Archiv der Kategorie: Erde, Klima, Umweltschutz

Energieeffizienz im Gebäudebereich

Normen, Technik und aktuelles Wissen zum energieeffizienten Planen, Bauen und Sanieren

Die Gebäude-Energieberatung boomt: eine stetig zunehmende Zahl an zertifizierten Energieberatern, wachsendes Potenzial an sanierungsbedürftigen Wohn- und Nichtwohngebäuden sowie kommunalen Projekten steht einer stabilen Fördergeldbasis gegenüber. Gerade im Bereich Energieeffizienz erfordert erfolgreiches Arbeiten umfängliches Wissen über Normen, Technik und deren Anwendungen. Neue gesetzliche Anforderungen sowie Änderungen von Förderprogrammen verlangen von Fachleuten, sich regelmäßig mit aktualisierten Sachverhalten auseinanderzusetzen und diese in ihre Arbeit zu integrieren. Eingehende Praxisnähe zum Feld der Energieeffizienz beweist der Branchentreffpunkt effizienz.forum an zwei Veranstaltungstagen: angeregte Diskussionen im Plenum, beim Gebäude-Energieberater-Forum und in Workshops sowie bei zahlreichen Pausengeprächen der Teilnehmer. Die Veranstalter – die Solar Promotion GmbH aus Pforzheim und die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM) – erwarten zum Fachkongress effizienz.forum 2010, wie bei den beiden vorgehenden Veranstaltungen, rund 450 Kongressteilnehmer. Energieberater, Architekten und Bauingenieure, Haustechnik-Planer und ausführende Fachhandwerker, die sich beruflich mit Gebäude-Energieeffizienz beschäftigen, tauschen sich intensiv zu aktuellen Themen aus und erhalten kompakte Informationen, Tipps und Insiderwissen aus der Praxis für die Praxis.

Derzeit sind schätzungsweise rund 25.000 Personen in der Energieberatung oder angrenzenden Fachbereichen tätig, darunter Vor-Ort-Energieberater (BAFA-gelistet), und Gebäudeenergieberater (HWK). Hinzu kommen Architekten und Ingenieure aus den jeweiligen Kammern. Am Thema Energieeffizienz kommt kein Bauschaffender mehr vorbei.

„Die Branche der Gebäude-Energieberatung ist in Bewegung geraten“,
sagt Martin Pfränger, Projektleiter des effizienz.forum. „Gründe sind die Aktivitäten der Bundesregierung und der Kreditanstalt für Wiederaufbau wie verbesserte Fördermöglichkeiten, die im Jahr 2009 novellierte Energieeinsparverordnung (EnEV) und auch das aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage stärker werdende Interesse am Thema Energieeffizienz. Das effizienz.forum 2010 bietet die ideale Plattform, um die Beratungskompetenz zu stärken“, so Martin Pfränger weiter.

Im Rahmen des effizienz.forum führt die Fachzeitschrift „Gebäude-Energieberater“ (GEB) zum dritten Mal das Gebäude-Energieberater-Forum durch. Namhafte Referenten und Autoren berichten über neue Normen, gesetzliche Vorschriften und Förderungen. Schwerpunkt des Forums ist die Umsetzung der Neuregelungen in Energieeffizienzbereich in die Praxis.

Der Branchentreffpunkt effizienz.forum vereint angeregte Diskussionen im Plenum, das Gebäude-Energieberater-Forum, Themen-Workshops sowie zahlreiche Pausengespräche. Besucherstimmen des vergangenen effizienz.forum werteten dieses als „… interessant, lehrreich, wegweisend und weiterführend, aber trotzdem unterhaltsam.“.

Die kongressbegleitende Ausstellung bietet den Teilnehmern und weiteren Fachbesuchern ein breites Produkt- und Dienstleistungsspektrum aus dem Bereich „Werkzeuge für Energieberater und Planer“ wie Messtechnik, Software, Weiterbildung und Fachmedien. Die zweitägige Begleitausstellung ist für Kongressteilnehmer durchgehend geöffnet.

Parallel zum zweiten Kongresstag des effizienz.forum öffnet in der Messe Freiburg die „Gebäude.Energie.Technik“ zum dritten Mal ihre Tore. Vom 5. bis 7. März 2010 präsentiert sich die Messe für energieeffizientes Modernisieren, Sanieren und Bauen. Im Jahr 2009 kamen über 12.000 Besucher, darunter Bauherren, Modernisierer und über 30 Prozent Fachpublikum wie Architekten, Fachhandwerker und weitere Bauschaffende.

Ideelle Träger des effizienz.forum 2010 sind die Fachverbände der Energieberaterbranche, der Bundesverband Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker (GIH), das Deutsche Energieberater-Netzwerk e.V. (DEN) und der Berufsverband des technischen Consultings, der Verband Beratender Ingenieure (VBI). Des weiteren wird das effizienz.forum 2010 von der Bundesingenieurkammer (BIngK) unterstützt.

Programm und Ausstellerliste ab Januar 2010 unter www.effizienzforum.de

Veranstalter des effizienz.forum 2010

Das effizienz.forum 2010 wird veranstaltet von Solar Promotion GmbH, Pforzheim. Mitveranstalter ist die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM).

Weitere Informationen zum effizienz.forum 2010

Solar Promotion GmbH
Martin Pfränger / Franziska Hegewald 
Postfach 100 170
75101 Pforzheim 

Tel. +49-(0)7231 / 58 59 8-0
Fax +49-(0)7231 / 58 59 8-28
info@effizienzforum.de
www.effizienzforum.de

Energiesparen: Informationslücken kosten Bauherren viel Geld

Studie zeigt Lösungen – Praxistipps auf neuer Website

Berlin, 02. Februar 2006. Obwohl sich für Bauherren durch
energiesparende Maßnahmen viele Chancen zum Geld sparen bieten, werden
diese in der Praxis oft nur unzureichend umgesetzt. Dies zeigt eine
Untersuchung der Solarpraxis AG. Die auf zwei Jahre angelegte
Untersuchung wird mit Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
gefördert. Hauptursache der nicht genutzten Einsparmöglichkeiten sind
meist fehlende Information und Kommunikation der am Bau Beteiligten.
Die aus dem Projekt abgeleiteten praxisorientierten Ratschläge für
Bauherren und Modernisierer sind ab sofort auf der kostenfreien und
herstellerneutralen Website www.energieeffizient-bauen.de zu finden.

Beim Umsetzen von Energiesparmaßnahmen in Neubau und Modernisierung
zeigen sich heute erhebliche Mängel. Dies kostet unnötig Energie und
den Bauherren damit Geld. So wurde in einem untersuchten Fall
beispielsweise beim Austausch eines Heizkessels nicht berücksichtigt,
dass durch gleichzeitig am Haus angebrachte Wärmedämmung der Heizbedarf
sinkt. Ein unnötig großer Kessel wurde gewählt – was den Energiebedarf
wieder steigen ließ. Oder der mit der Energiebedarfsberechnung betraute
Statiker vergaß, dass sich die Bauherren für einen modernen
Pellet-Kessel entschieden hatten – und rechnete statt dessen mit den
Verbrauchswerten für einen herkömmlichen Öl- bzw. Gaskessel. Der
anschließend gestellte Antrag für einen zinsgünstigen Kredit der
KfW-Bankengruppe wurde abgelehnt und dem Bauherren ging ein
zinsgünstiger Kredit unwiederbringlich verloren.

Die Studie empfiehlt Bauherren, nur Planer und Handwerker zu
beauftragen, welche sich durch Fortbildungen auf dem aktuellen Stand
des Wissens halten. Referenzen neuer Objekte sollten abgefragt und bei
der Auswahl der Bauunternehmen einbezogen werden. Zusätzlich sollte
eine Verbraucherzentrale oder ein Anwalt die Bauverträge prüfen.

Insgesamt können mehr als 60 Prozent des Energiebedarfs in
Mehrfamilienhäusern durch energetische Sanierung eingespart werden.
Dies ergab eine in die Untersuchung eingeflossene Analyse zahlreicher
Energiegutachten durch die Energent AG in Bayreuth. Die Umwelt würde
dadurch sogar noch mehr profitieren: denn gleichzeitig könnten die
klimaschädlichen Kohlendioxidemissionen um 83 Prozent gesenkt werden.
Dabei hat sich das nachträgliche Dämmen der Kellerdecke in den meisten
Fällen als effizienteste Maßnahme erwiesen um Energie zu sparen. Wer
eine neue Heizung einbaut, kann ebenfalls viel Geld für Öl und Gas
sparen – hier hat sich durch die gestiegenen Brennstoffpreise die
Wirtschaftlichkeit extrem verbessert. Dachdämmung und Austausch von
Fenstern sind weitere sinnvolle Maßnahmen.

An den Gesetzgeber appelliert das Projekt, in den laufenden
Gesetzesverfahren einen „bedarfsorientierten Energiepass“ mit
begleitender Beratung einzuführen. Der derzeitige nach der
Energieeinsparverordnung vorgeschriebene Pass zeigt lediglich den
Energiebedarf des Gebäudes auf. Für die Bauherren und Modernisierer sei
aber wesentlich, welche Einzelmaßnahmen sich aus wirtschaftlicher Sicht
am meisten empfehlen. Langfristig führe an der Einführung eines
„Energetischen Gebäude- TÜV“ kein Weg vorbei: Wie beim Auto müssten
alle Maßnahmen und die daraus resultierende Gesamteffizienz von
Gebäuden von unabhängigen Fachleuten geprüft werden – dann wüssten die
Verbraucher, welche Maßnahmen für ihren Bau oder ihre Modernisierung
finanziell und ökologisch am besten seien.

Die aus den Untersuchungen abgeleiteten Ratschläge für Bauherren und
Modernisierer sowie eine Kurzfassung der Studie der Energent AG finden
sich auf www.energieeffizient-bauen.de

Solarpraxis AG

Zinnowitzer Str. 1

10115 Berlin (Mitte)

Tel.: 030 / 726 296-300

Fax: 030 / 726 296-309

E-Mail: info@solarpraxis.de

Internet: www.solarpraxis.de

„Hot spots“ für den Abbau von Schadstoffen

Grundwasserökologen des Helmholtz-Zentrums München haben so genannte "hot spots" im Grundwasser nachgewiesen, in denen der Abbau von Schadstoffen durch mikrobiotische Prozesse besonders effizient ist.

Die Elbe im Wandel
Neben Hochwasserereignissen könnten in Zukunft auch niedrigere Wasserstände im Einzugsgebiet der Elbe häufiger auftreten, was zum Anstieg von Schadstoffkonzentrationen führen würde, zeigt eine UFZ-Studie.

Trinkwasser des Gaza-Streifens stark mit Nitrat belastet
90 Prozent der Wasserproben im Gazastreifen weisen Nitratkonzentrationen auf, die zwei bis achtmal höher waren als der empfohlene Grenzwert, zeigten Wissenschaftler der Universität Heidelberg und des UFZ.

Neues Testverfahren zur Grundwassersanierung mittels Pflanzenkläranlagen
Am Rande der alten Raffinerie Leuna wird seit 2007 eine Pilotanlage zur Sanierung des belasteten Grundwassers betrieben, in der UFZ-Wissenschaftler verschiedene naturnahe Verfahren in der Praxis testen.

VW aus Sicht deutscher Autofahrer die Nr. 1 bei kraftstoffeffizienten Fahrzeugen

VW aus Sicht deutscher Autofahrer die Nr. 1 bei kraftstoffeffizienten Fahrzeugen
Ipsos-Studie: Volkswagen vor Toyota und Audi
 
Kraftstoffeffizienz bei Automobilen (Ipsos GmbH)

Mölln (pts016/21.08.2013/11:00) – Rund 20 Prozent von Deutschlands Autofahrern sehen in Volkswagen die Marke mit den besten Fahrzeugen in puncto Kraftstoffeffizienz. Toyota (15%) und Audi (8%) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer Online-Befragung, die das international tätige Marktforschungsinstitut Ipsos unter 2.000 deutschen Autofahrern durchgeführt hat.

Konsequentes Marketing im Bereich Umweltverträglichkeit stärkt VW-Markenprofil
"Das Image von Volkswagen, besonders kraftstoffeffiziente Fahrzeuge herzustellen, kommt nicht von ungefähr", erklärt Stefan Reiser, der studienverantwortliche Automobilexperte bei Ipsos. So kommuniziere der Konzern und insbesondere seine Kernmarke VW seit Jahren systematisch seine Bestrebungen, innovative und sparsame Fahrzeuge zu entwickeln. "Konsequentes Marketing wie die Markteinführung des Up! oder die Kampagne um den XL1 haben dazu geführt, dass diese Positionierung inzwischen fest in den Köpfen der Kunden verankert ist.", so Reiser weiter. Kraftstoffeffizienz und Emissionsreduktion sind aus Sicht der Autofahrer auch die Innovationsfelder, in denen kurzfristig die größten Fortschritte erzielt werden. So erwarten vier von zehn Autofahrern in Deutschland die größten Innovationen in diesen Bereichen, noch vor Infotainment (29%) und Sicherheitsfeatures (18%).

Deutsche Autofahrer wollen informiert werden
Insgesamt besteht großes Interesse an Innovationen rund um den PKW: Für nahezu die Hälfte der Autofahrer (47%) ist es wichtig, über neue Ausstattungsoptionen und -trends immer auf dem neuesten Stand zu sein; ebenso viele (49%) begrüßen die Integration neuer Features, da so Sicherheit und Komfort gesteigert werden. Allerdings geben auch 27 Prozent der Autofahrer an, angesichts der Vielfalt neuer Ausstattungen überfordert zu sein.

Deutsche Premiumhersteller werden in vielen Innovationsfeldern als führend wahrgenommen
Nicht nur im Bereich der Kraftstoffeffizienz sind die deutschen Premiumhersteller Mercedes-Benz, BMW und Audi diejenigen mit dem innovativsten Image. So wird Mercedes am häufigsten genannt, wenn man nach innovativer Sicherheitstechnologie, Fahrkomfort und einem hochwertigen Innenraum fragt – knapp dahinter folgen jeweils BMW und Audi. Der Innovationsbereich "Infotainment im Auto" hingegen wird von den meisten Kunden mit BMW in Verbindung gebracht (31%) – Audi (23%) und Mercedes (14%) folgen hier mit deutlicherem Abstand auf den Plätzen zwei und drei.

Steckbrief:
Diese Ergebnisse stammen aus einer Ipsos-Umfrage, die zwischen dem 16.07.-26.07.2013 über das hauseigene Online-Panel durchgeführt wurde. Teilgenommen haben 2.000 Autofahrer in Deutschland, die Stichprobe wurde repräsentativ zum PKW-Bestand in Deutschland angelegt.

Über Ipsos:
Ipsos ist ein unabhängiges und innovatives Dienstleistungsunternehmen, das weltweit Services rund um die Markt- und Meinungsforschung anbietet. Um unseren Kunden bestmöglichen Service zu bieten, haben wir uns in sechs Forschungsbereichen spezialisiert. So bestimmen unsere engagierten Forscher Marktpotenziale, zeigen Markttrends, testen Produkte, Werbung und Dienstleistungen, erforschen die Wirkung von Medien und geben der öffentlichen Meinung eine Stimme. Und das in 85 Ländern auf allen Kontinenten. In Deutschland beschäftigen wir in unserem "Home of Researchers" über 500 Mitarbeiter in Hamburg, Mölln, München, Frankfurt und Berlin.

Über Ipsos Automotive:
Ipsos Automotive ist ein langjähriger Partner der Automobilindustrie. Mehr als vierzig Jahre Erfahrung in der Automobilforschung machen uns zu einem der führenden Marktforschungsinstitute in diesem Bereich.

Der Rest vom Paradies

Wie wichtig sind Wale und Robben für die polaren Ökosysteme?

Die Polargebiete gehören zu den unwirtlichsten Gegenden der Erde, und
doch leben hier die größten Tiere  im Meer. Der Grund für die
Vielzahl von Walen und Robben in Arktis und Antarktis schien bisher in
dem scheinbar unerschöpflichen Nahrungsreichtum zu liegen. Nun mehren
sich Hinweise, dass die Großsäuger ihr Überleben vor allem der
Menschenfeindlichkeit dieser Gebiete verdanken und einstmals viel
weiter verbreitet waren. Und es erscheint nicht unwahrscheinlich, dass
in den gemäßigten Meeren ihr Verschwinden tief greifende Veränderungen
des gesamten Ökosystems nach sich zog.

Ein besseres Verständnis der ökologischen Bedeutung von Walen und
Robben ist nach Ansicht von Prof. Dr. Victor Smetacek vom
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und Dr. Stephen
Nicol von der tasmanischen Universität in Hobart, Australien, eine
wichtige Voraussetzung für Prognosen zum Wandel der polaren Ökosysteme
im Rahmen eines globalen Klimawandels. In einem jetzt im
Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlichten Beitrag stellen die
Forscher die These auf, dass die großen Meeressäuger einen formenden
und stabilisierenden Einfluss auf marine Ökosysteme haben und einst in
allen Meeren weit verbreitet waren.

Ähnlich wie der Fischreichtum afrikanischer Binnengewässer entscheidend
von den Flusspferden abhängt, prägen Großsäuger vielleicht auch in den
kältesten Meeren der Erde ihren Lebensraum. Schon jetzt ist klar, dass
das Bild von kurzen Nahrungsketten mit wenigen beteiligten Organismen
eine zu stark vereinfachte Sicht polarer Ökosysteme ist. Die
Produktivität in Arktis und Antarktis ist vergleichbar hoch wie in den
Meeren der gemäßigten Breiten. Große Unterschiede finden sich
allerdings beim Vergleich zwischen Arktis und Antarktis mit Blick auf
die Verfügbarkeit von Nährstoffen und auf die Schlüsselorganismen der
Nahrungskette. In der Antarktis begrenzt vor allem die Verfügbarkeit
von Eisen das Wachstum im System. Der in ungeheuren Mengen auftretende
Krill, eine Krebsart, bildet eine wesentliche Nahrungsgrundlage der
größeren Tiere. In der Arktis nehmen Fische die ökologische Bedeutung
des Krills ein, die Produktivität der arktischen Meere wird häufiger
durch die Verfügbarkeit von Nährstoffen begrenzt. Weitgehend ungeklärt
ist in jedem Fall die Bedeutung der großen Säugetiere in den kältesten
Meeren der Erde, welchen Einfluss ihre Fraßtätigkeit und ihre
Ausscheidungsprodukte auf die Stabilität der Ökosysteme haben.

Besser verstanden ist die Rolle der großen Säugetiere an Land. Nicht
nur in Ostafrika prägten große Pflanzenfresser entscheidend ihren
Lebensraum. Vor dem Erscheinen des modernen Menschen waren sie weltweit
verbreitet. Mit der Ausrottung der Mammute und fast aller Landgroßtiere
in Europa, Asien, Amerika veränderten sich auch die Landschaften. Heute
soll in Sibirien durch Wiederansiedlung großer Pflanzenfresser die alte
Mammutsteppe renaturiert werden, ähnliches schlagen US-Forscher für
Nordamerika vor.

Mit der Erfindung der Schifffahrt brachte das Landtier Mensch den
Exodus auch in die Meere. Die Ausrottung des europäischen Grauwals und
der Steller¹schen Seekuh im Nordpazifik sind ebenso Beispiele hierfür
wie der drastische Rückgang fast aller anderen Großtiere in den Meeren
der gemäßigten Breiten. Am längsten überlebten die Riesen der Tierwelt
in den für Menschen unzugänglichen Regionen der Erde. Ein weitgehend
intaktes Ökosystem und Restbestände früherer Vielfalt erhielten sich
vor allem in Arktis und Antarktis, den polaren "Serengetis³, und vor
allem hier ist eine Erforschung der Wechselwirkungen zwischen marinen
Großsäugern und ihrer Umwelt heute noch möglich  und nötig.

Denn mit dem weltweiten Anstieg der Temperaturen verändern sich auch
die polaren Gebiete, wobei die Veränderung aufgrund der Unterschiede in
Geographie und Funktion des Ökosystems in Arktis und Antarktis
vermutlich nicht gleichartig verlaufen wird. Ein besseres Verständnis
der ökologischen Bedeutung der Großtiere in den Meeren ist eine
Voraussetzung, um sinnvolle Maßnahmen zu Schutz und Erhalt dieser
Gebiete durchführen zu können.

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den
Ozeanen der gemäßigten sowie hohen Breiten. Es koordiniert die
Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den
Forschungseisbrecher Polarstern für die internationale Wissenschaft zur
Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der fünfzehn
Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten
Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

Neubau der Wattenmeerstation Sylt

List/Sylt, den 21. Mai 2008. Am 21. Mai 2008 wird der Neubau der Wattenmeerstation Sylt des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft eingeweiht. Dietrich Austermann (Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein), Ministerialdirektorin Bärbel Brumme-Bothe (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Staatssekretär Dr. Arne Wulff (Finanzministerium des Landes Schleswig-Holstein) werden Grußworte sprechen. Der 5,9 Millionen Euro teure Bau wurde zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Schleswig-Holstein finanziert. Mit dem Neubau wird die Fläche der 1924 gegründeten Wattenmeerstation um 60 Prozent erhöht. Auf 2500 Quadratmetern werden moderne Labors und Büros für bis zu 80 Wissenschaftler, Techniker, Gastforscher und Studenten bereitgestellt. Die Biologen und Geologen an der Wattenmeerstation erforschen die Auswirkungen von Umweltveränderungen auf die Küstengebiete der Nordsee aber auch weltweit. Das Verständnis von Biodiversität und Funktion von Küstenökosystemen soll dazu beitragen, einen nachhaltigen Nutzen und Umgang mit den sensiblen Küsten zu erreichen.

Die Küste ist eine empfindliche Landschaft, eingebettet in ein komplexes Ökosystem. Für den Menschen ist sie ein attraktiver Lebensraum, aber auch Wirtschaftsstandort und Erholungsfläche. Meeresspiegelanstieg, milde Winter, Stürme, eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten, sowie die verstärkte Nutzung durch den Menschen verändern die Küstenlandschaften zunehmend. Die Biologen und Geologen der Wattenmeerstation Sylt untersuchen, wie sich menschliche Eingriffe und Klimaveränderungen auf die Biodiversität und die Funktion von Küstenökosystemen auswirken. Dabei konzentrieren sie sich nicht nur auf die Nordsee, sondern vergleichen Küsten in verschiedenen Klimazonen, von der Arktis bis in die Tropen. Ihr Ziel ist es, die Belastbarkeit und die Reaktion auf Veränderungen abzuschätzen und Prognosen zur Entwicklung der Küstensysteme abzugeben. “Die Küstenforschung bewegt sich in einem Spannungsfeld verschiedener Interessen, da hier Natur und wirtschaftliche Nutzung von Nationalparks bis hin zum Bau von Häfen und Großstädten, aufeinander treffen. Unsere Aufgabe ist es, zu beobachten und analysieren, sowie zu bewerten und empfehlen, wenn es darum geht, die ökologischen Auswirkungen von Eingriffen in die Natur abzuschätzen³, sagte Dr. Ragnhild Asmus, Leiterin der Sektion Küstenökologie an der Wattenmeerstation Sylt.

Forschung in Watt und Wasser
Die Wattenmeerstation Sylt bietet aufgrund ihrer Lage direkt am Watt und in fußläufiger Entfernung zum Lister Hafen hervorragende Arbeitsmöglichkeiten für Küstenforscher. So konnten die Biologen zeigen, dass sich die Fischfauna in der Sylter Bucht verändert: Wärme liebende Arten wandern ein, Kälte liebende Arten wie der Dorsch sind nahezu verschwunden. “Welche Auswirkungen dies auf das Nahrungsnetz hat, untersuchen wir sowohl in den Aquarientanks im Institut, als auch mit Freilandexperimenten im Watt und an Bord des Forschungskatamarans Mya³, sagte Florian Kellnreitner, Doktorand an der Wattenmeerstation.
Etwa 250 Gastforscher nutzen jedes Jahr die Expertise und die Arbeitsmöglichkeiten an der Wattenmeerstation, um im Rahmen von internationalen Kooperationen im Wattenmeer zu forschen. Die Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs ist ein wichtiges Anliegen des Alfred-Wegener-Instituts. Jährlich kommen etwa 20 Studentenkurse mit je 16 bis 20 Teilnehmern verschiedener Universitäten aus dem In- und Ausland nach List. Sie finden in dem neuen Gebäude nun speziell an die Bedürfnisse der modernen Lehre angepasste Seminar- und Laborräume vor.

Einmaliges Datenarchiv
Auf der Basis von Langzeitstudien, die 1924 mit der Gründung der Wattenmeerstation als Austernlabor begannen, ist ein europaweit einmaliges Datenarchiv geschaffen worden, das Veränderungen an der Nordseeküste dokumentiert. So konnte ein Anstieg der mittleren Temperaturen um 1 Grad Celsius in den letzten 20 Jahren nachgewiesen werden. Aktuelle Studien zeigen zudem, dass die Eutrophierung abnimmt, dass jedoch die Rate zunimmt, mit der sich fremde Arten im Wattenmeer etablieren. Zurzeit kommt etwa eine neue Art pro Jahr hinzu, zuletzt die Rippenqualle Mnemiopsis leydii. Diese hat im Schwarzen Meer zu starken Einbrüchen in der Anchovis-Fischerei geführt. Welche Auswirkungen die Qualle auf die Nordsee haben könnte, wird derzeit an der Wattenmeerstation untersucht.

Der Neubau
Durch den Neubau ist die Gesamtfläche der Wattenmeerstation von 1600 auf 2500 Quadratmeter angestiegen. Die Nutzfläche hat sich um 60 Prozent erhöht. 119 Räume, hauptsächlich Labore (38) und Büros (39), sowie Aquarienanlagen auf dem Freigelände bieten bis zu 80 Personen moderne Arbeits- und Forschungsmöglichkeiten.
Im Mai 2001 hat das dänische Architekturbüro Khras den Zuschlag für den 5,9 Millionen Euro teuren Bau bekommen. Vier Jahre später, im Mai 2005, erfolgte die Grundsteinlegung. Mit der Baudurchführung war die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) beauftragt.

Munition am Grund der Ostsee

Gemeinsame Pressemitteilung des Thünen-Instituts für Fischereiökologie und des Alfred-Wegener-Instituts

Munition am Grund der Ostsee

Überwachen, bergen oder liegenlassen – Forscher geben Handlungsanleitungen und Entscheidungshilfen

Auf dem Grund der Ostsee liegen große Mengen versenkter Munition als
Hinterlassenschaft des zweiten Weltkriegs – teilweise nicht weit
entfernt von der Küste. Lässt man sie dort liegen und nimmt in Kauf,
dass giftige Substanzen langsam austreten, oder birgt man die Munition
und riskiert, dass die porösen Metallkörper dabei zerbrechen oder gar
explodieren? Vor solchen Fragen stehen Verwaltung und Politik, wenn zum
Beispiel ein neuer Windpark gebaut oder ein Seekabel verlegt werden
soll. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben hierzu im
internationalen Forschungsprojekt DAIMON Entscheidungshilfen entwickelt
und jetzt im Thünen-Institut in Bremerhaven vorgestellt.

Die Menge an konventioneller Munition und chemischer Kampfstoffe wird
allein in deutschen Gewässern auf 300.000 Tonnen geschätzt. Diese wurden
nach dem Krieg entsorgt, ohne sich Gedanken zu machen, welche
Konsequenzen dies für die Umwelt hat. Direkt vor den Toren Kiels zum
Beispiel befindet sich das Munitionsversenkungsgebiet Kolberger Heide –
ein Sperrgebiet, in dem rund 35.000 t Seeminen und Torpedos in maximal
zwölf Meter Wassertiefe und in Sichtweite zum Strand liegen. Munition am
Meeresgrund entwickelt auch noch Jahrzehnte nach der Versenkung eine
gefährliche Wirkung, wie ein internationales Forscherteam jetzt
herausfand: Die Ergebnisse des Forschungsprojekts DAIMON (Decision Aid
for Marine Munitions) wurden vom 5. bis 7. Februar 2019 auf der
gemeinsamen Abschlusskonferenz des Thünen- und des
Alfred-Wegner-Instituts in Bremerhaven vorgestellt.

Die Forscherinnen und Forscher haben mit großem Aufwand Proben gewonnen
und die Chemikalien analysiert, die aus den Munitionskörpern austreten.
Spuren der Munition wurden in Fischen aus Munitions-Versenkungsgebieten
nachgewiesen. Das gilt für Abbauprodukte des Sprengstoffs TNT und für
Arsen-haltige chemische Kampfstoffe gleichermaßen. Muscheln, die in der
Kolberger Heide in kleinen Netzkäfigen dem Einfluss der Munition
ausgesetzt waren, reicherten TNT-Abbauprodukte an. Damit ist klar, dass
giftige Stoffe aus den Bomben austreten und von den dort lebenden
Organismen aufgenommen werden. Darüber hinaus konnten die Forscher
feststellen, dass TNT für Muscheln giftig ist und bei Fischen das Erbgut
schädigt, was zu Tumoren führen kann. Die empfindliche Plattfischart
„Kliesche“ weist im Munitions-Versenkungsgebiet Kolberger Heide
tatsächlich mehr Lebertumore auf als anderswo. Ein Zusammenhang zwischen
lokaler TNT-Belastung und erhöhter Tumorrate liegt nahe. Die
Abbauprodukte von TNT sind ebenfalls erbgutschädigend, so dass die
Organismen selbst dann noch der Wirkung der Munition ausgesetzt sind,
wenn das schnell abbaubare TNT schon nicht mehr nachweisbar ist.

Die Ergebnisse dieser und anderer Untersuchungen gehen in praktische und
direkt anwendbare Empfehlungen für die Umweltüberwachung und für den
Umgang mit der Munition ein. Wesentliche Produkte des Projekts DAIMON
sind Handlungsanleitungen für die Risikoüberwachung und –bewertung: Eine
direkt anwendbare Methodensammlung aus der Umweltüberwachung zur
Einschätzung von akuter Gefahr für das Ökosystem durch Munition (DAIMON
Toolbox) sowie ein webbasiertes System (Decision Support System),
welches etwa Politikern und Behörden bei der Entscheidung helfen wird,
ob Munitionsobjekte in der Ostsee z.B. lediglich überwacht oder geborgen
werden sollen. Das System wurde während der Konferenz live demonstriert
und stand für interessierte Anwender zur Verfügung.

Die Abschlusskonferenz war eine gemeinsame Veranstaltung des
Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und
Meeresforschung und des Thünen-Instituts für Fischereiökologie. An der
Konferenz nahmen mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus
Forschung, Verwaltung, Politik und Industrie teil.

Zukunftsmusik : Algen könnten Wasserstoff produzieren

Bielefelder Forscher arbeiten an Bioreaktor

Bielefeld (pte/06.09.2005/10:58) – Einem deutsch-australischen
Forscherteam ist es gelungen, einzellige Algen herzustellen, die
Wasserstoff in reinster Form produzieren. Olaf Kruse (Foto) von der
Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld
http://www.uni-bielefeld.de will daraus einen Bioreaktor bauen, der zum
Energieproduzenten der Zukunft werden könnte. Der positive
Begleiteffekt der modernen Energieanlage: Es fällt kein CO2 an.

Kruse hat gemeinsam mit Ben Hankamer vom Institute of Molecular
Bioscience der University of Queensland in Brisbane
http://www.imb.uq.edu.au eine genetisch veränderte Mutante der Grünalge
Chlamydomonas reinhardtii namens Stm6 hergestellt. "Diese Art der
Wasserstoffherstellung, das erst vor kurzem patentiert wurde,
ermöglicht es bis zu 13 Mal mehr Wasserstoff zu produzieren, als dies
bisher der Fall war. Einer industriellen Verwertung steht also nichts
im Weg", zeigt sich Kruse im Interview mit pressetext überzeugt. In
fünf bis sechs Jahren sei es möglich einen solchen Bioreaktor für
kommerzielle Zwecke herzustellen. Das sei auch das Ziel der Forscher.

"Der reine Wasserstoffgehalt ist mit 99,8 Prozent extrem hoch", so der
Forscher. Gasgemische bei der Herstellung des Treibstoffes der Zukunft
wären nämlich unerwünscht. Das System, das die beiden Forscher
geschaffen haben, arbeitet einfach: in einem geschlossenen Behälter
werden die Algen in der wässrigen Suspension beleuchtet. Dabei
produzieren sie mit Photosynthese Wasserstoff in Gasform. "Je länger
der Prozess läuft, desto geringer werden die Ausbeuten dann", erklärt
Kruse. Nach rund zwei Wochen sterben die Algen dann an "Altersschwäche"
und eine frische Algenkultur muss angelegt werden.

"Doch sind die abgestorbenen Algen keineswegs unbrauchbar", wie Kruse
meint. "Das ist reine Biomasse. In weiterer Folge könnte man auch aus
diesen abgestorbenen Algen Wasserstoff herstellen, allerdings würde
hier CO2 entstehen. Dieses könnte aber wieder für die Produktion des
ersten Zyklus verwendet werden", beschreibt Kruse den möglichen
geschlossenen Kreislauf. Die beiden Forscher arbeiten derzeit intensiv
daran, durch gezielte molekulargenetische Eingriffe die
Produktionsraten weiter zu erhöhen. Ein erster Prototyp für einen
Bioreaktor soll aber bereits in diesem Jahr entstehen.

Die USA, Japan und Europa haben in Förderprogramme zur Herstellung von
Wasserstoff Milliarden investiert, um neue Verfahren zu finden. Das
bisher gängige Herstellungsverfahren – die Elektrolyse – macht nämlich
große Mengen Strom aus fossilen Energieträgern erforderlich.

Anlage macht aus Problemabfall wertvollen Biosprit

Anlage macht aus Problemabfall wertvollen Biosprit

Erstes TCR-Großprojekt soll noch dieses Jahr seinen Betrieb aufnehmen

Pilotanlage (Foto: susteentechnologiesgmbh-public.sharepoint.com)
Pilotanlage (Foto: susteentechnologiesgmbh-public.sharepoint.com)

Sulzbach-Rosenberg/Schwandorf (pte016/08.02.2017/11:30) –

Mit dem Bau der ersten großtechnischen TCR-Anlage zur Verwertung von
Problemabfällen beginnt eine neue Ära. Statt sie zu verbrennen oder
anderweitig zu entsorgen, werden sie künftig in Schwandorf in der
Oberpfalz in Wertstoffe umgewandelt. Das Thermo-Katalytische Reforming
(TCR) ist eine Technologie, die vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-,
Sicherheits- und Energietechnik http://umsicht.fraunhofer.com in Oberhausen entwickelt worden ist. Susteen Technologies, eine Ausgründung aus diesem Institut, setzt die Technik jetzt ein.

Fleischabfälle, Hühnermist und Co

Die Anlage soll noch in diesem Jahr den Probebetrieb
aufnehmen. Sie hat eine Jahreskapazität von 2.200 Tonnen getrockneten
Klärschlamms. Bisher wird er verbrannt. Sie kann auch Gärreste aus
Biogasanlagen, Schlachthofabfälle, Hühnermist und andere Tierexkremente,
Reste aus der Bier- und Weinproduktion und Lebensmittelabfälle
verwerten.

Die Abfälle werden zunächst getrocknet. Dazu wird
Synthesegas verwendet, das die Anlage selbst liefert. Dann landen diese
in einem Reaktor. Dort verwandeln sie sich in Biokohle, wenn sie unter
Sauerstoffabschluss auf 400 bis 500 Grad Celsius erhitzt werden. Die
dabei entstehenden Gase werden aufgefangen und zwischengespeichert.

Biokohle verbessert Ackerboden

In der zweiten Stufe wird die Biokohle auf bis zu 750
Grad erhitzt. Die zwischengespeicherten Gase werden ebenfalls in den
Reaktor geleitet. Die Moleküle, die sich vor allem aus Kohlen- und
Wasserstoff zusammensetzen, werden geknackt. Aus langkettigen werden
kurzkettige Moleküle. Anders ausgedrückt: Feststoffe werden zu Öl und
Synthesegas.

Das entstehende Öl kann wie Biodiesel genutzt werden.
Das Synthesegas lässt sich, nachdem es eine Reinigungsstufe passiert
hat, direkt verbrennen, um Strom und Prozesswärme zu erzeugen oder in
besonders reine Kraftstoffe – Benzin, Diesel und Kerosin – umwandeln.
Übrig bleibt noch ein Rest Biokohle, der verbrannt, zur
Effizienzsteigerung von Biogasanlagen eingesetzt oder als
Bodenverbesserer genutzt werden soll.

Da das Synthesegas einen hohen Wasserstoffanteil hat,
kann es nach einer entsprechenden Aufbereitung auch in Brennstoffzellen
genutzt werden. Oder als Rohstoff in der chemischen Industrie. Seit 2015
ist eine Versuchsanlage in Betrieb, die pro Stunde 30 Kilogramm Abfälle
umwandelt. Eine Pilotanlage, die fast das Dreifache schafft, befindet
sich in einem Container.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
pressetext.redaktion
   
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Nachhaltig in die Zukunft

Nachhaltig in die Zukunft

Das 9. FONA-Forum in Berlin steht unter dem Motto des Wissenschaftsjahres Zukunftsprojekt Erde. Vom 22. bis 23. Oktober werden mehr als 300 Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kommunen über die Fortschritte der Forschung und deren Umsetzung im Alltag debattieren. Bundesforschungsministerin Annette Schavan gibt einen Ausblick auf die Entwicklung des Rahmenprogramms „Forschung für nachhaltige Entwicklungen" (FONA).

In diesem Jahr steht das FONA-Forum unter dem Motto des Wissenschaftsjahres 2012 – Zukunftsprojekt Erde, das die Forschung für nachhaltige Entwicklungen in den Fokus rückt. Neue Schwerpunkte sind die „Green Economy" und eine bessere Bürgerbeteiligung. Beispielhaft dafür ist die „ZukunftsWerkStadt", ein Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Wissenschaftsjahr 2012. In diesem Projekt entwickeln 16 Städte und Landkreise gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern Ideen für eine nachhaltige Zukunft ihrer Stadt. Sie werden bei der Umsetzung von Wissenschaftlern unterstützt. Auf dem FONA-Forum sollen die ersten Ergebnisse vorgestellt werden.

In einem der Workshops wird die bundesweite Handy-Sammelaktion des BMBF Thema sein. Mit der „Rohstoff-Expedition – Entdecke, was in (d)einem Handy steckt!" sollen junge Menschen am Beispiel des Alltagsgegenstandes Mobiltelefon für einen nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen sensibilisiert werden. Interessierte Schulklassen (ab Klassenstufe 8) erhalten Lern- und Arbeitsmaterial zum ökologischen Rucksack sowie der Herstellung, Nutzung und Weiterverwertungsmöglichkeiten von Mobiltelefonen für den Unterricht. Denn in Deutschland liegen schätzungsweise 83 Millionen Alt-Handys ungenutzt in Schubladen; die in ihnen enthaltenen Rohstoffe könnten zumindest teilweise wieder in den Wertstoffkreislauf gelangen, wenn sie recycelt würden.

Das FONA-Forum lädt Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kommunen dazu ein, in einer der 15 Diskussionsrunden über neue Formen der Nachhaltigkeitskommunikation sowie den Stand der Forschung für nachhaltige Entwicklungen, neue Lösungen und zukünftige Forschungsprioritäten zu diskutieren. Das FONA-Forum wird jährlich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) organisiert und versteht sich als Schaufenster der deutschen Nachhaltigkeitsforschung. Es bietet allen Interessierten Gelegenheit zum wissenschaftlichen Austausch und zur Kontaktpflege.

Die Anmeldung ist ab sofort möglich unter: http://www.fona.de/forum-2012

Zum Programm: http://www.fona.de/de/forum/2012/programm.php

Informationen zur bundesweiten Handy-Sammelaktion: www.die-rohstoff-expedition.de

Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). Seit dem Jahr 2000 fördern sie den Austausch zwischen Öffentlichkeit und Forschung. Im Wissenschaftsjahr 2012 – Zukunftsprojekt Erde stehen drei zentrale Fragen im Mittelpunkt: Wie wollen wir leben? Wie müssen wir wirtschaften? Und: Wie können wir unsere Umwelt bewahren? Damit fördert das Wissenschaftsjahr 2012 die gesellschaftliche Debatte über die Ziele, Herausforderungen und Aktionsfelder einer nachhaltigen Entwicklung.