Archiv der Kategorie: Erde, Klima, Umweltschutz

Können Ingenieure den Klimawandel reparieren?

Wissenschaftler stellen wegweisende Sondierungsstudie über großtechnische Eingriffe ins Klima vor / Staatssekretär Schütte: "Optionen nicht von vornherein ausschließen

Angesichts des Anstiegs der CO2-Konzentration in der Atmosphäre sehen manche Wissenschaftler direkte Eingriffe mit großtechnischen Maßnahmen in den Strahlungshaushalt oder den Kohlenstoffkreislauf der Erde als Mittel gegen die globale Erwärmung. Wegen möglicher und kaum kalkulierbarer Nebenwirkungen lehnen andere solches Climate Engineering strikt ab. Ein interdisziplinär zusammengesetztes Expertenteam hat im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) nun den aktuellen Kenntnisstand erstmals wissenschaftlich umfassend zusammengetragen. Der Bericht "Gezielte Eingriffe ins Klima? Eine Bestandsaufnahme der Debatte zum Climate Engineering wurde heute von Staatssekretär Dr. Georg Schütte in Berlin entgegengenommen.

Die Wissenschaftler haben insgesamt sechs Sondierungsstudien aus verschiedenen Perspektiven erstellt (Naturwissenschaften, internationales Recht, Ethik sowie Wirtschafts-, Gesellschafts- und Politikwissenschaften). Der Gesamtbericht liefert zusätzlich eine übergreifende Bestandsaufnahme und Bewertung.

"Für das Bundesministerium für Bildung und Forschung haben Klimaschutz und Anpassung an nicht mehr zu vermeidende Klimaveränderungen eindeutig Vorrang, sagte Schütte. "Zusätzlich notwendig ist jedoch Forschung zu Climate Engineering. Erreichen die internationalen Verhandlungen nicht die erforderlichen Klimaschutzziele, stellt sich zunehmend die Frage einer Reparatur durch Climate Engineering. Um dieses komplexe Thema bewerten und auf internationale Entwicklungen Einfluss nehmen zu können, brauchen wir eine solide Wissensbasis. Auch ist es nicht verantwortbar, einzelne Optionen gegen möglicherwei se dramatische Folgen des Klimawandels vorab auszuschließen.

Die Sondierungsstudien kommen zwar zu dem Ergebnis, dass einige der Konzepte für Climate Engineering zumindest auf dem Papier den Treibhauseffekt abschwächen bzw. die Erderwärmung mindern können. "Allerdings, so Studienkoordinator Prof. Gernot Klepper vom Kiel Earth Institute, "sind vermutlich alle Vorschläge mit erheblichen ökologischen Risiken und Nebenwirkungen, ökonomischen Kosten und gesellschaftlichen Konfliktpotentialen verbunden.

Das BMBF wird die Studien in die internationale Debatte einbringen, so etwa in die Arbeit des Weltklimarats IPCC. Auf nationaler Ebene sollen die Befunde eine fundierte Diskussion in Politik und Gesellschaft ermöglichen.

Die Studien stehen kostenfrei beim Kiel Earth Institute zum Herunterladen zur Verfügung: www.kiel-earth-institute.de/projekte/forschung/sondierungsstudie-climate-engineering .
Für fachliche Fragen finden Sie dort auch die Kontaktdaten der beteiligten Wissenschaftler.

Information über CO2 in unserer Luft

Robert Imberger – Studium der Reaktorphysik und Thermohydraulik an der FH Ulm:
Letzten Sonntag war ich auf einem örtlichen Weihnachtsmarkt. Dort
gab es einen Stand zum Thema "Klimaschutz". Ich wurde als
„Vorbeilaufender“ auf die CO2-Problematik auf unserer Welt angesprochen.
Ich dachte so bei mir… da bist Du gerade an den Richtigen gekommen.
Meine Frage an den Klima-Vertreter (ca. 28.-30J):
„Wie hoch ist denn der CO2-Anteil in der Luft?“
Seine Antwort: „Hoch! Sehr hoch! Viel zu hoch!“
Ich: „Wie hoch denn?“ – „Wie viel Prozent?“
Er: „Weiß ich nicht!“
Aha, dachte ich… ein wahrer Kenner!
Ich fragte also weiter: „Was ist denn sonst noch in der Luft?“
Er: „Sauerstoff!!!“ 
Ich: „Richtig! Und wie viel Prozent?“
„Weiß ich nicht!“ war seine Antwort. 
Ich erklärte ihm, dass es wohl so um die 21% sind. Es erschien ihm plausibel.
Ich weiter: „Welche Gase sind denn sonst noch in der Luft enthalten?“
Kopfschütteln…. Schulterzucken…
Ich: „Edelgase! Argon, Xenon, Neon, Krypton…! Schon mal gehört? Die machen aber in Summe nur ein knappes Prozent aus!“
Nachdenkliches Staunen.
Ich wiederholte meine letzte Frage…
Wieder (inzwischen genervtes) Schulterzucken und Augenverdrehen…
Ich: „Schon mal was von Stickstoff gehört?“
„Ach ja, stimmt… Stickstoff!!! Ja, den haben wir auch in der Luft!“
Ich: „Und? Wie viel Prozent?“
Er: Wieder Schulterzucken. Ich spürte, dass er genug hatte von mir.
Ich ließ aber nicht locker, erläuterte ihm, dass es ca. 78% wären.
Seine in der linken Hand gehaltenen Flyer sanken immer tiefer.
Er, nach kurzem Kopfrechnen (gefühlte 60s) : „ Das kann nicht
stimmen, das glaube ich Ihnen nicht, weil dann ja für CO2 nichts mehr
übrig bleibt!!!“
Ich: „Eben! Sie haben Recht! Zumindest fast!!! Es sind nämlich nur 0,038% CO2 in unserer Atemluft!
Das glaubte er mir einfach nicht und ließ mich stehen.
—-
Wer weiter rechnen möchte: 
Wir haben 0,038% CO2 in der Luft. Davon produziert die Natur selbst etwa 96%. 
Den Rest, also 4%, der Mensch. Das sind 4% von 0,038%, also 0,00152%. 
Der Anteil von Deutschland ist hieran 3,1%. 
Somit beeinflusst Deutschland mit 0,0004712% das CO2 in der Luft.
Damit wollen wir die Führungsrolle in der Welt übernehmen, was uns
jährlich an Steuern und Belastungen etwa 50 Milliarden Euro kostet.
Einfach mal drüber nachdenken…
Ach ja – by the way … kriegt der Ätna auch eine Feinstaub-Plakette?

Suche von fossilen Energielagerstätten mit 3-D-Tomographie

pte20181115011 Umwelt/Energie, Forschung/Technologie

Fossile Energie: Forscher sagen Reserven vorher

Forscher nutzen Elektronentomografie zur Erstellung detaillierter 3D-Bilder des Untergrunds

Cambridge/Houston/Marseille (pte011/15.11.2018/10:30) – Mit einer
neuen Methode lässt sich die Ergiebigkeit neu entdeckter Lagerstätten
von Erdöl und Erdgas deutlich präziser abschätzen. Forscher des
Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://mit.edu SA , des Shell Technology Center http://shell.us und der Aix-Marseille Université http://univ-amu.fr nutzen die Elektronentomografie. Diese liefert zahlreiche Bilder, aus denen die innere Struktur der Proben ersichtlich wird.

Porenstruktur im Kerogen

Bei Proben von Kerogen – ein geologisches Material, in dem sich fossile
Rohstoffe befinden – konnten die Forscher die Poren des Gesteins
sichtbar machen. Diese wiederum lassen Rückschlüsse zu, wie viel Öl und
Gas die Lagerstätte enthält. Die derart gewonnenen 3D-Bilder des
Untergrunds, die sich auf der Basis der Tomografie errechnen lassen,
sind 50 Mal genauer als die mit bisherigen Methoden hergestellten. Zum
Auffinden neuer Lagerstätten ist das Verfahren laut den Forschern
allerdings ungeeignet.

Wichtig seien exaktere Abschätzungen der Vorräte an Erdgas, weil es der
fossile Energieträger ist, der die Umwelt am wenigsten schädigt. Er sei
als Überbrückung für die Zeit, in der die erneuerbaren Energien noch
nicht ausreichen, unabdingbar. Fossile Energieträger entstehen über
Millionen von Jahren im Untergrund aus Pflanzen. Je nach der Dauer der
Umwandlung entstehen Gas, Öl oder Kohle. Die neuen Bilder der
Porenstruktur von Kerogen zeigen erstmals "dramatische Unterschiede",
die vom Alter abhängig sind.

Ziel effizientere Förderung

Jüngere Kerogen-Proben haben relativ große Poren, die untereinander
nicht verbunden sind. Das erschwert die Förderung fossiler Brennstoffe.
Ältere Gesteine haben kleinere Poren, die miteinander verknüpft sind.
Dies erhöhe die Förderbarkeit der eingeschlossenen Wertstoffe, sagt
MIT-Forscher Roland Pellenq. Die neuen Bilder könnten auch Aufschluss
darüber geben, wie sich die Kohlenwasserstoffe verhalten, wenn sie aus
den Poren gelöst werden, also bei der Gas- und Ölförderung. Die Forscher
glauben, dass sie Wege finden, den Rückgang der Fördermengen zu
verlangsamen.

Seltene Erden nicht selten aber rar

ob für den Bau von LEDs, Brennstoffzellen oder
Windradgeneratoren: Für die Informations- und Kommunikationstechnologie
sind die Metalle der Seltenen Erden genauso unverzichtbar wie für die
Entwicklung der E-Mobilität und das Umsetzen der Energiewende. So
selten, wie ihr Name sagt, sind sie allerdings nicht: Als
Nebengemengteil kommen sie in vielen Gesteinen vor – auch in
Deutschland.

Das weltweite Erkunden von Lagerstätten, von
Brasilien über Australien und die USA bis nach Südgrönland, läuft, seit
die Preise 2011 nach den chinesischen Ausfuhrbeschränkungen angestiegen
waren. Mindestens bis 2020 werde es aber dauern, bis die neuen
Lagerstätten erschlossen sind und die begehrten Metalle liefern können,
so der Geologe und Lagerstätten-Experte Jochen Kolb vom Karlsruher
Institut für Technologie (KIT). Für ihn ist klar: Wir haben uns in
Europa zu lange auf die internationale Arbeitsteilung verlassen und zu
wenig in das Erschließen neuer Lagerstätten Seltener-Erden-Elemente
investiert.

Denn wirklich „selten“ seien sie nicht: Selbst
Thulium, das seltenste aller 17  Elemente der Seltenen Erden, komme auf
der Erde häufiger vor als Gold, Silber oder Platin. Der 2010 durch die
chinesischen Exportrestriktionen eingetretene Engpass sei vor allem auf
das Monopol Chinas zurückzuführen. „Mehr als 90 Prozent der geförderten
Seltenen-Erden-Elemente kommen aus chinesischen Minen. Dort ist außerdem
das Knowhow für die Aufbereitung, also das Herauslösen der Metalle aus
dem Erz, konzentriert. „Selbst wenn sich Deutschland entschließen
sollte, die Vorkommen beispielsweise am Kaiserstuhl zu erschließen,
müssten wir das gewonnene Erz von chinesischen oder malaysischen
Unternehmen verarbeiten lassen“, so Kolb. Die langen Zeithorizonte – von
der Erkundung der Lagerstätten bis zur Produktion in Minen vergehen
zehn bis zwanzig Jahre – machen es nahezu unmöglich, sich kurzfristig
aus der jetzigen Abhängigkeit zu befreien. Deshalb rät der Geologe:
„Europa sollte mehr in das Erschließen seiner strategisch wichtigen
Rohstoffe investieren. Gegenwärtig ist Europa an den globalen
Investitionen in die Rohstoffexploration mit gerademal drei Prozent
beteiligt.“ Auch gelte es, die Entwicklung der Technologien
voranzutreiben, mit denen sich Seltene Erden Elemente auch aus anderen
Quellen extrahieren lassen. Bisher erfolgt dies vor allem aus Tonen und
den Mineralen Bastnäsit oder Monazit. Forschungsbedarf sieht er außerdem
beim Recycling, bei einer Recyclingquote von teilweise weniger als
1einem Prozent. 

Klimaänderung feuert tropische Wirbelstürme an

Experten bewerten US-Studie kritisch

Boulder/Potsdam (pte/30.07.2007/13:59) – Forscher des US National Center for Atmospheric Research NCAR http://www.ncar.ucar.edu in Boulder haben in einer Studie festgestellt, dass die Klimaveränderung auf die Entwicklung von tropischen Stürmen einen gewaltigen Einfluss hat. Die Wissenschaftler konnten nämlich insgesamt drei eklatante Steigerungswellen im 20. Jahrhundert ausmachen, in denen sich die Anzahl der Stürme im Nordatlantik dramatisch verändert hat, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist in seiner Online-Ausgabe http://www.newscientist.com.

Der erste dieser Wechsel war demnach 1905 und leitete eine 25-Jahre dauernde Periode ein, in der es jährlich durchschnittlich sechs tropische Wirbelstürme – von denen vier zu Hurrikans wurden – gab. 1931 begann eine weitere Periode mit jährlich durchschnittlich 9,4 Stürmen – davon fünf Hurrikans. Bis 1994 blieb die Zahl der Stürme konstant. In der Periode von 1995 bis 2005 stieg die Zahl der Wirbelstürme auf jährlich durchschnittlich 14,8. Daraus entstanden rund acht Hurrikans. Mit nur neun Stürmen war 2006 ein verhältnismäßig ruhiges Jahr. Greg Holland vom NCAR meint, dass diese Zahl einem durchschnittlichen Jahr vor ein paar Dekaden entspreche.

"Die Serie an Häufungen in den gesammelten Daten ist allerdings klar", so Holland. Die Perioden, in denen es zu einer Zunahme von Stürmen gekommen ist, weisen deutliche höhere Oberflächentemperaturen auf. Daraus folge der Schluss, dass globale Erwärmung der Auslöser für die tropischen Stürme ist. In früheren Untersuchungen hatten Forscher festgestellt, dass die Zahl der Wirbelstürme im 30- bis 40-Jahresrhythmus stieg und wieder fiel. Eine lang anhaltende Änderung dieser Phasen konnten die Forscher hingegen nicht ausmachen. "Das war allerdings immer ein sehr schwacher Anhaltspunkt", meint Kerry Emanuel vom Massachusetts Institute of Technology MIT.

Holland sieht zwar eine kleine periodische Variation in der Oberflächentemperatur. Er meint jedoch, dass diese wesentlich kleiner sei als der langzeitliche Anstieg durch die Klimaerwärmung. "Die Proportion der Stürme, die sich zu Hurrikans entwickeln, variiert zyklisch und hat im vergangenen Jahrhundert keinen eindeutigen Trend gezeigt", so Holland. Die schlechte Nachricht aber sei, dass der Zyklus sowohl zur Zunahme von Hurrikans als auch von tropischen Stürmen führt. "Mit einer Sturmfrequenz, die über jener der historischen Daten von mehr als 150 Jahren liegt, bewegen wir uns in ein Terrain, das wir nicht verstehen", argumentiert Holland.

Holland sieht in der Auswertung der Daten allerdings eine Tatsache als erwiesen an: "Rund 60 Prozent, wahrscheinlich sogar 70 Prozent dessen, was wir in der vergangenen Dekade gesehen haben, geht auf Kosten der globalen Erwärmung." Experten rechnen damit, dass die kommende Hurrikan-Saison – die Spitze ist der Zeitraum von Mitte August bis Mitte Oktober – sehr aktiv sein wird. Sie rechnen mit neun Hurrikans, von denen fünf sehr stark sein werden.

"Die Erwärmung des Meeres und damit eine wesentliche Grundvoraussetzung für die Entstehung von Wirbelstürmen ist evident", so die Ozeanographin Eva Bauer vom Potsdam Institut für Klimaforschung http://www.pik-potsdam.de im pressetext-Interview. "Die Entstehung von derart starken Ereignissen wie etwa Hurrikans hängt aber auch mit der vertikalen Temperaturverteilung der Atmosphäre zusammen. Diese wiederum wird von den atmosphärischen Vorgängen mitbestimmt", erklärt die Forscherin. "Daher ist die Entstehung von Hurrikans auch von der Windscherung abhängig." Die Aussage, dass die Klimaerwärmung zu einem Anstieg der Wirbelstürme führt, sei schwer zu quantifizieren, so die Forscherin abschließend im pressetext-Interview.

Menschenaffen vor dem Aussterben

Nächste Verwandte des Homo sapiens könnten bald ausgestorben sein

Cambridge (pte/03.09.2005/10:15) – Die Menschenaffen der Erde blicken
keiner rosigen Zukunft entgegen: Innerhalb einer Menschen-Generation
könnte ihnen der nächste Verwandte, der Homo sapiens, sie fast völlig
ausrotten. Zu diesem Schluss kommt der soeben veröffentlichte "World
Atlas of Great Apes" http://www.unep-wcmc.org, der von der
UN-Umweltorganisation UNEP http://www.unep.org erschienen ist.

Die Orang-Utans in Indonesien leiden unter Bergbau, Kahlschlag und
neuen Krankheiten. Innerhalb der kommenden fünf Jahre wird der
Lebensraum der "Waldmenschen" – wie sie auf Malaysisch heißen – um
weitere 50 Prozent zurückgehen. Auch für die Schimpansen sieht es nicht
gut aus: Auf mehr als 20.000 Menschen kommt ein einziges Tier. Nach
Angaben der Autorin Lera Miles vom World Conservation Monitoring Centre
in Cambridge sind alle Menschenaffen-Spezies entweder "bedroht" oder
"kritisch bedroht". "Kritisch bedroht bedeutet, dass die Zahl der Tiere
um 80 Prozent zurückgegangen ist, oder innerhalb von drei Generationen
so zurückgehen wird", so Miles.

Eine der am schlimmsten betroffenen Arten sind die Sumatra-Orang-Utans.
Nur noch etwa 7.300 Tiere leben in der Wildnis in der Region um Aceh.
Die Provinz ist vielen Menschen ein Begriff, da hier der Tsunami vom
Dezember 2004 den größten Schaden angerichtet hat. Hinzu kommen noch
Konflikte zwischen Separatisten und der indonesischen Zentralregierung,
die schon fast 30 Jahre dauern und erst Mitte August beigelegt wurden.
"Die Ironie an der Sache ist jedoch, dass dies nur für die Menschen
eine Erlösung bedeutet, denn die Waldgebiete werden zusehends mehr
gerodet – legal und illegal", berichtet Miles. Bei einer solchen
Entwicklung werden in 50 Jahren nur noch 250 in freier Wildbahn lebende
Tiere vorhanden sein. Etwas besser sehe es auf der Insel Borneo aus.
Dort gibt es noch etwa 45.000 wild lebende Orang-Utans.

Extrem bedroht sind auch die Berggorillas in der Region zwischen
Nigeria und Kamerun und in der Demokratischen Republik Kongo (dem
ehemaligen Zaire). Nur noch zwischen 700 und 250 Tiere sind am Leben.
"Viele der Gorillas sterben an Ebola", bestätigt Miles. Unklar ist den
Forschern allerdings, warum. "Ein möglicher Zusammenhang könnte in der
raschen Abholzung des Waldes liegen. Möglicherweise wird der
Krankheitserreger von einer bis dato unbekannten Tierart
weiterverbreitet", erklärt die Expertin. Ein ähnliches Schicksal
bedroht auch Schimpansen und Zwergschimpansen, die Bonobos. Sie werden
immer öfter Opfer von Erkrankungen und Jägern, die das Fleisch
verkaufen. Auch Afrikas Wälder droht der Kahlschlag: Besonders in den
90-er Jahren gingen die Bestände rasch zurück.

Klimaschutz kann jeder

Wuppertal (pts/07.12.2010/10:00) – Wer Ausgaben für Brennstoffe sparen will, sollte sein Haus im Winter im Auge behalten: Wenn eine geschlossene Schneedecke das Dach bedeckt, ist die Wärmedämmung nach obenhin offenbar in Ordnung. Verstärkte Aufmerksamkeit hingegen verdienen Bereiche, auf denen der Schnee schneller schmilzt als auf dem Rest der Fläche. Dann empfiehlt es sich, den aktuellen Zustand der Gebäudedämmung gezielt ermitteln zu lassen, um aufgrund der Analyse erforderliche Maßnahmen zur energetischen Sanierung zu ergreifen. "Energieschlupflöcher kosten bares Geld und begünstigen außerdem den Klimawandel. Deshalb sind Wärmebrücken, über die Heizwärme ungenutzt nach draußen strömt, im Interesse der Umwelt und des eigenen Geldbeutels besser heute als morgen zu schließen", rät Dr.-Ing. Tobias Wiegand, Geschäftsführer des Verbandes Holzfaser Dämmstoffe (VHD) in Wuppertal. Diagnose durch Blick aufs Dach Beim Dach ist es vergleichsweise einfach, Energielecks zu erkennen: Man muss im Winter eigentlich nur schauen, an welchen Stellen der Eindeckung der Schnee zuerst abschmilzt. Dort gilt es, nach dem Rechten zu sehen und ggfs. mit geeigneten Dämmstoffen nachzubessern. Wer Wert auf natürliche Baumaterialien legt, die durch ihre diffusionsoffene Struktur nachhaltig für ein wohngesundes, ausgeglichenes Raumklima sorgen, ist mit Holzfaserdämmstoffen für Dach und Fassade gut beraten. Die Montage sollte der Hauseigentümer – unabhängig davon, für welches Produkt er sich entscheidet – einem qualifizierten Fachbetrieb überlassen. Der Grund: Werden Wärmebrücken nicht fachmännisch beseitigt, sind Folgeschäden möglich. Wird zum Beispiel ein Außenbauteil von kalter Luft durchströmt, weil die Gebäudehülle nicht luftdicht ausgeführt wurde, kann sich Kondenswasser in den Kaltzonen der Konstruktion niederschlagen. Dies begünstigt Durchfeuchtungen, die Schimmel, Moos und Algen einen optimalen Nährboden bieten. Deshalb ist es oftmals hilfreich, zu Beginn der energetischen Sanierung einen qualifizierten Fachmann – z.B. einen Architekten, Energieberater des Handwerks oder öffentlich bestellten Bausachverständigen – mit der Zustandsanalyse des Gebäudes zu beauftragen. Um festzustellen, ob es in der Gebäudehülle Wärmeschlupflöcher gibt, durch die teuer erzeugte Raumwärme ungenutzt entweicht und feuchtkalte Luft unkontrolliert nach innen strömt, haben sich zwei Messverfahren etabliert: Luftdichtheit per Blower-Door-Test prüfen Mit der Blower-Door-Messung, die überwiegend bei Neubauten im Zuge der Bauabnahme zum Einsatz kommt, wird die Luftdichtheit der Gebäudehülle überprüft. Ein überdimensionaler Ventilator, den eine luftundurchlässige Folie umgibt, wird dazu mit dem Türrahmen hermetisch dicht verbunden. Durch Einschalten des Gebläses wird Luft in das Gebäude gedrückt oder herausgesaugt. Der Ventilator ist dabei so einzustellen, dass zum Umgebungsdruck eine Druckdifferenz von 50 Pa (Pascal) entsteht, was in etwa einer Windlast von Windstärke 5 entspricht. Durch das Differenzdruck-Messverfahren lässt sich erkennen, ob und wo es undichte Stellen gibt, durch die Luftströme die Gebäudehülle unkontrolliert passieren können. Energielecks mit der Wärmebildkamera aufspüren Auf wärmeverlustreiche Zonen in der Gebäudehülle zumeist älterer Immobilien machen Thermografieaufnahmen aufmerksam: Der Wärmedurchgang durch die Außenwände lässt sich mit der Wärmebildkamera sowohl von der Außen- als auch von der Raumseite her erfassen. Im Bereich von Balkonen, Fenster- und Dachanschlüssen, Rollladenkästen und Heizungsnischen fördert diese Messmethode oft Erstaunliches zu Tage. Wer eine energetische Sanierung seiner Immobilie erwägt, sollte vor dem eigentlichen Dämmen die verfügbare Technik zur Schadensanalyse nutzen, um ein objektives Bild des aktuellen energetischen Zustands seines Hauses zu erhalten. Immer mehr Bauhandwerker (überwiegend Zimmerer, Maler- oder Stuckateure), die Holzfaserdämmstoffe und Holzfaser-Wärmedämmverbundsysteme professionell verarbeiten, bieten Thermografieaufnahmen im Vorfeld energetischer Sanierungsmaßnahmen an und fertigen aussagekräftige Wärmebilder ebenso routiniert wie hauptberufliche Energieberater oder Architekten. Weitere firmenneutrale Informationen über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Holzfaserdämmstoffen im und am Haus stehen in zwei lesenswerten Broschüren, die ebenso wie die Adressen aller VHD-Mitglieder im Internet auf http://www.holzfaser.org zu finden sind.

SECHS TIPPS: SO EINFACH GEHT ENERGIESPAREN

SECHS TIPPS: SO EINFACH GEHT ENERGIESPAREN
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Mit wenig Aufwand über 600 Euro Heiz- und Stromkosten sparen /
Online-Ratgeber von co2online helfen beim Energiesparen

Berlin, 12. März 2015. Im Durchschnitt gibt jeder Privathaushalt monatlich
161 Euro für Raumwärme, Warmwasser und Strom aus. Diese Daten hat das
Statistik-Portal statista.com für 2013 ermittelt. Aufs Jahr gerechnet
sind das Energiekosten von mehr als 1.900 Euro.

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online gibt Mietern sechs
praxisnahe Tipps, wie sie ihren Verbrauch senken und rund 600 Euro pro
Jahr sparen können. �Jeder dieser Tipps kostet wenig oder sogar nichts.
Verbraucher können sofort mit dem Energiesparen beginnen. Das macht sich
bei der nächsten Jahresabrechnung und natürlich auf dem Konto
bemerkbar�, so Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. Weitere
Tipps und individuelle Beratung beim Energiesparen geben die kostenlosen
Online-Ratgeber auf www.co2online.de.

Drei Tipps: Schnell und einfach Strom sparen

Strom sparen ist häufig die schnellste Art, um den Energieverbrauch und
Kosten zu senken. Wer seinen Stromverbrauch im Vergleich zu anderen
Haushalten einordnen möchte, findet im StromCheck auf www.co2online.de
entsprechende Werte und konkrete Sparmaßnahmen. Die folgenden drei Tipps
zeigen Verbrauchern, wie sie im Handumdrehen Strom sparen können.

1. Stand-by ausschalten

Besonders simpel und gleichzeitig sehr effektiv ist es, alle Geräte
zuhause während der Nicht-Benutzung auszuschalten. Einfach geht das mit
einer Steckdosenleiste mit integriertem Schalter. Durch den fast
vollständigen Verzicht auf Stand-by lassen sich pro Jahr bis zu 90 Euro
sparen.

2. Mit 30 Grad und ohne Vorwäsche waschen

Wann immer es möglich ist, sollte mit 30 Grad statt 60 Grad gewaschen
werden. Moderne Waschmittel reinigen auch bei niedrigen Temperaturen. Eine
Vorwäsche ist zur Reinigung bei normaler Verschmutzung unnötig. Das
jährliche Einsparpotential liegt bei rund 45 Euro.

3. Beim Kochen Deckel und Wasserkocher nutzen

Wird das Wasser zum Kochen statt auf dem Elektroherd im Wasserkocher
erhitzt, werden rund 50 Euro pro Jahr gespart. Dabei sollte nicht mehr
Wasser als nötig aufgekocht werden. Beim Kochen selbst gilt: Deckel auf
den Topf setzen und rechtzeitig die Temperatur senken spart weitere
Energie.

Drei Tipps: Heizkosten senken leicht gemacht

Rund 80 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in deutschen Haushalten geht
auf das Konto der Heizung, um die Räume und das Wasser zu erwärmen. Wer
effektiv Energie sparen will, sollte also der Heizung besondere Beachtung
schenken. Der kostenlose HeizCheck auf www.co2online.de zeigt Nutzern, ob
ihre Heizkosten niedrig oder hoch sind und gibt Hilfe bei erhöhtem
Verbrauch. Die folgenden drei Tipps helfen Verbrauchern, ihre Heizkosten
schnell und einfach zu senken.

1. Sparduschkopf nutzen

Ein Sparduschkopf spart 30 bis 50 Prozent warmes Wasser und senkt damit
nicht nur den Wasserverbrauch, sondern auch den Energieverbrauch für das
Erhitzen. Sparduschköpfe gibt es bereits ab 20 Euro. Dem gegenüber steht
ein jährliches Einsparpotential von rund 290 Euro.

2. Richtig lüften und richtige Raumtemperatur wählen

Beim Lüften sollten die Fenster nicht gekippt werden, das kühlt die
Räume aus. Lieber zwei bis drei Mal am Tag mehrere Minuten Stoßlüften.
Währenddessen unbedingt die Heizungsthermostate runterdrehen. Die
Raumtemperatur sollte im Wohnbereich möglichst zwischen 20 und 22 Grad
betragen. Jedes Grad weniger spart etwa sechs Prozent Heizenergie. Wer
diese Tipps umsetzt, kann rund 150 Euro pro Jahr sparen.

3. Jalousien, Vorhänge und Rollos nachts geschlossen halten

Damit in kalten Nächten keine Wärme nach draußen gelangt, sollten
Rollos, Vorhänge und Jalousien geschlossen bleiben. Dadurch bleibt die
Kälte draußen und die Wärme im Haus. Gleichzeitig wird damit
Heizenergie im Wert von rund 40 Euro pro Jahr gespart.

Über die co2online gemeinnützige GmbH

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online setzt sich für die
Senkung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes ein. Mit interaktiven
Energiespar-Ratgebern, einem Energiesparkonto, Heizspiegeln und
Heizgutachten motiviert sie den Einzelnen, mit aktivem Klimaschutz auch
Geld zu sparen. Ein starkes Netzwerk mit Partnern aus Medien,
Wissenschaft, Wirtschaft und Politik unterstützt verschiedene
Informationskampagnen. Die Handlungsimpulse, die die Kampagnen von
co2online auslösen, tragen nachweislich zur CO2-Minderung bei.

Mikroplastik in Gewässern

Wissenschaftlicher Pressedienst Chemie Nr. 26/15 der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)

Frankfurt a.M., 22. April 2015

Mikroplastik in Gewässern

Vorsorge oder Gefahrenabwehr?

Mikroplastik in Gewässern ist ein Thema,
das derzeit gleichermaßen in Wissenschaft und Gesellschaft intensiv
diskutiert wird. So nimmt sich auch die Wasserchemische Gesellschaft,
eine Fachgruppe in
der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), auf ihrer 81. Jahrestagung,
„Wasser 2015“, vom 11. bis 13. Mai in Schwerin unter anderem der
„Mikroplastik in aquatischen Systemen“ als zentralem Thema an. In fünf
Vorträgen und vier Posterbeiträgen werden Eintragspfade
von Mikroplastik in Gewässer vorgestellt und diskutiert, welche
Auswirkungen das hat und welche Ansätze einer Umweltbewertung erkennbar
sind. Dabei zeichnet sich bereits im Vorfeld der Tagung ab, dass es
sowohl gilt, Gefahren abzuwehren als auch Vorsorge zu
treffen, und zwar im Kontext wissenschaftlich-technischer,
ökologischer, ökonomischer und soziologischer Aspekte.

Kunststoffe,
auch Plastik genannt, sind wichtige Werkstoffe, die aus Haushalt und
Wirtschaft nicht mehr wegzudenken sind. Nach ersten zögerlichen Anfängen
ihrer Entwicklung im 19.
Jahrhundert begann Mitte des 20. Jahrhunderts der Siegeszug der
Kunststoffindustrie.  Mittlerweile wurden mehrere hundert
Kunststoffsorten entwickelt und stetig werden neue Kunststoffprodukte
mit ganz unterschiedlichen technischen Eigenschaften auf den Markt
gebracht. Gerade diese Eigenschaften sind es aber, die sich absehbar
auch nachteilig auswirken können.

Nach
Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (2008/56/EG) versteht man unter
Mikropartikeln alle Teilchen unter fünf Millimeter. Mikroplastikpartikel
können Bestandteil beispielsweise
von Kosmetika, Pflegeprodukten oder Reinigungsmitteln sein, sie können
sich aber auch aus größeren Plastikteilen bilden, die in der Umwelt
physikalisch, biologisch oder chemisch zer- und verkleinert werden. Im
Wasser schwimmende oder schwebende größere Plastikteile
sind nicht nur Umweltschützern seit längerem ein Dorn im Auge. Ein
Verheddern darin oder das Verschlucken kann für Tiere tödlich sein. Doch
Mikroplastik sieht man nicht unbedingt auf den ersten Blick, und selbst
wenn Tiere oder andere Organismen in der Lage
sind, die Teilchen wieder auszuscheiden: Sie gehören nicht in die
Natur. Und so gilt es, den Eintrag von Mikroplastikpartikeln zu mindern
und Verfahren zu entwickeln, Mikroplastikpartikel aus der Umwelt zu
entfernen. Dringend erforderlich ist auch eine Einschätzung
und Bewertung des Gefährdungspotenzials. Bislang völlig unbekannt ist
die Rolle von Klärwerken. Können diese Mikroplastik zurückhalten oder
entweicht sie mit dem geklärten Abwasser? Erste Untersuchungen zeigen,
dass Mikroplastik in durchaus großen Mengen die
Kläranlagen verlässt, aber eine spezielle Schlussfiltration installiert
werden kann, die dies verhindert.

Doch nicht nur
Kunststoffteile jeglicher Größe geben in der Umwelt zu denken – auch
ihre Additive oder zur Färbung verwendeten Pigmente. Die Tagung in
Schwerin zeigt, mit welchen
analytischen Methoden es Wissenschaftlern gelingt, Aussagen über Art
und Menge der Mikroverunreinigungen und anderer aus diesen Teilchen
stammender Stoffe zu treffen. Als ein Fallbeispiel für die Verschmutzung
von Süßgewässern mit Plastikpartikeln wurde der
Gardasee ausgewählt. Als ein Ergebnis konnte festgestellt werden, dass
beim Einsatz analytischer Methoden eine genauere
Partikelgrößenaufteilung vonnöten ist, um eine zuverlässige
Quantifizierung von (Mikro)Plastik durchführen zu können.

Kommt
Mikroplastik, wie einige Medien meldeten, mittlerweile auch im
Trinkwasser vor? Auch hier wird die Tagung deutlich machen, dass es
darüber kaum Erkenntnisse gibt. Bisherige
Studien sind kaum miteinander vergleichbar, da keine einheitliche
Methodik für Probenahme und Analytik existieren. Die bislang
vorliegenden Ergebnisse ermöglichen nur eine grobe Ersteinschätzung.
Danach dürften größere Mikroplastikpartikel mit den üblichen
technischen Filtrationsverfahren im Rahmen der Trinkwasseraufbereitung
zurückgehalten werden, für kleine Mikroplastikpartikel liegen noch keine
Informationen vor. Analogschlüsse zu anderen Mikropartikeln ähnlicher
Größenordnung sind wegen unterschiedlicher
Oberflächenbeschaffenheit unzulässig.

Weitere
Themenblöcke bei der „Wasser 2015“ sind u.a. Abwasser, Aufbereitung,
Meereschemie, Spurenstoffe, Trinkwasser und Hygiene. Weitere
Informationen
finden sich unter:
www.gdch.de/wasser2015.

Die
Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 31.000
Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften
weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen und Sektionen, darunter die
Wasserchemische Gesellschaft, 1926 als "Fachgruppe für Wasserchemie" im
Verein Deutscher Chemiker gegründet. 1948 erfolgte die Neugründung als
"Fachgruppe Wasserchemie" in der GDCh, seit 2000 heißt
sie "Wasserchemische Gesellschaft – Fachgruppe in der GDCh". Ihre
Mitglieder sind tätig für den wirksamen Schutz, die sinnvolle Nutzung,
die zweckmäßige Aufbereitung und Reinigung sowie die sachgemäße
Untersuchung und Beurteilung des Wassers. Ihr breites Themenspektrum
stellt die Wasserchemische Gesellschaft in diesem Jahr sowohl auf der
Jahrestagung als auch in der GDCh-Broschüre „HighChem hautnah –
Aktuelles aus der Wasserchemie“ vor, die zu Beginn der Tagung in
Schwerin erscheint und von allen Interessierten unter pr@gdch.de
zu beziehen ist.

Reisfelder produzieren viel Methangas

Methanproduzierende Mikroben identifiziert

Marburg (pte/12.08.2005/14:24) – Wissenschaftler des
Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie in Marburg haben
eine spezielle Gruppe von Archaea-Bakterien als Hauptlieferanten des
Treibhausgases Methans aus Reisfeldern identifiziert. Der Stoffwechsel
dieser Bakterien-Gruppe ist offenbar von globaler Bedeutung für das
Klima auf der Erde, denn für etwa zehn bis 25 Prozent der weltweiten
Methan-Emissionen sind Mikroorganismen in den Böden gefluteter
Reisfelder verantwortlich, berichtet die Max-Planck-Gesellschaft
http://www.mpg.de.

Bisher war wenig über jene Mikroorganismen bekannt, die an dem
Kohlenstoff-Kreislauf im Reisfeldboden beteiligt sind. Japanische
Forscher hatten bereits vorher gezeigt, dass in Reisfeldern bis zu 50
Prozent des emittierten Methans aus der Photosynthese der Reispflanzen
stammt. Frühere Arbeiten der Marburger Forscher haben gezeigt, dass das
aus Wurzeln von Reispflanzen gebildete Methan überwiegend durch die
Reduktion von CO2 (mit Wasserstoff) entsteht und dass im Wurzelbereich
verschiedene Arten von Archaebakterien vorkommen. Diese Bakterien
bilden das Methan, indem sie entweder Acetat zu Methan und Kohlendioxid
spalten oder Kohlendioxid mit Wasserstoff zu Methan reduzieren. Aus
beiden Prozessen beziehen die Mikroben ihre Lebensenergie. Acetat und
Wasserstoff stammen aus dem Abbau von organischem Material.

Methan ist nach CO2 das zweitwichtigste Treibhausgas. Seine
Konzentration in der Atmosphäre nimmt aufgrund menschlicher Aktivitäten
immer weiter zu. Neben natürlichen Feuchtgebieten sind vor allem
geflutete Reisfelder wichtige Quellen, die bis zu 25 Prozent des
Methanausstosses in der Atmosphäre liefern.