Ist die batteriebetriebene Elektromobilität auf dem Holzweg ? Mit einem Vorwort von Jean Pütz

Liebe Besucher meiner Homepage,
der unten stehende interessante Artikel bestätigt meine These, dass mit Batterie betriebene Elektroautos die CO2-Bilanz weltweit leider nicht verbessern werden.

Schon seit vielen Jahren bemühe ich mich, eine Alternative zu finden, die unmittelbar einsetzbar ist und der Elektromobilität auf andere Weise Vorschub leisten könnte. Sie kostet trotzdem ebenso wie das reine Elektroauto 100%ig die geniale Erfindung des neuen elektromotorischen Antriebs aus. Ein weiterer Vorteil: Ein Getriebe wird überflüssig und die Batteriekapazität kann auf ein Drittel reduziert werden. Selbstverständlich kann die Bewegungsenergie beim Bremsen spritsparend regeneriert werden. Dazu ist nichts anderes notwendig, als ein Abgas-optimierter Lademotor – ob Diesel, Benziner oder Turbine. Eine Technologie, die in Perfektion vorhanden ist. Die Umdrehungszahl des Lademotors kann auf den besten Wirkungsgrad eingestellt werden und seine Abwärme löst auch das Problem der Heizung und des Klimaaggregats, das sonst die Reichweite reiner Elektroautos erheblich verringert.

Im Übrigen könnte der Motor demnächst mit regenerativem Treibstoff angetrieben werden. Diese sogenannte modifizierte Hybrid-Lösung ermöglicht es, extrem leichte Autos zu konstruieren, die bestenfalls ein bis drei Liter – je nach Größe – Treibstoff auf 100 Kilometern benötigen.

Eine langfristige Perspektive bildet der mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Antrieb.
Ihr Jean Pütz

(STIMME DES WESTENS) – In Deutsch­land ver­engt sich die Dis­kus­si­on über die An­trie­be der Zu­kunft auf die höchst pro­ble­ma­ti­schen Bat­te­rie­au­tos. In Chi­na, dem glo­ba­len Leit­markt für Elek­tro­mo­bi­li­tät, steu­ert man be­reits um. Das soll­ten wir auch.

Viel­leicht lie­fe in Deutsch­land ei­ni­ges an­ders, wenn im Land der In­ge­nieu­re auch mal ein In­ge­nieur Mi­nis­ter wür­de. So ei­ner wie Wan Gang. In der 80ern stu­dier­te er in Deutsch­land An­triebs­tech­nik, be­vor er zehn Jah­re lang in der Ent­wick­lungs­ab­tei­lung bei Au­di ar­bei­te­te. Dann kehr­te er nach Chi­na zu­rück und wur­de 2007 zum Mi­nis­ter für Wis­sen­schaft und Tech­no­lo­gie be­ru­fen. In der Au­to­bran­che hat Wan ei­nen Ruf wie Don­ner­hall: Er ist der Ar­chi­tekt der chi­ne­si­schen Elek­tro­au­to-Re­vo­lu­ti­on.

In nur ei­ner De­ka­de ent­wi­ckel­te sich un­ter Wans Ägi­de in Chi­na dank mas­si­ver staat­li­cher Sub­ven­tio­nen und ge­ziel­ter Ge­setz­ge­bung der welt­größ­te Markt für bat­te­rie­be­trie­be­ne Fahr­zeu­ge. Deut­sche Po­li­ti­ker wer­den nicht mü­de, auf das Bei­spiel Chi­na zu ver­wei­sen, wenn es dar­um geht, die Elek­tro­mo­bi­li­tät zu prei­sen. Und auch Her­bert Diess, Chef des welt­größ­ten Au­to­kon­zerns Volks­wa­gen, hat sich nicht zu­letzt mit Blick auf Chi­na, wo VW 40 Pro­zent sei­ner Pro­duk­ti­on ab­setzt, voll dem Bat­te­rie­an­trieb ver­schrie­ben und will Mil­li­ar­den in die­se Tech­no­lo­gie in­ves­tie­ren.

Der­weil wird in Chi­na das Ru­der schon wie­der her­um­ge­wor­fen, und aus­ge­rech­net Wan Gang gab im April am Ran­de ei­ner Au­to­mes­se in Shang­hai das Si­gnal da­für. Nicht der der Li­thi­um-Io­nen-Bat­te­rie, son­dern der mit Was­ser­stoff be­trie­be­nen Brenn­stoff­zel­le ge­hö­re die Zu­kunft, sag­te der 66-Jäh­ri­ge, der im ver­gan­ge­nen Jahr aus der Re­gie­rung aus­schied und jetzt Prä­si­dent ei­ner Wis­sen­schafts­ver­ei­ni­gung ist. Kurz dar­auf be­stä­tig­te ein Spre­cher des In­dus­trie­mi­nis­te­ri­ums die neu­en Prio­ri­tä­ten in Pe­king: Man wer­de die Markt­ein­füh­rung der Brenn­stoff­zel­le for­cie­ren, denn der Bat­te­rie­an­trieb sei auf lan­ge Sicht für län­ge­re Dis­tan­zen so­wie den Schwer­last­ver­kehr un­ge­eig­net.

Be­reits En­de März hat­te die Re­gie­rung die bis­her üp­pi­gen Sub­ven­tio­nen für Bat­te­rie­au­tos um zwei Drit­tel ge­kürzt. Im kom­men­den Jahr soll die För­de­rung dann ganz ge­stri­chen wer­den, wäh­rend sie für Brenn­stoff­zel­len­au­tos vor­erst wei­ter­läuft. Für ei­ni­ge Her­stel­ler dürf­te das ex­trem schmerz­haft wer­den. Al­lein BYD, Chi­nas Markt­füh­rer bei Bat­te­rie­fahr­zeu­gen, hat nach Schät­zun­gen in den ver­gan­ge­nen fünf Jah­ren vom Staat fast ei­ne Mil­li­ar­de Eu­ro für sein Elek­tro­pro­gramm er­hal­ten.

Nach Ein­schät­zung von Be­ob­ach­tern sind es aber nicht al­lein tech­ni­sche Grün­de, die zu ei­nem Um­den­ken der Re­gie­rung ge­führt ha­ben. Im­mer stär­ker sei den chi­ne­si­schen Be­hör­den auch be­wusst ge­wor­den, wie schlecht die Öko­bi­lanz der Bat­te­rie­au­tos in Wirk­lich­keit sei. Vor al­lem die ex­trem um­welt­schäd­li­che und res­sour­cen­ver­schlin­gen­de Ge­win­nung der nö­ti­gen Schwer­me­tal­le für die Bat­te­rie­fer­ti­gung wie auch die spä­te­re Ent­sor­gung gif­ti­ger Ab­fäl­le be­rei­te zu­neh­mend Sor­gen. Und dann gibt es da noch das Pro­blem mit den Bat­te­rie­brän­den bei E-Au­tos: Mehr als 40 sol­cher Vor­fäl­le wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr in Chi­na re­gis­triert.

Nun ist ja auch der Um­gang mit Was­ser­stoff kei­ne ba­na­le An­ge­le­gen­heit, was die Ex­plo­si­on ei­ner Was­ser­stoff­tank­stel­le in Nor­we­gen erst un­längst wie­der in Er­in­ne­rung ge­ru­fen hat. Trotz­dem, so be­rich­te­te die „Chi­na Dai­ly News“, ha­be die Re­gie­rung in Pe­king ehr­gei­zi­ge In­fra­struk­tur­plä­ne. So wer­den zur Ver­sor­gung von ei­ner Mil­li­on Was­ser­stoff­au­tos, die bis 2030 auf Chi­nas Stra­ßen fah­ren sol­len, Dut­zen­de „Was­ser­stoff­kor­ri­do­re“ ent­ste­hen.

Ei­ne flä­chen­de­cken­de Ver­sor­gung mit dem ex­trem flüch­ti­gen Gas bleibt die größ­te Her­aus­for­de­rung, um der Was­ser­stoff-Mo­bi­li­tät zum Durch­bruch zu ver­hel­fen. Und da steht Deutsch­land mit sei­ner star­ken che­mi­schen In­dus­trie gar nicht so schlecht da. Hier­zu­lan­de exis­tiert mit der­zeit 70 öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Stand­or­ten das welt­weit zweit­größ­te Netz an Was­ser­stoff­tank­stel­len. Nur in Ja­pan gibt es mit 96 noch mehr; in Chi­na sind es bis­her nur ein gu­tes Dut­zend. Be­zo­gen auf die Be­völ­ke­rungs­zahl hat aber Dä­ne­mark mit acht Zapf­säu­len das dich­tes­te Netz. Ge­plant ist in Deutsch­land der Aus­bau auf 400 Stand­or­te, aber bei sys­te­ma­ti­scher Auf­rüs­tung klas­si­scher Tank­stel­len lie­ße sich die­se Zahl schnell er­hö­hen. Es ist ei­ne Fra­ge des Gel­des: Die Kos­ten für den Bau ei­ner Was­ser­stoff­tank­stel­le be­gin­nen bei ei­ner Mil­li­on Eu­ro.

Die Fra­ge, wie der Was­ser­stoff am ef­fi­zi­en­tes­ten zum Kun­den trans­por­tiert wer­den kann, ist noch nicht ab­schlie­ßend ge­klärt. Am gän­gigs­ten ist bis­her die Me­tho­de, das Gas mit 700 Bar Druck zu ver­dich­ten und in Tanks zu fül­len oder es un­ter mi­nus 253 Grad Cel­si­us ab­zu­küh­len, um es zu ver­flüs­si­gen. Deut­sche For­scher ha­ben zu­dem ei­ne Me­tho­de ent­wi­ckelt, den Was­ser­stoff an ei­ne Trä­ger­sub­stanz zu bin­den, so dass ei­ne si­cher trans­por­tier­ba­re die­sel­ähn­li­che Flüs­sig­keit ent­steht. In Skan­di­na­vi­en setzt man da­ge­gen zu­neh­mend auf Was­ser­stoff­tank­stel­len, die das Gas di­rekt vor Ort per Elek­tro­ly­se her­stel­len. Be­nö­tigt wer­den da­für le­dig­lich Was­ser und Strom – idea­ler­wei­se ge­lie­fert di­rekt von ei­nem na­he ge­le­ge­nen Wind­park.

Kei­nes die­ser Ver­fah­ren kommt bis­her oh­ne grö­ße­re Ef­fi­zi­enz­ver­lus­te aus, aber so­lan­ge in Deutsch­land gro­ße Men­gen Wind- und So­lar­strom we­gen dro­hen­der Netz­über­las­tung nicht ver­wer­tet wer­den kön­nen (und die Ver­brau­cher da­für auch noch Hun­der­te Mil­lio­nen Eu­ro be­zah­len müs­sen), wä­re die Her­stel­lung von Was­ser­stoff per Elek­tro­ly­se im­mer­hin ei­ne ele­gan­te Form der Spei­che­rung der über­schüs­si­gen En­er­gie.

Wie Wan Gang glau­ben da­her auch deut­sche In­ge­nieu­re an ei­ne gro­ße Zu­kunft des Was­ser­stoffs. In ei­ner im Mai pu­bli­zier­ten Stu­die des Ver­eins Deut­scher In­ge­nieu­re und des Ver­bands der Elek­tro­tech­nik war­nen die Au­to­ren ein­dring­lich da­vor, ein­sei­tig auf die bat­te­rie­be­trie­be­ne E-Mo­bi­li­tät zu set­zen. Die gleich­be­rech­tig­te För­de­rung der Was­ser­stoff-Tech­no­lo­gie sei un­ver­zicht­bar, um Deutsch­lands en­er­gie- und um­welt­po­li­ti­sche Zie­le zu er­rei­chen. Man könn­te auch sa­gen: VW-Chef Diess ist schwer auf dem Holz­weg.
MAT­THI­AS BEER­MANN

IN­FO
Sau­ber, sehr ef­fi­zi­ent, aber auch noch sehr teu­er. Ei­ne Brenn­stoff­zel­le ist kein En­er­gie­spei­cher wie ei­ne Bat­te­rie, son­dern ein En­er­gie­wand­ler. In der Zel­le re­agiert Was­ser­stoff mit dem Sau­er­stoff aus der Luft. Da­bei ent­ste­hen Was­ser, Strom und Wär­me. Die­se Re­ak­ti­on wird auch als „kal­te Ver­bren­nung“ be­zeich­net.

An­wen­dung Brenn­stoff­zel­len eig­nen sich auch für sta­tio­nä­ren Ein­satz (z.B. zum Hei­zen von Ge­bäu­den). Au­tos mit sol­chen Zel­len sind er­heb­lich leich­ter als Bat­te­rie­fahr­zeu­ge. Sie las­sen sich eben­so schnell be­tan­ken wie kon­ven­tio­nel­le Au­tos, auch ih­re Reich­wei­te ist ver­gleich­bar. Der Ver­brauch be­trägt et­wa ein Ki­lo­gramm Was­ser­stoff auf 100 Ki­lo­me­ter.

Kos­ten Ein Ki­lo­gramm Was­ser­stoff kos­tet an der Tank­stel­le 9,50 Eu­ro. Vier bis fünf Ki­lo­gramm fasst der Tank der meis­ten Fahr­zeu­ge. Noch gibt es nur sehr we­ni­ge Was­ser­stoff-Pkw, die ent­spre­chend teu­er sind. Der To­yo­ta Mi­rai kos­tet rund 78.000 Eu­ro.

Her­stel­lung Der größ­te Teil der heu­ti­gen Was­ser­stoff­pro­duk­ti­on ent­steht als Ne­ben­pro­dukt in der che­mi­schen In­dus­trie, vor al­lem aus Erd­gas. Da­ne­ben ist die Elek­tro­ly­se von Was­ser am ge­bräuchlisten.