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Kinder: Starke Fettleibigkeit gefährdet Herz

Kinder: Starke Fettleibigkeit gefährdet Herz
Hoher Blutdruck schon im Grundschulalter weit verbreitet
 
Fettsucht: Zu viele Kalorien schaden schon Kinderherzen (pixelio.de/Weiss)

Amsterdam (pte010/24.07.2012/10:35) – Schwer übergewichtige Kinder gefährden ihr Herz bereits im Grundschulalter. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des VU University Medical Centre http://www.vumc.com/patientcare gekommen. Erkrankungen des Herzens werden normalerweise mit den mittleren Lebensjahren in Zusammenhang gebracht. Erste Anzeichen erkannten die Forscher jetzt bereits bei Kindern zwischen zwei und zwölf Jahren. Zwei Drittel der 307 Teilnehmer verfügten zumindest über ein frühes Symptom wie hohen Blutdruck. Details der Studie wurden in den Archives of Disease in Childhood http://adc.bmj.com veröffentlicht.

Kinder mit Risikofaktoren

Fettsucht gilt heute als ein weltweites Problem. Immer mehr Menschen sind davon immer früher betroffen. Zweijährige mit einem BMI von mehr als 20,5 gelten als schwer fettsüchtig. Mit 18 Jahren gilt das für einen BMI von 35. Für die aktuelle Studie nutzten die Wissenschaftler Daten der Dutch Paediatric Surveillance Unit aus den Jahren von 2005 bis 2007. Sie konzentrierten sich auf erste Anzeichen einer Herzerkrankung bei schwer übergewichtigen Kindern.

Die Forscher kommem zu dem Schluss, dass 62 Prozent der schwer fettsüchtigen Kinder unter zwölf Jahren bereits von einem oder mehreren kardiovaskulären Risikofaktoren betroffen waren. Mehr als die Hälfte litt unter hohem Blutdruck, bei manchen waren die Werte des "guten" Cholesterin niedrig, dafür aber der Blutzucker hoch. Die Folge davon kann Typ-2-Diabetes sein. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass daraus auch Erkrankungen des Herzens in einem jungen Alter resultieren können.

Mehr Prävention nötig

Doireann Maddock von der British Heart Foundation http://www.bhf.org.uk betont gegenüber der BBC, dass diese Studienergebnisse trotz der geringen Anzahl an Teilnehmern ein schlechtes Gefühl hinterlassen. "Es ist ein großes Problem, dass so viele fettsüchtige Kinder bereits zumindest einen Risikofaktor aufweisen. Diese Situation kann sich nur dadurch bessern, wenn verhindert werden kann, dass junge Menschen überhaupt übergewichtig oder fettsüchtig werden."

Acht-Stunden-Schlaf muss kein Standard sein

Acht-Stunden-Schlaf muss kein Standard sein
Dauer fluktuiert auf natürliche Weise und hängt vom Individuum ab
 
Schlafende Frau: Rhythmus verläuft in Sinus-Kurve (Foto: pixelio.de, S. Blatt)

Sydney/Hörgas (pte007/01.02.2013/10:44) – Der als ideal geltende Acht-Stunden-Schlaf ist kein Standard, wie die University of Sydney http://sydney.edu.au herausgefunden hat. Demnach fluktuiert die Schlafdauer auf natürliche Weise innerhalb einiger Tage. Dieses Auf und Ab hat den Wissenschaftlern zufolge jedoch nichts mit dem Lebensstil, der Dauer des Einschlafens und Aufwachens sowie sozialen Faktoren zu tun. Der Schlafbedarf richtet sich vielmehr nach dem eigenen Zyklus. Sobald ein Mangel aufkommt, signalisiert dies der Körper und holt sich Extra-Stunden zum Nachholen. Je länger der Schlaf dauert, umso länger wird auch der Wachheitszustand. Je länger jemand wach ist, umso größer wird auch wieder der Schlafbedarf.

Bedarf verschieden

Die Untersuchung hat ergeben, dass die Schlafdauer der Probanden in einer Sinus-Kurve verlief, was so erstmalig beobachtet wurde. Die Forscher gehen davon aus, dass Schlafrhythmus-Mechanismen den Bedarf regeln und beruhigen, dass das Nicht-Erreichen des Acht-Stunden-Schlafes kein Grund zur Panik ist.

"Die Dauer von acht Stunden ist der Schnitt – der Bedarf ist jedoch individuell verschieden", so Wolfgang Schreiber, Lungenfacharzt und Schlafexperte des LKH Hörgas-Enzenbach http://lkh-hoergas.at , im pressetext-Interview. Bei einer regelmäßigen geringen Schlafdauer von unter fünf bis sechs Stunden, wird von einer Hyposomnie gesprochen. Umgekehrt können tägliche zwölf oder mehr Stunden zu einer Hypersomnie führen.

Großer Defizit hat Folgen

Bei markantem Defizit können kardiorespiratorische Probleme die Folge sein. "Der Blutdruck kann sich dahingehend erhöhen und sich irgendwann fixieren", so der Fachmann. Das aliquote Nachholen der verlorenen Stunden beispielsweise eines durchzechten Wochenendes ist jedoch nicht möglich. "Weder das Vorschlafen noch das Nachschlafen ist umsetzbar", führt der Arzt aus.

Bei einer kontinuierlichen fluktuierenden Dauer treten laut dem Fachmann jedoch keine markanten Folgen auf, solange sich die Stunden in Summe auf sechs bis acht Stunden belaufen. "Chronischer Schlafmangel kann jedoch unter anderem Konzentrations- oder Gedächtnisstörungen verursachen", so Schreiber.

Ab wann die Alarmglocken für eine Schlafstörung schrillen, hängt jedoch vom Individuum selbst ab. "Während für die einen der tägliche Sechs-Stunden-Schlaf ausreicht, machen sich bei anderen bei dieser Dauer genau diese Symptome bemerkbar", schließt er ab.

Intel sorgt sich um die USA

„Lausiges“ Bildungssystem bedroht IT-Vormachtstellung



San Francisco (pte, 07. Mär 2005 07:45) – Der kalifornische Chipriese Intel http://www.intel.com sorgt sich um die Vormachtstellung der USA im Hightechbereich, berichtet der Branchendienst Cnet. „Unser Bildungssystem ist lausig“, sparte Pat Gelsinger, Spitzenmanager des Chipriesen, beim Intel Developer Forum in San Francisco nicht mit harscher Kritik. „Und wir haben eine schwache Infrastruktur, die langsam verfällt“, kritisierte Gelsinger.


Global agierende Unternehmen wie Intel könnten das ausgleichen, indem sie Arbeitskräfte einfach woanders engagieren, sagte Gelsinger. „Für uns als Unternehmen ist das okay, aber als US-Staatsbürger fürchte ich um die Wettbewerbsfähigkeit meines Landes“. Microsofts CTO Craig Mundie stieß bei der Konferenz in dasselbe Horn. „Die USA sind in zunehmendem Ausmaß mit einem Defizit im Bildungsbereich konfrontiert.“ Microsoft-Chairman Bill Gates hatte vor einer Woche ebenfalls das Bildungswesen kritisiert: „Amerikas Highschools sind veraltet“, lautete die Kritik von Gates.


Sowohl Intel als auch Microsoft sehen einen Pool von Talenten in geographisch weiter Ferne. Der Microsoft-Chef-Techniker etwa pries Russland, das über ein reichhaltiges Erbe in Mathematik und Naturwissenschaft verfüge, das dabei helfen könnte, in Zukunft wesentliche technische Probleme zu lösen. Intel wiederum hat ein Auge auf den Nahen Osten geworfen. Der Chiphersteller ist bereits in Israel engagiert, will aber künftig auch in Ägypten verstärkt auftreten. Gedacht sei daran, eine Abart des Intel Developer Forum in den Staat am Nil zu bringen.


Erst im Februar hatte die Task Force on the Future of American Innovation ebenfalls ihre mächtige Stimme gegen den ihrer Meinung nach drohenden Verlust der Vormachtstellung der USA in Wissenschaft und Technik erhoben. pte berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050218003 Die Task Force ist ein Think Tank von Unternehmen aus der Hightech-Industrie, wissenschaftlichen Organisationen und akademischen Vereinigungen. Sie warnt ebenfalls vor einem Engpass an qualifiziertem Personal im reichsten Land der Welt.

Gesundheitsforschung: Ohne Statistik keine Fortschritte

Leibniz-Einrichtungen in Karlsruhe, Bremen, Dortmund/Berlin und Erkner evaluiert

Die
Förderung von drei Leibniz-Forschungsinstituten und einem
Leibniz-Fachinformationszentrum soll fortgeführt werden. Das hat der
Senat der Leibniz-Gemeinschaft heute nach Abschluss der regelmäßigen
wissenschaftlichen Evaluierung beschlossen. Bei allen vier Einrichtungen
soll die erneute Überprüfung der Fördervoraussetzungen nach dem
Regelturnus von sieben Jahren erfolgen, so die Empfehlung des
Leibniz-Senats an Bund und Länder.

Folgende Leibniz-Einrichtungen wurden evaluiert:

·FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur GmbH

·Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS GmbH, Bremen

·Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS e.V., Dortmund/Berlin

·Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung e.V., Erkner

Zu den Stellungnahmen des Senats der Leibniz-Gemeinschaft im Einzelnen:

1)FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur GmbH

FIZ
Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur bietet
Informationsdienstleistungen für Wissenschaft und Forschung in
öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen an. Der Senat der
Leibniz-Gemeinschaft hat das Institut nun turnusgemäß evaluiert und hält
in der in der heute veröffentlichten Stellungnahme hervor, dass sich
das Institut in den vergangenen Jahren sehr gut weiterentwickelt habe.

Unter
den zahlreichen, stark genutzten Angeboten des Instituts seien der
international hoch anerkannte Patentinformationsdienst „STN
International“, außerdem auch Online-Zeitschriften und Datenbanken für
die Mathematik und die Chemie hervorzuheben. Der Senat begrüßt, dass FIZ
Karlsruhe seit einiger Zeit auch digitale Dienste z. B. zur
Erschließung von Sammlungen und Beständen für Bibliotheken, Archive und
Museen, insbesondere die Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft,
entwickelt. Dieses neue Geschäftsfeld sei zukunftsweisend und
ausbaufähig. Es wird begrüßt, dass FIZ Karlsruhe Forschung und
Entwicklung seit der letzten Evaluierung erheblich ausgebaut hat.
Angesichts der hohen Bedeutung ausgezeichneter
Informationsinfrastrukturen für die Wissenschaft würdigt der Senat, dass
sich FIZ Karlsruhe diesbezüglich intensiv in der Beratung der Politik
auf nationaler und europäischer Ebene engagiere.

Der Senat unterstützt die Überlegungen von FIZ Karlsruhe, künftig auch entgeltfreie Open-Access-Dienste
für die Wissenschaft anzubieten. Er weist in diesem Zusammenhang darauf
hin, dass sich digitale Informationsangebote außergewöhnlich dynamisch
entwickeln, und begrüßt, wie erfolgreich sich FIZ Karlsruhe in den
vergangenen Jahren mit klaren strategischen Entscheidungen auf diesen
Wandel eingestellt habe. Der Senat empfiehlt dem Institut und seinen
Gremien, auf diesem Weg weiter voranzuschreiten. Man müsse sich bereits
frühzeitig mit etwaigen Auswirkungen von Innovationen in der Künstlichen
Intelligenz auf die Dienste und Produkte von FIZ Karlsruhe befassen.

Der Senat empfiehlt Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung von FIZ Karlsruhe fortzusetzen.

2)Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS GmbH, Bremen

Das
Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS in
Bremen untersucht, welchen Einfluss biologische, soziale und
individuelle Faktoren auf die Entstehung von chronischen,
nichtübertragbaren Erkrankungen wie etwa
Krebs, Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Das BIPS wurde 2013 nach einer positiven Beurteilung durch den
Wissenschaftsrat in die gemeinsame Bund-Länder-Förderung im Rahmen der
Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen. Nun wurde das Institut erstmals durch
den Senat der Leibniz-Gemeinschaft evaluiert.

In
der heute beschlossenen Stellungnahme hält der Senat fest, dass sich
das BIPS in den vergangenen Jahren äußerst erfolgreich entwickelt habe.
Auf der Grundlage umfangreicher, vor allem auch selbst erhobener
Datensätze erbringe das Institut, das Disziplinen von der Biostatistik
bis zur Medizin zusammenführe, hochwertige Forschungsleistungen. Das
BIPS entwickle im Anschluss an neue Erkenntnisse wichtige Maßnahmen zur
Prävention und berate intensiv Akteure aus der Praxis und der Politik.

Das
BIPS spiele in der nationalen und internationalen epidemiologischen
Forschung eine bedeutende Rolle, so der Leibniz-Senat. Es habe in Bremen
gemeinsam mit der dortigen Universität einen epidemiologischen
Schwerpunkt geschaffen und sei intensiv in die deutschlandweite NAKO Gesundheitsstudie eingebunden, einer langfristig angelegten Kohortenstudie zur
Erforschung von Volkskrankheiten. Auf europäischer Ebene habe das BIPS
mit Förderung der EU umfangreiche Daten erhoben in Bezug auf die
Gesundheit von Kindern. Sehr zu begrüßen sei außerdem, dass BIPS  2016
zu einem Kooperationspartner der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
ernannt worden sei.

Der Senat empfiehlt Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung des BIPS fortzuführen.

3)Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS e.V., Dortmund/Berlin

Das
Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) hat sich das
anspruchsvolle Ziel gesetzt, neue und verbesserte analytische Verfahren,
Methoden und Geräte für eine auf den Menschen zugeschnittene
Präzisionsmedizin zu entwickeln. Ursprünglich, so der Senat in seiner
heute veröffentlichten Stellungnahme, habe das Arbeitsgebiet des
Instituts im Bereich der analytischen Chemie gelegen. Seit der
Jahrtausendwende seien die Arbeiten jedoch zunehmend auf die
Lebenswissenschaften und die Bioanalytik ausgeweitet worden.

Der
Senat hält fest, dass das ISAS seit der letzten Evaluierung
weiterführende strategische Entscheidungen getroffen habe. Die
Bioanalytik habe dabei erheblich an Bedeutung gewonnen. Auch sei am
Institut mit der Erforschung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein
interessantes neues Thema etabliert worden. Planungen für die nächsten
Jahre, die das ISAS mit seinen Ressourcen vorsieht, beurteilt der Senat
positiv. Die zur Begutachtung vorgelegten weitergehenden, nur mit
zusätzlichen Mittel realisierungsfähigen Planungen werden jedoch als
nicht ausgereift angesehen.

Insgesamt,
so der Senat, verfüge das ISAS über eine große disziplinäre Expertise
und ein beeindruckendes Portfolio modernster analytischer Methoden. An
seinen beiden Standorten in Dortmund und Berlin erbringe es sehr
überzeugende wissenschaftliche Leistungen, die zukünftig noch stärker im
Rahmen der vier fachübergreifenden Forschungsprogramme zusammengeführt
werden sollten.

Der
Senat würdigt auch den Einsatz des Instituts im Technologietransfer und
bei der Translation neuer Ergebnisse in die klinische Anwendung.
Abschließend hebt der Senat hervor, dass die ambitionierten Ziele des
Instituts sowohl wissenschaftlich interessant als auch
gesundheitspolitisch ausgesprochen relevant seien.

Der Senat empfiehlt Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung des ISAS fortzuführen.

4)Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung e.V., Erkner

Das
Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner
untersucht die Wechselwirkungen zwischen räumlicher und
gesellschaftlicher Entwicklung von Städten und Regionen.

In
seiner heutigen Stellungnahme würdigt der Senat, dass das IRS sein
Gesamtkonzept seit der letzten Evaluierung weiterentwickelt habe. Mit
der im Jahr 2016 erfolgten Umbenennung sei die sozialwissenschaftliche
Perspektive des Instituts sichtbarer geworden. Das IRS solle nun ein
prägnantes Mission Statement für das gesamte Institut
formulieren. Die Publikationsleistung des Instituts sei insgesamt
überzeugend, könne in einzelnen Abteilungen aber noch gesteigert werden.
Das IRS erbringe erfolgreich wissenschafts­basierte Beratungsleistungen
für Politik und Verwaltung.

Das
IRS unterhält ein Archiv mit Materialien und Unterlagen zur Bau- und
Planungsgeschichte der DDR und betreibt auf dieser Grundlage eigene
historische Forschung. Der Senat hält fest, dass das Institut diese
einzigartigen Sammlungsbestände empfehlungsgemäß stärker in den Fokus
gerückt habe, und befürwortet Planungen für deren weitergehende
Erschließung.

Insgesamt,
so der Senat, bündele das IRS die Breite sozialwissenschaftlicher
Disziplinen mit Raumbezug. Es bearbeite gesellschaftlich relevante
Themen aus grundlagen- und anwendungsbezogener Perspektive und
entwickele seine Sammlungen kontinuierlich und nachhaltig weiter.

Der Senat empfiehlt Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung des IRS fortzusetzen.

Die einzelnen Senatsstellungnahmen finden Sie im Wortlaut auch auf den Internetseiten der Leibniz-Gemeinschaft unter www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/evaluierung/

Hintergrund:

Jede
Leibniz-Einrichtung wird regelmäßig extern evaluiert, spätestens alle
sieben Jahre. International ausgewiesene Sachverständige, die durch
schriftliche Unterlagen und bei einem Evaluierungsbesuch informiert
werden, bewerten die Leistungen und Strukturen jeder Einrichtung. Die
Ergebnisse der Begutachtung werden in einem Bewertungsbericht
festgehalten, zu dem das evaluierte Institut Stellung nehmen kann. Auf
dieser Grundlage verabschiedet der Senat der Leibniz-Gemeinschaft eine
wissenschaftspolitische Stellungnahme, die in der Regel Empfehlungen zur
weiteren Förderung der Leibniz-Einrichtung enthält. Diese
Senatsstellungnahme dient der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von
Bund und Ländern (GWK) zur Überprüfung der Fördervoraussetzungen.
Zusammen mit den Anlagen A (Darstellung der wesentlichen Inhalte und
Strukturen der Einrichtung), B (Bewertungsbericht) und C (Stellungnahme der
Einrichtung zum Bewertungsbericht) werden die Senatsstellungnahmen auf
der Internet-Seite der Leibniz-Gemeinschaft veröffentlicht. Alle an der
Bewertung und Beurteilung beteiligten Gremien sind ausschließlich mit
Personen besetzt, die nicht an Leibniz-Einrichtungen tätig sind.

03.08.2018: Auf ein Wort: Genetische Pflanzenzüchtung

Genetische Pflanzenzüchtung war und ist immer noch ein schwieriges Thema. Als seinerzeit das entsprechende Max-Planck-Institut in Köln zum ersten Mal lachsrot blühende Petunien zum Feldversuch freigab, haben wir von der WPK – Wissenschaftspressekonferenz Bonn/Berlin eine PK veranstaltet. Ich sollte sie leiten. Doch dagegen hatte das sogenannte Gentechnik-Netzwerk Einwände. Diese äußerten sich handfest, in dem sie eine Stunde vor dem Termin sämtliche Eingänge des Instituts mit Motorrad-Vorhängeschlössern blockierten. Es blieb uns nichts anderes üblich, als diese Pressekonferenz durch den Zaun zu realisieren, die Journalisten außen, die eingesperrten Wissenschaftler innen.

Für mich war das das erste Beispiel von mit reinen Emotionen gegängelte Wissenschaft. Die Folge, dass wir Journalisten mit Tomaten und Eiern beworfen wurden, während sich die Wissenschaftler aus dem Staub machen konnten.

Nichtdestotrotz behielt ich meine vernunftbetonte Skepsis gegen die Gentechnologie und machte das auch in meinen Sendungen deutlich.

Als im Jahr 2010 Emmanuelle Charpentier die Möglichkeit entdeckte, bestimmte Abschnitte aus einem Genom gezielt herauszulösen (Genschere oder CRISPR genannt) änderte sich meine Einstellung.

Während bei herkömmlicher Pflanzenzüchtung die Samen mit dubiosen Mitteln malträtiert wurden, z. B. mit Röntgen-, mit radioaktiven Strahlen oder mit aggressiver Chemie, und anschließend eine Auslesung nach dem Darwin’schen Prinzip in aufwendigen und sehr teuren Experimenten erfolgen musste, die ebenfalls große Risiken bergen, kann man mit CRISPR im bestehenden Erbgut bestimmte Eigenschaften gezielt herauslösen oder ergänzen. Meines Erachtens ist dabei das Risiko wesentlich geringer als bei der klassischen Pflanzenzüchtung. Nur als Beispiel genannt: Die Getreide-Ähren des Weizens erhielten auf diese herkömmliche Weise viel kürzere Strohhalme. Als Nebenwirkung entstand dabei das Risiko, dass Körner mit Mutterkorn verseucht wurden, denn die Pilzsporen aus der Erde nutzen die verkürzten Halme zur Ausbreitung.

Was mich besonders ärgert ist, dass die europäischen Politiker nicht in der Lage waren, die Bedeutung und Nebenwirkung von CRISPR in Gesetzen so darzustellen, dass diese fantastische Forschung auch juristisch adäquat möglich wurde.

Jetzt haben Richter des Europäischen Gerichtshofs, also Juristen, die selbst keine naturwissenschaftliche Qualifikation haben, lediglich auf Grund von Gutachten, die, wie bei allen Problemen rund um die Gentechnologie, traditionell sehr emotional und kontrovers aufgeladen sind, eine katastrophale Entscheidung getroffen haben. Damit wird die Genforschung der Pflanzen in Europa für lange Zeit ins Abseits gestellt und große Konzerne erheblich bevorzugt.

Auch bei Gerichtsentscheidungen sollten Nebenwirkungen und Risiken nicht ausgeschlossen werden. Ich hoffe, dass – wenn überhaupt möglich – eine Revision bald in Angriff genommen wird.

Dass ich kein einsamer Rufer in der Wüste bin, können Sie an der Stellungnahme von Professor Dr. Hacker erkennen.

Ihr Jean Pütz

Astro- und Feinwerktechnik Adlershof erhält Lilienthal-Preis 2010

Astro- und Feinwerktechnik Adlershof erhält Lilienthal-Preis 2010

Der Lilienthal-Preis aus Berlin und Brandenburg ging in diesem Jahr an die Astro- und Feinwerktechnik Adlershof GmbH. Mit dem Preis werden besonders innovative und marktnahe Leistungen gewürdigt, die beispielgebend für die Branche und deren Zukunftsfähigkeit sind und die Wachstumschancen für die Region erhöhen.

Die Astro- und Feinwerktechnik Adlershof GmbH erhielt am 29.04.2010 den Lilienthal-Preis für die Entwicklung, Herstellung und Testung des Single Picosatellite Launchers (SPL). Dieses Produkt ermöglicht einen äußerst zuverlässigen aber auch kostengünstigen Transport von Picosatelliten in den Weltraum.

Picosatelliten sind kleine würfelförmige Satelliten mit einer Kantenlänge von ca. 10 cm und einen Gewicht von ca. 1 kg. Diese sogenannten CubeSats nutzen in der Regel Mitfluggelegenheiten auf Raketen um in den Weltraum zu gelangen, d.h. sie werden als Piggy Back zusammen mit einem großen Satelliten (der Hauptnutzlast) transportiert. Der Single Picosatellite Launcher umhüllt den Picosatelliten während des Startvorganges vollständig und verhindert, dass sich unter den extremen Startbedingungen Teile von ihm lösen und an der Hauptnutzlast Schäden in Millionenhöhe verursachen.

Ist die Rakete in der Umlaufbahn angekommen, beginnt auf Kommando der Bodenstation der Prozess des Auswurfes des Satelliten aus dem SPL.

Hierfür wird die Deckelklappe des Single Picosatellite Launchers geöffnet und verriegelt. Danach wird der CubeSat mit Hilfe einer Feder ausgeworfen. Dieser Auswurf erfolgt nahezu drall- und rückstoßfrei. Nach dem erfolgreichen Auswurf kann der Picosatellit seine Missionsaufgaben wahrnehmen.

2009 wurden bereits vier Picosatelliten mit dem Single Picosatellite Launcher der Astro- und Feinwerktechnik Adlershof GmbH erfolgreich gestartet.

Die Astro- und Feinwerktechnik Adlershof GmbH ist ein Entwicklungs- und Fertigungsbetrieb im Bereich der Feinwerktechnik mit dem Schwerpunkt in der Luft- und Raumfahrt.

Auf dieser Basis realisiert das Unternehmen auch Aufgabenstellungen ganz irdischer Art, wie z. B. auf dem Gebiet der Feinmechanik/ Optik oder dem Sondermaschinenbau. Hier übernimmt das Unternehmen für einen stets wachsenden Kundenkreis Projekte von einfachen Industrieanwendungen bis hin zu robusten Sonderentwicklungen für unwirtliche Umweltbedingungen oder die Fertigung von präzisen Bauteilen als Serien oder auch in Einzelstücken.

 

Das richtige Studium auswählen, zögern Sie nicht, folgende Stellen zu kontaktieren

Aller Anfang
ist schwer, das gilt auch für den Studienstart. Fragen wie „Habe ich das
richtige Fach gewählt?“ oder „Komme ich mit den Anforderungen zurecht?“
entscheiden gerade in der Anfangszeit über Abbruch oder Fortsetzen des
Studiums. Maßnahmen, mit denen Hochschulen ihre Studierenden gerade in
dieser Phase unterstützen, fördert das Land aus dem „Fonds Erfolgreich
Studieren in Baden-Württemberg“ (FESt). Das Karlsruher Institut für
Technologie (KIT) setzt daraus aktuell vier Projekte um, die den Start
ins Hochschulleben erleichtern und so die Weichen für einen
erfolgreichen Studienabschluss stellen sollen.

„Wir haben bereits
zahlreiche Angebote, den Studienstart zu erleichtern und die Chancen auf
einen erfolgreichen Studienabschluss zu erhöhen“, sagt Professor
Alexander Wanner, Vizepräsident für Lehre und akademische
Angelegenheiten des KIT. „Für die kontinuierliche Weiterentwicklung
dieser Programme ist die Förderung aus dem Fonds Erfolgreich Studieren
ungemein hilfreich.“

„Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg“ – Projekte am KIT

Bereits erfolgreich am KIT angelaufen ist das Projekt „Studienlotsen, Mentoring und entschleunigte Studienpläne“,
das nun eine Folgeförderung erhält. Ziel sind Beratungs- und
Förderangebote, um Studierende in der Studieneingangsphase zu
unterstützen: Fachspezifische Mentoringprogramme, maßgeschneiderte
Beratungsangebote unter Berücksichtigung individueller Studienpläne
sowie Orientierungsveranstaltungen zu Berufsbildern.
Studienanfängerinnen und -anfänger können auf Wunsch an
Mentoringprogrammen bis zur ersten Prüfungsphase teilnehmen und hier
wichtige Tipps zur Klausurvorbereitung bekommen. Mit der neuen Förderung
soll unter anderem ein Konzept für ein Frühwarnsystem entwickelt
werden, um Studierende mit einem kritischen Studienverlauf gezielt
anzusprechen und gemeinsam mit ihnen Unterstützungsmöglichkeiten
auszuarbeiten. Ziel aller Maßnahmen ist es, einen unnötigen
Studienabbruch zu vermeiden.

Im Vorhaben „Betreuung,
Pflege und Weiterentwicklung der Online-Angebote des MINT-Kollegs für
Studieninteressierte und Studienanfänger*innen“
wird das KIT
gemeinsam mit der Universität Stuttgart den Übergang von der Schule in
die Hochschule in den MINT-Fächern erleichtern, etwa durch
Online-Brückenkurse in Mathematik und Physik. Ziel ist, schulische
Grundlagen zu vertiefen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf einen
gemeinsamen Kenntnisstand zu bringen und die angehenden Studierenden mit
universitären Arbeitsmethoden vertraut zu machen.

Bereits einen Schritt davor setzt das Studienwahl-Orientierungsverfahren ein, welches das KIT sowie die Universitäten Stuttgart und Ulm
entwickeln möchten. Über Auswahlgespräche, Kenntnis- und
Studierfähigkeitstests sollen die Studienbewerberinnen und -bewerber
individuelles Feedback erhalten. Sie können sich so ausführlicher über
die unterschiedlichen Eignungsvoraussetzungen und fachlichen
Anforderungen einzelner Studiengänge informieren.     

Für Studierende aus dem Ausland plant das KIT den nachhaltigen Ausbau eines sozial-integrativen Buddy-Programms sowie sprachlicher und fachlicher Vorbereitungskurse. „Von- und
miteinander lernen“ ist der Leitsatz, unter dem neu ankommenden
Studierenden aus dem Ausland jeweils eine Kommilitonin oder ein
Kommilitone möglichst aus der gleichen Fakultät zur Seite steht. Diese
helfen den Neuankömmlingen bereits direkt nach der Zulassung bei den
ersten Schritten an der Universität, vermitteln Ansprechpersonen und
unterstützen bei der Studienorganisation. Für die Studierenden des KIT
bietet das Buddy-Programm zudem die Möglichkeit, eine andere Kultur und
Sprache hautnah zu erleben. Mit Tutorien und Vorbereitungskursen will
das KIT zudem die Umstellung von der Arbeits- und Lernkultur im
Heimatland auf das Studium in Deutschland erleichtern. Das
zweisemestrige Programm beinhaltet Deutschkurse sowie Übungen und
Laborpraktika in den MINT-Fächern.

Über den Fonds Erfolgreich Studieren (FESt)

Baden-Württemberg
unterstützt mit der Förderlinie Orientierungssemester, Tutoren- und
Mentorenprogramme sowie innovative Lehr- und Lernformate an Hochschulen
im Land. Für 2019 und 2020 stehen 21,6 Millionen Euro zur Verfügung.
Damit will die Landesregierung die positive Entwicklung unterstützen,
die sich in den letzten Jahren vor allem an baden-württembergischen
Hochschulen zeigt: Die Relation von Studienanfängerinnen und
Studienanfängern zu Absolventinnen und Absolventen (Schwundquote) hat
sich beim Abschlussjahrgang 2016 im Vergleich zu 2012 deutlich
verbessert. Baden-Württemberg liegt mit 19 Prozent „Schwund“ über alle
Fächer und Hochschularten hinweg deutlich unter dem Durchschnitt von 27
Prozent anderer großer Hochschulländer wie Bayern, Hessen,
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Das belegt die Studie
„Die Schwundbilanzen bei den deutschen Studierenden an den
baden-württembergischen Hochschulen“, die das Deutsche Zentrum für
Hochschul- und Wissenschaftsforschung im Auftrag des
Wissenschaftsministeriums im Jahr 2018 erstellt hat.

Honigbienen mit erstaunlicher Merkfähigkeit

Würzburg (pte/29.03.2005/11:21) – Wissenschaftler der Bayerischen
Julius-Maximilians-Universität Würzburg http://www.uni-wuerzburg.de
haben in einer Reihe von Experimenten nachgewiesen, wie intelligent
Honigbienen sind. Wenn in Verhaltensexperimenten Zuckerlösungen als
Belohnung winken, offenbaren die Tiere ihre erstaunliche
Leistungsfähigkeit. Düfte, Farben und Muster prägen sich im Gedächtnis
von Honigbienen ein, berichten die Forscher in der jüngsten Ausgabe des
Wissenschaftsmagazins PNAS http://www.pnas.org . Dabei können die
Insekten nicht nur einzelne optische Muster wieder erkennen, sondern
sich auch Kombinationen merken.

Das Erstaunlichste an den Ergebnissen der Forscher um Fiola Bock und
Jürgen Tautz vom Biozentrum der Uni Würzburg
http://www.biozentrum.uni-wuerzburg.de war aber die Entdeckung, dass
die Bienen in der Lage waren, das Gelernte zu verallgemeinern und in
Situationen anzuwenden, denen sie vorher noch nie ausgesetzt waren.

Die Forscher hatten die Versuchstiere durch einen mehrere Meter langen
Tunnel fliegen lassen, dort trafen sie auf eine Querwand mit einem
blau-weiß-quergestreiften Muster und einem Durchflugloch in der Mitte.
Dahinter folgte eine weitere Wand mit blau-weißen Längsstreifen. Am
Ende des Tunnels schließlich fanden die Bienen beide Muster wieder,
wobei hinter dem zuerst gesehenen Muster eine Zuckerlösung als
Belohnung auf sie wartete. Die Tiere mussten nun den Tunnel mit dieser
Musteranordnung mehrmals durchfliegen. Dabei lernten sie bald, hinter
welchem Muster es die Belohnung gab. In weiteren Experimenten
veränderten die Forscher die Versuchsbedingungen. Sie ersetzten die
inzwischen bekannten Muster durch andere, bisher unbekannte. Dabei
konnten sie feststellen, dass die Tiere die zuvor gelernte Lektion
verallgemeinern konnten: Sie suchten ihre Belohnung immer hinter dem
Muster, das im Tunnel zuerst auftauchte.

Der "Arbeitsspeicher" des Bienengehirns bleibt etwa fünf Sekunden lang
mit den letzten Erlebnissen geladen. Wenn die Tiere einmalig ein
optisches Muster zu sehen bekamen, so erkannten sie es wieder, wenn es
innerhalb von fünf Sekunden erneut auftauchte. Diese Zeitspanne reicht
aber offenbar aus, um hoch komplexe Aufgaben wie die Tunnelflüge zu
bewältigen, berichten die Wissenschaftler. Diese Fähigkeiten Wissen zu
erwerben und dann anzuwenden wird in der Humanforschung mit den
Methoden der Lern- und Kognitionspsychologie beschrieben.

"Eine Übertragung dieser Konzepte und Experimente auf Tiere hat
ergeben, dass unsere nächsten Verwandten, die Affen, nahezu alles
leisten können, was für Menschen bekannt ist", erklärt Tautz. Auch die
konsequente Anwendung der Lern- und Kognitionskonzepte auf Insekten
habe Erstaunliches zu Tage gefördert. Offensichtlich scheine die Kluft
zwischen den geistigen Fähigkeiten von höheren Wirbeltieren und
Insekten also kleiner zu sein, als man es zunächst vermuten könnte,
berichten die Experten.

Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland

Inzidenz und Mortalität des Mammakarzinoms stellen eine gesundheitspolitische Herausforderung dar, der nur mit einem nationalen Brustkrebs-Früherkennungsprogramm für Frauen begegnet werden kann. Da primäre Prävention (Krankheitsverhinderung) zur Zeit ausschließlich über Handlungsempfehlungen zur Umstellung  von Lebensgestaltung und Lebensgewohnheiten („Lifestyle“) möglich ist, kommt der sekundären Prävention (Früherkennung) eine Vorreiterfunktion zu. Sie ist derzeit die aussichtsreichste Möglichkeit, betroffenen Frauen die Chance auf ein Überleben mit besser Überlebensqualität, durch optimierte Behandlungsverfahren, zu geben.

Die Deutsche Gesellschaft für Senologie (DGS) und die Deutsche Krebshilfe (DKH) legen als Träger im Schulterschluss mit 29 Fachgesellschaften, Berufsverbänden, Frauengesundheits- und Selbsthilfeorganisationen die Stufe-3-Leitlinie Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland 1. Aktualisierung 2008 vor. 87 Experten aus den Fachgebieten Chirurgie, Epidemiologie, Frauenheilkunde, Onkologie, Pathologie, Public Health, Psychosomatik und -onkologie, Radiologie und Sozialwissenschaften haben den aktuellen internationalen medizinischen Kenntnisstand für eine Verbesserung der Früherkennung von Brustkrebs zusammengetragen. Mit einem Konsensus von 92% unter Beteiligung aller 31 Organisationen konnten die neuen evidenz- und konsensbasierten Empfehlungen, einschließlich der Empfehlungen für eine nationale Qualitätssicherung und deren Messbarkeit über Qualitätsindikatoren der Versorgung, verabschiedet werden.

Städtischer Untergrund birgt nachhaltige Energie – mit einer Stellungnahme von Jean Pütz

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Wissenschaftler,
Ihr
Modell i
n allen Ehren, natürlich läßt sich sehr viel Wärme aus dem Untergrund
nutzen, allerdings müssen dafür andere Arten von Wärmepumpen entwickelt
werden. Wenn – wie derzeit überall propagiert – Elektrowärmepumpen dies
bewirken sollen, dann ist der ökologische Gewinn bescheiden. Notwend ig
ist eine intensive Erforschung und Konstruktion z. B. einer  
Gaswärmepumpe, die leider erheblich vernachlässigt wird. So ließe sich
die dabei entstehende Abwärme direkt nutzen und nicht wie derzeit in
Großkraftwerken über Kühltürme in die Atmosphäre blasen.

Da ich das KIT ausßerordentlich schätze und auch auf meiner sehr gut besuchten Homepage:
www.jean-puetz.net (ca. 1500 Besucher täglich) sehr viele Meldungen ve
röffentlichen, würde ich ganz gerne von Ihnen eine Stellungnahme zu diesem meinen HInweis bekommen.

Im Vorraus herzlichen Dank
Ihr Jean Pütz


Unter
großen Städten schlummern enorme Energiequellen: Aus erwärmten
Grundwasserschichten ließe sich nachhaltige Energie zum Heizen im Winter
und Kühlen im Sommer gewinnen. Forscher des KIT und der ET
H Zürich haben ein analytisches Wärmestrom-Modell entwickelt und
festgestellt, dass Wärmezunahmen im Untergrund vor allem durch Anstieg
der Oberflächentemperaturen und Wärmeabgabe von Gebäuden bedingt sind.
Ihre Arbeit präsentieren die Wissenschaftler im renommierten Journal
„Environmental Science and Technology“. (DOI: 10.1021/es401546u)

Die
Temperaturen in Großstädten liegen deutlich über denen im ländlichen
Umland: Dichte Besiedlung, Flächenversiegelung, Industrie, Verkehr und
fehlende Vegetation führen zu einem urbanen Mikroklima mit erhöhten
Temperaturen in der Atmosphäre. Aber auch im Untergrund entstehen
Temperaturanomalien, die sich later al und vertikal ausbreiten. Das
Grundwasser in urbanen Ballungsräumen hat sich in den vergangenen
Jahrzehnten deutlich erwärmt. „In Karlsruhe betrug die durchschnittliche

rmestromdichte in die oberflächennahen Grundwasserschichten im Jahr 1977
noch 759 Milliwatt pro Quadratmeter. Im Jahr 2011 waren es bereits 828
Milliwatt pro Quadratmeter“, berichtet Juniorprofessor Philipp Blum,
Leiter der Abteilung Ingenieurgeologie des Instituts für Angewandte
Geowissenschaften (AGW) des KIT. „Diese Wärmemenge entspricht einem
Petajoule pro Jahr, somit könnte man mindestens 18.000 Haushalte in
Karlsruhe nachhaltig mit Wärme versorgen.“

Woher
die Wärme im Untergrund von Städten genau kommt, hat Philipp Blum
gemeinsam mit Kathrin Menberg und Axel Schaffitel vom KIT sowie Dr.
Peter Bayer von der ETH Zürich untersucht. Die Wissenschaftler
entwickelten ein analytisches Wärmestrom-Modell, um mögliche Faktoren w
ie Anstieg der Oberflächentemperaturen von versiegelten Flächen,
Wärmeabgabe von Gebäuden, Abwass
erkanälen und unterirdischen Fernwärmenetzen sowie der Einleitung von
Kühlwässern zu untersuchen. Indem sie die vom Menschen verursachten
Wärmeströme in den Untergrund der Stadt Karlsruhe modellierten,
ermittelten die Forscher langfristige Trends der Wärmestromprozesse.
Dabei ergab sich, dass vor allem die erhöhten Oberflächentemperaturen
und die Wärmeabgabe von Gebäuden für den Wärmeanstieg im Untergrund
verantwortlich sind.

Die
Energie aus oberflächennahen Grundwasserschichten ließe sich
beispielsweise mithilfe von Erdwärme- und Grundwasserwärme-pumpen zum
Heizen im Winter und zum Kühlen im Sommer einsetzen. Würde dieses
geothermische Potenzial genutzt, ließe sich damit nicht nur ein Teil des
wachsenden Energiebedarfs decken, sondern auch die Emission von
Treibhausgasen reduzieren, was wiederum der Erwärmung der Städte
entgegenwirken w
ürde.