Medizin/Wellness
"WhatsAppitis" wird anerkanntes Krankheitsbild
Verschicken von Nachrichten führt zu Gelenkschmerzen
Granada/Bonn (pte003/28.03.2014/06:10) – In Spanien wurde
erstmals "WhatsAppitis" diagnostiziert. Dem in der Fachzeitschrift "The Lancet"
veröffentlichten Bericht der behandelnden Ärztin nach hat die Patientin
zumindest sechs Stunden lang WhatsApp-Nachrichten auf ihrem Smartphone
beantwortet, bevor sie im Krankenhaus behandelt werden musste.
"In Deutschland sind etwa 560.000 Menschen von pathologischem PC-
und Internetgebrauch betroffen. Wie das bei Smartphones aussieht, ist schwer zu
sagen, da diese Medien ja zu unserem täglichen Leben dazugehören", kommentiert
Volker Weissinger, Geschäftsführer des Fachverbandes Sucht e.V. http://sucht.de , im
Gespräch mit pressetext.
Schmerzvolle
Erfahrung
Dass das Smartphone ein wichtiger Bestandteil des Lebens ist,
wurde der Patientin zum Verhängnis. Nachdem sie am 24. Dezember arbeiten musste,
konnte sie erst am Folgetag ihre empfangenen Nachrichten zum Fest beantworten –
und tat das mindestens sechs Stunden lang über den beliebten
Online-Messaging-Dienst. Am folgenden Morgen wachte sie plötzlich mit Schmerzen
in beiden Handgelenken auf.
"Der Gebrauch von Smartphones sollte so gestaltet werden, dass
zwischenmenschliche Beziehungen nicht darunter leiden – oft sieht man zum
Beispiel in Kaffeehäusern Jugendliche oder mittlerweile auch Erwachsene, die
anstatt miteinander zu reden, nur auf ihr Handy starren", sagt Weissinger.
Gelitten haben bei der Patientin bestätigterweise nur die Handgelenke – diese
jedoch so sehr, dass sie entzündungshemmende Medikamente nehmen musste und ein
Handyverbot auferlegt bekam.
Schule legt
Grundlagen
"Es ist entscheidend, dass man nicht das permanente Gefühl hat,
etwas zu verpassen, wenn man einmal nicht auf das Handy schaut. Man muss wieder
lernen, sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren. Beispielsweise ist es
ein Unterschied, möglichst viele virtuelle Freunde auf Facebook zu haben oder
echte Freundschaften zu pflegen", unterstreicht Weissinger. Und fordert:
"Eigentlich sollte schon in der Schule der Umgang mit Medien gelehrt werden, und
auch mit dem häufig erlebten ‚Stress‘, den das Gefühl, etwas zu verpassen,
auslöst."