Archiv der Kategorie: Klassische Medizin

Keuchhusten breitet sich auch auf Babys aus

GB: Keuchhusten breitet sich auch auf Babys aus
Zahl der Erkrankungen 2012 massiv gestiegen – Bereits 675 Fälle im Juni
 
Impfung: Großbritannien kämpft gegen Keuchhusten (Foto: pixelio.de, CFalk)

London (pte006/30.07.2012/11:00) – Keuchhusten hat sich in England und Wales auch auf sehr kleine Kinder ausgebreitet. Sie sind laut der Health Protection Agency http://www.hpa.org.uk dem größten Risiko schwerer Komplikationen oder einer Erkrankung mit Todesfolge ausgesetzt. Im Juni kam es zu weiteren 675 Fällen. Das bedeutet, dass 2012 bisher 2.466 Menschen erkrankt sind. Im gleichen Zeitraum waren es 2011 erst 311. Eine Zunahme der Erkrankungen wurde auch aus Nordirland und Schottland gemeldet. Zu den Hauptsymptomen gehören schwere Hustenanfälle und das für die Krankheit charakteristische Keuchen. Der letzte Ausbruch begann Ende 2011.

Impfwirkung nimmt ab

Vor Beginn der routinemäßigen Impfungen im Jahr 1957 waren Ausbrüche der Krankheit in Großbritannien ein erstes Gesundheitsproblem. Es erkrankten pro Jahr bis zu 150.000 Menschen. In einem Jahr starben an den Folgen rund 300 Menschen. 2012 wurden bereits 186 Erkrankungen bei Kindern unter drei Monaten gemeldet. Im gleichen Zeitraum waren es 2011 nur 72 Fälle. Fünf Kinder sind bereits an den Folgen der Infektion gestorben.

Laut der obersten Impfexpertin der HPA, Mary Ramsay, gibt dieser Anstieg der Erkrankungen Anlass zu großer Sorge. Beim Auftreten von Symptomen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. In Großbritannien werden Kinder mit zwei, drei und vier Monaten gegen Keuchhusten geimpft. Eine weitere Dosis wird vor dem Beginn des Schulbesuchs verabreicht. Ein vollständiger Schutz besteht allerdings erst nach der dritten Impfung. In den folgenden Jahren erreicht der Schutz einen Höchstwert und wird dann langsam wieder geringer. Das bedeutet, dass auch Erwachsene erkranken können, obwohl sie als Kinder geimpft worden sind.

Gegenmaßnahmen eingeleitet

Das Department of Health’s Joint Committee on Vaccination and Immunisation http://www.dh.gov.uk/ab/jcvi überlegt derzeit Gegenmaßnahmen. Angedacht ist, Teenager oder Schwangere nochmals zu impfen. Impfungen für das Pflegepersonal, das mit erkrankten Kindern in Kontakt kommt, wurden bereits empfohlen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Bis Ende März wurden in Nordirland 27 Erkrankungen gemeldet. 2011 waren es im ganzen Jahr nur 13. In Schottland wurden im gleichen Zeitraum 150 Fälle gemeldet. In den ersten drei Monaten des Jahres 2011 waren es nur 22 Erkrankungen.

Adam Finn von der University of Bristol http://bris.ac.uk betont, dass das bestehende Impfprogramm die Anzahl der Erkrankungen bei Kindern reduziert, aber sie zugleich auch auf andere Altersgruppen verlagert hat. "Eine Immunisierung durch eine Impfung hält nicht so lange an wie eine Immunisierung durch eine Infektion. Mehr Erkrankungen führen auch zu einer schlechteren Immunisierung der gesamten Bevölkerung, und das geschieht überall und nicht nur in Großbritannien", unterstreicht der Experte.

Carbetocin statt Oxytocin: Mittel rettet tausende Mütter im Wochenbett

Carbetocin statt Oxytocin: Mittel rettet viele Frauen

Ungekühlt gelagertes Medikament zeigt nach Geburt optimale Wirkung

Mutter und Kind nach Geburt ohne Komplikationen (Foto: Helene Souza, pixelio.de)
Mutter und Kind nach Geburt ohne Komplikationen (Foto: Helene Souza, pixelio.de)

Birmingham (pte002/06.07.2018/06:05) –

Tausende Frauen, die nach der Geburt ihres Kindes an inneren Blutungen
(Haemorrhagie) sterben, könnten mit einem bereits eingeführten
Medikament gerettet werden. Weil es bei der Lagerung keiner Kühlung
bedarf, lässt es sich überall einsetzen. Das Präparat heißt Carbetocin.
Es ist so wirksam wie Oxytocin, das bei einer Temperatur von höchstens
acht Grad Celsius aufbewahrt werden muss. Carbecotin benötigt dagegen
keine Kühlung, sodass es prädestiniert ist für Länder mit heißem Klima.
Es hält sich drei Jahre lang bei einer Temperatur von 30 Grad und immer
noch gut sechs Monate lang bei 41 Grad.

70.000 Todesfälle zu verhindern

Weltweit sterben jährlich 70.000 Frauen nach der Geburt
an Blutungen, die sich nicht stoppen lassen, sagen Forscher der
University of Birmingham http://birmingham.ac.uk , die das Problem und seine Lösung in einer neuen Studie untersucht
haben. Die Federführung hatte die Weltgesundheitsorganisation http://who.int .

"Wir waren begeistert, dass wir dabei helfen konnten,
ein Medikament zu überprüfen, das das Potenzial hat, tausende
Menschenleben zu retten", so Arri Coomarasamy, Gynäkologe an der
Hochschule. Er repräsentiert die britischen Teilnehmer an der Erhebung.
Die Untersuchungen hätten gezeigt, dass hitzebeständiges Carbetocin
genauso wirksam sei, wie das Präparat, das derzeit standardmäßig
eingesetzt werde, aber ohne Kühlung schnell seine Wirkung verliert.

Tests an 30.000 Müttern im Spital

Die Tests mit Carbetocin fanden an 30.000 Müttern, die
gerade ein Kind geboren hatten und an Blutungen litten, in zehn
verschiedenen Ländern statt, darunter Großbritannien, Uganda, Ägypten
und Thailand. Jeweils die Hälfte der Patientinnen wurde mit Oxytocin
behandelt, das gekühlt gelagert wurde, die andere Hälfte mit ungekühlt
gelagertem Carbetocin. Die positive Wirkung war nahezu identisch.

Girija Mohanty, Mediziner in der indischen Stadt
Cuttack: "Jeden Tag sehe ich die verheerenden Auswirkungen, die nicht zu
stillende Blutungen nach einer Geburt auf die Mutter und ihre Familie
haben. Es ist extrem frustrierend zu wissen, dass der Tod in vielen
Fällen verhindert werden könnte, wenn wir Medikamente, die helfen,
gekühlt transportieren und lagern könnten." Medikamente bei einer
Temperatur von höchstens acht Grad aufzubewahren, sei für viele
abgelegene Krankenhäuser unmöglich. Außerdem bestehe ständig die Gefahr,
dass die Maximaltemperatur bei langen Transportwegen über Land
überschritten werde.

Schlafmangel bei Jugendlichen begünstigt Diabetes

Schlafmangel bei Jugendlichen begünstigt Diabetes
Ruhe, gesunde Ernährung und Bewegung schützten vor Krankheit
 
Schlafender Teenie: Ruhe reduziert Diabetes-Risiko (Foto: pixelio.de, S. Blatt)

Pittsburgh/Wien (pte019/02.10.2012/13:00) – Schlafmangel kann bei Jugendlichen zu Diabetes führen. Das hat eine aktuelle Erhebung der Pittsburgh Universität http://pitt.edu ergeben. Eine geringe Menge an Schlaf geht mit Lernschwierigkeiten, Reizbarkeit, Gewichtsproblemen und vor allem mit einem erhöhten Widerstand gegen Insulin einher, was wiederum zur Zuckerkrankheit führen kann.

Insulin-Resistenz als Folge

Für die Untersuchung wurden 245 gesunde Schüler der Oberstufe herangezogen. Bei Jugendlichen, die sieben statt sechs Stunden schliefen, verbesserte sich die Insulin-Resistenz um neun Prozent. Wissenschaftler glauben nun, dass eine Erhöhung der Schlafzeit die Insulin-Resistenz vermindert.

Laut Veronika Kub, stellvertretende Chefredakteurin bei Diabetes Austria http://diabetes-austria.com , leiden nur fünf Prozent aller Diabetiker an Typ-1-Diabetes. "Im Normalfall gehören Kinder und schlanke, bis 40-Jährige zum Typ 1, also zu den Autoimmunerkrankten. Diese Art kann man jedoch bislang noch nicht heilen", so die Spezialistin gegenüber pressetext. Der Großteil wird dem Diabetes Typ 2 zugerechnet, der allgemein ältere und übergewichtige Menschen betrifft.

Körperliche Aktivitäten wichtig

Die Hauptursachen für Diabetes sind abhängig vom Typus. Die Form des Typ-1-Diabetes entsteht durch die Kombination von Erbfaktoren, Virusinfektionen und Autoimmunerkrankungen. Die zweite und häufigste Form, der Typ-2-Diabetes, wird hauptsächlich durch eine ungesunde Ernährung und wenig Bewegung ausgelöst. "Hier sind auch die Kinder betroffen, die stets vor dem Computer sitzen und sich schlecht ernähren", so Kub.

Typ-2-Diabetes sei im Gegensatz zum Typ-1-Diabetes durch Abnehmen und Bewegung heilbar, denn Bewegung senke den Blutzuckerspiegel. Eine ausgewogene Ernährung und körperliche Aktivität können auch präventiv der Krankheit entgegenwirken.

"Ab heute dürfen in Deutschland Süßigkeiten für Diabetiker nicht mehr hergestellt werden, da sie mehr schaden als nützen", ergänzt Kub. Viele Zuckerkranke hätten demnach vermehrt zu diesen gegriffen, als sie nur gemäßigt zu genießen. "Das kann man mit Diät-Lebensmitteln vergleichen. Nur weil sie weniger Fett haben, heißt das nicht, dass man mehr zu sich nehmen darf", erklärt die Spezialistin abschließend.

Sensationelle Erkenntnisse zu Antikörpern, der Soldaten unseres Immunsystems

Antikörper verteidigen unseren Körper
gegen Eindringlinge. Die Moleküle bestehen aus Proteinen mit angehängten
Zuckern, wobei bisher teilweise unklar war, nach welchem Bauplan
letztere angehängt werden. Für die Zeitschrift ‚Nature Communications‘
haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Helmholtz Zentrum
München diesen Bauplan nun im Rechner ergänzt und anschließend im Labor
bestätigt.

Konkret untersuchten die Autoren
IgG-Antikörper.* Sie sind die häufigsten Antikörper im Blut und wirken
vor allem gegen Viren und Bakterien. „Sie haben die typische Form eines Y
und bestehen zu einem Großteil aus Protein“, erklärt Elisa Benedetti,
Doktorandin am Institute of Computational Biology (ICB) des Helmholtz
Zentrums München. „Allerdings hängt die Zelle bei der Fertigung noch
verschiedene Zucker an, und wie das vor sich geht, ist bisher kaum
verstanden“, so die Erstautorin der Arbeit weiter.

Dabei ist dieser Prozess durchaus interessant:
Je nachdem, welche Zucker angehängt werden (im Fachjargon wird dies
Glykosylierung genannt), kann der Antikörper sehr unterschiedliche
Funktionen ausüben. Während der eine Zucker für eine heftige
Entzündungsreaktion beim Kontakt mit dem Antigen sorgt, unterbindet
hingegen ein anderer die Immunreaktion.

Biochemische Aufgabe im Rechner gelöst

„Die Schwierigkeit bei der Ermittlung der
Baupläne liegt unter anderem darin, dass hier mehrere Enzyme beteiligt
sind, deren Zusammenwirken sehr komplex ist“, erklärt Letztautor Dr. Jan
Krumsiek, Nachwuchsgruppenleiter am ICB und Junior Fellow der TU
München. Um diese biochemisch schwer lösbare Aufgabe anzugehen, holten
sich die Bioinformatiker das Problem in die digitale Welt.

Dazu zogen sie Daten der kroatischen ‚10001 Dalmatiner Biobank
heran. Darin untersuchten sie zunächst die Blutproben von knapp 700
Probandinnen und Probanden im Alter zwischen 18 und 88 Jahren
hinsichtlich der Zucker an den IgG-Antikörpern. Anhand der bisher
bekannten Glykosylierungsschritte ermittelten sie, inwiefern die digital
erfassbaren Ähnlichkeiten den fortlaufenden enzymatischen Prozess
abbilden können. In der Tat rekonstruierte der Algorithmus anhand der
Daten den bisher bekannten Bauplan – und entwickelte ihn weiter.

„Wir konnten also neue Schritte vorhersagen, wie die Zuckerreste an den
Antikörper gehängt werden müssten“, erklärt Krumsiek. „Anhand drei
weiterer Kohorten mit insgesamt über 2.500 Proben konnten wir dieses
Modell in der Theorie untermauern.“ Anschließend bestätigten die
Forscher die vorhergesagten Schritte durch verschiedene Methoden: zum
einen anhand einer genomweiten Assoziationsstudie mit rund 1.900 Proben
der Augsburger KORA-Studie**, zum anderen im Rahmen von drei
Versuchsreihen im Labor (in vitro).

„Wir konnten zeigen, dass mindestens eine der
vorhergesagten Reaktionen im Reagenzglas ablaufen kann. Zudem haben wir
in Zellkultur bewiesen, dass bestimmte Enzyme, deren Zusammenwirken
unser Modell vorhergesagt hatte, tatsächlich in der Zelle kolokalisiert,
also räumlich eng beieinander angesiedelt, sind“, so Krumsiek. „Unsere
Studie zeigt, wie sich Informationstechnologien und klassische
Nasschemie unterstützen und bereichern können.“

Weitere Informationen

* IgG steht für Immunglobulin G. Die
Antikörper werden durch sogenannte Plasmazellen nach Kontakt mit einem
entsprechenden Antigen gebildet. „Kommt es bei der Glykosylierung der
Antikörper zu Störungen, kann das schwere Folgen haben“, erklärt
Benedetti. So seien bereits mehrere Krankheiten wie Diabetes,
Autoimmunerkrankungen (beispielsweise Lupus) oder Krebs mit falsch
angehängten Zuckern in Verbindung gebracht worden.

** Die Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA) untersucht seit 30 Jahren die Gesundheit tausender Bürger aus
dem Raum Augsburg. Ziel ist es, die Auswirkungen von Umweltfaktoren,
Verhalten und Genen zu verstehen. Kernthemen der KORA-Studien sind
Fragen zu Entstehung und Verlauf von chronischen Erkrankungen,
insbesondere Herzinfarkt und Diabetes mellitus. Hierzu werden
Risikofaktoren aus dem Bereich des Gesundheitsverhaltens (u.a. Rauchen,
Ernährung oder Bewegung), der Umweltfaktoren (u.a. Luftverschmutzung,
Lärm) und der Genetik erforscht. Aus Sicht der Versorgungsforschung
werden Fragen der Inanspruchnahme und Kosten der Gesundheitsversorgung
untersucht.

Hintergrund:
Die Doktorandinnen Elisa Benedetti und Annika Wahl nehmen an der Helmholtz Graduate School Environmental Health, kurz HELENA, teil. Dr. Jan Krumsiek ist Wissenschaftler im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) sowie Junior Fellow der Technischen Universität München (TUM). Ein Forscherportrait zu seiner Arbeit finden Sie unter dem Titel „Gesund oder krank? Das steckt in Multi-Omics-Daten“ auf unserer Webseite.


Original-Publikation:
Benedetti, E. et al. (2017): Network inference from glycoproteomics data reveals new reactions in the IgG glycosylation pathway. Nature Communications, DOI: 10.1038/s41467-017-01525-0

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das
Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention
weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und
Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken
von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums
liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München
beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter und ist Mitglied der
Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und
medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 37.000 Beschäftigten
angehören. 

Das Institut für Computational Biology (ICB) führt datenbasierte Analysen biologischer Systeme durch. Durch
die Entwicklung und Anwendung bioinformatischer Methoden werden Modelle
zur Beschreibung molekularer Prozesse in biologischen Systemen
erarbeitet. Ziel ist es, innovative Konzepte bereitzustellen, um das
Verständnis und die Behandlung von Volkskrankheiten zu verbessern. 

Ansprechpartner für die Medien:
Abteilung
Kommunikation, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum
für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Ingolstädter Landstr. 1, 85764
Neuherberg – Tel. +49 89 3187 2238 – E-Mail: presse@helmholtz-muenchen.de  

Fachlicher Ansprechpartner:
Dr. Jan Krumsiek,
Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit
und Umwelt (GmbH), Institute of Computational Biology, Ingolstädter
Landstr. 1, 85764 Neuherberg – Tel. +49 89 3187 3641 – E-Mail: jan.krumsiek@helmholtz-muenchen.de

Verzicht aufs Rauchen im Auto, wenn Kinder mitfahren

Kinder- und Jugendärzte begrüßen schottisches
Rauchverbot bei Autofahrten mit Kindern: „Wir brauchen endlich auch das
Verbot in Deutschland!“

05.12.2016

Wer in Schottland mit Kindern in einem Auto sitzt, darf seit
heute nicht mehr rauchen. Bei Verstößen ist ein Bußgeld in Höhe von 100
Pfund (119 Euro) fällig. Landet der Fall vor Gericht, droht eine
Strafzahlung von bis zu tausend Pfund. Das schottische Parlament hatte
die Verschärfung des Rauchverbots im vergangenen Dezember einstimmig
verabschiedet.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte fordert auch hierzulande ein Rauchverbot im Auto, wenn Kinder mitfahren.

Dr. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und
Jugendärzte: „Schon beim Rauchen einer einzigen Zigarette steigt die
Konzentration der Tabakrauchpartikel im Fahrzeuginneren drastisch.
Selbst bei geöffnetem Fenster erreicht nach Angaben des Deutschen
Krebsforschungszentrums (DKFZ) die Schadstoffkonzentration Werte wie in
einer Raucherkneipe. Mit fatalen Folgen für Kinder. Mit jedem Atemzug
gelangen Tausende Chemikalien in ihre Lungen, die unter anderem Ashma,
Bronchitis und langfristig auch Krebs verursachen können. Bei Babys
gehört das Passivrauchen zudem zu den Hauptrisikofaktoren für den
plötzlichen Kindstod. Der Gesetzgeber in Deutschland sollte also dem
Beispiel Schottland schnellstmöglich folgen und das Rauchen im Auto
verbieten, wenn Kinder mitfahren. In England und Wales, Griechenland und
Frankreich gelten bereits schon länger ähnliche Gesetze. Die Kinder in
Deutschland haben ebenfalls ein Recht auf Schutz vor Schadstoffen, die
ihre Gesundheit in schwerster Weise gefährden.“

Klimawandel bringt unwiderrufliche Veränderungen

pte20140320003 Umwelt/Energie,
Forschung/Technologie

Klimawandel bringt unwiderrufliche Veränderungen

US-Gesellschaft
will mit breiter Initiative Überzeugungsarbeit leisten
Der Meeresspiegel steigt: deutliche Folgen (Foto: flickr.com/Ibrahim Mohamed)
Der Meeresspiegel steigt:
deutliche Folgen (Foto: flickr.com/Ibrahim
Mohamed)

Washington (pte003/20.03.2014/06:10) – Der Klimawandel passiert
hier und jetzt. Seine Konsequenzen führen dazu, dass das klimatische System
unseres Planeten immer unberechenbarer und mit potenziell nicht mehr umkehrbaren
Veränderungen belastet wird, die einen enormen Schaden anrichten. Zu diesem
Ergebnis kommt die American Association for the Advancement of Science (AAAS) http://aaas.org in einem
aktuellen Bericht, mit dem auch gleichzeitig der Start einer neuen Initiative
angekündigt wird, die vor allem die US-Bevölkerung über die Risiken und Folgen
des globalen Klimawandels aufklären soll. Neben dem mit "What We Know"
betitelten Papier soll die Kampagne unter anderem auch mithilfe einer
interaktiven Webseite und einer Vortragsreihe namhafter Unterstützer aus der
Wissenschaft nachhaltige Überzeugungsarbeit leisten.

"Als Forscher ist es eigentlich nicht unsere Aufgabe, den
Menschen zu sagen, was sie tun sollen", schreibt AAAS-CEO Alan Leshner im
vorgelegten Bericht. "Wir sind aber die größte wissenschaftliche Gesellschaft
der Welt und glauben daher, eine Verpflichtung zu haben, Öffentlichkeit und
Entscheidungsträger darüber zu informieren, was die Wissenschaft über jeden
Aspekt des modernen Lebens zu sagen hat", erklärt Leshner weiter. Im Bezug auf
den Klimawandel sei die Beweislage mittlerweile "erdrückend". "Wie müssen die
politischen Entscheidungsträger an einen Tisch bringen, um zu diskutieren, wie
wir mit diesem Problem umgehen sollen", betont der Experte die Wichtigkeit
dieses Anliegens. Je schneller dies gelingt, umso geringer das Risiko und die
Kosten.

Prominente
Unterstützer

Um der Initiative mehr Nachdruck zu verleihen, hat die AAAS eine
ganze Reihe prominenter Unterstützer für ihre Kampagne an Bord geholt. Diese
rekrutieren sich in erster Linie aus den Bereichen Wissenschaft und Forschung
und sollten im Rahmen der Aktion nicht nur passiv, sondern auch aktiv für
Aufklärung und Bewusstseinsbildung eingesetzt werden. So werden etwa
hochkarätige Namen wie der mexikanische Chemiker und Nobelpreisträger Mario
Molina oder Diana Wall, mehrfach ausgezeichnete Biologin und Leiterin der School
of Global Environmental Sustainability http://sustainability.colostate.edu an der Colorado State
University, spezielle Vorträge in den USA absolvieren, um die Bürger umfassend
und einfach verständlich über den Klimawandel und seine Folgen zu
informieren.

"Mit dieser Aktion wollen wir ein für alle Mal klarstellen, dass
es außergewöhnlich starke Beweise dafür gibt, dass sich das Klima der Erde
verändert und, dass jede weitere Veränderung ernsthafte Auswirkungen auf unsere
natürlichen und gesellschaftlichen Systeme haben kann", meint James McCarthy,
Träger der Alexander-Agassiz-Professur am Department für Biological Oceanography
an der Harvard University, der auch als einer der Autoren des aktuellen Berichts
auftritt. "Der Mehrheit ist noch immer nicht klar, wie besorgt viele
Klimaforscher in Bezug auf die rapiden klimatischen Veränderungen sind",
kritisiert McCarthy.

"Hausgemachte"
Erderwärmung

Dass die Ursache für die globale Erderwärmung und ihre
dramatischen Konsequenzen – extreme Wetterereignisse und der Anstieg des
Meeresspiegels – tatsächlich "hausgemacht" ist, hat auch der Weltklimarat
Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) im Herbst 2013 deutlich gemacht
(pressetext berichtete: http://pte.com/news/20130927001/ ). Demnach sind die
steigenden Temperaturen letztendlich auf das Verbrennen von Kohle, Gas und Öl
zurückzuführen. Industrienahe Verbände und Lobbyisten hatten den Bericht
allerdings heftig kritisiert und sprachen von "unsicheren Daten" und
"mangelhaften Klimamodellen".

Chromosome der Frau altern durch Stress

Stress lässt weibliche Chromosome altern

Belastung und Telomerlänge hängen direkt zusammen

San Francisco (pte, 30. Nov 2004 09:15) – Psychologischer Stress kann
die Chromosome einer Frau um zehn Jahre altern lassen. Der genaue
Zusammenhang zwischen Stress, Alterung und Gesundheit auf zellularer
Ebene ist derzeit nicht geklärt. Ein Team der University of California
http://www.ucsf.edu hat jetzt unter der Leitung von Elissa Epel die
Auswirkungen von Stress auf die Zelle untersucht. Die Wissenschafter
analysierten die Chromosome der weißen Blutkörperchen von 58 Müttern.
Zwei Drittel der Frauen hatten chronisch kranke Kinder. Die Kinder der
restlichen Teilnehmerinnen waren gesund, so dass von einer geringeren
Stressbelastung ausgegangen wurde. In der Telomerlänge der beiden
Gruppen gab es keinen Unterschied. Jene Frauen, die in beiden Gruppen
am stärksten belastet waren, verfügten jedoch auch über die kürzesten
Telomere. Dieser Effekt war so deutlich, dass er zwischen neun und 17
Jahren der Zellalterung entsprach. Die Ergebnisse der Studie wurden in
den Proceedings of the National Academy of Sciences http://www.pnas.org
veröffentlicht.

Laut Epel kamen diese Forschungsergebnisse nicht überraschend. Sie geht
davon aus, dass die Wahrnehmung der Welt entscheidender sein kann als
die objektive Realität. „Empfindet jemand Stress, muss das ernst
genommen werden, da es auf der zellularen Ebene Niederschlag finden
kann.“ Jene Frauen, die am längsten für ein krankes Kind gesorgt hatte,
verfügten über die kürzesten Telomere. Ihre eigene Wahrnehmung der
Belastung spielte dabei laut New Scientist keine Rolle. Weitere
Untersuchungen sind laut Epel erforderlich, um die Ergebnisse dieser
Studie zu bestätigen, in der Lebensstil, sozialer Status oder
Umweltbelastung nicht berücksichtigt wurden. Ein Stück DNA, das
Telomer, schützt das Chromosomende und fördert die genetische
Stabilität. Bei jeder Zellteilung verkürzen sich die Telomere, so dass
die nachfolgenden Zellen bereits über etwas kürzere Telomere verfügen.

„WhatsAppitis“ wird anerkanntes Krankheitsbild

pte20140328003 Computer/Telekommunikation,
Medizin/Wellness

"WhatsAppitis" wird anerkanntes Krankheitsbild

Übermäßiges
Verschicken von Nachrichten führt zu Gelenkschmerzen

Granada/Bonn (pte003/28.03.2014/06:10) – In Spanien wurde
erstmals "WhatsAppitis" diagnostiziert. Dem in der Fachzeitschrift "The Lancet"
veröffentlichten Bericht der behandelnden Ärztin nach hat die Patientin
zumindest sechs Stunden lang WhatsApp-Nachrichten auf ihrem Smartphone
beantwortet, bevor sie im Krankenhaus behandelt werden musste.

"In Deutschland sind etwa 560.000 Menschen von pathologischem PC-
und Internetgebrauch betroffen. Wie das bei Smartphones aussieht, ist schwer zu
sagen, da diese Medien ja zu unserem täglichen Leben dazugehören", kommentiert
Volker Weissinger, Geschäftsführer des Fachverbandes Sucht e.V. http://sucht.de , im
Gespräch mit pressetext.

Schmerzvolle
Erfahrung

Dass das Smartphone ein wichtiger Bestandteil des Lebens ist,
wurde der Patientin zum Verhängnis. Nachdem sie am 24. Dezember arbeiten musste,
konnte sie erst am Folgetag ihre empfangenen Nachrichten zum Fest beantworten –
und tat das mindestens sechs Stunden lang über den beliebten
Online-Messaging-Dienst. Am folgenden Morgen wachte sie plötzlich mit Schmerzen
in beiden Handgelenken auf.

"Der Gebrauch von Smartphones sollte so gestaltet werden, dass
zwischenmenschliche Beziehungen nicht darunter leiden – oft sieht man zum
Beispiel in Kaffeehäusern Jugendliche oder mittlerweile auch Erwachsene, die
anstatt miteinander zu reden, nur auf ihr Handy starren", sagt Weissinger.
Gelitten haben bei der Patientin bestätigterweise nur die Handgelenke – diese
jedoch so sehr, dass sie entzündungshemmende Medikamente nehmen musste und ein
Handyverbot auferlegt bekam.

Schule legt
Grundlagen

"Es ist entscheidend, dass man nicht das permanente Gefühl hat,
etwas zu verpassen, wenn man einmal nicht auf das Handy schaut. Man muss wieder
lernen, sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren. Beispielsweise ist es
ein Unterschied, möglichst viele virtuelle Freunde auf Facebook zu haben oder
echte Freundschaften zu pflegen", unterstreicht Weissinger. Und fordert:
"Eigentlich sollte schon in der Schule der Umgang mit Medien gelehrt werden, und
auch mit dem häufig erlebten ‚Stress‘, den das Gefühl, etwas zu verpassen,
auslöst."

Abnehmen senkt Brustkrebsrisiko im Alter

pte20181008013 Medizin/Wellness, Forschung/Technologie

Abnehmen senkt Brustkrebsrisiko im Alter

Umfassende Untersuchung weist eindeutigen Zusammenhang nach der Menopause nach

Ältere Frau: Gesundes Gewicht senkt Krebsrisiko (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)
Ältere Frau: Gesundes Gewicht senkt Krebsrisiko (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)

Duarte
(pte013/08.10.2018/10:30) – Postmenopausale Frauen, die abgenommen
haben, verfügen laut einer Studie des City of Hope National Medical
Center http://cityofhope.org über ein geringeres Risiko an invasivem Brustkrebs zu erkranken. Die in
"Cancer" veröffentlichten Forschungsergebnisse legen nahe, dass ein
Gewichtsverlust das Brustkrebsrisiko dieser Altersgruppe tatsächlich
senken kann.

Daten von 61.335 Frauen

Fettleibigkeit wurde bereits in der Vergangenheit direkt mit
Brustkrebsrisiko in Zusammenhang gebracht. Studien, die untersucht
haben, ob ein Gewichtsverlust das Risiko bei postmenopausalen Frauen
verringern kann, erbrachten jedoch keine eindeutigen Ergebnisse. Das
Team um Forschungsleiter Rowan Chlebowski analysierte daher die Daten
von 61.335 Frauen, die an der World Health Initiative Observational
Study teilgenommen hatten. Bei keiner der Studienteilnehmerinnen lag
eine frühere Brustkrebserkrankung vor. Die Mammographien zeigten keine
Auffälligkeiten. Gewicht, Größe und BMI der Frauen wurden zu Beginn der
Studie und drei Jahre später beurteilt.

Während der durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 11,4 Jahren
wurde bei 3.061 Frauen ein invasiver Brustkrebs diagnostiziert. Frauen
mit einem Gewichtsverlust von fünf Prozent verfügten über ein um zwölf
Prozent geringeres Risiko als Frauen mit einem stabilen Gewicht ohne
Veränderungen des BMI. Eine Gewichtszunahme um fünf Prozent stand mit
keiner Erhöhung des allgemeinen Brustkrebsrisikos in Verbindung. Die
Anzahl der Erkrankungen an triple-negativem Brustkrebs erhöhte sich
jedoch um 54 Prozent.

Schon kurzes Abnehmen wirkt

Laut Chlebowski steht eine moderate, relativ kurzfristige
Gewichtsreduktion mit einer statistisch signifikanten Verringerung des
Brustkrebsrisikos bei Frauen nach der Menopause in Zusammenhang. "Dabei
handelt es sich um Beobachtungsdaten. Sie werden jedoch auch von anderen
Ergebnissen der ‚Women’s Health Initiative Dietary Modification‘-Studie
gestützt. Gemeinsam liefern diese Forschungsergebnisse eindeutige
korrelative Beweise dafür, dass bereits ein geringer Gewichtsverlust
Auswirkungen auf das Brustkrebsrisiko haben kann."

Unnötige Labortests können Patienten verunsichern

fzm – In Deutschland werden in Kliniken unnötige Labortests durchgeführt. Das belastet nicht nur das Budget der Krankenhäuser, es kann auch zu Folgeuntersuchungen führen, die die Patienten belasten, kritisieren Mediziner in der Fachzeitschrift "DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2009).

Eine kurzes Fallbeispiel zu Beginn eines Artikels in der DMW verdeutlicht, welche Folgen eine unkritische Labordiagnostik haben kann. Eine 55-Jährige Frau hatte sich wegen leichter Ermüdbarkeit und Verstimmungen an einen Arzt gewandt, der ihr als Spezialist empfohlen worden war. Der Mediziner ordnete eine umfangreiche Laboruntersuchung an. Gleich fünf Röhrchen Blut wurden der Frau abgenommen. Weil einige Laborwerte verdächtig waren, musste sich die Patientin in den folgenden Wochen aufgrund eines erhöhten Gerinnungswertes einer Ultraschalluntersuchung und wegen erhöhter Hormonwerte einer Untersuchung der Schilddrüse mit radioaktiv markierten Stoffen unterziehen. Da man im Blut auch verdächtige Tumormarker fand, ordnete der Arzt zudem eine Darmspiegelung an. Gefunden wurde nichts. Die Patientin war nicht ernsthaft krank. Außer einem leichten Vitaminmangel fehlte ihr nichts. Gegen die Schlafstörungen empfahl der Arzt ihr schließlich Baldrian-Tee. Die zwischenzeitliche Verunsicherung der Patientin und Untersuchungskosten von 1856 Euro hätten nach Einschätzung der Autoren Professor Dr. Walter Guder und Professor Dr. Otto A. Müller, beide München, vermieden werden können, wenn der Arzt auf einige unnötige Labortests verzichtet hätte.

Ein Einzelfall? Eher nicht. Die Zahl der pro Krankenhausaufenthalt durchgeführten Laboruntersuchungen hat sich in den letzten 40 Jahren mehr als verzehnfacht. Bei jedem Krankenhauspatienten wurden 2007 im Durchschnitt 180 Tests durchgeführt, meint der Experte Guder, Mitglied der Arbeitsgruppe "Diagnostische Pfade" der Deutschen Vereinten Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, die Gründe für unnötige Labortests erforscht. Zu den häufigen Fehlern zählen laut Guder und Müller ein Beharren auf eigenen bewährten Erfahrungen. Nach dem Motto "Das haben wir schon immer so gemacht" würden althergebrachte Tests durchgeführt, obwohl es längst neuere bessere Tests gibt. Statt auf einen alten Test zu verzichten, würden häufig beide Tests vom Labor angefordert.

Oft sind es Zeitdruck oder mangelnde Organisation, die Ärzte zu unbedachten Tests verleiten. Da kann es schon einmal passieren, dass, wie die Autoren aus langjähriger Erfahrung wissen, in einer Klinik versehentlich für alle Patienten über 50 Jahre, egal ob männlich oder weiblich, Früherkennungstests auf das Prostatakarzinom durchgeführt werden, der bei Frauen natürlich keinen Sinn macht. Auch die Angst vor einem Kunstfehler veranlasst Ärzte manchmal dazu, sich durch Labortests abzusichern. Sie wirken vor Gericht überzeugender als eine gezielte Befragung der Patienten, die so manchen Test überflüssig mache, wie die Mediziner betonen.

Im Klinikalltag passiere es nicht selten, dass derselbe Test zweimal am gleichen Tag durchgeführt wird. Auch viele Kontrolluntersuchungen seien überflüssig. So benötige ein Diabetiker kein Gerät zur Blutzucker-Selbstmessung, solange er mit Tabletten auskomme und kein Insulin spritzt. Und der HbA1c-Wert zur Langzeitkontrolle des Blutzuckers sollte frühestens nach drei Monaten wiederholt werden. Guder und Müller kennen Fälle, in denen die Tests wöchentlich oder sogar zweitägig durchgeführt wurden.

Auch die Bedeutung von Tumormarkern – Blutbestandteilen, die bei Krebserkrankungen erhöht sein können – wird nach Einschätzung der Autoren überschätzt. Ein "Krebstest an sich" existiere nicht. Einzige Ausnahme sei der PSA-Test zur Früherkennung des Prostatakarzinoms. Alle anderen Tumormarker eignen sich nach Auskunft des Experten nur zur Verlaufskontrolle bei bereits bekannten Krebserkrankungen.

Leitlinien sind ein Mittel um unnötige Laboruntersuchungen zu vermeiden und Kosten zu sparen, so die Experten. Er warnt aber zugleich vor zu großem Optimismus: Die Gesamtzahl der Laboruntersuchungen werde in den nächsten Jahren weiter steigen, ebenso die Kosten. Neue Tests seien in der Regel teurer als die älteren, die sie ersetzen.

W. G. Guder, O. A. Müller:
Unnötige Laboruntersuchungen.
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2009; 134 (12): S. 575-584