelbestandteilen zu vermeiden, wurde die Wandintegrität der Mikrokapseln bei 180°C getestet, was keinerlei
Beeinträchtigungen ergab. Die Mikrokapseln widerstehen auch Verdauungsprozessen im Magen-Darm-Trakt. Anhand von Daten aus Bioverfügbarkeitstests wurde Brot in In-vitro-Studien mit drei Formulierungen für mikroverkapseltes Eisen getestet. Dieses Brot wurde im Pilotmaßstab hergestellt, um anschließend seine funktionellen und organoleptischen
Eigenschaften zu analysieren.
Ein weiteres Ziel von BAKE4FUN war die Verwendung von Einkorn, eine der ältesten domestizierten Getreidearten. Die gesundheitlichen Vorteile von Vollkornprodukten und alten Getreidesorten sind inzwischen bekannt. Durch angereichertes Vollkornmehl kann die Aufnahme von Antioxidantien und die Mikroflora im Darm verbessert werden. BAKE4FUN sollte weiterhin
den ernährungsphysiologischen Effekt der alten Einkornsorte Triticum monococcum wissenschaftlich belegen. In den ersten neun Monaten verglich BAKE4FUN funktionelle Komponenten wie Polyphenol-, Carotinoid- und
Antioxidantiengehalt bei Einkorn- und Weizenmehl. Da der Gehalt an bioaktiven Substanzen und antioxidativer Aktivität bei Einkorn offenbar deutlich höher ist als bei anderen Getreidearten, wurden nun Prototypen für Brot aus Einkornmehl für Invitro-Tests erzeugt.
BAKE4FUN wurde in Italien mit sieben Partnern aus 3 Ländern durchgeführt und zielte darauf ab, Backwaren mit besserem Nährwertprofil und gesundheitsfördernder Wirkung herzustellen.

Influencer geben oft falsche Ernährungstipps

Blogger präsentieren Meinung als Fakten – Diät-Ratschläge nicht wissenschaftlich belegt

(pte027/30.04.2019/13:30) – Influencer in sozialen Medien sind keine verlässliche Quelle für Tipps zu Diät und Gewichtsabnahme. Die meisten populären Blogger in Großbritannien verbreiten in diesem Bereich meist Fehlinformationen. Nur einer von zehn Influencern gibt akkurate und vertrauenswürdige Tipps, wie eine neue Studie der University of Glasgow http://gla.ac.uk zeigt.

Blogger erfüllen Kriterien nicht

„Es ist immer schwierig, wenn einzelne Personen allgemeine Ernährungsratschläge geben. Influencer geben persönliche Tipps, die bei ihnen vielleicht funktionieren, aber nicht auf die breite Masse anwendbar sind. Sie meinen das sicherlich gut und denken, dass sie nützliche Informationen weitergeben können, aber das ist nicht so einfach. Eine Diät muss individuell sein, eine Methode kann nicht für alle gleich gut funktionieren. Es braucht eine genaue Anamnese“, sagt Ernährungsexpertin Samantha Peyke http://hsperform.de im Gespräch mit pressetext.

Für die Studie wurden die populärsten Blogger in Großbritannien, die auf zumindest einem sozialen Netzwerk über 80.000 Follower haben, auf zumindest zwei Seiten wie Twitter verifiziert sind und einen aktiven Blog über Gewichtskontrolle betreiben. Laut Studienautorin Christina Sabbagh präsentieren die meisten Influencer ihre Meinung als Fakten und erreichen dabei nicht die Standards für gute Ernährung in Großbritannien.

Verantwortung versus Popularität

Blogs von neun Influencern wurden im Zeitraum von Mai bis Juni 2018 analysiert und mit zwölf Ernährungskriterien verglichen. Wenn die Blogger 70 Prozent der Kriterien erfüllten, hatten sie den Test „bestanden“. Nur einer von ihnen, ein registrierter Ernährungsexperte, erfüllte die Kriterien. Den Forschern zufolge müssen Influencer aufgrund ihrer Popularität mehr Verantwortung dafür tragen, welche Informationen sie verbreiten. Es sei wegen ihrem Einfluss schwierig, Blogger dazu zu bringen, sich an medizinische und wissenschaftliche Standards zu halten.

Wegwerfgesellschaft: Pfui ! Was sagt das Mindesthaltbarkeitsdatum?

Der richtige Umgang mit MHD und Verbrauchsdatum

(BZfE) – Jeder von uns wirft im Jahr durchschnittlich mindestens 55
Kilogramm Lebensmittel weg. Allein in Privathaushalten landen damit rund
4,4 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Fast die Hälfte davon wäre
noch genießbar gewesen.

Einer der Gründe für das Wegwerfen ist eine falsch verstandene Angabe auf
Lebensmitteln: das gesetzlich vorgeschriebene Mindesthaltbarkeitsdatum
(MHD). Fast die Hälfte der Lebensmittel, die aufgrund eines abgelaufenen
MHD entsorgt werden, landen ungeöffnet im Müll. Dabei ist das nicht
notwendig. Genaues Anschauen, prüfendes Riechen und vorsichtiges Probieren
geben in den meisten Fällen schnell Aufschluss darüber, ob das
Lebensmittel noch genießbar ist.

Über den richtigen Umgang mit Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum
klärt ein neuer Flyer der Initiative Zu gut für die Tonne! mit dem Titel
„Ist meine Zeit mit Dir schon abgelaufen?“ auf.

Vitamine und Mineralstoffe – Besser aus der Nahrung als aus Pillen und Pulvern

(BZfE) – Ausreichend Vitamine und Mineralstoffe sind für den Körper
unverzichtbar. Allerdings macht es einen Unterschied, woher die Stoffe
stammen. Eine Studie aus den USA belegt, dass Nährstoffe aus natürlichen
Quellen anders wirken als Nährstoffe, die über Nahrungsergänzungsmittel
zugeführt werden.

Die Wissenschaftler der Tufts University in Boston, Massachusetts werteten
Daten des Forschungsprogramms National Health and Nutrition Examination
Survey (NHANES) von 1999 bis 2010 aus. 27.000 Erwachsene ab einem Alter von
20 Jahren machten in 24-Stunden-Protokollen Angaben zu ihren
Ernährungsgewohnheiten. Zusätzlich gaben sie Auskunft, ob und in welchen
Mengen sie in den vergangenen 30 Tagen Nahrungsergänzungsmittel
eingenommen hatten. Die über Lebensmittel und Ergänzungspräparate
zugeführte Tagesdosis an Vitaminen und Mineralstoffen wurde getrennt
voneinander berechnet. Nach einem durchschnittlichen Beobachtungszeitraum
von sechs Jahren waren 3.613 Menschen gestorben, 945 an
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 805 an Krebs.

Eine angemessene Zufuhr von Vitamin K und Magnesium über die Nahrung –
nicht über Nährstoffpräparate – war mit einem geringeren allgemeinen
Todesrisiko verbunden. Wer mit Lebensmitteln ausreichend Vitamin A, Vitamin
K und Zink aufnahm, starb seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei
Nahrungsergänzungen ließ sich dieser Zusammenhang nicht feststellen. Die
übermäßige Aufnahme von Kalziumpräparaten (mindestens 1.000 mg
täglich) erhöhte sogar statistisch die Wahrscheinlichkeit für eine
Tumorerkrankung. Die Ursachen dafür sind jedoch nicht abschließend
geklärt. Für Kalzium aus der Nahrung bestand dieses Risiko nicht.
Mögliche Einflussfaktoren wie Rauchen, körperliche Bewegung und
Alkoholkonsum wurden in die Auswertung einbezogen.

Allerdings sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren, da reine
Beobachtungsstudien keine ursächlichen Beziehungen nachweisen können.
Zudem sei es schwierig, einzelne Vitamine oder Mineralstoffe mit einem
Sterberisiko in Verbindung zu bringen, so die Wissenschaftler. Die
komplexen Wechselwirkungen zwischen den Nährstoffen dürfen nicht außer
Acht gelassen werden, geben die Autoren im Fachjournal „Annals of
Internal Medicine“ zu bedenken. Mögliche Vor- und Nachteile der Einnahme
von Nahrungsergänzungsmitteln für die Gesundheit müssen weiter erforscht
werden. Nach Ansicht von Ernährungsexperten reicht jedoch üblicherweise
eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung aus, um den Bedarf an
Mikronährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen zu decken. Das gilt
nicht für ältere Menschen, Schwangere, Stillende und Säuglinge.

Heike Kreutz

Rosmarin mit herb-würzigem Aroma

(BZfE) – Sommer, Sonne, Mittelmeer – der intensive Duft von Rosmarin
weckt Erinnerungen an den letzten Urlaub im Süden. Hier wächst die
Pflanze wild in der typischen Halbstrauchvegetation, auch Macchia genannt.
In der mediterranen Küche hat das Gewürz mit dem herben Aroma seinen
festen Platz. Die Blättchen schmecken angenehm warm nach Kampfer, aber
gleichzeitig auch etwas pfeffrig.

Rosmarin harmoniert sehr gut zu Lamm, Geflügel und Fisch, Ziegen- und
Schafskäse, Kartoffeln und mediterranem Gemüse wie Zucchini und
Auberginen. Tomatensoßen für Pasta werden häufig mit Rosmarin, Thymian,
Zwiebeln und Knoblauch verfeinert. Für die beliebten Rosmarinkartoffeln
werden die Knollen gewaschen und mit Olivenöl, Pfeffer, Salz, Knoblauch
und Rosmarinblättchen vermengt. Danach lässt man sie bei 200 Grad im
Backofen 30 Minuten goldbraun backen.

Rosmarin ist ein wichtiger Bestandteil der Gewürzmischung „Kräuter der
Provence“ und wird auch in Grillmarinaden verwendet. Essig, Raps- oder
Olivenöl können mit einem Zweig aromatisiert werden. Frische junge
Blättchen geben sogar Desserts, Konfitüre, Sorbet, Gebäck und Limonade
eine besondere Note.

Der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) gehört zur botanischen Familie der
Lippenblütler. Der immergrüne, dicht verzweigte Strauch wird ein bis zwei
Meter hoch, und die derben Blätter sitzen direkt am Zweig. Bei der Ernte
werden die jungen Triebspitzen abgeschnitten, die Blätter abgestreift und
getrocknet. Dann sehen sie aus wie kleine grüngraue Tannennadeln. Rosmarin
ist eine Heilpflanze, die unter anderem bei Kreislaufbeschwerden,
Kopfschmerzen und zur Unterstützung bei rheumatischen Leiden eingesetzt
wird. Es sind ätherische Öle, Flavonoide und Gerbstoffe enthalten.

Im Handel finden Verbraucher Rosmarin als Blättchen getrocknet, gemahlen,
aber auch frisch im Bund und im Topf. Im eigenen Garten kann die Pflanze ab
dem Frühling in einem Kübel an einem sonnigen, geschützten Ort gehalten
werden. So lassen sich Triebspitzen und Blätter nach Bedarf pflücken.
Frische Zweige kommen erst kurz vor Ende der Garzeit in das Gericht und
werden wieder entfernt. Da getrockneter Rosmarin intensiver als Frischware
schmeckt, darf er länger mitgaren. Er muss aber vorsichtig dosiert werden,
damit er nicht den Geschmack der übrigen Speisen überdeckt.

Heike Kreutz

Zucker – geliebt und verteufelt

Eine kurze Geschichte des Genussmittels

(BZfE) – Heute kaum vorstellbar: Bis vor rund 200 Jahren war Zucker ein
sehr kostbares Gut. Erst die Entdeckung, dass auch die heimische
Runkelrübe – aus der später die Zuckerrübe gezüchtet wurde – den
begehrten Stoff enthält, leitete den „süßen Siegeszug“ zu einem der
heute preiswertesten Lebensmittel ein. Unser Haushaltszucker ist zunächst
einmal ganz nüchtern und chemisch betrachtet ein Kohlenhydrat, das aus den
beiden Einzelbausteinen Fruchtzucker und Traubenzucker besteht.
Umgangssprachlich deshalb auch Zweifachzucker genannt. Egal ob aus
Zuckerrohr oder Zuckerrübe gewonnen, ganz gleich ob einfacher Weißzucker,
brauner Rohzucker, feine Raffinade, Puder-, Würfel-, Einmach- oder
Kandiszucker – es ist und bleibt der oben definierte Zweifachzucker. Und
der hat positive und negative Seiten.

Positiv: Viele Lebensmittel entfalten ihr volles Aroma erst, wenn sie
gezuckert werden. Gezuckerte Erdbeeren beispielsweise schmecken nicht nur
aromatischer, sie duften auch intensiver. Zucker hat haltbarmachende
Eigenschaften, denn er bindet frei verfügbares Wasser in Marmeladen,
Konfitüren, Gelees sowie Sirup-Getränken und entzieht dadurch Bakterien,
Hefen und Schimmelpilzen den Lebensraum. Bei Kuchen und Gebäck gibt Zucker
nicht nur Geschmack, sondern ist auch Struktur gebend und für die
Festigkeit des Teigs mitverantwortlich. Last but not least – Zucker
schmeckt süß und ist ein preiswerter Rohstoff. Und da sind wir auch schon
beim Dilemma: Wir essen zu viel Zucker.

Nach Zollaufzeichnungen des Deutschen Reiches lag der Pro-Kopf-Zuckerkonsum
im Jahr 1874 bei 6,2 Kilogramm. Heute sind es in Deutschland
durchschnittlich rund 35 Kilogramm pro Kopf und Jahr, beziehungsweise 100
Gramm pro Tag oder 32 Zuckerwürfel. Zu üppig, sagen die
Fachgesellschaften für Ernährung und die Weltgesundheitsorganisation WHO:
höchstens 50 Gramm sollten es sein, bei strenger Auslegung sogar nur 25
Gramm; und zwar in der Summe des in natürlichen und verarbeiteten
Lebensmitteln enthaltenen Zuckers sowie des zu Hause verbrauchten Zuckers.
Diese Empfehlung bezieht sich nicht auf den natürlichen, in frischem
Obst/Gemüse oder in Milch vorkommenden Zucker.

Eine hohe und häufige Zuckerzufuhr fördert die Entstehung von
Übergewicht und Adipositas sowie zahlreiche mit Übergewicht assoziierte
Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskuläre Erkrankungen
sowie die Entstehung von Karies. Hingegen ist eine zuckerarme Ernährung
gesundheitsfördernd.

Zucker ist kein notwendiger Nahrungsbestandteil, sondern ein Genussmittel.
Je weniger man davon genießt, umso besser für die eigene Gesundheit. Wer
reduzieren möchte, muss insbesondere auf verarbeitete Produkte schauen:
Fruchtjoghurts, Feinkostsalate, Müslis, Instantgetränke, Softdrinks, um
nur einige zu nennen. Obacht: Auch hinter Glukose, Dextrose, Fructose,
Laktose, Saccharose, Maltose, Maltodextrin, Fruktose-Glukose-Sirup,
Stärkesirup, Weizendextrin, Süßmolkenpulver, Magermilchpulver u.a.
steckt letzten Endes Zucker.

Übrigens, der Zuckerkonsum von 1874 entspricht gerade mal etwa 6
Zuckerwürfeln pro Kopf und Tag!

Rüdiger Lobitz

Unser Obst, Gemüse und Getreide – eine Züchtung aus Jahrtausenden. Wie gefährlich ist heutzutage die Methode der Gentechnologie

Der Ruf von Nahrungsmitteln mit modifiziertem Erbgut ist gerade in Deutschland denkbar schlecht. In der Gesellschaft befürchtet man negative Auswirkungen durch den Eingriff in die Natur. Ist diese Sorge aus medizinischer Sicht berechtigt?

Die Übernahme des amerikanischen Saatgutkonzerns Monsanto durch das deutsche Traditionsunternehmen Bayer führte zwar nicht zu Protestmärschen, stieß aber dennoch auf massive Kritik. Monsanto hat den zweifelhaften Ruf, landwirtschaftliche Gewinnmaximierung auch mit ethisch und ökologisch bedenklichen Zuchtmethoden für Nutzpflanzen zu erreichen.

„Frei von Gentechnik“ steht inzwischen auf vielen Bauernhöfen und Lebensmittelverpackungen. Aber ist gentechnisch verändertes Getreide aus dem Labor der Molekularbiologen wirklich so viel gefährlicher und unberechenbarer als solches, dessen Erbgut landwirtschaftliche Versuchsanstalten durch Züchtung über Jahrhunderte hinweg auf maximalen Ertrag und Widerstandskraft gegen Schädlinge entwickelt haben?

Mehr Tomatengeschmack durch Gentechnik?

Die Züchtung von Nutzpflanzen ist inzwischen rund 10.000 Jahre alt. Besonders Getreide, Brokkoli sowie Äpfel und Bananen wuchsen auf diese Weise von Winzlingen zu ertragreichen Früchten, Gemüsen und Körnern heran. Vor etwa 40 Jahren fingen Agrarwissenschaftler dann an, direkt auf die DNA von Pflanzen zuzugreifen. In den 80er und Anfang der 90er Jahre waren es zunächst Resistenzgene gegen Antibiotika und Viren, die Tabak und Petunien zu größerer Widerstandskraft verhalfen.

Bald begannen Wissenschaftler auch damit, Lebensmittel mithilfe gentechnischer Methoden zu verändern. Im Jahr 1994 startete in den USA mit der „FLAVR-SAVR-Tomate“ erstmals der Verkauf eines gentechnisch veränderten Lebensmittels. Bei der „geschmackskonservierenden“ Tomate schalteten Forscher das Enzym Polygalakturonase in den Samen aus. Die Frucht reift dadurch mit dem verzögerten Abbau der Zellwände später und ist unempfindlicher gegen Fäulnis. Sie musste dementsprechend nicht schon grün vom St

rauch gepflückt werden und kam somit auch mit intensiverem Geschmack in den Laden.Doch das kurze Leben der Gen-Tomate endete schon drei Jahre später, obwohl die FDA für die Züchtung grünes Licht gab. Das Misstrauen der Verbraucher in gentechnisch veränderte Lebensmittel war damals zu groß. Zudem war die Lebensmittel-verarbeitende Industrie auf die eigentlich positiven Eigenschaften nicht eingestellt. Für die Verarbeitung und Verpackung der reifen Tomaten hätten neue Verarbeitungsmaschinen angeschafft werden müssen.

Gesundheitlich optimierte Fett- und Ölproduktion

Doch die Skepsis gegenüber derart manipulierten Lebensmitteln scheint bei Verbrauchern in den USA inzwischen abgenommen zu haben. Immerhin sind dort andere Lebensmittel mit veränderten Genen erhältlich, wie die „Innate“-Kartoffeln. Ein teilweiser Block der Gene für Asparaginsynthese sowie von Glukose- und Fruktose-Stoffwechselenzymen mithilfe von RNA-Interferenz führt dazu, dass die Kartoffeln nach dem Aufschneiden nicht so schnell braun werden. Und als besonders gesundes Merkmal entstehen beim Braten und Frittieren sehr viel weniger giftige Acrylamide.  In den Vereinigten Staaten und Kanada beliefern die Bauern damit große Fast-Food Ketten. Auch in Australien und Neuseeland sind diese Kartoffeln bereits auf dem Markt.

In der EU sind bislang Getreide, Mais und Kartoffeln mit veränderten Gene gegen Schädlingsbefall oder Resistenzen gegen Bekämpfungsmittel erhältlich. Zudem sind Raps, Sojabohnen, Zuckerrüben und Baumwollpflanzen mit veränderten Genen zugelassen.

Für Menschen mit Zöliakie gibt es auf dem Lebensmittelmarkt Hoffnung. In Spanien wurden bereits klinische Studien mit einer Weizensorte begonnen, bei der ein Großteil der Gliadin-Gene inaktiv und damit nur mehr in geringem Maße allergen ist.

Beim Anbau von Sojabohnen sorgt der genetisch programmierte hohe Gehalt an Ölsäure beim starken Erhitzen dafür, dass sich weniger ungesunde Trans-Fettsäuren bilden. Speiseöl, Salatdressing und gesunde Müsliriegel sollen damit dem Verbraucher zu einer gesünderen Ernährung verhelfen. Diese Trans-Fettsäuren werden in Kanada und den USA demnächst ganz aus fertigen Lebensmitteln verschwinden. Aber auch Dänemark hat schon 2003 mit einem Verbot für Produkte mit mehr als zwei Prozent solcher Subtanzen reagiert. Gesunde Omega-3-Fettsäuren tauchen dafür per Gentechnik inzwischen in erhöhter Konzentration in Raps, Soja und sogar in Algen- und Bakterienkulturen auf, zunächst in Form von Futtermittel.

Weniger Futter für größere Lachse?

Eine natürliche Quelle von Omega-3-Fettsäuren ist der Speisefisch. Zu den beliebtesten gehört der Lachs, dessen Nachfrage schon längst nicht mehr allein aus Wildfang gedeckt werden kann. Jene Entwickler, die Omega-3-Fettsäuren in Getreide und Gemüse bringen wollen, argumentieren, dass durch alternative Quellen von Omega-3-Fettsäuren in Getreide und Gemüse weniger Fischfarming notwendig. Dadurch gewänne auch nachhaltiger Fischfang wieder an Bedeutung.

Alternativ wollen Wissenschaftler den Speisefische genetisch so verändern, dass sie weniger Futter verbrauchen: Mit dem Wachstumshormon des Königslachses und einem genetisch codierten Frostschutz wächst das Tier wesentlich schneller und verbraucht deswegen ein Viertel weniger Futter als unveränderte Fische. Den Bedenken von Kritikern nach einer Möglichkeit einer Vermischung mit Wildlachsen bei einer Flucht aus dem Gehege kamen die Züchter entgegen: Die aufgezogenen weiblichen Lachse sind steril und lassen sich nicht von wildlebenden Lachsmännern befruchten. Dennoch ließ sich die FDA bei ihrer Zulassung lange Zeit und konnte nicht alle Bedenken wie die eines veränderten Hormonhaushalts bezüglich IGF-1 oder der Gefahr einer Übertragung von Pilzkrankheiten auf wilde Lachse ausräumen.

Genfood gegen den Hunger der Welt?

Ein positives Beispiel dafür, ob gentechnisch veränderte Lebensmittel überhaupt notwendig sind, ist der „Goldene Reis“. Durch ein Gen aus dem Mais produziert diese Reissorte ß-Carotin. Entsprechend der WHO könnte damit ein Vitamin-A-Mangel von rund 250 Millionen Kindern weltweit gelindert und möglicherweise bis zu einer halben Million Erblindungen verhindert werden. Nach langer kontroverser Diskussion sollen die ersten großen Pflanzungen in diesem Sommer auf den Äckern Asiens stehen.

Zwischen 20 und 40 Prozent ihrer erhofften Ernte verlieren Bauern weltweit durch Schädlinge, das sind rund 250 Mio Euro. Um diese Verluste auszugleichen und zusätzliche Flächen für die Landwirtschaft zu generieren, müssen immer mehr Bäume weichen. Rund vier Fünftel des Jährlichen Verlusts an Wald wird zu landwirtschaftlicher Nutzfläche und inzwischen gehen rund 70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs auf Kosten der Feldbewässerung. Auch hier, so scheint es, können die neuen Pflanzen Trümpfe ausspielen. Dort wo sie wachsen, ist der Pestizidverbrauch um rund 40 Prozent niedriger. Neue Sorten für wasserarme Gebiete, niedrige Temperaturen oder Resistenz gegen Salzwasser sind in der Entwicklung.

Sicherheitsrisiken: unklare Datenlage

Ist der Anbau genmodifizerter Pflanzen sicher? 1999 schien eine Publikation in Nature darauf hinzuweisen, dass Pollen von transgenen Maispflanzen an einem verringerten Wachstum von Raupen des amerikanischen Monarchfalters schuld seien. Die Insekten ernähren sich von der Seidenpflanze, die meist in der Nähe von Maisfeldern wächst. Spätere Studie  konnten diese These allerdings nicht erhärten. Vielmehr scheinen intensive Landwirtschaft mit mit Monokulturen und dem Einsatz von Giften den Nahrungspflanzen der Schmetterlinge zugesetzt zu haben. Ähnlich umstritten ist eine Studie von Gilles-Eric Seralini, nach der Mais mit Herbizid-Resistenzgenen zu gesundheitlichen Schäden im Rattenmodell führen soll. Auch diese Ergebnisse konnten nicht unabhängig verifiziert werden.

Generell gibt es zur Sicherheit genetisch modifizierter Organismen bisher noch nicht allzu viele Daten und auch etliche Wissenschaftler halten die Vorsicht und Skepsis gegenüber Eingriffen ins Genom mittels Gentechnologie für gerechtfertigt.

Unvorhergesehene Effekte von Gen-Insertionen oder dem Block von Regulationsgenen lassen sich nicht ausschließen. So wurden etwa potentielle Allergene von modifiziertem Mais trotz Verbot in Nahrungsmitteln für den menschlichen Verzehr gefunden. Diese Funde weisen auch auf das Problem hin, dass es wohl etliche Betriebe etwa in der Gastwirtschaft gibt, die es mit den Restriktionen solcher Feldfrüchte nicht allzu genau nehmen. Zumindest in Großbritannien berichten Initiativen gegen den Einsatz von Gentechnologie bei Nahrungsmitteln immer wieder von Bruch entsprechender Vorschriften.

Gentechnologie nein Danke – Gründe für das Misstrauen

Weltweit wachsen auf rund 200 Mio Hektar Nutzpflanzen mit modifiziertem Genom, das entspricht etwa der Fläche Mexikos. Vor allem die USA, Brasilien, Argentinien, Kanada und Indien sind dabei die großen Produzenten. Neben Soja als wichtigster Feldfrucht sind es Mais und Raps, die eine bedeutende Rolle spielen.

In Europa überwiegt dagegen die Skepsis. Von den Anbauländern sind nur mehr Spanien und Portugal übrig geblieben. Seit 2013 genehmigen deutsche Behörden für diese Pflanzen auch keine Versuchsflächen mehr. Was aber führt zu diesem Misstrauen? Der Risikoforscher Ortwin Renn erörtert mögliche Gründe im vierten Gentechnologiebericht: Die Skepsis gegen jede Veränderung von als natürlich empfundener Landwirtschaft, also dem Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmittel oder nichtbiologischem Dünger. Gleichzeitig ist es wohl die Angst vor der Ungewissheit, ob es nicht langfristig doch unerwünschte Nebenwirkungen des veränderten Genoms der Pflanze geben könnte – zusammen mit einem tiefen Misstrauen gegenüber Wissenschaftlern, die an unverständlichen Techniken zur Veränderungen des Erbguts nicht nur bei Pflanzen arbeiten.

Auf der anderen Seite sind mögliche Vorteile der Gentechnik gerade in hochentwickelten Staaten wie Deutschland nur zu einem kleinen Teil wahrnehmbar. Preisunterschiede zugunsten der Neuzüchtungen fallen bei den ohnehin niedrigen Lebensmittelpreisen kaum ins Gewicht, gesundheitliche Vorteile bei der Zubereitung (wie etwa bei Kartoffeln) fallen kaum auf. Daher bleiben rund zwei Drittel der Deutschen bei ihre negativen Einstellung gegenüber Gen-Nahrung.

Hat genoptimierte Nahrung eine Zukunft?

Renn schließt sein Kapitel über die Risikowahrnehmung der grünen Gentechnik mit einem Appell zur Aufklärung und Diskussion. Die wichtigen Fragen wären dabei:

  • Auswirkung des Anbaus auf das Recht der Grundversorgung mit Nahrung
  • Umweltverträglichkeit der konventionellen und transgenen Nutzpflanzen
  • Auswirkungen auf soziale Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung
  • Auswirkung auf die Selbstbestimmung und Menschenwürde
  • Langzeiteffekte auf Gesundheit, Umwelt und Entwicklung
  • Möglichkeit der Koexistenz von konventionellen und transgenen Nutzpflanzen

Ob es in naher Zukunft hierzulande gentechnisch veränderte Lebensmittel im Supermarkt zu kaufen gibt, ist fraglich. Mit einer transparenten Diskussion um Chancen und Risiken der grünen Gentechnik, ließen sich aber zumindest Vorbehalte und Ängste in der Bevölkerung reduzieren.

Schlaflosigkeit im Alter- Kann mediterrane Ernährung helfen?

(BZfE) – Wenn sich ältere Menschen mediterran ernähren, schlafen sie
offenbar besser als Senioren mit einer weniger gesunden Kost. Das lässt
eine Untersuchung der Harokopio Universität in Athen vermuten, an der
über 1.600 Griechen im Alter von mindestens 65 Jahren beteiligt waren.

Die Mittelmeerkost ist traditionell durch einen hohen Verzehr von
pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte,
Nüsse und Samen gekennzeichnet. Olivenöl wird als Hauptquelle für Fett
genutzt. Hinzu kommen in Maßen Milchprodukte, Fisch und Geflügel, aber
nur wenig rotes Fleisch wie Rind und Schwein. Mit Hilfe des sogenannten
„MedDietScore“ schätzten die Wissenschaftler anhand einer Punkteskala
ein, wie stark sich die Probanden an diese Form des Essens hielten.
Zusätzlich machten die Teilnehmer in Fragebögen Angaben zu ihren
Lebensgewohnheiten wie Qualität und Dauer des Schlafes.

Senioren, die sich überwiegend mediterran ernährten, schliefen nicht
länger als ihre Altersgenossen, aber hatten eine bessere Schlafqualität.
Sie fanden beispielsweise abends leichter in den Schlaf, schnarchten
weniger und erwachten seltener aus Atemnot oder mit Kopfschmerzen. Morgens
fühlten sie sich erholter und brauchten am Tag seltener ein Nickerchen zur
Erholung. Zwischen Frauen und Männern gab es keine Unterschiede. Ab 75
Jahren ließ der positive Effekt der Mittelmeerkost nach. Möglicherweise
wird der Schlaf mit zunehmendem Alter stärker von Medikamenten und
Krankheiten wie Bluthochdruck beeinträchtigt.

Allerdings geben die Wissenschaftler zu bedenken, dass es sich um eine
Beobachtungsstudie handelt. Mit diesem Studiendesign können keine
ursächlichen Beziehungen nachgewiesen werden. Es wäre denkbar, dass
weitere Faktoren für den guten Schlaf verantwortlich sind. Auf der anderen
Seite könnte Schlafmangel dazu führen, dass Betroffene sich
„ungesünder“ ernähren.

Viele ältere Menschen leiden unter Schlafschwierigkeiten. In Zukunft
sollen die Zusammenhänge zwischen einer gesunden Ernährung und einem
guten Schlaf näher erforscht werden, um die Lebensqualität im Alter zu
erhöhen. Vermutlich sind antioxidative und entzündungshemmende
Eigenschaften der Mittelmeerkost für die positive Wirkung verantwortlich,
schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt „Geriatrics and Gerontology
International“. Manche Nahrungsmittel wie Oliven, einige Fischarten und
saisonale Früchte sind zudem gute Quellen für das Hormon Melatonin, das
einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus fördert.

Heike Kreutz

Essbare Verpackungen aus Algen und Milchproteinen

(BZfE) – Lebensmittel werden häufig in Kunststoff verpackt. Da die
Plastikflut Umwelt und Meere belastet, sind weltweit nachhaltige Lösungen
gefragt. Für eine essbare und biologisch abbaubare Verpackung kommen
verschiedene Ausgangsstoffe wie zum Beispiel Algen und Milchproteine in
Frage.

In Deutschland hat die Hochschule Bremerhaven gemeinsam mit dem
Alfred-Wegener-Institut und einer Fisch-Fastfood-Kette ein Projekt
gestartet, um in den kommenden zwei Jahren einen nachhaltigen Behälter
für Snacks zum Mitnehmen zu entwickeln. Die kompostierbare Verpackung soll
ausschließlich aus Algen der Nordsee hergestellt werden. Eine
Herausforderung wird sein, dass die essbare Schachtel nicht nach Algen
schmeckt, verfärbt oder schnell aufweicht, erklären die Wissenschaftler.
In einem ersten Schritt werden die Algen gezüchtet und analysiert, welche
Gruppe für diesen Zweck besonders geeignet ist.

Eine weitere innovative Idee ist die essbare Wasserflasche als
umweltfreundliche Alternative zu Plastikflaschen. Das Start-Up-Unternehmen
Skipping Rocks Lab aus London hüllt Wasser in eine biologisch abbaubare
Membran, die geschluckt und verdaut werden kann. Sie besteht aus einem
Seetang-Extrakt und ist in vier bis sechs Wochen vollständig verrottet. In
Zukunft soll der essbare Wasserbehälter in verschiedenen Größen bei
Veranstaltungen wie Festivals und Marathonläufen angeboten werden. Es kann
ein Loch in die Membran gestochen oder der ganze Wasserballon geschluckt
werden. Auch Limonade und alkoholische Getränke könnten theoretisch auf
diese Weise verpackt werden.

In Indonesien stehen biologisch abbaubare Verpackungen aus Algen offenbar
kurz vor der Markteinführung. Dieses Land verursacht nach China den
meisten Plastikmüll im Meer. Das Unternehmen Evoware hat ein bekömmliches
Material aus Seetang entwickelt, in das unter anderem Burger,
Instantnudeln, Kaffeepulver und Gewürze gehüllt werden. Die
Algenbehälter lösen sich in heißem Wasser auf. Ein Problem sind die
relativ hohen Kosten, da der Herstellungsprozess noch mit viel Handarbeit
verbunden ist.

Auch Milcheiweiße haben das Potenzial zur kompostierbaren und essbaren
Verpackung. Das Protein Casein ist ein natürlicher Bestandteil der Milch
und gibt zum Beispiel Käse seine feste Form. Es ist gelungen, die Proteine
zu vernetzen und einen durchsichtigen, biegsamen und dünnen Film zu
entwickeln. Nach Aussage der Wissenschaftler von der American Chemical
Society lässt sich mit diesem Film die Haltbarkeit von frischen
Lebensmitteln erhöhen.

Umweltschützer sehen den Einsatz von biologisch abbaubaren Behältern
allerdings nicht unbedingt positiv. Sie befürchten, dass manche
Konsumenten kompostierbare Verpackungen noch leichtfertiger in die Natur
werfen. Ein weiteres Problem ist, dass industrielle Kompostieranlagen
biologisch abbaubare Verpackungen oft aussortieren, weil sie längere Zeit
zum Verrotten brauchen, sodass sie schließlich doch verbrannt werden.

Heike Kreutz