Archiv der Kategorie: Erde, Klima, Umweltschutz

Klimaschutz für Realisten – ohne Dekarbonisierung?

(The Pioneer) – Die Erde erwärmt sich, ungeachtet der Pläne von Politik und Wirtschaft. Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, darf angesichts des Booms der fossilen Energien und des ständigen Zubaus neuer Kohle- und Gaskraftwerke als gescheitert gelten. Die Schäden belaufen sich schon jetzt auf Milliardenhöhe.

Doch es gibt eine Alternative zu Hysterie und Alarmismus. Diese Alternative hört auf den Namen Klimaanpassung. Damit ist ein Vorgang gemeint, bei dem sich nicht das Klima dem Mensch anpasst, sondern der Mensch dem Klima.

Es geht um den realpolitischen Umgang mit Dürre und anderen Wetterextremen. Die Klimaveränderung wird dabei nicht geleugnet, sondern als bittere Tatsache hingenommen, mit der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft umgehen müssen.

„Klimakatastrophe: Anleitung für Realisten“

heißt die Cover Story, die Luisa Nuhr, Lena Waltle und Clara Meyer-Horn recherchiert und aufgeschrieben haben. Realismus bedeutet in diesem Fall auch Optimismus, weil die Welt eben nicht der Verbrennung überlassen wird, sondern der natürliche Lebensraum von Mensch, Tier und Pflanze verteidigt wird.

 

2017: Pleite von Solarworld

Solarworld: Insolvenz mit Vorlauf
Sechs verlustreiche Jahre

Solarworld sieht sich als Opfer des jahrelangen Drucks aus China. Vor vier Jahren drohte der damals mit einer Milliarde Euro verschuldeten Firma schon einmal die Pleite. Das Eigenkapital nach Rekordverlusten von mehr als 600 Millionen Euro rutschte in den Minusbereich. Damals hatte Asbeck den Konzern gerettet, indem er sich mit den Gläubigern auf einen Schuldenschnitt verständigte. Sie verzichteten auf 60 Prozent ihrer Ansprüche und erhielten dafür Solarworld-Aktien. Für frisches Kapital sorgte ein Investor aus Katar.

Dem Insolvenzantrag gingen in dieser Woche sechs Verlustjahre voraus. Auch 2016 gab es tiefrote Zahlen. Da war der Weltmarktpreis für Solarmodule um rund ein Fünftel abgestürzt. Hintergrund wieder: die starken Überkapazitäten in China. Unternehmenschef Frank Asbeck hatte noch Ende März angekündigt, mit einem scharfen Sparprogramm bis 2019 wieder aus der Verlustzone kommen zu wollen. Mit dem Abbau von 400 Stellen – 300 davon in Deutschland – und zahlreichen Einzelmaßnahmen sollten die Kosten um ein Fünftel gesenkt werden.

Kritiker werfen dem Solarworld-Chef vor, auch hausgemachte Fehler hätten zum Niedergang wesentlich beigetragen. Das Unternehmen habe zu spät – sogar erst zu Beginn dieses Jahres – mit einem Sparprogramm auf die schrumpfenden Erträge reagiert. Da fehlte aber bereits das nötige Geld für einen Umbau: Ende 2016 lag das Eigenkapital der Konzernmutter nur noch bei 2,6 Millionen Euro. Außerdem haben Solarworld geschäftliche Chancen wie die Solarenergie-Beratung oder das Geschäft mit Speicherbatterien liegen lassen.

Weg vom Massenmarkt

Den Weg fort vom Geschäft mit Massenprodukten beschreiten andere deutsche Hersteller inzwischen nämlich recht erfolgreich. Ein Beispiel ist der kleinere Hersteller Solarwatt. 2012 musste das Dresdner Unternehmen mehr als einhundert Mitarbeiter entlassen und den Betrieb radikal umkrempeln. Heute, fünf Jahre später, verzeichnete der Solaranlagenhersteller steigende Umsätze, expandierte ins Ausland und stellt Mitarbeiter ein.

„Wir hatten damals die Erkenntnis, dass es kein ‚Weiter so‘ geben kann“, sagt der Chefkoch Detlef Neuhaus. Die Konsequenz: weg vom Massenmarkt für Module und große Solarparks, weg vom förderabhängigen Markt, stattdessen stärkere Konzentration auf Häuslebauer und Verbraucher. „Ein Produkt, das nur dann funktioniert, wenn es staatliche Förderung gibt, ist kein Zukunftsmodell.“

Heute setzt das Unternehmen auf Premiumprodukte und Komplettlösungen für Privathaushalte und Kleingewerbe: Neben Solaranlagen fürs Dach liefert Solarwatt selbst entwickelte Stromspeicher und intelligente Energiesteuerungen. Auch Neuhaus sieht im Massenmarkt keine Chance mehr für europäische Unternehmen, zu stark sei die Billigkonkurrenz aus Asien. „Da ist der Krieg ist seit mindestens drei, vier Jahren verloren.“

„Dies ist ein bitterer Schritt für Solarworld, den Vorstand und die Belegschaft und auch für die Solarindustrie in Deutschland“, ließ Frank Asbeck, Gründer und treibende Kraft von Solarworld, am Donnerstag mitteilen. Selten gab es einen tieferen Fall. Auf dem Höhepunkt des Solarbooms in Deutschland war eine Aktie von Asbecks Unternehmen 7192 Euro wert. Das war vor zehn Jahren. Am Donnerstag landete das Solarworld-Papier nach einem beispiellosen Absturz von um die 60 Prozent auf einem Tief von 68 Cent.

Auf dem Höhepunkt strahlte wahrlich die Sonne im oft wolkenbedeckten Deutschland – damals wurden hierzulande vier Fünftel aller weltweit produzierten Photovoltaikanlagen installiert, die gänzlich umweltfreundlichen Strom aus der Sonne gewinnen sollten. Die Solarwirtschaft war ein großes Pfund für die Energiewende in Deutschland. Und sie wurde gelobt und gefördert, dass die Milliarden nur so flossen. Und einer, der schnell erkannte, was es da zu holen gab, war: Frank Asbeck.

Die Bundesregierung verpflichtet seinerzeit die Verbraucher in Deutschland per Gesetz dazu, den Produzenten von Solarenergie eine sogenannte Einspeisevergütung zu zahlen. Es war die höchste weltweit. Die Besitzer von Solaranlagen ließen die Sonne Strom produzieren, speisten den in die Energienetze ein, und sie gründeten von garantierten, hohen Abnahmepreisen. In dieser Blütezeit der Branche unterstützen die Solarpioniere ihrerseits auch noch von großzügiger Förderung der Bundesländer für den Bau immer neuer Fabriken. Durch öffentliche Gelder unterstützt setzt sich eine neue Technologie durch, hergestellt in Deutschland.

Erfolg durch millionenschwere Förderung

Unter den Pionieren war Frank Asbeck mit seiner Solarworld einer der ersten und einflussreichsten. Gegründet wurde das Unternehmen 1999 und produzierte zuletzt mit rund 3300 Mitarbeitern, hauptsächlich in Deutschland und den USA. Mehr als hundert Millionen Euro an direkter Förderung erhielt der Solarpionier über die Jahre. Zwischenzeitlich strotzte der Konzern derart vor Selbstbewusstsein, dass Asbeck ankündigte, man wolle den deutschen Autobauer Opel, als dieser auf dem Sterbebett lag, übernehmen. Das war 2008. Mitte des Jahrzehnts hatte das deutsche Erneuerbare-Energie-Gesetz Unternehmen wie Solarworld zu einer kurzen Blüte verholfen.

Wenig später kam der erste Einbruch. Nicht zuletzt hatte die chinesische Konkurrenz erkannt, wie viel Geld mit der neuen Solar-Technologie zu verdienen war. Zentral angeschoben und mit jeder Menge Staatskapital wurden in China gigantische Produktionskapazitäten aus dem Boden gestempelt. Chinesische Billigprodukte überschwemmten den Weltmarkt, viele deutsche Produzenten hatten kaum eine Chance.

Gleichzeitig endete in Deutschland die großzügige Förderpraxis für die neue Technologie. Reihenweise mussten Solar-Betriebe der ersten Stunde schließen. Vor allem in Ostdeutschland, wo die Branche besonders wichtig war: Mit Firmen wie Odersun, Ersol, Q-cells oder FirstSolar verloren Tausende Beschäftigte ihre Arbeit. Die Branche reagierte, aber sie reagierte weniger mit Innovation als mit dem Ruf nach Schutz vor, wie sie es sah, unlauterer Konkurrenz.

Chinesisches Dumping

Mitte dieser Woche wiederholte ein Sprecher der Branchenvereinigung EU ProSun die mittlerweile alten Vorwürfe gegen China: „Seit nunmehr fünf Jahren beklagen wir in der EU massives Dumping chinesischer Solarhersteller. Über 100 Insolvenzen und Werksschließungen mussten wir in der europäischen Solarindustrie verzeichnen“, erklärte Verbandspräsident Milan Nitzschke am Mittwoch. „Chinesische Staatsbanken haben inzwischen einen dreistelligen Milliardenbetrag in eine Produktionskapazität gesteckt, mit der das Land allein den weltweiten Bedarf 1,3 mal decken kann.“

Europa zuerst – Der Trump-Faktor

Nitzschke äußerte sich ganz im Sinne von Solarworld-Chef Asbeck, der in den Billigpreisen der chinesischen Konkurrenz die Hauptursache für die eigene Pleite sieht: „Solarworld hat in den USA und in Europa den Kampf gegen illegales Preisdumping angeführt. Dieses Dumping hat jetzt jedoch erneut angenommen.“ „, so Asbeck in seiner neuesten Stellungnahme.

Tatsächlich erließ die Europäische Union nicht zuletzt auf Betreiben von Asbeck und anderen Branchengrößen Ende 2013 EU-Schutzzölle gegen Dumping-Angebote aus China. Allzu viel halb das nicht. Eine Stellungnahme des Europäischen Amts für Betrugsbekämpfung (Olaf) gegenüber dem „Handelsblatt“ spricht da Bände: „Wir können bestätigen, dass wir derzeit 15 laufende Untersuchungen in Bezug auf die Umgehung von Anti-Dumping und Ausgleichszöllen auf Solarpaneele aus China durchführen.“ Durch Schmuggel und allerlei Tricks werden die Schutzzölle umgangen. Allein zehn Deutsche und Chinesen sollen dabei laut „Handelsblatt“ 110 Millionen Euro an Zollgebühren und Steuern hinterzogen haben.

Selbst das beliebteste E-Auto aller Zeiten verschwindet vom Markt

Das Verbrenner-Aus ist beschlossen; dem E-Auto gehört die Zukunft. Das zumindest gilt für Politik und die meisten Autobauer. Doch die Deutschen können sich mit dem Elektroauto nicht wirklich anfreunden – was hauptsächlich an diesen 4 Gründen liegt. Und auch Hersteller wie Toyota warten ab, wie sich der Markt entwickelt – auch wenn man die großen E-Auto-Pläne bereits in der Schublade hat. Derweil reißt China den Stromer-Markt an sich, expandiert und exportiert wie verrückt. Die Geschichte läuft so gut, dass sogar VW und Audi nun mit chinesischen Autobauern paktieren. Da das Aus für den Verbrenner besiegelt ist, gibt es auch keine Alternative – zumindest nicht in Deutschland und Europa.

Immer weniger wollen das E-Auto

Dass ein Chef eines Autobauers sagt, man solle kein E-Auto kaufen, wirkt dabei aber konträr und paradox. Doch genau das tat Renault-Chef Luca De Meo im vergangenen Jahr. Er warnte Käufer von Elektroautos mit deutlichen Worten: „Wenn Sie keine Möglichkeit haben, zu Hause zu laden, kaufen Sie sich kein Elek­troauto.“ Unrecht hat er damit nicht. Die Strompreise an Ladesäulen sind hoch und Städter haben nach wie vor zu wenige Möglichkeiten, ihr E-Auto in der Nähe ihrer Wohnung aufzuladen. Und nun folgt die nächste Überraschung. Denn nach gut 10 Jahren auf dem Markt und der Entwicklung zu einem der beliebtesten E-Autos aller Zeiten stellt Renault sein Erfolgsmodell Zoé ein.

Mit dem Renault Zoé hat der französische Autobauer eines der bis heute beliebtesten E-Auto-Modelle im Programm. Das wird klar, wenn man sich die Verkaufszahlen ansieht, die zeigen, dass die Deutschen den Zoé lieben. Mit knapp 25.000 Neuzulassungen 2021 fuhr das Elektroauto auf den vierten Platz der meistverkauften Stromer in Deutschland. Vergangenes Jahr aber schaffte der Zoé nicht einmal mehr den Sprung in die Top 10. Und so muss das E-Auto sterben, wie wir bereits zu Beginn des Jahres berichtet haben. Jetzt gibt es auch ein Datum.

Das ist der Grund für das Aus

Wie französische Medien übereinstimmend berichten, ist am 30. März 2024 Schluss. Dann soll der letzte Zoé vom Band laufen. Der Grund für das Aus des Zoé: Renault will mehr Umsatz pro Auto machen. Das gelingt mit Modellen der Mittelkasse offenbar besser als mit einem Kleinwagen. Doch bei Renault steht der Nachfolger bereits in den Startlöchern. Der Renault 5, den wir in diesem Artikel vorstellen, soll dann das Interesse der E-Auto-Fahrer auf sich ziehen.

Zisternen mit notwendiger Zukunft – Mit einer Anregung von Jean Pütz

Lieber Herr Deeg,

schön, dass sich die Forschung damit beschäftigt und Gelder dafür bekommen. Doch warum geben die Wissenschaftler den Politiker nicht den Rat, jeden Neubau mit Zisternen auszustatten. Ich habe das bei Renovierungsarbeiten an meinen Häusern realisiert, übrigens mit 3. Brauchwasserspeicherung, und profitiere enorm davon. In Italien haben die meisten Häuser noch Zisternen, doch sie veröden, weil die Wasserwerke die Nutzung verbieten. Ich vermute, das wäre auch in Deutschland zu erwarten. Geben Sie bitte der Politik einmal den Rat sie solle diese Unsitte abschaffen. Das wäre eine Maßnahme, die keiner wissenschaftlicher Forschung bedarf. Das rät ein Urgestein der noch lebenden Wissenschaftsjournalisten

Ihr Jean Pütz

(Fraunhofer) – Die Nutzung von Wasser überwachen, Sparpotenziale aufzeigen und die Verwendung von Regenwasser erforschen: Mit diesen Zielen leitet Fraunhofer FIT das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt CrowdWater. Zweck des Projekts ist die Entwicklung einer regionalen Wasser-Datenplattform für die private, öffentliche sowie gewerbliche Nutzung. Für die Erarbeitung praxisnaher Lösungen werden aktuell etwa 30 Testhaushalte gesucht.

Die Haushalte werden mit entsprechender Sensorik ausgestattet, um Daten über die Umsetzbarkeit der Werkzeuge zu erheben und Anreizmechanismen zum Wassersparen zu testen.

Teilnehmende am Living Lab sollten sich idealerweise für die Erforschung nachhaltiger Regen- und Trinkwassernutzung interessieren und zu einer aktiven Mitgestaltung bereit sein. Es werden vorwiegend Haushalte aus dem Rhein-Sieg-Kreis oder Nordrhein-Westfalen gesucht.

 

Plädoyer für grünes Methanol als globaler Energieträger zur Klimarettung

Die Chance der zukünftigen Defossilisierung ist realistisch.Die sogenannte Dekarbonisierung ist zwar auf dem ersten Blick sinnvoll, aber daDeutschland immer noch glaubt, an seinem Wesen wird die Welt genesen, wird dieseeinseitige Politik eine Deindustriealisierung bewirken, die unser Land, welchesfrüher die technische Kultur in der Welt überhaupt möglich gemacht hat, inBedrängnis führen, dass uns Hören und Sehen vergeht. Ich hoffe, dass sich dieNazi-Geschichte nicht wiederholt. Die AFD lässt grüßen.

Bezeichnend für diese Entwicklung ist, dass unsere Politiker – aber leider auch viel zuviele Bürger – glauben, wenn wir die in eigenartigen Klimakongressen festgelegten CO2-Grenzwerte erreichten, wäre das Weltklima gerettet. Warum hat die deutsche, zu allen Opfern bereite Politik nicht entschieden protestiert, als bekannt wurde, dass noch nie so viel Erdöl, Kohle und Erdgas aus der Erdkruste befördert wurde wie im Jahr 2022. Und was gefördert wird, wird auch genutzt, wir aber sind zu blöd, jedes CO2-Molekül dem Wunschdenken bestimmter Ideologen, die keine Ahnung von Naturwissenschaft haben, auf dem Altar des Mainstreams zu opfern.

Ich habe mindestens 150 Politiker der Grünen, der SPD, der FDP und der CDU persönlich angeschrieben, um sie davon zu informieren, dass nur eine radikale Defossilisierung die Probleme lösen kann. Mein Ordner: ‚Antwort‘ erwartet‘ ist mittlerweile so umfangreich, dass ich es aufgebe. Ich habe sie noch nicht einmal kritisiert, sondern nur darüber informiert, dass Wasserstoff zwar unentbehrlich ist, um weitgehend weg von der Nutzung fossiler Energien zu kommen, aber Wasserstoff ist ein Gas, welches in der Speicherung, Transport und Anwendung sehr kratzbürstig ist und sich selbst politischen Wunschträumen entschieden entgegenstellt. Um es als Energieträger nutzen zu können, wird eine extrem teure Infrastruktur benötig. Geld, welches nach den Welt-Krisen nicht vorhanden ist. Mag sein, dass das die reichen Industrieländer schaffen, doch niemals die Länder, auf die es in Zukunft zur Klimarettung ankommt. China pfeift sowieso drauf, Indien ebenfalls, in den Konferenzen sind das alles nur Lippenbekenntnisse, die Länder der 3. Welt sind so arm wie eine Kirchenmaus.

Aber es geht auch anders. Wasserstoff ist nur eine Stufe zur Defossilisierung. Eine kleine Technologieschmiede in Österreich hat mit meiner Unterstützung es ohne staatliche Förderung möglich gemacht, dass in der Wüste und in den sonnen- und windreichen Länder nördlich und südlich des Äquators mit Hilfe einer in der Natur vorkommenden flüssigen Substanz mit Namen Methanol (auch Methylalkohol genannt) Wasserstoff in Milliarden und Abermilliarden Mengen in flüssige Form gebracht und damit preiswert gespeichert werden kann.

Warum lege ich so viel Wert auf die Wüsten, die sich durch den Klimawandel sowieso immer mehr ausdehnen:

  1. Der Grund und Boden, um riesige Solar- oder Windparks auszudehnen, steht in Hülle und Fülle zur Verfügung und nicht in Konkurrenz zu fruchtbarem Ackerboden zur Erzeugung von Nahrung für die Welt.
  1. Doch woher soll das Wasser kommen, welches unbedingt notwendig ist, um daraus Wasserstoff mit elektrischer Energie zu gewinnen? In den Wüsten ist es sehr rar oder muss aufwendig hergeschafft werden. Dem kann abgeholfen werden, denn auch in der Wüste gibt es genügend Feuchtigkeit, ausgedrückt durch die relative Luftfeuchtigkeit. Es sind immer mindestens 10%.
  1. Um aus vorhandenem Wasserstoff auf chemischem Wege mit geringem Energieeinsatz Methanol zu erzeugen, benötigt man CO2. Nun ist es tatsächlich möglich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Das hat die österreichische Technologie-Schmiede auf geniale Weise erreicht: Sowohl das benötigte Wasser als auch CO2 extrahieren sie an Ort und Stelle aus der Luft in einem Arbeitsgang: Sie führen die Luft durch eine große Ansammlung von Natronlauge. Interessant ist, dass sie dabei nicht verbraucht wird, sondern sie nimmt das Wasser und CO2 auf, so dass es in einem kontinuierlichen Kreislauf – beides getrennt – aus der Lauge extrahiert werden kann, und zwar als chemisch reines Kondenswasser und eben solche Kohlensäure. Es ist klar, dass dabei riesige Mengen an Luft erforderlich sind. Dies kann unter Berücksichtigung der modernen Strömungslehre mit wenig Energieaufwand bewältigt werden. Die dafür notwendigen großen Gebäudeeinrichtungen sind akzeptabel, denn auch die bisherigen Kraftwerke auf der grünen Wiese, mit Erdöl, Kohle, Erdgas oder Atom betrieben, besitzen bekanntlich riesige Kühltürme, die alle sonstigen Einrichtungen überragen. Dabei sollten sie nicht als Kraftwerke bezeichnet werden, sondern als Wolkenfabriken, denn beispielsweise Atomkraftwerke können aus der Umwandlung von Wärmeenergie in Strom nur 25% ausnutzen und die alten Kohlekraftwerke bestenfalls 30 bis 35%. Deshalb sind einige Verluste bei der Gewinnung von regenerativem Methanol aus Wasserstoff verkraftbar, insbesondere weil Energie aus der Sonne in Hülle und Fülle zur Verfügung steht. Die Wärme in der Wüste begünstigt sogar die Umwandlung von Wasserstoff in Methanol nicht nur durch die Katalyse sondern auch eine mögliche Hydrolyse.
  1. Diese Milliarden Tonnen zur regenerativen Versorgung der Welt mit Methanol können in großen Fabriken, in unmittelbarer Nähe der Fotovoltaik-Flächen produziert werden. In der Wüste ist dafür genügend Platz vorhanden.
  1. Die Infrastruktur zum Transport, zur Verteilung und Anwendung kann weitgehend aus der fossilen Welt übernommen werden. Zum Beispiel die früheren Erdöltanker, Pipelines und Tankstellen können kostengünstig weiter verwendet werden. Methanol hat außerdem den Vorteil, dass bei Havarie und Unfällen beim Transport und Anwendung nicht diese katastrophalen Umweltschäden entstehen, wie das bei fossilen Energien und zusätzlich bei der Atom-Energie der Fall ist.
  1. Außerdem ist Methanol jederzeit wieder mit Energie sparendender Katalyse umzuwandeln in reines Wasserstoffgas. Es ist also eine ideale Möglichkeit, Wasserstoff auf chemischem Wege zu speichern. Allerdings kann es auch als Treibstoff unmittelbar in Verbrennungsmotoren eingesetzt werden. Es erzeugt dabei keine giftigen Abgase und ist effizienter mit höherem Wirkungsgrad als ein herkömmlicher Dieselmotor.

Übrigens, so nebenbei gesagt, mit regenerativem Methanol kann wieder Wirtschaftswachstum ohne Reue entstehen. Jedes Entwicklungsland ist in der Lage als Energieproduzent weltweit aufzutreten, was das Monopol der derzeitigen Länder bricht, die heute viel Geld mit dem Verkauf ihrer schmutzigen Energien verdienen und Herrschaft ausüben können. Die reichen Länder müssten sie nur auf Augenhöhe unterstützen. Das ermöglicht eine globale, soziale und ökologische Marktwirtschaft, die sich bisher der fossilen Welt verwehrte. Da auch in der historischen Entwicklung der Industrie in Europa und Amerika sich dort die Arbeitsplätze entwickelten, die den extremen Wohlstand bei uns garantierten, wäre dies eine Friedenstiftende Entwicklungshilfe auf Augenhöhe, wenn die reichen Länder und ehemaligen Kolonialisten den 3.-Welt-Ländern die notwendigen riesigen Flächen an Solar-Paneelen finanzieren würden. Das Kapital für die Einrichtungen zur Elektrolyse und anschließender Umformung des Wasserstoffs in flüssiges Methanol wäre dann einfach zu organisieren. Seriöse Berechnungen gehen davon aus, dass die Kilowattstunde dann in den sonnenreichen Gebieten unter ein bis zwei Dollar- oder Euro-Cent kosten würde.

Wenn es dann gelingt, dieses regenerative Methanol preiswerter zu produzieren als alle fossilen Energieträger, wäre der Durchbruch zur Defossilisierung gelungen. Das liegt nicht in weiter Ferne, sondern mit gutem Willen ist das heute schon möglich. Wüsten der Welt gibt es nicht nur in der instabilen Sahel-Zone. Dann braucht die Welt auch nicht mehr Gesetze zur Dekarbonisierung schaffen, sondern dies würde sich automatisch von selbst einstellen, wenn regenerative Energie billiger ist als fossile.

Dieser Entwicklung wird hoffentlich der bekannt rücksichtslose Kapitalismus nicht entgegenstehen wie beispielsweise bei der Einführung des wesentlich ökologischeren und Energie sparsameren Alternative zum batterieschweren derzeitig favorisierten Elektroautos, welches eine katastrophale Ökobilanz besitzt und trotzdem noch propagiert wird wider besseres Wissen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, dass diese Kräfte aus der fossilen Welt nicht doch die Überhand gewinnen und die Entwicklung zum Guten verzögern. Merke: Methanol kann auf Anhieb sämtlichen fossilen Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle ersetzen und ist ein idealer CO2-Speicher, der jederzeit in Wasserstoff-Gas zurück verwandelt werden kann.

Klimaschutz – nein danke: Das fossile Imperium schlägt zurück

(Pioneer Briefing) – Wann immer irgendwo ein neuer Windpark oder eine Photovoltaik-Anlage eingeweiht wird, wird gerne vom „Ende des Ölzeitalters“ gesprochen. Das allgegenwärtige Ziel sei es, das „Ende von fossilen Energien einzuläuten“, verkündete etwa Annalena Baerbock bei der UN-Klimakonferenz im vergangenen Jahr.

Auch als die Richter in Den Haag vor zwei Jahren den Ölkonzern Shell per Gerichtsurteil festlegen wollten, seine CO2-Emissionen ehrgeiziger zu senken als bisher geplant, waren die Medien euphorisch gestimmt: Die Beschlüsse seien historisch, schrieb die Zeitschrift „Capital“. Shell müsse nun gezwungenermaßen sein Geschäftsmodell ändern.

Seither hat sich viel bewegt, nur leider in die andere Richtung:

  • Das fossile Imperium weitet sich aus. 655 von 685 der Unternehmen, die Erdöl und Erdgas fördern, wollen ihre Produktion ausbauen und neue Quellen erschließen. Das geht aus einer neuen Analyse der Nichtregierungsorganisation urgewald hervor. „Öl- und Gasfirmen und besonders die Oil Majors zeigen keine glaubwürdige Transformation“, sagt urgewald-Sprecherin Stefanie Jellestad.
  • Zwar gelobten alle Mineralölfirmen, deutlich mehr in Wind, Solar und Bioenergie zu investieren. Ein Großteil ihres Kapitals stecken sie aber heute weiterhin in das Geschäft mit fossilen Energien.
  • Auch die Investoren an der Börse haben den Glauben an das schnelle Ende des Ölzeitalters verloren und investieren heftiger denn je in die sechs großen Konzerne des fossilen Imperiums – Saudi Aramco, Shell, BP, ExxonMobil, Chevron, Total Energies. Die Börsenkapitalisierung von Saudi Aramco übertrifft den Wert aller DAX-Konzerne deutlich.

Die Demut der Shell-Manager nach dem Urteil ist längst wieder der alten Selbstgewissheit gewichen. Der CEO des britischen Öl- und Gaskonzerns machte vor ein paar Tagen klar:

Die ganze Branche profitierte von der großen Nachfrage nach Öl und Gas und den hohen Energiepreisen. Das Stichwort der Dekarbonisierung der Volkswirtschaft kursiert in der Sphäre der Politik und hat die Betreiber und Profiteure des fossilen Zeitalters erkennbar nicht erreicht.

Shell hat seinen Gewinn im vergangenen Jahr auf 40 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt – nach Angaben des Konzerns der höchste jemals verzeichnete Gewinn.

Der größte US-Ölkonzern Exxon Mobil strich 2022 einen Nettogewinn von knapp 56 Milliarden Dollar ein – rund 140 Prozent mehr als im Vorjahr und das höchste Ergebnis in der mehr als 140-jährigen Geschichte des Unternehmens.

Unverzüglich erlahmt der Ehrgeiz zum Ausstieg aus dem alten Geschäftsmodell:

Ursprünglich wollte Shell seine Ölproduktion bis 2030 um ein bis zwei Prozent senken. Jetzt wurde beim Kapitalmarkttag den Investoren verkündet, dass Shell die Ölproduktion stabil halten und die Gasproduktion ankurbeln wolle. Zwischen 2023 und 2025 will der Öl-Riese 40 Milliarden US-Dollar in die Öl- und Gasproduktion investieren.

BP verkündete, sein Ziel für die Reduzierung der Öl- und Gasproduktion erheblich zu senken: von 40 Prozent auf nur noch 25 Prozent bis 2030. CEO Looney:

Die Ölkonzerne sind zwar heute auch Investoren bei erneuerbaren Energien, aber das fossile Geschäft ist noch immer gigantisch im Vergleich dazu. Gemessen an ihren Investitionsmöglichkeiten sind die grünen Bemühungen nicht mehr als ein Feigenblatt.

Den Aktienkursen hat die Strategie der Öl- und Gaskonzerne gut getan. Seit Januar 2022 haben Exxon Mobil (+78 Prozent), Chevron (+37 Prozent), Shell (+45 Prozent) oder Total (+27 Prozent) große Kurssprünge hingelegt.

Die Realität ist: Der fossile Markt bleibt attraktiver. Bei Öl und Gas sind die Ölmultis Marktführer, bei erneuerbaren Energien nicht. Und: Der Markt für erneuerbare Energien ist noch klein im Vergleich zum klassischen Markt für Öl und Gas. Die weltweiten Klimakonferenzen haben die Marktdynamik der fossilen Konzerne beeinflusst, aber nicht grundlegend verändert.

Fazit: Der Fortschritt ist in den Politikerreden ein Jaguar und in der Wirklichkeit eine Schnecke. Wenn man den Status quo in nur einer Grafik festhalten wollte, dann wäre es wohl diese:

 

 

Der nachhaltige Weg in eine klimapositive Zukunft

Die Firma Obrist identifiziert in aMethanol® den neuen, globalen Energieträger für die Menschheit. Durch ein innovatives Direct-Air-Capture-Verfahren wird reines CO2 der Atmosphäre entnommen und mit grünem Wasserstoff zu Methanol synthetisiert. Ein Teil des CO2 wird über ein Zwischenprodukt in Sauerstoff und reinen Kohlenstoff gespalten. Somit kann mit Strom aus Photovoltaik-Anlagen im Sonnengürtel der Erde der erste klima-positive[1] Energieträger der Welt dargestellt werden.

Der patentierte Prozess kann bereits heute wettbewerbsfähig sein und mit State of the Art-Techniken und -Teilprozessen beliebig in Form von Großanlagen skaliert werden. Aufgrund der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Methanol als Basis-Chemikalie sind von der Stromerzeugung über die Schifffahrt bis hin zum Automotive-Sektor sämtliche Anwendungen umsetzbar. Erste Branchen starten bereits eine umfängliche Transition des verwendeten Energieträgers hin zu Methanol, der bezüglich Infrastruktur/Transport und Energiedichte große Vorteile bspw. gegenüber Wasserstoff aufweist.

In Form einer ersten aFuel® Großanlage beispielsweise in Nordafrika (Ägypten, Tunesien etc.) ließen sich mit der Unterstützung Österreichs und mit lokal vorhandenen Quellen für grünen Wasserstoff und erneuerbare Energien Synergie-Effekte nutzen und sowohl klimapositives Methanol als auch reiner Kohlenstoff rentabel vermarkten.

„Klimapositiv sind alle Aktivitäten, die dazu führen, den Anteil der Treibhausgase langfristig wieder auf das alte [, vorindustrielle] Niveau zu bringen“ (Kluthe Magazin, 2023)

Fortsetzung siehe:
Handbuch Bundeskanzleramt

Regenerative Energieproduktion in der Wüste, jetzt möglich !

Grünes Methanol als weltweiter Energieträger. Eine geniale Erfindung schafft die Voraussetzungen:

Die OBRIST DAC-Technologie ist das weltweit kostengünstigste Direct Air Capture Verfahren, welches man deshalb zur aktiven und nennenswerten Senkung der CO2 Konzentration in der Atmosphäre verwendet werden kann. Alle benötigten Stoffe sind für die gesamte Menschheit uneingeschränkt zugänglich. Es werden auch keine seltenen Edelmetalle und keine neuartigen Technologien verwendet, die erst großtechnisch entwickelt werden müssten.

Dadurch kann die OBRIST DAC-Technologie schon heute sehr einfach und in jeder beliebigen Größe realisiert werden. Sie stellt damit die „Schlüssel-Technologie“ dar, um bei weltweiter Anwendung die Erderwärmung zu stoppen und ermöglicht den kommenden Generationen die Erderwärmung sogar wieder kräftig zu reduzieren.

Die OBRIST DAC-Technologie ist das einzige DAC-Verfahren, welches der Atmosphäre im
Sonnengürtel der Erde sowohl CO2 als auch definierte Mengen Wasser entziehen kann.
Konzentrierte Natronlauge bindet CO2 eindeutig chemisch und wird über Zwischen-Schritte anschließend 100 % rein entlassen. Die kontinuierlich ablaufenden Prozesse sorgen für eine unübertroffene Wirtschaftlichkeit.

Die verwendeten Produkte müssen im Betrieb nicht ausgetauscht werden, laufen immer im Kreis, können nicht altern und reduzieren somit OPEX auf ein noch nie erreichtes Minimum.
Jeder einzelne Schritt dieser Technologie ist heute schon großtechnisch realisiert jedoch
erstmals derart vorteilhaft kombiniert. Alle verwendeten Produkte haben zudem eine
Lebensmittel-Zulassung und werden seit Langem täglich von uns verwendet. Durch die sinnvolle Integration in eine synthetische Methanol Produktion werden die meisten dort auftretenden Abwärmen für die OBRIST DAC-Technologie kostenlos nutzbar gemacht.

Zusammen mit den minimalen Solarstromkosten im Sonnengürtel ergibt sich eine
unschlagbare Wirtschaftlichkeit, die zu bislang unerreicht niedrigen DAC-Energiekosten von 14€/ t CO2 führt. Das in dieser Anlage gewonnene klimaneutrale Methanol wird der neue Welt–Energieträger um zukünftig Erdöl, Gas und Kohle zu ersetzen.

Die OBRIST DAC-Technologie ist ganz besonders auf den Sonnengürtel der Erde und die dort herrschenden Bedingungen optimiert. Der auf Basis von Natronlauge ausgeführte
Gaswäscher ist hervorragend geeignet als Wärmeübertrager. Er kann auch bei höchsten
Umgebungstemperaturen im Sonnengürtel der Erde Prozess-Abwärme effizient abführen. Gleichzeitig entzieht konzentrierte Natronlauge bei höheren Temperaturen mehr CO2 aus der Luft und wirkt somit insgesamt optimal.
Die OBRIST DAC-Technologie folgt einem neuen Ablauf. Alle Prozessschritte für sich sind
bisher schon auf TRL 9 Niveau großtechnisch umgesetzt. Deshalb gelingt uns ein Sprung auf TRL 9 wesentlich schneller als bei allen weltweiten DAC-Mitbewerbern.

Unterstützen Sie bitte diese Technologie, um sie so rasch wie möglich für uns Menschen
nutzbar zu machen. Hinterlassen wir gemeinsam eine Welt, die uns, unseren Kindern und den Enkeln die Möglichkeit eröffnet unsere historischen Fehler zu korrigieren.

 

Klima-Hilfen für arme Länder Mogelpackung

(pte) – Die führenden Industrieländer unterstützen einkommensschwache Nationen im Kampf gegen den Klimawandel mit deutlich weniger Mitteln, als sie nach außen hin zu vermitteln versuchen. Zu dem Schluss kommt der neue „Shadow Report“ der Entwicklungsorganisation Oxfam

„Versprechen gebrochen“

„Nicht nur halten die reichen Länder weiterhin ihr Versprechen nicht ein. Auch erlaubt die großzügige Berichtspraxis, sich mit beeindruckend hohen Zahlen zu schmücken, die nicht die tatsächliche Unterstützung für betroffene Länder widerspiegeln. Das beeinträchtigt die Vertrauensbasis zu den einkommensschwachen Ländern“, so Oxfam-Klimapolitik-Referent Jan Kowalzig.

Im „Climate Finance Shadow Report 2023“ schätzt die NGO, dass die tatsächliche Unterstützung der reichen Länder im Jahr 2020 höchstens 24,5 Mrd. Dollar betrug – deutlich weniger, als die 83,3 Mrd. Dollar der offiziellen Berichterstattung. Die Diskrepanz kommt zustande, weil die Geberländer die Klimawirkung vieler Projekte überschätzen und Kredite zum Nennwert angerechnet werden und nicht anhand ihrer Unterstützungsleistung.

Kredite gegen Klimakrise

Der Oxfam-Untersuchung nach erfolgt rund drei Viertel der Unterstützung über Kredite. Den höchsten Anteil an Krediten in ihrer Unterstützung haben Frankreich (92 Prozent), Japan (90 Prozent), Spanien (88 Prozent) und Österreich (71 Prozent). Aber auch die Klima-Hilfen aus Deutschland kommen etwa zur Hälfte als rückzahlbare Kredite.

„Kredite gegen die Klimakrise bereitzustellen, ist zutiefst ungerecht für Länder, die kaum zum Klimawandel beigetragen haben, sich jetzt aber kostspielig an die Veränderungen anpassen müssen. Es ist ein Gebot der Gerechtigkeit, dass die Klima-Hilfen stärker über Zuschüsse bereitgestellt werden“, meint Kowalzig.

Die Unterstützung für die Anpassung an die klimatischen Veränderungen falle zudem zu gering aus. Viele einkommensschwache Länder verzeichneten in den vergangenen drei Jahren Hitzewellen in Rekordhöhe. Trotzdem sei die Unterstützung in dem Bereich „nach wie vor völlig unzureichend“. Oxfam schätzt, dass die tatsächliche Unterstützungsleistung im Jahr 2020 bei maximal 11,5 Mrd. Dollar lag.

Mikrofeinstaub gefährlicher als gedacht

(Helmholtz) – Es besteht die Vermutung, dass ultrafeine Partikel (UFP; Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 0,1 µm) zu größeren Gesundheitsproblemen führen können als größere Partikel. Ultrafeine Partikel stellen die kleinste Größenfraktion der partikulären Luftverschmutzung dar, unterscheiden sich jedoch in vielerlei Hinsicht von größeren Partikeln. Beispielsweise tragen sie nur unwesentlich zur Partikelmasse bei, dominieren jedoch in der Partikelanzahlkonzentration und verfügen über eine große Oberfläche und Reaktivität, die es den UFP ermöglicht, mehr chemische Verbindungen zu transportieren. Die Erkenntnisse über die gesundheitlichen Auswirkungen von UFP sind jedoch nach wie vor begrenzt.

Ein Team von Forschenden um Prof. Dr. Annette Peters, Dr. Susanne Breitner-Busch und Maximilian Schwarz vom Institut für Epidemiologie bei Helmholtz Munich hat nun anhand von Daten aus einer gezielten Messkampagne die Auswirkungen von Partikeln unterschiedlicher Größe auf die ursachenspezifische Sterblichkeit untersucht. Sie fanden ein erhöhtes Risiko für Todesfälle aufgrund von Atemwegserkrankungen – vor allem bei kleineren Partikeln im Vergleich zu größeren Partikeln.

Die Forschenden führten eine multizentrische epidemiologische Studie über acht aufeinanderfolgende Jahre von 2010 bis 2017 in den drei deutschen Städten Dresden, Leipzig und Augsburg durch. Diese Studie ist eine der ersten, die mehrere Messstationen pro Stadt verwendet, um unterschiedliche Expositionssituationen abzubilden, und verwendet einen neuartigen statistischen Ansatz zur Analyse der Daten. Die Daten aus einer hoch spezialisierten Messkampagne ermöglichten es den Forschenden, eine hohe Standardisierung und Vergleichbarkeit zwischen den Messstationen zu erreichen – ein großes Problem bei der Messung und Analyse von UFP.

Erhöhtes Sterberisiko durch Atemwegserkrankungen – insbesondere bei kleineren Partikelgrößen
Die Forschenden berichten in ihrer Studie ein signifikant erhöhtes Sterberisiko aufgrund von Atemwegserkrankungen fünf bis sieben Tage nach der Exposition gegenüber UFP. Es konnte gezeigt werden, dass bei einem Konzentrationsanstieg von 3.223 Partikeln/cm3 das Risiko der respiratorischen Mortalität um 4,46 % anstieg (95 % Konfidenzintervall: 1,52 % bis 7,48 %). Diese Ergebnisse waren unabhängig von anderen partikulären Luftschadstoffen (z. B. PM2,5-Feinstaub), was auf eine eigenständige Wirkung dieser Partikel hindeutet. Darüber hinaus zeigten weitere Analysen, dass kleinste Partikelgrößen stärkere Auswirkungen auf das respiratorische Sterberisiko haben.

Jenseits des Feinstaubs
„Diese Ergebnisse sind ein weiterer Schritt zu einem besseren Verständnis der gesundheitlichen Auswirkungen von ultrafeinen Partikeln und deren möglicher Einbindung in die künftige Routineüberwachung“, folgert Maximilian Schwarz. In einem ersten Schritt veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2021 „Good Practice Statements“, in denen sie insbesondere mehr UFP-Daten und die Notwendigkeit epidemiologischer Studien forderte. „Die Ergebnisse der Studie verstärken die Hinweise darauf, dass es wichtig sein kann, unsere Überwachung der Luftqualität und die Risikobewertung für die öffentliche Gesundheit auf Konzentrationen größerer sowie ultrafeiner Partikel und Gase zu konzentrieren“, sagt Prof. Dr. Annette Peters. Wenn sich die Studienlage verstärkt, könnte sich eine Verringerung anderer Schadstoffklassen, wie z. B. UFP, positiv auf die Gesundheit der Menschen auswirken.

Die Studie wurde von Helmholtz Munich durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, das Messungen zu dem Projekt beigetragen hat.