Archiv der Kategorie: Ernährung Genussmittel

Maniok gegen Vitaminmangel

Versorgung von 150.000 afrikanischen Haushalten bis 2014 geplant

Abuja (pte001/19.12.2011/06:00) – Forscher des International Institute of Tropical Agriculture (IITA) http://www.iita.org haben in Nigeria drei neue Varianten der Maniok-Pflanze gezüchtet, die einen erhöhten Gehalt der Vitamin-A-Vorstufe Beta-Carotin enthält. Die Verantwortlichen sprechen von einem "großen Durchbruch" und wollen damit Mangelerscheinungen in verschiedenen Regionen des afrikanischen Kontinents bekämpfen. Anita Sackl, Ernährungsexpertin bei Ärzte ohne Grenzen in Österreich http://aerzte-ohne-grenzen.at , sieht die Entwicklung gegenüber pressetext vorsichtig optimistisch.
Hotspots Flüchtlingslager

Die neuen Maniok-Züchtungen – die Pflanze ist auch unter dem Namen "Kassava" bekannt – firmieren unter den Genotypen-Bezeichnungen TMS 01/1368, TMS 01/1412 und TMS 01/1371. Sie sollen sich gut für die Herstellung hochwertigen Mehls und der Zubereitung traditioneller Speisen, wie etwa das in Nigeria beliebte "Fufu" eignen.

In manchen Teilen Afrikas ist Vitamin-A-Mangel ein erhebliches Problem und unter anderem ein Auslöser für viele Erblindungen. "Besonders in Flüchtlingslagern und verschiedenen Regionen der Subsahara-Region ist die Versorgungssituation schlecht", schildert Sackl. Jedoch ortet die Fachfrau vielerorts Fortschritte. So gibt es mittlerweile in zahlreichen Staaten Verteilungsprogramme, die schon ab frühester Kindheit greifen und bereits Wirkung zeigen. Auch internationale Unterstützung, wie etwa über das World Food Programme, trägt zur Verbesserung bei."

Abhängigkeit muss vermieden werden

Sackl betont, dass Ärzte ohne Grenzen bei den Hilfseinsätzen noch keine Erfahrung mit den neuen Produkten gemacht hat. Sie selbst sieht die IITA-Entwicklung jedoch mit leichtem Optimismus. "Wenn diese Pflanze tatsächlich einen erhöhten Vitamingehalt aufweist und robust ist, könnte das etwas bewirken. Jedoch ist eine ausgewogene Ernährung trotzdem wichtig, da Maniok einen geringen Proteingehalt und wenige essenzielle Aminosäuren aufweist", sagt Sackl.

Die Expertin warnt jedoch auch vor der Erzeugung zusätzlicher Abhängigkeit. "Die Pflanzen müssen vermehrbar sein, damit die lokalen Bauern und Bäuerinnen selber Saatgut für das nächste Jahr herstellen können." Die auf traditionellem Wege gezüchteten, neu entwickelten Maniok-Pflanzen lassen sich über die Abspaltungen von Ablegern vom Stamm des Gewächses vermehren. 2013 sollen 25.000 Landwirte erstmals beliefert werden, bis Mitte 2014 soll sie Eingang in die Nahrungsmittelauswahl von 150.000 Haushalten finden.

Verwendungsmenge für bestimmte Azofarbstoffe eingeschränkt

Knallige Farben – bestimmte Azofarbstoffe eingeschränkt

2013/06/01- Ab 1. Juni 2013 werden bei drei künstlichen Lebensmittelfarbstoffen die Verwendungsmengen und die Einsatzbedingungen deutlich eingeschränkt. Es handelt sich um die Azofarbstoffe Gelborange S (E 110), Chinolingelb (E 104) und Conchenillerot A (E 124), die beispielsweise in knallig bunten Süßigkeiten und Getränken enthalten sind. Alte Bestände, die der am 1. Juni in Kraft tretenden EU-Verordnung nicht entsprechen, dürfen aber noch weiter verkauft werden.

Bei den drei Azofarbstoffen wurde die täglich tolerierbare Aufnahmemenge (ADI) nach einer Empfehlung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA aus dem Jahr 2009 deutlich herabgesetzt, informiert der VerbraucherService Bayern. Der ADI ist die Menge einer Substanz, die lebenslang pro Tag ohne gesundheitliche Auswirkungen verzehrt werden darf. Bei Chinolingelb wurde der ADI-Wert von 10 mg auf 0,5 mg, bei Gelborange S von 2,5 auf 1 mg und bei Conchenillerot von 4 auf 0,7 mg gesenkt. Die Verwendungsmengen und Einsatzbedingungen wurden dementsprechend angepasst. Diese Maßnahme dient vor allem dem Schutz der Kinder, die durch ihr geringes Körpergewicht beim Genuss entsprechender Produkte leicht größere Mengen aufnehmen können.

Bereits seit 20. Juli 2010 müssen Lebensmittel, die Azofarbstoffe enthalten, mit dem Hinweis „kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen“ versehen sein. Daraufhin haben viele Hersteller ihre Rezeptur geändert und verwenden stattdessen andere künstliche Farbstoffe oder Frucht- und Pflanzenextrakte wie Karotinoide, Spinatextrakt und Kurkuma. Der künstliche Azofarbstoff Conchenillerot A (E 124) wird häufig durch echtes Conchenille bzw. Karmin (E 120) ersetzt, das aus getrockneten Scharlach-Schildläusen gewonnen wird. Doch auch natürliches Conchenille kann bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen, gibt der VerbraucherService Bayern zu bedenken.

Azofarbstoffe sind in Süßigkeiten und Getränken, aber auch Milchprodukten, Soßen, Füllungen, Kaviarersatz und Krabbensalat enthalten. Wer beim Einkauf auf das Etikett achtet, kann sich bewusst für Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen entscheiden. (aid)

aid: Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Der gemeinnützige Verein löste sich 2016 auf.

Sushi selbst zubereiten

Sushi selbst zubereiten
Bei Fisch auf Herkunft und Fangmethode achten
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(aid) – Sushi liegt im Trend. Wer die japanische Spezialität selbst zubereitet, sollte beim Einkauf der Meeresfrüchte auf Art, Herkunft und Fangmethode achten. Eine umweltverträgliche Wahl sind beispielsweise Lachs aus Bio-Aquakultur, Bio-Garnelen und Surimi aus MSC-zertifiziertem Alaska-Seelachs. Das geht aus dem aktuellen Sushi-Ratgeber des World Wide Fund for Nature (WWF) Deutschland hervor. Die Bewertung erfolgte anhand verschiedener Kriterien wie dem Zustand der Fischbestände, Fangmethode, Umweltauswirkungen der Fischereien und Produktionsbedingungen.

Ein Sushi-Klassiker ist Thunfisch, wobei in Deutschland meist Gelbflossenthunfisch aus dem Pazifik oder Indischen Ozean verwendet wird. Der Blauflossenthunfisch und der Europäische Aal stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten und gehören nicht ins Sushi.

Surimi ist Fischmuskelfleisch und kann sich aus mehreren Fischarten zusammensetzen. Nur wenn deren Art und Herkunft gekennzeichnet sind, lässt sich die Umweltverträglichkeit des Produkts einschätzen.

Im Restaurant ist anhand der Speisekarte meist nicht zu erkennen, woher der Fisch im Sushi stammt und wie er gefangen wurde. Wer die japanische Delikatesse selbst zubereitet, kann dagegen verantwortungsvoll einkaufen und einen umweltverträglichen Fischfang unterstützen. Das blaue Label des Marine Stewardship Council (MSC) ist eine wichtige Orientierungshilfe für Wildfisch. Bei Zuchtfischen sind empfehlenswerte Produkte mit Bio-Siegeln, etwa von Bioland oder Naturland, gekennzeichnet.

Eine umweltfreundliche Alternative ist Fisch aus Deutschland. Für Maki-Rollen eignen sich beispielsweise Bio-Forelle oder gebratener Ostseedorsch. Und auch vegetarische Kreationen sind denkbar. Die Zubereitung von Sushi in der eigenen Küche ist nicht schwer und auch deutlich kostengünstiger als im Restaurant. Alle Zutaten sind in Asia-Läden und gut sortierten Supermärkten erhältlich.

Grundlage ist ein spezieller Rundkornreis, der nach dem Kochen mit einer Mischung aus Reisessig, Salz und Zucker aromatisiert und abgekühlt wird. Für Nigiri-Sushi befeuchtet man die Hände mit Essigwasser und formt eine Portion des klebrigen Reises zu einem Rechteck. Das Reishäppchen wird mit rohem Fisch oder Garnelen belegt und sparsam mit Wasabi gewürzt – einer scharfen Paste aus grünem Meerrettich. Für die Zubereitung von Maki-Sushi braucht man getrocknete Algenblätter, auch Nori genannt. Diese werden auf eine Bambusmatte gelegt, mit einer Reisschicht bestrichen, gefüllt und eingerollt. Für die Füllung eignen sich Thunfisch und Lachs, geräucherte Forelle, Surimi, Garnelen, aber auch Gurken- und Möhrenstreifen, Mango und Avocado. Die fertigen Häppchen werden klassischerweise in Sojasoße gedippt. Bevor man eine neue Sorte genießt, lässt sich der Fischgeschmack mit eingelegten Ingwerstreifen neutralisieren.
Heike Kreutz, www.aid.de

Hirn verlangt nach Alkohol

fzm – Bis zu 85 Prozent aller entgifteten alkoholabhängigen Patienten werden rückfällig. Ein Beitrag in der Fachzeitschrift "PPmP Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2007) spricht von einem selbst bei Laborratten vorhandenen "Suchtgedächtnis". Aber es gibt sicherlich Patienten, die zumindest kurzfristig zur Schadensbegrenzung von kontrolliertem Trinken profitieren können.
Neuerdings hat man in gewissen Hirnregionen von Alkoholabhängigen Veränderungen gefunden. So berichtet ein Aufsatz in der Zeitschrift "Fortschritte der Neurologie, Psychiatrie" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2007) über einen Schwund des Stirnhirns (präfrontaler Kortex), das für die verschiedensten intelligenten Leistungen des Menschen zuständig ist. Normalerweise bildet sich dieser Hirnschwund im Laufe der Abstinenz innerhalb von etwa zwei bis drei Monaten zurück. Das intakte Funktionieren dieser Hirnregion stellt offenbar eine notwendige Bedingung für die Ausbildung einer willentlichen Handlungskontrolle dar. Darüber hinaus wirkt Alkoholkonsum wie die klassische Konditionierung, wobei ein alkohol-assoziierter Reiz (beispielsweise der Geruch, das Gläserklingen, das Einsamkeitsgefühl vor dem Fernseher) das Verlangen nach Alkoholkonsum auslöst. Tatsächlich zeigen bildgebende Studien, dass Bilder und Gerüche alkoholischer Getränke zu einer verstärkten Aktivierung von Regionen des Aufmerksamkeitssystems und anderen Arealen führen. Das Ausmaß dieser Aktivierungen sagt voraus, ob ein Patient im nachfolgenden Untersuchungszeitraum rückfällig werden wird. Für das Rückfallgeschehen ist also gar nicht so sehr das bewusst erlebte Verlangen ausschlaggebend, sondern eine automatisierte Handlungskette. Aktuelle therapeutische Ansätze können diese Prozesse positiv beeinflussen.

M. Bottlender:
One drink, one drunk – Ist kontrolliertes Trinken möglich? PPmP Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische
Psychologie 2007; 57 (1): S. 32-38

A. Heinz:
Sucht und Selbststeuerung? Neue Erkenntnisse zur Entstehung und Therapie der Alkoholabhängigkeit
Fortschritte der Neurologie, Psychiatrie 2007; 75 (1): S. 1-4

Graupen erleben ein Comeback

**Von Suppen bis Risotto**
Graupen erleben ein Comeback

(BZfE) – Ältere Erwachsene kennen sie noch als Arme-Leute-Essen

oder als sättigende Speise während des Krieges. Deshalb waren sie

lange Zeit verpönt, doch allmählich kommen sie wieder in Mode: die

Graupen. Viele Verbraucher fragen sich aber: Was sind Graupen

eigentlich und wofür verwendet man sie?

Graupen zählen zu den Getreideerzeugnissen. Sie werden in der Regel

aus Gerste, manchmal auch aus Weizen hergestellt. Dafür werden die

Gerstenkörner in speziellen Mühlen zunächst enthülst, dann

geschält, geschliffen und poliert. Verwendet man ganze Körner,

spricht man von sogenannter Rollgerste. Werden sie erst zerkleinert

und dann entsprechend verarbeitet, handelt es sich um Perlgraupen. Sie

haben – wie der Name vermuten lässt – die typische kugelige Form

und sind bekannter als Rollgerste.

Durch das Schälen und Schleifen gehen dem Gerstenkorn allerdings die

wertvollen Randschichten und der Keimling verloren. Gerade sie sind

reich an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen. Deshalb handelt es

sich bei Graupen zwar nicht um ein Vollkornprodukt, sie enthalten aber

nennenswerte Mengen an Eisen, Mangan und Zink. Des Weiteren sind sie

gut bekömmlich und bereichern den Speisplan. Die meisten Menschen

denken bei diesem Lebensmittel an eine Graupensuppe. Die kleinen

Gerstenkugeln können aber noch viel mehr: Wie wäre es mal mit einem

leckeren Risotto? Dafür verwendet man Graupen statt Reis. Aber auch

für Pfannengerichte, Gemüsefüllungen und Salate kann man sie

verwenden. Selbst süße Desserts – ähnlich wie Milchreis mit

frischen Früchten oder Kompott – lassen sich damit zubereiten.

Wie auch immer – sie brauchen genauso wie Reis Flüssigkeit, damit

sie garen können. Für eine Tasse Perlgraupen sind es je nach Rezept

gut drei Tassen Wasser, Brühe oder auch Milch. Die Garzeit beträgt

je nach Produkt und Zubereitungsart etwa 20 bis 30 Minuten. Da sie gut

sättigen, können sie klassische Beilagen wie Kartoffeln, Reis oder

Nudeln durchaus mal ablösen. Nicht zuletzt sind sie auch für

Vegetarier und Veganer eine willkommene Alternative.

/Hedda Thielking,

500 Jahre Reinheitsgebot

**500 Jahre Reinheitsgebot**
Nur vier Zutaten für deutsches Bier

(aid) – Aus nur vier Zutaten werden in Deutschland mehr als 5.500

Biermarken hergestellt. Als die Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. am

23. April 1516 im Rahmen einer Landesverordnung das so genannte

Reinheitsgebot erließen, konnten sie sich das wohl kaum vorstellen.

Im Unterschied zu Brauereien im Ausland dürfen deutsche Brauereien

bis heute ausschließlich die vier natürlichen Zutaten Wasser, Malz,

Hopfen und Hefe zur Bierherstellung verwenden. Künstlichen Aromen,

Farbstoffe und Stabilisatoren sind genauso tabu wie Enzyme,

Emulgatoren und auch Konservierungsstoffe. Das macht die Brauerei in

Deutschland zu einer besonders aufwändigen und anspruchsvollen

Angelegenheit.

Der erste Arbeitsschritt ist die Malzherstellung. Dazu wird Getreide

in Wasser eingeweicht und zum Keimen gebracht. Das Braumalz wird in

der Schrotmühle gemahlen, das Schrot dann mit Wasser vermischt und

erhitzt. Die festen Bestandteile der Maische („Treber“), werden im

Läuterbottich durch einen Filter von der Flüssigkeit – der

„Würze“ – getrennt. Sie wird zusammen mit Aroma- oder

Bitterhopfen etwa eine Stunde lang gekocht. Die restlichen Trübstoffe

werden im Whirlpool aus der Würze entfernt. Dann kann diese im

Würzkühler herunterkühlen. Im Gärtank kommt schließlich als

letzte Zutat die Hefe hinzu. Ihre Aufgabe ist es, den in der Würze

gelösten Malzzucker in Kohlensäure und Alkohol umzuwandeln. Am Ende

des Gärprozesses steht das so genannte Jungbier. Das lagert noch bis

zu drei Monate in Tanks, bevor es abgefüllt wird.

Der Brauer kann die Richtung seines Bieres trotz der wenigen Zutaten

mannigfach verändern. Ihm stehen dutzende Malz- und noch viel mehr

Hopfensorten zur Verfügung, dazu 20 bis 25 Bierhefen. Die können in

verschiedenen Kombinationen und noch dazu in den unterschiedlichsten

Mengenverhältnissen verarbeitet werden. Weitere Stellschrauben im

Produktionsprozess sind unterschiedliche Gärverfahren, Temperaturen

und Lagerzeiten.

Eva Neumann

Dem Bio-Siegel auf der Spur

(aid) – Lebensmittel aus biologischem Anbau sind im Trend. Es gibt kaum einen Supermarkt, der nicht mit einem Bio-Sortiment aufwarten kann. Doch inzwischen kursieren mehr als einhundert Bio-Kennzeichnungen in Deutschland. Das verunsichert viele Kunden, die sich fragen: Wo steckt eigentlich wirklich Bio drin? Den aid-Film "Bio & Co." von 2003 gibt es jetzt auf DVD mit praktischer Menüführung und einzeln anwählbaren Sprungmarken. Er geht allen wichtigen Fragen in Sachen Bio auf den Grund und erklärt, worauf es bei Bio-Lebensmitteln ankommt und woran man sie erkennt. Dazu wirft die Kamera ihren Blick in verschiedene Produktionsbetriebe und verfolgt, wie Käse, Wurst, Nudeln, Wein und andere Lebensmittel mit biologischen Verfahren hergestellt werden. Zudem begleitet der Film eine Kontrolleurin auf Öko-Kontrolle, die deutlich macht, welche strengen Qualitätskriterien Biolandwirte und -hersteller befolgen müssen. Am Ende des rund 30-minütigen Films bleiben keine Zweifel offen, was wirklich Bio ist und welchem Siege
l Konsumenten tatsächlich trauen können.
aid

aid-Film auf DVD "Bio & Co.", Laufzeit ca. 30 Minuten
Bestell-Nr. 61-7620, ISBN 978-3-8308-0706-3
Preis: 15,50 EUR
zzgl. einer Versandkostenpauschale von 3,00 EUR gegen Rechnung

aid-Vertrieb DVG, Birkenmaarstraße 8, 53340 Meckenheim
Tel.: 02225 926146, Fax: 02225 926118
Österreich: ÖAV, av Buch, Sturzgasse 1A, 1140 Wien
E-Mail: mailto:Bestellung@aid.de, Internet: www.aid-medienshop.de

Magelernährung bei Senioren ein großes Problem

Magelernährung bei Senioren ein großes Problem
1,6 Millionen über 60-jährige Deutsche sind schlecht ernährt
 
Senioren: Schlechte Ernährung ist ein Teufelskreis (Foto: aboutpixel.de/maçka)

Gronau (pte005/14.06.2011/06:10) – In Deutschland leiden rund 1,6 Mio. der rund 19,4 Mio. über 60-jährigen Menschen unter Mangelernährung. Davon leben 1,3 Mio. zu Hause und rund 330.000 in Alten- und Pflegeheimen. . "Jeder zweite Krankenhauspatient über 75 Jahre ist bei seiner Aufnahme in die Klinik mangelernährt", berichte Jürgen Sasse, Chefarzt der Geriatrie am Johanniter-Krankenhaus in Gronau (Leine).

Laut einem Bericht des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) zur Qualität in der ambulanten und stationären Pflege wurden bei 34,4 Prozent der stationär untergebrachten Patienten Mängel bei der Ernährungs- und Flüssigkeitsversorgung festgestellt. Bei den ambulant versorgten Frauen und Männern waren es 29,6 Prozent.

Mit verantwortlich dafür sind physiologische Veränderungen wie ein verringertes Verlangen nach Nahrung (Alters-Anorexie), abnehmende Sinneswahrnehmungen (Geruch, Geschmack, Sehen), eine gesteigerte Aktivität von Sättigungsfaktoren im Magen-Darm-Trakt sowie Veränderungen diverser Botenstoffe und Hormone.

Negative Folgen

"Durch akute Erkrankungen sowie durch Fehl- und Mangelernährung wird der Muskelabbau beschleunigt", erklärte der Gronauer Arzt gegenüber pressetext. Und durch die Sarkopenie steigt auch das Sturz- und Frakturrisiko. Krankheiten und Medikamente wirken sich negativ auf den Gesamtenergieumsatz bei älteren Menschen aus und bei meist geringerer körperlicher Aktivität nimmt die Körperzellmasse ab.

"Senioren benötigen eine Kost mit erhöhter Nährstoffdichte, der Bedarf an Vitaminen und Spurenelementen – zum Beispiel Vitamin D – bleibt gleich oder ist sogar erhöht", meint Sasse. Jüngere, zu Hause lebende Senioren, hätten Studien ergeben, nähmen zu wenig Obst, Gemüse, Fisch und Milchprodukte und zuviel tierische Fette zu sich. Neben Vitamin D fehlten ihnen Ballaststoffe, Kalzium und Folsäure.

"Einsamkeit, Armut und mangelnde Einkaufsmöglichkeiten sind Ursachen von Mangelernährung im Alter", analysiert Sasse. Zudem tragen auch körperliche Einschränkungen wie Schluckstörungen, Lähmungen, Mundtrockenheit, ein schlechter Zahnstatus sowie eine Abnahme des Seh-, Geruchs- und Geschmacksvermögens zur Mangelernähung ebenso bei wie psychische Einschränkungen.

Teufelskreis der Mangelernährung

Kommen soziale, psychische, körperliche, geistige und finanzielle Faktoren zusammen und führen zu schlechten Gewohnheiten oder einer ungünstigen Lebensmittelwahl, entstehe schnell ein "Teufelskreis der Mangelernährung", warnt der Mediziner. Reduziertes Durstempfinden und Flüssigkeitsmangel etwa könnten zu einer raschen Austrocknung bis hin zum Zusammenbruch des Kreislaufs und der Nierenfunktion führen. "Der Mangelernährte liegt öfter und länger im Krankenhaus, stirbt früher, hat einen verzögerten Heilungsprozess, wird früher ins Heim eingewiesen und erleidet mehr Infektionen", so das Resümee des Arztes.

Vor allem ältere Menschen sollten daher unbedingt darauf achten, Lebensmittel mit "erhöhter Nährstoffdichte" zu verzehren, um den Bedarf an essentiellen Nährstoffen sicher zu stellen. Auf dem Speiseplan soll mehrmals täglich Obst, Gemüse sowie Milchprodukte und Fisch stehen. Darüber hinaus sollte auf regelmäßige Mahlzeiten geachtet und auch die körperliche Aktivität nicht vernachlässigt werden., rät der Mediziner abschließend.

So bleibt der Sekt zu Silvester spritzig

(aid) – Zum Jahreswechsel knallen wieder die Sektkorken. Besonders gut schmeckt das prickelnde Getränk, wenn es kühl serviert und das Glas beim Einschenken leicht geneigt wird. Denn auf diese Weise bleibt die im Sekt gelöste Kohlensäure länger erhalten. Nach dem Öffnen der Flasche sorgt die Kohlensäure – vom Druck befreit – für das typische Perlen des Schaumweins. Erst durch die im Getränk aufsteigende Kohlensäure werden die Geschmacksstoffe im Mund optimal wahrgenommen, und der Sekt kann sein Aroma voll entfalten.
Wie viel Kohlensäure schon beim Eingießen verloren geht, hat ein französisches Forscherteam untersucht. Der Schaumwein wurde bei einer Temperatur von 4, 12 und 18 °C serviert und in ein hohes Sektglas eingeschenkt. Am Kelchboden befanden sich kleine Erhebungen, damit die Kohlensäure besser hochperlen konnte. Beim Servieren hielten die Forscher das Glas gerade – wie bei Sekt üblich – oder leicht geneigt. Das Resultat: Wird der Schaumwein schonend serviert, bleibt er länger spritzig. Ideal ist, das Glas leicht zu neigen und den Sekt gegen den Glasrand rieseln zu lassen. Dann perlt am wenigsten Kohlensäure aus, und das feine Aroma kommt optimal zur Geltung. Auch die Temperatur hat Einfluss auf den Kohlensäuregehalt. Je wärmer der Sekt, desto mehr Kohlensäure geht bereits auf dem Weg ins Glas verloren.
Heike Kreutz, www.aid.de

Harte Schale, weicher Kern

So lagern Sie Nüsse richtig

Im Gebäck oder pur zum Knabbern – in der Vorweihnachtszeit sind Nüsse besonders gefragt. Damit das feine Nussaroma möglichst lange erhalten bleibt, lohnt es sich, ganze Nüsse zu kaufen und sie selbst zu knacken und zu zerkleinern. Bei sachgerechter Lagerung sind die ganzen Schalenfrüchte monatelang haltbar, während geschälte und geriebene Nüsse rasch verbraucht werden müssen, weil sie aufgrund ihres hohen Fettgehalts leicht verderben.

Daher sollten Nüsse grundsätzlich kühl, dunkel und trocken gelagert werden. Wärme, Licht und Feuchtigkeit verkürzen die Haltbarkeit und lassen die Kerne schneller ranzig werden oder schimmeln. Geschälte und bereits zerkleinerte Nüsse sollten bei angebrochener Verpackung am besten im Kühlschrank aufbewahrt werden, in jedem Fall aber in einer fest verschließbaren Dose. So halten sie sich bis zu vier Wochen und nehmen keinen Geruch der Umgebung an. Länger haltbar sind geschälte Nüsse nur im Gefrierschrank. Eingefroren lassen sie sich bis zu zwölf Monate lagern. Ein Tipp: Portionieren Sie die Ware und beschriften Sie die Verpackung direkt auch mit Mengenangabe, das vereinfacht die spätere Verwendung.

Verdorbene Nüsse sind am typisch ranzigen Geruch und Geschmack erkennbar. Auch eine gelbliche, dunkle Verfärbung deutet darauf hin. Nüsse sollten daher vor Gebrauch unbedingt auf Aussehen, Geruch und Konsistenz getestet werden. Riechen sie muffig, sind verfärbt oder sogar schimmelig, müssen die Nüsse in jedem Fall entsorgt werden.

Dr. Claudia Müller, (aid)

aid: Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Der gemeinnützige Verein löste sich 2016 auf.

Weitere Informationen: Bundeszentrum für Ernährung