Methanproduzierende Mikroben identifiziert
Marburg (pte/12.08.2005/14:24) – Wissenschaftler des
Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie in Marburg haben
eine spezielle Gruppe von Archaea-Bakterien als Hauptlieferanten des
Treibhausgases Methans aus Reisfeldern identifiziert. Der Stoffwechsel
dieser Bakterien-Gruppe ist offenbar von globaler Bedeutung für das
Klima auf der Erde, denn für etwa zehn bis 25 Prozent der weltweiten
Methan-Emissionen sind Mikroorganismen in den Böden gefluteter
Reisfelder verantwortlich, berichtet die Max-Planck-Gesellschaft
http://www.mpg.de.
Bisher war wenig über jene Mikroorganismen bekannt, die an dem
Kohlenstoff-Kreislauf im Reisfeldboden beteiligt sind. Japanische
Forscher hatten bereits vorher gezeigt, dass in Reisfeldern bis zu 50
Prozent des emittierten Methans aus der Photosynthese der Reispflanzen
stammt. Frühere Arbeiten der Marburger Forscher haben gezeigt, dass das
aus Wurzeln von Reispflanzen gebildete Methan überwiegend durch die
Reduktion von CO2 (mit Wasserstoff) entsteht und dass im Wurzelbereich
verschiedene Arten von Archaebakterien vorkommen. Diese Bakterien
bilden das Methan, indem sie entweder Acetat zu Methan und Kohlendioxid
spalten oder Kohlendioxid mit Wasserstoff zu Methan reduzieren. Aus
beiden Prozessen beziehen die Mikroben ihre Lebensenergie. Acetat und
Wasserstoff stammen aus dem Abbau von organischem Material.
Methan ist nach CO2 das zweitwichtigste Treibhausgas. Seine
Konzentration in der Atmosphäre nimmt aufgrund menschlicher Aktivitäten
immer weiter zu. Neben natürlichen Feuchtgebieten sind vor allem
geflutete Reisfelder wichtige Quellen, die bis zu 25 Prozent des
Methanausstosses in der Atmosphäre liefern.