Energiesparen: Informationslücken kosten Bauherren viel Geld

Studie zeigt Lösungen – Praxistipps auf neuer Website

Berlin, 02. Februar 2006. Obwohl sich für Bauherren durch
energiesparende Maßnahmen viele Chancen zum Geld sparen bieten, werden
diese in der Praxis oft nur unzureichend umgesetzt. Dies zeigt eine
Untersuchung der Solarpraxis AG. Die auf zwei Jahre angelegte
Untersuchung wird mit Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
gefördert. Hauptursache der nicht genutzten Einsparmöglichkeiten sind
meist fehlende Information und Kommunikation der am Bau Beteiligten.
Die aus dem Projekt abgeleiteten praxisorientierten Ratschläge für
Bauherren und Modernisierer sind ab sofort auf der kostenfreien und
herstellerneutralen Website www.energieeffizient-bauen.de zu finden.

Beim Umsetzen von Energiesparmaßnahmen in Neubau und Modernisierung
zeigen sich heute erhebliche Mängel. Dies kostet unnötig Energie und
den Bauherren damit Geld. So wurde in einem untersuchten Fall
beispielsweise beim Austausch eines Heizkessels nicht berücksichtigt,
dass durch gleichzeitig am Haus angebrachte Wärmedämmung der Heizbedarf
sinkt. Ein unnötig großer Kessel wurde gewählt – was den Energiebedarf
wieder steigen ließ. Oder der mit der Energiebedarfsberechnung betraute
Statiker vergaß, dass sich die Bauherren für einen modernen
Pellet-Kessel entschieden hatten – und rechnete statt dessen mit den
Verbrauchswerten für einen herkömmlichen Öl- bzw. Gaskessel. Der
anschließend gestellte Antrag für einen zinsgünstigen Kredit der
KfW-Bankengruppe wurde abgelehnt und dem Bauherren ging ein
zinsgünstiger Kredit unwiederbringlich verloren.

Die Studie empfiehlt Bauherren, nur Planer und Handwerker zu
beauftragen, welche sich durch Fortbildungen auf dem aktuellen Stand
des Wissens halten. Referenzen neuer Objekte sollten abgefragt und bei
der Auswahl der Bauunternehmen einbezogen werden. Zusätzlich sollte
eine Verbraucherzentrale oder ein Anwalt die Bauverträge prüfen.

Insgesamt können mehr als 60 Prozent des Energiebedarfs in
Mehrfamilienhäusern durch energetische Sanierung eingespart werden.
Dies ergab eine in die Untersuchung eingeflossene Analyse zahlreicher
Energiegutachten durch die Energent AG in Bayreuth. Die Umwelt würde
dadurch sogar noch mehr profitieren: denn gleichzeitig könnten die
klimaschädlichen Kohlendioxidemissionen um 83 Prozent gesenkt werden.
Dabei hat sich das nachträgliche Dämmen der Kellerdecke in den meisten
Fällen als effizienteste Maßnahme erwiesen um Energie zu sparen. Wer
eine neue Heizung einbaut, kann ebenfalls viel Geld für Öl und Gas
sparen – hier hat sich durch die gestiegenen Brennstoffpreise die
Wirtschaftlichkeit extrem verbessert. Dachdämmung und Austausch von
Fenstern sind weitere sinnvolle Maßnahmen.

An den Gesetzgeber appelliert das Projekt, in den laufenden
Gesetzesverfahren einen „bedarfsorientierten Energiepass“ mit
begleitender Beratung einzuführen. Der derzeitige nach der
Energieeinsparverordnung vorgeschriebene Pass zeigt lediglich den
Energiebedarf des Gebäudes auf. Für die Bauherren und Modernisierer sei
aber wesentlich, welche Einzelmaßnahmen sich aus wirtschaftlicher Sicht
am meisten empfehlen. Langfristig führe an der Einführung eines
„Energetischen Gebäude- TÜV“ kein Weg vorbei: Wie beim Auto müssten
alle Maßnahmen und die daraus resultierende Gesamteffizienz von
Gebäuden von unabhängigen Fachleuten geprüft werden – dann wüssten die
Verbraucher, welche Maßnahmen für ihren Bau oder ihre Modernisierung
finanziell und ökologisch am besten seien.

Die aus den Untersuchungen abgeleiteten Ratschläge für Bauherren und
Modernisierer sowie eine Kurzfassung der Studie der Energent AG finden
sich auf www.energieeffizient-bauen.de

Solarpraxis AG

Zinnowitzer Str. 1

10115 Berlin (Mitte)

Tel.: 030 / 726 296-300

Fax: 030 / 726 296-309

E-Mail: info@solarpraxis.de

Internet: www.solarpraxis.de