NaWi-Vorlesungen: Studenten schätzen Humor
Trockenes Thema: Scherze helfen zu lernen (Foto: nikolayhg, pixabay.com) |
Tempe (pte010/17.08.2018/10:30) –
Hochschul-Vorlesungen in den Naturwissenschaften sollten nicht
langweilig sein. Denn 99 Prozent der Studenten schätzen es, wenn
Vortragende Humor zeigen, so eine Studie der Arizona State University https://asu.edu . Denn das verbessert die Lernerfahrung. Schlechte Witze stören demnach
auch nicht. Problematisch ist allerdings, wenn ein Scherz anstößig
wirkt – darunter können die Aufmerksamkeit und das Verhältnis zur
Lehrperson leiden. Dumm also, dass Studentinnen und Studenten nicht ganz
einer Meinung sind, was okay ist.
Humor als wichtiges Werkzeug
Vor der Studie war sie skeptisch, ob Witze in den
Hörsaal gehören, so Sara Brownell, Professorin am Fachbereich
Biowissenschften. "Doch ich bin aus der Studie mit dem Gedanken
herausgekommen, dass Lehrende Humor nutzen sollten, um besseren Kontakt
zu Studenten herzustellen", sagt sie nun. Denn von 1.637 befragten
Studierenden aus 25 College-Kursen waren so gut wie alle der Ansicht,
dass Lehrenden-Humor das Lernerlebnis verbessern kann. Denn er senke
Stress, verbessere die Beziehung zwischen Vortragendem und Studenten und
helfe auch, sich an das in der Vorlesung Gelernte zu erinnern.
"Wie vielleicht offensichtlich scheint, müssen wir aber
darauf achten, worüber wir Witze machen", betont Brownell. Denn nicht
alle Scherze kommen bei allen Studenten gleich gut an. Falls die
Studierenden einen Gag einfach nur nicht komisch finden, macht das der
Studie zufolge zwar nichts. Doch über 40 Prozent der Studierenden gaben
an, dass ein anstößiger Witz ihre Fähigkeit, dem Unterricht aufmerksam
zu folgen, beeinträchtigt und sich negativ darauf auswirkt, ob sie den
Vortragenden zugänglich finden. Solch negative Auswirkungen könnten bei
Frauen stärker ausfallen.
Eine Frage der Pointe
"Die Vortragenden müssen aufpassen, welchen Humors sie
sich bedienen", warnt Katelyn Cooper, Postdoc in Brownells
Arbeitsgruppe. Denn männliche Studenten finden der Studie zufolge unter
anderem Witze über Geschlecht, sexuelle Neigung, Religion und Rasse eher
witzig, während Studentinnen bei diesen Themen eher die Grenzen des
guten Geschmacks überschritten sehen. Vortragende sollten also eher auf
Themen setzen, die bei Hörern beiderlei Geschlechts als witzig gelten.
Neben dem Fernsehen sind das Hochschulen sowie die Naturwissenschaften
selbst.