Archiv der Kategorie: Klassische Medizin

Genschnelltest erkennt Antibiotikaresistenz

pte20190301009 Medizin/Wellness, Forschung/Technologie

Genschnelltest erkennt Antibiotikaresistenz

Neues Verfahren der American University bringt Ergebnis innerhalb von nur zehn Minuten

(pte009/01.03.2019/11:30) – Forscher der American University http://american.edu haben einen genetischen Schnelltest entwickelt, der erkennt, ob
Bakterien über ein Gen verfügen, das Resistenzen gegen zwei
weitverbreitete Antibiotika verursacht. Diese Medikamente werden häufig
zur Behandlung von Halsentzündungen und anderen Atemwegserkrankungen
eingesetzt.

Gen mef(A) entscheidend

Das neue Verfahren funktioniert so genau wie auf Bakterienkulturen
basierende Methoden. Das Ergebnis steht jedoch in Minuten und nicht erst
in Stunden oder Tagen fest. Der Test weist nach, ob eine Person über
Bakterien verfügt, die das Gen mef(A) enthalten. Dieses Gen führt zu
Resistenzen bei den Antibiotika Erythromycin und Azithromycin. Damit ist
es bereits vor der Verabreichung eines Medikaments möglich
festzustellen, ob eine Resistenz vorliegt. So lässt sich laut
Forschungsleiterin Megan M. Nelson verhindern, dass wirkungslose
Antibiotika verschrieben werden.

Die Zunahme von antibiotikaresistenten Bakterien ist ein weltweites
Problem. Allein in den USA erkranken jährlich mehr als zwei Mio.
Menschen an Infektionen, die gegen Antibiotika resistent sind. Laut den
Centers for Disease Control and Prevention sterben mindestens 23.000
Menschen an den Folgen. Der Schnelltest soll das eindämmen. Die Forscher
wollen in einem nächsten Schritt bei der U.S. Food and Drug
Administration um die Zulassung des Tests ansuchen. Die
Forschungsergebnisse wurden in "BMC Infectous Diseases" veröffentlicht.

Tödliche Krankenhausinfektionen – Neue Expertenschätzungen

fzm – In Deutschland sterben jeden Tag vier bis zwölf Menschen an Infektionen, die sie im Krankenhaus erworben haben und die bei einer besseren Hygiene hätten vermieden werden können. Zu dieser Einschätzung gelangt ein Expertenteam in der Fachzeitschrift "DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2010).

Alle Infektionen, die Patienten im Krankenhaus erworben haben, werden als nosokomial bezeichnet. Dabei ist es nicht erforderlich, dass die Ansteckung über andere Patienten oder das Personal erfolgt, wie dies beispielsweise bei Ausbrüchen von Noroviren der Fall ist. Die Hygienexpertin Professor Dr. med. Petra Gastmeier von der Berliner Charité spricht dann von exogenen Infektionen, die sie als weitestgehend vermeidbar einstuft. Schwieriger ist die Situation bei Krankheitserregern, welche die Patienten selbst mit in die Klinik bringen. Haut und Schleimhäute sind von einer Vielzahl von Mikroorganismen besiedelt, erläutert die Expertin. Zur Gefahr werden sie erst, wenn sie über Katheter in normalerweise sterile Körperhöhlen, beispielsweise die Harnblase, oder ins Blut gelangen. Hinzu kommt, dass viele Patienten abwehrgeschwächt sind, was sie hilflos gegen den Angriff von ansonsten harmlosen Keimen macht. Diese endogenen Infektionen sind nur teilweise vermeidbar, berichtet Professor Gastmeier von der Berliner Charité.

Das Nationale Referenzzentrum für die Surveillance (Überwachung) von nosokomialen Infektionen, die Deutsche Sepsis-Gesellschaft, das Aktionsbündnis Patientensicherheit und die Deutsche Gesellschaft für Infektiologe nennen in einem Positionspapier Zahlen. Danach kommt es jedes Jahr an deutschen Kliniken zu 400 000 bis 600 000 nosokomialen Infektionen. Wie viele davon vermieden werden könnten, ist unklar. In Studien gelinge es, die Zahl der Infektionen durch verbesserte Hygienemaßnahmen zu halbieren, berichtet Professor Gastmeier. Im normalen Klinikalltag sei dies nicht zu erreichen, da Studien meistens unter Idealbedingungen durchgeführt würden. Für realistisch hält die Expertin die Vermeidung jeder dritten bis fünften Infektion. Dies würde bedeuten, dass jedes Jahr in Deutschland 80 000 bis 180 000 Patienten verschont würden von zusätzlichen Behandlungen, Schmerzen und längeren Liegezeiten im Krankenhaus, zu denen es infolge von Krankenhausinfektionen kommt.

Einigen Patienten würde durch die konsequente Umsetzung vorbeugender Maßnahmen auch das Leben gerettet. Die Medizinerin gibt die Zahl der vermeidbaren jährlichen Todesfälle infolge nosokomialer Infektionen mit 1500 bis 4500 an, was die erwähnten vier bis zwölf Todesfälle pro Tag ergibt. Auch hierbei handelt es sich um Schätzungen. Sie ergeben sich laut Professor Gastmeier jedoch aus zwei unabhängigen Quellen. Dies sind einmal epidemiologische Studien, die die Hygienexpertin an zwölf Krankenhäusern durchgeführt hat. Aber auch das Kompetenznetzwerk Sepsis kommt in seinen Hochrechnungen zu ähnlichen Zahlen. Eine Sepsis ist die ungehinderte Vermehrung von Krankheitserregern im Blut und die häufigste Todesursache bei nosokomialen Infektionen. Die genannten Zahlen berücksichtigen laut Professor Gastmeier bereits jene Patienten, die auch ohne eine nosokomiale Infektion an ihrer Krankheit gestorben wären.

P. Gastmeier et al.:
Wie viele nosokomiale Infektionen sind vermeidbar?
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2010; 135 (3): S. 91-93

Glutenunverträglichkeit: Einkorn als Alternative

Glutenunverträglichkeit: Einkorn als Alternative

Antike Getreideart kann zur Prävention von Zöliakie genutzt werden

Bauchweh: Einkorn schafft Abhilfe bei Zöliakie (Foto: pixelio.de/Stephanie H.)
Bauchweh: Einkorn schafft Abhilfe bei Zöliakie (Foto: pixelio.de/Stephanie H.)

Avellino (pte002/14.07.2015/06:05) –

Das sogenannte Triticum monococcum kann zur Vorbeugung gegen die gluteninduzierte Zöliakie genutzt werden. Dies hat das

Istituto di Scienze dell‘ Alimentazione http://www.isa.cnr.it in Zusammenarbeit mit dem ebenfalls zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Biochimica delle Proteine http://www.ibp.cnr.it herausgefunden. Hierbei handelt es sich um eine Getreideart, die auch als Einkorn oder kleiner Spelz bekannt ist.

Besser verdaulich

"Dieses seit mehr als zehntausend Jahren bekannte
Getreide weist einen besser verdaulichen und weniger toxischen
Glutenanteil als der heute stark verbreitete Weichweizen auf", erklärte
Projektleiter Gianfranco Mamone. Im Gegensatz zu den modernen
Getreidearten werde die Glutenfraktion dank ihrer einfachen Struktur
während der Verdauung weitgehend im Darm abgebaut, wie gastrointestinale
Labortests und immunbiologische Biopsien gezeigt hätten.

"Allerdings gibt es eine Einschränkung in dem Sinne,
dass das Einkorn nicht zur Therapierung von bereits an Zöliakie
leidenden Patienten geeignet ist", bestätigte die Teamkollegin Carmen
Gianfrani. Es gebe nämliche eine direkte Korrelation zwischen
aufgenommer Glutenmenge und der Infektionsschwelle, bei deren
Überschreitung die Intoleranz ausgelöst werde. Deshalb sei der kleine
Spelz lediglich zur Prävention von Zöliakie geeignet.

Für andere Intoleranzen geeignet

Fest stehe, dass auf dem Einkorn basierende Diäten sich
für solche Personen eignen, die an einer verminderten
Glutenverträglichkeit und an anderen Lebensmittelintoleranzen als der
Zöliakie leiden. Einzelheiten der wissenschaftlichen Untersuchung können
in der Fachzeitschrift Molecular Nutrition and Food Research http://onlinelibrary.wiley.com nachgelesen werden.

Mit dem Katheter erfolgreich gegen Bluthochdruck?

Mit dem Katheter erfolgreich gegen Bluthochdruck?

Neue Studie zur Renalen Denervierung

Heidelberg
– Eine Katheterbehandlung, die Nervenbahnen in den Wänden der
Nierenarterien verödet und damit eine chronische Stresswirkung
durchbricht, hat in einer Studie den Blutdruck ohne die gleichzeitige
Einnahme von Medikamenten dauerhaft gesenkt und damit die prinzipielle
Wirksamkeit des Verfahrens bestätigt. Die renale Denervierung könnte
vorbehaltlich einer Bestätigung durch weitere Studien zu einer Option
für Patienten werden, heißt es in einer Stellungnahme der Deutschen
Hochdruckliga e.V. DHL©. Dies wäre vor allem für die Patienten
interessant, die trotz der Einnahme mehrerer Medikamente gefährlich hohe
Blutdruckwerte haben.

Bei
der renalen Denervierung (RDN) wird ein Katheter von der Leiste aus
über die Bauchschlagader in die Nierenarterien vorgeschoben. An der
Spitze des Katheters befinden sich Elektroden, die über einen
Hochfrequenzstrom erhitzt werden können. „Dadurch werden Nervenfasern in
der Wand der Arterie verödet, die vereinfacht dargestellt über eine
„chronische Stresswirkung“ in den Nieren den Blutdruck erhöhen“,
erläutert DHL©-Vorstandsvorsitzender Professor Dr. med. Bernhard Krämer,
Direktor der V. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim.
Die Behandlung, die in beiden Nierenarterien durchgeführt wird, dauert
etwa 45 Minuten. „Wenn sie gelingt, wird der Blutdruck vermutlich auf
Dauer gesenkt“, sagt Professor Krämer, der der Task Force
„Wissenschaftliche Stellungnahmen und Leitlinien der DHL©“ angehört, die
sich für die Stellungnahme verantwortlich zeichnet.

Vor
drei Jahren hatte die renale Denervierung in der Symplicity
HTN-3-Studie die Erwartungen der Experten enttäuscht. „Die
Blutdrucksenkung war damals nicht besser als bei einer
Scheinbehandlung“, erläutert Professor Dr. med. Joachim Weil, Chefarzt
der Medizinischen Klinik II – Kardiologie und Angiologie – der Sana
Kliniken Lübeck. Inzwischen wurde das Katheterverfahren verbessert. „Es
ist jetzt eine vollständige Verödung aller Nervenfasern einschließlich
der Abzweigungen der Nierenarterien möglich“, so der Experte.

Für
die neue Studie (SPYRAL HTN-OFF MED) wurden Patienten ausgewählt, bei
denen keine für die Untersuchungsergebnisse möglicherweise störenden
Blutdrucksenker eingesetzt wurden. Die Behandlung wurde nach genauen
Regeln von erfahrenen Spezialisten durchgeführt. Bei den Patienten lag
der obere (systolische) Blutdruckwert zwischen 140 und 170 mmHg und der
untere (diastolische) Blutdruckwert bei mindestens 90 mmHg. „Patienten
mit isolierter systolischer Hypertonie wurden ausgeschlossen, weil die
renale Denervierung bei ihnen in früheren Untersuchungen keine Wirkung
erzielte“, erklärt Professor Weil, der selbst aktiv an der neuen Studie
beteiligt war. Eine weitere Bedingung war, dass die Patienten entweder
noch nie medikamentös gegen Bluthochdruck behandelt wurden oder ihre
Blutdruckmedikamente vor der Behandlung absetzten. „Dies hat vermutlich
dazu beigetragen, dass die Wirkung der renalen Denervierung besser zur
Geltung kam“, so Professor Dr. med. Peter Trenkwalder, Stellvertretender
DHL©-Vorstandsvorsitzender und Chefarzt der Medizinischen Klinik am
Klinikum Starnberg.

Kürzlich
wurden Zwischenergebnisse der SPYRAL HTN-OFF MED-Studie auf dem
Europäischen Kardiologenkongress in Barcelona vorgestellt und in „The
Lancet“ publiziert. Der systolische Blutdruck war drei Monate nach der
Behandlung bei den Messungen in der Arztpraxis im Durchschnitt um 7,7
mmHg gefallen. Beim diastolischen Blutdruck kam es zu einem Rückgang um 5
mmHg. In der 24h-Langzeit-Blutdruckmessung wurde ein Rückgang der
Durchschnittswerte um 5,5 mmHg systolisch und 4,8 mmHg diastolisch
erzielt. Die Scheinbehandlung in der Kontrollgruppe blieb dagegen
wirkungslos.

Wie
in den früheren Studien erwies sich die Behandlung als sicher und
weitgehend frei von Nebenwirkungen. Für einen allgemeinen Einsatz ist es
nach Einschätzung der Task Force noch zu früh. „Die Studie war mit 80
Patienten relativ klein, und wir wissen nicht, ob die Renale Denervation
den Blutdruck auch unter einer fortgesetzten medikamentösen Behandlung
senkt“, wendet Professor Trenkwalder ein, der auch der Task Force
angehört: „Wir raten deshalb, zunächst die Ergebnisse weiterer
klinischer Studien mit größerer Patientenzahl und längerer
Nachbeobachtungszeit abzuwarten.“

Die Stellungnahme der Task Force „Wissenschaftliche Stellungnahmen und Leitlinien der DHL©“ finden Interessierte unter https://www.hochdruckliga.de/tl_files/content/dhl/aktuelles/2017/09/DHL-Stellungnahme-Spyral-Off.pdf

Tag der Rückengesundheit

Expertentipps zum Tag der Rückengesundheit am 15.3. mit
vitaliberty und moving

Das moove-Tu's für Dich-Portal
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Mannheim/Gmund (pts016/14.03.2014/12:45) – Der Rücken ist regional wählerisch. Laut TK Report
"Deutschland hat Rücken" haben die Brandenburger, Mecklenburger und Saarländer
mit eineinhalb Tagen pro Jahr besonders viele Rückenprobleme, wehalb sie für
ihre Arbeit ausfallen. Entspannter geht es bei den Baden-Württembergern und
Bayern zu, bei denen die Rückenbeschwerden nur knapp einen Tag Arbeitsausfall
jährlich verantworten. Immer wieder Rückenprobleme… Im Betrieblichen
Gesundheitsmanagement wird das Thema regelmäßig auf die Wunsch- und
Prioritätenliste von Personal- und Gesundheitsmanagern sowie der
Geschäftsführung bei mittelständischen Firmen gesetzt. Programme für
Rückengesundheit im Rahmen des BGM haben in den Unternehmen einen hohen
Stellenwert. Aus gutem Grund: Spitzenreiter bei den Krankschreibungen sind
Erkältungskrankheiten und Bewegungsapparat. Prävention ist also keine Kür,
sondern Pflicht.

Bislang ist relativ wenig über die körperlichen Folgen von
Mangelbewegung, über Rückenschmerz und Co. Eine aktuelle australische Studie (1)
stellte jetzt aber auch fest, dass das permanente Sitzen auch chronische
Krankheiten fördert. Bei der Untersuchung teilten die Wissenschaftler die
Sitzzeit in vier Kategorien ein:

Kategorie 1: weniger als vier Stunden
Kategorie 2: vier bis
sechs Stunden
Kategorie 3: sechs bis acht Stunden und
Kategorie 4: mehr
als acht Stunden

Das Auftreten von chronischen Krankheiten stieg exponentiell mit
der Sitzdauer an, die Personen ab Kategorie 2 hatten ein signifikant höheres
Risiko für Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Diabetes und Krebs. Ähnliche
Ergebnisse liefert die Universität Leicester in England, wo 18 große
Sitz-Studien mit insgesamt fast 800 000 Teilnehmern ausgewertet wurden.
Gleichzeitig deuten die Untersuchungen daraufhin, dass jeder seine Gesundheit
mit einfachen Mitteln verbessern kann. Der Erfolgsfaktor liegt darin, immer
wieder Gründe zu finden, aufzustehen, die sitzende Tätigkeit zu unterbrechen und
sich zu bewegen. Aber wie gelingt das realistisch?

Expertentipps
für den Arbeitsalltag

Was sind die wichtigsten Erkenntnisse rund um die
Rückengesundheit in Unternehmen? Die Experten der Gesundheitsunternehmen moving
aus Gmund und der Mannheimer vitaliberty GmbH fassen es so zusammen:

Roswitha Ram-Devrient, Gründerin von "moving – macht den Rücken
fit!" und Expertin für Rückengesundheit empfiehlt: "97 Prozent der
Rückenbeschwerden werden durch Muskelverspannungen verursacht – deshalb ist die
beste Präventionsmaßnahme gegen Rückenbeschwerden, immer wieder die
Rückenmuskulatur zu lockern und den Rücken zu entlasten. Der Rücken und die
Wirbelsäule sind ein gut belastbares System, das man mit wenig Aufwand bis ins
hohe Alter fit erhalten kann – wenn man täglich wenige Minuten der
Rückengesundheit widmet und die sanften und langsamen moving-Bewegungen
praktiziert. Aktuelle Infos und Übungen liefert hier auch die Seite: http://www.deinruecken.de

Daniel Kaiser, Sportwissenschaftler bei der vitaliberty GmbH
bewertet die aktuellen Tendenzen eines zunehmend inaktiven Lebensstils bei
gleichzeitig hohem Stress als äußerst kritisch im Kontext der Rückengesundheit.
Abhilfe schafft hierbei nicht unbedingt die altbekannte Haltungsschule "Sitz
gerade!"

Neuere Erkenntnisse sehen eher eine dynamische Sitzposition vor.
Noch wichtiger sind allerdings regelmäßige Unterbrechungen monotoner
Arbeitshaltungen und ein stabiles Muskelkorsett. Besonders im Büroalltag eignen
sich dabei moderne Technologien, die mit Hilfe von z.B. Smartphones Übungen
vorgeben oder mit Hilfe kleiner Erinnerungen die Motivation hoch halten. Ideal
ist es, regelmäßig vom sitzenden Arbeitsplatz aufzustehen und gezielte
Gegenbewegungen einzusetzen. Wie das geht, erfahren Sie in den Expertentipps.

Bewegung in den
Arbeitsalltag integrieren

Grundregel: Machen Sie Eindruck und strahlen
Sie mit einer guten Körperhaltung Souveränität aus. Gleichzeitig schützen Sie
sich damit vor Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen. Viele kleine
Bewegungspausen komplettieren Ihr persönliches Rückenprogramm am Arbeitsplatz:

– Drucken und Laufen: Unabhängig davon wo Ihr Drucker steht –
nehmen Sie den am weitest entfernten und bewegen Sie sich gezielt dorthin. Der
Papierkorb kann eine ähnlich gute Möglichkeit bieten und ist zusätzlich
flexibler in der Aufstellung.

– Der Klassiker unter den Tipps: Nehmen Sie doch mal die Treppe
statt den Aufzug.

– In der Pause einen Spaziergang machen kann hilfreich sein –
aber warum nicht auch mal ein Meeting laufend an der frischen Luft durchführen?

– Besprechungen im Stehen? Stehtische sind dafür keine zwingende
Voraussetzung – probieren Sie es doch mal aus. Zusätzlich hat sich gezeigt, dass
Besprechungen im Stehen in der Regel kürzer sind als lange Sitzmarathons.

– Nutzen Sie jede Gelegenheit um aufzustehen! Dies gilt beim
Telefonieren, zum Gedankensammeln oder auch bei der Vorbereitung eines Vortrages
oder Meetings.

Bei
Beschwerden:
Die Tennisballmassage ist einfach zu realisieren: Stellen
Sie sich mit dem Rücken an die Wand und klemmen Sie dann einen Tennisball
zwischen Wand und Ihre Lendenwirbelsäule. Massieren Sie Ihren Rücken mit
leichten Auf- und Ab-Bewegungen ein bis zwei Minuten lang.

Damit schmerzhafte Rückenbeschwerden nicht die Regel werden, sind
individuelle Feedbacksysteme und Coachings im Rahmen eines BGM-Programms ideal.
Diese können zeitnah die individuellen Schwachstellen aufzeigen und zum
gezielten Training motivieren.

Prävention
gleich Motivation?

Ist die Prävention beim Thema Rückengesundheit also auch eine
Frage der Motivation? Dem Prinzip Individualität/Wissenschaftlichkeit und der
Kombination aus Motivation-Abwechslung-Belohnung folgen die BGM-Spezialisten der
vitaliberty GmbH. Für ihr BGM Portal "moove – Tu’s für Dich!" wurde ein
gesondertes Programm zum Thema Rücken und Bewegung entwickelt.

Das Rücken-Balance Programm entstand in Zusammenarbeit mit der
Firma moving, dabei wurden zahlreiche interaktive Übungen für den Arbeitsalltag
entwickelt und in das Programm integriert. Auf Basis der persönlichen
Gesundheitsfragebögen wird zuerst ein Profil des aktuellen Bewegungsverhaltens
sowie der aktuellen Bewegungsverhältnisse erstellt. Darauf aufbauend können dann
für jeden Mitarbeiter maßgeschneidert die theoretischen und praktischen
Gesundheitsziele zum Thema Rücken definiert werden.

Ein paar Fakten
fürs Zeitmanagement:

Für das aktive Arbeiten mit einem Online-Training werden je nach
Thema cirka 15 bis 45 Minuten benötigt, die Online-Trainings sind interaktiv
aufgebaut. "Keine Zeit" – diese Ausrede gilt leider nicht mehr: Zeitliche oder
örtliche Beschränkungen für Theorie und Praxis gibt es nicht, die Rücken-Balance
App per Smartphone oder Tablet kann jederzeit eingesetzt werden, wenn die
Teilnehmer sich die Zeit für Updates und Training nehmen wollen.

Im Fokus des Programms stehen unter anderem langsame und sanfte
Bewegungen, die mit dem minimalen Zeitaufwand ab 30 Sekunden eine spürbare
Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden bewirken. Über das
Gesundheitsportal wird zudem das bessere Verständnis von Bewegungsabläufen
gefördert. Erkenntnisse über den Zusammenhang von Stress und Verspannung gehören
dazu, ebenso anatomisches Grundwissen und Wissen über Bewegungsabläufe bis hin
zu Übungen zur Verbesserung der Rückengesundheit im Stehen, Sitzen und Liegen.

Infos zur Studie (1): (E. George et al. Chronic disease and
sitting time in middle-aged Australian males: findings from the 45 and Up Study;
International Journal of Behavioral Nutrition and Physical Activity 2013, 10:20
doi:10.1186/1479-5868-10-20)

Über die
vitaliberty GmbH

Die vitaliberty GmbH mit Sitz in Mannheim gehört zur
vitagroup und zählt zu den führenden Unternehmen im Bereich der
Gesundheitsvorsorge und Prävention. vitaliberty bietet mit "moove-Tu’s für
Dich!" zielgruppengerechte und mobile Lösungen für das betriebliche und
persönliche Gesundheitsmanagement. Mit dem innovativen Betrieblichen
Gesundheitsmanagement (BGM) setzt das Unternehmen höchste Qualitätsmaßstäbe und
verbindet das klassische Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) mit neuester
Technologie und intelligenter Kommunikation rund um das Thema Unternehmens- und
Mitarbeitergesundheit. Mehr Infos: http://www.vitaliberty.de , http://www.corporate-moove.de

Vorurteile gegen Übergewichtige ein unterschätztes Problem

Hilbert erforscht Adipositas-Vorurteile (Foto: uni-marburge.de)
 
Marburg (pte/11.01.2008/13:40) – Vorurteile gegenüber übergewichtige und adipöse Menschen sind weiterhin stark verbreitet. Das haben Marburger Forscher in einer landesweiten Untersuchung festgestellt. Sie gehen zudem auch der Frage nach, wie sich diese Stigmatisierung auf die Betroffenen auswirkt. Ein Ergebnis der Forschergruppe ist, dass das Ausmaß der Vorurteile offenbar mit besserem Wissen um das Krankheitsbild sinkt. "Adipositas wird üblicherweise über einen Body Mass Index (BMI) ab 30 definiert", erklärt Anja Hilbert, Leiterin der Nachwuchsforschergruppe zur Adipositas der Philipps-Universität Marburg http://www.uni-marburg.de/nfg-adipositas, auf pressetext-Anfrage.

Dieser BMI ergibt sich aus dem Körpergewicht geteilt durch das Quadrat der Körpergröße. Nach aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Institus sind 18,1 Prozent der Erwachsenen in Deutschland adipös, weitere 40 Prozent sind übergewichtig (BMI ab 25). Sie sehen sich im Alltag mit mehr oder weniger ausgeprägten Gehässigkeiten konfrontiert, etwa durch die Bezeichnung "fettleibig". "Mit diesem Begriff wäre ich vorsichtig", warnt Hilbert. Dazu kommen Stigmatisierungen, stark übergewichtige Personen seien faul, willensschwach, oder weniger intelligent. In den USA ist dieses Phänomen schon besser erforscht, die Marburger haben nun in Kooperation mit Elmar Brähler vom Universitätsklinikum Leipzig http://www.uniklinikum-leipzig.de eine repräsentative Studie für Deutschland durchgeführt.

Fast 25 Prozent der Befragten haben dabei eindeutig stigmatisierende Einstellungen geäußert, nur knapp mehr als ein Fünftel dagegen ein negatives Pauschalurteil über Adipositas-Betroffene ausdrücklich abgelehnt. Rund 55 Prozent erscheinen unentschieden, die Wissenschaftler befürchten ein hohes Ausmaß latenter Stigmatisierung. Ein Anzeichen dafür ist, dass 85 Prozent der Befragten meinten, Adipöse seien an ihrem Übergewicht selbst schuld. Dabei gilt aus medizinischer Sicht als gesichert, dass auch Faktoren wie genetische Prädisposition und das Lebensumfeld Adipositas bedingen. Ein Experiment der Forschergruppe zeigte allerdings, dass sich durch die Verbreitung von Wissen über die Krankheit Vorurteile reduzieren lassen dürften.

"Die Stigmatisierung ist nach US-Untersuchungen sehr stark mit Leiden korreliert", warnt Hilbert vor psychologischen Auswirkungen. Allerdings sei die Frage nach einem ursächlichen Zusammenhang noch nicht geklärt. Die Marburger Forschergruppe untersucht derzeit auch die psychologischen Aspekte des schweren Übergewichts. "Wir arbeiten an einer Studie, welche Auswirkungen die Stigmatisierung auf die Selbstwahrnehmung adipöser Menschen hat", gibt Hilbert an. Man habe implizit negative Einstellungen Betroffener sich selbst gegenüber beobachtet.

Die wissenschaftliche Fachpublikation zum Ausmaß der Stigmatisierung Adipöser in Deutschland soll innerhalb der nächsten beiden Monate im Fachmagazin Obesity http://www.obesityresearch.org erscheinen. Eine Publikation der zweiten Studie zur Frage der Auswirkungen dieser Stigmatisierung soll bis 2008 folgen. Mit der Krankheit Adipositas werden auch gravierende medizinische Risiken assoziiert, darunter Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

 

Unfallrisiko fünf Mal höher für arme Kinder

Private und öffentliche Sicherheitsvorkehrungen sind oft mangelhaft


London (pte, 04. Mär 2005 14:05) – Kinder aus armen Verhältnissen kommen fünf Mal häufiger bei Unfällen ums Leben als Kinder aus reichen Familien. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Sicherheitsstudie der britischen Health Development Agency (HDA) http://www.hda-online.org.uk unter der Leitung von Elizabeth Towner von der University of the West of England http://www.uwe.ac.uk , berichtet die BBC. Ausschlaggebend für den Unfalltod von Kindern sind vor allem die fehlenden Sicherheitsmaßnahmen im privaten und öffentlichen Bereich, die sozialen Verhältnisse und gesellschaftlichen Unterschiede, das geringe Sicherheitsbewusstsein seitens der Familien und die mangelhafte Sicherheitspolitik der Regierung.


Die HDA analysierte die Todesfälle von Kindern bis zum 14. Lebensjahr in Wales und England im Zeitraum von 1975 bis 2000. Die Studie ergab, dass Kinder am häufigsten durch Autounfälle, Brände, Ertrinken und Stürze starben, während Vergiftungen und Stromunfälle weit weniger häufig geschahen als angenommen. Darüber hinaus entdeckten die Experten eine starke Diskrepanz bei der Häufigkeit von Unfalltoden in armen und reichen Familien. Maßgebliche Gründe für die höhere Sterblichkeitsrate von ärmeren Kindern sind das Fehlen von Sicherheitsmaßnahmen, die oft gefährlichere Umgebung sowie mangelnde elterliche Aufsicht, erklären die Experten. Des weiteren zeigt die Studie eine Reduktion der Kindertodesfälle von 1.1000 Kindern im Jahr 1979 auf 261 Kinder im Jahr 2000.


„Der Bericht enthält eine Fülle von Daten und Richtlinien, die nicht nur bei der Prävention von unvorhergesehenen Kindertodesfällen helfen, sondern auch das Problem der Ungleichheit zwischen den verschiedenen sozialen Gesellschaftsschichten ausgleichen sollen. Die Ergebnisse sollen als Basis für die Entwicklung neuer Sicherheitsmaßnahmen und -vorkehrungen genutzt werden“, erklärt Mike Kelly von der HDA.


Als Fazit der Studie fordert die Royal Society for the Prevention of Accidents (Rospa) http://www.rospa.org.uk eine verstärkte Forcierung der Sicherheitspoltitk. „Wir müssen daran arbeiten, die Zahl der Kindertodesfälle zu reduzieren und eine sichere Umwelt für unsere Kinder schaffen. Dazu brauchen wir die Hilfe der Regierung und ein höheres Bewusstsein für Sicherheitsbelange“, resümiert Towner.

Individualisierte Medizin vor dem Aus

Nürnberg, Wien, Stuttgart (pts/04.07.2005/13:17) –

• Leitlinien dürfen individualisierte Therapien nicht behindern

• Die Freiheit des Arztes in der Behandlung muss gestärkt werden

Die individualisierte Medizin ist ein heißes Eisen und entsprechend
umstritten, wie sich beim jüngsten Symposium der Novartis-Stiftung für
therapeutische Forschung in Nürnberg unter dem Titel
"Patientenorientierte Therapieprinzipien – ist individualisierte
Medizin vorstellbar?" herausstellte. Zwar befürworten fast alle Ärzte
eine Heilkunst, die den Patienten als Menschen mit individuellen
genetischen, körperlichen und seelischen Voraussetzungen begreift. Doch
realistisch betrachtet können Ärzte derzeit allenfalls bestimmte
Patientengruppen mit ähnlichen Voraussetzungen herausfiltern und nach
dieser Maßgabe behandeln – etwa Ältere und Jüngere oder Frauen und
Männer. Derlei "individuelle Medizin brauchen wir dringend", mahnte der
Münchener Psychiater Professor Hans Förstl.

Inwieweit der Kostendruck im Gesundheitswesen die weitere Entwicklung
der individualisierten Medizin beeinträchtigt, darüber herrscht derzeit
keine Einigkeit. Der Berliner Nierenspezialist Professor Hans-H.
Neumayer sieht die heutige "Medizin von der Stange" deutlich
begünstigt, wie er es formulierte. Dabei basiert die qualitative
Verbesserung durch evidenzbasierte Medizin darauf, individuelle
klinische Expertise mit der bestmöglichen externen Evidenz aus
systematischer Forschung zu kombinieren. Dazu zählen auch das Können
und die Urteilskraft, die die Ärzte durch ihre Erfahrung und klinische
Praxis erwerben. Mitunter aber widersprechen sich die Bestrebungen zur
Individualisierung der Medizin und die Interpretation der
"evidenzbasierten Medizin", die Politik, Kostenträger und Teile der
Ärzteschaft seit einigen Jahren verfolgen. Kernpunkt: Nur was
nachweislich im Sinne aufwändiger Studien für möglichst viele Patienten
taugt, zieht ein in die Leitlinien medizinischer Fachgesellschaften und
die Arzneimittelrichtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses von
Ärzten und Krankenkassen. "Dass die Väter der evidenzbasierten Medizin
auch individuelle Aspekte einzelner Patienten im Auge hatten, wird
vergessen", kritisierte der Hamburger Dermataloge Professor Matthias
Augustin. So verhindern die an möglichst einheitlichen Patientengruppen
getesteten Therapienormen und die daraus folgenden Reglementierungen
eine individuellere Behandlung – "und in vielen Fällen die beste
Therapie", wie Augustin erklärte.

Trotz nötiger und – vermeintlich – allgemein gültiger Evidenz brauche
der Arzt Spielräume, um die Behandlung an die Situation des einzelnen
Patienten anzupassen. Dies sei ein wichtiger Schritt zu einer
individualisierten Medizin, die nicht nur Gruppen, sondern einzelne
Patienten im Blick hat. "Auch muss wieder das Vertrauen in die
Erfahrung und Entscheidungskraft des einzelnen Arztes wachsen", so
Augustin. Hier muss also die Freiheit des Arztes bei der Behandlung
wieder einen höheren Stellenwert erhalten.

In diesem Punkt stimmte sein Erlanger Kollege und
Bluthochdruck-Spezialist Professor Roland Schmieder zu und
verdeutlichte die Ebenen individueller Medizin – angefangen bei den von
Medien oder Freunden geprägten Erwartungen des Patienten über
Diagnostik und Therapie bis hin zur Versorgungsforschung. "Gerade da
haben wir einige moderne Ansätze", sagte Schmieder. Manche Patienten
wollen selbst ihre Therapie mit bestimmen, manche wollen strikt
angeleitet werden. Andere brauchen Schulung – nicht nur durch den
zeitlich meist sehr eingespannten Arzt, sondern auch durch
Krankenschwestern und Arzthelferinnen, "die oft eher die Sprache der
Patienten sprechen als wir selbst." Schmieder forderte den Einsatz
vonVerfahren, wie z.B. speziellen Patienten-Fragebögen, um die
Bedürfnisse des Einzelnen rasch und einfach in Erfahrung zu bringen.

Wichtig schon bei der Diagnostik: Die Vorgeschichte des Patienten genau
zu erfassen, seine Begleiterkrankungen, seine Erfahrungen mit früheren
Behandlungsmethoden: "Das ist hoch individuell; danach müssen wir die
Therapie für den Einzelnen abstimmen." Inwieweit die Analyse
individueller Genprofile die Diagnostik generell revolutioniert, bleibt
unklar. Angesichts von Abermillionen Genvarianten zeigte sich die
Berliner Kardiologin Professor Vera Regitz-Zagrosek skeptisch: "Da
waren die Erwartungen zu hoch.". Allerdings setzen Krebsmediziner schon
jetzt individuelle Gentests ein, um etwa vorherzusagen, "bei welchen
Patienten bestimmte HighTech-Medikamente wirken und bei welchen nicht",
unterstrich der Mannheimer Onkologe Professor Andreas Hochhaus. Dieser
Trend werde sich in den kommenden Jahren verstärken.

Therapeutisch gesehen gilt heute und auch in Zukunft: Je mehr
Medikamente für die Therapie einer Krankheit verfügbar sind, umso
individueller lässt sie sich behandeln.

Über die Novartis Stiftung für therapeutische Forschung

Die Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung in Nürnberg gehört
zu den ältesten und größten Unternehmensstiftungen in Deutschland. Die
Stiftung verfügt über ein Stammkapital von 12 Millionen Euro. Die
Förderaktivitäten werden aus den Zinserträgen dieses Kapitals
bestritten und belaufen sich gegenwärtig auf jährlich etwa 650.000
Euro. Der Hauptteil der Fördermittel fließt in die Unterstützung von
Forschungsprojekten, des weiteren finanziert die Stiftung
Graduiertenstipendien an zehn deutschen Universitäten zur Förderung
besonders qualifizierter junger Wissenschaftler. In zweijährigem Turnus
veranstaltet die Stiftung interdisziplinäre Symposien zu Themen aus der
medizinischen Grundlagenforschung.

Mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln will – und kann – die
Stiftung staatliche Förderung nicht ersetzen, vielmehr will sie sie
dort ergänzen, wo es notwendig, sinnvoll und möglich erscheint. Sie ist
deshalb bestrebt, ihre bereits über 35 Jahre währende gute
Zusammenarbeit mit den Forschungeinrichtungen in Deutschland auch
zukünftig erfolgreich fortzuführen.

Über Novartis

Die Novartis AG (NYSE: NVS) ist ein weltweit führendes Unternehmen in
den Bereichen Pharmaceuticals und Consumer Health. Im Jahr 2004
erzielte der Konzern einen Umsatz von USD 28,2 Milliarden und einen
Reingewinn von USD 5,8 Milliarden. Der Konzern investierte rund USD 4,2
Milliarden in Forschung und Entwicklung. Novartis hat ihren Sitz in
Basel (Schweiz). Die Novartis Konzerngesellschaften beschäftigen rund
81 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 140 Ländern.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.novartis.de.

Weiteres Material und Pressetext-Download im Internet:

http://www.novartispharma.de – unter "Presse" / "Journalisten"

(Direktlink: http://www.novartis.de/presse)

Kontakt

Herlinde Schneider

Leiterin Kommunikation

Novartis Deutschland

Büro Nürnberg

Tel     +49 911 273 12940

Fax     +49 911 273 12246

herlinde.schneider@novartis.com

Schizophrenie-Gen beeinflusst Kreativität

Mutation fördert entweder Kunstsinn oder Geisteskrankheit

Kreativität und Psychosen stehen in engem Zusammenhang (Foto: aboutpixel.de)
 
Budapest (pte/17.07.2009/10:00) – Das Stereotyp des gequälten Künstlers ist weit verbreitet. Salvador Dali oder Sylvia Plath werden in diesem Zusammenhang aufgrund ihrer Erkrankungen immer wieder genannt. Die Wissenschaft scheint jetzt eine Erklärung für dieses Phänomen gefunden zu haben. Eine genetische Mutation, die mit Psychosen und Schizophrenie in Verbindung steht, beeinflusst auch die Kreativität. Die Forschungsergebnisse der Semmelweis Universität http://www.sote.hu/deutsch könnten erklären, warum Mutationen, die das Risiko, an einer Geisteskrankheit wie Schizophrenie oder einer bipolaren Störung zu leiden, erhöhen, in der menschlichen Evolution erhalten oder sogar bevorzugt wurden. Details der Studie wurden in Psychological Science veröffentlicht.

Szabolcs Kéri untersuchte mit Neuregulin 1 ein Gen, das an der Gehirnentwicklung beteiligt ist. Frühere Studien haben es mit einem leicht erhöhten Schizophrenie-Risiko in Verbindung gebracht. Zwischen einer einzelnen DNA-Buchstaben-Mutation, die beeinflusst, wie viel des Neuregulin-1-Proteins im Gehirn gebildet wird und Psychosen, schlechtem Erinnerungsvermögen und der Empfindlichkeit gegenüber Kritik besteht anscheinend ein Zusammenhang. Rund 50 Prozent der gesunden Europäer verfügen über eine Kopie dieser Mutation, 15 Prozent haben zwei.

Um festzustellen, wie diese Variationen die Kreativität beeinflussen, untersuchte Kéri das Erbgut von 200 Erwachsenen, die auf ein Inserat geantwortet hatten. Gesucht wurden kreative Freiwillige mit einer entsprechenden Ausbildung. Die Teilnehmer mussten zwei Tests zu kreativem Denken absolvieren und ein objektiv messbares Ergebnis ihrer Fähigkeiten, wie das Einbringen eines Patents oder das Schreiben eines Buches, liefern. Menschen mit zwei Kopien der Mutation, rund zwölf Prozent der Freiwilligen, schnitten tendenziell deutlich besser als jene mit einer oder gar keiner. Jene mit einer Kopie schienen allgemein kreativer zu sein als jene ohne. Insgesamt erklärte die Mutation laut Kéri zwischen drei und acht Prozent der Unterschiede in der Kreativität.

Wie genau Neuregulin 1 die Kreativität beeinflusst, ist derzeit nicht bekannt. Teilnehmer mit zwei Kopien neigten eher zu schizoiden Charakterzügen wie Paranoia, eigenwilligem Sprechverhalten und unangebrachten Gefühlsäußerungen. Die Verbindung der Mutation mit Geisteskrankheiten scheint daher die Verbindung mit der Kreativität nicht ausreichend zu erklären. Kéri nimmt an, dass die Mutation eine Region des Gehirns dämpft und zwar jene, die Stimmungen und Verhalten unter Kontrolle hält, also den präfrontalen Kortex. Diese Veränderung setzt bei manchen ein kreatives Potenzial frei, bei anderen jedoch psychotische Wahnvorstellungen.

Intelligenz könnte ein Faktor sein, der bestimmt, ob die Mutation die Kreativität fördert oder zum Entstehen einer Psychose beiträgt. Die Studienteilnehmer waren tendenziell überdurchschnittlich intelligent. Im Gegensatz dazu ergab eine frühere Studie laut New Scientist, dass in Familien mit vielen Schizophrenie-Patienten die gleiche Mutation mit einer geringeren Intelligenz und psychotischen Symptomen einherging. Kéris eigene klinische Erfahrungen gehen dahin, dass psychotische Menschen mit einem höheren Intelligenzquotienten über mehr intellektuelle Kapazitäten im Umgang mit diesen Erfahrungen verfügen. Es sei nicht ausreichend, diese Erfahrungen zu haben, sie müssten auch kommuniziert werden.

 

Folgeerkrankungen bei Diabetes und Rauchen

Ärzte fordern: Rauchen aufgeben, mehr Bewegung und ausgewogene Ernährung

Bochum/Stuttgart/Heilbronn (pte/12.10.2006/16:00) – Laut einer
aktuellen Studie der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG)
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de schädigt das Rauchen bei
Menschen mit Zuckerkrankheiten wie Diabetes nicht nur die kleinen
Blutgefäße, sondern kann dadurch auch Erkrankungen an Augen und Nieren
verursachen und weiter beschleunigen. Späterkrankungen wie Diabetes
mellitus, Sammelbegriff für unterschiedliche, heterogene Störungen des
Stoffwechsels mit einer Überzuckerung des Blutes, werden durch das
Rauchen erheblich in ihrem Krankheitsverlauf angetrieben. Petra Busch,
Diabetologin in der Medizinischen Klinik II der SLK Kliniken Heilbronn
http://www.slk-kliniken.de, sowie andere Wissenschaftler werteten für
die Studie knapp 12.000 Menschen mit Diabetes Typ 1 mellitus von
Krankenakten aus 182 Behandlungszentren aus.

Im Gespräch mit pressetext weist Petra Busch darauf hin, dass von den
knapp 12.000 beobachteten Patienten mit Diabetes Typ 1 nur rund 5.900
persönliche Angaben machten. Von dieser Zahl, so Busch, waren über
3.500 Personen Raucher, die mehr als eine Schachtel am Tag konsumieren.
Die Studie bestätigt die strittig diskutierte Frage vieler
Wissenschaftler, dass Diabetiker, die zur Zigarette greifen, einem
2,4-fach häufigeren Risiko ausgesetzt sind, eine Retinopathie, eine
durch Diabetes mellitus verursachte Netzhauterkrankung, zu bekommen.
Außerdem zeigte die Analyse, dass eine vermehrte Eiweißausscheidung im
Urin als wichtiger Indikator für schwere Nierenschäden unter den
rauchenden Diabetikern sogar um den Faktor 5,9 häufiger festgestellt
werden konnte. Hierbei liegt die Vermutung nahe, dass dies teilweise an
der schlechteren Blutzuckereinstellung bei Rauchern mit Diabetes liegt.
Die Studie stützt diese Annahme insofern, als das sie zeigt, dass deren
HbA1c-Wert im Blut, das heißt Glycohämoglobin (GHb) als eine Form des
roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin), an den Glukose gebunden hat,
gegenüber Diabetikern, die nicht rauchten, erheblich angestiegen war.
Hinzu kommt, dass Raucher häufiger erhöhte Cholesterinwerte aufwiesen.

Die Forderung der Fachärzte wie von Busch und anderen Wissenschaftlern
richtet sich somit an alle Diabetiker, nicht nur das Rauchen
aufzugeben, sondern auch mit ausreichender Bewegung und ausgewogener
Ernährung gesünder zu leben. Die vorgestellte Studie bietet dabei eine
wesentliche Argumentationsgrundlage und verleiht bisherigen Annahmen
und Vermutungen neue Beweiskraft. Denn die durch das Rauchen generell
verursachten Folgeerkrankungen, wie Gefäßverkalkung (Atherosklerose) in
den großen Blutgefäßen und bei Diabetikern die so genannte
Makroangiopathie, führen im schlimmsten Fall zum Herzinfarkt,
Schlaganfall oder Raucherbein. Auch eine Schädigung der kleinsten
Blutgefäße, die so genannte Mikroangiopathie ist als Folgeerkrankung
nicht auszuschließen. Diabetiker, die gleichzeitig auch Raucher sind,
riskieren daher Durchblutungsstörungen in Auge (Retinopathie) und Niere
(Nephropathie), was seinerseits zu Erblindung und Nierenversagen führen
kann. Buschs Forderung richtet sich jedoch nicht nur an Patienten
selbst, sondern auch an behandelnde Ärzte, solche Patienten auf ihr
zusätzliches Risiko hinzuweisen.