Mitarbeiter stehlen Daten ohne Schuldbewusstein
Bei Jobwechsel Informationen mitgenommen – Firmen reagieren selten
Festplatte: heikle Daten werden oft "mitgenommen" (Foto:pixelio.de/K. Bregulla)
Zürich/Neuhaus (pte002/12.02.2013/06:05) – Ein Großteil der Angestellten stiehlt Unternehmensdaten und ist sich dabei keiner Schuld bewusst. Mehr als die Hälfte all jener, die im vergangenen Jahr ihren Job gewechselt haben, geben an, dabei vertrauliche Daten mitgenommen zu haben. Zudem wollen 40 Prozent von ihnen diese Daten auch bei ihrer neuen Arbeitsstelle nutzen. Um das Bewusstsein für geistiges Eigentum ist es sowohl bei Arbeitgebern als auch bei Angestellten schlecht bestellt. Zu diesem Ergebnis kommt eine in sechs Ländern durchgeführte Studie des IT-Unternehmens Symantec http://symantec.com .
Papier ist geduldig
"Das unterschwellige Bewusstsein für vertrauliche Informationen ist durchaus da, doch es wird innerhalb von Unternehmen kaum darüber gesprochen." Das reine Festlegen von Regeln in Dienstverträgen sei zu wenig, erklärt Franz Gober, Unternehmensberater bei consultingteam.at http://www.consultingteam.at , im Gespräch mit pressetext. Lediglich 47 Prozent geben an, ihre Betriebe würden aktiv vorgehen im Falle eines Missbrauchs von sensiblen Unternehmensdaten durch Mitarbeiter. 68 Prozent der Arbeitnehmer sagen, ihre Firmen unternähmen auch nichts dagegen, dass heikle wettbewerbsrelevante Informationen von Dritten durch eigene Mitarbeiter genutzt werden.
Diese Zahlen zeigen, dass es Unternehmen bislang verabsäumt haben, eine Kultur des verantwortlichen Umgangs mit geistigem Eigentum unter ihren Mitarbeitern zu etablieren.
"Es braucht eine regelmäßige Bewusstseinsschaffung in Form eines aktiven Prozesses, der sich quer durch alle Führungsebenen hindurchzieht. Um das Problem in den Grif zu bekommen, müssen Arbeitgeber den sensiblen Umgang mit wichtigen Daten täglich vorleben und mehr in Prävention investieren", fordert Gober.
"Abwehrmechanismen richtig einsetzen"
Ein großer Teil der Angestellten denkt, dass es in Ordnung sei, geistiges Eigentum weiter zu verwenden, wenn sie die Firma wechseln. Außerdem sind viele von ihnen der Meinung, ihre Arbeitgeber würden sich nicht dafür interessieren. "Unternehmen dürfen ihre Abwehrmechanismen nicht ausschließlich auf externe Angreifer und arglistige Insider auslegen, die gestohlene Daten gegen Geld verkaufen", gibt Thomas Hemker, Sicherheitsexperte bei Symantec, zu bedenken. Der Mitarbeiter, der Informationen ohne nachzudenken mitnehme, weil er nicht wisse, dass es falsch sei, könne genauso gefährlich sein.