Archiv der Kategorie: Psychologie

Humorvolle Lehrer vermitteln Naturwissenschaft effizienter

NaWi-Vorlesungen: Studenten schätzen Humor

Schlechte Witze sind egal, anstößige jedoch problematisch

Trockenes Thema: Scherze helfen zu lernen (Foto: nikolayhg, pixabay.com)
Trockenes Thema: Scherze helfen zu lernen (Foto: nikolayhg, pixabay.com)

Tempe (pte010/17.08.2018/10:30) –

Hochschul-Vorlesungen in den Naturwissenschaften sollten nicht
langweilig sein. Denn 99 Prozent der Studenten schätzen es, wenn
Vortragende Humor zeigen, so eine Studie der Arizona State University https://asu.edu . Denn das verbessert die Lernerfahrung. Schlechte Witze stören demnach
auch nicht. Problematisch ist allerdings, wenn ein Scherz anstößig
wirkt – darunter können die Aufmerksamkeit und das Verhältnis zur
Lehrperson leiden. Dumm also, dass Studentinnen und Studenten nicht ganz
einer Meinung sind, was okay ist.

Humor als wichtiges Werkzeug

Vor der Studie war sie skeptisch, ob Witze in den
Hörsaal gehören, so Sara Brownell, Professorin am Fachbereich
Biowissenschften. "Doch ich bin aus der Studie mit dem Gedanken
herausgekommen, dass Lehrende Humor nutzen sollten, um besseren Kontakt
zu Studenten herzustellen", sagt sie nun. Denn von 1.637 befragten
Studierenden aus 25 College-Kursen waren so gut wie alle der Ansicht,
dass Lehrenden-Humor das Lernerlebnis verbessern kann. Denn er senke
Stress, verbessere die Beziehung zwischen Vortragendem und Studenten und
helfe auch, sich an das in der Vorlesung Gelernte zu erinnern.

"Wie vielleicht offensichtlich scheint, müssen wir aber
darauf achten, worüber wir Witze machen", betont Brownell. Denn nicht
alle Scherze kommen bei allen Studenten gleich gut an. Falls die
Studierenden einen Gag einfach nur nicht komisch finden, macht das der
Studie zufolge zwar nichts. Doch über 40 Prozent der Studierenden gaben
an, dass ein anstößiger Witz ihre Fähigkeit, dem Unterricht aufmerksam
zu folgen, beeinträchtigt und sich negativ darauf auswirkt, ob sie den
Vortragenden zugänglich finden. Solch negative Auswirkungen könnten bei
Frauen stärker ausfallen.

Eine Frage der Pointe

"Die Vortragenden müssen aufpassen, welchen Humors sie
sich bedienen", warnt Katelyn Cooper, Postdoc in Brownells
Arbeitsgruppe. Denn männliche Studenten finden der Studie zufolge unter
anderem Witze über Geschlecht, sexuelle Neigung, Religion und Rasse eher
witzig, während Studentinnen bei diesen Themen eher die Grenzen des
guten Geschmacks überschritten sehen. Vortragende sollten also eher auf
Themen setzen, die bei Hörern beiderlei Geschlechts als witzig gelten.
Neben dem Fernsehen sind das Hochschulen sowie die Naturwissenschaften
selbst.

Mobbing-Attacken trauriger Alltag

Mobbing-Attacken in Medienbranche trauriger Alltag
Analyse belegt: Alle britischen Lokaljournalisten fühlen sich schikaniert
 
Mobbing: Oft sind es auch die Kollegen (Foto: pixelio.de/Stephanie Hofschlaeger)

London (pte004/25.11.2013/06:15) – In der Medien- und Unterhaltungsbranche gibt es deutlich mehr Mobbing als in anderen Berufsfeldern. Das ist das Ergebnis einer britischen Umfrage unter 4.000 Journalisten, Schauspielern, Autoren und anderen Beschäftigten im Kreativsektor. 56 Prozent der Befragten haben angegeben, schon einmal gemobbt, schikaniert oder diskriminiert worden zu sein. Bei Mitarbeitern lokaler Zeitungen waren es sogar 100 Prozent. 4,6 Prozent erfuhren Diskriminierung aufgrund ihrer Religion, die meisten davon Christen.

Kultur des Schweigens

Der britische Medien-Gewerkschaftsverband, die Federation of Entertainment Unions, hatte die Studie in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse stehen in starkem Kontrast zu Umfragen in anderen Branchen wie dem Gesundheitssektor oder den Lehrerberufen, in denen nur 20 bis 25 Prozent der Befragten von Mobbing berichten. Nur jeder dritte Betroffene meldet die Vorkommnisse, es existiert eine Kultur des Schweigens.

Ein Grund für die Probleme wird darin gesehen, dass viele Beschäftigte in der Medienbranche als freie Mitarbeiter tätig sind oder nur kurzfristige Verträge haben. Beschwerden werden zudem aus Angst, keine Aufträge mehr zu bekommen, unterlassen. "Du musst dir deine Sporen verdienen, alles andere wird als Schwäche ausgelegt", so ein Befragter. Zudem herrscht die Befürchtung vor, dass jeder einfach austauschbar ist.

Kollegen als Übeltäter

Obwohl Mobbing in den meisten Fällen von Vorgesetzten ausgeht, hat rund die Hälfte der Befragten Kollegen als Übeltäter angegeben. "Außerordentlich hoch" war zudem die Zahl der Berichte über Probleme in der Zeitungsbranche. "Alle Befragten, die in Lokalzeitungen arbeiten, erlitten Mobbing, Schikane oder Diskriminierung", heißt es im Report. Für überregionale Blätter lag die Zahl der Betroffenen bei ebenfalls hohen 70 Prozent.

4,6 Prozent gehen davon aus, dass der eigene Glaube oder die Religion Auslöser des Mobbing gewesen ist, das in 96,5 Prozent der Fälle von einem Kollegen ausgegangen war. Der Großteil dieser Diskriminierungsopfer sind laut der Erhebung Christen. Mitarbeiter in Theatern berichten, dass "der christliche Glaube dort zu bösartigem Mobbing und Ausgrenzung führte".

Beförderung für Sex

Michelle Stanistreet von der britischen Journalistengewerkschaft NUJ http://nuj.org.uk zeigt sich erschüttert: "Ich habe Berichte von Mitarbeitern gehört, die sagten: Redakteure setzten mehrere Reporter auf dieselbe Story an, jeder hatte Angst, einen falschen Schritt zu tun. Leute wurden unter Druck gesetzt. Reporter wurden dazu ermutigt, sich gegenseitig auszustechen. Weiblichen Journalisten wurde eine Beförderung versprochen, wenn sie im Gegenzug mit dem Chef Sex haben."

Menschen können Gefahr riechen

Geruchssinn wird durch emotionalen Stress geschärft

Der menschliche Geruchssinn schärft sich bei Gefahr (Foto: Pixelio, Vogtländer)
 
Chicago (pte/28.03.2008/16:22) – Der Geruchssinn des Menschen wird geschärft, wenn er Gefahr ausgesetzt ist beziehungsweise starke Emotionen durchlebt. Diesen Schluss ziehen Wissenschaftler der Northwestern University http://www.northwestern.edu nach einer Studie an zwölf jungen Erwachsenen. Es zeigte sich, dass Emotion für die Sinneswahrnehmung des Menschen eine wichtige Rolle spielt. Der Mechanismus sei wahrscheinlich eine Überlebensstrategie, die der Mensch entwickelt hat, um schnell und unterbewusst gefährliche Gerüche aus dem Meer an Eindrücken, die ihn umgeben, herauszufiltern, so Forschungsleiter Wen Li zu der in Science veröffentlichten Studie.

Im Rahmen der Untersuchungen sollten zwölf Personen aus drei nahezu identischen Chemikalien anhand des Geruchs die unpassende Substanz auswählen. Tatsächlich seien die Gerüche allerdings kaum zu unterscheiden gewesen, so die Forscher. Die chemischen Verbindungen stimmen in allem überein und sind lediglich in ihrem Aufbau spiegelbildlich verdreht. Im Normalzustand zeigte sich das erwartete Ergebnis. Nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit wählten die Testpersonen zu einem Drittel richtig. In einem zweiten Durchgang wurden die Probanden beim Riechen der unpassenden Substanz mit leichten Elektroschocks konditioniert. Anschließend verbesserte sich die Erfolgsrate schlagartig auf 70 Prozent.

Die Ergebnisse der Studie seien kein Zufall gewesen, so die Forscher. Auch die Messungen des Magnetresonanztomographen hätten Unterschiede in der Gehirnaktivität gezeigt. Die während der Elektroschocks wahrgenommen Geruchsinformationen wurden speziell abgespeichert und konnten so leichter von anderen Reizen unterschieden werden. Angststörungen würden möglicherweise durch eine Fehlfunktion dieses Systems ausgelöst, vermuten die Forscher. Sollte jemand gefährliche Signale nicht von ungefährlichen unterscheiden können, würde das zu einer Überreaktion des emotionalen Kampf-oder-Flucht-Reflexes führen.

Bereits zuvor war bekannt, dass eine enge Verbindung zwischen Geruchssinn und Emotionen besteht. Spezielle Gerüche können alte Erinnerungen oder Gefühle wecken und der Geruch von Benzin oder Diesel womöglich einen Schock bei einem Soldaten mit Posttraumatischem Stresssyndrom verursachen. Die neue Studie lässt nun vermuten, dass diese starken Erinnerungen dadurch ausgelöst werden, dass der Geruch bereits beim ersten Kontakt intensiver wahrgenommen wird.

Eine Krise kommt selten allein

Eine Krise kommt selten allein ? Lösungssuche im Verbund

Krisen, seien sie ökonomischer, sozialer, politischer oder ökologischer Natur, waren ein ständiger Begleiter nahezu aller menschlichen Gesellschaften. Die globalisierte Welt hat jedoch eine neue Qualität von Krisen zur Folge: Sie überwinden mühelos nationale Grenzen, sind komplex miteinander verflochten und erfordern daher paralleles und koordiniertes Handeln. Im Forschungsverbund ?Krisen einer globalisierten Welt? ziehen 19 Leibniz-Institute und z ahlreiche externe Kooperationspartner ? darunter auch die Weltbank –  an einem Strang, um die Mechanismen von Krisen und ihre wechselseitigen Abhängigkeiten besser verstehen zu können.

Gesellschaften des 21. Jahrhunderts sehen sich oft gleichzeitig mit mehreren Krisen unterschiedlicher Art konfrontiert. Eine Krise scheint die andere abzulösen oder gar auszulösen bzw. zu verstärken. Obwohl sich Krisenursachen schleichend aufbauen können, brechen die Krisen oft mit einer erheblichen Wucht über Gesellschaften herein und ziehen verheerende Wirkungen nach sich. Der Leibniz-Forschungsverbund untersucht vier Krisenerscheinungen von weltweiter Bedeutung:

·         Finanzmarkt- und Verschuldungskrisen

·         Welternährungskrisen

·         Krisen politischer Ordnungssysteme

·         Umweltkrisen

Besondere Aufmerksamkeit finden dabei folgende Dimensionen von Krisen: ihr systemischer Charakter, ihre Dynamiken und Formen der Krisenbewältigung. Die Forschung in den Teilprojekten verbindet als grundlegende Aussage, dass Krisen im doppelten Sinne gesellschaftlich ?gemacht? sind. Zum einen sind sie Ergebnis gesellschaftlicher Dynamiken und dürfen nicht losgelöst von menschlichem Handeln betrachtet werden. Zum anderen erlangen sie ihre gesellschaftliche Realität als Krisen erst dadurch, dass Akteure ih re Symptome erkennen, deuten und sie explizit als ?krisenhaft? und bedrohlich wahrnehmen.

Das Forschungsinteresse gilt sowohl den Ursachen als auch dem Verlauf und der Bewältigung von Krisen. Der Verbund will die auslösenden Momente finden, sie zu anderen Krisen in Verbindung setzen und so die Problemlösungskapazitäten von Gesellschaften analysieren. Zudem steht die grenzüberschreitende Problemlösung im Fokus, bei der es vor allem um Verteilungsfragen von Macht und Ressourcen zwischen lokaler, nationaler und internationaler Ebene geht.

Vergessen ist Teil der Erinnerung

Vergessen ist Teil der Erinnerung
Gehirn ohne Entrümpeln des Gedächtnisses überfordert
 
Altes Telefon: Gehirn löscht frühere Telefonnummern (Foto: pixelio.de/wrw)

Chicago (pte018/19.10.2011/13:50) – Zu Unrecht wird das Vergessen meist negativ gesehen. Denn unser Gedächtnis funktioniert nur deshalb, da wir uns von überflüssigen Teilen des Gespeicherten wieder trennen können, berichten US-Forscher im Fachblatt "Current Directions in Psychological Science". "Ohne Vergessen würden die Erinnerungen unser Leben überschwemmen, das Lernen unmöglich machen und das Gehirn überfordern", betont Studienleiter Ben Storm von der University of Illinois http://illinois.edu .

Parkplatz und Telefonnummer

Die Psychologen wiesen das in einer Reihe von Experimenten nach, bei denen sich Versuchspersonen Wörterlisten merken sollten. Die erste Aufgabe lautete etwa, sich eine Liste von Vogelnamen einzuprägen, die zweite, dasselbe bei bloß der Hälfte der Liste zu wiederholen. Durch die zweite Aufgabe vergaßen die Probanden die anderen Vögel wieder, verbesserten jedoch gleichzeitig bestimmte Problemlöse-Fähigkeit oder konnten Gedächtnisinhalte bei Ablenkung besser abrufen.

Um seine Funktionstüchtigkeit zu bewahren, entsorgt das Gehirn also Teile von Informationen, die nicht mehr benötigt werden. "Wer etwa beim Handywechsel eine neue Nummer bekommt, wird seine alte Nummer, die er zuvor jedem mitgeteilt hat, bald vergessen. Ebenso können die meisten nicht mehr auf Anhieb sagen, wo sie vorgestern ihr Auto geparkt haben – da die Information keinen Nutzen mehr hat. Das Gehirn entscheidet, dass die aktuellen Probleme wichtiger sind", so Storm.

Schlaf fördert das Vergessen

Auch Neurologen erkennen zunehmend, dass Verlernen und Vergessen für das Gehirn die gleiche Bedeutung haben wie Lernen und Erinnern. Speziell bei Angststörungen, Phobien oder Trauma dürfte eine fehlende Fähigkeit des Umlernens und Vergessens mitspielen. Auch ein Glutamat-Rezeptor konnte bereits als Schalthebel für das Vergessen ausfindig gemacht werden. Gelingt dessen spezifisches Ansprechen, wäre eines Tages sogar eine Vergessens-Pille denkbar.

Ein Mechanismus, der das Vergessen von Unnötigem begünstigt, ist der Schlaf. Am Tag gebildete Synapsen zwischen Neuronen lösen sich im Schlafzustand teils wieder, wodurch das Gehirn ein gewisses Gleichgewicht sicherstellt und wieder aufnahmefähig wird. Fehlt der Schlaf über längere Zeit, könnte dies langfristige Spuren hinterlassen (pressetext berichtete:

Geschwisterinzest: tabuisiert – und lebenslänglich wirksam

Häufig missbrauchen Jungen ihre Schwestern. Studien belegen, dass Bruder-Schwester-Inzest fünfmal häufiger ist als Vater-Tochter-Inzest. In den Familien, Schulen und der Öffentlichkeit wird die Problematik meist tabuisiert und geleugnet, berichtet die Sozialpädagogin Esther Klees in der interdisziplinären Fachzeitschrift "Kindesmisshandlung und – vernachlässigung".
 
Im Hintergrund der Inzest-Delinquenz sieht die Forschung häufig dysfunktionale Familienstrukturen:
 
– eine ungleiche, rigide Machtverteilung zwischen männlichen und weiblichen Angehörigen
– physische und/oder emotionale Abwesenheit und Unerreichbarkeit der Eltern
– hohe Geschwisterzahl
– überdurchschnittlich sexualisiertes und/oder prüdes Familienmilieu
 
Häufig sind die Täter ihrerseits zuvor physisch oder psychisch viktimisiert worden. "Grundsätzlich neigen diese Jungen dazu, ihre traumatischen Erfahrungen in Form von gewalttätigen Übergriffen auszuagieren und ihre eigene Missbrauchsproblematik zu reinszenieren. Im Gegensatz zu Jungen reagieren Mädchen zum Großteil mit internalisierten Verhaltensweisen auf Traumata, indem sie ihre Aggressionen gegen sich selbst richten", schreibt Esther Klees.
 
Die Traumafolgen wirken meist lebenslang:
 
– gestörte Beziehungsfähigkeit
– negatives Selbstkonzept
– Auffälligkeiten im Sexualverhalten (Orgasmusstörungen, Promiskuität u.a.)
– Flashbacks, Essstörungen, Suizidgedanken 
 
 
Esther Klees: Geschwisterinzest
in: Kindesmisshandlung und – vernachlässigung
Jahrgang 9/Heft 2, S. 62-80. Pabst

Kinder: Schnarchen kann Verhalten stören

Kinder: Schnarchen kann Verhalten stören
Unterbrochener Schlaf verschlechtert Aufmerksamkeit und Leistung
 
Schlafender Junge: Schnarchen stört auch beim Wachsein (Foto: Flickr/CCK)

Apolda/Cincinnati (pte003/14.08.2012/06:10) – Hyperaktivität, Depression und Unaufmerksamkeit stehen bei Kleinkindern oft in Zusammenhang mit längerem lauten Schnarchen. Das berichten US-Forscher im renommierten Fachjournal "Pediatrics". "Schnarchen ist nicht niedlich, sondern kann Signal nächtlicher Atmungsprobleme sein, die leicht behandelbar sind. Wird es übersehen, können sich Verhaltensprobleme verschlimmern", sagt Studienautor Dean Beebe vom Cincinnati Children’s Hospital http://cincinnatichildrens.org .

Jedes zehnte Kind betroffen

"Rund zehn Prozent der Kinder schnarchen", berichtet Sabine Scholle von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin http://www.charite.de/dgsm/dgsm im pressetext-Interview. Auslöser dafür sind oft vergrößerte Mandeln und Polypen, Halsentzündungen oder ein verengter Nasen-Rachen-Raum. Die Folgen: "Die Schlafstruktur ist gestört und die Weckreize nehmen zu. Die Kinder sind im Bett mehr unterwegs und zappeln mit den Beinen", berichtet die am Robert-Koch-Krankenhaus Apolda tätige Expertin.

Status und Stillen spielen mit

Die US-Forscher untersuchten für ihre Studie 350 Kinder im Alter von sechs, zwölf, 24 und 36 Monaten. Sie befragten die Mütter nach dem Schlafgewohnheiten und dem allgemeinen Verhalten ihrer Sprösslinge. Jene, die mit zwei und drei Jahren zweimal pro Woche oder öfter laut schnarchten, zeigten überdurchschnittlich viele Verhaltensprobleme, so das Ergebnis. Als Faktoren, die das Schnarchen begünstigten, identifizierten die Forscher den niedrigen sozio-ökonomischen Status der Familie sowie eine kurze oder ganz ausfallende Stillzeit.

Schon 2004 erregten deutsche Forscher um Michael Urschitz vom Universitätsklinikum Tübingen http://1.usa.gov/PdkIr1 internationale Aufmerksamkeit, die das Schnarchen bei Grundschulkindern untersuchten. Je häufiger Kinder nächtens schnarchten, desto schlechter schnitten sie bei den Schulleistungen ab und zeigten auch häufiger auffällige Verhaltensweisen.

Arzt einbeziehen

Die Studienautoren ermutigen die Eltern betroffener Kinder, das Schnarchthema beim Kinderarzt anzusprechen. Das Stillen von Säuglingen über einen längeren Zeitraum sollte zudem gefördert und erleichtert werden. Scholle rät, bei anhaltender Problematik auch einen HNO-Arzt einzubeziehen. "Er kann in ein Schlaflabor überweisen, möglichst mit pädiatrischem Schwerpunkt – denn die Schlafparameter von Kindern unterscheiden sich von jenen der Erwachsenen."

 

Reiche setzen auf Geld, Arme auf Familie

Krise: Reiche setzen auf Geld, Arme auf Familie
Wohlhabende wollen Werte sichern, die sie selbst geschaffen haben
 
Kreis: arme Menschen halten in der Krise zusammen (Foto: pixelio.de, M. Siefke)

Potsdam/Berkeley (pte002/08.09.2012/06:05) – In Krisenzeiten verlassen sich Reiche auf Geld, weniger Betuchte hingegen auf Familie und Freunde. Das hat das Team um den Psychologen Paul Piff von der University of California in Berkeley http://berkeley.edu ermittelt. "In Zeiten der Unsicherheit erleben wir eine dramatische Polarisierung: Die Reichen halten an ihrem erreichten Reichtum fest und Arme verbringen mehr Zeit mit der Familie und den geliebten Menschen", sagt Piff.

Schutz suchen im Überfluss

Sobald Menschen aus unterschiedlichem sozio-ökonomischen Hintergrund mit einer wirtschaftlichen Rezession, politischer Instabilität oder Naturkatastrophen konfrontiert sind, benehmen sie sich sehr unterschiedlich. Die Versuchspersonen wurden zunächst auf ihre soziale Herkunft hin analysiert. Man fragte sie, ob sie für einen guten Job ihre Freunde und Familie hinter sich lassen würden. Die Teilnehmer aus höheren sozialen Schichten bejahten diese Frage, während Menschen aus niedrigeren Schichten ihr soziales Umfeld wegen besserer Jobaussichten nicht verlassen würden.

In Deutschland gibt es noch keine adäquaten Untersuchungen. "Was man sagen kann, ist, dass die Erfahrung, also durch die Sozialisation entwickelten Grundlagen, unsere Sichtweisen und unser Verhalten prägen", erklärt Corina Hausdorf, Psychologin und Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens Gideon in Potsdam http://gideon-potsdam.de , gegenüber pressetext.

Als Beispiel nennt die Expertin geschäftstüchtige Eltern, die wenig Zeit für ihr Kind hatten und dies mit Geschenken kompensieren. Doch auch Freunde, die des Geldes wegen den Kontakt pflegen, würden das Gefühl vermitteln, dass man sich auf andere Menschen nicht verlassen kann. "In den meisten Fällen wird Zuflucht und Schutz in dem gesucht, was im Überfluss und zuverlässig da ist – das Geld. Insbesondere wenn noch eine gewisse Prominenz dazukommt, erfährt das Kind eine Isolierung vom normalen sozialen Leben", sagt Hausdorf.

Reiche im Teufelskreis gefangen

Reiche Menschen könnten in einen Teufelskreis geraten, befürchten die Experten. Je mehr Geld und materielle Güter jemand besitzt, desto stärker sei die Angst, diese wieder zu verlieren, so Hausdorf. Besitz verpflichte – dies könne dazu führen, dass soziale Kontakte oberflächlich werden und Geld zum Hauptthema im Leben wird.

"Es dreht sich vieles darum, das Erreichte zu erhalten und zu mehren. Schafft man es jedoch, das Materielle nicht zum Lebensmittelpunkt werden zu lassen, dann kann sich auch eine tiefere soziale Beziehung entwickeln." Menschliche Nähe ist Reichen ebenso wichtig, jedoch können sich manche aus diesem Teufelskreis nur schwer befreien.

Menschen aus der Unterschicht haben dagegen weniger Möglichkeiten, ihre Probleme durch Geld erträglicher zu gestalten oder sogar abzuwenden. Somit bedienen sie sich sozialer Möglichkeiten. "Schon das bloße Besprechen von schwierigen Situationen und persönlichen Krisen können Lösungswege offenbaren", sagt Hausdorf. Es sei auch in manchen Situationen hilfreich, einfach nur Dampf abzulassen.

Bildung als Schlüssel zur Integration

Bildung als Schlüssel zur Integration

Mit
der anhaltenden Flüchtlingswelle kommen viele Kinder und Jugendliche
aus Krisengebieten nach Deutschland. Bildungsforscher der
Leibniz-Gemeinschaft raten zu einer raschen Integration in den regulären
Schulalltag.

„Die
besten Chancen auf eine erfolgreiche Integration haben wir, wenn
geflüchtete Kinder im frühen Alter bald Kitas und Kindergärten besuchen
und dabei Austausch mit deutschsprachigen Kindern haben“, sagte Marcus
Hasselhorn, geschäftsführender Direktor am Deutschen Institut für
Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt, auf einer
Pressekonferenz anlässlich des vom Leibniz-Forschungsverbund
„Bildungspotenziale“ organisierten bildungspolitischen Forums in Berlin.
„Das ist eine extreme Herausforderung für Lehrer, Eltern und Schüler,
aber wir müssen eine Ghettoisierung verhindern“, erklärte auch der
Bildungsökonom Ludger Wößmann vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik in
München. Für beide Leibniz-Bildungsforscher ist das rasche Erlernen der
deutschen Sprache Dreh- und Angelpunkt einer gelungenen Integration.
Gerade im Grundschulalter weisen ihnen zufolge Kinder eine hohe
Fähigkeit auf, neue Sprachen schnell zu erlernen. Es gebe ein
Zeitfenster bis etwa zum zehnten Lebensjahr, das müsse man nutzen,
betonte Hasselhorn. Ausschlaggebend sei zudem das Umfeld. Sobald mehr
als 40 Prozent der Schulkinder keine Muttersprachler seien, ist das
Erlernen der neue Sprache deutlich schlechter, sagte Hasselhorn. Zur
erfolgreichen Integration älterer Schüler empfahlen die
Bildungsforscher, über Sprachintensivkurse auf den Besuch des regulären
Unterrichts vorzubereiten. Flüchtlinge ohne Qualifikation, riet Wößmann,
sollten so rasch wie möglich in den Arbeitsmarkt integriert werden. Um
ihre Beschäftigung für Unternehmen attraktiv zu gestalten, sollten
Sonderregelungen greifen, ähnlich wie bei Langzeitarbeitslosen. So
könnte zum Beispiel bei der Beschäftigung von Flüchtlingen die
Verpflichtung, Mindestlohn zu zahlen, für ein Jahr ausgesetzt werden,
schlug Wößmann vor.

„Akzeptanz
und Umsetzbarkeit von Bildungsreformen: Wie wir Bildungspotenziale
ausschöpfen können“ war eine Tagung des Forschungsverbunds
„Bildungspotentiale“ der Leibniz-Gemeinschaft; dies ist ein
Zusammenschluss von 16 der insgesamt 89 Institute der
Forschungsorganisation. Hier widmen sich fachübergreifend Pädagogen,
Neurowissenschaftler, Ökonomen, Politikwissenschaftler, Psychologen,
Soziologen wie Informatiker wichtigen Fragen der Bildungspolitik und
helfen so mit, tragfähige Bildungskonzepte zu entwickeln und
erfolgversprechende Reformen anzustoßen. Dank des Verbunds ist es in den
vergangenen Jahren gelungen, das Profil als Leibniz-Gemeinschaft weiter
zu schärfen. „Leibniz“ ist heute die Forschungsorganisation mit der
größten und umfassendsten Expertise auf dem Feld der Bildung. Hier wird
der nationale Bildungsbericht koordiniert und es entstehen wichtige, in
der Öffentlichkeit wahrgenommene Studien wie jüngst das ifo
Bildungsbarometer.

www.leibniz-bildungspotenziale.de

Mitarbeiter stehlen Daten ohne Schuldbewusstein

Mitarbeiter stehlen Daten ohne Schuldbewusstein
Bei Jobwechsel Informationen mitgenommen – Firmen reagieren selten
 
Festplatte: heikle Daten werden oft "mitgenommen" (Foto:pixelio.de/K. Bregulla)

Zürich/Neuhaus (pte002/12.02.2013/06:05) – Ein Großteil der Angestellten stiehlt Unternehmensdaten und ist sich dabei keiner Schuld bewusst. Mehr als die Hälfte all jener, die im vergangenen Jahr ihren Job gewechselt haben, geben an, dabei vertrauliche Daten mitgenommen zu haben. Zudem wollen 40 Prozent von ihnen diese Daten auch bei ihrer neuen Arbeitsstelle nutzen. Um das Bewusstsein für geistiges Eigentum ist es sowohl bei Arbeitgebern als auch bei Angestellten schlecht bestellt. Zu diesem Ergebnis kommt eine in sechs Ländern durchgeführte Studie des IT-Unternehmens Symantec http://symantec.com .

Papier ist geduldig

"Das unterschwellige Bewusstsein für vertrauliche Informationen ist durchaus da, doch es wird innerhalb von Unternehmen kaum darüber gesprochen." Das reine Festlegen von Regeln in Dienstverträgen sei zu wenig, erklärt Franz Gober, Unternehmensberater bei consultingteam.at http://www.consultingteam.at , im Gespräch mit pressetext. Lediglich 47 Prozent geben an, ihre Betriebe würden aktiv vorgehen im Falle eines Missbrauchs von sensiblen Unternehmensdaten durch Mitarbeiter. 68 Prozent der Arbeitnehmer sagen, ihre Firmen unternähmen auch nichts dagegen, dass heikle wettbewerbsrelevante Informationen von Dritten durch eigene Mitarbeiter genutzt werden.

Diese Zahlen zeigen, dass es Unternehmen bislang verabsäumt haben, eine Kultur des verantwortlichen Umgangs mit geistigem Eigentum unter ihren Mitarbeitern zu etablieren.
"Es braucht eine regelmäßige Bewusstseinsschaffung in Form eines aktiven Prozesses, der sich quer durch alle Führungsebenen hindurchzieht. Um das Problem in den Grif zu bekommen, müssen Arbeitgeber den sensiblen Umgang mit wichtigen Daten täglich vorleben und mehr in Prävention investieren", fordert Gober.

"Abwehrmechanismen richtig einsetzen"

Ein großer Teil der Angestellten denkt, dass es in Ordnung sei, geistiges Eigentum weiter zu verwenden, wenn sie die Firma wechseln. Außerdem sind viele von ihnen der Meinung, ihre Arbeitgeber würden sich nicht dafür interessieren. "Unternehmen dürfen ihre Abwehrmechanismen nicht ausschließlich auf externe Angreifer und arglistige Insider auslegen, die gestohlene Daten gegen Geld verkaufen", gibt Thomas Hemker, Sicherheitsexperte bei Symantec, zu bedenken. Der Mitarbeiter, der Informationen ohne nachzudenken mitnehme, weil er nicht wisse, dass es falsch sei, könne genauso gefährlich sein.