Zelltod beeinträchtigt Abwehr von Infektionen

(pte001/22.05.2019/06:00) – Tote Zellen stören laut einer Studie der University of Sheffield die Immunreaktionen und untergraben die Abwehr gegen Infektionen. Zellen, die darauf programmiert sind, abzusterben, können die normale Funktion der Immunzellen, der Makrophagen, beeinträchtigen. Das kann Auswirkungen darauf haben, wie gut sie auf Wunden reagieren und im Körper nach Infektionen suchen.

Zellmanipulation als Ziel
Makrophagen sind bei Wunden nötig, um eine Infektion zu verhindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Diese weißen Blutkörperchen können allerdings auch viele Krankheiten verursachen oder verschlimmern. Dazu gehören Krebs, Herzerkrankungen und neurodegenerative Erkrankungen. Die Studienergebnisse zeigen, dass die Immunzellen der Beseitigung abgestorbener Zellen Vorrang einräumen. Dadurch wird ihre normale Migration zu Verletzungen außer Kraft gesetzt und die Immunreaktion beeinträchtigt.

Die in „PLOS Biology“ veröffentlichten Forschungsergebnisse könnten zu neuen Ansätzen der Manipulation dieser Zellen und einer Beschleunigung des Heilungsvorgangs führen. Die Studie wurde an Fruchtfliegen durchgeführt, die über Zellen mit einer sehr großen Ähnlichkeit zu den Makrophagen beim Menschen verfügen. Dabei wurde auch eine neue Rolle eines Proteins Six-Microns-Under (Simu) beim Halten der Immunzellen am Ort der Verletzung entdeckt. Ohne dieses Protein verließen die Makrophagen die Wunde frühzeitig.

Reaktion von Fruchtfliegen
Laut Mitautorin Hannah Roddie zeigt die aktuelle Studie, dass die Art und Weise, wie die Blutkörperchen der Fruchtfliegen auf Verletzungen und absterbende Zellen reagieren, den menschlichen Immunzellen sogar noch ähnlicher ist, als bisher angenommen. In einem nächsten Schritt wird untersucht, welche Signale die Makrophagen nutzen, um absterbende Zellen aufzuspüren und wie sie sich zwischen toten Zellen und Wunden entscheiden.