Archiv der Kategorie: Erde, Klima, Umweltschutz

Kraftstoffe aus Luft und Strom – kohlendioxidneutral ? Mit einer Vorbemerkung von Jean Pütz

Sehr geehrter Herr Professor Dittmeyer !

Zunächst einmal ein großes Kompliment, dass sich die Wissenschaft diesem fundamental ökologischen Thema so engagiert widmet – und vor allen Dingen, dass das KIT wieder eine so bedeutende Rolle übernommen hat.

Dass im Jahr 2038 unser Strom ausschließlich aus regenerativen Quellen geliefert werden kann, ist für mich ein Schimäre. Das Fraunhofer Institut für Energiesysteme in Kassel behauptet das zwar, aber auf meine Rückfrage erfuhr ich in einer Videokonferenz, dass dies nur im europäischen Verbund möglich sei. Praktisch heißt das, weil die Franzosen auf keinen Fall auf ihre Kernenergie verzichten möchten und die Osteuropäer nicht auf ihren Kohlestrom, häufen sich da enorme Widersprüche an. Wenn die Sonne bei uns nicht scheint, dafür aber in Andalusien, möchte ich gerne wissen, wie hier ein unproblematischer Austausch innerhalb des Hochspannungsnetzes möglich ist.
Allein in der Nacht bestehen Tausende Terrawatt-Stunden-Lücken. Wo die – nehmen wir einmal an, es gäbe am Tag einen Überschuss, Solar- oder Windstrom – gespeichert werden können, ist mir als Physiker und Dipl. Ing. der Elektrotechnik im wahren Sinne des Wortes spanisch.
Pumpspeicherwerke und Wasserkraft reichen selbst unter Bezugnahme auf die Alpenländer bei weitem nicht aus. Die von Fantasten propagierte elektro-chemische Speicherung ist sowieso aus Kosten- und Gewichtsgründen illusorisch. Leider wird hier eine Mainstream-Ideologie gepflegt, die das Wunschdenken zur Realität erklärt. Das böse Erwachen scheint nicht fern zu sein, denn der Gau von stundenlangem Stromout, zeichnet sich selbst heute schon ab. In letzter Zeit – im vorigen Jahr – sind wir gerade einmal mehrfach daran vorbei geschrammt.

Insofern begrüße ich sehr Ihre Forschungen, habe dabei aber eine Frage:

Warum nimmt man für die Produktion von regenerativen Brennstoffen nicht den CO2-Abfall aus Braunkohle- oder Gaskraftwerken und verwandelt ihn unter Zuhilfenahme von Sonne und Wind als Wertstoff der Zukunft in speicherfähige Energie ?

Das hätte den Vorteil, dass einige größere den Frequenztakt vorgebende Kraftwerke die komplizierte nur durch künstliche Intelligenz realisierbare dezentrale Einspeisung sicher triggern könnten. Natürlich dann wieder reaktiviert werden können, wenn Strombedarf besteht.

Die Schwarmintelligenz der Deutschen gibt ja in gewisser Weise vor, man könnte Strompakete hin und her schieben wie eine Ware im In- und Export. Dem aber steht die Physik und der 2. Hauptsatz der Thermodynamik entgegen. Wenn auch nur sekundenweise der Strombedarf die Stromproduktion übersteigt, dann steht der Gau vor der Tür.

Also habe ich die große Befürchtung, dass wir immer mehr in diese Zwickmühle hineingeraten und es den Partei-Ideologen gelingt, auf Grund mangelndem physikalischen Grundwissen der Bevölkerung, Systeme zu verkaufen, die nicht zusammenfinden. Wissenschaftler, die da Zweifel anmelden werden ja gerne als Ewig-Gestrige apostrophiert. Das leider auch für das reine Batterie-Auto, was keinerlei ökologischen Nutzen in den nächsten 30 Jahren verspricht, aber unsere weltweit führende Automobilindustrie inkl. Maschinenbau dezimiert.

Ihre Studien können zumindest beweisen, dass die Abgabe von Kohlendioxid als Wertstoff recyclebar ist. Das ist zwar das kleinere Übel, aber hilft sowohl praktisch als auch sozialpolitisch darüber hinweg, dass wir in Deutschland nur 2 % am CO2-Ausstoß weltweit beteiligt sind. Gleichzeitig würde die Integration über die Wärmeverwertung in Verbrennungsmotoren und Kraftwerken den Wärmemarkt erfassen, der wesentlich stärker an der CO2-Produktion weltweit beteiligt ist, aber das wird bei uns unter den Tisch gekehrt. Dabei könnten durch bessere und weitsichtigere Wärme-Isolationen der Gebäude etwa doppelt so viel Energie eingespart werden wie durch Verteufelung der Mobilität, die man nur durch Verbote und soziale Revolution erreichen könnte, die bekanntlich immer ihre Kinder frisst.

Ihr Jean Pütz

PS: Am deutschen Wesen kann die Welt nicht genesen, aber wir können der Welt – insbesondere den Schwellenländern – Technologien zur Verfügung stellen, die ihnen den Klimawandel praktikabel macht. Diese Probleme können nur Wissenschaftler und Techniker durch Kreativität erreichen.

(KIT) – Die Sektoren Strom und Mobilität zu verbinden, kann einige Herausforderungen der Energiewende bewältigen: Ökostrom ließe sich langfristig speichern, Kraftstoffe mit hoher Energiedichte wären kohlendioxidneutral nutzbar. Wie Sektorenkopplung aussehen kann, haben Forschungspartner des Kopernikus-Projektes P2X nun auf dem Gelände des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gezeigt und die ersten Liter Kraftstoff aus Kohlendioxid, Wasser und Ökostrom produziert. Sie integrierten in einer containerbasierten Versuchsanlage erstmals alle vier benötigten chemischen Prozessschritte zu einem kontinuierlichen Verfahren mit maximaler Kohlendioxidausnutzung und besonders hoher Energieeffizienz.

„Wind und Sonne versorgen uns weltweit mit einer ausreichenden Menge an Energie, aber nicht immer zur richtigen Zeit“, beschreibt Professor Roland Dittmeyer vom KIT, Koordinator des Forschungsclusters „Kohlenwasserstoffe und langkettige Alkohole“ innerhalb des Kopernikus-Projektes Power-to-X (P2X), das Dilemma der Energiewende. „Zudem brauchen einige wichtige Verkehrssegmente wie Flug- oder Schwerlastverkehr auch langfristig Kraftstoffe, da diese eine hohe Energiedichte aufweisen.“ Daher liege es nahe, den bisher ungenutzten Ökostrom in chemischen Energieträgern zu speichern.

Die notwendigen chemischen Prozessschritte haben nun die Partner Climeworks, Ineratec, Sunfire und KIT in einer kompakten Anlage zusammengeschlossen, den gekoppelten Betrieb erreicht und damit das Funktionsprinzip demonstriert. Die Technologiekombination verspricht die optimale Ausnutzung des eingesetzten Kohlendioxids und den größtmöglichen energetischen Wirkungsgrad, da die Stoff- und Energieströme intern recycelt werden. Die derzeitige Versuchsanlage kann rund zehn Liter Kraftstoff pro Tag produzieren. In der zweiten Phase des Kopernikus-Projektes P2X wird bald eine Anlage mit 200 Litern pro Tag entwickelt. Danach soll eine vorindustrielle Demonstrationsanlage im Megawattbereich, also mit rund 1 500 bis 2 000 Litern Produktionskapazität pro Tag, entstehen. Damit wäre es theoretisch möglich, Wirkungsgrade von rund 60 Prozent zu erreichen, also 60 Prozent des eingesetzten Ökostroms als chemische Energie im Kraftstoff zu speichern.

Vier Schritte zum Benzin
Im ersten Schritt gewinnt die Anlage Kohlendioxid aus der Umgebungsluft in einem zyklischen Prozess. Die Direct-Air-Capture-Technologie von Climeworks, eines Spin-offs der ETH Zürich, nutzt dazu ein speziell behandeltes Filtermaterial. Wie ein Schwamm nehmen die luftdurchströmten Filter Kohlendioxidmoleküle auf. Unter Vakuum und bei 95 Grad Celsius löst sich das anhaftende Kohlendioxid wieder von der Oberfläche und wird abgepumpt.

Im zweiten Schritt erfolgt die gleichzeitige elektrolytische Spaltung von Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf. Diese sogenannte Co-Elektrolyse des Technologieunternehmens Sunfire produziert in einem einzigen Prozessschritt Wasserstoff und Kohlenstoffmonoxid, ein Synthesegas, welches die Grundlage für vielfältige Verfahren in der chemischen Industrie ist. Die Co-Elektrolyse mit einem hohen Wirkungsgrad kann im industriellen Maßstab 80 Prozent des eingesetzten Ökostroms chemisch im Synthesegas binden.

Im dritten Schritt werden nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren aus dem Synthesegas langkettige Kohlenwasserstoffmoleküle gebildet, die Rohprodukte für Kraftstoffe. Dazu liefert Ineratec, eine Ausgründung aus dem KIT, einen mikrostrukturierten Reaktor, der auf kleinstem Raum eine große Oberfläche bietet, um Prozesswärme sicher abzuleiten und für andere Prozessschritte zu nutzen. Der Prozess lässt sich auf diese Art leicht steuern, kann Lastwechsel gut verkraften und ist modular erweiterbar.

Der vierte Schritt optimiert schließlich die Qualität des Kraftstoffes und die Ausbeute. Diesen Teilprozess, das sogenannte Hydrocracken, hat das KIT in die Prozesskette integriert. Unter Wasserstoffatmosphäre spalten sich die langen Kohlenwasserstoffketten in Gegenwart eines Platin-Zeolith-Katalysators teilweise auf und verändern somit das Produktspektrum hin zu mehr verwendbaren Kraftstoffen wie Benzin, Kerosin und Diesel.

Besonders großes Potenzial bietet das Verfahren hinsichtlich seines modularen Charakters. Die Schwelle für eine Realisierung ist durch das geringe Skalierungsrisiko deutlich niedriger als bei einer zentralen, chemischen Großanlage. Das Verfahren kann dezentral installiert werden und ist somit dort einsetzbar, wo Solar-, Wind- oder Wasserkraft zur Verfügung stehen.

Kopernikus-Projekt „P2X“: Flexible Nutzung erneuerbarer Ressourcen
„Power-to-X“ bezeichnet Technologien, die Strom aus erneuerbaren Quellen in stoffliche Energiespeicher, Energieträger und energieintensive Chemieprodukte umwandeln. Damit können Erneuerbare Energien in Form von maßgeschneiderten Kraftstoffen für Kraftfahrzeuge oder in verbesserten Kunststoffen und Chemieprodukten mit hoher Wertschöpfung genutzt werden. Im Rahmen des Kopernikus-Programms der Bundesregierung wurde für dieses komplexe Themenfeld mit dem Projekt „Power-to-X“ (P2X) eine nationale Forschungsplattform aufgebaut. Insgesamt sind 18 Forschungseinrichtungen, 27 Industrieunternehmen sowie drei zivilgesellschaftliche Organisationen an P2X beteiligt. Innerhalb von zehn Jahren sollen neue technologische Entwicklungen bis zur industriellen Reife gebracht werden. In der ersten Förderphase stehen Forschungsarbeiten zur kompletten Wertschöpfungskette von elektrischer Energie bis zu stofflichen Energieträgern und Produkten im Fokus.

Klimarettung als universale Religion ? Greta Thunberg lässt grüßen – Mit einer Bemerkung von Jean Pütz

Liebe Besucher meiner Homepage !

Unten angehängtes Dokument eines klugen und zornigen Eidgenossen aus der Schweiz möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Er richtet sich vorwiegend an die engagierten Jugendlichen, die glauben, mit ‚Friday für Future‘ die Welt retten zu können. Er hält den Jugendlichen – aber auch ihren Eltern – einen Spiegel vor, der sie mit eigenen Argumenten konfrontiert.

Ich begrüße es sehr, dass junge Leute beginnen, sich politisch zu engagieren, denn das ist es, was etlichen vorherigen Generationen gefehlt hat. Doch es ist schon ein Phänomen. Ein minderjähriges schwedisches Mädchen namens Greta Thunberg kann sich zum Vorbild hochstilisieren und alle Welt folgt ihm nach, obwohl die Argumente von Greta sehr oberflächlich sind.

Auch wenn ‚Wissenschaftler‘, prominente Moderatoren und Fernsehschaffende ebenso wie viele Politiker dies befürworten, heißt das keineswegs, dass sie den Durchblick haben, denn echte Wissenschaftler haben in der Regel ein Spezialgebiet und wenig Übersichtwissen. Gerade bei der Klimaproblematik kommt es auf Gesamtzusammenhänge an, die nicht nur durch Herausnahme von bestimmten offensichtlichen Umweltfreveln dokumentiert werden können. Doch sie eigenen sich hervorragend zur populistischen Verführung der Massen, wie einer der ersten Soziologen, und zwar Gustave Le Banc, in seiner eindrucksvollen Abhandlung über ‚Psychologie der Massen‘ (la Psychologie des foules) feststellte.

Wie klug waren seinerzeit die Gebrüder Grimm, die die alte Sage vom ‚Rattenfänger von Hameln‘ im deutschen Sprachbereich bekannt gemacht haben. Der Köder, der diesmal zur Geltung kam, und den Greta Thunberg, aber insbesondere auch die ‚Grünen‘ und viele einseitig denkende Gutmenschen gelegt haben, ist, den Kindern und Jugendlichen weiß zu machen, dass aus Deutschland heraus die Welt gerettet werden könnte. Bei Unterdrückung sämtlicher Argumente und Probleme, die sonst wo auf der Welt existieren. Das gilt ganz besonders für die Lösung der von Menschen gemachten CO2-Anhäufung in der Atmosphäre.

Die ‚Grünen‘ brauchen sich darüber keine Gedanken zu machen, alle diese jungen Leute werden ihre zukünftigen Wähler sein, obwohl die Jugend am meisten unter einer ideologischen Festlegung leiden wird. Wenn bei uns die Chancen der Industrie, unserer Werkbank, immer mehr abgebaut werden, sind die Leiden der Arbeitslosigkeit besonders der jetzigen jungen Generation vorhersehbar. Aber auch das sollte in das Bewusstsein der Akteure von ‚Friday for Future‘ ehrlicherweise nicht verschwiegen werden.

Damit wir uns richtig verstehen, alle Maßnahmen, die dazu dienen, die Luft rein zu halten und von den Gewässern Gift, Unrat und Plastik fern zu halten, müssen unbedingt weiter verfolgt werden, ebenso der Boden, der als Ackerfläche durch intensive Düngung verhunzt wird und das Grundwasser mit Nitrat anreichert. Verantwortlich für letzteres ist der extreme Fleischkonsum, der nicht nur die Gesundheit schädigt, sondern durch eine unverantwortliche industrielle Tierhaltung, aufbauend auf dem Import von Tierfutter, betrieben wird. Die ökologischen Schäden, die dadurch nicht nur bei uns anfallen, sondern vor allem in Südamerika, aus dem z. B.  das eiweißreiche Soja importiert wird. Hier kann nur ein striktes Importverbot aus Ländern wie Brasilien, Argentinien usw. Abhilfe schaffen. Der extrem rechte neue Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro, lässt dafür große Urwaldflächen roden. Als Nebenwirkung kommt noch hinzu, dass die Ureinwohner aus ihren Reservaten vertrieben werden.

Den Schulen obliegt die Verpflichtung, das alles objektiv  den jungen Menschen klarzumachen und zu lehren. Ich fühle mich an die Zeiten des ausgehenden Mittelalters erinnert, an die Klarstellung des Philosophen Immanuel Kant, dass Wirkung immer eine nachvollziehbare Ursache hat. Wichtig ist vor allen Dingen, dass die Kette von Ursache und Wirkung stets durch die Vernunft und die Logik geprägt sein muss und nicht unter religiösem Einfluss unter den Tisch gekehrt werden kann. Damit begründete Kant erst die Existenz der modernen Wissenschaft mit ihrer unglaublichen Einsicht in naturwissenschaftliche Prinzipien. Insbesondere die Technik hat davon extrem profitiert und den irrationalen Einfluss der Ängste schürenden Religionen begrenzt.

Aber offenbar hat auch in unserer Zeit die Logik ihre Grenzen selbst dann, wenn jeder durch das Internet Informationen beziehen kann, was vordem nicht möglich war. Leider ist das zum Fluch geworden, denn die selektive Wahrnehmung wirkt psychologisch so, dass nur zur Kenntnis genommen wird, was in das eigene, oft begrenzte Bewusstsein passt. Früher stand der Betreffende mit seiner ‚Dummheit‘ alleine, heute findet er darüber Tausende von Mitstreitern. So sind Verschwörungstheorien, verhängnisvolle Irrtümer und der Mangel an Schwarmintelligenz nicht zu verhindern, was eine große Gefahr für die Demokratie darstellt.

Mit meiner journalistischen Arbeit im Fernsehen wollte ich immer dagegen steuern, z. B. mit der Hobbythek als ‚trojanisches Steckenpferd‘, die jeden motivieren sollte, ganz persönlich die Errungenschaften der Wissenschaft ‚zum Begreifen‘ zu nutzen. Die Vermittlung von Wissen für jedermann ist meines Erachtens eine Hauptaufgabe des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und Rundfunks. Ob es hilft, die Schwarmintelligenz der Deutschen zu verbessern, bleibt wahrscheinlich eine unerfüllbare Hoffnung.

Unsere komplexe Kultur von Wissenschaft und Technik, geprägt mit einem notwendigen ökologischen Gewissen, lässt sich leider nicht mehr durch Emotionen sondern nur durch die Vernunft steuern, der Turmbau zu Babel bricht sonst in sich zusammen. Das sollten sich die Parteien im Interesse des Fortbestandes unserer grundgesetzlichen Demokratie hinter die Ohren schreiben. Da sehe ich zur Zeit erhebliche Mängel.

So, und nun hoffe ich, dass Sie mit einem ironischen Touch und mit sehr viel Vorbehalt den folgenden Artikel aus der Schweiz lesen.

Allerdings möchte ich erwähnen, dass dies – wie ich jetzt erfahre – aus einer Quelle stammt, die mir nicht koscher ist. Einen rechtsextremen Inhalt habe ich nicht erkannt, aber man hat mich gewarnt, denn es wäre verbreitet worden von der sogenannten ‚Identitären Bewegung‘, die auch ich als rechtsextrem und demokratiefeindlich ansehe. Mit diesem extrem rechten Gedankengut  lassen sich keinerlei Probleme lösen, Im Gegenteil, ihre Ideologie auf Basis von Nationalismus und Faschismus hat schon einmal Deutschland ins Elend und in die Unmenschlichkeit geführt. Das habe ich am eigenen Leib im zweiten Weltkrieg erfahren. Auch diese Leute bemächtigen sich des Märchens vom Rattenfänger von Hameln.

Trotzdem möchte ich Ihnen den Artikel nicht vorenthalten, man muss ihn aber mit einer gehörigen Ironie lesen, Antidemokratisches in diesem Speziellen habe ich nicht entdeckt, sondern die Zusammenstellung einer Fülle von Fakten, die nicht geleugnet werden können. Nehmen Sie es mir nicht übel, dass ich nicht die Schere im Kopf besitze, obwohl ich hoffe, dass das nicht der AFD Vorschub leistet.

Ihr Jean Pütz

 

Hallo ihr klugen Klima-Kinder:

ihr sagt, wir streiken!? Hallo?!? Streiken kann nur wer arbeitet. Wer *gebraucht wird und etwas für andere leistet*. Ihr werdet nicht benötigt an euren Schulen. Im Gegenteil, ihr braucht die Schule (……), ihr geht gratis zur Schule wo ihr nur profitiert. Ihr bekommt Bildung, eines der wertvollsten Güter überhaupt. Und das auf Kosten der bösen Reichen und Firmen und Konzerne. Das sind nämlich diejenigen, die am meisten Steuern zahlen. Ihr lernt für eure Prüfungen und beklagt euch. (…..) Wenn ihr also von Streik redet ist das entweder maßlose Arroganz oder einfach nur Dummheit. Und Wichtigtuerei.

Ihr gehört sowohl nach historischen als auch nach aktuell geopolitischen Maßstäben zu den schätzungsweise 1% der privilegiertesten Menschen, die je diesen Planeten bevölkert haben. Ihr habt mehr Komfort, Bequemlichkeit, Rechtssicherheit, Freizeitangebote, Sport, Hobbys, gesunde Ernährung, Bildung, Reisemöglichkeiten, Konsummöglichkeiten, medizinische Versorgung, etc. als jede Generation vor euch sowie als 95% der aktuellen Weltbevölkerung. Und noch nie in der Geschichte der Menschheit gab es irgendwo so viele kostspielige effiziente und flächendeckende Umweltschutzmaßnahmen wie heute.

Wenn man euch beim Demonstrieren und Herumschreien zusieht, könnte man meinen, ihr müsstet auf verbrannten Feldern spielen, ihr müsstet frieren, oder aus verseuchten Gewässern trinken. Oder ihr würdet von mutierten Kreaturen aus dem Sumpf angegriffen während ihr 12 Stunden am Tag in zerrissenen Kleidern schuften müsstet. Doch das Gegenteil ist der Fall. Für euch gibt es die schönsten und teuersten Spielplätze die es je gab, in jeder Neubausiedlung heute amtlich vorgeschrieben, es gibt mehr Velowege, Wohnstraßen und Tempo-30-Zonen als jemals zuvor. An den Schulen gibt’s für euch Schulsozialarbeiter und Kinderpsychologen, und wenn ihr die Matura mit 3,9 versaut, engagieren eure Eltern Anwälte, die euren faulen Arsch retten sollen.

Für euch gibt’s Europapark und Disneyland, ihr habt 300 TV-Sender mit Replay und Netflix, die neusten E-Bikes, Eltern die euch mit dem SUV zur Schule fahren, ihr habt Party auf Ibiza, günstige Flüge von Easyjet und Co. Badeferien auf den Malediven, Snowboarden auf den schönsten Pisten mit geheiztem 6er Sessellift, das neuste iPhone, Instagram, Snapchat, Klassenchat im WhatsApp, die meisten von euch haben daneben ein Tablet, einen Laptop, eine PlayStation auf der ihr Fortnite spielt – allein der Stromverbrauch dieses Spiels und alle Server die es dazu braucht, benötigt mehrere Atomkraftwerke.

Zudem werden all eure Gadgets in China und Co. hergestellt, die Akkus teilweise ohne Umweltschutz ohne Arbeitssicherheit, ohne faire Löhne. Kinder produzieren zum Teil die Bestandteile eurer Geräte, die sind leider nicht so privilegiert wie ihr und wenn sie stattdessen in die Schule könnten, würden sie nicht auf der Straße herumschreien und reklamieren wie die Idioten. Wie ihr. Und die Gewinnung von Lithium für die Herstellung von Akkus richtet in Südamerika, Afrika etc. gewaltige Umweltschäden an, Damit ihr immer schön genug Akku habt um Selfies zu posten. Habt ihr das schon mal gegoogelt ihr Superschlauen? Ihr seid die iPhone-Generation, die 24×7 h Internetzugang braucht. Damit ihr eure dämlichem Insta-Pics auch jederzeit posten könnt. Sogar Eure Kopfhörer haben Akkus drin. Und kosten auch noch schlappe 179.- Stutz! Und eure Marken-Sneakers kosten noch mal so viel. Auch diese natürlich „Made in Vietnam“ und auf dem Frachtschiff um die halbe Welt gereist. Das Geld könntet ihr für sinnvolle Dinge spenden wenn ihr wirklich die Welt verändern wolltet. Aber beim eigenen Wohlstand hören eure guten Vorsätze natürlich auf. Also eigentlich hören sie schon viel früher auf. Ihr geht ja bloß am Freitag „demonstrieren“, nämlich dann wenn Schule wäre. Am Samstag, also in eurer eigenen Freizeit geht das natürlich nicht.

Da müsst ihr schließlich shoppen gehen, bei McDonalds oder Starbucks Abfall produzieren und dabei am Handy hängen, oder auch einfach mal (weil Wochenende ist) 45 statt nur 30 Minuten lang warm duschen. Warmes Wasser ist ja gratis im Hotel Mama.

(Kompliment, dass Ihr jetzt in den Ferien in Dortmund einen hervorragenden Kongress abgehalten habt)

Eure coolen Kleider stammen aus Bangladesch, Vietnam, China. Oberteile von H & M für 5.90 €, reine Wegwerfware. Kann jemand von euch noch mit einer Nähmaschine umgehen? Kleider flicken? Kennt ihr so was? Vermutlich findet ihr das altmodisch. Ihr werft lieber alles weg und kauft neues. Ihr vermögt es ja.

Also ihr, die privilegiertesten der privilegiertesten, die noch keinen Tag gearbeitet haben, ihr wollt der Gesellschaft sagen was falsch läuft? Ihr seid unzufrieden? Kein Wunder! Ihr seid die verwöhntesten Kids, die die Menschheit je hervorgebracht hat. Null Ahnung von Arbeit, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft.

Aber ihr habt etwas entdeckt. Das muss man euch lassen. Ihr habt geschnallt, dass die Generation eurer Eltern erpressbar ist. Wir, die Generation die am Ruder ist, wir sind selber schwach und dekadent geworden. Wir haben ein schlechtes Gewissen, leben im *Klima der Angst*. Wir sind so eingeschüchtert von der ganzen Klima-Geschichte, dass wir panische Angst davor haben, als Klima-Sünder angeprangert zu werden.

Wir glauben, wir seien aufgeklärte gut informierte und eigenständig denkende Menschen. Das sind wir aber nicht. Wo früher die Kirche von der Hölle erzählte, und alle Gläubigen glaubten per se schuldig zu sein, so glauben wir heute an den Klimawandel, also die Erwärmung der Erde, die wir angeblich verursacht haben oder es gerade tun. Dadurch sind wir alle schuldig, egal was wir tun und lassen. Schuldig für immer und damit dazu verdammt, den neuen Klima-Päpsten zu gehorchen. Nur so ist es zu erklären, dass gestandene Politiker einer 16 jährigen Greta Thunberg den roten Teppich ausrollen, und sich so eifrig bemühen, von diesem Kind ja nicht getadelt zu werden. Sie kriegt VIP-Eintritt am WEF und sagt unseren Führern, was wir ändern müssen. Wie ein kleiner Gott. Sind wir wirklich so freie Denker?

Wer sich nicht einreiht in den Mob der schreienden Klimaschützer ist ein Feind der Natur! Nieder mit ihm! Auf den Scheiterhaufen, Shitstorms über den! Irrationaler und sektiererischer geht’s kaum noch. Und sogar einen modernen Ablass-Handel gibt’s in der neuen Klima-Religion, in der Greta quasi die Rolle der Muttergottes übernommen hat. Wer genug Geld hat, kann CO2 Zertifikate kaufen, womit ihm seine Umwelt-Sünden vergeben sind. Wow! Geld gegen Vergebung der Sünden. Dem Klima-Gott sei dank. Aber es gibt noch eine andere Methode, zu den Guten zu gehören. Großverteiler COOP und seine Marketing-Spezialisten machen’s vor. Obwohl COOP eines der größten Tankstellen-Netze der Schweiz betreibt und im Heizöl-Geschäft einer der größten ist, macht man einfach genügend Werbung im TV, klagt alle anderen der Klima-Sünde an und plappert eindrücklich von Ökologie und Nachhaltigkeit. Und damit es auch unsere klugen Kids fressen, engagiert man den Rapper „Stress“, der mit vorwurfsvoller Miene singt: „in welcher Welt sollen unsere Kinder leben… wir zerstören sie mit CO2, etc… „ und so wechselt man geschickt und mit dem nötigen Werbebudget auf die Seite der Guten. Und es funktioniert. Denn auf die Denkfaulheit der Leute kann man zählen. Sie kaufen zwar ihr „Znüni“ an der COOP-Tankstelle, oder tanken ihren Wagen dort auf, aber wenn im TV Rapper Stress für COOP und Klimaschutz rappt, dann wird die Verbindung im Hirn nie hergestellt, dass es sich um die gleiche Firma handelt. Dummheit? Denkfaulheit? Bequemlichkeit? Von allem etwas.

Also ihr lieben Klima Kids, hier habt ihr was zum nachdenken. Und noch etwas: nach der nächsten Klima-Demo, räumt doch bitte euren Müll selber weg.

Ob der Text was nützt oder bewegt sei dahingestellt, aber vielleicht wird das eine oder andere Gehirn mal wieder aktiviert …

(Netzfund. Unbekannter Verfasser aus der Schweiz)

Aktuelles zur Hitzewelle

(KIT) – Die aktuelle Hitzewelle hat Deutschland fest im Griff, der Temperaturrekord aus dem Jahr 2015 in Kitzingen, wurde bereits am Mittwoch, 24. Juli 2019, um mehr als ein Grad übertroffen und wurde gestern (25. Juli) geradezu pulverisiert: 42,6 Grad Celsius wurden in Lingen (Ems) gemessen, wie der  Deutsche Wetterdienst inzwischen bestätigt. Eine Frage, die daraus gerade angesichts des Klimawandels folgt und an der das KIT forscht, lautet: Werden diese Extreme bald Normalität?

„Aussagen von neuen Modellen, die wir hier am KIT in hoher räumlicher Auflösung errechnet haben, lassen Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius in den nächsten zehn Jahren fast jährlich erwarten“, sagt Christoph Kottmeier, Leiter des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung – Department Troposphärenforschung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Auch Hitzewellen, wie wir sie zurzeit erleben, würden künftig häufiger, so der Klimaforscher: „Insbesondere bis Mitte des Jahrhunderts erwarten wir eine signifikante Änderung. Hitzewellen werden dann deutlich wahrscheinlicher sein als heute.“

Die Angst vor Temperaturen jenseits der 45-Grad-Marke, sei in naher Zukunft jedoch unbegründet. „Davon sind wir noch sehr weit weg. Unsere Modelle zeigen, dass gegen Mitte des Jahrhunderts 42 Grad so oft knapp erreicht werden dürften wie heute 40 Grad Celsius. Erst in der zweiten Jahrhunderthälfte dürften in Deutschland Temperaturen von mehr als 45 Grad Celsius erreicht werden“, betont Kottmeier. „Nicht zu unterschätzen sind aber lokale Hitzespitzen in Städten, etwa an Kreuzungen oder Baustellen. Auch in Karlsruhe konnten wir gestern an einem solchen Hotspot 42 Grad Celsius messen.“

Monika Landgraf

Leopoldina fordert Sofortmaßnahmen zum Klimaschutz – Mit einer Stellungnahme von Jean Pütz

Liebe Besucher meiner Homepage!
Offenbar geht auch die Leopoldina vorwiegend von einer CO2-Bepreisung durch den Emissionshandel aus. Meines Erachtens ist das ein Instrument, welches leicht manipuliert werden kann, was erkennbar ist an dem derzeitig niedrigen Preis von 25 €/t.
Außerdem wird dieses Instrument an der Börse gehandelt und ist großen Spekulationen ausgesetzt.

Ich plädiere deshalb für eine konsequente CO2-Steuer, aber nennen wir sie einmal aus taktischen Gründen CO2-Abgabe.
Das ist das einzige der sozialen und ökologischen Marktwirtschaft entsprechende Instrument, welches unmittelbar denjenigen belohnt, der Technologien entwickelt, die CO2 konsequent einsparen.
Außerdem kann es zu einem Steuerguthaben führen, wenn es gelingt, eine CO2-Senkung zu erreichen.
Das heißt, ein System, welches CO2 aufnimmt und somit der Atmosphäre entzieht. Wobei es sich recht bald herausstellen wird, das sich aufgefangenes CO2 als Wertstoff entwickelt, aus dem man regenerative Treibstoffe unter Einwirkung der Sonne und unter Umgehung der fragwürdigen Wasserstoff-Technologie erzeugen kann.
Wasserstoff als Gas ist praktisch nicht verflüssigbar und besitzt pro Kilo die Hälfte des Energiegehalts herkömmlicher Treibstoffe wie Diesel und Benzin.
Ihr Jean Pütz

(Leopoldina) – Deutschland und die Weltgemeinschaft haben sich im Pariser Klimaabkommen 2015 dazu verpflichtet, die menschengemachte globale Erwärmung der Erde auf weniger als 2°C zu beschränken. Dieses Ziel ist nur noch zu erreichen, wenn sofort sowohl nationale wie auch internationale Vereinbarungen eingehalten werden.

In der heute veröffentlichten Ad-hoc-Stellungnahme „Klimaziele 2030: Wege zu einer nachhaltigen Reduktion der CO₂-Emissionen“ fordert die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina deshalb einen unmittelbaren Transformationsschub und beschreibt Sofortmaßnahmen zum Schutz des Klimas, die schnell sozialverträglich und innovationsfördernd Wirkung entfalten können.

Die Leopoldina unterstützt die in aktuellen Expertengutachten enthaltene Forderung nach einem einheitlichen und sektorenübergreifenden Preis für Treibhausgasemissionen. Der anfängliche CO₂-Preis müsse dabei erheblich höher liegen als der aktuelle Preis im europäischen Emissionshandel, der momentan bei 25 Euro/t CO₂ liegt. Zudem solle der Preis in den kommenden Jahren schrittweise steigen. Die Politik sei gefordert, die gewählte CO₂-Bepreisung regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf nachzujustieren. Das Instrument der CO₂-Bepreisung müsse als unverrückbare klimapolitische Strategie erkennbar sein.

In der Stellungnahme wird darauf hingewiesen, dass ein CO₂-Preis alleine jedoch nicht ausreicht, um die Klimaziele 2030 zu erreichen. Dafür sollten unter anderem die Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung transparent reinvestiert werden in eine kohlenstoffarme Infrastruktur und Allgemeingüter, in die relative Absenkung des Strompreises und in den sozialen Ausgleich in Form einer „Klimadividende“. Ziel sei es, Anreize für ein klimaschützendes Wirtschaften und Verhalten zu setzen. Klimaschützendes Verhalten könne dann sogar zu einem finanziellen Gewinn für Konsumentinnen und Konsumenten führen, vor allem bei niedrigeren Einkommensgruppen.

Eine wirksame Bepreisung von CO₂ werde einen früheren Kohleausstieg wahrscheinlicher machen, so die Autorinnen und Autoren der Stellungnahme. Technisch sei dies in Deutschland möglich, vor allem gemeinsam mit den europäischen Partnern. Voraussetzungen seien Investitionen in erneuerbare Energien, in ein modernes Stromnetz und in Speichertechnologien (Power-to-gas, Batterien, Power-to-liquid). Im Bereich Verkehr, der rund 20 Prozent der CO₂-Emissionen verursacht, wird in der Stellungnahme eine massive Elektrifizierung empfohlen. Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV), der Schienenfernverkehr und der Gütertransport auf der Schiene müssten erheblich ausgebaut und qualitativ verbessert werden. Hinsichtlich privater Pkw sei die Umstellung auf stark hybridisierte und batterieelektrische Fahrzeuge ein wirkungsvoller, kurzfristiger Hebel. In den Städten solle dem ÖPNV, Fahrradverkehr sowie Fußgängerinnen und Fußgängern Priorität eingeräumt werden. Die Autorinnen und Autoren der Stellungnahme weisen zudem darauf hin, dass die aktuellen Transportkosten im Güterverkehr den Umweltverbrauch nicht hinreichend berücksichtigen. Sie empfehlen den internationalen Flug- und Schiffsverkehr über entsprechende Abkommen mit einem CO₂-Preis zu belegen.

Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben zur Beschränkung des Klimawandels konkrete und rechtlich verbindliche Ziele für 2020 und 2030 vereinbart und für einige Bereiche länderspezifische Zielvorgaben definiert. Nach heutigem Stand wird Deutschland die Ziele für 2020 nicht erreichen. Die Bundesregierung hat bisher im Klimaschutzplan 2050 verschiedene Maßnahmen vorgesehen und Reduktionsziele für einzelne Sektoren definiert. Demnach soll der durchschnittliche CO₂-Ausstoß bis spätestens 2030 für alle Sektoren zusammen um mindestens 55% gegenüber 1990 sinken.

Die nationale Klimapolitik braucht dazu jetzt eine konsequentere, transparentere und zügigere Umsetzungsstrategie, so die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie müsse Bürgerinnen und Bürgern, Städten und ländlichen Regionen sowie der Wirtschaft insgesamt Planungssicherheit geben und schnell Weichen stellen, um den immer teureren und ungerechten „Business as usual-Pfad“ zu verlassen und auf den Pfad einer nachhaltigen Entwicklung zu gelangen. Mit dem derzeitigen Rückenwind aus der Bevölkerung habe die Politik jetzt die einmalige Chance, die Herausforderung zu meistern.

Temperatur der nördlichen Adria steigt weiter

(pte) – Die mittlere Oberflächentemperatur in der nördlichen Adria ist in den vergangenen 100 Jahren spürbar gestiegen. „Bei der Auswertung der ersten Datenreihe haben wir festgestellt, dass sich die Durchschnittstemperatur in dem betreffenden Zeitraum um 1,1 Grad Celsius erhöht hat“, so Reanato Colucci, Projektleiter des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Scienze Marine.

Sommer immer heißer
Bei den aus den Jahren 1899 bis 1923, 1934 bis 2008 sowie 1986 bis 2015 stammenden meteorologischen Erhebnungen handelt es sich um eine der längsten Datenzeitreihen ihrer Art. Während die Daten aus der ersten Zeitreihe analog ermittelt wurden, stammen die der zweiten Zeitreihe aus Messungen, die anhand von Thermistoren und Digitalthermometern vorgenommen wurden.

Bei der Auswertung der zweiten Zeitreihe und ihrer methodischen Angleichung an die erste hingegen ergab sich auf die vergangenen 100 Jahre bezogen ein mittlerer Temperaturanstieg von 1,3 Grad Celsius. Hinzu kam eine andere interessante Beobachtung: „Während der letzten 20 Jahre ist die Sommertemperatur von 28 Grad Celsius deutlich öfter als in der Vergangenheit erreicht oder überschritten woden“, ergänzt Coluccis Kollege Fabio Raicich. Die Untersuchung ist in Zusammenarbeit mit mehreren Partnereinrichtungen in Triest durchgeführt worden. Einzelheiten sind in der Fachzeitschrift „Earth System Science Data“ veröffentlicht.

Wetter wird durch Urin von Schweinen und anderen Lebewesen beeinflusst

(KIT) – In zwölf bis 18 Kilometern Höhe über dem Mittleren Osten und Asien erstreckt sich die Asiatische Tropopausen-Aerosolschicht (ATAL). Diese Ansammlung von Aerosolen wurde 2011 zum ersten Mal im asiatischen Monsun nachgewiesen, ihre Zusammensetzung und Wirkung waren bisher jedoch nicht erforscht. Ein europäisches Konsortium von Wissenschaftlern konnte nun erstmals zeigen, dass diese Schicht aus kristallinem Ammoniumnitrat besteht. Wie dieses in der oberen Troposphäre entsteht haben die Klimaforscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in der Wolkenkammer AIDA nachgewiesen. Seine Ergebnisse stellt das Konsortium in der Zeitschrift Nature Geoscience vor.

Das Forscherteam hat mit einer hoch spezialisierten Kombination aus Fernerkundungsmessungen, in-situ-Messungen, meteorologischen Modellrechnungen, dezidierten Labormessungen und detaillierten numerischen Simulationen die Verteilung und Zusammensetzung der Aerosole in der ATAL untersucht. Aerosole sind kleinste Schwebeteilchen aus vielfältigen natürlichen und vom Menschen verursachten Quellen. In der Atmosphäre dienen sie als Kondensationskerne, an die sich gasförmiger Wasserdampf anlagert und dadurch Wolkentröpfchen bildet. Das Team konnte nun erstmals ein Forschungsflugzeug in die oberen Stockwerke des asiatischen Monsuns bringen und dort Schlüsselprozesse von globaler Bedeutung erforschen. Die verschiedenen Methoden und Instrumente ergänzten sich so, dass sie die Messwerte gegenseitig bestätigen konnten. Beteiligt waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), des Forschungszentrums Jülich (FZJ), der Johannes Gutenberg-Universität und des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz, des Alfred-Wegener-Instituts, der Bergischen Universität Wuppertal sowie des Laboratoire de Météorologie Dynamique in Paris und des Istituto di Scienze dell’Atmosfera e del Clima in Rom.

„Überraschenderweise konnten wir in weiten Teilen der ATAL kristallines Ammoniumnitrat als Hauptbestandteil nachweisen“, erklärt Dr. Michael Höpfner vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Spurengase und Fernerkundung des KIT. Die unerwarteten Ergebnisse, die unter anderem das Messinstrument GLORIA des KIT und des Forschungszentrums Jülich lieferte, konnten die Klimaforscher in der „Wolkenkammer“ AIDA am KIT bestätigen: „Unsere Experimente zeigten, dass, entgegen der allgemeinen Lehrmeinung, flüssige Ammoniumnitrat-Tröpfchen bei kleinen, hauptsächlich schwefelhaltigen Verunreinigungen und minus 50 Grad zu festen Teilchen kristallisieren, die auch bei den Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsbedingungen der oberen Troposphäre bestehen bleiben“, so Dr. Robert Wagner vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Aerosolforschung des KIT. Mit Satellitenbeobachtungen konnten die Forscher tatsächlich große Mengen Ammoniumnitrat-Aerosole über Asien zurück bis ins Jahr 1997 nachweisen – ein Jahr, in dem die ATAL als noch nicht existent galt.

„Damit haben wir das langjährige Rätsel über die Zusammensetzung der ATAL gelöst“, sagt Michael Höpfner. Denn bisher galt es als unwahrscheinlich, dass dieses Aerosol in solch großen Höhen vorkommt, da Regen das Vorläufergas Ammoniak sehr schnell aus der Atmosphäre wäscht. „Jedoch konnten wir beispiellose Ammoniak-Konzentrationen während des asiatischen Monsuns feststellen: Die Werte sind bis zu 50 Mal höher als in zurückliegenden Messungen“, so Höpfner. Seinen Ursprung hat dieses Ammoniak vor allem in der Landwirtschaft, besonders bei der Viehhaltung und der Düngemittelanwendung. In Asien sind heute die höchsten Ammoniak-Emissionen festzustellen. Während des Monsuns werden die verschmutzen Luftmassen von der Landoberfläche in Höhen bis zu 18 Kilometer transportiert. Hier reagiert Ammoniak zu Ammoniumnitrat, einem Aerosol, das sowohl die Bildung als auch die Eigenschaften von Wolken beeinflusst.

„Unsere Daten beweisen zum ersten Mal, dass Ammoniumnitrat-Aerosole in der oberen Troposphäre während des asiatischen Monsuns allgegenwärtig sind“, sagt Höpfner. Diese Ergebnisse sind vor allem für die Wechselwirkungen von Wolken und Aerosolen wichtig, eine der größten Unsicherheiten in der Klimamodellierung. Zudem belegen sie, dass das am Boden emittierte Ammoniak großen Einfluss auf die Prozesse in der oberen Troposphäre – und möglicherweise das asiatische Klima – hat.

Ammoniak auf der Spur: Messinstrument GLORIA und Wolkenkammer AIDA
Die Flugzeugkampagne war Teil des Projekts StratoClim, in dem 37 wissenschaftliche Organisationen aus elf europäischen Ländern, den USA, Bangladesch, Indien und Nepal unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung zusammenarbeiten. Das Höhenforschungsflugzeug M55-Geophysika trug dabei 25 speziell entwickelte Messinstrumente in Flughöhen von über 20 Kilometern Höhe, etwa zweifach höher als übliche Flugzeuge erreichen können. Ein wesentliches Messinstrument an Bord der Geophysika war das Infrarotspektrometer GLORIA (Gimballed Limb Observer for Radiance Imaging of the Atmosphere), welches die Höhenverteilung unterschiedlichster Spurengase entlang des Flugpfads misst. Bei ihren Flügen hatten die Forscher insbesondere Ammoniak im Blick, da es maßgeblich an der Bildung von Aerosolpartikeln beteiligt ist. GLORIA ist das derzeit einzige Instrument, das Ammoniak in diesen Höhen messen kann.

Mit Daten des Satelliteninstruments MIPAS (Michelson Interferometer for Passive Atmospheric Sounding) des IMK-ASF am KIT, das zwischen 2002 und 2012 gleichzeitig die Höhenverteilung von mehr als 30 Spurengasen vermaß, konnten die Wissenschaftler erstmals simultan die globale Verteilung von Ammoniak und Ammoniumnitrat erfassen. Die Wissenschaftler nutzten für ihre Untersuchungen auch die Anlage AIDA (Aerosol-Interaktionen und -Dynamik in der Atmosphäre) am Campus Nord des KIT. Sie bietet weltweit einzigartige Möglichkeiten, Aerosol- und Wolkenprozesse unter atmosphärischen Bedingungen zu untersuchen. In der Anlage lassen sich alle in der unteren und mittleren Atmosphäre vorkommenden Temperatur- und Druckverhältnisse simulieren.
Sarah Werner

Wissenschaftlich gemessen: Wirbel von schwarzen Löchern im Universum

(pte) – Forschern an der NASA  ist es dank Röntgentechnologie gelungen, die Geschwindigkeit der Wirbel von fünf supermassiven schwarzen Löchern zu messen. „Die Masse in einem dieser kosmischen Wirbel bewegt sich mehr als 70 Prozent der Lichtgeschwindigkeit um sein schwarzes Loch herum“, schreiben die Forscher. Den Astronomen zufolge beschleunigt sich die Drehung von schwarzen Löchern durch die zunehmende Masse, die sie konsumieren.

Vergrößerung durch Krümmung von Raum und Zeit
Um die schwarzen Löcher untersuchen zu können, benutzten sie das Röntgenteleskop des Satelliten Chandra. Sie machten sich auch ein physikalisches Phänomen zunutze, das bereits Albert Einstein festgestellt hatte: den Gravitationslinseneffekt. Dieser bedeutet, dass es durch die Krümmung von Raum und Zeit durch eine große Masse möglich ist, weit entfernte Objekte vergrößert zu sehen.

Im Falle des NASA-Experimentes handelte es sich bei der großen Masse um eine große Galaxie. So konnten die Astronomen sechs Quasare studieren, die sich in einer Entfernung von der Erde von bis zu 10,9 Mrd. Lichtjahre befinden. Die Quasare bestehen alle aus einem schwarzen Loch, welches unaufhörlich Masse konsumiert.

Ereignishorizont dreht sich mit Lichtgeschwindigkeit
Für die Messung des Wirbels selbst verwendeten die Forscher den sogenannten Mikrolinseneffekt. Bei diesem konnten individuelle Sterne in der Galaxie zwischen Erde und Quasaren verwendet werden, um eine noch stärkere Vergrößerung zu erreichen. Die Astronomen gingen davon aus, dass schwarze Löcher, die in einem relativ kleinen Raum Röntgenstrahlen aussenden, sich schneller drehen müssen.

So konnten sie feststellen, dass sich der „Einsteinkreuz“ genannte Quasar mit der höchsten möglichen Geschwindigkeit dreht. Sie schätzen, dass sich der Ereignishorizont von dessen schwarzen Loch mit Lichtgeschwindigkeit dreht. Die anderen vier würden sich mit etwa der Hälfte dieser Geschwindigkeit drehen, eines konnte nicht gemessen werden. Der Grund für diese Geschwindigkeit ist möglicherweise die Masse, welche die schwarzen Löcher über Milliarden von Jahren angesammelt haben. Sie würden sich in einer immer gleichen Drehbewegung befinden, die durch die angehäufte Masse immer weiter beschleunigt wird.

So sollen Lebensmittel-Verpackungen sein: Umweltfreundlich und leicht zu entsorgen

(BZfE) – Viele Verbraucher versuchen, bereits beim Einkauf von
Lebensmitteln Verpackungsmüll zu vermeiden. Das zeigt die Untersuchung
„Für die Tonne“ des Marktforschungsinstituts YouGov. Mehr als 1.000
Personen ab 18 Jahren wurden interviewt. Außerdem gingen Informationen aus
der YouGov-Datenbank in die Analyse ein, für die jährlich 70.000 Deutsche
kontinuierlich befragt werden.

Was wünschen sich Konsumenten von Lebensmittelverpackungen? Das hängt vom
Produkt ab. Bei Trockenwaren wie Nudeln, Süßigkeiten sowie Obst und
Gemüse steht die Umweltfreundlichkeit an erster Stelle. Einfache
Entsorgungsmöglichkeiten sind bei Trockenwaren und Süßwaren ein weiteres
wichtiges Kriterium. Bei Früchten und Gemüse muss für 45 Prozent der
Befragten der Inhalt in der Verpackung deutlich sichtbar sein, um Frische
und Qualität beurteilen zu können. Bei leicht verderblichen
Nahrungsmitteln wie Frischwaren und Milchprodukten legen die Verbraucher
den höchsten Wert auf Hygieneaspekte wie die Vermeidung von Keimen (63 und
58 %), während die Umweltfreundlichkeit bereits auf dem zweiten Platz
folgt (53 und 54 %).

Beim Einkauf von Lebensmitteln greift inzwischen ein Großteil der Kunden
der Umwelt zuliebe zu Produkten, die weniger Müll verursachen – darunter
deutlich mehr Ältere ab 60 Jahren (81 %) als unter 30-Jährige (62 %).
Knapp die Hälfte der Deutschen hat sich bereits einmal gegen ein Produkt
entschieden, weil es in Plastik verpackt war. Mehr als jeder Zweite würde
sogar die Haupteinkaufsstätte wechseln, wenn ein anderer Supermarkt in der
Nähe eine umweltfreundliche Verpackung für seine Produkte anbieten
würde.

Allerdings sind solche Umfragen im Konjunktiv und die tatsächliche
Bereitschaft, das in der Praxis umzusetzen zumindest fraglich. Dennoch
geben sie einen gesellschaftlichen Anhaltspunkt, wo langfristig die Reise
hingeht.
Heike Kreutz

Ist die batteriebetriebene Elektromobilität auf dem Holzweg ? Mit einem Vorwort von Jean Pütz

Liebe Besucher meiner Homepage,
der unten stehende interessante Artikel bestätigt meine These, dass mit Batterie betriebene Elektroautos die CO2-Bilanz weltweit leider nicht verbessern werden.

Schon seit vielen Jahren bemühe ich mich, eine Alternative zu finden, die unmittelbar einsetzbar ist und der Elektromobilität auf andere Weise Vorschub leisten könnte. Sie kostet trotzdem ebenso wie das reine Elektroauto 100%ig die geniale Erfindung des neuen elektromotorischen Antriebs aus. Ein weiterer Vorteil: Ein Getriebe wird überflüssig und die Batteriekapazität kann auf ein Drittel reduziert werden. Selbstverständlich kann die Bewegungsenergie beim Bremsen spritsparend regeneriert werden. Dazu ist nichts anderes notwendig, als ein Abgas-optimierter Lademotor – ob Diesel, Benziner oder Turbine. Eine Technologie, die in Perfektion vorhanden ist. Die Umdrehungszahl des Lademotors kann auf den besten Wirkungsgrad eingestellt werden und seine Abwärme löst auch das Problem der Heizung und des Klimaaggregats, das sonst die Reichweite reiner Elektroautos erheblich verringert.

Im Übrigen könnte der Motor demnächst mit regenerativem Treibstoff angetrieben werden. Diese sogenannte modifizierte Hybrid-Lösung ermöglicht es, extrem leichte Autos zu konstruieren, die bestenfalls ein bis drei Liter – je nach Größe – Treibstoff auf 100 Kilometern benötigen.

Eine langfristige Perspektive bildet der mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Antrieb.
Ihr Jean Pütz

(STIMME DES WESTENS) – In Deutsch­land ver­engt sich die Dis­kus­si­on über die An­trie­be der Zu­kunft auf die höchst pro­ble­ma­ti­schen Bat­te­rie­au­tos. In Chi­na, dem glo­ba­len Leit­markt für Elek­tro­mo­bi­li­tät, steu­ert man be­reits um. Das soll­ten wir auch.

Viel­leicht lie­fe in Deutsch­land ei­ni­ges an­ders, wenn im Land der In­ge­nieu­re auch mal ein In­ge­nieur Mi­nis­ter wür­de. So ei­ner wie Wan Gang. In der 80ern stu­dier­te er in Deutsch­land An­triebs­tech­nik, be­vor er zehn Jah­re lang in der Ent­wick­lungs­ab­tei­lung bei Au­di ar­bei­te­te. Dann kehr­te er nach Chi­na zu­rück und wur­de 2007 zum Mi­nis­ter für Wis­sen­schaft und Tech­no­lo­gie be­ru­fen. In der Au­to­bran­che hat Wan ei­nen Ruf wie Don­ner­hall: Er ist der Ar­chi­tekt der chi­ne­si­schen Elek­tro­au­to-Re­vo­lu­ti­on.

In nur ei­ner De­ka­de ent­wi­ckel­te sich un­ter Wans Ägi­de in Chi­na dank mas­si­ver staat­li­cher Sub­ven­tio­nen und ge­ziel­ter Ge­setz­ge­bung der welt­größ­te Markt für bat­te­rie­be­trie­be­ne Fahr­zeu­ge. Deut­sche Po­li­ti­ker wer­den nicht mü­de, auf das Bei­spiel Chi­na zu ver­wei­sen, wenn es dar­um geht, die Elek­tro­mo­bi­li­tät zu prei­sen. Und auch Her­bert Diess, Chef des welt­größ­ten Au­to­kon­zerns Volks­wa­gen, hat sich nicht zu­letzt mit Blick auf Chi­na, wo VW 40 Pro­zent sei­ner Pro­duk­ti­on ab­setzt, voll dem Bat­te­rie­an­trieb ver­schrie­ben und will Mil­li­ar­den in die­se Tech­no­lo­gie in­ves­tie­ren.

Der­weil wird in Chi­na das Ru­der schon wie­der her­um­ge­wor­fen, und aus­ge­rech­net Wan Gang gab im April am Ran­de ei­ner Au­to­mes­se in Shang­hai das Si­gnal da­für. Nicht der der Li­thi­um-Io­nen-Bat­te­rie, son­dern der mit Was­ser­stoff be­trie­be­nen Brenn­stoff­zel­le ge­hö­re die Zu­kunft, sag­te der 66-Jäh­ri­ge, der im ver­gan­ge­nen Jahr aus der Re­gie­rung aus­schied und jetzt Prä­si­dent ei­ner Wis­sen­schafts­ver­ei­ni­gung ist. Kurz dar­auf be­stä­tig­te ein Spre­cher des In­dus­trie­mi­nis­te­ri­ums die neu­en Prio­ri­tä­ten in Pe­king: Man wer­de die Markt­ein­füh­rung der Brenn­stoff­zel­le for­cie­ren, denn der Bat­te­rie­an­trieb sei auf lan­ge Sicht für län­ge­re Dis­tan­zen so­wie den Schwer­last­ver­kehr un­ge­eig­net.

Be­reits En­de März hat­te die Re­gie­rung die bis­her üp­pi­gen Sub­ven­tio­nen für Bat­te­rie­au­tos um zwei Drit­tel ge­kürzt. Im kom­men­den Jahr soll die För­de­rung dann ganz ge­stri­chen wer­den, wäh­rend sie für Brenn­stoff­zel­len­au­tos vor­erst wei­ter­läuft. Für ei­ni­ge Her­stel­ler dürf­te das ex­trem schmerz­haft wer­den. Al­lein BYD, Chi­nas Markt­füh­rer bei Bat­te­rie­fahr­zeu­gen, hat nach Schät­zun­gen in den ver­gan­ge­nen fünf Jah­ren vom Staat fast ei­ne Mil­li­ar­de Eu­ro für sein Elek­tro­pro­gramm er­hal­ten.

Nach Ein­schät­zung von Be­ob­ach­tern sind es aber nicht al­lein tech­ni­sche Grün­de, die zu ei­nem Um­den­ken der Re­gie­rung ge­führt ha­ben. Im­mer stär­ker sei den chi­ne­si­schen Be­hör­den auch be­wusst ge­wor­den, wie schlecht die Öko­bi­lanz der Bat­te­rie­au­tos in Wirk­lich­keit sei. Vor al­lem die ex­trem um­welt­schäd­li­che und res­sour­cen­ver­schlin­gen­de Ge­win­nung der nö­ti­gen Schwer­me­tal­le für die Bat­te­rie­fer­ti­gung wie auch die spä­te­re Ent­sor­gung gif­ti­ger Ab­fäl­le be­rei­te zu­neh­mend Sor­gen. Und dann gibt es da noch das Pro­blem mit den Bat­te­rie­brän­den bei E-Au­tos: Mehr als 40 sol­cher Vor­fäl­le wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr in Chi­na re­gis­triert.

Nun ist ja auch der Um­gang mit Was­ser­stoff kei­ne ba­na­le An­ge­le­gen­heit, was die Ex­plo­si­on ei­ner Was­ser­stoff­tank­stel­le in Nor­we­gen erst un­längst wie­der in Er­in­ne­rung ge­ru­fen hat. Trotz­dem, so be­rich­te­te die „Chi­na Dai­ly News“, ha­be die Re­gie­rung in Pe­king ehr­gei­zi­ge In­fra­struk­tur­plä­ne. So wer­den zur Ver­sor­gung von ei­ner Mil­li­on Was­ser­stoff­au­tos, die bis 2030 auf Chi­nas Stra­ßen fah­ren sol­len, Dut­zen­de „Was­ser­stoff­kor­ri­do­re“ ent­ste­hen.

Ei­ne flä­chen­de­cken­de Ver­sor­gung mit dem ex­trem flüch­ti­gen Gas bleibt die größ­te Her­aus­for­de­rung, um der Was­ser­stoff-Mo­bi­li­tät zum Durch­bruch zu ver­hel­fen. Und da steht Deutsch­land mit sei­ner star­ken che­mi­schen In­dus­trie gar nicht so schlecht da. Hier­zu­lan­de exis­tiert mit der­zeit 70 öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Stand­or­ten das welt­weit zweit­größ­te Netz an Was­ser­stoff­tank­stel­len. Nur in Ja­pan gibt es mit 96 noch mehr; in Chi­na sind es bis­her nur ein gu­tes Dut­zend. Be­zo­gen auf die Be­völ­ke­rungs­zahl hat aber Dä­ne­mark mit acht Zapf­säu­len das dich­tes­te Netz. Ge­plant ist in Deutsch­land der Aus­bau auf 400 Stand­or­te, aber bei sys­te­ma­ti­scher Auf­rüs­tung klas­si­scher Tank­stel­len lie­ße sich die­se Zahl schnell er­hö­hen. Es ist ei­ne Fra­ge des Gel­des: Die Kos­ten für den Bau ei­ner Was­ser­stoff­tank­stel­le be­gin­nen bei ei­ner Mil­li­on Eu­ro.

Die Fra­ge, wie der Was­ser­stoff am ef­fi­zi­en­tes­ten zum Kun­den trans­por­tiert wer­den kann, ist noch nicht ab­schlie­ßend ge­klärt. Am gän­gigs­ten ist bis­her die Me­tho­de, das Gas mit 700 Bar Druck zu ver­dich­ten und in Tanks zu fül­len oder es un­ter mi­nus 253 Grad Cel­si­us ab­zu­küh­len, um es zu ver­flüs­si­gen. Deut­sche For­scher ha­ben zu­dem ei­ne Me­tho­de ent­wi­ckelt, den Was­ser­stoff an ei­ne Trä­ger­sub­stanz zu bin­den, so dass ei­ne si­cher trans­por­tier­ba­re die­sel­ähn­li­che Flüs­sig­keit ent­steht. In Skan­di­na­vi­en setzt man da­ge­gen zu­neh­mend auf Was­ser­stoff­tank­stel­len, die das Gas di­rekt vor Ort per Elek­tro­ly­se her­stel­len. Be­nö­tigt wer­den da­für le­dig­lich Was­ser und Strom – idea­ler­wei­se ge­lie­fert di­rekt von ei­nem na­he ge­le­ge­nen Wind­park.

Kei­nes die­ser Ver­fah­ren kommt bis­her oh­ne grö­ße­re Ef­fi­zi­enz­ver­lus­te aus, aber so­lan­ge in Deutsch­land gro­ße Men­gen Wind- und So­lar­strom we­gen dro­hen­der Netz­über­las­tung nicht ver­wer­tet wer­den kön­nen (und die Ver­brau­cher da­für auch noch Hun­der­te Mil­lio­nen Eu­ro be­zah­len müs­sen), wä­re die Her­stel­lung von Was­ser­stoff per Elek­tro­ly­se im­mer­hin ei­ne ele­gan­te Form der Spei­che­rung der über­schüs­si­gen En­er­gie.

Wie Wan Gang glau­ben da­her auch deut­sche In­ge­nieu­re an ei­ne gro­ße Zu­kunft des Was­ser­stoffs. In ei­ner im Mai pu­bli­zier­ten Stu­die des Ver­eins Deut­scher In­ge­nieu­re und des Ver­bands der Elek­tro­tech­nik war­nen die Au­to­ren ein­dring­lich da­vor, ein­sei­tig auf die bat­te­rie­be­trie­be­ne E-Mo­bi­li­tät zu set­zen. Die gleich­be­rech­tig­te För­de­rung der Was­ser­stoff-Tech­no­lo­gie sei un­ver­zicht­bar, um Deutsch­lands en­er­gie- und um­welt­po­li­ti­sche Zie­le zu er­rei­chen. Man könn­te auch sa­gen: VW-Chef Diess ist schwer auf dem Holz­weg.
MAT­THI­AS BEER­MANN

IN­FO
Sau­ber, sehr ef­fi­zi­ent, aber auch noch sehr teu­er. Ei­ne Brenn­stoff­zel­le ist kein En­er­gie­spei­cher wie ei­ne Bat­te­rie, son­dern ein En­er­gie­wand­ler. In der Zel­le re­agiert Was­ser­stoff mit dem Sau­er­stoff aus der Luft. Da­bei ent­ste­hen Was­ser, Strom und Wär­me. Die­se Re­ak­ti­on wird auch als „kal­te Ver­bren­nung“ be­zeich­net.

An­wen­dung Brenn­stoff­zel­len eig­nen sich auch für sta­tio­nä­ren Ein­satz (z.B. zum Hei­zen von Ge­bäu­den). Au­tos mit sol­chen Zel­len sind er­heb­lich leich­ter als Bat­te­rie­fahr­zeu­ge. Sie las­sen sich eben­so schnell be­tan­ken wie kon­ven­tio­nel­le Au­tos, auch ih­re Reich­wei­te ist ver­gleich­bar. Der Ver­brauch be­trägt et­wa ein Ki­lo­gramm Was­ser­stoff auf 100 Ki­lo­me­ter.

Kos­ten Ein Ki­lo­gramm Was­ser­stoff kos­tet an der Tank­stel­le 9,50 Eu­ro. Vier bis fünf Ki­lo­gramm fasst der Tank der meis­ten Fahr­zeu­ge. Noch gibt es nur sehr we­ni­ge Was­ser­stoff-Pkw, die ent­spre­chend teu­er sind. Der To­yo­ta Mi­rai kos­tet rund 78.000 Eu­ro.

Her­stel­lung Der größ­te Teil der heu­ti­gen Was­ser­stoff­pro­duk­ti­on ent­steht als Ne­ben­pro­dukt in der che­mi­schen In­dus­trie, vor al­lem aus Erd­gas. Da­ne­ben ist die Elek­tro­ly­se von Was­ser am ge­bräuchlisten.

Zum 80. Geburtstag von Ernst Ulrich von Weizsäcker

(VDW) – Der international bekannte Vordenker für Nachhaltigkeit und Umweltthemenfeiert seinen 80. Geburtstag. Sein Ansatz „Faktor 4: Doppelter Wohlstand –
halbierter Ressourcenverbrauch“ und die damit verbundene Forderung nach
einer ökologischen Steuerreform haben in Deutschland und auf der ganzen Welt
zahlreiche Persönlichkeiten inspiriert. Als verantwortlicher Wissenschaftler
und brückenbauender Politiker hat er sich weltweit einen Namen gemacht.
Seine Ideen sind angesichts des Artensterbens und der Klimakrise sowie dem
Ringen um Lösungen hochaktuell und von höchster Bedeutung. Er setzt sich
unermüdlich, aber dennoch optimistisch für Ressourceneffizienz,
wirtschaftliches Umdenken und die Entlastung unserer Ökosysteme ein. Diese
Themen treibt auch die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) mit
voran.

Am Tag seines Geburtstags veranstaltet die Vereinigung Deutscher
Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit dem Wuppertal Institut für Klima,
Umwelt, Energie und der Deutschen Gesellschaft Club of Rome ein
interdisziplinäres Symposium in Berlin. Auf diesem werden Politiker,
Wissenschaftler und Teilnehmende aus allen Generationen an den genannten
Themen arbeiten und Lösungsstrategien entwickeln. Neben
Bundesumweltministerin Svenja Schulze, dem früheren Bundespräsidenten Horst
Köhler und dem Fernsehjournalisten und Mediziner Eckart von Hirschhausen
wird auch Ernst Ulrich von Weizsäcker selbst sprechen.

„Wir brauchen weniger Untergangs- sondern Übergangsszenarien. Übergänge in
eine Welt, die mehr Freude macht als die jetzige. Wir brauchen eine
ansteckende positive Vision von einer Welt, für die wir nicht verzichten
„müssen“, sondern gerne loslassen von dem, was uns eh nicht glücklich macht.
Und genau dafür steht Ernst Ulrich von Weizsäcker“, sagt Eckart von
Hirschhausen.

„Ernst Ulrich von Weizsäcker liefert immer Neues zu Lösungen – und das
druckreif“, sagt Hartmut Graßl, ehemaliger Direktor am Max-Planck-Institut
für Meteorologie und Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler,
die Themen von Ernst Ulrich von Weizsäcker in ihrer Agenda vorantreibt.

„Die Preise müssen die ökologische Wahrheit sagen“, ist eine der
Forderungen, von denen Ottmar Edenhofer, Direktor am Potsdam-Institut für
Klimaforschung (PIK) inspiriert wurde. „Auch wenn wir noch weit entfernt
davon sind, muss es uns gelingen das umzusetzen, um eine sozial verträgliche
und ökologische Marktwirtschaft aufbauen zu können, sagt er und dankt Ernst
Ulrich von Weizsäcker für seine Erdpolitik, die dringender ist denn je.

„Ernst Ulrich von Weizsäcker hat tiefe Spuren in der deutschen Umwelt- und
Klimapolitik hinterlassen“, sagt Alexander Bonde, Generalsekretär der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die von Weizsäcker bereits 2008 mit
ihrem Deutschen Umweltpreis auszeichnete. Bonde lobt auch seine
herausragende Leistung als Wissenschaftler: „Er hat stets die Nähe zur
Öffentlichkeit und praktischen Umsetzung seiner Ideen gesucht.“

Bei der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler gingen viele
Geburtstagswünsche per Videobotschaft ein, von Ministern, Wissenschaftlern,
Unternehmern und Journalisten. Diese unterstreichen auf vielfältige Weise
die Bedeutung und Gestaltungsmacht von Ernst Ulrich von Weizsäcker.

Über Ernst Ulrich von Weizsäcker
Weizsäcker ist langjähriges und engagiertes Mitglied in der Vereinigung
Deutscher Wissenschaftler, die er viele Jahre als Vorstandsvorsitzender
leitete. Er war Gründungspräsident des Wuppertal Instituts für Klima,
Umwelt, Energie und gab dem Club of Rome als Ko-Präsident gemeinsam mit
Anders Wijkman und der vielbeachteten Publikation „Come on“ (Deutsch: Wir
sind dran) in den letzten Jahren eine klare Ausrichtung auf die großen
Herausforderungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie.